31.10.2013 Aufrufe

Spielleitplanung für Berlin (kurz) - jugendnetz-berlin.de

Spielleitplanung für Berlin (kurz) - jugendnetz-berlin.de

Spielleitplanung für Berlin (kurz) - jugendnetz-berlin.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

TU <strong>Berlin</strong> | WS 08/09|SS 09<br />

Zwischenbericht <strong>de</strong>s Projekts<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugendinteressen in <strong>de</strong>r räumlichen Planung –<br />

<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong><br />

|gekürzte Version|


Impressum<br />

Vorbemerkung<br />

<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong> – Mo<strong>de</strong>llprojekt Pankow-Weißensee<br />

Projekt <strong>Spielleitplanung</strong><br />

Bachelor-Studienprojekt<br />

TU <strong>Berlin</strong><br />

Institut <strong>für</strong> Stadt- und Regionalplanung<br />

Fakultät VI – Planen Bauen Umwelt<br />

Projektzentrum –<br />

Har<strong>de</strong>nbergstraße. 40a | 10623 <strong>Berlin</strong><br />

www.spielleitplanung-<strong>berlin</strong>.<strong>de</strong><br />

info@spielleitplanung-<strong>berlin</strong>.<strong>de</strong><br />

Projektbetreuung: Dipl.-Ing. Jan Abt<br />

Tel.: (030) 314-28102<br />

abt@isr.tu-<strong>berlin</strong>.<strong>de</strong><br />

Layout:<br />

Magdalena Konieczek<br />

Florian Fahrendholz<br />

Michael Kitzing-Höcker<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Familienfreundlichkeit bestimmt aktuell in Deutschland die Diskussion<br />

um die Zukunft von Städten und Gemein<strong>de</strong>n. Die <strong>de</strong>mografischen Entwicklungen sowie<br />

die Wohnstandortentscheidungen von Familien machen es zwingend erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

dass sich Kommunen um die heranwachsen<strong>de</strong>n Bürgerinnen und Bürger bemühen.<br />

Diesem aktuellen Handlungsdruck entsprechend ist mit <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> ein<br />

neues strategisches Instrument entwickelt wor<strong>de</strong>n, das <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n und Städten<br />

ermöglicht, auf <strong>de</strong>m Weg zu mehr Kin<strong>de</strong>rfreundlichkeit kind- und jugendgerechte Planungen<br />

zu einem Schwerpunkt ihrer Kommunalpolitik zu machen. Die Anwendung<br />

<strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> gewährleistet, dass bei allen Planungs-, Entscheidungs- und<br />

Umsetzungsschritten im Stadtgebiet die Bedürfnisse und Interessen von Kin<strong>de</strong>rn und<br />

Jugendlichen berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Zentraler Bestandteil ist die Beteiligung von<br />

Mädchen und Jungen verschie<strong>de</strong>ner Altersstufen.<br />

Während das Instrument <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> vornehmlich am Anwendungsbeispiel<br />

kleinerer Gemein<strong>de</strong>n entwickelt wur<strong>de</strong>, beginnen seit wenigen Jahren auch große<br />

Städte wie Mannheim o<strong>de</strong>r Dortmund die <strong>Spielleitplanung</strong> einzusetzen o<strong>de</strong>r zu<br />

erproben.<br />

In <strong>Berlin</strong> ist dieses Instrument bislang nicht zum Tragen gekommen. Es wur<strong>de</strong> noch<br />

nicht geprüft, ob eine Anwendung <strong>de</strong>s Instruments <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> unter <strong>de</strong>n<br />

beson<strong>de</strong>ren <strong>Berlin</strong>er Rahmenbedingungen und Strukturen möglich ist und zu einer<br />

nachhaltigen kind- und jugendgerechten Stadt beitragen kann. Hierzu soll das Vorhaben<br />

„<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong> – Mo<strong>de</strong>llprojekt Pankow-Weißensee“ einen wesentlichen<br />

Beitrag leisten. Für die Durchführung <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> im Bezirk Pankow<br />

haben sich das Bezirksamt Pankow mit <strong>de</strong>m Bezirksamtsbeschluss VI-648/2008 vom<br />

02.12.2008 sowie die BVV Pankow mit <strong>de</strong>r Drucksache VI-0611 vom 10.12.2008 ausgesprochen.<br />

Die PartnerInnen <strong>für</strong> das <strong>Berlin</strong>er Vorhaben – das Bezirksamt Pankow von <strong>Berlin</strong>, das<br />

<strong>de</strong>utsche Kin<strong>de</strong>rhilfswerk, die Stiftung Sozialpädagogisches Institut „Walter May“ und<br />

das Institut <strong>für</strong> Stadt- und Regionalplanung <strong>de</strong>r Technischen Universität <strong>Berlin</strong> – führen<br />

gemeinsam die <strong>Spielleitplanung</strong> als Instrument kind- und jugendgerechter Planung<br />

mo<strong>de</strong>llhaft im Bezirk Pankow durch. Ziel ist es, die gewonnen Erkenntnisse <strong>für</strong><br />

<strong>de</strong>n Bezirk Pankow von <strong>Berlin</strong> sowie <strong>berlin</strong>weit aufzuarbeiten und nutzbar machen.<br />

Der hier vorliegen<strong>de</strong> Zwischenbericht <strong>de</strong>s Studienprojekts „Kin<strong>de</strong>r- und Jugendinteressen<br />

in <strong>de</strong>r räumlichen Planung – <strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>“, <strong>de</strong>s Institut <strong>für</strong> Stadtund<br />

Regionalplanung <strong>de</strong>r Technischen Universität <strong>Berlin</strong> leistet hierzu einen zentralen<br />

Beitrag.


Inhaltsverzeichnis<br />

0| Einstieg<br />

004<br />

0.1 Das Team<br />

0.2 Vorgehen <strong>de</strong>s Projekts und Aufbau <strong>de</strong>s Zwischenberichts<br />

0.3 Einleitung<br />

004<br />

008<br />

010<br />

1| Das Instrument Spielleitleitplanung<br />

014<br />

1.1 <strong>Spielleitplanung</strong> - eine Metho<strong>de</strong> zur Integration von Kin<strong>de</strong>rund<br />

Jugendinteressen in kommunalpolitische Planungen<br />

1.2 Erfahrungen an<strong>de</strong>rer Kommunen mit <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> –<br />

Zusammenfassung <strong>de</strong>r Ergebnisse von Telefoninterviews<br />

016<br />

032<br />

2| Prüfsteine <strong>für</strong> die Eigenevaluation – Qualitätsziele und ihre Konzeption<br />

038<br />

3| Bestandserhebung<br />

048<br />

3.1 Experteninterviews<br />

3.2 Pankow/Weißensee – Vorstellung <strong>de</strong>s Projektgebiets<br />

3.3 planerische Bestandserhebung<br />

050<br />

052<br />

067<br />

4| Zwischenfazit<br />

078<br />

4.1 Rückblick auf das erste Projektsemester<br />

4.2 Ausblick auf das zweite Projektsemester<br />

080<br />

082<br />

5| Anhang<br />

088<br />

5.1 Übersicht über die geführten Experteninterviews<br />

5.2 Qualitätsziele <strong>für</strong> SEA-Bereiche<br />

5.3 Symbole <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

5.4 Beschluss <strong>de</strong>s Bezirksamtes<br />

5.5 Beschluss <strong>de</strong>r Bezirksverordnetenversammlung<br />

090<br />

092<br />

101<br />

107<br />

111<br />

6| Quellen<br />

116<br />

6.1 Literaturverzeichnis<br />

6.2 Verzeichnis <strong>de</strong>r Internetquellen<br />

6.3 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis<br />

118<br />

119<br />

120


Das Team<br />

Dipl.-Ing. Jan Abt | Teamleiter<br />

Florian Fahrendholz<br />

1. Semester<br />

Claudia Hillmann | Tutorin<br />

5. Semester<br />

Thomas Grothe<br />

1. Semester<br />

Malte Arndt<br />

1. Semester<br />

Gerrit Hartmann<br />

1. Semester<br />

Pinar Boga<br />

5. Semester<br />

Thalall Khattab<br />

1. Semester<br />

Vera Buttmann<br />

1. Semester<br />

Steffen Kipry<br />

3. Semester<br />

Lex Faber<br />

3. Semester<br />

Michael Kitzing-Höcker<br />

1. Semester<br />

4<br />

5


Das Team<br />

Jonas Köhler<br />

1. Semester<br />

Daniel Pilot<br />

3. Semester<br />

Magdalena Konieczek<br />

3. Semester<br />

Elena Scherer<br />

3. Semester<br />

Linda Lichtenstein<br />

3. Semester<br />

Bettina Schmees<br />

3. Semester<br />

Sarah-Fee Mil<strong>de</strong><br />

1. Semester<br />

Daniel Kaeding<br />

3. Semester<br />

Christin Parz<br />

1. Semester<br />

Philipp Perick<br />

3. Semester<br />

6<br />

7


Vorgehen <strong>de</strong>s Projekts und Aufbau <strong>de</strong>s Zwischenberichts<br />

Malte Arndt|Daniel Pilot<br />

Diese Fassung ist die gekürzte Version <strong>de</strong>s Zwischenberichts. Deshalb fehlen hier die<br />

vom Projekt erarbeiteten allgemeineren Grundlagen. Statt<strong>de</strong>ssen konzentriert sich<br />

diese Version auf das Instrument <strong>Spielleitplanung</strong>, unsere bisherigen Ergebnisse und<br />

<strong>de</strong>n Ausblick auf Künftiges.<br />

Potenziale und Defizite <strong>de</strong>s Projektgebiets und <strong>de</strong>r Vergleich <strong>de</strong>s Projektgebiets mit<br />

angrenzen<strong>de</strong>n Stadtvierteln. Die Ergebnisse dieser Interviews sind im Zwischenbericht<br />

nicht extra erläutert, son<strong>de</strong>rn in die an<strong>de</strong>ren Texte dieses Kapitels eingearbeitet.<br />

Viertes Kapitel & Anhang: Zwischenfazit und weitere Informationen<br />

Erstes Kapitel: Die <strong>Spielleitplanung</strong> in <strong>de</strong>r Theorie<br />

In diesem Teil wird die <strong>Spielleitplanung</strong> als Instrument in <strong>de</strong>r Theorie vorgestellt.<br />

Hierzu wird ein Buch zur <strong>Spielleitplanung</strong> <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Rheinland-Pfalz als Grundlage<br />

genommen, um <strong>de</strong>tailliert die einzelnen Verfahrensschritte zu analysieren und die <strong>für</strong><br />

das Projekt relevanten Informationen zu sammeln. Die Umsetzbarkeit dieses Leitfa<strong>de</strong>ns<br />

zur <strong>Spielleitplanung</strong> in einzelnen Gemein<strong>de</strong>n wird per Telefoninterviews mit<br />

Städten, die schon eine <strong>Spielleitplanung</strong> durchgeführt haben bzw. dabei sind, eine<br />

solche durchzuführen, erfragt. Hierbei können auch selbst formulierte Problemstellungen,<br />

Hür<strong>de</strong>n etc. überprüft bzw. beantwortet wer<strong>de</strong>n.<br />

Abschließend erfolgt ein Fazit und Rückblick auf die bisherigen Projektergebnisse. Im<br />

Anhang fin<strong>de</strong>n sich außer<strong>de</strong>m eine Übersicht über die Experteninterviews sowie, zur<br />

näheren Information zum Verfahren <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong>, die Qualitätsziele <strong>für</strong> SEA-<br />

Bereiche und die Symbole <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong>.<br />

Zweites Kapitel: Die Qualitätsziele <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> in <strong>Berlin</strong>-Weißensee<br />

Bevor das nun vorhan<strong>de</strong>ne Wissen in die <strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> das Projektgebiet<br />

gesteckt wird, formuliert die Projektgruppe Qualitätsziele <strong>für</strong> die <strong>Spielleitplanung</strong> in<br />

<strong>Berlin</strong>-Weißensee und arbeitet sie aus. Diese Qualitätsziele dienen als Orientierung,<br />

welche Ansprüche das Projekt an sich stellt und sind somit Maßstäbe, an <strong>de</strong>nen sich<br />

<strong>de</strong>r endgültige Spielleitplan <strong>für</strong> das Projektgebiet messen lassen muss.<br />

Drittes Kapitel: Die Vorstellung <strong>de</strong>s Projektgebiets<br />

Das Projektgebiet, das <strong>de</strong>r Projektgruppe mit <strong>de</strong>m BVV-Beschluss zugeteilt wird, gilt<br />

es nun <strong>de</strong>tailliert zu erfassen. Hierzu wird das Gebiet zunächst statistisch möglichst<br />

genau vorgestellt, unter beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung <strong>de</strong>r Einwohnerstruktur und <strong>de</strong>r<br />

sozialen Verhältnisse beson<strong>de</strong>rs von Kin<strong>de</strong>rn, <strong>de</strong>r Verkehrserschließung, <strong>de</strong>r sozialen<br />

Einrichtungen und <strong>de</strong>r Spielplatzplanung, die <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Bezirk <strong>Berlin</strong>-Pankow existiert.<br />

Ebenso wird die Geschichte <strong>de</strong>s Teilbezirks Weißensee vorgestellt.<br />

Neben <strong>de</strong>r statistischen Vorstellung <strong>de</strong>s Gebiets erfolgt eine Bestandsaufnahme aus<br />

planerischer Sicht, die sich in zwei Verfahrensschritte aufteilt: Zum einen wird das<br />

Projektgebiet unter <strong>de</strong>n Gesichtspunkten <strong>de</strong>r Verkehrssituation, <strong>de</strong>r Spiel-, Erlebnisund<br />

Aufenthaltsflächen von Kin<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>n Potenzialen untersucht. Die Ergebnisse<br />

dieser so genannten planerischen Bestandsaufnahme wer<strong>de</strong>n in Karten und in schriftlicher<br />

Form dokumentiert.<br />

Zum An<strong>de</strong>ren führt die Projektgruppe Interviews mit Einrichtungen bzw. <strong>de</strong>ren Vertretern,<br />

die vor Ort aktiv sind. Inhalt dieser Interviews sind Fragen über die Verkehrssituation,<br />

<strong>de</strong>n allgemeinen Eindruck vom Projektgebiet, die Kin<strong>de</strong>rfreundlichkeit,<br />

8<br />

9


Einleitung<br />

Florian Fahrendholz|Steffen Kipry<br />

Abb. 0| urbane Brachen bieten ein hohes<br />

Potenzial <strong>für</strong> die Umgestaltung und Steigerung<br />

<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- Familienfreundlichkeit<br />

Nahezu alle Kommunen und Gemein<strong>de</strong>n in Deutschland beklagen ein Finanz<strong>de</strong>fizit<br />

o<strong>de</strong>r ein Loch im Haushalt. Einer <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong> da<strong>für</strong> ist <strong>de</strong>r Demographische Wan<strong>de</strong>l,<br />

<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n letzten Jahrzehnten und <strong>de</strong>n Zukunftsprognosen <strong>für</strong> die kommen<strong>de</strong>n immer<br />

dramatischere Ausmaße annimmt. Die schrumpfen<strong>de</strong> Arbeiten<strong>de</strong> Bevölkerung ist<br />

nicht in <strong>de</strong>r Lage <strong>de</strong>n Staatshaushalt aufzufüllen und somit die verschie<strong>de</strong>nen Sozialleistungen<br />

zu sichern.<br />

Diese problematische Entwicklung lässt sich bis in die einzelnen Gemein<strong>de</strong>n hinunter<br />

brechen. Hier wird dann auch schnell die Gefahr <strong>de</strong>utlich, <strong>de</strong>nn es tut sich eine nicht<br />

en<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Spirale auf in <strong>de</strong>r kein En<strong>de</strong> abzusehen ist. Junge Paare haben weniger Geld<br />

und geben daher mehr acht auf <strong>de</strong>n sicheren Karriereaufstieg und vernachlässigen die<br />

Familienplanung. Dies führt wie<strong>de</strong>rum dazu, dass sich die Pyrami<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Altersstruktur<br />

immer weiter umkehrt und mehr und mehr zum Pilz wird.<br />

Es bleibt nun die Frage inwiefern dies alles mit <strong>de</strong>m Thema <strong>Spielleitplanung</strong><br />

verknüpft ist. Der Zusammenhang wird <strong>de</strong>utlich wenn man<br />

die Zu- und Abwan<strong>de</strong>rung in Gemein<strong>de</strong>n als Wettbewerb betrachtet,<br />

<strong>de</strong>nn dann sind Familien- und Kin<strong>de</strong>rfreundlichkeit die mit entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Faktoren <strong>für</strong> die jeweilige regionale Entwicklung. <strong>Spielleitplanung</strong><br />

sollte in diesem Zusammenhang also als Instrument zur<br />

nachhaltigen Sicherung und Entwicklung von Familienfreundlichkeit<br />

als Standortfaktor betrachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Spielleitplanung</strong> – Was ist dass?<br />

„Definition „<strong>Spielleitplanung</strong>“ Die <strong>Spielleitplanung</strong> ist eine nachhaltige<br />

und umweltgerechte Entwicklungsplanung <strong>für</strong> Städte und Ortsgemein<strong>de</strong>n, die<br />

sich an <strong>de</strong>n Bedürfnissen und Sichtweisen von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen orientiert.<br />

Sie ist ein Verfahren zur Erhaltung und Verbesserung <strong>de</strong>s Lebens- und Wohnumfel<strong>de</strong>s<br />

von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen. Ein zentraler Bestandteil aller Planungs-, Entscheidungs-<br />

und Umsetzungsschritte<br />

ist die Beteiligung von Mädchen und Jungen. Aus <strong>de</strong>r Verzahnung<br />

von räumlicher Planung und Beteiligung ergibt sich die beson<strong>de</strong>re Qualität <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong>.“<br />

(Zitat aus „<strong>Spielleitplanung</strong>“; Margit Conrad, Doris Ahnen; S.14)<br />

Projektanlass<br />

Das Instrument <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> ist in <strong>de</strong>n letzten Jahren in verschie<strong>de</strong>nen Gemein<strong>de</strong>n,<br />

vornehmlich im Westen Deutschlands, durchgeführt wor<strong>de</strong>n. Dabei haben<br />

sich unterschiedlichste Erfolge gezeigt und <strong>de</strong>r Arbeitsprozess hat sich mehr und<br />

mehr vereinheitlicht.<br />

Die Teilnehmen<strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n waren und sind allesamt kleine und überschaubare<br />

Bereiche mit einer vergleichsweise geringen Bevölkerungszahl. Die weitläufige Bebauung<br />

und das Vorhan<strong>de</strong>nsein von Freiräumen ermöglichte dabei eine großzügige<br />

Planung und somit die Realisierung von schnellen und raumwirksamen Maßnahmen.<br />

10<br />

Eine ähnliche Planung in einer Großstadt umzusetzen stellt völlig neue Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

ist jedoch unserer Meinung nach nicht mehr wegzu<strong>de</strong>nken will man<br />

tatsächlich die Ziele und Leitbil<strong>de</strong>r <strong>für</strong> eine kin<strong>de</strong>r- und familienfreundliche Stadt<br />

umsetzen. Aus diesem Grund hat sich unsere Projektgruppe, bestehend aus 20<br />

Stu<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r Technischen Universität <strong>Berlin</strong> aus <strong>de</strong>m ersten und dritten Semester,<br />

sowie zwei Betreuern und diversen Partnern , das Ziel gesetzt <strong>de</strong>n Prozess <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

<strong>für</strong> einen Kleinräumigen Bereich in <strong>Berlin</strong> durchzuführen.<br />

Hier<strong>für</strong> kümmerte sich die Projektbetreuung schon früh um die Kommunikation mit<br />

<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Bezirksämtern um schnell einen Bezirk zu fin<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r sich bereit<br />

erklärt mit uns zusammen zu arbeiten und auch über die Kapazitäten verfügt Teile<br />

<strong>de</strong>r Arbeit zu übernehmen. Früh kristallisierte sich Pankow als Favorit <strong>für</strong> die Zusammenarbeit<br />

heraus und mit <strong>de</strong>m Beschluss <strong>de</strong>r Bezirksverordnetenversammlung vom<br />

02.12.2008 Stand die Kooperation mit <strong>de</strong>m Bezirk fest. In <strong>de</strong>m Beschluss heißt es<br />

wörtlich:<br />

„Das Bezirksamt wird sich umfassend über die Möglichkeiten <strong>de</strong>r „ <strong>Spielleitplanung</strong><br />

Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche “ informieren und an einem Mo<strong>de</strong>llprojekt mit <strong>de</strong>r TU <strong>Berlin</strong><br />

teilnehmen. Die Ergebnisse sollen <strong>für</strong> die weitere Qualifizierung zu einem kin<strong>de</strong>r- und<br />

familienfreundlichen Bezirk genutzt wer<strong>de</strong>n und einen Beitrag zur Lokalen Agenda<br />

21 leisten. Der Prozess und die Realisierung wer<strong>de</strong>n durch das Bezirksamt mit allen<br />

Kräften unterstützt.<br />

Begründung<br />

Die <strong>Spielleitplanung</strong> ist ein weiteres strategisches Instrument, das unserem Bezirk<br />

ermöglichen wird, kind- und jugendgerechte Planungen bei allen Entscheidungs- und<br />

Umsetzungsschritten einbeziehen zu können, die die Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen als<br />

Experten in eigener Sache wertschätzen. Damit wird <strong>de</strong>r Weg zu einem noch kin<strong>de</strong>rfreundlicheren<br />

Bezirk konsequent weiterverfolgt. Notwendig wird dieser Schritt im<br />

städtischen Raum, da die Lebenserfahrungsräume von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen, um<br />

sich selbständig weiterentwickeln zu können, immer rarer wer<strong>de</strong>n und die Aktivitäten<br />

oft nur im Bereich Wirtschaft, Mobilität (hier Auto) und Seniorenfreundlichkeit von <strong>de</strong>r<br />

Öffentlichkeit wahrgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Durch die <strong>Spielleitplanung</strong> soll sich die Lebensqualität <strong>für</strong> alle Generationen nachhaltig<br />

(Lokale Agenda 21) und ressourcenübergreifend verbessern. Einbezogen wer<strong>de</strong>n<br />

in die <strong>Spielleitplanung</strong> alle potentiellen Orte <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen, an <strong>de</strong>nen<br />

sie Lebenserfahrungen sammeln können, wie z. B.:<br />

• Brachen<br />

• Siedlungsrän<strong>de</strong>rn<br />

• Straßenraum als Lebensraum<br />

• Höfe- und Einrichtungsaußenbereiche<br />

• Grünflächen und Waldgebiete<br />

• Hauseingangbereiche<br />

• sowie öffentliche Plätze.<br />

11


Einleitung<br />

Die gewonnenen Erfahrungen wer<strong>de</strong>n im Vorfeld abgeglichen und als Vorlagen vor<br />

generationenübergreifen<strong>de</strong>n Präsentationen zusammengestellt. So wer<strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong><br />

geschlechterdifferenzierte Bedarfe berücksichtigt und öffentlich sichtbar.<br />

In Großstädten ist die <strong>Spielleitplanung</strong> aufgrund <strong>de</strong>r Komplexität noch nicht erprobt<br />

wor<strong>de</strong>n. Sinnvoll ist es, die <strong>Spielleitplanung</strong> im Bezirk anhand eines Gebietes, welches<br />

sich z. B. im Rahmenentwicklungsplan bzw. im Bereich <strong>de</strong>s Stadtumbau Ost befin<strong>de</strong>t,<br />

mo<strong>de</strong>llhaft mit <strong>de</strong>r TU <strong>Berlin</strong> zu erkun<strong>de</strong>n/erproben und die gewonnenen Erfahrungen<br />

so <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Bezirk sowie <strong>berlin</strong>weit nutzbar zu machen. Eine Verknüpfung mit<br />

bestehen<strong>de</strong>n Planungen ist sinnvoll, da Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche so im Einzelfall noch<br />

von <strong>de</strong>r Umsetzung profitieren können und weitere Jugendliche und Kin<strong>de</strong>r angeregt<br />

wer<strong>de</strong>n können, sich zu engagieren. In <strong>de</strong>r Öffentlichkeit wird sichtbar, dass sich gesellschaftliches<br />

Engagement lohnt.“<br />

Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Beschluss feststand konnte die Projektgruppe sofort damit beginnen<br />

erste Maßnahmen zu planen und Ansprechpartner <strong>für</strong> das zugewiesene Gebiet zu<br />

suchen. Erste Kontakte zur Jugendhilfeplanung, Pädagogen und Kin<strong>de</strong>r – und<br />

Jugen<strong>de</strong>inrichtungen erleichterten die frühe Phase <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme und ließen<br />

je<strong>de</strong>n Beteiligten in die Materie eintauchen.<br />

In individuellen Rundgängen und Führungen mit ortsansässigen Vertretern verschaffte<br />

sich die Gruppe einen Eindruck von <strong>de</strong>m Bereich zwischen Pistoriusstraße<br />

und Ostseestraße als Nord- und Südgrenze, sowie Prenzlauer Promena<strong>de</strong> und <strong>Berlin</strong>er<br />

Allee als Ost- und Westgrenze. Beson<strong>de</strong>rs hilfreich waren dabei engagierte Mitarbeiter<br />

<strong>de</strong>s Sozialarbeitervereins Gangway, <strong>de</strong>r Jungendhilfeplanung in Persona Frau Münch,<br />

sowie die Mitarbeiter <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>r- und Jungendclubs Maxim, die alle ihr Wissen und<br />

ihre Eindrücke an die Stu<strong>de</strong>nten weitergaben und sich bereit erklärten an kommen<strong>de</strong>n<br />

Maßnahmen teilzunehmen.<br />

Im weiteren Arbeitsprozess wer<strong>de</strong>n nun von <strong>de</strong>n Stu<strong>de</strong>nten Beteiligungsverfahren<br />

entwickelt und durchgeführt, die letztendlich zur Aufstellung eines Spielleitplans <strong>für</strong><br />

das Projektgebiet führen sollen. Im Zuge <strong>de</strong>s Verfahrens sollen Bürger informiert und<br />

somit die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Konzepts verankert wer<strong>de</strong>n um auch im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r<br />

lokalen Agenda 21 eine nachhaltig positive Entwicklung auf <strong>de</strong>m Feld <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und<br />

Jugendfreundlichkeit zu gewährleisten.<br />

12<br />

13


1 | Das Instrument<br />

<strong>Spielleitplanung</strong><br />

Im Projekt wur<strong>de</strong>n diverse Grundlagen erarbeitet (Zwischenbericht<br />

Vollversion). Da das Studienprojekt aber die <strong>Spielleitplanung</strong><br />

nachvollziehen und anwen<strong>de</strong>n möchte, soll es im Folgen<strong>de</strong>n<br />

konkret um dieses Verfahren gehen. Hierbei wird zunächst<br />

die <strong>Spielleitplanung</strong> erläutert, wie sie nach <strong>de</strong>m Vorschlag <strong>de</strong>s<br />

Lan<strong>de</strong>s Rheinland-Pfalz ablaufen kann. Nach dieser theoretischen<br />

Auseinan<strong>de</strong>rsetzung soll dann auf die Erfahrungen,<br />

die in an<strong>de</strong>ren Gemein<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r SLP gemacht wur<strong>de</strong>n, eingegangen<br />

wer<strong>de</strong>n. Zum Abschluss dieses Kapitels wird dann das<br />

<strong>Berlin</strong>er Beispiel vorgestellt, Teile einer <strong>Spielleitplanung</strong>, welche<br />

im Rahmen einer Diplomarbeit <strong>für</strong> einen Bereich im Bezirk<br />

Friedrichshain-Kreuzberg durchgeführt wur<strong>de</strong>.<br />

Bettina Schmees


1.1 <strong>Spielleitplanung</strong> -<br />

eine Metho<strong>de</strong> zur Integration von Kin<strong>de</strong>r- und Jugendinteressen in kommunalpolitische Planungen<br />

Jonas Köhler|Bettina Schmees<br />

Mit zunehmen<strong>de</strong>r Bebauungsdichte, nicht nur in Städten, son<strong>de</strong>rn auch in Gemein<strong>de</strong>n,<br />

gibt es immer weniger Freiraum <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche, um sich ihre<br />

Umgebung spielerisch anzueignen. Ihre Freizeitaktivitäten reduzieren sich mittlerweile<br />

fast ausschließlich auf ihr häusliches Umfeld o<strong>de</strong>r auf eingeschränkte und strukturierte<br />

Räume (Kin<strong>de</strong>r-/ Jugendzentren, Vereine usw.). Spielen im Freien, Aneignen<br />

von Natur, nicht organisiertes Erfahren <strong>de</strong>r räumlichen Wohnumgebung ist <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r<br />

und Jugendliche in selbstständiger und eigenverantwortlicher Form in <strong>de</strong>n seltensten<br />

Fällen noch möglich.<br />

Darüber hinaus wird seit Jahren berichtet und warnend darauf hingewiesen, dass<br />

Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche zunehmend Schwierigkeiten bei <strong>de</strong>r körperlichen Koordination<br />

und Beweglichkeit haben sowie erhebliche Schwächen bei <strong>de</strong>r geistigen Konzentration<br />

aufweisen. Ihre seelische Unausgeglichenheit o<strong>de</strong>r ihre zunehmen<strong>de</strong> Unfähigkeit,<br />

Konflikte ohne körperliche Gewalt zu lösen, hängen eng damit zusammen.<br />

Aufgrund dieser <strong>kurz</strong> skizzierten Überlegungen ist es dringend geboten, dass sich<br />

Städte und Gemein<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r grundsätzlichen Aufgabe stellen, alle kommunalpolitischen<br />

Entscheidungen auf Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfreundlichkeit zu überprüfen. Die kin<strong>de</strong>rund<br />

jugendgerechte Kommune ist eine Zukunftsaufgabe, <strong>für</strong> <strong>de</strong>ren Bearbeitung die<br />

<strong>Spielleitplanung</strong> das geeignete methodische Instrument ist.<br />

„Die <strong>Spielleitplanung</strong> ist eine nachhaltige und umweltgerechte Entwicklungsplanung<br />

<strong>für</strong> Städte und Ortsgemein<strong>de</strong>n, die sich an <strong>de</strong>n Bedürfnissen und Sichtweisen von<br />

Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen orientiert.<br />

Sie ist ein Verfahren zur Erhaltung und Verbesserung <strong>de</strong>s Lebens- und Wohnumfel<strong>de</strong>s<br />

von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen. Ein zentraler Bestandteil aller Planungs-, Entscheidungs-<br />

und Umsetzungsschritte ist die Beteiligung von Mädchen und Jungen. Aus <strong>de</strong>r<br />

Verzahnung von räumlicher Planung und Beteiligung ergibt sich die beson<strong>de</strong>re Qualität<br />

<strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong>.“ ( Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz<br />

Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong><br />

und Stadt, o. J., S. 14 )<br />

Eine so <strong>de</strong>finierte <strong>Spielleitplanung</strong> hat folgen<strong>de</strong> Hauptaspekte:<br />

• Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche sind in ihren Bedürfnissen zur Freizeitgestaltung die<br />

eigentlich Betroffenen und kennen <strong>de</strong>shalb ihre Bedürfnisse und Erwartungen am<br />

besten. Die <strong>Spielleitplanung</strong> ist betroffenenorientiert, in<strong>de</strong>m sie Bedürfnisse und Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen ernst nimmt; sie ist partizipativ, in<strong>de</strong>m sie<br />

Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche gleichberechtigt an <strong>de</strong>n Planungen beteiligt.<br />

• Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche sind beson<strong>de</strong>rs dann motiviert, wenn sie neben <strong>de</strong>r<br />

Planung auch umgestalten können. Insofern wer<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> mit<br />

<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen möglichst schnell Starterprojekte <strong>de</strong>finiert und gestaltet.<br />

Die <strong>Spielleitplanung</strong> ist also umsetzungs- und prozessorientiert, sodass sich<br />

die Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>n Städten und Gemein<strong>de</strong>n über einen längeren Zeithorizont<br />

durch eine Vielzahl von Projekten ergeben. Damit wird die <strong>Spielleitplanung</strong> eine kommunale<br />

Daueraufgabe, bei <strong>de</strong>r neue Bedürfnisse bzw. neue räumliche o<strong>de</strong>r soziale<br />

Strukturen integriert wer<strong>de</strong>n können.<br />

• Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche sind nicht nur fokussiert auf ausgewiesene Spielstätten<br />

und Aufenthaltsbereiche, son<strong>de</strong>rn eignen sich <strong>für</strong> ihre Aktivitäten die unterschiedlichsten<br />

Orte und Flächen an. Aus diesem Grund sind Städte und Gemein<strong>de</strong>n als Ganzes<br />

zu betrachten. Die <strong>Spielleitplanung</strong> verfolgt <strong>de</strong>shalb einen ganzheitlichen Ansatz, <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r administrativen Seite <strong>de</strong>r Planungen als Querschnittaufgabe <strong>für</strong> die Verwaltungsebenen<br />

gegenüberstehen muss.<br />

• Die <strong>Spielleitplanung</strong> kann sich nur dann als funktionsfähig erweisen, wenn sie<br />

auf die Sicherheit <strong>de</strong>r Planungsdurchführung und ihre praktische Umsetzung bauen<br />

kann. Insofern muss sie eine Verbindlichkeit durch die Administration voraussetzen,<br />

z.B. durch explizite Beschlüsse, aber auch durch das Aufstellen sowie das Einhalten<br />

einvernehmlich aufgestellter Qualitätskriterien und Standards. Im Regelfall muss sich<br />

die Spitze <strong>de</strong>r kommunalen Selbstverwaltung die <strong>Spielleitplanung</strong> zu Eigen machen.<br />

• <strong>Spielleitplanung</strong> ist administrativ abgesichert und inhaltlich durch die Partizipation<br />

<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen bestimmt. Sie kann aber nur langfristig bestehen,<br />

wenn sie weitgehend alle kommunalen Akteure zur Unterstützung und Kooperation<br />

gewinnen kann. Da die <strong>Spielleitplanung</strong> nicht ausschließlich an politische Entscheidungsträger<br />

gebun<strong>de</strong>n ist, muss sie als kommunale Gemeinschaftsaufgabe verstan<strong>de</strong>n<br />

und durch Unterstützungsnetzwerke getragen wer<strong>de</strong>n. Die Netzwerke können u. a.<br />

aus Verbän<strong>de</strong>n, Initiativen, Vereinen, engagierten BürgerInnen, Multiplikatoren, Schulen,<br />

Einrichtungen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und Jugendarbeit sowie Agenda-21-Gruppen bestehen.<br />

Die <strong>Spielleitplanung</strong> leistet einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung <strong>de</strong>r Kommunen,<br />

<strong>de</strong>nn sie trägt durch konkrete Projekte zu einer zukunftsfähigen Gestaltung <strong>de</strong>r<br />

Stadt bzw. Gemein<strong>de</strong> bei.<br />

Qualitätsziele<br />

Bei <strong>de</strong>r Konzeption von Qualitätszielen <strong>de</strong>finiert <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>-/ Stadtrat <strong>für</strong> die <strong>Spielleitplanung</strong><br />

zuerst ein grundsätzliches Leitbild und Leitlinien, die als übergeordnete<br />

allgemeine Ziele dienen. Zur Umsetzung <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> als ganzheitliches Verfahren<br />

müssen neben <strong>de</strong>m Spielleitplan konkrete Qualitätsziele beschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese wer<strong>de</strong>n <strong>für</strong> die Beteiligung generell aufgestellt und <strong>für</strong> die örtliche, räumliche<br />

Planung speziell aus übergeordneten Regionalplanungsaspekten abgeleitet.<br />

Das Land Rheinland-Pfalz schlägt die nachfolgend aufgeführten Qualitätsziele vor.<br />

Diese können nach Bedarf an die jeweilige Kommune angepasst wer<strong>de</strong>n:<br />

„LEITBILD<br />

Unsere Kommune will eine kind- und jugendgerechte räumliche Gesamtentwicklung<br />

unter Beteiligung von Mädchen und Jungen<br />

16 17


1.1 <strong>Spielleitplanung</strong> -<br />

eine Metho<strong>de</strong> zur Integration von Kin<strong>de</strong>r- und Jugendinteressen in kommunalpolitische Planungen<br />

LEITLINIEN<br />

Wir wollen unsere Siedlungs- und Freiflächen sowie unsere Verkehrsflächen im Interesse<br />

von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen so entwickeln, dass ihre Qualität verbessert,<br />

Flächen erhalten und gesichert o<strong>de</strong>r neu geschaffen wer<strong>de</strong>n. Wir wollen dabei:<br />

• stets Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche beteiligen<br />

• Kin<strong>de</strong>rbelange in Fachplanungen integrieren<br />

• Planung und Beteiligung verschränken<br />

• notwendige Strukturen verankern<br />

• querschnittsorientiert arbeiten<br />

• die unterschiedlichen Belange von Mädchen und Jungen beachten“<br />

(Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.),<br />

<strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o. J., S. 37)<br />

Qualitätsziele <strong>für</strong> die Beteiligung:<br />

„Eine möglichst große Vielfalt von Kin<strong>de</strong>r- und Jugendperspektiven soll sichergestellt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

• Möglichst viele Mädchen und Jungen sollen erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

• Die Beteiligung unterschiedlicher Altersgruppen soll sichergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

• Eine möglichst ausgewogene Beteiligung <strong>de</strong>r Geschlechter ist anzustreben.<br />

• Unterschiedliche sozio-ökonomische Schichten sollen erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

• Eine ausgewogene multikulturelle Beteiligung ist anzustreben.<br />

Angemessene Arbeitsformen sollen gewählt wer<strong>de</strong>n.<br />

• Eine altersangemessene Form <strong>de</strong>r Ansprache ist zu wählen.<br />

• Dem Zeitverständnis von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen ist angemessen Rechnung zu<br />

tragen.<br />

• Geschlechterdifferenzierte Interessen und Ausdrucks- / Kommunikationsformen<br />

sind zu berücksichtigen.<br />

• Es ist darauf zu achten, dass keine Geschlechterstereotypen (re-) produziert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

• Der Prozess soll Raum <strong>für</strong> Spontaneität, Offenheit und Flexibilität zur Verfügung<br />

stellen.<br />

• Der Entwicklungsstand partizipations- und bildungsgewohnter Kin<strong>de</strong>r und Jugendlicher<br />

soll berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

• Dem Prinzip <strong>de</strong>r symmetrischen Kommunikation soll Rechnung getragen wer<strong>de</strong>n.<br />

Erwachsene tragen Gesamtverantwortung:<br />

Klärung <strong>de</strong>r Rahmenbedingungen <strong>de</strong>s Beteiligungsprozesses im Vorfeld <strong>für</strong> die erfolgreiche<br />

Umsetzung <strong>de</strong>r Projekte.<br />

• Die Chancen <strong>de</strong>r Realisierbarkeit sind im Vorfeld zu überprüfen.<br />

• Die Finanzierung <strong>de</strong>s Projektes ist im Vorfeld sicherzustellen.<br />

• Die Betreuung von Seiten <strong>de</strong>r Erwachsenen ist zu klären.<br />

• Vorabsprachen mit zu beteiligen<strong>de</strong>n Politikerinnen und Politikern, Behör<strong>de</strong>n,<br />

Fachämtern und gegebenenfalls Anwohnern sind zu treffen.<br />

Der Beteiligungsprozess stellt Wirksamkeit und Verän<strong>de</strong>rung sicher.<br />

• Der Beteiligungsprozess bleibt nicht beim Abfragen von Wünschen stehen.<br />

• Faktische Einflussmöglichkeiten wer<strong>de</strong>n <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche geschaffen.<br />

• Der Prozess wird von <strong>de</strong>r Leiti<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Expertenschaft von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen<br />

getragen.<br />

• Neben <strong>de</strong>r direkten Partizipation von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen treiben Erwachsene<br />

die indirekte Partizipation durch aktive Interessenvertretung voran.<br />

• Die generelle Übertragung von Rechten geht mit einer Institutionalisierung <strong>de</strong>s<br />

Prozesses einher.<br />

• Die Rückkopplung <strong>de</strong>s Prozesses an Politik und Verwaltung ist sichergestellt.<br />

Beteiligungsprojekte setzen von Anfang an auf <strong>de</strong>n Aufbau von dauerhaften Strukturen,<br />

die zur Qualitätssicherung beitragen. Dauerhaft Verantwortliche sind zu benennen.<br />

• Alle Projekte bedürfen einer fachlichen Begleitung.<br />

• Die politische Absicherung <strong>de</strong>s Prozesses ist anzustreben.<br />

• Die Unterstützung, Kontinuität und Qualifizierung <strong>de</strong>r Arbeit mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn und<br />

Jugendlichen ist sicherzustellen.<br />

• Partizipationsmo<strong>de</strong>lle sollten möglichst flächen<strong>de</strong>ckend eingeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

• Die Vernetzung und Kooperation unterschiedlicher Beteiligungsmo<strong>de</strong>lle ist voranzutreiben.<br />

• Eine Öffentlichkeit <strong>für</strong> Beteiligungsprozesse ist herzustellen.“<br />

(Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.),<br />

<strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o. J., S. 38 f)<br />

Qualitätsziele <strong>für</strong> die Räumliche Planung:<br />

„Gesamträumliche Qualitätsziele <strong>für</strong> Siedlungs- und Freiflächen<br />

• Entwicklung und Nutzung vielfältiger und barrierearmer Spiel-, Erlebnis- und<br />

Aufenthaltsbereiche <strong>für</strong> Mädchen und Jungen aller Altersgruppen<br />

• Altersgruppengerechte Verteilung und Vernetzung von kin<strong>de</strong>rrelevanten Freiräumen<br />

und Einrichtungen<br />

• Sicherung und behutsame Weiterentwicklung kleinräumiger Flächen und Elemente<br />

mit hohem Wie<strong>de</strong>rerkennungswert<br />

• Planungsrechtliche Sicherung von Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsräumen unterschiedlicher<br />

Ausprägung, vor allem von naturnahen Erlebnisspielangeboten<br />

18 19


1.1 <strong>Spielleitplanung</strong> -<br />

eine Metho<strong>de</strong> zur Integration von Kin<strong>de</strong>r- und Jugendinteressen in kommunalpolitische Planungen<br />

• Bewahrung ausreichen<strong>de</strong>r Freiräume als Ressourcen <strong>für</strong> eine nachhaltige Spielraumentwicklung<br />

• Ausgleich <strong>für</strong> beengte Wohn- und Lebensbedingungen schaffen durch die Aufwertung<br />

<strong>de</strong>s Wohnumfel<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r angrenzen<strong>de</strong>n Freiräume an Ortsrän<strong>de</strong>rn<br />

• Stärkung <strong>de</strong>r Funktionsdurchmischung von Wohnen, Arbeiten und Freizeit<br />

• Sicherung und Verbesserung einer kindgerechten Lebens- und Wohnumwelt durch<br />

eine kontinuierliche, qualifizierte und kindgerechte Pflege [...]<br />

Gesamträumliche Qualitätsziele <strong>für</strong> Siedlungs- und Freiflächen Gesamträumliche<br />

Qualitätsziele <strong>für</strong> Verkehrsflächen<br />

• Erhöhung <strong>de</strong>r Verkehrssicherheit <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r<br />

• Entwicklung eines attraktiven, geschlossenen und alltagstauglichen Fuß- und<br />

Radwegenetzes<br />

• Vernetzung innerörtlicher Fuß- und Radwegesysteme mit <strong>de</strong>r umgeben<strong>de</strong>n Landschaft<br />

und <strong>de</strong>n überörtlichen Wegeverbindungen<br />

• Ermöglichen räumlich und zeitlich beschränkter Mitnutzung von Verkehrsflächen<br />

• Verbindung von Maßnahmen <strong>de</strong>r Verkehrsberuhigung mit einer attraktiven Gestaltung<br />

zur Erhöhung <strong>de</strong>s Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltswertes<br />

• Ausrichtung <strong>de</strong>s öffentlichen Nahverkehrs auf die Mobilitätsanfor<strong>de</strong>rung von<br />

Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen<br />

• Berücksichtigung von Kin<strong>de</strong>rbelangen bei <strong>de</strong>r Planung von Verkehrsflächen<br />

Qualitätsziele <strong>für</strong> Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereiche<br />

Grünflächen<br />

• Hochwertige Grünflächen in ausreichen<strong>de</strong>r Größe <strong>für</strong> Mädchen und Jungen aller<br />

Altersgruppen in erreichbarer Nähe<br />

• Attraktive naturnahe Teilräume in größeren Grün- und Parkflächen<br />

• Zugänglichkeit von Grünflächen<br />

• Vernetzung von und mit Grünflächen und Grünelementen<br />

• Qualifizierte Pflege zur Sicherung <strong>de</strong>r Erlebnisqualität<br />

• Beziehung zur Natur Ausrichtung <strong>de</strong>s öffentlichen Nahverkehrs auf die Mobilitätsanfor<strong>de</strong>rung<br />

von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen<br />

Wege<br />

• Autofreie Fußwegeverbindungen zur Erhöhung <strong>de</strong>r Durchlässigkeit, Sicherheit und<br />

Erreichbarkeit im gesamten Lebens- und Wohnumfeld<br />

• Wege mit attraktiven Randzonen als Aufenthalts- und Orientierungsräume<br />

• Zusammenhängen<strong>de</strong>s Radwegenetz<br />

Fußgängerzonen und Plätze<br />

• Vielfältige Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsmöglichkeiten <strong>für</strong> Mädchen und<br />

Jungen aller Altersgruppen<br />

• Belebung außerhalb <strong>de</strong>r Geschäftszeiten<br />

Schulgelän<strong>de</strong><br />

• Sicheres Umfeld<br />

• Nutzung <strong>de</strong>s Schulgelän<strong>de</strong>s nach <strong>de</strong>m Unterricht<br />

• Klare Trennung und störungsfreie Abfolge einzelner funktionaler Teilräume<br />

• Schulgelän<strong>de</strong> als Lern- und Erfahrungsraum<br />

• Schulhof als Bewegungsraum<br />

Hauseingangsbereiche<br />

• Hoher Spiel- und Wie<strong>de</strong>rerkennungswert<br />

Wasser<br />

• Vielfältige Erlebnis- und Spielmöglichkeiten mit Wasser<br />

• Bespielbare Ufer an fließen<strong>de</strong>n und stehen<strong>de</strong>n Gewässern<br />

Gärten und Höfe<br />

• Nutzungsfähige und abwechslungsreiche Gärten<br />

• Nutzungsfähige und abwechslungsreiche Höfe<br />

Spielplätze<br />

• Qualitativ hochwertige Spielangebote unterschiedlicher Ausprägung <strong>für</strong> Mädchen<br />

und Jungen aller Altersgruppen<br />

• Naturnahe Spielangebote mit entwicklungsfähigen Teilbereichen <strong>für</strong> je<strong>de</strong>s Wohnquartier<br />

• Sichere Erreichbarkeit<br />

• Kindgerechte Pflege<br />

Außengelän<strong>de</strong> von Kin<strong>de</strong>rtagesstätten<br />

• Sicheres Umfeld und gute Erreichbarkeit<br />

• Vielfältiges, erlebnisreiches Außengelän<strong>de</strong><br />

Verkehr<br />

• Erhöhung <strong>de</strong>r Verkehrssicherheit<br />

• Straßenräume als Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsräume <strong>für</strong> Mädchen und Jungen<br />

aller Altersgruppen<br />

20 21


1.1 <strong>Spielleitplanung</strong> -<br />

eine Metho<strong>de</strong> zur Integration von Kin<strong>de</strong>r- und Jugendinteressen in kommunalpolitische Planungen<br />

Sportanlagen<br />

• Sichere Erreichbarkeit<br />

• Erweiterte Nutzungsmöglichkeiten<br />

Brachen<br />

• Brachflächen mit hohem Gestaltungs- und Spielanreiz<br />

• Akzeptanz in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit“<br />

(Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.),<br />

<strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o. J., S. 40 f)<br />

Beteiligungsmetho<strong>de</strong>n<br />

Um <strong>de</strong>m partizipativen Anspruch <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> gerecht zu wer<strong>de</strong>n, müssen <strong>für</strong><br />

die einzelnen Stufen <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> verschie<strong>de</strong>ne, <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche<br />

geeignete Metho<strong>de</strong>n bereitgestellt wer<strong>de</strong>n, die eine ihre Interessen wahren<strong>de</strong> und<br />

aufrechterhalten<strong>de</strong> Beteiligung sicherstellen. Die aufgestellten Qualitätsziele bil<strong>de</strong>n die<br />

Grundlage zur Auswahl <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>n jeweiligen Ablaufschritten <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

zugeordnet sind. Diese sind:<br />

• die Bestandserhebung,<br />

• das Aufstellen <strong>de</strong>s Spielleitplans,<br />

• die Realisierung von Einzelprojekten und Vorhaben.<br />

Auch wenn <strong>de</strong>r Ablauf <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> sowie die Zuordnung <strong>de</strong>r Beteiligungsmetho<strong>de</strong>n<br />

zu <strong>de</strong>n einzelnen Schritten in <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n Darstellung starr und unflexibel<br />

erscheinen mögen, so ist beson<strong>de</strong>rs zu betonen, dass sowohl von <strong>de</strong>r strikten<br />

Reihenfolge <strong>de</strong>r Schritte als auch von <strong>de</strong>r Verwendung einzelner Metho<strong>de</strong>n abgewichen<br />

wer<strong>de</strong>n kann, um das Interesse <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen aufrecht zu erhalten<br />

und gegebenenfalls Wartezeiten zu verkürzen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Bestandserhebung bieten sich u.a. folgen<strong>de</strong> Beteiligungsmetho<strong>de</strong>n an, wobei<br />

als Vororientierung das Verhalten von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen im Alltag systematisch<br />

beobachtet wer<strong>de</strong>n kann:<br />

• gemeinsame Streifzüge mit Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen, bei <strong>de</strong>nen sie die selbstständige<br />

Führung übernehmen.<br />

• Erstellen von subjektiven Landkarten <strong>für</strong> die, ausgehend von Orts- / Stadtplänen,<br />

schriftliche Befragung von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen.<br />

Für das Aufstellen <strong>de</strong>s Spielleitplans haben sich folgen<strong>de</strong> Beteiligungsmetho<strong>de</strong>n bewährt:<br />

• das Abhalten einer Zukunftswerkstatt, in <strong>de</strong>r, ausgehend von <strong>de</strong>r Diskussion <strong>de</strong>r<br />

Punkte aus <strong>de</strong>r Bestandsanalyse, das kreative Potential <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen<br />

dazu genutzt wird, gemeinsam ohne äußere Einschränkungen und Vorgaben I<strong>de</strong>en<br />

zu entwickeln, die in einer späteren Phase zu wünschenswerten und realisierbaren<br />

Projekten und Vorhaben verdichtet wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

• Open Space hat dieselben Zielsetzungen wie die Zukunftswerkstatt, in<strong>de</strong>m, ausgehend<br />

von einer kritischen Realitätsbetrachtung, unbeschränkt I<strong>de</strong>en entwickelt<br />

wer<strong>de</strong>n. Umsetzbare Projekte zur Realitätsverän<strong>de</strong>rung wer<strong>de</strong>n formuliert. Während<br />

die Zukunftswerkstatt mit einer festen Gruppe/ Mo<strong>de</strong>ratoren durchgeführt wird, setzt<br />

Open Space ausschließlich auf das Prinzip <strong>de</strong>r Selbstorganisation. Es können sich<br />

verschie<strong>de</strong>ne Gruppen bil<strong>de</strong>n, die zu unterschiedlichen Teilthemen arbeiten; Fluktuation<br />

zwischen <strong>de</strong>n Gruppen ist je<strong>de</strong>r Zeit möglich, sofern Teilnehmer es wollen und<br />

es persönlich <strong>für</strong> sinnvoll halten. Eine unmittelbare, eingreifen<strong>de</strong> Mo<strong>de</strong>ration fin<strong>de</strong>t<br />

nicht statt, son<strong>de</strong>rn beschränkt sich auf das Prinzip <strong>de</strong>r teilnehmen<strong>de</strong>n Beobachtung.<br />

Ziel ist, dass alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen sowohl in individueller als auch in<br />

kollektiver Verantwortung möglichst schnell umsetzbare Ergebnisse erzielen. Insofern<br />

ist diese Metho<strong>de</strong> eher <strong>für</strong> hochmotivierte, ältere Jugendliche geeignet.<br />

In <strong>de</strong>r Phase <strong>de</strong>r Projektrealisierung, wenn einzelne Maßnahmen umgesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />

bieten sich als Beteiligungsmetho<strong>de</strong>n an:<br />

• Durchführung einer Planwerkstatt, in <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>lle mit Hilfe verschie<strong>de</strong>ner Materialien<br />

zusammen mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen erarbeitet und erstellt wer<strong>de</strong>n,<br />

um sie anschließend <strong>de</strong>r lokalen Öffentlichkeit zu präsentieren.<br />

• Mitbauaktionen sind als Maßnahmen geeignet, wenn die Projektrealisierung es<br />

zulässt, dass Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche, basierend auf erstellten Mo<strong>de</strong>llen, an einzelne<br />

Vorhaben zur konkreten Neugestaltung mitarbeiten können. Als Mitmachaktionen<br />

können beispielsweise Schulhofbegrünung o<strong>de</strong>r Spielplatzgestaltung durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

• Ähnlich wie bei Mitbauaktionen dient die Mitmachkunst dazu, an <strong>de</strong>r gestalten<strong>de</strong>n<br />

Realisierung von Projekten und Vorhaben teilzuhaben. Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche<br />

können Kunstobjekte <strong>für</strong> temporäre Ausstellungen sowie als Beitrag zur dauerhaften<br />

Gestaltung erstellen.<br />

Um die Zeit zwischen <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>s Spielleitplans und <strong>de</strong>r Umsetzung einzelner<br />

Maßnahmen zu überbrücken, können Zwischenschritte mit eigenen Beteiligungsmetho<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>finiert wer<strong>de</strong>n. Folgen<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Praxis häufig angewen<strong>de</strong>t:<br />

• Denkpfosten bzw. Spielplatzwächter sollen auf geplante Maßnahmen hinweisen<br />

• vorgezogene Realisierung, um Ziele <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> zu ver<strong>de</strong>utlichen<br />

• provisorische Maßnahmen als Prototypen zum Ausprobieren und Testen<br />

• Präsentationen; Spielaktionen und Feste können <strong>de</strong>r Werbung und <strong>de</strong>r Vermittlung<br />

<strong>de</strong>r Maßnahme dienen.<br />

22 23


1.1 <strong>Spielleitplanung</strong> -<br />

eine Metho<strong>de</strong> zur Integration von Kin<strong>de</strong>r- und Jugendinteressen in kommunalpolitische Planungen<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Damit die <strong>Spielleitplanung</strong> zu einem Erfolg wird, muss sie in <strong>de</strong>r Bevölkerung und bei<br />

an<strong>de</strong>ren lokalen Akteuren Unterstützung fin<strong>de</strong>n. Eine wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit<br />

ist eines <strong>de</strong>r wichtigsten Instrumente, um diese Unterstützung zu gewinnen. Denn<br />

auch die beste Projekti<strong>de</strong>e bleibt wirkungslos, wenn niemand von ihr erfährt.<br />

Wie bei <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r Maßnahmen ist auch bei <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit Kontinuität<br />

ein wichtiger Faktor <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Erfolg. Regelmäßige Berichte in <strong>de</strong>r Lokalpresse<br />

o<strong>de</strong>r bei regionalen Radio- und Fernsehsen<strong>de</strong>rn erhalten und erhöhen die Motivation<br />

<strong>de</strong>r Beteiligten und erzeugen eine I<strong>de</strong>ntifikation <strong>de</strong>r Bevölkerung mit <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong>.<br />

Ein wichtiger Bestandteil <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit ist die Entwicklung eines eigenen<br />

Logos <strong>für</strong> die <strong>Spielleitplanung</strong> <strong>de</strong>r Stadt bzw. <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>. Auch hier können und<br />

sollten Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche zum Beispiel im Rahmen eines Wettbewerbs miteinbezogen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Zur Öffentlichkeitsarbeit <strong>für</strong> die <strong>Spielleitplanung</strong> sollten auch öffentlichkeitswirksame<br />

Aktionen, wie beispielsweise Pflanzaktionen, Stadt- bzw. Gemein<strong>de</strong>feste o<strong>de</strong>r Mitmachkunst,<br />

gehören. Hier können alle interessierten BürgerInnen aktiv an <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

teilhaben und können so eigene Erlebnisse damit verbin<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m sind<br />

diese Aktionen auch <strong>für</strong> die lokalen Medien ein interessanter Anlass <strong>für</strong> eine Berichterstattung.<br />

Auch im Rahmen <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit sollte ein beson<strong>de</strong>res Augenmerk auf <strong>de</strong>r<br />

Beteiligung von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen liegen. Sie können zum Beispiel die Ergebnisse<br />

<strong>de</strong>r Beteiligungsprojekte, an <strong>de</strong>nen sie teilgenommen haben, in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />

präsentieren. Hierbei können sie direkt mit Erwachsenen und auch mit Kommunalpolitikern<br />

über ihre I<strong>de</strong>en sprechen und die Ergebnisse ihrer Arbeit vorstellen. Zusätzlich<br />

können die Produkte, wie z. B. von Kin<strong>de</strong>rn entworfene Mo<strong>de</strong>lle, in Ausstellungen über<br />

einen längeren Zeitraum präsentiert wer<strong>de</strong>n. Als Ausstellungsorte eignen sich stark<br />

frequentierte Orte wie Bürgerämter o<strong>de</strong>r Geschäfte.<br />

Eine weitere Variante <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit in Kooperation mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn und<br />

Jugendlichen ist die Erstellung einer Zeitung über die <strong>Spielleitplanung</strong> <strong>de</strong>r Stadt bzw.<br />

Gemein<strong>de</strong>. Die jungen Journalisten können mitarbeiten, in<strong>de</strong>m sie zum Beispiel Artikel<br />

schreiben, Fotocollagen zusammenstellen o<strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>r malen. (vgl. Ministerium <strong>für</strong><br />

Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong><br />

– ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o. J., S. 91 ff.)<br />

Ablauf <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

Die <strong>Spielleitplanung</strong> ist ein informelles Planungsinstrument. Der Ablauf <strong>de</strong>s Verfahrens<br />

ist folglich nicht gesetzlich vorgeschrieben. <strong>Spielleitplanung</strong>en<br />

orientieren sich aber in <strong>de</strong>r Regel an <strong>de</strong>m Verfahrensablauf, wie ihn<br />

das Land Rheinland-Pfalz entwickelt und in Mo<strong>de</strong>llgemein<strong>de</strong>n erprobt<br />

hat. Nach diesem Ablauf sind zunächst die Grundlagen <strong>für</strong> die <strong>Spielleitplanung</strong><br />

zu erarbeiten. Dazu sollte die allgemeine Qualitätskonzeption<br />

<strong>für</strong> die Gemein<strong>de</strong> bzw. Stadt erarbeitet und das Leitbild sowie die<br />

Leitlinien verabschie<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m sind die anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Beteiligungsmetho<strong>de</strong>n auszuwählen und gegebenenfalls die Bewertungsteilräume<br />

festzulegen.<br />

Auf die Erarbeitung <strong>de</strong>r Grundlagen folgen die Bestandserhebung<br />

und die Erstellung <strong>de</strong>r Bestandspläne. Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Bestandserhebung<br />

sind dann auf Grundlage <strong>de</strong>r Qualitätsziele zu bewerten.<br />

Aufbauend auf diese Analysen wird dann <strong>de</strong>r Entwurf <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Spielleitplan<br />

erstellt. Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Aufstellungsverfahrens steht <strong>de</strong>r Beschluss<br />

<strong>de</strong>s Spielleitplans. Durch <strong>de</strong>n Ratsbeschluss erhält <strong>de</strong>r Plan<br />

eine bin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Wirkung, die sich auf alle zukünftigen Planungen <strong>de</strong>r<br />

Gemein<strong>de</strong> auswirkt.<br />

Allgemeine Grundlagen<br />

Bevor im Anschluss näher auf die Aufstellung und <strong>de</strong>n Beschluss <strong>de</strong>s<br />

Spielleitplans eingegangen wird, wer<strong>de</strong>n zunächst einige allgemeine<br />

Grundlagen zur <strong>Spielleitplanung</strong> erläutert.<br />

Abb. 1| Ablaufschema <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereiche<br />

Innerhalb <strong>de</strong>s Untersuchungsgebietes sind die Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereiche<br />

von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen (SEA-Bereiche) die <strong>für</strong> die <strong>Spielleitplanung</strong> relevanten<br />

Räume. Zu <strong>de</strong>n SEA-Bereichen gehören alle öffentlichen Freiräume wie z. B.<br />

Grünflächen, Wasserbereiche, Brachen, Wege, Verkehrsbereiche, Fußgängerzonen<br />

und Plätze, Hauseingänge, Gärten und Höfe, Außengelän<strong>de</strong> von Kin<strong>de</strong>rtagesstätten,<br />

Schulhöfe und Sportanlagen. In Karten und Plänen wer<strong>de</strong>n die unterschiedlichen<br />

SEA-Bereiche mit Symbolen dargestellt. Empfehlenswert ist die Verwendung <strong>de</strong>s Symbolkatalogs<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Rheinland-Pfalz (Anhang 5.3).<br />

Für eine gute Ausstattung mit SEA-Bereichen sind nicht nur die Quantität und die<br />

Qualität <strong>de</strong>r einzelnen Spielangebote wichtig, son<strong>de</strong>rn auch die Vielfalt und beson<strong>de</strong>rs<br />

die Vernetzung <strong>de</strong>r unterschiedlichen Bereiche über <strong>kurz</strong>e und gefahrlose Wegeverbindungen<br />

sind von großer Be<strong>de</strong>utung.<br />

Bewertungsräume<br />

In Städten und größeren Gemein<strong>de</strong>n (ab etwa 500 Einwohnern) bewegen sich die<br />

24 25


1.1 <strong>Spielleitplanung</strong> -<br />

eine Metho<strong>de</strong> zur Integration von Kin<strong>de</strong>r- und Jugendinteressen in kommunalpolitische Planungen<br />

Kin<strong>de</strong>r nur in Teilbereichen <strong>de</strong>s Gebietes und nicht im gesamten Betrachtungsraum,<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>shalb entsprechend <strong>de</strong>r Streifgebiete <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r in Bewertungsräume aufgeteilt<br />

wird. Zumeist sind die Bewertungsräume durch homogene soziale und städtebauliche<br />

Strukturen geprägt; häufig wer<strong>de</strong>n sie durch Barrieren, wie stark befahrene Straßen<br />

o<strong>de</strong>r Bahnlinien, begrenzt. (vgl. Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz<br />

Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen<br />

Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o. J., S. 55 ff)<br />

Bestandserhebung<br />

Zu Beginn <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme sollte <strong>de</strong>r/die PlanerIn das Untersuchungsgebiet<br />

erkun<strong>de</strong>n, um sich einen Überblick über die örtlichen Gegebenheiten zu verschaffen.<br />

Darauf folgt in <strong>de</strong>r Regel die Erhebung mit Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen, an <strong>de</strong>r die<br />

pädagogische Fachkraft, <strong>de</strong>r/die PlanerIn und eventuell Eltern o<strong>de</strong>r BetreuerInnen<br />

teilnehmen. Ziel dieser Erhebung ist es, zu erfahren, welche Orte die Kin<strong>de</strong>r und<br />

Jugendlichen bevorzugen und welche sie nicht mögen. Außer<strong>de</strong>m sollen die Grün<strong>de</strong><br />

<strong>für</strong> ihre Zu- bzw. Abneigung in Erfahrung gebracht wer<strong>de</strong>n. Zusätzlich zu dieser Erhebung<br />

mit Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen sollten in größeren Städten Erhebungen mit<br />

Trägern pädagogischer, sozialer und kultureller Einrichtungen, mit <strong>de</strong>n Trägern <strong>de</strong>r<br />

Jugendhilfe sowie mit Vertretern von Schulen erfolgen, damit auch <strong>de</strong>ren Wissen einbezogen<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Ein Nebeneffekt ist, dass die Bereitschaft <strong>de</strong>r Träger, die <strong>Spielleitplanung</strong><br />

zu unterstützen, erhöht wer<strong>de</strong>n kann, wenn sie an <strong>de</strong>n Planungen beteiligt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Als letzter Teil <strong>de</strong>r Bestandserhebung sollte die Erhebung durch <strong>de</strong>n/die PlanerIn<br />

erfolgen. Diese besteht aus mehreren Aufgaben: Zunächst wer<strong>de</strong>n die unterschiedlichen,<br />

bereits vorhan<strong>de</strong>nen SEA-Bereiche im Bestand erhoben und gemeinsam mit <strong>de</strong>n<br />

Ergebnissen <strong>de</strong>r zuvor beschriebenen Erhebungen in <strong>de</strong>r Bestandskarte Siedlungsund<br />

Freiflächen bzw. <strong>de</strong>r Bestandskarte Verkehrsflächen dargestellt.<br />

Basierend auf <strong>de</strong>n Qualitätszielen <strong>für</strong> die räumliche Planung wer<strong>de</strong>n dann die Flächen<br />

ermittelt, die ein räumliches Potenzial im Sinne <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> bil<strong>de</strong>n. Hierbei<br />

wer<strong>de</strong>n die Ergebnisse <strong>de</strong>r Erhebung mit Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen sowie <strong>de</strong>r Erhebung<br />

mit <strong>de</strong>n Trägern miteinbezogen. „Zu <strong>de</strong>n räumlichen Potenzialen innerhalb einer<br />

Gemein<strong>de</strong> gehören unter an<strong>de</strong>rem:<br />

• Grünanlagen, die kindgerechter gestaltet und gepflegt wer<strong>de</strong>n können.<br />

• Brachen, die zugänglich o<strong>de</strong>r bespielbar gemacht wer<strong>de</strong>n können.<br />

• Abschnitte von Bachläufen, die durch geringfügige Umgestaltung o<strong>de</strong>r Sicherung<br />

<strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r attraktiv gemacht wer<strong>de</strong>n können.<br />

• Schulhöfe und Außengelän<strong>de</strong> von Kin<strong>de</strong>rtagesstätten, die geöffnet wer<strong>de</strong>n können.<br />

• Landwirtschaftliche Flächen in erreichbarer Nähe, die in erlebnisreiche Spielräume<br />

umgewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n können.<br />

• Straßen, die <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Durchgangsverkehr gesperrt wer<strong>de</strong>n können.<br />

• Große Hofflächen, die entsiegelt und entsprechend gestaltet wer<strong>de</strong>n können.“<br />

(Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.),<br />

<strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o. J., S. 61)<br />

Die räumlichen Potenziale wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Bestandskarte Potenziale dargestellt. Bei<br />

Bedarf können die Potenziale auch textlich erläutert wer<strong>de</strong>n. Für alle drei Bestandskarten<br />

empfiehlt es sich, die jeweiligen, vom Land Rheinland-Pfalz entwickelten,<br />

Symbole (Anhang 5.3) zu verwen<strong>de</strong>n.<br />

Neben <strong>de</strong>m Bestand wer<strong>de</strong>n auch die aktuellen Planungen <strong>de</strong>r Stadt bzw. <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />

erhoben. Der/die PlanerIn sichtet hierzu alle Dokumente <strong>de</strong>r räumlichen<br />

Planungen und erfragt zusätzlich bei <strong>de</strong>r Bauverwaltung, welche aus <strong>de</strong>n Unterlagen<br />

nicht ersichtlichen Planungen bestehen. (vgl. Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und<br />

Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen<br />

Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o. J., S. 59 ff.)<br />

Bewertung <strong>de</strong>r Bestandserhebung<br />

Nach Abschluss <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme wer<strong>de</strong>n ihrer Ergebnisse bewertet. Die örtlichen<br />

Qualitätsziele sind hier<strong>für</strong> die Bewertungsgrundlage, <strong>de</strong>shalb ist ihre genaue<br />

Kenntnis zwingend notwendig.<br />

Bewertung <strong>de</strong>r SEA-Bereiche<br />

Alle in <strong>de</strong>n Bestandsplänen dargestellten SEA-Bereiche wer<strong>de</strong>n in Bezug auf Defizite,<br />

Erhaltenswertes und Verbesserungsmöglichkeiten bewertet.<br />

„Als Kriterien <strong>für</strong> die Bewertung bieten sich unter an<strong>de</strong>rem folgen<strong>de</strong> Fragestellungen<br />

an:<br />

• Ist die Qualität <strong>de</strong>r einzelnen Spiel-, Erlebnis und Aufenthaltsbereiche ausreichend?<br />

• Gibt es genügend Angebote <strong>für</strong> Mädchen und Jungen in allen Altersgruppen?<br />

• Wie wird die Qualität <strong>de</strong>r Flächen und Elemente von <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn beurteilt?<br />

• Gibt es Konflikte mit Nachbarnutzungen, Anwohnern?“<br />

(Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.),<br />

<strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o. J., S. 65)<br />

• Sind noch nicht realisierte Planungen o<strong>de</strong>r Satzungen kin<strong>de</strong>rfreundlich?<br />

• Gibt es geeignete Spielgelegenheiten <strong>für</strong> Mädchen und Jungen mit körperlichen<br />

und an<strong>de</strong>ren Beeinträchtigungen in Wohnungsnähe?<br />

Gesamträumliche Bewertung<br />

Basierend auf <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r Bewertung <strong>de</strong>r SEA-Bereiche, <strong>de</strong>n räumlichen<br />

Potentialen und <strong>de</strong>n gesamträumlichen Qualitätszielen <strong>für</strong> die Siedlungs- und Freiflächen<br />

sowie <strong>für</strong> die Verkehrsflächen folgt nun die qualitative Bewertung <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Evaluationsräume und <strong>de</strong>s gesamten Untersuchungsgebietes.<br />

„Als Kriterien <strong>für</strong> die gesamträumliche Bewertung bieten sich unter an<strong>de</strong>rem folgen<strong>de</strong><br />

26 27


1.1 <strong>Spielleitplanung</strong> -<br />

eine Metho<strong>de</strong> zur Integration von Kin<strong>de</strong>r- und Jugendinteressen in kommunalpolitische Planungen<br />

Fragestellungen an:<br />

• Inwieweit wer<strong>de</strong>n die gesamträumlichen Qualitätsziele zu <strong>de</strong>n Siedlungs- und Freiflächen<br />

sowie <strong>de</strong>n Verkehrsflächen im Hinblick auf die einzelnen Bewertungsräume<br />

und das gesamte Untersuchungsgebiet erreicht?<br />

• Gibt es genügend Freiflächen <strong>für</strong> eine nachhaltige Nutzung sowohl <strong>für</strong> Mädchen<br />

als auch <strong>für</strong> Jungen sowie <strong>für</strong> die unterschiedlichen Altersgruppen?<br />

• Ist die Vernetzung <strong>de</strong>r SEA-Bereiche ausreichend?<br />

• Können Defizite auf Grund fehlen<strong>de</strong>r Entwicklungspotenziale in einem Bewertungsraum<br />

in einem benachbarten Bewertungsraum ausgeglichen wer<strong>de</strong>n?“ (Ministerium<br />

<strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong><br />

– ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o. J., S. 66)<br />

Außer<strong>de</strong>m fließen Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r Siedlungs- und Freiflächenstruktur <strong>de</strong>s Untersuchungsgebietes<br />

sowie <strong>de</strong>r umgeben<strong>de</strong>n Landschaft in die gesamträumliche Bewertung<br />

ein. (vgl. Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-<br />

Pfalz u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und<br />

Stadt, o. J., S. 65 f.)<br />

Der Spielleitplan<br />

Entwurf <strong>de</strong>s Spielleitplans<br />

Nach<strong>de</strong>m die vorbereiten<strong>de</strong>n Arbeiten abgeschlossen sind, wird <strong>de</strong>r Entwurf <strong>für</strong> <strong>de</strong>n<br />

Spielleitplan erstellt. Dieser besteht aus <strong>de</strong>m zeichnerischen Teil, welcher Projekte,<br />

Vorhaben und räumliche Entwicklungsziele darstellt, und aus einem textlichen Teil, in<br />

<strong>de</strong>m die Maßnahmen sowie die dazugehörigen Beteiligungsverfahren erläutert wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Prioritäten <strong>de</strong>r einzelnen Vorhaben und Projekte wer<strong>de</strong>n ebenfalls festgehalten,<br />

damit sie in entsprechen<strong>de</strong>r Reihenfolge umgesetzt wer<strong>de</strong>n können. Die Inhalte <strong>de</strong>s<br />

Spielleitplans wer<strong>de</strong>n zusätzlich in einer Matrix dargestellt, damit sie leicht zu überblicken<br />

sind.<br />

„Folgen<strong>de</strong> Inhalte dürfen im Spielleitplan nicht fehlen:<br />

• Ergebnisse <strong>de</strong>r Diskussion <strong>de</strong>s Planentwurfs mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen<br />

• Darlegung <strong>de</strong>r Beteiligungsmetho<strong>de</strong>n <strong>für</strong> die umzusetzen<strong>de</strong>n Projekte und Vorhaben<br />

• Hinweise zur planungsrechtlichen Absicherung im Rahmen <strong>de</strong>r Bauleitplanung<br />

• Darstellung <strong>de</strong>r Berücksichtigung von Kin<strong>de</strong>rbelangen in noch nicht realisierten<br />

Planungen<br />

• Aussagen zur Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen informeller Planungen wie<br />

Dorferneuerung, Stadtentwicklung, Verkehrsplanung, Landschaftsplanung, Gewässerpflegeplanung<br />

o<strong>de</strong>r im Rahmen örtlicher Satzungen<br />

• Aussagen zu <strong>de</strong>n Organisationsstrukturen, die sich im Rahmen <strong>de</strong>r Planungs- und<br />

Betei[li]gungsprozesse herausgebil<strong>de</strong>t haben sowie Empfehlungen <strong>für</strong> <strong>de</strong>ren Weiterentwicklung<br />

• Empfehlungen <strong>für</strong> private Grundstücksbesitzerinnen und Grundstücksbesitzer mit<br />

Hinweisen zur kindgerechten Gestaltung von Hauseingangsbereichen, Gärten o<strong>de</strong>r<br />

Höfen<br />

• Darstellung <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r durchgeführten Beteiligungen<br />

• eventuell weitere Hinweise <strong>für</strong> die Jugendhilfe“<br />

(Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.),<br />

<strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o. J., S. 67)<br />

Für die zeichnerische Darstellung sollten hier, genau wie in <strong>de</strong>n Bestandsplänen, die<br />

Symbole <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Rheinland-Pfalz (Anhang 6.4) verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Erstellung<br />

<strong>de</strong>s Spielleitplans ist beson<strong>de</strong>rs darauf zu achten, dass er sowohl <strong>für</strong> Laien als<br />

auch <strong>für</strong> Fachleute verständlich aufbereitet ist.<br />

Beschluss <strong>de</strong>s Spielleitplans<br />

Durch <strong>de</strong>n Beschluss <strong>de</strong>s Stadt-/ Gemein<strong>de</strong>rats erhält <strong>de</strong>r Spielleitplan eine bin<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Wirkung <strong>für</strong> alle räumlichen Planungen <strong>de</strong>r Kommune. Dadurch wird gewährleistet,<br />

dass die Belange von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen in zukünftigen Planungen berücksichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n und dass sie durch geeignete Beteiligungsverfahren auch zukünftig bei<br />

<strong>de</strong>r Entwicklung ihrer Stadt bzw. Gemein<strong>de</strong> mitwirken können.<br />

Neben <strong>de</strong>m Spielleitplan wer<strong>de</strong>n im Stadt-/ Gemein<strong>de</strong>rat die örtlichen Qualitätsziele<br />

sowie die Qualitätsziele <strong>für</strong> die Beteiligung verabschie<strong>de</strong>t. Somit sind auch sie <strong>für</strong> die<br />

Gemein<strong>de</strong>verwaltung verbindlich.<br />

(vgl. Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz<br />

u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o.<br />

J., S. 66-ff.)<br />

Umsetzung <strong>de</strong>s Spielleitplans<br />

Bei <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>s Spielleitplans ist Kontinuität beson<strong>de</strong>rs wichtig, weil viele<br />

örtliche Akteure, insbeson<strong>de</strong>re Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche, das Interesse an <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

verlieren, wenn über einen längeren Zeitraum nichts passiert.<br />

Zu Beginn <strong>de</strong>r Umsetzungsphase wer<strong>de</strong>n Starterprojekte, i<strong>de</strong>alerweise eines <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r<br />

und eines <strong>für</strong> Jugendliche, durchgeführt. Dies kann gegebenenfalls auch schon vor<br />

<strong>de</strong>r endgültigen Fertigstellung <strong>de</strong>s Spielleitplans geschehen.<br />

Umsetzung <strong>de</strong>r Maßnahmen aus <strong>de</strong>m Spielleitplan<br />

In <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> wer<strong>de</strong>n zwei Arten von Maßnahmen unterschie<strong>de</strong>n: Projekte<br />

und Vorhaben.<br />

Projekte sind Maßnahmen, <strong>für</strong> <strong>de</strong>ren Umsetzung kein formelles o<strong>de</strong>r informelles Verfahren<br />

erfor<strong>de</strong>rlich ist. Sie lassen sich in <strong>de</strong>r Regel schnell und mit relativ geringem<br />

Aufwand umsetzen. Leicht realisierbare Projekte sind zum Beispiel die Verlängerung<br />

28 29


1.1 <strong>Spielleitplanung</strong> -<br />

eine Metho<strong>de</strong> zur Integration von Kin<strong>de</strong>r- und Jugendinteressen in kommunalpolitische Planungen<br />

einer Ampelphase <strong>für</strong> Fußgänger o<strong>de</strong>r die Pflanzung eines Baumes. Die im Spielleitplan<br />

vorgeschlagenen Projekte sollten in regelmäßigen Zeitabstän<strong>de</strong>n von max. drei<br />

Monaten verwirklicht wer<strong>de</strong>n, um eine angemessene Kontinuität <strong>de</strong>r Umsetzung zu<br />

gewährleisten.<br />

Vorhaben sind Maßnahmen aus <strong>de</strong>m Spielleitplan, die im Zuge von an<strong>de</strong>ren raumbezogenen<br />

Planungen <strong>de</strong>r Kommune umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Hierbei wer<strong>de</strong>n die Ergebnisse<br />

in formelle Pläne wie beispielsweise Bauleitpläne, aber auch in informelle Pläne wie<br />

städtebauliche Verträge o<strong>de</strong>r Stadtentwicklungspläne integriert.<br />

Das Baugesetzbuch (BauGB) ermöglicht grundsätzlich <strong>de</strong>n Einbezug <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

<strong>de</strong>s Spielleitplans in die Bauleitplanung, <strong>de</strong>nn es sieht die beson<strong>de</strong>re Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>r Bedürfnisse von jungen Menschen und von Familien im Abwägungsprozess<br />

vor. Die Jugendämter können im beson<strong>de</strong>ren Maße auf die Umsetzung <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

<strong>de</strong>s Spielleitplans bei <strong>de</strong>r Aufstellung von Bauleitplänen hinwirken, da sie als Träger<br />

öffentlicher Belange am Verfahren beteiligt wer<strong>de</strong>n müssen und in dieser Rolle die<br />

Interessen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen vertreten können.<br />

Bei informellen Planungen können die Vorhaben problemlos einbezogen wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m<br />

sie in die Planung eingebaut bzw. bei städtebaulichen Verträgen in <strong>de</strong>n Vertragstext<br />

aufgenommen wer<strong>de</strong>n. (vgl. Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz<br />

Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen<br />

Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o. J., S. 73 ff.)<br />

Finanzierungsstrategien<br />

Die im Spielleitplan vorgeschlagenen Maßnahmen können in <strong>de</strong>r Regel nicht o<strong>de</strong>r nur<br />

teilweise aus <strong>de</strong>m Gemein<strong>de</strong>haushalt finanziert wer<strong>de</strong>n. Um <strong>de</strong>n Spielleitplan <strong>de</strong>nnoch<br />

umsetzen zu können, ist es notwendig, weitere Geldquellen zu erschließen.<br />

Eine Möglichkeit zur Finanzierung bieten die För<strong>de</strong>rprogramme <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>s<br />

Bun<strong>de</strong>s sowie <strong>de</strong>r Europäischen Union. Hierbei ist es sehr wichtig, die För<strong>de</strong>rkriterien<br />

<strong>de</strong>r jeweiligen Programme genau zu kennen. Viele Programme setzen eine Cofinanzierung<br />

durch die Kommune voraus. Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel inhaltliche und<br />

methodische Vorgaben <strong>für</strong> för<strong>de</strong>rfähige Maßnahmen gegeben. Um <strong>für</strong> die Maßnahmen<br />

die jeweils passen<strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rprogramme zu ermitteln, empfiehlt es sich, eine Übersicht<br />

über die Programme, die <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> bzw. Stadt zur Verfügung stehen, und über die<br />

dazugehören<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen zu erstellen. Sind die För<strong>de</strong>rprogramme <strong>de</strong>n Maßnahmen<br />

zugeordnet, muss Kontakt zu <strong>de</strong>n jeweils <strong>für</strong> die Antragsstellung zuständigen<br />

Ämtern aufgenommen wer<strong>de</strong>n, damit die vorgeschlagenen Maßnahmen als För<strong>de</strong>rpositionen<br />

in <strong>de</strong>n jeweiligen Antrag aufgenommen wer<strong>de</strong>n können.<br />

Eine weitere Möglichkeit zur Finanzierung von Maßnahmen aus <strong>de</strong>m Spielleitplan<br />

bieten Stiftungen wie beispielsweise Bürgerstiftungen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Deutsche Kin<strong>de</strong>rschutzbund.<br />

Hierzu sollte im Voraus recherchiert wer<strong>de</strong>n, welche Stiftungen im Gebiet<br />

<strong>de</strong>r Stadt bzw. Gemein<strong>de</strong> tätig sind und welchen inhaltlichen Schwerpunkt sich diese<br />

gesetzt haben. Mit <strong>de</strong>n zur jeweiligen Maßnahme passen<strong>de</strong>n Stiftungen kann dann<br />

evtl. eine Finanzierung vereinbart wer<strong>de</strong>n.<br />

Auch privatwirtschaftliche Unternehmen kommen <strong>für</strong> die Finanzierung in Betracht.<br />

Sie zahlen hierbei im Rahmen eines Sponsorenvertrages einen Teil <strong>de</strong>r Kosten <strong>für</strong><br />

bestimmte Maßnahmen aus <strong>de</strong>m Spielleitplan. Da die Unternehmen sich durch das<br />

Sponsoring Imagegewinne erhoffen, kommen <strong>für</strong> diese Finanzierungsstrategie insbeson<strong>de</strong>re<br />

kleinteilige, gut vermittelbare Projekte in Frage.<br />

Neben <strong>de</strong>r Finanzierung durch Dritte sind auch Selbsthilfeaktivitäten eine mögliche<br />

Strategie zur Deckung <strong>de</strong>r Kosten <strong>für</strong> die Umsetzungsmaßnahmen. Hier<strong>für</strong> könnten<br />

zum Beispiel Kin<strong>de</strong>rkalen<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r ähnliches hergestellt und verkauft wer<strong>de</strong>n. (vgl.<br />

Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.),<br />

<strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o. J., S. 76)<br />

Weiterentwicklung <strong>de</strong>s Spielleitplans<br />

Durch die <strong>Spielleitplanung</strong> wird <strong>für</strong> die Kommune <strong>de</strong>r Grundstein zur Entwicklung<br />

eines kin<strong>de</strong>rfreundlichen Lebensumfel<strong>de</strong>s gesetzt. Wegen zukünftiger Verän<strong>de</strong>rungen<br />

und Weiterentwicklungen muss kontinuierlich an <strong>de</strong>r kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gestaltung<br />

<strong>de</strong>s Wohnumfel<strong>de</strong>s weitergearbeitet wer<strong>de</strong>n. Neue räumliche Planungen müssen, auf<br />

Basis <strong>de</strong>r Aussagen <strong>de</strong>s Spielleitplans, auf ihre Familienfreundlichkeit hin überprüft<br />

wer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m muss die Beteiligung von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen, wie sie durch<br />

die Qualitätskonzeption vorgesehen ist, zu einem festen Bestandteil <strong>de</strong>r Planungskultur<br />

wer<strong>de</strong>n, damit auch die nachwachsen<strong>de</strong>n Generationen an <strong>de</strong>r Entwicklung ihrer<br />

Stadt bzw. Gemein<strong>de</strong> mitwirken können.<br />

Ist <strong>de</strong>r Spielleitplan bisher nur <strong>für</strong> einen Teil <strong>de</strong>s Stadt- / Gemein<strong>de</strong>gebietes aufgestellt<br />

wor<strong>de</strong>n, so sollte dies nach und nach <strong>für</strong> die gesamte Gemein<strong>de</strong> bzw. Stadt geschehen,<br />

damit <strong>de</strong>r gesamte Ort <strong>de</strong>n Ansprüchen von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen gerecht<br />

wer<strong>de</strong>n kann. (vgl. Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz<br />

u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong><br />

und Stadt, o. J., S. 87 f)<br />

Von <strong>de</strong>r Theorie zur Praxis<br />

In <strong>de</strong>n letzten Kapiteln wur<strong>de</strong> beschrieben, wie das Verfahren <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

<strong>de</strong>r Theorie nach ablaufen soll. Im Nachfolgen<strong>de</strong>n soll näher auf die praktischen Erfahrungen,<br />

die an<strong>de</strong>re Kommunen mit <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> gemacht haben, eingegangen<br />

wer<strong>de</strong>n. Im Anschluss daran wer<strong>de</strong>n die durchgeführte Qualitätszielkonzeption<br />

sowie die planerische Bestandserhebung als erste Schritte bei <strong>de</strong>r Erstellung eines<br />

Spielleitplans <strong>für</strong> das Projektgebiet in Weißensee beschrieben.<br />

30 31


1.2 Erfahrungen an<strong>de</strong>rer Kommunen mit <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> -<br />

Zusammenfassung <strong>de</strong>r Ergebnisse von Telefoninterviews<br />

Thalall Khattab<br />

Ein wichtiger Bestandteil <strong>de</strong>s Studienprojekts „<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>“ ist es, Informationen<br />

und Erfahrungen von Gemein<strong>de</strong>n zu sammeln, die bereits eine <strong>Spielleitplanung</strong><br />

durchgeführt haben. Aus diesem Grund führten die Projektteilnehmer insgesamt<br />

neun Telefoninterviews mit <strong>de</strong>n Kommunen Mannheim, Hagen, Polch, Neuwied,<br />

Rietberg, Bad Vilbel, Karlsruhe, Würselen und Bo<strong>de</strong>nheim durch. Die Aufgabenbereiche<br />

und Berufe <strong>de</strong>r Gesprächspartner waren teilweise sehr unterschiedlich, wodurch<br />

weit gefächerte Eindrücke von <strong>de</strong>r Durchführung <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> gesammelt<br />

wer<strong>de</strong>n konnten. Die Interviewten stammten einerseits aus <strong>de</strong>m Pädagogischen Bereich<br />

und sind beispielsweise als Kin<strong>de</strong>rbeauftragte, ErzieherInnen, JugendpflegerIn<br />

o<strong>de</strong>r als SozialarbeiterIn tätig. An<strong>de</strong>rerseits wur<strong>de</strong>n auch Interviews mit planerischen<br />

Fachkräften geführt. Diese sind unter an<strong>de</strong>rem in <strong>de</strong>r Planungsabteilung <strong>de</strong>s Bauamts<br />

o<strong>de</strong>r als Stadtplaner in freien Planungsbüros tätig. Alle Interviewpartner sind o<strong>de</strong>r<br />

wahren aktiv an <strong>de</strong>r Durchführung einer <strong>Spielleitplanung</strong> beteiligt.<br />

Zu Beginn <strong>de</strong>r Gespräche stand jeweils die Frage nach <strong>de</strong>r Motivation <strong>für</strong> eine Durchführung<br />

<strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong>. In Bo<strong>de</strong>nheim bspw. Lautete die Antwort darauf, dass<br />

sie eine <strong>de</strong>r sieben vom Land Rheinland-Pfalz ausgewählten Kommunen waren, in<br />

<strong>de</strong>nen das Verfahren <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> erprobt wer<strong>de</strong>n sollte und die als Mo<strong>de</strong>llgemein<strong>de</strong>n<br />

bei <strong>de</strong>r Durchführung <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> durch das Land unterstützt<br />

wur<strong>de</strong>n. In an<strong>de</strong>ren Gemein<strong>de</strong>n bestand bereits das Vorhaben, die Umgebung im<br />

Rahmen von „Kin<strong>de</strong>rmobilität und Verkehr“ o<strong>de</strong>r „Spielplatzplanungs-Aktualisierung“<br />

umzugestalten. Durch die wachsen<strong>de</strong> Popularität <strong>de</strong>r SLP in Rheinland-Pfalz, ließ man<br />

sich dann inspirieren. Unterstützung bei <strong>de</strong>r Durchführung bekamen die Gemein<strong>de</strong>n<br />

von Schulen, Kin<strong>de</strong>rgärten, Jugendclubs, BürgerInnen welche sich ehrenamtlich<br />

beteiligten, pädagogischen Fachkräften, <strong>de</strong>n Quartiersmanagements aber auch von<br />

Planungsbüros und Honorarkräften wie Architekten o<strong>de</strong>r Spezialisten aus Gartenbau<br />

und –gestaltung.<br />

ließ.<br />

Zum Thema Beteiligungsmetho<strong>de</strong>n konnte fast je<strong>de</strong> Gemein<strong>de</strong> viel berichten. Auch<br />

wenn in einigen Gemein<strong>de</strong>n die gleichen Metho<strong>de</strong>n angewandt wur<strong>de</strong>n, unterschied<br />

sich die eigentliche Durchführung und das Ergebnis von <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r An<strong>de</strong>ren. Acht <strong>de</strong>r<br />

Neun Kommunen führten Streifzüge durch. In Karlsruhe beispielsweise waren diese<br />

ein großer Erfolg, hier waren nicht nur Kin<strong>de</strong>r son<strong>de</strong>rn auch viele Erwachsene mitgelaufen,<br />

wodurch die SLP einen breiteren Unterstützerkreis innerhalb <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />

erhielt. Fragebögen und Mental Maps wur<strong>de</strong>n in Schulen durchgeführt. Herr Hillemeyer<br />

aus Rietberg fügte zu diesem Thema noch hinzu, dass solch ein Aktion in <strong>de</strong>r<br />

Schule gut vorbereitet wer<strong>de</strong>n muss, in<strong>de</strong>m man nicht nur die Schule um Erlaubnis<br />

fragt, son<strong>de</strong>rn auch die Eltern <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r per Post darauf hinweist, dass durch diese<br />

Beteiligungen min<strong>de</strong>stens eine Unterrichtsstun<strong>de</strong> ausfallen wird.<br />

Beeindruckend war bei einigen Gemein<strong>de</strong>n, wie Hagen, die Komplexität und <strong>de</strong>r Umfang<br />

<strong>de</strong>r Planungs- / Zukunftswerkstätten. Sie führten insgesamt sieben Planungswerkstätten<br />

durch. Die sie wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel mit einer thematischen Einführung<br />

begonnen, auf die dann eine Analyse-Phase und danach ein Mittagessen folgten.<br />

Anschließend wur<strong>de</strong> ein Stadtbezirksspiel gespielt und es gab ein Meinungsbarometer.<br />

Die Fragen hierzu lauteten z.B.: o<strong>de</strong>r . Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Veranstaltung stan<strong>de</strong>n Zukunftspyrami<strong>de</strong>n, gebastelt aus<br />

DinA3-Plakaten. Je<strong>de</strong>s dieser Plakate war mit einem Problembereich o<strong>de</strong>r Wunsch betitelt,<br />

<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r vorausgegangenen Diskussion häufig genannt wur<strong>de</strong>, so zum Beispiel<br />

„Beleuchtung“, „Busanbindung“ o<strong>de</strong>r „Streethockey“. Die Werkstätten richteten sich<br />

vorrangig an Kin<strong>de</strong>r ab etwa 10 Jahren, die zuvor an <strong>de</strong>r Aufstellung <strong>de</strong>s neuen<br />

Flächennutzungsplans beteiligt waren. Es wur<strong>de</strong>n auch Werkstätten durchgeführt, bei<br />

<strong>de</strong>nen im Anschluss an einer Gebietsbegehung und ein darauf folgen<strong>de</strong>s Brainstorming<br />

Mo<strong>de</strong>lle gebastelt wur<strong>de</strong>n. Zur Unterstützung wur<strong>de</strong> einmal ein Lehmbauer und<br />

ein zweites Mal ein Künstler <strong>für</strong> Sitzmöbel eingela<strong>de</strong>n.<br />

Die Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen, die an <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r SLP beteiligt wur<strong>de</strong>n, waren<br />

hauptsächlich im Grundschulalter (6 – 13 Jahre). Nicht alle Gemein<strong>de</strong>n beteiligten<br />

auch die Altersgruppe <strong>de</strong>r 13 bis 17 Jährigen. In Hagen versuchte man darauf zu<br />

achten, dass man möglichst alle Altersklassen, Nationalitäten und Geschlechter vertreten<br />

waren. Mit einer Schule <strong>für</strong> Lernbehin<strong>de</strong>rte wur<strong>de</strong> auch diese Gruppe beteiligt.<br />

In Mannheim wur<strong>de</strong> von Akteuren die Kritik geäußert, dass Kin<strong>de</strong>r unter 6, Jugendliche<br />

und Behin<strong>de</strong>rte vernachlässigt wur<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n in<br />

<strong>de</strong>n kleinen Gemein<strong>de</strong>n alle Institutionen wie Kirchen, Grund- und Weiterführen<strong>de</strong>-<br />

Schulen, Kin<strong>de</strong>rgärten und Jugendzentren angeschrieben, teilweise wur<strong>de</strong>n sogar alle<br />

Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche zu Veranstaltungen einzula<strong>de</strong>n, wie es in Bad Vilbel praktiziert<br />

wur<strong>de</strong>. Größere Gemein<strong>de</strong>n und Städte suchten <strong>de</strong>n Kontakt zu <strong>de</strong>n relevanten<br />

Einrichtungen in <strong>de</strong>r Umgebung, in<strong>de</strong>m man beispielsweise Schuldirektoren, Erzieher<br />

o<strong>de</strong>r Leiter ansprach, ein Ausschreiben machte, die Zukunftswerkstatt über Aushänge<br />

in Schulen und Tagesstätten bekannt machte o<strong>de</strong>r einen Aufruf im Amtsblattdrucken<br />

Die Eltern und Erzieher z.B. aus Kin<strong>de</strong>rgärten waren sehr engagiert in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n,<br />

beteiligten sich an <strong>de</strong>n Streifzügen und wiesen auf Probleme in <strong>de</strong>r Umgebung<br />

hin. Lei<strong>de</strong>r ließ dieses Engagement in einigen Kommunen mit <strong>de</strong>r Zeit nach, speziell<br />

dann wenn es um Verteilung von Aufgaben ging.<br />

Beim <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen an <strong>de</strong>r Spilleitplanung fiel auf, dass Jungen<br />

und Mädchen verschie<strong>de</strong>n auf die Metho<strong>de</strong>n reagierten. So zum Beispiel bei <strong>de</strong>n<br />

Fragebögen. Für die Jungen war es schwer sich auf <strong>de</strong>n Fragebogen durchgehend zu<br />

konzentrieren. Geeigneter waren <strong>für</strong> sie die Streifzüge und allgemein Aktivitäten, die<br />

im Freien stattfan<strong>de</strong>n. Mädchen hingegen engagierten sich mehr bei gestalterischen<br />

und theoretischen Aufgaben. Sie zeigten mehr Ängste und Barrieren in ihrer Umgebung<br />

auf, nahmen Gefahrenpunkte schneller wahr und waren so vorsichtiger im<br />

freien Spielraum. So fand man schnell heraus, dass man mehr auf <strong>de</strong>n Geschlechterunterschied<br />

eingegangen wer<strong>de</strong>n musste, in<strong>de</strong>m man z.B. Arbeitsgruppen bil<strong>de</strong>te, wo<br />

32 33


1.2 Erfahrungen an<strong>de</strong>rer Kommunen mit <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> -<br />

Zusammenfassung <strong>de</strong>r Ergebnisse von Telefoninterviews<br />

die Jungen auch mal unter sich sein konnten und die Mädchen ihre Meinung äußern<br />

konnten ohne ausgelacht zu wer<strong>de</strong>n. Jedoch stieß dies nicht in allen Gemein<strong>de</strong>n auf<br />

Zustimmung <strong>de</strong>r Beteiligten Erwachsenen. Teilweise ließen sich die Politisch Verantwortlichen<br />

sowie die Verwaltungen nur schwer davon überzeugen, dass die Beachtung<br />

geschlechtsspezifischer Unterschie<strong>de</strong> notwendig ist.<br />

Zu<strong>de</strong>m solle man bei <strong>de</strong>r Durchführung einer Beteiligungsmetho<strong>de</strong> immer noch eine<br />

zweite zur Absicherung vorbereiten, falls die erste nicht so funktioniere wie man es<br />

sich vorgestellte hatte.<br />

Stephanie Roth aus Hagen bedauerte, dass zwar kleine Verän<strong>de</strong>rungen auf Spielplätzen<br />

vorgenommen wur<strong>de</strong>n und auch viele I<strong>de</strong>en <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r mit einbezogen wur<strong>de</strong>n,<br />

dielängerfristigen Maßnahmen seien jedoch <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r kaum erfahrbar seien, da<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit verlief in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n ohne größere Probleme. Jedoch<br />

war unter an<strong>de</strong>rem die mediale Präsenz ein Faktor, welcher intensiver hätte genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n können. Häufig wur<strong>de</strong>n Infoveranstaltungen und Feste veranstaltet sowie Mitteilungen<br />

in Amtsblättern verfasst. Der Wirkung <strong>de</strong>s Internets schenkte man jedoch<br />

vieler Orts nicht genug Beachtung. Alles in Allem fan<strong>de</strong>n die öffentlichkeitswirksamen<br />

Aktionen aber sehr positiven Anklang bei Eltern, Kin<strong>de</strong>rn bzw. Jugendlichen und <strong>de</strong>n<br />

an<strong>de</strong>ren Bürgern.<br />

ihr Aufmerksamkeitszyklus kürzer als <strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r Erwachsenen sei. Es gibt also Erfolge,<br />

aber das Verhältnis von Input zu Output ist nicht eins zu eins.<br />

Aus Karlsruhe, Neuwied und Polch bekamen die Projektmitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Rat, die<br />

Bürger und speziell Kin<strong>de</strong>r zu motivieren, in<strong>de</strong>m, während <strong>de</strong>r Aufstellung <strong>de</strong>s SLP,<br />

regelmäßig kleine Umsetzungsprojekte durchgeführt we<strong>de</strong>n. So bliebe die Beteiligung<br />

<strong>de</strong>r Bürger hoch, da sie sehen wur<strong>de</strong>n, wie sich etwas verän<strong>de</strong>rt bzw. verbessert.<br />

Gera<strong>de</strong> <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r ist es wichtig, innerhalb <strong>kurz</strong>er Zeit, geplante Projekte realisiert zu<br />

sehen, da ein SLP mehrere Jahre benötigt um umgesetzt zu wer<strong>de</strong>n. Weitere Tipps<br />

bezogen sich darauf, dass eine Verständigung mit an<strong>de</strong>ren Ämtern sehr wichtig ist,<br />

damit Probleme vermie<strong>de</strong>n und eine Einigung auf gemeinsame Ziele erreicht wer<strong>de</strong>n<br />

kann. DasFazit aus allen geführten Telefoninterviews war jedoch positiv und bestärkte<br />

die Projektgruppe in ihrem Vorhaben.<br />

Schwieriger gestaltete sich die Zusammenarbeit mit an<strong>de</strong>ren Ressorts. Häufig war es<br />

<strong>für</strong> die Verantwortlichen <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> nicht einfach, sich mit mehreren Institutionen,<br />

wie <strong>de</strong>m Ordnungsamt, <strong>de</strong>m Gartenbauamt, <strong>de</strong>m Stadtrat o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>ssportbund<br />

auf einen Nenner zu einigen o<strong>de</strong>r alle Beteiligten an einen Tisch zu bekommen.<br />

Hilfreich war es vieler Orts, dass es einen Teil <strong>de</strong>r Verantwortungsträger, z. B.<br />

die Planerische Fachkraft, von Anfang bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r SLP bei <strong>de</strong>n wichtigen Terminen<br />

dabei war und so z.B. Kommunikationsschwierigkeiten beheben konnte.<br />

Bei allen Gemein<strong>de</strong>n bestand in <strong>de</strong>r Ausarbeitung <strong>de</strong>s SLP immer eine gewisse Kontinuität.<br />

Bei <strong>de</strong>r Frage, ob die SLP ein einmaliges Projekt war,kam in allen Interviews die<br />

Antwort, dass die Gemein<strong>de</strong>n das Projekt erneut durchführen wer<strong>de</strong>n bzw. weiter am<br />

Leben erhalten möchten, es sei <strong>de</strong>nn finanzielle Engpässe hin<strong>de</strong>rten sie daran. Das<br />

Thema Finanzierung unterschied sich in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Gemein<strong>de</strong>n. Beispielsweise<br />

finanzierte das Land Nordrhein-Westfalen die <strong>Spielleitplanung</strong> <strong>de</strong>r Stadt Rietberg<br />

in etwa 70%, wo hingegen das Land Rheinland-Pfalz bei Neuwied nur 8% <strong>de</strong>r<br />

Kosten übernahm.<br />

Bei <strong>de</strong>n meisten Kommunen kam <strong>de</strong>r Großteil <strong>de</strong>s Gel<strong>de</strong>s aus <strong>de</strong>m städtischen Haushalt.<br />

Stiftungen und För<strong>de</strong>rungen unterstützten nur selten die SLP. Bei <strong>de</strong>m Interview<br />

in Karlsruhe wur<strong>de</strong> das <strong>de</strong>utsche Kin<strong>de</strong>rhilfswerk erwähnt, welches die SLP als eine<br />

wichtige Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Planung einstuft.<br />

Zu guter Letzt wur<strong>de</strong>n die Interviewten darum gebeten persönliche Eindrücke, Tipps<br />

und/o<strong>de</strong>r ein zusammenfassen<strong>de</strong>s Fazit abzugeben.<br />

Der Interviewpartner aus Mannheim teilte mit, dass das SLP- Konzept <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

Rheinland-Pfalz in <strong>de</strong>r Praxis nicht streng nach <strong>de</strong>m Ablaufschema <strong>de</strong>r aufeinan<strong>de</strong>r<br />

folgen<strong>de</strong>n Ablaufschritten realisierbar sei. Statt<strong>de</strong>ssen solle parallel gearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />

34 35


2 | Prüfsteine <strong>für</strong> die<br />

Eigenevaluation – Qualitätsziele<br />

und ihre Konzeption


2. Prüfsteine <strong>für</strong> die Eigenevaluation - Qualitätsziele und ihre Konzeption<br />

Sarah-Fee Mil<strong>de</strong>|Philipp Perick<br />

Wo<strong>für</strong> Qualitätsziele?<br />

Qualitätsziele sind ein Katalog von zu beachten<strong>de</strong>n Vorgehensweisen, Maßnahmen<br />

und einzuhalten<strong>de</strong>n Standards im Prozess <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong>. „Ziel ist es, an die<br />

Stelle abstrakter und damit unprüfbarer Zielaussagen möglichst konkrete, nachprüfbare<br />

Ziele zur Qualität […] zu formulieren, <strong>de</strong>ren Erfüllung nachgeprüft und eingefor<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n kann“ (Fürst/Scholles, 2008, S. 297). Im Ablauf <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

steht jedoch häufig zu be<strong>für</strong>chten, dass die Qualitätszielkonzeption stiefmütterlich<br />

behan<strong>de</strong>lt wird. Zu Unrecht, <strong>de</strong>nn gera<strong>de</strong> sie ist ein zentraler Bestandteil <strong>für</strong> eine „zielgerichtete<br />

und nachhaltige Durchführung <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong>“ (Ministerium <strong>für</strong> Umwelt,<br />

Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> –<br />

ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o. J., S.35). Die Erfahrungen mit<br />

<strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> aus Rheinland-Pfalz zeigten, dass „häufig Bestrebungen bestehen,<br />

möglichst schnell in konkrete Projekte einzusteigen“ (Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten<br />

und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur<br />

kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o. J., S.35). Dann jedoch kann einerseits<br />

sehr schnell <strong>de</strong>r Gesamtzusammenhang aus <strong>de</strong>n Augen verloren wer<strong>de</strong>n, an<strong>de</strong>rerseits<br />

können einzelne Details übersehen und vergessen wer<strong>de</strong>n. Die stetige Beachtung<br />

jeweils relevanter Qualitätsziele macht einen zielgerichteten Orientierungs- und Handlungsrahmen<br />

sichtbar und ermöglicht eine hohe Qualität in allen Planungsschritten.<br />

(vgl. Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz<br />

u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o.<br />

J., S. 35 f)<br />

Mo<strong>de</strong>llhafte Konzeption<br />

Im Mo<strong>de</strong>ll funktioniert die Qualitätszielkonzeption folgen<strong>de</strong>rmaßen: Aus einem übergeordneten<br />

Leitbild, meist recht allgemein formuliert (Beispiel: „Unser Bezirk will eine<br />

kind- und jugendgerechte räumliche Gesamtentwicklung unter Beteiligung von Mädchen<br />

und Jungen.“ (Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz<br />

u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong><br />

und Stadt, o. J., S.35)) leiten sind mehrere Leitlinien ab, die inhaltlich die <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Planungsprozess<br />

relevanten Themen ab<strong>de</strong>cken. (Beispiel: „Wir wollen unsere Siedlungsund<br />

Freiflächen sowie unsere Verkehrsflächen im Interesse von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen<br />

so entwickeln, dass ihre Qualität verbessert, Flächen erhalten und gesichert<br />

o<strong>de</strong>r neu geschaffen wer<strong>de</strong>n. Wir achten dabei auf: Leitlinie 1, Leitlinie 2, etc.“ (Ministerium<br />

<strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.),<br />

<strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o. J., S.35))<br />

Aus diesen Leitlinien schließlich wer<strong>de</strong>n die Qualitätsziele entwickelt. Die Konzeption<br />

einzelner Ziele erfolgt allerdings nicht immer direkt aus einer jeweils bestimmten Linie;<br />

vielmehr fließen mehrere o<strong>de</strong>r auch alle Leitlinien in die Qualitätsziele mit ein. Die unterschiedlichen<br />

räumlichen Ziele und Ziele zur Beteiligung sind also nicht konkret ein-<br />

38<br />

zelnen Leitlinien zugeordnet zu betrachten, son<strong>de</strong>rn davon losgelöst und miteinan<strong>de</strong>r<br />

verwoben. Mit je<strong>de</strong>m Schritt in <strong>de</strong>r Konzeption, also vom übergeordneten Leitbild über<br />

die Leitlinien zu <strong>de</strong>n einzelnen Qualitätszielen, gewinnen die Ziele an Konkretisierung.<br />

(vgl. Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz<br />

u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o.<br />

J., S. 35 f)<br />

übergeordnete<br />

LEITBILD<br />

vom Ortsgemein<strong>de</strong>-/<br />

Ziele<br />

Stadtrat als Grundlage<br />

verabschie<strong>de</strong>t<br />

LEITLINIEN<br />

gemeinsam mit<br />

mit <strong>de</strong>m Spielleitplan<br />

beschlossen<br />

zur Realisierung<br />

konkrete Schritte<br />

QUALITÄTSZIELE<br />

Abb. 2| Qualitätszielkonzeption<br />

Die Qualitätszielkonzeption <strong>für</strong> das Projekt <strong>Spielleitplanung</strong><br />

Ausgehend von <strong>de</strong>r Empfehlung <strong>de</strong>r Broschüre <strong>Spielleitplanung</strong>, die dort angebotene<br />

Formulierung <strong>für</strong> das eigene Leitbild zu übernehmen, orientiert sich auch die Formulierung<br />

<strong>de</strong>s Leitbil<strong>de</strong>s <strong>für</strong> das Projekt <strong>Spielleitplanung</strong> direkt am Wortlaut <strong>de</strong>s Vorbil<strong>de</strong>s:<br />

„Unser Bezirk will eine kind- und jugendgerechte räumliche Gesamtentwicklung<br />

unter Beteiligung von Mädchen und Jungen.“ (Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten<br />

und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur<br />

kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o. J., S.35) An<strong>de</strong>rs dagegen bei <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r<br />

Broschüre <strong>Spielleitplanung</strong> angebotenen Leitlinien, die thematisch nicht alle relevanten<br />

Aspekte <strong>de</strong>s Projekts ab<strong>de</strong>cken und also zu ergänzen sind. Vor allem Inhalte<br />

aus <strong>de</strong>n <strong>Berlin</strong>er Leitlinien <strong>für</strong> eine kin<strong>de</strong>r- und jugendfreundliche Stadt <strong>Berlin</strong> sollen<br />

hinzugefügt wer<strong>de</strong>n. Dem einleiten<strong>de</strong>n Satz <strong>de</strong>r Leitlinien aus <strong>de</strong>r Broschüre <strong>Spielleitplanung</strong><br />

„Wir wollen unsere Siedlungs- und Freiflächen sowie unsere Verkehrsflächen<br />

im Interesse von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen so entwickeln, dass ihre Qualität verbessert,<br />

Flächen erhalten und gesichert o<strong>de</strong>r neu geschaffen wer<strong>de</strong>n. Wir achten dabei<br />

auf: […]“ (Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz<br />

u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt,<br />

o. J., S.35) nachfolgend wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n sechs vorgeschlagenen Leitlinien fünf direkt<br />

übernommen und eine als unvollständig empfun<strong>de</strong>ne Leitlinie ergänzt. Die fünf übernommenen<br />

Leitlinien sind:<br />

1. Beteiligung von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen<br />

2. Integration von Kin<strong>de</strong>r- und Jugendbelangen in Fachplanungen<br />

39


2. Prüfsteine <strong>für</strong> die Eigenevaluation - Qualitätsziele und ihre Konzeption<br />

3. Verknüpfung von Planung und Beteiligung<br />

4. Querschnittsorientierte Arbeitsweise<br />

5. Verankerung notwendiger Strukturen.<br />

Die Ergänzung in <strong>de</strong>r sechsten Leitlinie betrifft die dort genannten zu beachten<strong>de</strong>n<br />

Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen. Die Broschüre <strong>Spielleitplanung</strong><br />

nennt explizit lediglich geschlechtsspezifische Unterschie<strong>de</strong>. Die Liste wird erweitert<br />

um Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche mit Behin<strong>de</strong>rung sowie mit Migrationshintergrund<br />

und sozio-ökonomische Unterschie<strong>de</strong>. Damit greift die Leitlinie Nr. 6 <strong>de</strong>s Projekts die<br />

Querschnittsorientierte<br />

Arbeitsweise<br />

Beteiligung von<br />

Kin<strong>de</strong>rn und<br />

Jugendlichen<br />

Integration von<br />

Kin<strong>de</strong>r- und<br />

Jugendbelangen in<br />

Fachplanungen<br />

Leitlinie Nr. 18 <strong>de</strong>r <strong>Berlin</strong>er Leitlinien <strong>für</strong> eine kin<strong>de</strong>r- und jugendfreundliche Stadt<br />

<strong>Berlin</strong> auf (siehe dort Ziele 18.1. bis 18.4.). Durch die Formulierung „insbeson<strong>de</strong>re“<br />

soll betont wer<strong>de</strong>n, dass es sich um keine abschließen<strong>de</strong> Liste han<strong>de</strong>lt, also Raum <strong>für</strong><br />

weitere Ergänzungen besteht. Die Formulierung <strong>de</strong>r ergänzten sechsten Leitlinie lautet<br />

nun:<br />

6. Beachtung <strong>de</strong>r unterschiedlichen Belange von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen, insbeson<strong>de</strong>re<br />

geschlechtsspezifischer Unterschie<strong>de</strong>, Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

sowie mit Migrationshintergrund und sozio-ökonomischer Unterschie<strong>de</strong>.<br />

Beachtung <strong>de</strong>r div.<br />

Belange von Kin<strong>de</strong>rn<br />

u. Jugendlichen, insb.<br />

geschlechtesspezifischer<br />

Unterschie<strong>de</strong>, Kin<strong>de</strong>r und<br />

Jugendliche mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

sowie Migrationshintergrund<br />

u. sozioökonomischer<br />

Unterschie<strong>de</strong><br />

LEITLINIEN<br />

Verknüpfung<br />

von Planung und<br />

Beteiligung<br />

Den <strong>Berlin</strong>er Leitlinien <strong>für</strong> eine kin<strong>de</strong>r- und jugendfreundliche Stadt <strong>Berlin</strong> wird durch<br />

die Aufnahme <strong>de</strong>r adaptierten Leitlinien Nr. 6 (nachhaltige, ökologisch verträgliche<br />

Stadtentwicklung) und Nr.2 (Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit) als siebte und achte<br />

Leitlinie <strong>für</strong> das Projekt <strong>Spielleitplanung</strong> Rechung getragen, so dass sich nun auch alle<br />

<strong>Berlin</strong>er Leitlinien in <strong>de</strong>n Leitlinien <strong>de</strong>s Projektes wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>n. Sie heißen:<br />

7. Planung im Sinne <strong>de</strong>r lokalen Agenda 21<br />

8. Wahrnehmung von Außen-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit.<br />

Planung<br />

im Sinne <strong>de</strong>r<br />

lokalen<br />

Agenda 21<br />

Wahrnehmung<br />

von Außen-,<br />

Öffentlichkeitsund<br />

Lobbyarbeit<br />

Verankerung<br />

notwendiger<br />

Strukturen<br />

LEITBILD<br />

Abb. 3| Leitbild und Leitlinien<br />

Unser Bezirk will eine kind- und jugendgerechte räumliche Gesamtentwicklung<br />

unter Beteiligung von Mädchen und Jungen.<br />

LEITLINIEN<br />

Wir wollen unsere Siedlungs- und Freiflächen sowie unsere Verkehrsflächen<br />

im Interesse von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen so entwickeln,<br />

dass ihre Qualität verbessert, Flächen erhalten und gesichert o<strong>de</strong>r neu<br />

geschaffen wer<strong>de</strong>n. Wir achten dabei auf:<br />

Die nun zu konzipieren<strong>de</strong>n Qualitätsziele können größtenteils aus <strong>de</strong>r Broschüre<br />

<strong>Spielleitplanung</strong> übernommen wer<strong>de</strong>n. Aufgrund <strong>de</strong>r Ergänzung in einer <strong>de</strong>r Leitlinien<br />

aus <strong>de</strong>r Broschüre ist eine Neuordnung einiger Zielkriterien vorzunehmen. Für die<br />

neu hinzugefügten Leitlinien sieben und acht (Wahrnehmung von Außen – Öffentlichkeits-<br />

und Lobbyarbeit) wer<strong>de</strong>n neue Qualitätsziele aufgestellt. Die Broschüre<br />

<strong>Spielleitplanung</strong> empfiehlt eine Unterscheidung <strong>de</strong>r Qualitätsziele in „Beteiligung“ o<strong>de</strong>r<br />

„räumliche Planung“. Diese Unterscheidung soll beibehalten wer<strong>de</strong>n. Die aus <strong>de</strong>r neu<br />

aufgestellten Leitlinie sieben (Planung im Sinne <strong>de</strong>r lokalen Agenda 21) entwickelten<br />

Ziele fließen in <strong>de</strong>n Zielkatalog zur räumlichen Planung mit ein. Die Ziele <strong>de</strong>r aus<br />

Leitlinie acht (Wahrnehmung von Außen – Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit) abgeleiteten<br />

Ziele lassen sich nicht einer <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n Kategorien zuordnen, da sie<br />

we<strong>de</strong>r die räumliche Planung noch auf die Beteiligung von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen<br />

abzielen, son<strong>de</strong>rn auf Wirkung <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> Außenstehen<strong>de</strong> (z.B. die Bewohner<br />

<strong>de</strong>s Planungsgebietes, interessierte an<strong>de</strong>re Akteure, etc.) und von <strong>de</strong>r Spiel-<br />

40<br />

41


2. Prüfsteine <strong>für</strong> die Eigenevaluation - Qualitätsziele und ihre Konzeption<br />

leitplanung tangierte an<strong>de</strong>re Akteure (z.B. Träger öffentlicher Belange, Bürgervereine,<br />

Bürgerinitiativen, etc.). Die neu hinzugefügte Kategorie <strong>de</strong>r Qualitätsziele <strong>für</strong> Öffentlichkeits-<br />

und Lobbyarbeit soll diesem Umstand Rechnung tragen.<br />

Der Katalog <strong>de</strong>r 10 übergeordneten Qualitätsziele und <strong>de</strong>r dazugehörigen Praxisvorschläge<br />

im Überblick:<br />

Qualitätsziele <strong>für</strong> die Beteiligung<br />

Nr. 1| Qualitätsziel<br />

Eine möglichst große Vielfalt von Kin<strong>de</strong>r- und Jugendperspektiven soll sichergerstellt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Praxisvorschlag<br />

1.1. Beachtung <strong>de</strong>r Differenzierungsmerkmale Alter, Geschlecht, Migrationshintergrund,<br />

sozio-ökonomische Unterschie<strong>de</strong>, Behin<strong>de</strong>rung<br />

1.2. Frühzeitige Beteiligung<br />

1.3. Eine, <strong>de</strong>n Differenzierungsmerkmalen entsprechen<strong>de</strong> Sprache muss<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n<br />

1.4. geeignete Kooperationspartner fin<strong>de</strong>n, um Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche erreichen<br />

zu können (KiTas, Schulen, etc)<br />

Nr. 2| Qualitätsziel<br />

Angemessene Arbeits- und Umgangsformen, die <strong>de</strong>m Entwicklungsstand von<br />

Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen entsprechen, sollen sowohl in <strong>de</strong>r Methodik als<br />

auch im gesamten Verfahren gewählt wer<strong>de</strong>n.<br />

Praxisvorschlag<br />

2.1. Beteiligung soll Spaß machen<br />

2.2. Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche we<strong>de</strong>r über- noch unterfor<strong>de</strong>rn<br />

2.3. Das Zeitverständnis von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen beachten<br />

2.4. Gleichwertigen Umgang zwischen Erwachsenen und Kin<strong>de</strong>rn pflegen<br />

2.5. Transparenz schaffen (Beispiel: Warum lässt sich etwas realisieren;<br />

warum nicht?)<br />

Nr. 3| Qualitätsziel<br />

Die Gesamtverantwortung liegt bei <strong>de</strong>n Erwachsenen: im Vorfeld <strong>de</strong>s Beteiligungsprozesses<br />

sind Rahmenbedingungen zu klären und sicherzustellen, die<br />

<strong>für</strong> die erfolgreiche Umsetzung <strong>de</strong>r Projekte erfor<strong>de</strong>rlich sind.<br />

Praxisvorschlag<br />

3.1. Realisierbarkeit, Sicherstellung <strong>de</strong>r Finanzierung<br />

3.2. Herbeiführen politischer Beschlüsse<br />

3.3. Unterstützung und Lobbyarbeit durch Erwachsene<br />

42<br />

3.4. Vorabsprachen mit zu beteiligen<strong>de</strong>n Politikerinnen und Politikern,<br />

Behör<strong>de</strong>n, Fachämtern und gegebenenfalls Anwohnerinnen und Anwohnern<br />

Nr. 4| Qualitätsziel<br />

Der Beteiligungsprozess stellt Verän<strong>de</strong>rungen <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche<br />

sicher. Beteiligung braucht Verbindlichkeit zur Umsetzung <strong>de</strong>r Ergebnisse.<br />

Praxisvorschlag<br />

4.1. Beteiligung zielt auf Umsetzung<br />

4.2. Informationsfluss gewährleisten (Rückkopplung zu <strong>de</strong>n beteiligten<br />

Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen)<br />

4.3. Einbindung von <strong>Spielleitplanung</strong> in an<strong>de</strong>re Programme und Planungen<br />

(z.B. Soziale Stadt)<br />

4.4. Die generelle Übertragung von Rechten geht mit einer Institutionalisierung<br />

<strong>de</strong>s Prozesses einher<br />

Nr. 5| Qualitätsziel<br />

Partizipationsprojekte sollten von Anfang an <strong>de</strong>n Aufbau dauerhafter Beteiligungsstrukturen,<br />

die zur Qualitätssicherung beitragen, anvisieren.<br />

Praxisvorschlag<br />

5.1. Alle Projekte bedürfen einer fachlichen Begleitung.<br />

5.2. Die politische Absicherung <strong>de</strong>s Prozesses ist anzustreben.<br />

5.3. Die Unterstützung, Kontinuität und Qualifizierung <strong>de</strong>r Arbeit mit <strong>de</strong>n<br />

Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen ist sicherzustellen (z.B. dauerhaft Verantwortliche<br />

sind zu benennen.<br />

5.4. Partizipationsmo<strong>de</strong>lle sollten möglichst flächen<strong>de</strong>ckend eingeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

5.5. Die Vernetzung und Kooperation unterschiedlicher Beteiligungsmo<strong>de</strong>lle ist<br />

voranzutreiben.<br />

Nr. 6| Qualitätsziel<br />

Gesamträumliche Qualitätsziele <strong>für</strong> Siedlungs- und Freiflächen<br />

Praxisvorschlag<br />

6.1. Entwicklung und Nutzung vielfältiger und barrierearmer Spiel-, Erlebnisund<br />

Aufenthaltsbereiche <strong>für</strong> Mädchen und Jungen aller Altersgruppen<br />

6.2. Altersgruppengerechte Verteilung und Vernetzung von kin<strong>de</strong>rrelevanten<br />

Freiräumen und Einrichtungen<br />

6.3. Sicherung und behutsame Weiterentwicklung kleinräumiger Flächen und<br />

Elemente mit hohem Wie<strong>de</strong>rerkennungswert<br />

6.4. Planungsrechtl. Sicherung von Spiel-, Erlebnis- u. Aufenthaltsräumen<br />

unterschiedlicher Ausprägung, bes. von naturnahen Erlebnisspielangeboten<br />

6.5. Bewahrung ausreichen<strong>de</strong>r Freiräume als Ressourcen <strong>für</strong> eine nachhaltige<br />

Spielraumentwicklung<br />

43


2. Prüfsteine <strong>für</strong> die Eigenevaluation - Qualitätsziele und ihre Konzeption<br />

6.6. Nachhaltige, ökologische Stadtentwicklung vorantreiben<br />

6.7. Verwendung nachhaltiger Rohstoffe; ressourcenschonen<strong>de</strong> Planungen und<br />

Maßnahmen<br />

6.8. Ausgleich <strong>für</strong> beengte Wohn- und Lebensbedingungen schaffen durch die<br />

Aufwertung <strong>de</strong>s Wohnumfel<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r angrenzen<strong>de</strong>n Freiräume an Ortsrän<strong>de</strong>rn<br />

6.9. Stärkung <strong>de</strong>r Funktionsdurchmischung von Wohnen, Arbeiten und<br />

Freizeit<br />

6.10. Sicherung und Verbesserung einer kindgerechten Lebens- und Wohnumwelt<br />

durch eine kontinuierliche, qualifizierte und kindgerechte Pflege<br />

Nr. 7| Qualitätsziel<br />

Gesamträumliche Qualitätsziele <strong>für</strong> Verkehrsflächen<br />

Praxisvorschlag<br />

7.1. Erhöhung <strong>de</strong>r Verkehrssicherheit <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r<br />

7.2. Entwicklung eines attraktiven, geschlossenen und alltagstauglichen Fußund<br />

Radwegenetzes<br />

7.3. Vernetzung innerörtlicher Fuß- und Radwegesysteme mit <strong>de</strong>r umgeben<strong>de</strong>n<br />

Landschaft und <strong>de</strong>n überörtlichen Wegeverbindungen<br />

7.4. Ermöglichen räumlich und zeitlich beschränkter Mitnutzung von<br />

Verkehrsflächen<br />

7.5. Verbindung von Maßnahmen <strong>de</strong>r Verkehrsberuhigung mit einer attraktiven<br />

Gestaltung zur Erhöhung <strong>de</strong>s Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltswertes<br />

7.6. Ausrichtung <strong>de</strong>s öffentlichen Nahverkehrs auf die Mobilitätsanfor<strong>de</strong>rung<br />

von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen<br />

7.7. Berücksichtigung von Kin<strong>de</strong>rbelangen bei <strong>de</strong>r Planung von Verkehrsflächen<br />

Nr. 8| Qualitätsziel<br />

Qualitätsziele <strong>für</strong> Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereiche (gekürzte Auswahl,<br />

komplette Qualitätsziele siehe Anhang 6.7)<br />

Praxisvorschlag<br />

8.1. Grünflächen<br />

8.1.1. Hochwertige Grünflächen in ausreichen<strong>de</strong>r Größe <strong>für</strong> Mädchen und<br />

Jungen aller Altersgruppen in erreichbarer Nähe<br />

8.1.2. Attraktive naturnahe Teilräume in größeren Grün- und Parkflächen<br />

8.1.3. Zugänglichkeit von Grünflächen<br />

8.1.4. Vernetzung von und mit Grünflächen und Grünelementen<br />

8.1.5. Qualifizierte Pflege zur Sicherung <strong>de</strong>r Erlebnisqualität<br />

8.1.6. Beziehung zur Natur<br />

8.2. Wege<br />

8.2.1. Autofreie Fußwegeverbindungen zur Erhöhung <strong>de</strong>r Durchlässigkeit,<br />

Sicherheit und Erreichbarkeit im gesamten Lebens- und Wohnumfeld<br />

44<br />

8.2.2. Wege mit attraktiven Randzonen als Aufenthalts- und Orientierungsräume<br />

8.2.3. Zusammenhängen<strong>de</strong>s Radwegenetz<br />

8.3. Fußgängerzonen und Plätze<br />

8.3.1. Vielfältige Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsmöglichkeiten <strong>für</strong> Mädchen<br />

und Jungen aller Altersgruppen<br />

8.3.2. Belebung außerhalb <strong>de</strong>r Geschäftszeiten<br />

8.4. Schulgelän<strong>de</strong><br />

8.4.1. Sicheres Umfeld<br />

8.4.2. Nutzung <strong>de</strong>s Schulgelän<strong>de</strong>s nach <strong>de</strong>m Unterricht<br />

8.4.3. Klare Trennung und störungsfreie Abfolge einzelner funktionaler Teilräume<br />

8.4.4. Schulgelän<strong>de</strong> als Lern- und Erfahrungsraum<br />

8.4.5. Schulhof als Bewegungsraum<br />

8.5. Außengelän<strong>de</strong> von Kin<strong>de</strong>rtagesstätten<br />

8.5.1. Sicheres Umfeld und gute Erreichbarkeit<br />

8.5.2. Vielfältiges, erlebnisreiches Außengelän<strong>de</strong><br />

8.6. Spielplätze<br />

8.6.1. Qualitativ hochwertige Spielangebote unter-schiedlicher Ausprägung <strong>für</strong><br />

Mädchen und Jungen aller Altersgruppen<br />

8.6.2. Naturnahe Spielangebote mit entwicklungsfähigen Teilbereichen <strong>für</strong><br />

je<strong>de</strong>s Wohnquartier<br />

8.6.3. Sichere Erreichbarkeit<br />

8.6.4. Kindgerechte Pflege<br />

8.7. Verkehr<br />

8.7.1. Erhöhung <strong>de</strong>r Verkehrssicherheit<br />

8.7.2. Straßenräume als Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsräume <strong>für</strong> Mädchen<br />

und Jungen aller Altersgruppen<br />

8.8. Brachen<br />

8.8.1. Brachflächen mit hohem Gestaltungs- und Spielanreiz<br />

8.8.2. Akzeptanz in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />

8.9. Sportanlagen<br />

8.9.1. Sichere Erreichbarkeit<br />

8.9.2. Erweiterte Nutzungsmöglichkeiten<br />

8.10. Hauseingangsbereiche<br />

8.10.1. Hoher Spiel- und Wie<strong>de</strong>rerkennungswert<br />

8.11. Gärten und Höfe<br />

8.11.1. Nutzungsfähige und abwechslungsreiche Höfe<br />

8.11.2. Nutzungsfähige und abwechslungsreiche Gärten<br />

8.12. Wasser<br />

8.12.1. Vielfältige Erlebnis- und Spielmöglichkeiten mit Wasser<br />

8.12.2. Bespielbare Ufer an fließen<strong>de</strong>n und stehen<strong>de</strong>n Gewässern<br />

45


2. Prüfsteine <strong>für</strong> die Eigenevaluation - Qualitätsziele und ihre Konzeption<br />

8.13. Son<strong>de</strong>relemente<br />

8.13.1. I<strong>de</strong>ntität stiften<strong>de</strong> Kleinstrukturen und Kleinelemente innerhalb aller<br />

SEA-Bereiche (Skulpturen, Säulen, Einzelbäume, etc.)<br />

Nr. 9| Qualitätsziel<br />

Qualitätsziele <strong>für</strong> die Öffentlichkeitsarbeit<br />

Praxisvorschlag<br />

9.1. Öffentlichkeit suchen (z.B. auf öffentlichen Festen, Medien, Internet, etc.)<br />

9.2. Interesse <strong>für</strong> <strong>Spielleitplanung</strong> wecken, Nutzen und Gewinn vermitteln<br />

9.3. Eine Öffentlichkeit <strong>für</strong> Beteiligungsprozesse herzustellen<br />

9.4. Realisierbarkeit von Planungen und Maßnahmen begrün<strong>de</strong>n und darlegen<br />

9.5. Informationsfluss gewährleisten (zeitnah und sachlich)<br />

9.6. Informationsarbeit <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r, Jugendliche und Familien über ihre Rechte<br />

und Möglichkeiten zur Beteiligung<br />

9.7. Systematische Anstrengungen zur Herstellung von mehr Kin<strong>de</strong>rfreundlichkeit<br />

9.8. Um Toleranz werben (z.B. <strong>für</strong> Lärm verursachen<strong>de</strong> Trendsportarten)<br />

9.9. Überparteilichkeit darstellen<br />

Nr. 10| Qualitätsziel<br />

Qualitätsziele <strong>für</strong> die Lobbyarbeit<br />

Praxisvorschlag<br />

10.1. Rückmeldung bei beteiligten Akteuren<br />

10.2. Nicht <strong>de</strong>n Eindruck von Konkurrenz erwecken<br />

10.3. Die Rückkopplung <strong>de</strong>s Prozesses an Politik und Verwaltung sicherstellen<br />

10.4. Beteiligten Akteuren zuhören, Zusammenarbeit suchen<br />

46<br />

47


Zum Einstieg in <strong>de</strong>n Part <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme gab es ein Referat zu <strong>de</strong>n Fakten<br />

zum Gebiet. Dabei wur<strong>de</strong> zu Beginn die Geschichte <strong>kurz</strong> umrissen, es gab<br />

Zahlen und Fakten zur Bevölkerung von Weißensee und speziell zu <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn<br />

und es wur<strong>de</strong> auf die Spielplatzsituation anhand <strong>de</strong>s <strong>Berlin</strong>er Spielplatzplanes<br />

eingegangen.<br />

Als weitere Vorbereitung und, um diese ersten Eindrücke zu vertiefen, traf sich<br />

die Projektgruppe mit <strong>de</strong>n Betreuern <strong>de</strong>s Jugendclubs „Maxim“, Janet Münch<br />

vom Bezirksamt Pankow und Mitarbeitern von „Gangway“ zu einer Vorabbegehung<br />

<strong>de</strong>s Gebiets. Dadurch konnten erste reale Impressionen gesammelt<br />

wer<strong>de</strong>n und es wur<strong>de</strong>n ein paar Anekdoten und Hintergrundgeschichten in<br />

Erfahrung gebracht. Nach diesem ersten Rundgang unterteilte das Projekt das<br />

Gebiet in vier Abschnitte, wobei sich im Folgen<strong>de</strong>n je eine Teilgruppe à fünf<br />

Personen mit einem <strong>de</strong>r Teile intensiv beschäftigt hat.<br />

Bei <strong>de</strong>r ersten selbstständigen Bestandsaufnahme wur<strong>de</strong>n die Spiel-, Erlebnis-<br />

und Aufenthaltsflächen, die Verkehrssituation, die Potenziale sowie die<br />

Defizite aufgenommen. Bei <strong>de</strong>n Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsflächen orientierten<br />

sich die Gruppen an <strong>de</strong>n Symbolen <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> (siehe Anhang),<br />

wovon in einer Vorabbesprechung die nicht zutreffen<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r Symbolliste<br />

gestrichen wur<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Verkehrssituation wur<strong>de</strong> unter an<strong>de</strong>rem auf fehlen<strong>de</strong><br />

Fußgängerüberwege, Straßen mit Barrierewirkung und gefährliche Kreuzungssituationen<br />

geachtet. Zu <strong>de</strong>n Potenzialen wur<strong>de</strong>n Freiflächen bzw. ungenutzte<br />

Flächen mit <strong>de</strong>r Möglichkeit zum Um- o<strong>de</strong>r Ausbau gezählt. Als Defizit<br />

wur<strong>de</strong>n beispielsweise unbespielbare Brachen betrachtet und aufgenommen.<br />

Aus <strong>de</strong>n aufgenommen Daten hat je<strong>de</strong> Teilgruppe eine digitale Karte erstellt,<br />

welche <strong>de</strong>m gesamten Projekt vorgestellt wur<strong>de</strong>. Auf Grund <strong>de</strong>s unterschiedlichen<br />

Detailgra<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Erhebung wur<strong>de</strong> von einigen Teilgruppen eine Nacherhebung<br />

durchgeführt, um alle Karten auf dasselbe Niveau zu bringen. Danach<br />

wur<strong>de</strong>n die vier Teilkarten zu einer zusammengesetzt, um ein Gesamtbild <strong>de</strong>s<br />

Projektgebiets zu erhalten.<br />

Ergänzend dazu wur<strong>de</strong>n von einem Teil <strong>de</strong>s Projektes noch Interviews mit<br />

Experten vor Ort durchgeführt. Diese Experten waren beispielsweise Mitarbeiter<br />

von Jugen<strong>de</strong>inrichtungen, Mitwirken<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Spielplatzplanaufstellung o<strong>de</strong>r<br />

Erzieherinnen von Kitas. Die aus diesen Interviews gewonnenen Informationen<br />

wur<strong>de</strong>n an die betreffen<strong>de</strong>n Teilgruppen (Fakten zum Gebiet, Bestandsaufnahmegruppen)<br />

weitergeleitet und in <strong>de</strong>n Zwischenbericht eingebun<strong>de</strong>n.<br />

Nach dieser ersten Bestandsaufnahme folgt im Sommersemester eine weitere<br />

mit ausgewählten Kin<strong>de</strong>rn von <strong>de</strong>n Schulen <strong>de</strong>s Projektgebietes. Im Folgen<strong>de</strong>n<br />

wird auf diese oben genannten einzelnen Verfahrensschritte ausführlich eingegangen.<br />

3| Bestandserhebung<br />

Daniel Kaeding


3.1 Experteninterviews<br />

Lex Faber<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Durchführung <strong>de</strong>s Spielleitplanverfahrens ist auch eine Befragung<br />

und Beteiligung <strong>de</strong>r „engagierten Personen“ vor Ort vorgesehen. Um möglichst viel <strong>de</strong>s<br />

lokalen Expertenwissens zu sammeln, wur<strong>de</strong> dieser Verfahrensschritt vergleichsweise<br />

umfangreich durchgeführt. Im Folgen<strong>de</strong>n wird auf das Vorgehen, die Ziele <strong>de</strong>r Befragung<br />

und die Verwertung <strong>de</strong>r Ergebnisse eingegangen.<br />

Vorgehen und Methodik<br />

Experteninterviews wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> als Metho<strong>de</strong> zur empirischen Erfassung<br />

von lokalem Wissen eingesetzt. Vorteile hiervon sind die relativ hohe Quantität<br />

und Qualität <strong>de</strong>r Informationen bei relativ geringem Zeitaufwand. Weiterhin ist es in<br />

einem Gespräch möglich, auf die relevanten Themen beson<strong>de</strong>rs intensiv einzugehen<br />

und heikle Themen anzusprechen, ohne dass dadurch Missverständnisse entstehen.<br />

Nachteile können unter an<strong>de</strong>rem die Subjektivität <strong>de</strong>r ExpertInnen und Beeinflussung<br />

<strong>de</strong>r Ergebnisse durch <strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r die Interviewer sein.<br />

Als „Gerüst“ <strong>für</strong> die Befragungen wur<strong>de</strong> ein allgemeiner Leitfa<strong>de</strong>n als methodisches<br />

Instrument ausgearbeitet, um so die Vergleichbarkeit und Qualität <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

sicherzustellen. Bestandteil dieses Leitfa<strong>de</strong>ns sind folgen<strong>de</strong> Oberpunkte (immer in<br />

Bezug auf das Gebiet):<br />

• Stärken und Schwächen, Potentiale und Probleme<br />

• Lebensqualität im Allgemeinen<br />

• Situation <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und Jugendlichen im speziellen<br />

• Aufenthaltsorte, Einrichtungen, Aufenthaltsorte und Initiativen<br />

• Fortbewegung von Kin<strong>de</strong>rn- und Jugendlichen<br />

Auf Grund ihrer beruflichen Tätigkeit o<strong>de</strong>r privaten Engagements im Gebiet wur<strong>de</strong>n<br />

ExpertInnen aus Parteien, verschie<strong>de</strong>nen Ämtern <strong>de</strong>s Bezirks Pankow, Kin<strong>de</strong>rgärten,<br />

Initiativen sowie kulturellen und sozialen Einrichtungen ausgewählt. Im Zeitraum von<br />

Mitte Januar bis En<strong>de</strong> Februar 2009 wur<strong>de</strong>n über 20 Interviews durchgeführt.<br />

kommunizieren.<br />

Die zu erwarten<strong>de</strong>n „positiven externen Effekte <strong>de</strong>r geführten Interviews“ wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>rmaßen<br />

geglie<strong>de</strong>rt und strukturiert:<br />

• Öffentlichkeitsarbeit: die Akteure im Gebiet kamen so schon in dieser frühen<br />

Phase mit <strong>de</strong>m Projekt in Kontakt. Durch Mundpropaganda und Berichte in <strong>de</strong>n<br />

diversen Gremien und Vereinen, in <strong>de</strong>nen die Interviewpartner aktiv sind, wer<strong>de</strong>n die<br />

Informationen zu unserem Projekt breit gestreut<br />

• Partner <strong>für</strong> spätere Zusammenarbeit fin<strong>de</strong>n und sensibilisieren<br />

• Von <strong>de</strong>m Wissen <strong>de</strong>r „lokalen Experten“ profitieren<br />

• Vorbereitung <strong>de</strong>r Verstetigung <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> nach Projekten<strong>de</strong> durch<br />

möglichst breite Einbindung <strong>de</strong>r Akteure in <strong>de</strong>n Planungsprozess<br />

Verwertung <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

Um die Vergleichbarkeit und Auswertung <strong>de</strong>r Expertengespräche zu vereinfachen,<br />

wur<strong>de</strong>n die Interviewmitschriften in folgen<strong>de</strong> Kategorien eingeteilt: Daten zum Interviewpartner,<br />

Informationen zum Projektgebiet, Kin<strong>de</strong>r- und Jugendbelange, Veranstaltungen<br />

und soziales Leben im Gebiet sowie Verkehr, Wirtschaft und aktuelle Planungen.<br />

Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Experteninterviews stellen so neben Literatur, Statistik und<br />

eigenen Erhebungen eine zusätzliche Wissensquelle <strong>für</strong> das Projekt dar und wur<strong>de</strong>n<br />

auch in die verschie<strong>de</strong>nen Texte und Karten dieses Zwischenberichtes bereits eingearbeitet.<br />

Die Interviewmitschriften wer<strong>de</strong>n aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Vertraulichkeit einer<br />

solchen Expertenbefragung nicht geson<strong>de</strong>rt und vollständig in diesem Zwischenbericht<br />

aufgeführt.<br />

Ziel <strong>de</strong>r Expertenbefragung<br />

Die im Spielleitplanverfahren vorgesehene „Beteiligung von engagierten Personen“,<br />

also von Trägern pädagogischer, sozialer und kultureller Einrichtungen, öffentlicher<br />

und freier Träger <strong>de</strong>r Jugendhilfe sowie <strong>de</strong>n Schulen stellt eine <strong>de</strong>r ersten Stufen <strong>de</strong>r<br />

eigentlichen Planungsaufgabe dar. Sie soll dazu genutzt wer<strong>de</strong>n, das „Son<strong>de</strong>rwissen“<br />

(Mieg, 2006, S.1) <strong>de</strong>r lokalen Akteure zu erfassen und sie direkt in <strong>de</strong>n Prozess mit<br />

einzubin<strong>de</strong>n. Konkret be<strong>de</strong>utet dies eine Auskunft über die von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen<br />

genutzten Freiflächen und Spielorte, die täglichen Wege innerhalb <strong>de</strong>s Projektgebietes<br />

und einen Austausch über Erfahrungen und Erkenntnisse. Desweiteren<br />

können die befragten Akteure ihre Vorschläge <strong>für</strong> Maßnahmen und Vorhaben bereits<br />

am Anfang <strong>de</strong>s Verfahrens einbringen und ihre Erwartungen an die <strong>Spielleitplanung</strong><br />

50<br />

51


3.2 Pankow-Weißensee – Vorstellung <strong>de</strong>s Projektgebiets<br />

Thalall Khattab|Daniel Kaeding|Malte Arndt|Michael Kitzing-Höcker<br />

Der <strong>Berlin</strong>er Bezirk Pankow befin<strong>de</strong>t sich im nördlichen Teil von <strong>Berlin</strong>. Die Bezirke<br />

Reinickendorf, Lichtenberg, Mitte und Friedrichshain grenzen am Bezirk Pankow<br />

an. Mit 366.824 Einwohnern gehört Pankow zu <strong>de</strong>n bevölkerungsreichsten Bezirken<br />

<strong>Berlin</strong>s (Pankow, http://<strong>de</strong>.wikipedia.org). Weißensee ist ein Unterbezirk, liegt<br />

im südöstlichen Teil Pankows und hat 45.485 Einwohner (Weißensee, http://<br />

<strong>de</strong>.wikipedia.org). Auffällig sind die vielen Gesichter Weißensees. Zum einen bietet<br />

dieser Stadtteil viele attraktive Orte wie <strong>de</strong>n größten jüdischen Friedhof Europas o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>n Park um <strong>de</strong>n Weißen See, an<strong>de</strong>rerseits trifft man auf Gegen<strong>de</strong>n, die unbelebt und<br />

trist wirken. Blockrandbebauung, die Grün<strong>de</strong>rzeitbauten, Neubauten, Baulücken<br />

und heruntergekommene Mehrfamilienhäuser bestärken diese Gefühle. Das Gebiet,<br />

in<strong>de</strong>m wir die <strong>Spielleitplanung</strong> durchführen, befin<strong>de</strong>t sich mitten in Weißensee. Die<br />

Prenzlauer Promena<strong>de</strong>, die Pistoriusstraße, die Ostseestraße und die <strong>Berlin</strong>er Allee/<br />

Greifswal<strong>de</strong>rstraße grenzen es ein.<br />

Abb. 4| Lage in <strong>Berlin</strong> (a|b|c)<br />

Geschichtliche Entwicklung Weißensees<br />

Weißensee entsteht in <strong>de</strong>r ersten Hälfte <strong>de</strong>s 13. Jahrhun<strong>de</strong>rts. Das damalige Dorf<br />

zeichnet sich durch <strong>de</strong>n Weißen See aus, welcher aufgrund <strong>de</strong>s damals reichhaltigen<br />

Fischbestan<strong>de</strong>s die Erwerbsgrundlage <strong>für</strong> die Bewohner bil<strong>de</strong>t. Weißensee erfährt im<br />

Laufe <strong>de</strong>r Zeit viele Verän<strong>de</strong>rungen. Neben mehreren Teilungen und wechseln<strong>de</strong>n Besitzern<br />

ist es auch Besatzungen ausgesetzt, z.B. während <strong>de</strong>s Dreißigjährigen Krieges<br />

durch Schwe<strong>de</strong>n.<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts ist neben Weißensee Neu-Weißensee entstan<strong>de</strong>n. Man<br />

entschließt sich im Jahre 1905 zu einer Gemein<strong>de</strong> zu fusionieren, um die <strong>für</strong> ein<br />

Stadtrecht nötigen Bedingungen zu erfüllen. Von da an heißt die Großgemein<strong>de</strong><br />

„Weißensee bei <strong>Berlin</strong>“. Das Wachstum zieht viel Gewerbe an, <strong>de</strong>r Erste Weltkrieg<br />

hemmt jedoch <strong>de</strong>n weiteren Ausbau Weißensees. Zwei Jahre nach <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg<br />

Krieg verliert <strong>de</strong>r Bezirk seine kommunale Eigenständigkeit, da er mit Hohenschönhausen,<br />

Malchow, Falkenberg und Wartenberg zum 18. Verwaltungsbezirk von <strong>Berlin</strong><br />

zusammengelegt wird.<br />

52<br />

Das Wachstum und <strong>de</strong>r Ausbau <strong>de</strong>s Stadtteils gehen jedoch weiter. Zahlreiche Bauten<br />

wer<strong>de</strong>n errichtet. Es folgt <strong>de</strong>r Zweite Weltkrieg durch <strong>de</strong>n die Entwicklung Weißensees<br />

wie<strong>de</strong>rum unterbrochen wird. Nach Beendigung <strong>de</strong>s Krieges sind ca. 16 % <strong>de</strong>r Wohngebäu<strong>de</strong><br />

und <strong>de</strong>r Infrastruktur zerstört.<br />

<strong>Berlin</strong> ist nun durch die Mauer geteilt und Pankow/ Weißensee zählt zur DDR. Anfang<br />

<strong>de</strong>r 50er Jahre beginnt man Bau- und Kriegslücken zu schließen und ab 1959 entstehen<br />

neue Wohngebiete in Weißensee. Durch die Teilerneuerung nach <strong>de</strong>m Krieg und<br />

<strong>de</strong>n weiteren Ausbau bis in die 90er Jahre wird Weißensee zu einem Mischgebiet.<br />

Neben <strong>de</strong>n vielen neu entstehen<strong>de</strong>n Neubauten sie<strong>de</strong>lt sich Gewerbe entlang <strong>de</strong>r<br />

Straßen an, welches das örtliche Leben in <strong>de</strong>r Umgebung nicht stört.<br />

Trotz <strong>de</strong>s Wie<strong>de</strong>raufbaus nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg ist Weißensee, wie viele Stadtteile,<br />

noch von <strong>de</strong>r Zerstörung <strong>de</strong>s Krieges gezeichnet, es fin<strong>de</strong>n sich noch immer sanierungsbedürftige<br />

Häuser und Baulücken. 1994 wer<strong>de</strong>n Teile <strong>de</strong>s Komponistenviertels<br />

sowie <strong>de</strong>s Gebiets nördlich <strong>de</strong>r <strong>Berlin</strong>er Allee zum Sanierungsgebiet ausgewiesen.<br />

Ziele <strong>de</strong>r Sanierung sind erstens die Verbesserung <strong>de</strong>r Infrastruktur und zweitens<br />

die Aufwertung <strong>de</strong>s Lebensraumes durch die Gestaltung <strong>de</strong>r öffentlichen Räume wie<br />

Grünflächen und Spielplätze. Dadurch will man eine Verbesserung <strong>de</strong>r Umgebung <strong>für</strong><br />

Familien sowie eine Stärkung von Gewerbe und Einzelhan<strong>de</strong>l erreichen.<br />

Seit Mitte <strong>de</strong>r 90er wur<strong>de</strong>n ca. 2100 Wohnungen saniert, 900 Wohnungen neu gebaut<br />

und ca. fünf neue Spielplätze errichtet. Erneuert und geför<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong> jedoch<br />

nur ein kleiner Teil Weißensees. Planungsräume wie die Weißenseer Spitze und das<br />

Gebiet um die Behaimstraße haben noch immer <strong>de</strong>utliche Defizite im Bereich von<br />

Grün- und Freiflächen. Der Bebauungsübersicht aus <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>r 90er ist <strong>de</strong>utlich<br />

zu entnehmen, dass im Weißenseer Gebiet um die Langhansstraße <strong>de</strong>r Ausbau <strong>de</strong>r<br />

Grün-, Park-, Sport- und Spielanlagen im Vor<strong>de</strong>rgrund steht, um <strong>de</strong>n Stadtteil attraktiver<br />

und kin<strong>de</strong>rfreundlicher zu gestalten. Im Zuge <strong>de</strong>r Sanierung <strong>de</strong>s Gebiets wird<br />

versucht, zumin<strong>de</strong>st die Spielplatzsituation zu verbessern und so auch einen Teil <strong>de</strong>s<br />

Bedarf an Freizeit- und Spielfläche <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche abzu<strong>de</strong>cken. Aufgrund<br />

<strong>de</strong>s Flächenmangels können diese Projekte allerdings nur bedingt realisiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Man versucht dieses Problem durch die Gestaltung <strong>de</strong>r Hofinnenflächen in <strong>de</strong>n Griff<br />

zu bekommen.<br />

In <strong>de</strong>n letzten Jahren ist Weißensee zu einem beliebten Gebiet <strong>für</strong> Wohnungsbau und<br />

-sanierung gewor<strong>de</strong>n, da stetig mehr Menschen zuziehen. Das liegt an <strong>de</strong>n steigen<strong>de</strong>n<br />

Mieten in <strong>de</strong>n Nebenbezirken wie Prenzlauer Berg, welche die Bürger zwingen, nach<br />

preiswerteren Wohnungen zu suchen. Beson<strong>de</strong>rs Familien zieht es nach Weißensee,<br />

<strong>de</strong>nn neben dicht bebauten Gebieten, in <strong>de</strong>nen man preiswerte Neubauwohnungen<br />

fin<strong>de</strong>t, bietet dieser Stadtteil ein großes Freizeit und Kulturangebot. Orte wie <strong>de</strong>r<br />

Weiße See, <strong>de</strong>r Jüdische Friedhof, die „Brotfabrik“, das Kino 2Toni“ o<strong>de</strong>r das „Frei-<br />

Zeit-Haus“ bil<strong>de</strong>n ein optimales Ausflugsziel <strong>für</strong> Bürger und bieten speziell <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r<br />

und Familien eine gute Freizeitgestaltung in Weißensee.<br />

53


3.2 Pankow-Weißensee – Vorstellung <strong>de</strong>s Projektgebiets<br />

Flächennutzungsplan<br />

Weißensee ist größtenteils als allgemeines Wohngebiet gekennzeichnet. Eine Ausnahme<br />

bil<strong>de</strong>t die Einzelhan<strong>de</strong>lskonzentration, welche sich von<br />

Nordwesten in Richtung Osten zentral durch das Gebiet und<br />

dann am gesamten östlichen Gebietsrand entlang zieht. Diese<br />

bei<strong>de</strong>n Nutzungen sind auch während <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme<br />

ohne Abweichungen <strong>de</strong>utlich gewor<strong>de</strong>n. Des Weiteren erkennt<br />

man einen Grünzug, beginnend am Pistoriusplatz, welcher Teil<br />

einer übergeordneten Grünverbindung ist.<br />

Buch)<br />

Legen<strong>de</strong><br />

Tram<br />

Bus<br />

Gebietsgrenze<br />

Haltestelle<br />

Abb. 6| Erschließung<br />

Abb. 5| FNP Projektgebiet<br />

Erschließung<br />

Das Projektgebiet Langhansstraße liegt in <strong>de</strong>r Bezirksregion IX Weißensee innerhalb<br />

<strong>de</strong>r Verkehrszelle 1532. Diese hat 14.527 Einwohner, die durchschnittliche Einwohnerdichte<br />

beträgt in <strong>de</strong>r Bezirksregion IX 70 Personen pro Hektar.<br />

Die Einwohnerdichte <strong>de</strong>r Bezirksregion liegt über <strong>de</strong>m Durchschnitt <strong>de</strong>s <strong>Berlin</strong>er<br />

Stadtgebiets (37 Ew/ha), jedoch unter <strong>de</strong>r Einwohnerdichte <strong>de</strong>r Innenstadtbezirke<br />

(111,5 Ew/ha).<br />

Beson<strong>de</strong>rs viele Einwohner fin<strong>de</strong>n sich im Nordwesten am Steinberg und an <strong>de</strong>r<br />

westlichen Pistoriusstraße, außer<strong>de</strong>m im Osten rund um <strong>de</strong>n Antonplatz. Parzellen<br />

mit unterdurchschnittlicher Einwohnerdichte fin<strong>de</strong>n sich im Bereich <strong>de</strong>r Gewerbegebiete<br />

Leh<strong>de</strong>rstraße und Ostseestraße.<br />

Verglichen mit <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n Gebieten liegt unser Projektgebiet damit im Durchschnitt,<br />

nördlich in Richtung Stadtrand fällt die durchschnittliche Einwohnerdichte ab<br />

und südlich in Richtung Innenstadt steigt die Einwohnerdichte an.<br />

Verkehrsräumliche Erschließung<br />

und 255 (Schwarzelfenweg/U Osloer Straße) führen durch das Gebiet. Die Metrotramlinien<br />

bieten hier eine 24 Stun<strong>de</strong>n Beför<strong>de</strong>rung mit minimal 5 Minuten und maximal<br />

30 Minuten Taktung, zusätzlich fährt <strong>de</strong>r Nachtbus N 50 (U Tierpark/Hugenottenplatz)<br />

durch das Gebiet. Südlich befin<strong>de</strong>n sich die zwei S-Bahnhöfe Prenzlauer Allee<br />

und Greifswal<strong>de</strong>r Straße, mit <strong>de</strong>nen man Anschluss an <strong>de</strong>n <strong>Berlin</strong>er S-Bahn-Ring<br />

erhält.<br />

Im Westen begrenzt die Bun<strong>de</strong>sstraße 109 (Prenzlauer Promena<strong>de</strong>, Am Steinberg) das<br />

Gebiet und bietet Anschluss an die Stadtautobahn A114 im Nor<strong>de</strong>n sowie im Sü<strong>de</strong>n<br />

an das Zentrum und die Straße Unter <strong>de</strong>n Lin<strong>de</strong>n. Im Osten grenzt die Bun<strong>de</strong>sstraße<br />

2 das Gebiet ab. Sie bietet im Nor<strong>de</strong>n Anschluss an <strong>de</strong>n <strong>Berlin</strong>er Ring A10 und im<br />

Sü<strong>de</strong>n über <strong>de</strong>n Alexan<strong>de</strong>rplatz und die Grunerstraße an das Zentrum.<br />

Verkehrsmengen<br />

Betrachtet man die Verkehrsmengenkarte, fallen einem mehrere Straßen als viel<br />

befahren ins Auge. Diese sind zum einen die das Gebiet begrenzen<strong>de</strong>n Hauptverkehrsstraßen:<br />

Die mit mehr als 15.000 Kfz am Tag befahrene Prenzlauer Promena<strong>de</strong><br />

im Westen, die mit 20.000 - 30.000 Fahrzeugen am Tag befahrene Ostseestraße im<br />

Der folgen<strong>de</strong>n Abschnitt behan<strong>de</strong>lt die verkehrsräumliche Erschließung <strong>de</strong>s Projektgebiets.<br />

Dazu wird die Anbindung an <strong>de</strong>n öffentlichen Personennahverkehr und an das<br />

Zentrum bzw. die Stadtautobahn analysiert. Im Anschluss wer<strong>de</strong>n die Verkehrsmengen<br />

im Gebiet sowie die, durch <strong>de</strong>n Verkehr hervorgerufene, Lärmbelastung betrachtet.<br />

Das Gebiet ist gut an <strong>de</strong>n öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen. Die Tramlinien<br />

M 2 (Heinersdorf /Alexan<strong>de</strong>rplatz), M 4 (Zingsterstraße/Hackescher Markt),<br />

M 13 (Seestraße/Warschauer Straße) und 12 (Pasedagplatz/Am Kupfergraben), sowie<br />

die Buslinien 156 (S Storkower Straße/ S Prenzlauer Allee), 158 (Ostseestraße/S<br />

Abb. 7| Verkehrsmengenkarte<br />

54<br />

55


3.2 Pankow-Weißensee – Vorstellung <strong>de</strong>s Projektgebiets<br />

Sü<strong>de</strong>n, die mit mehr als 30.000 Kfz am Tag befahrene Greifswal<strong>de</strong>r Straße im Osten<br />

sowie die mit 10.000-15.000 Kfz befahrene Pistoriusstraße im Nor<strong>de</strong>n. Im Gebiet<br />

befin<strong>de</strong>n sich als Hauptverkehrsstraßen die Roelckestraße, die das Gebiet mit mehr<br />

als 15.000 Kfz pro Tag mittig von Nor<strong>de</strong>n nach Sü<strong>de</strong>n durchschnei<strong>de</strong>t, die Gustav-<br />

Adolf-Straße mit 5.000-10.000 Fahrzeugen als diagonale Verbindung von Pistoriusstraße<br />

und Prenzlauer Promena<strong>de</strong> sowie letztlich die Langhansstraße, die mittig von<br />

Ost nach West durch das Gebiet führt, mit 5.000 - 10.000 Kfz pro Tag. Durch letztere<br />

verläuft eine Straßenbahntrasse mit 5 Minuten-Taktung und dadurch starker Barrierewirkung.<br />

Alter<br />

Das Durchschnittsalter <strong>de</strong>r Bezirksregion IX, in <strong>de</strong>r sich das Projektgebiet befin<strong>de</strong>t,<br />

liegt bei 40 Jahren und befin<strong>de</strong>t sich damit im Durchschnitt. Im bun<strong>de</strong>sweiten Vergleich<br />

ist die Gruppe <strong>de</strong>r 20-60 jährigen mit 61,85% stärker vertreten (Bund: 55,1%),<br />

während die Altersgruppen <strong>de</strong>r unter 20 und über 60 jährigen entsprechend unterdurchschnittlich<br />

vertreten sind. Eine Übersicht <strong>de</strong>r Altersgruppen bietet das folgen<strong>de</strong><br />

Diagramm.<br />

Verkehrslärm<br />

Der Lärmin<strong>de</strong>x nach <strong>de</strong>m L(DEN)-Raster ist ein Mittelungspegel aus <strong>de</strong>n Lärmindizes<br />

<strong>für</strong> <strong>de</strong>n Tag-, Abend- und Nachtzeitraum. Im L(DEN) ist die Dauer <strong>de</strong>r Zeiträume<br />

berücksichtigt. Für<br />

<strong>de</strong>n Abend- bzw. <strong>de</strong>n<br />

Nachtzeitraum wer<strong>de</strong>n<br />

5 bzw. 10 dB dazugerechnet.<br />

Die Verkehrslärmkarte<br />

zeigt naturgemäß die<br />

gleichen Auffälligkeiten<br />

wie die vorangegangene<br />

Verkehrsmengenkarte.<br />

Auch hier<br />

sind es die gebietsbegrenzen<strong>de</strong>n<br />

Straßen<br />

Abb. 8| Gesamtlärmin<strong>de</strong>x L(DEN)-Raster<br />

und die Verkehrsachsen Roelckestraße/Langhansstraße/Gustav-Adolf-<br />

Straße welche, mit mehr als 75 Dezibel Schallpegel, am stärksten belaset sind. Somit<br />

liegen die Lärmwerte auf <strong>de</strong>n Verkehrsachsen innerhalb <strong>de</strong>s Gebiets auf <strong>de</strong>m gleichen<br />

Lärmniveau wie die umliegen<strong>de</strong>n Hauptverkehrsachsen. Geschlossene Blockrandstruktur<br />

führt jedoch dazu, dass Blockinnenbereiche vergleichsweise ruhig bleiben.<br />

Aus Experteninterviews geht hervor, dass alle Nord/Süd-Querungen als Durchfahrtsstraßen<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n und somit Probleme darstellen. Auch wird das Gebiet<br />

als zu laut empfun<strong>de</strong>n.<br />

Bevölkerungsentwicklung <strong>de</strong>r unter<br />

18-Jährigen in Weißensee<br />

(2000 bis 2007)<br />

Abb. 9| Altersstruktur<br />

Bevölkerung<br />

Um das Projektgebiet einordnen zu können, betrachten wir die Kenndaten Alter, Anteil<br />

<strong>de</strong>r Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger, Wan<strong>de</strong>rungssaldo und Anteil <strong>de</strong>r Ausländischen<br />

Bevölkerung und setzen diese in Relation zum <strong>Berlin</strong>er Durchschnitt.<br />

56<br />

Abb. 10| Altersstruktur unter 18-Jähriger in<br />

Weißensee; Stand 31.12.2007<br />

57


3.2 Pankow-Weißensee – Vorstellung <strong>de</strong>s Projektgebiets<br />

Altersstruktur in Zahlen:<br />

Altersgruppe in Jahren Bevölkerungsanzahl<br />

0-3 910<br />

3-6 825<br />

6-10 888<br />

10-12 387<br />

12-14 322<br />

14-18 844<br />

Tab. 1| Altersstruktur unter 18-jähriger in Weißensee in Zahlen; Stand 31.12.2007<br />

Der Bevölkerungsanteil <strong>de</strong>r unter 18-Jährigen beträgt in Weißensee 13,72% (vgl.<br />

Bezirksamt Pankow, S.6) und liegt damit leicht unter <strong>de</strong>m <strong>Berlin</strong>er Schnitt von 14,5%<br />

(vgl. Stadtentwicklung <strong>Berlin</strong>).<br />

Im Zeitraum zwischen <strong>de</strong>m 31.12.2000 und 31.12.2007 hat sich die Anzahl an<br />

Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen in Weißensee um 598 auf 4.176 verringert. Beson<strong>de</strong>rs<br />

auffällig ist die Tatsache, dass in diesem Zeitraum die Altersgruppe zwischen zehn<br />

und 18 einen Verlust von 987 Personen aufweist, während die Anzahl <strong>de</strong>r Null- bis<br />

Zehnjährigen um 389 gestiegen ist. (vgl. Bezirksamt Pankow, 2008, S. 7) Diese<br />

Entwicklung lässt sich auch in <strong>de</strong>r aktuellen Altersstruktur unter 18-Jähriger in<br />

Weißensee ablesen, wobei <strong>de</strong>r im Vergleich zu <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Altersgruppen verhältnismäßig<br />

geringe Anteil Zehn- bis Vierzehnjähriger beson<strong>de</strong>rs gravierend ist (Abb. 33).<br />

Abb. 11| Wan<strong>de</strong>rungssaldo<br />

Arbeitslose<br />

Der Arbeitslosenanteil liegt im Projektgebiet über <strong>de</strong>m <strong>Berlin</strong>er Durchschnitt. Auch im<br />

Bereich <strong>de</strong>r Jugendarbeitslosigkeit ist das Gebiet überdurchschnittlich. Der Anteil <strong>de</strong>r<br />

Empfänger von Existenzsicherungsleistungen ist im <strong>Berlin</strong>er Vergleich unterdurchschnittlich.<br />

Wan<strong>de</strong>rungssaldo<br />

Die Wan<strong>de</strong>rungsbewegungen sind mit 38,3% im Gegensatz zu 27,9% bun<strong>de</strong>sweit<br />

überdurchschnittlich und zeigen, dass es ein Gebiet mit relativ viel Zu- und Abwan<strong>de</strong>rungen<br />

ist. Der Wan<strong>de</strong>rungssaldo 2006 liegt mit 2,1% weit über <strong>de</strong>m <strong>Berlin</strong>er<br />

Durchschnitt von 0,4% und zeigt, dass das Gebiet einen Bevölkerungszuwachs erlebt.<br />

Im Gegensatz zur Wan<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Gesamtbevölkerung <strong>de</strong>r Verkehrszelle 1532 ist bei<br />

<strong>de</strong>r Bevölkerungswan<strong>de</strong>rung von Kin<strong>de</strong>rn ein negatives Gesamtsaldo von 1,3% zu verzeichnen.<br />

Der Verlust von Kin<strong>de</strong>rn durch Wan<strong>de</strong>rung ist somit fast doppelt so hoch<br />

wie in Gesamt<strong>berlin</strong>. An<strong>de</strong>re Verhältnisse zeigen sich bei <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rarmut: Die Armutsquote<br />

von 32,7% liegt <strong>de</strong>utlich unter <strong>de</strong>m lan<strong>de</strong>sweiten Schnitt von 38%. Ähnliches<br />

lässt sich bei <strong>de</strong>r Zunahme <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rarmut beobachten: Während in ganz <strong>Berlin</strong><br />

die jährliche Zuwachsrate bei 2,8% liegt, beträgt sie in <strong>de</strong>r Verkehrszelle lediglich<br />

1,5%. Somit nimmt zwar die Verarmung von Kin<strong>de</strong>rn stetig zu, allerdings ist keine so<br />

schnelle Zuwachsrate wie in an<strong>de</strong>ren Bezirken zu erwarten. Deutliche Unterschie<strong>de</strong><br />

zeigen sich auch beim Anteil ausländischer Kin<strong>de</strong>r: 5,4% be<strong>de</strong>uten sieben Prozent<br />

weniger als im <strong>Berlin</strong>er Durchschnitt. (vgl. Senatsverwaltung <strong>für</strong> Stadtentwicklung 2007)<br />

Abb. 12| Arbeitslosigkeit<br />

58<br />

59


3.2 Pankow-Weißensee – Vorstellung <strong>de</strong>s Projektgebiets<br />

Auslän<strong>de</strong>r<br />

Das Projektgebiet liegt beim Auslän<strong>de</strong>ranteil weit unter <strong>de</strong>m <strong>Berlin</strong>er Durchschnittswert.<br />

Das ist auch bei <strong>de</strong>n unter 18-Jährigen <strong>de</strong>r Fall.<br />

Weißensee aktiv. Die Zuständigkeit regelt sich über ein gemeinsames Stadtteilbüro <strong>für</strong><br />

Prenzlauer Berg und Weißensee (vgl. Gangway).<br />

Übersicht <strong>de</strong>r sozialen Einrichtungen im Gebiet<br />

Abb. 13| Auslän<strong>de</strong>ranteil<br />

Soziale Einrichtungen<br />

Obwohl bei <strong>de</strong>r Bevölkerungsentwicklung <strong>de</strong>r unter Zehnjährigen positive Ten<strong>de</strong>nzen<br />

zu erkennen sind, ist ein Mangel an Einrichtungen <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche<br />

beson<strong>de</strong>rs im Westteil <strong>de</strong>s Gebiets festzustellen. Bei <strong>de</strong>r Befragung <strong>de</strong>r Experten vor<br />

Ort wiesen diese gera<strong>de</strong> auf die schwere Situation von Jugendlichen im Gebiet hin -<br />

hier besteht ein beson<strong>de</strong>rer Handlungsbedarf. Auf die bereits vorhan<strong>de</strong>nen sozialen<br />

Einrichtungen und die Bildungssituation wird im Folgen<strong>de</strong>n genauer eingegangen.<br />

Im Projektgebiet wird dreimal öfter eine Gymnasial- als eine Hauptschulempfehlung<br />

ausgesprochen. Dabei liegt <strong>de</strong>r Anteil von Gymnasialempfehlungen in etwa im <strong>Berlin</strong>er<br />

Schnitt (36,6%). Die Anzahl an Hauptschulempfehlungen liegt hingegen unter <strong>de</strong>n in<br />

<strong>Berlin</strong> durchschnittlichen 20,6%. (Stand 2004; vgl. Stadtentwicklung <strong>Berlin</strong>)<br />

Das Gebiet rund um die Langhansstraße bietet in fünf Kin<strong>de</strong>rtagesstätten 535 Kin<strong>de</strong>rn<br />

Platz, wobei anzumerken ist, dass sich sämtliche Kin<strong>de</strong>rtagesstätten im zentralen bis<br />

östlichen Teil <strong>de</strong>s Gebietes befin<strong>de</strong>n. Drei Gymnasien und zwei Grundschulen bieten<br />

insgesamt Platz <strong>für</strong> 2563 Kin<strong>de</strong>r (vgl. Bezirksamt Pankow, 2008, S. 13 f.), wobei die<br />

katholische Theresienschule sowie die Klax-Grundschule keine öffentlichen Einrichtungen<br />

sind. Desweiteren gibt es drei Kin<strong>de</strong>rfreizeitstätten mit einer Gesamtkapazität<br />

von min<strong>de</strong>stens 276 (vgl. Bezirksamt Pankow, S. 10). Hierbei richten sich die Einrichtungen<br />

„MAXIM“ und „Hof 23“ an alle Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen aus Weißensee,<br />

während die dritte Freizeitstätte ein Schulclub <strong>de</strong>r Heinz-Brandt-Oberschule ist.<br />

Neben diesen Einrichtungen ist auch die Jugendsozialhilfe-Organisation „Gangway“ in<br />

60<br />

Abb. 14| Soziale Infrastruktur Bezirksregion (Maßstab nicht<br />

mehr korrekt)<br />

61


3.2 Pankow-Weißensee – Vorstellung <strong>de</strong>s Projektgebiets<br />

eine private und eine öffentliche Grundschule sowie – außerhalb <strong>de</strong>s Projektgebietes –<br />

eine Kin<strong>de</strong>rtagesstätte. Dadurch sind die Fußwege zu <strong>de</strong>n Einrichtungen im Nor<strong>de</strong>n,<br />

Sü<strong>de</strong>n und Osten vergleichsweise - jedoch nicht wesentlich - länger als wür<strong>de</strong> man<br />

zentral im Projektgebiet wohnen. Im Projektgebiet sind alle Institutionsarten vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Die kürzesten Wege, um zu einer <strong>de</strong>r genannten Einrichtungsarten zu gelangen,<br />

hat man vom östlichen o<strong>de</strong>r nördlichen Gebietsteil aus. Je weiter man sich in diese<br />

Richtungen bewegt, <strong>de</strong>sto mehr und unterschiedlichere Einrichtungen sind vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Spielplatzplanung <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Bezirk Pankow<br />

Tab. 2| Übersicht über die Einrichtungen ¹<br />

¹„Privat“ be<strong>de</strong>utet, Verteilung <strong>de</strong>r Einrichtungen<br />

dass <strong>de</strong>r Träger<br />

<strong>de</strong>r Einrichtung Auch wenn klar ist, dass sich die unterschiedlichen Einrichtungsarten nicht vergleichen<br />

lassen, kann die folgen<strong>de</strong> Übersicht einen guten Überblick über die relative<br />

nicht die Kommune<br />

ist. Die genauen Verteilung geben. Auf Grund <strong>de</strong>r guten Erreichbarkeit mit allen Verkehrsmitteln ist<br />

Besitzverhältnisse das Gebiet keineswegs unterversorgt.<br />

sind irrelevant Die genannten Einrichtungen verteilen sich wie folgt: Im östlichen Teil <strong>de</strong>s Gebietes<br />

und wer<strong>de</strong>n daher fin<strong>de</strong>n sich die Primo-Levi-Oberschule, zwei Kin<strong>de</strong>rtagesstätten sowie eine Jugen<strong>de</strong>inrichtung.<br />

Während es im südlichen Teil außer zwei Kitas keine weiteren Einrichtungen<br />

nicht mit aufgeführt.<br />

gibt, befin<strong>de</strong>n sich im Westen nur zwei Grundschulen. Dagegen ist <strong>de</strong>r zentrale Teil<br />

mit <strong>de</strong>r Heinz-Brandt-Oberschule, <strong>de</strong>r katholischen Theresienschule, zwei Kitas und<br />

drei Jugen<strong>de</strong>inrichtungen ausgestattet. Da sich alle Institutionen entwe<strong>de</strong>r östlich,<br />

westlich, südlich o<strong>de</strong>r zentral in das Gebiet einordnen lassen, wur<strong>de</strong> auf die klassische<br />

Nord-Ost-Süd-West-Einteilung verzichtet.<br />

In fußläufigem Abstand (ungefähr 250m) vom Gebietsrand befin<strong>de</strong>n sich weiterhin<br />

folgen<strong>de</strong> Einrichtungen: Westlich vom Projektgebiet liegt eine, südlich liegen zwei<br />

Kin<strong>de</strong>rtagesstätten. Sieben weitere Kitas befin<strong>de</strong>n sich östlich vom Gebiet. Hier sind<br />

auch noch zwei Son<strong>de</strong>rschulen, die Picasso Grundschule und vier Jugen<strong>de</strong>inrichtungen<br />

zu fin<strong>de</strong>n. Nördlich sind eine Jugen<strong>de</strong>inrichtung, sieben Kitas, eine Grundschule<br />

sowie zwei sonstige und zwei Oberschulen vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Erreichbarkeit und Versorgung<br />

Am wenigsten Einrichtungen fin<strong>de</strong>n sich im westlichen Abschnitt. Hier existieren nur<br />

62<br />

Natürlich halten Kin<strong>de</strong>r sich nicht nur in <strong>de</strong>n genannten Einrichtungen auf, son<strong>de</strong>rn<br />

verbringen einen großen Teil ihrer Zeit im Freien, vorzugsweise auf Freiflächen o<strong>de</strong>r<br />

Spielplätzen. Damit es genügend und gut ausgestattete Spielplätze gibt, hat <strong>de</strong>r Bezirk<br />

Pankow zuletzt 2004 einen Spielplatzplan aufgestellt. Dieser ist in zwei Bän<strong>de</strong> aufgeteilt.<br />

Im ersten Teil wird <strong>de</strong>r Bestand erhoben, um einen Überblick zur aktuellen<br />

Spielplatzsituation zu schaffen. Im zweiten Teil, <strong>de</strong>r Planung, wer<strong>de</strong>n mögliche Erweiterungen,<br />

Mitnutzungen o<strong>de</strong>r Neubauten von Spielflächen aufgezeigt und erörtert, wie<br />

sich diese Maßnahmen im Nachhinein auf die Versorgung auswirken.<br />

Die Spielflächen müssen noch immer im Spielplatzplan nachgewiesen wer<strong>de</strong>n, allerdings<br />

sind sie seit <strong>de</strong>m Jahr 2000 nicht mehr genehmigungspflichtig. Die Bauaufsicht<br />

kontrolliert die Einhaltung und Umsetzung <strong>de</strong>r Spielflächen daher nicht mehr.<br />

Aufbau & Erklärung <strong>de</strong>s Spielplatzplans<br />

Der wichtigste Bestandteil eines Spielplatzplanes sind die Datenblätter. Hier wer<strong>de</strong>n<br />

die einzelnen Versorgungsbereiche und ihre unterteilten Versorgungseinheiten parzellengenau<br />

beschrieben. „Zur besseren Einschätzung <strong>de</strong>r Situation hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />

Versorgung mit Spielplätzen wird ein Stadtbezirk in Versorgungsbereiche unterteilt.<br />

Diese liegen innerhalb <strong>de</strong>r Grenzen <strong>de</strong>r statistischen Gebiete. Es sind Wohngebiete mit<br />

einem maximalen Durchmesser von 2 bis 3 km. Bei <strong>de</strong>r Abgrenzung dieser Gebiete<br />

sind folgen<strong>de</strong> Kriterien entschei<strong>de</strong>nd:<br />

a) Verkehrsbarrieren<br />

b) wechseln<strong>de</strong> Baustruktur<br />

c) wechseln<strong>de</strong> Nutzungsstruktur.“<br />

(<strong>Berlin</strong>er Spielplatzplan, http://www.<strong>berlin</strong>.<strong>de</strong>/imperia/md/content/bapankow/pdfdateien/26.pdf,<br />

Bezirksamt Pankow von <strong>Berlin</strong>, 2004)<br />

Zuerst wird <strong>de</strong>r jeweilige Versorgungsbereich grob nach Lage, Grenzen, innerörtlichen<br />

Barrieren, Baustrukturen und Grünflächen beschrieben. Danach folgen eine<br />

tabellarische Zusammenfassung <strong>de</strong>r Versorgungseinheiten und <strong>de</strong>r geplanten Maßnahmen<br />

sowie ein textliches Resümee. Im Folgen<strong>de</strong>n wird genauer auf die einzelnen<br />

Versorgungseinheiten eingegangen. Zu Beginn wer<strong>de</strong>n eine städtebauliche Einord-<br />

63


3.2 Pankow-Weißensee – Vorstellung <strong>de</strong>s Projektgebiets<br />

nung, eine Verkehrseinschätzung und eine Beschreibung zur Baustruktur und zu <strong>de</strong>n<br />

Grünflächen gegeben. Danach folgen jeweils mehrere Tabellen, <strong>de</strong>ren Inhalt sich wie<br />

folgt gestaltet.<br />

Zum Einstieg wer<strong>de</strong>n <strong>für</strong> je<strong>de</strong> Versorgungseinheit <strong>de</strong>r Bestand, das Defizit, <strong>de</strong>r Versorgungsgrad<br />

und die Dringlichkeitsstufe <strong>für</strong> etwaige Erweiterungen <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Spielflächen dargestellt. Der Bestand wird in Brutto (Gesamtfläche öffentlicher<br />

Spielplätze) und Netto („bebaute“ Spielplatzflächen mit Spielgeräten) unterteilt. Der<br />

Nettobedarf wird mit einem Quadratmeter pro Einwohner als Referenzgröße angegeben<br />

(siehe Kapitel 1.12). Aus <strong>de</strong>m Bestand und Bedarf errechnet sich das Defizit in<br />

Quadratmetern und wird zusätzlich in Prozent angegeben, woraus sich die Bewertung<br />

<strong>de</strong>r Dringlichkeit ergibt. „Da die privaten Spielplätze nicht bearbeitet wur<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong><br />

ihr Versorgungsgrad gemäß Bebauungsstruktur ermittelt. Dies muss als schematische<br />

Bewertung betrachtet wer<strong>de</strong>n […].“ (<strong>Berlin</strong>er Spielplatzplan, http://www.<strong>berlin</strong>.<strong>de</strong>/<br />

imperia/md/content/bapankow/pdf-dateien/26.pdf, Bezirksamt Pankow von <strong>Berlin</strong>,<br />

2004)<br />

Der zum weiteren Vorgehen wichtige Grundwert G setzt sich aus <strong>de</strong>m Versorgungs<strong>de</strong>fizit<br />

und <strong>de</strong>r Bebauungsstruktur zusammen. Ergänzt durch <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>ranteil pro<br />

Block und <strong>de</strong>r Nähe zu Grün- und Freiflächen ergibt sich die Dringlichkeit <strong>de</strong>s Handlungsbedarfs.<br />

Dieser ist in fünf Stufen unterteilt, wobei „5“ keinen und „1“ <strong>de</strong>n höchsten<br />

Handlungsbedarf darstellt.<br />

Auf <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Seiten wer<strong>de</strong>n mögliche „Objekte“, also Spiel- o<strong>de</strong>r Freiflächen,<br />

angegeben, die ausgebaut, umgebaut o<strong>de</strong>r erweitert wer<strong>de</strong>n können. Eine Tabelle<br />

dazu zeigt jeweils, welche <strong>de</strong>r vorher genannten Objekte verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n sollen und<br />

darum als Planungsstandort dienen können. Weiterhin wird das Planungsziel, also <strong>de</strong>r<br />

Zustand <strong>de</strong>r Fläche nach Beendigung aller Maßnahmen, angegeben. Die Beschreibung<br />

<strong>de</strong>r Versorgungseinheit en<strong>de</strong>t mit einem Resümee, ob und wie die Spielplätze sich<br />

verän<strong>de</strong>rn beziehungsweise neu bauen lassen.<br />

Versorgungseinheiten im Projektgebiet<br />

Zum Projektgebiet gehören die Versorgungseinheiten 8 A, 9 E, 11 B, 11 C und 11 D.<br />

Beim Betrachten <strong>de</strong>r unteren Grafik fällt sofort auf, dass außer<br />

<strong>de</strong>r Versorgungseinheit 8 A alle Versorgungseinheiten im Projektgebiet<br />

dunkel (in <strong>de</strong>r Farbversion rot) dargestellt sind, also<br />

erhebliche Mängel hinsichtlich <strong>de</strong>r Versorgung mit Spielflächen<br />

aufweisen. Es wird sich zeigen, dass rund 9.600 m² an Spielfläche<br />

fehlen, es jedoch Planungen gibt, die dieses Defizit um fast<br />

50% senken könnten. Nachfolgend wer<strong>de</strong>n alle wichtigen Daten<br />

<strong>für</strong> die oben genannten Versorgungseinheiten aufgezählt und<br />

Abb. 15| Spielplatzplan Projektgebiet<br />

anschließend bewertet.<br />

64<br />

Zusammenfassung <strong>für</strong> die Versorgungseinheit 8 A<br />

Diese Versorgungseinheit (im Folgen<strong>de</strong>n: VE) ist - durch zwei vorhan<strong>de</strong>ne Spielplätze -<br />

die einzige im Gebiet, mit einem annähernd ausgeglichenem Versorgungssaldo,<br />

woraus auch die Dringlichkeitsstufe 5 resultiert. Da 735 m² Netto-Bestand bei 745<br />

m² Bedarf ausreichend <strong>für</strong> die Versorgung <strong>de</strong>s Gebiets sind, wird die Differenz zur<br />

eigentlich vorhan<strong>de</strong>nen Fläche (1.144 m²) <strong>de</strong>r Versorgungseinheit 11 B angerechnet.<br />

Dies war laut Spielplatzplan bis einschließlich 2006 nicht vorgesehen. Die in Tabelle<br />

5 vorgeschlagene Sanierungsmaßnahme wur<strong>de</strong> laut Spielplatzplan von 2008 nicht<br />

umgesetzt, weitere Planungen existieren bis dato nicht. Der Kin<strong>de</strong>ranteil hier –<br />

gemeint sind Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche unter 18 Jahren – beziffert sich auf 10,5<br />

Prozent. (<strong>Berlin</strong>er Spielplatzplan 2004, http://www.<strong>berlin</strong>.<strong>de</strong>/imperia/md/content/<br />

bapankow/pdf-dateien/26.pdf)<br />

Zusammenfassung <strong>für</strong> die Versorgungseinheit 9 E<br />

Da im Jahr 2005 <strong>de</strong>r einzige Spielplatz aus <strong>de</strong>m Bestand genommen wur<strong>de</strong>, gibt es<br />

hier 0 m² an Spielfläche bei einem Bedarf von 967 m². Einzig die Doppelnutzung von<br />

Schulfreiflächen sowie die Mitnutzung <strong>de</strong>r VE 11 C bieten <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn hier offiziellen<br />

Spielraum. Ihr Anteil liegt in diesem Bereich bei 11,4 Prozent.<br />

Zusammenfassung <strong>für</strong> die Versorgungseinheit 11 B<br />

In dieser Versorgungseinheit stellt sich die Situation vergleichsweise gut dar. Das<br />

Versorgungs<strong>de</strong>fizit, errechnet aus <strong>de</strong>m Verhältnis zwischen einem Bestand von 3947<br />

m² und einem Bedarf von 4.984 m², beträgt 20,8 Prozent. Die durch einen bereits<br />

existieren<strong>de</strong>n Spielplatz vorhan<strong>de</strong>n Fläche wur<strong>de</strong> durch die Eröffnung <strong>de</strong>r Freizeitanlage<br />

„Grüner Hering“ am 01.09.2006 um 3.228 m² auf 3947 m² vergrößert. Durch ein<br />

geplantes Bauvorhaben soll <strong>de</strong>r Bestand um weitere 1.000 m² auf dann rund 4.950<br />

m² vergrößert wer<strong>de</strong>n, wodurch das Versorgungs<strong>de</strong>fizit auf 0,7 Prozent sinken wür<strong>de</strong>.<br />

Diese Planung besteht allerdings schon seit 2005. Die Dringlichkeit hat sich seit<strong>de</strong>m<br />

von Stufe 1 auf 3 verbessert, wodurch dieser Teil als „vorläufig ausreichend versorgt“<br />

gilt. Durch die Bereitstellung privater Spielflächen ließe sich die Spielflächensituation<br />

noch verbessern. Der Kin<strong>de</strong>ranteil beträgt hier 15,2 Prozent.<br />

Zusammenfassung <strong>für</strong> die Versorgungseinheit 11 C<br />

Diese VE hat zwar <strong>de</strong>nselben Bestand wie 9 E, nämlich 0 m² bei einem Bedarf von<br />

4.209 m². Es gibt neben <strong>de</strong>r Möglichkeit <strong>de</strong>r Doppelnutzung von Schulfreiflächen aber<br />

zwei Pläne zum Bau von Spielplätzen mit einer Gesamtgröße von 1.724 m². Durch<br />

die genannte Doppelnutzung wür<strong>de</strong> sich die Fläche um 1.000 m² auf 2.724 m² vergrößern.<br />

Dies be<strong>de</strong>utet zwar immer noch ein Versorgungs<strong>de</strong>fizit von 34,1 Prozent,<br />

allerdings wür<strong>de</strong> die Dringlichkeit von Stufe 2 auf Stufe 4 sinken. Seit 2005 hat sich<br />

in diesem Gebiet, genau wie in <strong>de</strong>r Versorgungseinheit 11 B, jedoch nichts getan. Das<br />

Defizit an Spielflächen beträgt also immer noch 100 Prozent. Der Kin<strong>de</strong>ranteil liegt<br />

65


3.2 Pankow-Weißensee – Vorstellung <strong>de</strong>s Projektgebiets<br />

3.3 Bestandserhebungen Untersuchungsraum<br />

die Projektgruppe<br />

hier bei 12,5 Prozent.<br />

Zusammenfassung <strong>für</strong> die Versorgungseinheit 11 D<br />

Auch diese Versorgungseinheit hat keinen Spielplatz, dadurch einen Bestand von 0 m²<br />

und einen Bedarf von 3.256 m². Durch die dichte Blockbebauung ist es hier laut<br />

Spielplatzplan von 2005 unmöglich, die Situation zu verbessern. Der aktuelle Spielplatzplan<br />

von 2008 weist allerdings eine Fläche von 723 m² in <strong>de</strong>r Pistoriusstraße 95<br />

aus, eine genaue Beschreibung dazu fehlt jedoch. Die Dringlichkeit bleibt nichts <strong>de</strong>sto<br />

trotz auf Stufe 1. Die einzige Veresserungsmöglichkeit ist die Mitnutzung von Flächen<br />

an<strong>de</strong>rer Versorgungseinheiten. In <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme fan<strong>de</strong>n sich neben <strong>de</strong>r Pistoriusstraße<br />

95 weitere Potenzialflächen, <strong>de</strong>ssen Nutzungsmöglichkeiten in <strong>de</strong>r Bestandsanalyse<br />

betrachtet wer<strong>de</strong>n. Hier leben anteilig auf die Gesamtbevölkerung<br />

gesehen 13,0 Prozent Kin<strong>de</strong>r.<br />

Bewertung <strong>de</strong>r aktuellen Situation<br />

Bei einem durchschnittlichen Kin<strong>de</strong>ranteil von 12,5 Prozent (2008) im Projektgebiet,<br />

haben alle fünf Versorgungseinheiten zusammen ein Defizit von 9.598 m². Wer<strong>de</strong>n<br />

alle Planungen umgesetzt, wird sich die Situation <strong>de</strong>utlich verbessern. Das Defizit<br />

wür<strong>de</strong> auf 5.151 m² sinken. Glücklicherweise sind die Gebiete, in <strong>de</strong>nen aufgrund <strong>de</strong>r<br />

baulichen Struktur keine Maßnahmen möglich sind o<strong>de</strong>r die zu sehr unterversorgt<br />

sind, theoretisch durch umliegen<strong>de</strong> Gebiete gut mit versorgt, da diese ausnahmslos<br />

fußläufig zu erreichen sind. Da sich die Spannweite <strong>de</strong>r Gebiete von gut versorgt bis<br />

unterversorgt erstreckt, lässt sich ohne Weiteres kein Vergleich zu an<strong>de</strong>ren Gebieten<br />

in Pankow anstellen. Dies liegt auch an <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r geplanten Maßnahmen.<br />

Da diese zu unterschiedlichen Zeiten fertiggestellt wer<strong>de</strong>n, än<strong>de</strong>rt sich dann auch die<br />

Versorgungslage. Bis dato gibt es Planungen, die schon längerfristig bestehen, aber<br />

aufgrund <strong>de</strong>r aktuellen Finanzsituation <strong>de</strong>s Bezirks nicht umgesetzt wer<strong>de</strong>n konnten<br />

und dies voraussichtlich auch vorerst nicht wer<strong>de</strong>n. Die Planungen wer<strong>de</strong>n jedoch bis<br />

zu ihrer Umsetzung in je<strong>de</strong>n neuen Spielplatzplan übernommen.<br />

3.3.1 Bestandserhebung Untersuchungsraum I<br />

Gerrit Hartmann|Thalall Khattab|Linda Lichtenstein|Sarah Mil<strong>de</strong>|Philipp Perick<br />

Das Teilgebiet 1 liegt im Nordwesten <strong>de</strong>s Projektgebietes. Es wird von <strong>de</strong>r Prenzlauer<br />

Promena<strong>de</strong> im Westen, <strong>de</strong>r Pistoriusstraße und <strong>de</strong>r Straße Am Steinberg im Nor<strong>de</strong>n<br />

sowie <strong>de</strong>r Gustav-Adolf Straße im Südosten eingefasst.<br />

Verkehr<br />

Ein großes Problem <strong>de</strong>s Teilgebietes ist die Barrierewirkung <strong>de</strong>r Prenzlauer Promena<strong>de</strong><br />

Richtung Westen, an welcher es auf <strong>de</strong>r gesamten Länge <strong>de</strong>s Gebietes nur drei Ampeln<br />

gibt, um sie sicher überqueren zu können. Auch die Straße Am Steinberg im Nor<strong>de</strong>n<br />

stellt eine Barriere dar. Bei<strong>de</strong> Straßen sind vierspurig, es gilt Tempo 50 und in <strong>de</strong>r<br />

Straßenmitte befin<strong>de</strong>t sich jeweils eine Tramspur in bei<strong>de</strong> Richtungen. Menschen, die<br />

zu Fuß unterwegs sind, müssen aufgrund <strong>de</strong>r großen Entfernungen zwischen <strong>de</strong>n<br />

Fußgängerüberwegen teilweise erhebliche Umwege in Kauf nehmen, um auf die an<strong>de</strong>re<br />

Straßenseite zu gelangen.<br />

Die Pistoriusstraße ist zweispurig und es gilt ebenfalls Tempo 50 - sie ist aber <strong>für</strong><br />

Fußgänger leichter zu überqueren, da sie schmaler und übersichtlicher ist. Doch auch<br />

hier mangelt es an Überwegen, die beispielsweise von Kin<strong>de</strong>rn genutzt wer<strong>de</strong>n<br />

könnten.<br />

In <strong>de</strong>r Gustav-Adolf-Straße sowie in fast allen kleineren Straßen im Gebiet gilt Tempo<br />

30 und somit auch die Rechts-Vor-Links-Regel <strong>für</strong> Kraftfahrzeuge, was diese zum Verlangsamen<br />

vor Kreuzungen zwingt. Diese Tempobeschränkungen sind allerdings zum<br />

Teil zeitlich begrenzt, wie etwa zu Schulzeiten.<br />

Auffällig ist, dass es im Teilgebiet nur drei offizielle Fußgängerüberwege mit Zebrastreifen<br />

gibt, zwei am Hamburger Platz und einer vor <strong>de</strong>r Schule am Hamburger Platz.<br />

Ein Gefahrenpunkt im Gebiet stellt die Kreuzung Heinersdorfer Straße Ecke Langhansstraße<br />

dar. Auch die Jacobsohnstraße mün<strong>de</strong>t in die unübersichtliche Kreuzung.<br />

Es gibt keinerlei Überquerungshilfen; somit ist diese Stelle beson<strong>de</strong>rs <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r<br />

gefährlich. Zwei Straßenecken an <strong>de</strong>r Kreuzung sind mit einem Gelän<strong>de</strong>r umgeben,<br />

damit niemand die Möglichkeit hat, die Kreuzung von dort aus zu betreten, da die<br />

Straßen hier beson<strong>de</strong>rs schlecht einzusehen sind. Auf die Straßenbahn wird zwar<br />

hingewiesen; trotz<strong>de</strong>m erhöht diese das Unfallrisiko.<br />

Potenzialflächen<br />

Die Bebauungsstruktur ist sehr heterogen: westlich <strong>de</strong>r Heinersdorfer Straße ist das<br />

Gebiet durch Blockrandbebauung geprägt. Östlich ist die Bebauung durchmischter,<br />

es stehen noch viele ältere, zumeist dreigeschossige Häuser. Viele Wohngebäu<strong>de</strong> im<br />

Gebiet sind baufällig und sanierungsbedürftig.<br />

Es fin<strong>de</strong>n sich zwei unbebaute Potentialflächen im Teilgebiet - eine eingezäunte<br />

Brachfläche an <strong>de</strong>r Ecke Langhansstraße/Prenzlauer Promena<strong>de</strong> und eine offene<br />

66<br />

67


3.3 Bestandserhebungen Untersuchungsraum<br />

Brachfläche an <strong>de</strong>r Ecke Pistoriusstraße/Heinersdorfer Straße. Auf diesen Flächen<br />

wachsen bereits Büsche und kleinere Bäume.<br />

Es gibt allerdings mehrere Baulücken und bebaute Brachflächen im Gebiet, beispielsweise<br />

nahe <strong>de</strong>s Hamburger Platzes an <strong>de</strong>r Pistoriusstraße. Dort steht ein zerfallen<strong>de</strong>s<br />

Gebäu<strong>de</strong>, welches frei begehbar ist. Offensichtlich wird es von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen<br />

als Aufenthaltsort genutzt, da die Wän<strong>de</strong> sowohl von innen als auch von außen<br />

bemalt und besprüht sind und die Räume Benutzungsspuren aufweisen. Ein ähnliches<br />

Gebäu<strong>de</strong> befin<strong>de</strong>t sich auf einem Grundstück in <strong>de</strong>r Langhansstraße; ein Schild<br />

an <strong>de</strong>r Straße weist darauf hin, dass dieses <strong>de</strong>mnächst bebaut wer<strong>de</strong>n wird. Die<br />

übrigen Baulücken im Teilgebiet sind nicht zugänglich.<br />

Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsflächen<br />

Im Teilgebiet 1 gibt es keinen öffentlichen Spielplatz, son<strong>de</strong>rn lediglich zwei halböffentliche<br />

Spielplätze, die Wohnanlagen zugehörig sind und somit nur von <strong>de</strong>n dort wohnen<strong>de</strong>n<br />

Kin<strong>de</strong>rn genutzt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Ein zentraler Punkt im Teilgebiet 1 ist <strong>de</strong>r Caligariplatz im Sü<strong>de</strong>n. An diesem befin<strong>de</strong>t<br />

sich die Brotfabrik, welche als Kunst- und Kulturzentrum genutzt wird. In <strong>de</strong>r Brotfabrik<br />

fin<strong>de</strong>n sich eine Galerie, eine Bühne, ein Kino und eine Gaststätte. Eine solche<br />

Nutzung kann Auswirkungen auf die Umgebung haben und sich etwa in einer Belebung<br />

<strong>de</strong>s Platzes äußern. Auf <strong>de</strong>m Caligariplatz selbst stehen einige Sitzbänke; ansonsten<br />

ist er frei, da hier manchmal ein Markt stattfin<strong>de</strong>t. Darunter lei<strong>de</strong>t die Aufenthaltsqualität<br />

<strong>de</strong>s kaum gestalteten Platzes. Interessant ist, dass <strong>de</strong>r Caligariplatz<br />

aufgrund von Verkehrsplanungen frei gehalten wird – diese sehen vor, die Autobahn<br />

bis hierhin zu verlängern.<br />

Viele Hinterhöfe und Freiflächen im Teilgebiet wer<strong>de</strong>n durch diverse Autohändler und<br />

Autowerkstätten in Anspruch genommen, was prägend <strong>für</strong> diesen Teil <strong>de</strong>s Projektgebietes<br />

ist. Dies kann man auch von <strong>de</strong>m auf <strong>de</strong>n Gehwegen liegen<strong>de</strong>n Hun<strong>de</strong>kot<br />

behaupten.<br />

3.3.2 Bestandserhebung Untersuchungsraum II<br />

Christin Parz|Florian Fahrendholz|Lex Faber|Michael Kötzing-Höcker|Pinar Boga|Thomas Grothe<br />

Schulzeiten geöffnet und lediglich <strong>für</strong> schulinterne Personen begehbar, wodurch Aktivitäten<br />

am Nachmittag ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />

Am Hamburger Platz befin<strong>de</strong>t sich eine Fußgängerzone, wodurch Kin<strong>de</strong>rn das gefahrenlose<br />

Verweilen ermöglicht wird und Jugendlichen einen Treffpunkt bietet. Auch<br />

<strong>de</strong>r Caligariplatz im Sü<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Gebiets ist ein möglicher Aufenthaltsort.<br />

Kin<strong>de</strong>rrelevante Einrichtungen befin<strong>de</strong>n sich nur vereinzelt entlang <strong>de</strong>r Gustav-Adolf-<br />

Straße. Im Sü<strong>de</strong>n befin<strong>de</strong>t sich eine Bastelstube und ein Spielzeugwarengeschäft,<br />

weiter im Nor<strong>de</strong>n gibt es eine Kin<strong>de</strong>rbibliothek.<br />

In einigen Bereichen befin<strong>de</strong>n sich Gewerbegebiete mit Supermärkten, die <strong>für</strong> Jugendliche<br />

Einkaufsmöglichkeiten bieten.<br />

Die meisten Brachflächen im Untersuchungsraum II sind schon beplant. So entsteht<br />

auf <strong>de</strong>r Fläche Gustav-Adolf-Straße/ Ecke Streustraße ein Kiezplatz, in <strong>de</strong>r<br />

Streustraße gibt es eine größere Potenzialfläche, die aber <strong>für</strong> Stellplätze vorgesehen ist.<br />

Desweiteren gibt es östlich <strong>de</strong>s Gewerbegebiets entlang <strong>de</strong>r Friesickestraße ein Gebiet,<br />

das <strong>de</strong>rzeit frei von jeglicher Bebauung und Nutzung ist.<br />

In <strong>de</strong>r Leh<strong>de</strong>rstraße befin<strong>de</strong>t sich ein ehemaliges einstöckiges Fachgeschäft, das <strong>de</strong>rzeit<br />

leer steht. Im Hof <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s gibt es Spuren von Vandalismus und Vermüllung.<br />

Denkbar wäre hier auf lange Sicht die Errichtung eines Jugendzentrums o<strong>de</strong>r eines<br />

Ortes <strong>de</strong>r kreativen Freizeitgestaltung <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r.<br />

Öffentliche Grünflächen gibt es lediglich im Sü<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Teilgebiets entlang <strong>de</strong>r Paul-<br />

Grasse-Straße. In diesen neueren Siedlungen wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Freiraum so gestaltet, dass er<br />

von <strong>de</strong>r Straße aus einsehbar und begehbar ist.<br />

Die Verkehrswege im Teilgebiet sind größtenteils als Tempo 30 Zone ausgewiesen,<br />

teilweise nur während bestimmter Zeitfenster o<strong>de</strong>r in Straßenabschnitten. Ein Beispiel<br />

ist hier die Gustav-Adolf-Straße die, auf Höhe <strong>de</strong>r Grundschule, von 7-17 Uhr Tempo<br />

30 vorschreibt.<br />

ÖPNV-Haltestellen haben wir in <strong>de</strong>r Gustav-Adolf-Straße, <strong>de</strong>r Langhansstraße und<br />

<strong>de</strong>r Ostseestaße, Der Tramverkehr in <strong>de</strong>r Langhansstraße stellt, auch aufgrund nicht<br />

vorhan<strong>de</strong>ner Übergänge, eine Barriere dar. Die Fußwege im Teilgebiet haben eine<br />

ausreichen<strong>de</strong> Breite, sind aber zumeist in schlechtem Zustand, auch fehlen Überwege<br />

und abgesenkte Bordsteine <strong>für</strong> eine barrierefreie Fortbewegung. Im Teilgebiet gibt es,<br />

außer in <strong>de</strong>r Ostseestraße, keine gekennzeichneten Radwege.<br />

Das Teilgebiet II ist geprägt durch eine grün<strong>de</strong>rzeitliche Blockrandbebauung mit einer<br />

starken Ausrichtung <strong>de</strong>s öffentlichen Lebens in <strong>de</strong>n Innenhofbereich. So befin<strong>de</strong>n sich<br />

viele halböffentliche Spielplätze und Grünflächen in <strong>de</strong>n Hinterhöfen. Nur zwei Spielplätze<br />

sind explizit als öffentliche Spielplätze ausgewiesen, jedoch sind diese aus <strong>de</strong>m<br />

öffentlichen Raum nur schwer ersichtlich, da sie sich ebenfalls hinter mehrstöckige<br />

Bebauungen befin<strong>de</strong>n.<br />

Die Möglichkeit sich sportlich zu betätigen bietet nur die Schule am Hamburger Platz<br />

mit <strong>de</strong>r Sporthalle und <strong>de</strong>m Bolzplatz. Allerdings ist das Schulgelän<strong>de</strong> nur zu <strong>de</strong>n<br />

68<br />

3.3.3 Bestandserhebung Untersuchungsraum III<br />

Daniel Kaeding|Steffen Kipry|Vera Buttmann|Malte Arndt<br />

Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsflächen<br />

Der untersuchte Teil <strong>de</strong>s Gebiets umfasst zehn Blöcke und wird im Sü<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r<br />

Ostseestraße, im Nor<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Pistoriusstraße, im Westen von <strong>de</strong>r Frisickestraße<br />

69


3.3 Bestandserhebungen Untersuchungsraum<br />

und im Osten von <strong>de</strong>r Behaimstraße eingefasst. Es liegt etwa in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s Gesamtgebiets.<br />

Die Bebauungsstruktur ist heterogen und reicht von großflächigen Industrieanlagen<br />

im Sü<strong>de</strong>n, teilweise stillgelegt und verfallen, über Blockrandbebauung im<br />

Nordosten, mit zum Teil erheblichen Baulücken und Brachflächen, bis hin zu einer<br />

Reformbausiedlung im Nordwesten.<br />

Im Gebiet befin<strong>de</strong>n sich die Heinz-Brandt Oberschule in <strong>de</strong>r Streustraße und die katholische<br />

Theresienschule in <strong>de</strong>r Behaimstraße. Bei<strong>de</strong> Schulgelän<strong>de</strong> sind <strong>für</strong> das Projekt<br />

sehr interessant, da sie jeweils in unmittelbarer Nähe zu <strong>de</strong>n zwei Kitas im Gebiet<br />

liegen, die Theresienschule dazu noch direkt neben <strong>de</strong>r größten Jugen<strong>de</strong>inrichtung im<br />

gesamten Planungsgebiet, <strong>de</strong>m Jugendclub Maxim. Somit dürfte <strong>für</strong> bei<strong>de</strong> Standorte<br />

eine große Bekanntheit unter <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen vorhan<strong>de</strong>n sein, die <strong>für</strong><br />

die <strong>Spielleitplanung</strong> Beachtung fin<strong>de</strong>n sollte. Das einzige Manko besteht darin, dass<br />

die Theresienschule ihr Gelän<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m Unterricht abschließt und somit von einer<br />

öffentlichen Nutzung ausschließt. Darüber hinaus bieten an bei<strong>de</strong>n Standorten nahe<br />

liegen<strong>de</strong> Brachflächen ein großes Potential. Stellvertretend sei hier das große Fabrikgelän<strong>de</strong><br />

zwischen Streustraße und Leh<strong>de</strong>rstraße genannt.<br />

Die Situation <strong>de</strong>r Grünflächen in <strong>de</strong>m Teilgebiet ist höchst unbefriedigend. Bis auf ein<br />

paar leidlich gepflegte Rasenflächen an <strong>de</strong>r Langhansstraße o<strong>de</strong>r in einigen Hinterund<br />

Innenhöfen kann auf nichts weiter verwiesen wer<strong>de</strong>n, als auf die eben schon<br />

angesprochenen Brachflächen. Möglich erscheint eine Umgestaltung <strong>de</strong>r Freiflächen<br />

rund um die Wohnsiedlung zwischen Pistorius- und Charlottenburgerstraße. Am<br />

Mirbachplatz zeigt sich eine wild bewachsene Brache im Schatten <strong>de</strong>r notdürftig<br />

gesicherten Kirchturmruine, die durch einen Zaun <strong>für</strong> die Begehung gesperrt ist. In<br />

<strong>de</strong>r Folge wird näher auf die Verkehrssituation und auf die Potentialflächen im Gebiet<br />

eingegangen.<br />

Verkehr<br />

Die Verkehrssituation im Teilgebiet stellt sich als relativ problematisch dar. Der Grund<br />

hier<strong>für</strong> ist die Roelcke-straße, die als stark befahrene Durchgangsstraße zwischen<br />

Ostseestraße und Pistoriusstraße eine Barriere im Gebiet bil<strong>de</strong>t. Diese Barrierewirkung<br />

wird durch fehlen<strong>de</strong> Ampeln bzw. Querungsmöglichkeiten – lediglich an <strong>de</strong>r<br />

Kreuzung Roelckestraße/Langhansstraße befin<strong>de</strong>t sich eine Ampel – zusätzlich verstärkt.<br />

Diese Problematik wur<strong>de</strong> auch von Interviewpartnern, wie z. B. <strong>de</strong>r Brotfabrik<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Hof 23, wahrgenommen.<br />

Die Verkehrssicherung durch Geschwindigkeitsbegrenzungen ist insgesamt als gut<br />

zu bezeichnen; nur die Lang-hans- und Roelckestraße sind keine Tempo 30-Zonen.<br />

Das wiegt aber gera<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Roelckestraße aus oben genannten Grün<strong>de</strong>n schwer.<br />

Die Langhansstraße stellt durch ihre Unübersichtlichkeit und fehlen<strong>de</strong> Querungsmöglichkeiten<br />

einen weiteren Gefahrenpunkt dar, weshalb hier eine Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

ebenfalls notwendig wäre.<br />

70<br />

Neben <strong>de</strong>m Mangel an Querungshilfen auf <strong>de</strong>n Hauptstraßen gibt es wenig zu kritisieren.<br />

Es gibt lediglich kleine Details, wie z. B. nicht abgesenkte Bordsteinkanten an<br />

<strong>de</strong>r Kreuzung Charlottenburger Straße/Friesickestraße, zu beanstan<strong>de</strong>n. Durch die<br />

Sicherheitsmängel an <strong>de</strong>n Hauptverkehrsstraßen ist die gesamtverkehrliche Situation<br />

im Teilgebiet gera<strong>de</strong> im Hinblick auf die eigenständige Mobilität von Kin<strong>de</strong>rn als<br />

unzureichend zu bezeichnen.<br />

Potenzialflächen<br />

Das Teilgebiet ist geprägt von einer sehr großen Zahl an Freiflächen, Baulücken,<br />

Brachen. Es sieht größtenteils nicht so aus, als sollten diese in naher Zukunft bebaut,<br />

bepflanzt o<strong>de</strong>r sonst irgendwie in Stand gesetzt wer<strong>de</strong>n. Sollten auch die Eigentumsverhältnisse<br />

es zulassen, gibt es also großes Potenzial, um <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche<br />

attraktive Grünflächen, Plätze, Spielmöglichkeiten und Aufenthaltsräume zu schaffen.<br />

Beson<strong>de</strong>re Möglichkeiten bietet ein leer stehen<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>komplex östlich <strong>de</strong>s Lidl<br />

zwischen Streu- und Leh<strong>de</strong>rstraße. Er ist zwar abgesperrt, durch Schlupflöcher aber<br />

zugänglich, und wird, wie die von Graffitis übersäten Wän<strong>de</strong> zeigen, häufig von Sprayern<br />

frequentiert. Auch die selbstgebaute Skater-Rampe zeugt von einem hochfrequentierten<br />

Raum. Beseitigte man dort <strong>de</strong>n groben Schutt und setzte man das Haus soweit<br />

in Stand, dass niemand sich verletzen kann, so könnte <strong>de</strong>r umgeben<strong>de</strong> Zaun entfernt<br />

und das Gebiet legal von Jugendlichen genutzt wer<strong>de</strong>n. Denkbar ist die Einrichtung<br />

eines professionellen Skateparks o<strong>de</strong>r Ähnlichem.<br />

Weiterhin bieten die vermutlich pflichtmäßig angelegten Spielplätze in <strong>de</strong>n Innenhöfen<br />

bisher nur ein Minimum an Spielmöglichkeiten und sind <strong>de</strong>utlich ausbaufähig.<br />

Zusätz-liche Spielflächen könnten außer<strong>de</strong>m auf einfachem Wege entstehen, in<strong>de</strong>m<br />

man die Höfe <strong>de</strong>r Schule und <strong>de</strong>r KiTa zwischen Streu-, Roelcke- und Langhansstraße<br />

auch am Nachmittag öffnet, ebenso <strong>de</strong>n Schulhof, Spiel- und Sportplatz <strong>de</strong>r katholischen<br />

Theresienschule mit <strong>de</strong>r dazugehörigen KiTa.<br />

3.3.4 Bestandserhebung Untersuchungsraum IV<br />

Elena Scherer|Magdalena Konieczek|Bettina Schmees|Daniel Pilot|Jonas Köhler<br />

Das vierte Teilgebiet <strong>für</strong> die Bestandsaufnahme (Gebiet IV) liegt im Südosten <strong>de</strong>s<br />

Gesamtgebietes. Begrenzt wird es im Osten von <strong>de</strong>r <strong>Berlin</strong>er Straße, im Sü<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r<br />

Ostseestraße, im Nor<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Pistoriusstr. und im Westen von <strong>de</strong>r Behaimstraße.<br />

Charakteristisch <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Teilgebiets sind grün<strong>de</strong>rzeitliche Altbauten, die<br />

einen großen Teil <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>bestands bil<strong>de</strong>n. Südlich <strong>de</strong>r Leh<strong>de</strong>rstr. fin<strong>de</strong>t sich<br />

dann eine offenere Zeilenbauweise.<br />

Das Zentrum <strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls befin<strong>de</strong>t sich, mit <strong>de</strong>r <strong>Berlin</strong>er Allee und <strong>de</strong>m Antonplatz,<br />

im Osten <strong>de</strong>s Teilgebiets. In <strong>de</strong>r Ostseestr. befin<strong>de</strong>t sich ein Gewerbezentrum.<br />

71


3.3 Bestandserhebungen Untersuchungsraum<br />

Die bei<strong>de</strong>n oben genannten Straßen sind die größten Verkehrsbarrieren <strong>de</strong>s Gebietes.<br />

Doch auch die Langhans- und die Pistoriusstraßen sind teilweise nicht gut einsehbar<br />

und stellen <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r ein Hin<strong>de</strong>rnis dar. Alle Erschließungsstraßen sind 30er-Zonen.<br />

Lediglich die Tassostraße beruhigt aufgrund <strong>de</strong>r geknickten Führung <strong>de</strong>n Verkehr. Im<br />

ganzen Gebiet gibt es nur einen, zu<strong>de</strong>m temporären Radweg.<br />

Im Gebiet sind die Gehwege in <strong>de</strong>r Regel großzügig bemessen, an <strong>de</strong>n Hautverkehrs<br />

a<strong>de</strong>rn stört hier aber die schlechte Abgrenzung zum Straßenverkehr. Hinzu kommt<br />

auch, dass die Gehwege oft beschädigt sind. Beson<strong>de</strong>rs im südlichen Teils <strong>de</strong>s Gebietes<br />

bil<strong>de</strong>n zahlreiche Stufen und Bordsteinkanten Barrieren <strong>für</strong> RollstuhlfahrerInnen,<br />

Kin<strong>de</strong>rwagenschieberInnen und junge Fahrrad- o<strong>de</strong>r TretrollerfahrerInnen.<br />

Im Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Gebietes IV sind wenig Grün- und Freiflächen vorhan<strong>de</strong>n. In einem<br />

entkernten Block befin<strong>de</strong>t sich ein großer künstlerisch gestalteter Spielplatz, <strong>de</strong>r laut<br />

Aussage von einer Mitarbeiterin <strong>de</strong>s Maxim von Kin<strong>de</strong>rn verschie<strong>de</strong>nen Alters angenommen<br />

wird. Allerdings kritisieren viele Kin<strong>de</strong>r, dass ihr Lieblingsspielgerät seit<br />

längerer Zeit nicht repariert wird. Abgesehen davon gibt es ein paar Baulücken, die<br />

als Parkplätze o<strong>de</strong>r zum Abla<strong>de</strong>n von Bauschutt genutzt wer<strong>de</strong>n- und vielleicht eine<br />

an<strong>de</strong>re Nutzung fin<strong>de</strong>n könnten. Außer<strong>de</strong>m befin<strong>de</strong>n sich im Nordteil <strong>de</strong>s Teilgebiets<br />

noch drei Plätze: <strong>de</strong>r Mirbachplatz, <strong>de</strong>r Pistoriusplatz und <strong>de</strong>r Antonplatz. Der Pistoriusplatz<br />

wird zur Zeit nur als Parkplatz genutzt. Alle drei Plätze bieten das Potential<br />

als Begegnungspunkte im Quartier genutzt zu wer<strong>de</strong>n, sind aber durch ihre unattraktive<br />

Ausstattung, <strong>de</strong>n umliegen<strong>de</strong>n Verkehr bzw. die parken<strong>de</strong>n Autos momentan nur<br />

eingeschränkt nutzbar. Aufgrund <strong>de</strong>r dichten Bebauungsstruktur und <strong>de</strong>r <strong>de</strong>shalb<br />

sehr geringen Ausstattung mit öffentlichen Freiflächen, ist es evtl. auch nötig, eine<br />

Umgestaltung von Hinterhöfen, von <strong>de</strong>nen einige Potentiale aufweisen, in Betracht zu<br />

ziehen.<br />

Im Sü<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Gebietes IV sind zwischen <strong>de</strong>n Zeilenbauten großflächige, private Rasenflächen.<br />

Schil<strong>de</strong>r signalisieren aber, dass Spielen hier verboten ist. Außer<strong>de</strong>m befin<strong>de</strong>n<br />

sich im Südteil einige Spiel- und Sportflächen, diese sind jedoch in einem schlechten<br />

Zustand. Ein großer zu einer Kita gehören<strong>de</strong>r Spielplatz ist durch einen hohen Zaun<br />

abgetrennt und nicht <strong>für</strong> die Öffentlichkeit zugänglich.<br />

Die einzige großflächige, öffentliche Grünfläche liegt auf <strong>de</strong>m Mittelstreifen <strong>de</strong>r Ostseestraße.<br />

Sie ist nur von einer Seite zugänglich (im Westen), ist nicht vielseitig und liegt<br />

in Mitten <strong>de</strong>r stark befahrenen, lauten Straße.<br />

Die Grün- und Freiflächen in diesem Teil <strong>de</strong>s Gebietes IV bieten insgesamt zur Zeit<br />

sehr wenig Aufenthaltsqualität.<br />

3.3.5 Bestandserhebung und -analyse <strong>de</strong>s Projektgebiets<br />

Thalall Khattab|Thomas Grothe<br />

Verkehr<br />

Die Langhansstraße bil<strong>de</strong>t die Orientierungsstraße <strong>de</strong>s Projektgebiets, welches durch<br />

die Vorfahrtstraßen Prenzlauer Promena<strong>de</strong>, Am Steinberg, Pistoriusstraße, <strong>Berlin</strong>er<br />

Allee/ Greifswal<strong>de</strong>r Straße und Ostseestraße eingerenzt wird.<br />

Angefangen im östlichen Teil <strong>de</strong>s Gebiets fällt auf, dass es nur wenige Ampeln gibt.<br />

An <strong>de</strong>n Vorfahrts- und Hauptstraßen sind in <strong>de</strong>r Regel nur alle ca. 300 Meter Ampeln<br />

vorhan<strong>de</strong>n. Befin<strong>de</strong>t man sich also auf halber Länge beispielsweise <strong>de</strong>r Straße Am<br />

Steinberg und möchte die Straßenseite wechseln, ist man gezwungen die Straße ohne<br />

Sicherung zu überqueren o<strong>de</strong>r einen großen Umweg in Kauf zu nehmen.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Schule in <strong>de</strong>r Gustav-Adolf-Straße weisen die Kreuzungen <strong>de</strong>r zuletzt<br />

genannten Straße mit <strong>de</strong>r Langhansstraße und mit <strong>de</strong>r Charlottenburger Sraße ausreichend<br />

Ampeln auf. Dazu kommt ein Zebrastreifen auf Höhe <strong>de</strong>s mittleren Häuserblocks<br />

<strong>de</strong>r Straße und mehrere Zebrastreifen am Hamburger Platz. In einem Abschnitt<br />

<strong>de</strong>r Gustav-Adolf-Straße ist zusätzlich von Montags bis Freitags zur Schulzeit eine<br />

30er-Zone eingerichtet.<br />

Die kleinen Straßen, welche sich durch das Gebiet ziehen, sind als 30er-Zonen ausgeschil<strong>de</strong>rt.<br />

Auch die Langhansstraße, die das gesamte Gebiet durchzieht und welche<br />

von einem Bus und einer Tram befahren wird, ist aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Lärmschutzes von<br />

20 bis 6 Uhr eine 30er-Zone.<br />

Einen beson<strong>de</strong>ren Gefahrenpunkt bil<strong>de</strong>t die fünfachsige Kreuzung Langhans-/Heinersdorfer-/Jacobsohnstraße,<br />

an <strong>de</strong>r keine Ampeln installiert sind.<br />

In Richtung Westen wird das Gebiet verkehrssicherer; Kreuzungen sind hier häufiger<br />

mit Ampeln o<strong>de</strong>r sogar Zebrastreifen ausgestattet. Die Roelckestraße, die inmitten <strong>de</strong>s<br />

Gebietes von Nor<strong>de</strong>n nach Sü<strong>de</strong>n verläuft, ist eine Ortsdurchgangstraße, darf also<br />

mit 50 km/h befahren wer<strong>de</strong>n und ist mit Ampeln an fast je<strong>de</strong>r Kreuzung gesichert.<br />

Der westliche Teil <strong>de</strong>s Gebiets zeichnet sich beson<strong>de</strong>rs durch <strong>de</strong>n Ostseeplatz, <strong>de</strong>n<br />

Antonplatz und <strong>de</strong>n Mirbachplatz aus. Am Mirbachplatz gibt es einen Zebrastreifen<br />

und die Behaimstraße sowie die Max-Steinke-Straße, welche in südlicher Richtung<br />

von diesem Platz abgehen, sind als 30er-Straßen ausgewiesen. Im Südlichen Teil, am<br />

von Hauptverkehrsstraßen umgebenen Ostseeplatz, fin<strong>de</strong>n sich nur an <strong>de</strong>r Kreuzung<br />

Ostseestraße/Hosemannstraße Ampeln, die <strong>de</strong>n Übergang sichern. Weitere Ampeln<br />

sind dann nur noch an <strong>de</strong>r Greifswal<strong>de</strong>rstraße, die das Projektgebiet nach Osten hin<br />

abgrenzt, zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Das gesamte Gebiet ist durch dichte Bebauung und oftmals schwer einsehbare Einund<br />

Ausfahrten geprägt.<br />

72<br />

73


3.3 Bestandserhebungen Untersuchungsraum<br />

Potenziale<br />

Ein Großteil <strong>de</strong>s Gebiets ist durch grün<strong>de</strong>rzeitliche Altbauten geprägt. Diese alte Bebauung<br />

wird in fast regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n von Neubauten unterbrochen, welche die<br />

im 2. Weltkrieg entstan<strong>de</strong>nen Baulücken geschlossen haben.<br />

Auffällig sind die vielen leer stehen<strong>de</strong>n und heruntergekommenen Gebäu<strong>de</strong>, die von<br />

Vandalismus gezeichnet sind. Das Aufkommen dieser Gebäu<strong>de</strong> nimmt in Richtung<br />

Osten ab. Ähnlich verhält es sich mit unbebauten, von Pflanzen überwucherten<br />

Flächen, welche ein Potential <strong>für</strong> Spiel- und Grünflächen darstellen. Der östliche Teil<br />

<strong>de</strong>s Gebiets ist allgemein belebter, fußgänger- und speziell kin<strong>de</strong>rfreundlicher. Es gibt<br />

mehr Kin<strong>de</strong>r- und Jugen<strong>de</strong>inrichtungen, Spiel- und Sportplätze.<br />

Weiter in Richtung Westen sind immer weniger Spielplätze und Grünflächen zu sehen.<br />

Das liegt unter an<strong>de</strong>rem daran, dass die Meisten von ihnen halböffentlich sind und<br />

somit nicht einsehbar in Hinterhöfen liegen. Die Grundstücke einiger Mehrfamilienhäuser<br />

sind mit Zäunen umgrenzt, hinter <strong>de</strong>nen sich bei einigen Häusern schöne,<br />

allerdings private Spielplätze befin<strong>de</strong>n.<br />

Im Vor<strong>de</strong>rgrund stehen im Westen <strong>de</strong>s Gebietes die Autohändler und Autowerkstätten,<br />

welche man zahlreich vorfin<strong>de</strong>t. Durch die wenigen Ampeln und <strong>de</strong>n Mangel an<br />

Einzelhan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>n Straßen, lädt dieser Teil <strong>de</strong>s Gebiets nicht dazu ein, zu Fuß die<br />

Straßen entlang zu schlen<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r sich dort aufzuhalten.<br />

Eine Ausnahme ist <strong>de</strong>r Caligariplatz, die Südwestspitze <strong>de</strong>s Gebiets. Ein großer, freier<br />

Platz, welcher mit Bänken ausgestattet ist. Auf <strong>de</strong>m Caligariplatz befin<strong>de</strong>t sich zu<strong>de</strong>m<br />

die Brotfabrik, eine Kunst- und Kultureinrichtung, welche täglich ein Veranstaltungsprogramm<br />

anbietet, interdisziplinäre Projekte unterstützt und junge Talente för<strong>de</strong>rt.<br />

75


3.3 Bestandserhebungen Untersuchungsraum<br />

3.3.6 Bestandskarte<br />

Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Bestandsaufnahmen wur<strong>de</strong>n in einem Gesamtgebietsplan<br />

zusammengefasst<br />

Abb. 16| Bestandskarte (Plan und Legen<strong>de</strong><br />

76<br />

77


4| Zwischenfazit


4.1 Rückblick auf das erste Projektsemester<br />

Christin Parz|Lex Faber<br />

Zu Beginn <strong>de</strong>s zweisemestrigen Projektes „<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>“ stand die<br />

Aufgabe, sich <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen an <strong>de</strong>n städtischen<br />

Raum bewusst zu wer<strong>de</strong>n und geeignete Formen zu fin<strong>de</strong>n, diese Bedürfnisse in<br />

einem urbanen Kontext zu erfüllen. Dabei war allen ProjektteilnehmerInnen das damit<br />

verbun<strong>de</strong>ne Ziel von Anfang an klar: In einem <strong>Berlin</strong>er Bezirk soll eine Spielleitleitplanung<br />

<strong>für</strong> einen kleinräumlich begrenzten Bereich erstellt wer<strong>de</strong>n, innerhalb <strong>de</strong>s Projektes<br />

soll <strong>de</strong>r gesamte Prozess <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> vollzogen und <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>llbezirk<br />

ein Planungsentwurf <strong>für</strong> einen Spielleitplan zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Wintersemesters ist nun die Hälfte <strong>de</strong>s zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n<br />

Zeitrahmens verstrichen. Dabei wur<strong>de</strong>n im Wesentlichen bereits folgen<strong>de</strong> Verfahrensschritte<br />

durchgeführt: Erarbeitung von Grundlagenwissen, Experteninterviews, die<br />

Bestandsaufnahme im Projektgebiet <strong>Berlin</strong>-Weißensee sowie die Konzeption <strong>de</strong>r Leitbil<strong>de</strong>r<br />

und Qualitätsziele.<br />

lokalen Akteuren, zum Teil Mitarbeiter <strong>de</strong>r Jugen<strong>de</strong>inrichtung „Maxim“. Der planerische<br />

Teil dieser Analyse wur<strong>de</strong> anschließend von Kleingruppen jeweils <strong>für</strong> Teile<br />

<strong>de</strong>s Gebiets durchgeführt. Hierbei wur<strong>de</strong> insbeson<strong>de</strong>re auf die Spiel-, Erlebnis- und<br />

Aufenthaltsflächen, auf <strong>de</strong>n Verkehr sowie auf Konflikte und Potentiale geachtet. Die<br />

Ergebnisse bil<strong>de</strong>n nun die Grundlage <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Bestandsplan, <strong>de</strong>r neben <strong>de</strong>m Spielleitplan<br />

zu <strong>de</strong>n Planwerken <strong>de</strong>s Verfahrens gehört. Diese sollen durch die im Sommersemester<br />

geplante Beteiligung von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen weiter qualifiziert wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Konzeption von Leitbil<strong>de</strong>rn und Qualitätszielen ist zentraler Bestandteil <strong>für</strong> eine<br />

zielgerichtete Durchführung <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong>, insbeson<strong>de</strong>re im Sinne einer nachhaltigen<br />

Entwicklung. Deshalb wur<strong>de</strong> das Konzept im Projektplenum ausführlich diskutiert<br />

und gemeinschaftlich weiterentwickelt. Es bil<strong>de</strong>t nun einen Handlungsrahmen<br />

<strong>für</strong> die weitere Projektarbeit im Sommersemester.<br />

Am Anfang <strong>de</strong>s Semesters hat sich das gesamte Projekt <strong>de</strong>r Thematik kind- und jugendgerechte<br />

Stadt durch Literatur genähert und diese Kenntnisse anschließend über<br />

Referate vertieft. Damit wur<strong>de</strong>n sich vielfältige wissenschaftliche Grundlagen angeeignet,<br />

vor allem in Hinblick auf die spätere Beteiligung von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen.<br />

Zur Wissensbildung hinsichtlich <strong>de</strong>s Instrumentes <strong>Spielleitplanung</strong> trug maßgeblich<br />

die Broschüre „<strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und<br />

Stadt“ <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz<br />

bei. Insgesamt sind alle ProjektteilnehmerInnen gleichermaßen zu Experten gewor<strong>de</strong>n,<br />

um im weiteren Verlauf selbstbewusst und aktiv die interne und externe Arbeit <strong>de</strong>s<br />

Projektes voranzubringen.<br />

Um praktische Erfahrungswerte über das Verfahren <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> zu sammeln<br />

und <strong>de</strong>n Blick <strong>für</strong> dieses Instrument zu schärfen, wur<strong>de</strong>n Telefoninterviews mit<br />

ausgewählten Kommunen geführt, die das Spielleitplanverfahren aktuell durchführen<br />

bzw. schon durchgeführt haben. Die Erfahrungswerte <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong>skommunen<br />

konnten in die vom Projekt vorgenommene Auswahl hinsichtlich <strong>de</strong>r Beteiligungsmetho<strong>de</strong>n<br />

von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen im Sommersemester einfließen. Ebenso<br />

wur<strong>de</strong>n Erkenntnisse über eventuelle „Stolpersteine“ gewonnen, welche die Gruppe im<br />

weiteren Verlauf <strong>de</strong>s Prozesses nutzen will.<br />

Die Experteninterviews erweiterten das Wissen <strong>de</strong>r ProjektteilnehmerInnen über das<br />

Projektgebiet rund um die Langhansstraße in <strong>Berlin</strong>-Weißensee. Insbeson<strong>de</strong>re Träger<br />

öffentlicher und privater Einrichtungen sowie Akteure aus Politik und Verwaltung<br />

stellten sich im Gespräch aufgeschlossen <strong>de</strong>n Fragen <strong>de</strong>s Projekts. Diese Interviews<br />

vor Ort trugen dazu bei, ein Netzwerk <strong>für</strong> die weitere Arbeit im Gebiet aufzubauen.<br />

Den Auftakt <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme im Projektgebiet bil<strong>de</strong>te eine Begehung mit<br />

80<br />

Zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Semesters ging es insbeson<strong>de</strong>re darum, die analytische Phase mit<br />

<strong>de</strong>r Vorbereitung <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> abzuschließen. Dabei spielten Beteiligung und<br />

Öffentlichkeitsarbeit eine Rolle. Die Absprachen zu diesen Themen ebnen <strong>de</strong>n Weg in<br />

Richtung Konzeptphase, die im Sommersemester beginnen wird. Denn um das Projektziel<br />

zu erfüllen, besteht die Notwendigkeit, die <strong>Spielleitplanung</strong> durchzuführen<br />

sowie einen Spielleitplan aufzustellen.<br />

Doch wie kommt die Thematik <strong>de</strong>r kind- und jugendgerechten Stadt, vor allem das<br />

Instrument <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong>, in <strong>Berlin</strong> an? Die bisher erfolgreiche Projektarbeit<br />

sowie die Offenheit <strong>de</strong>r Akteure vor Ort, <strong>de</strong>r Politik und <strong>de</strong>r Verwaltung gegenüber <strong>de</strong>m<br />

<strong>Spielleitplanung</strong>sverfahren sprechen <strong>für</strong> eine positive Resonanz. Das Engagement <strong>de</strong>r<br />

Projektgruppe in Hinblick auf das Gebiet in <strong>Berlin</strong>-Weißensee wird gelobt und die I<strong>de</strong>e<br />

wird be<strong>für</strong>wortet. Denn insgesamt sind sich alle einig, dass in Bezug auf Kin<strong>de</strong>r- und<br />

Jugendfreundlichkeit zwingend etwas getan wer<strong>de</strong>n muss.<br />

Vor allem dieses positive Feedback treibt die interne Projektarbeit voran. Die Motivation<br />

<strong>de</strong>r engagierten und <strong>für</strong> das Thema begeisterten ProjektteilnehmerInnen wird<br />

weiter gesteigert. Denn trotz einer sehr heterogenen Zusammensetzung <strong>de</strong>r Gruppe<br />

haben alle eins gemein: sie zeigen sich sehr interessiert <strong>für</strong> das Thema <strong>Spielleitplanung</strong>,<br />

das bisher <strong>für</strong> alle Studieren<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Stadt- und Regionalplanung Neuland<br />

darstellt. Dies zeigt sich auch in <strong>de</strong>r Stimmung im Projekt, die sich stets auf hohem<br />

Niveau befin<strong>de</strong>t und <strong>für</strong> eine angenehme Arbeitsatmosphäre sorgt. Die Arbeitsmetho<strong>de</strong>n<br />

sind bisher gut durchdacht und führen so zu effektiven Ergebnissen. Trotz<strong>de</strong>m ist<br />

das Projekt sehr zeitintensiv und bedarf seitens <strong>de</strong>r Studieren<strong>de</strong>n eines hohen Arbeitsaufwands.<br />

Daher wur<strong>de</strong>n im Verlauf <strong>de</strong>s Projektes sehr viele einzelne Arbeitsgruppen<br />

gebil<strong>de</strong>t, die sich die unterschiedlichsten Schwerpunkte gesetzt haben. Die interne<br />

Arbeit <strong>de</strong>r Kleingruppen funktioniert gut und die Ergebnisse wer<strong>de</strong>n im Projekt zur<br />

Diskussion vorgestellt.<br />

81


4.1 Rückblick auf das erste Projektsemester<br />

Resultierend aus <strong>de</strong>n genannten Fakten ist davon auszugehen, dass Begeisterung,<br />

Arbeitseifer und Stimmung <strong>de</strong>r ProjekteilnehmerInnen auch im Sommersemester 2009<br />

weiter anhalten. Es gilt außer<strong>de</strong>m, sich <strong>de</strong>r anfangs formulierten Aufgabe zu stellen<br />

und sich damit Schritt <strong>für</strong> Schritt <strong>de</strong>m Projektziel zu nähern.<br />

4.2 Ausblick auf das zweite Projektsemester<br />

Elena Scherer|Sarah-Fee Mil<strong>de</strong>|Vera Buttmann<br />

Mit <strong>de</strong>m Sommersemester folgen drei weitere Monate Projektarbeit, an <strong>de</strong>ren En<strong>de</strong><br />

schließlich ein fertiger Spielleitplan stehen soll, welcher vom Bezirk Weißensee als<br />

Fachplan genutzt und in <strong>de</strong>n Abwägungsprozess <strong>de</strong>r Planung mit einbezogen wird.<br />

Der noch ausstehen<strong>de</strong> Weg dorthin lässt sich grob in drei Abschnitte glie<strong>de</strong>rn: erstens<br />

die Beteiligung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r, welche nach <strong>de</strong>n bereits erfolgten Gebietsbegehungen<br />

mit Trägern und aus planerischer Sicht nun <strong>de</strong>n letzten Teil <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme<br />

bil<strong>de</strong>t, zweitens die Bestandsanalyse und als drittes schließlich die Ausarbeitung und<br />

Aufstellung <strong>de</strong>s Spielleitplans. Vielleicht wird es sogar möglich sein, Starterprojekte<br />

durchzuführen. All diese Phasen wer<strong>de</strong>n von Öffentlichkeitsarbeit und Bemühungen<br />

um finanzielle Unterstützung begleitet.<br />

Finanzierung<br />

Für die weitere Arbeit <strong>de</strong>s Projektes müssen folgen<strong>de</strong> Fragen geklärt wer<strong>de</strong>n:<br />

Was kostet die Durchführung <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> die jeweilige Kommune? Und<br />

welche Rolle spielt die Finanzierung im Rahmen unserer Arbeit im kommen<strong>de</strong>n Semester?<br />

Zunächst soll aber auf die Frage >Warum lohnt es sich, in <strong>Spielleitplanung</strong> zu investieren?<<br />

eingegangen wer<strong>de</strong>n.<br />

Langfristig gesehen könnte sich die Investition in eine <strong>Spielleitplanung</strong> nicht nur in<br />

Bezug auf <strong>de</strong>n positiven Standortfaktor Kin<strong>de</strong>rfreundlichkeit (siehe auch Kapitel 1.2)<br />

lohnen.<br />

„Gemessen an an<strong>de</strong>ren Planungen wie Verkehrs- o<strong>de</strong>r Bauleitplanungen ist eine SLP<br />

nicht teuer. Bei <strong>de</strong>r Dorferneuerung, einem Verfahren, das schon viele Jahre erfolgreich<br />

in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n läuft, hat man ermittelt, dass je<strong>de</strong>r hier investierte Euro<br />

sich 7-fach wie<strong>de</strong>r <strong>für</strong> die Gemein<strong>de</strong> auszahlt. Bei <strong>de</strong>r SLP wird dies sicher ähnlich<br />

sein“. (Finanzierungsstrategische Aspekte, http://www.spielleitplanung.<strong>de</strong>) Durch die<br />

Berücksichtigung <strong>de</strong>r tatsächlichen Bedürfnisse und Interessen von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen<br />

in laufen<strong>de</strong>n und zukünftigen Planungen sowie durch die Vermeidung von<br />

Fehlplanungen o<strong>de</strong>r kostspielige Ergänzungsplanungen in an<strong>de</strong>ren Planungsbereichen<br />

kann ein effenktiverer Mitteleinsatz erreicht wer<strong>de</strong>n. (vgl. Finanzierungsstrategische<br />

Aspekte, http://www.spielleitplanung.<strong>de</strong>).<br />

Das hieße also <strong>Spielleitplanung</strong> lohnt sich langfristig gesehen finanziell, da eingesetzte<br />

Kosten im Nachhinein wie<strong>de</strong>r eingespielt wer<strong>de</strong>n. Trotz<strong>de</strong>m stellt sich <strong>für</strong> das Projekt<br />

die Frage, wie die Startfinanzierung <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> in <strong>Berlin</strong>-Weißensee zu sichern<br />

ist, insbeson<strong>de</strong>re in Anbetracht <strong>de</strong>r prekären Haushaltslage <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Berlin</strong> und<br />

<strong>de</strong>s Bezirks Pankow im Speziellen.<br />

Die bisher erfolgte Bestandsaufnahme durch die Projektgruppe und die Erhebung mit<br />

Trägern öffentlicher Belange verursachte noch keine Kosten. Für die Beteiligung <strong>de</strong>r<br />

Jungen und Mädchen in <strong>de</strong>r nächsten Erhebungsphase wer<strong>de</strong>n vorerst eher geringe<br />

Kosten entstehen, die jedoch auch abge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n müssen. Die Ergebnisse <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Erhebungen wer<strong>de</strong>n dann im Spielleitplan zusammengeführt. Zur Umsetzung<br />

<strong>de</strong>r im Spielleitplan vorgeschlagenen Maßnahmen bedarf es dann größerer finanzieller<br />

Mittel. Die Ermittlung von Finanzierungsmöglichkeiten wird zeitnah geschehen, da bei<br />

<strong>de</strong>n meisten För<strong>de</strong>rprogrammen eine gewisse Vorlaufzeit vorgesehen ist.<br />

Folgen<strong>de</strong> Quelle gaben uns Anregungen zur Mittelakquise: zum einen die Empfehlungen<br />

aus <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong>sbroschüre, zum an<strong>de</strong>ren die Vorschläge aus bereits<br />

geführten Experteninterviews (<strong>de</strong>n Telefoninterviews mit <strong>de</strong>n SLP-Kommunen sowie<br />

<strong>de</strong>n Interviews vor Ort).<br />

Abb. 17| Projektablaufplan<br />

82<br />

Dabei haben sich folgen<strong>de</strong> Möglichkeiten als wichtig erwiesen:<br />

• ehrenamtliches Engagement<br />

83


4.2 Ausblick auf das zweite Projektsemester<br />

• Akquise von Gel<strong>de</strong>rn öffentlicher För<strong>de</strong>rprogramme<br />

• Akquise von Stiftungsmitteln<br />

• Akquise von Mitteln privater Sponsoren<br />

Ehrenamtliches Engagement und <strong>de</strong>r positive Nebeneffekt <strong>de</strong>r Aktivierung lokaler<br />

Akteure<br />

Der „ehrenamtliche Einsatz <strong>für</strong> die Interessen und Bedürfnisse von Kin<strong>de</strong>rn und<br />

Jugendlichen hat in <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llgemein<strong>de</strong>n nicht nur zu erheblichen Kosteneinsparungen<br />

geführt, durch gezielte Aktionen (Basare, Kin<strong>de</strong>rkalen<strong>de</strong>r, Wettbewerbe) wur<strong>de</strong>n<br />

darüber hinaus auch Einnahmen erzielt“. (Finanzierungsstrategische Aspekte, http://<br />

www.spielleitplanung.<strong>de</strong>)<br />

Für eine nachhaltig gesicherte Umsetzung sollte es <strong>de</strong>shalb das Ziel <strong>de</strong>s Projektes<br />

sein, eine breite Öffentlichkeit über die Planung zu informieren und sie darüber<br />

hinaus da<strong>für</strong> zu begeistern. Ehrenamtliches Engagement ist <strong>für</strong> die Verstetigung <strong>de</strong>s<br />

Prozesses von elementarer Be<strong>de</strong>utung.<br />

Öffentliche För<strong>de</strong>rprogramme<br />

Gera<strong>de</strong> <strong>für</strong> die Umsetzung größerer Maßnahmen o<strong>de</strong>r Baumaßnahmen ist die Akquirierung<br />

von öffentlichen Gel<strong>de</strong>rn eine wichtige Finanzierungsquelle. Deshalb sind<br />

öffentliche För<strong>de</strong>rprogramme beson<strong>de</strong>rs am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Sommersemesters, wenn die<br />

Umetzungsphase beginnt, von Be<strong>de</strong>utung. Da jedoch Antragsfristen einzuhalten<br />

sin,muss bereits in <strong>de</strong>r Planungsphase geprüft wer<strong>de</strong>n, welch Maßnahmen in <strong>de</strong>n<br />

jeweiligen Programmen för<strong>de</strong>rfähig sind.<br />

Beispiele <strong>für</strong> För<strong>de</strong>rprogramme:<br />

• Städtebauför<strong>de</strong>rung : u.a. <strong>für</strong> die För<strong>de</strong>rung umfassen<strong>de</strong>r Aufwertung in Stadtteilen<br />

mit beson<strong>de</strong>rem Entwicklungsbedarf (För<strong>de</strong>rgegenstand u.a. Wohnumfeldverbesserung)<br />

• Soziale Stadt (Bun<strong>de</strong>s-/Lan<strong>de</strong>s-/städtische Mittel)<br />

• Schaffung naturnaher Erlebnisspielräume<br />

• För<strong>de</strong>rungen nach <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sjugendplan (z.B. Projekt Zukunfts(t)räume,<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Ausbildung von Partizipationskräften)<br />

• För<strong>de</strong>rung von Agenda-21-Initiativen<br />

• Programm Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen“ (Finanzierungsstrategische Aspekte,<br />

http://www.spielleitplanung.<strong>de</strong>)<br />

Es ist insbeson<strong>de</strong>re zu Prüfen inwieweit Gel<strong>de</strong>r im Rahmen <strong>de</strong>r Voruntersuchung zur<br />

Ausweitung <strong>de</strong>s Sanierungsgebietes Komponistenviertel in das Untersuchungsgebiet<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Akquirierung von Stiftungsgel<strong>de</strong>rn<br />

Etwas weniger bürokrarisch ist die Akquise von Stiftungsgel<strong>de</strong>rn, <strong>de</strong>shalb könnte eine<br />

84<br />

solche Finanzierung möglicherweise schon <strong>für</strong> ein Starterprojekt in Frage kommen.<br />

Trotz<strong>de</strong>m ist auch hier die För<strong>de</strong>rfähigkeit zu prüfen und es sind Fristen zu beachten.<br />

Mögliche Kooperationspartner:<br />

• Deutscher Kin<strong>de</strong>rschutzbund<br />

• Kin<strong>de</strong>rhilfswerk (schon beteiligt)<br />

• Fonds Soziokultur<br />

• „Quartier nach vorn“ und die Kiezkasse, die die „Wunschsammlung“ in Weißensee<br />

finanzierten (Interview mit Mau<strong>de</strong> Formado Jouck)<br />

In <strong>de</strong>r weiteren Projektarbeit müssen als erstes insbeson<strong>de</strong>re die Beteiligungsaktionen<br />

finanziert wer<strong>de</strong>n.<br />

Sobald <strong>de</strong>r geplante Katalog von Handlungsbedarfen und Potentialflächen erstellt ist<br />

und nach <strong>de</strong>r Fertigstellung <strong>de</strong>s Spielleitplans, sollten weitere Überlegungen folgen.<br />

Für je<strong>de</strong> <strong>de</strong>r in Frage kommen<strong>de</strong>n Maßnahmen muss eine Kostenkalkulation aufgestellt<br />

wer<strong>de</strong>n. Da ein Großteil <strong>de</strong>r Maßnahmen nicht mehr im Laufe <strong>de</strong>r Projektzeit bis<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s SS 09 umgesetzt wer<strong>de</strong>n kann ist es wichtig bei <strong>de</strong>r Planung lokale Akteure<br />

mit einzubeziehen. Es ist aber sicherlich hilfreich, wenn Vorbereitungen schon im<br />

Rahmen <strong>de</strong>s Projektes getroffen wer<strong>de</strong>n können.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Ein weiteres Element, das <strong>de</strong>n gesamten Prozess begleiten und unterstützen wird, ist<br />

die Öffentlichkeitsarbeit im Projektgebiet. Ihre erklärten Ziele, die so auch im Katalog<br />

<strong>de</strong>r Qualitätsziele <strong>für</strong> die <strong>Spielleitplanung</strong> in Weißensee auftauchen, sind es erstens,<br />

die Bewohner <strong>de</strong>s Bezirks über das Projekt zu informieren, ihr Interesse zu wecken<br />

und zu halten und zweitens, eine lokale Öffentlichkeit zu schaffen, die die Weiterführung<br />

<strong>de</strong>r Spielleitpanung ermöglicht.<br />

Um das zu verwirklichen, sind folgen<strong>de</strong> Schritte vorgesehen: Zuerst soll zu <strong>de</strong>n<br />

Beteiligungsverfahren, die ab Mitte April stattfin<strong>de</strong>n und damit <strong>de</strong>n Start sowohl ins<br />

Sommersemester als auch in <strong>de</strong>n praktischen Teil <strong>de</strong>r Projektarbeit darstellen, eine<br />

Pressemitteilung herausgegeben wer<strong>de</strong>n. Diese wird die lokale Presse wie auch örtliche<br />

Radio- und Fernsehsen<strong>de</strong>r über die <strong>Spielleitplanung</strong> im Allgemeinen und die Beteiligung<br />

im Beson<strong>de</strong>ren informieren. Es wird außer<strong>de</strong>m ein persönliches Erscheinen<br />

<strong>de</strong>r Medienvertreter zur Kin<strong>de</strong>r- und Jugendbeteiligung angestrebt, damit diese dort<br />

fotografieren und anschließend berichten. In je<strong>de</strong>m Falle wird eine Dokumentation <strong>de</strong>r<br />

Beteiligungsverfahren in Text und Bild durch die Projektteilnehmer selbst erfolgen, um<br />

die Veranstaltungen bei späterer Gelegenheit präsentieren zu können.<br />

So zum Beispiel beim Frühlingsfest auf <strong>de</strong>m Caligariplatz, das als zweiter öffentlichkeitswirksamer<br />

Termin am 16. Mai folgen wird. Diese Gelegenheit möchte die Projektgruppe<br />

<strong>Spielleitplanung</strong> wahrnehmen, um sich unmittelbar im Projektgebiet zu<br />

85


4.2 Ausblick auf das zweite Projektsemester<br />

präsentieren und mit <strong>de</strong>n Bewohnern in Kontakt zu treten. Neben einem Informationsstand<br />

soll es einen Maltisch geben, an <strong>de</strong>m sich Kin<strong>de</strong>r künstlerisch mit <strong>de</strong>r Frage<br />

„Wie sieht meine Traumstadt aus?“ beschäftigen. Dort entstan<strong>de</strong>ne Bil<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n am<br />

Stand gezeigt und sollen ebenso zum Diskurs anregen wie große Plakate und Karten,<br />

die allen Besuchern Raum <strong>für</strong> Stellungnahmen, Kritik und Wünsche bieten: Wie<br />

kin<strong>de</strong>rfreundlich ist Weißensee? Welche guten Orte und Angebote gibt es und was<br />

hingegen ist schlecht o<strong>de</strong>r fehlt sogar?<br />

Zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Projektarbeit wird schließlich eine Beteiligung am Blumenfest im August<br />

in Erwägung gezogen, wo eine Präsentation <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>s Projekts und eine<br />

Vorstellung <strong>de</strong>s Zwischenstands <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> in Weißensee stattfin<strong>de</strong>n könnte.<br />

Diese bei<strong>de</strong>n Arbeiten, Finanzierung und Öffentlichkeitsarbeit, müssen parallel zu <strong>de</strong>n<br />

an<strong>de</strong>ren Aufgaben und während <strong>de</strong>r gesamten Dauer <strong>de</strong>s Projekts getätigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Unabhängig davon wird also zunächst die planerische Bestandsaufnahme mit einem<br />

Katalog abgeschlossen, <strong>de</strong>r alle <strong>für</strong> die <strong>Spielleitplanung</strong> be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Potenziale und<br />

Restriktionen <strong>de</strong>s Projektgebiets in übersichtlicher Form abbil<strong>de</strong>t und beschreibt.<br />

Mitte März wer<strong>de</strong>n, <strong>kurz</strong> vor Beginn <strong>de</strong>r Durchführung, noch einmal die theoretischen<br />

Grundlagen vergegenwärtigt und Erfahrungen mit bereits bestehen<strong>de</strong>n Projekten <strong>für</strong><br />

Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche ausgetauscht. Zu diesem Zweck fin<strong>de</strong>t eine Exkursion nach<br />

Hamburg statt, wo Treffen und Gespräche mit verschie<strong>de</strong>nen relevanten Organisationen<br />

geplant sind.<br />

Mit Beginn <strong>de</strong>s Sommersemesters wer<strong>de</strong>n dann letzte Vorbereitungen <strong>für</strong> die Partizipation<br />

von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen getroffen, damit diese schnellstmöglich durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n kann.<br />

en En<strong>de</strong> Februar bis Anfang März stattfin<strong>de</strong>n.<br />

Das Projekt hat sich <strong>für</strong> zwei verschie<strong>de</strong>ne Beteiligungsmetho<strong>de</strong>n entschie<strong>de</strong>n.<br />

Zum einen soll es einen Fragebogen geben, <strong>de</strong>r etwa zehn leicht verständliche Fragen<br />

umfasst und mit Kartenmaterial zum Einzeichnen ergänzt wird. Etwa 300 SchülerInnen<br />

aus zehn Klassen sollen an dieser Befragung teilnehmen. Es wird zwei Varianten<br />

<strong>de</strong>s Fragebogens geben, einen <strong>für</strong> die Jugendlichen und einen weiteren, <strong>de</strong>r auf Kin<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Altersklassen 8-12 Jahre, also 3.-6. Klasse ausgerichtet sein wird. Dies ist<br />

notwendig, da das Verständnis und die Auffassungsgabe in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Altersstufen<br />

an<strong>de</strong>rs ausgeprägt sind. Es wird jeweils eine Doppelstun<strong>de</strong> <strong>für</strong> die Bearbeitung<br />

<strong>de</strong>r Fragebögen eingeplant, bei <strong>de</strong>r zwei Begleitpersonen aus unserem Projekt unterstützend<br />

zur Seite stehen wer<strong>de</strong>n. Die Nachbesprechung wird zeitnah nach <strong>de</strong>r Auswertung<br />

<strong>de</strong>r Bögen geschehen und soll eine Schulstun<strong>de</strong> nicht überschreiten.<br />

Als zweite Beteiligungsmetho<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> die Fotosafari gewählt, bei <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r, mit <strong>de</strong>m<br />

Fotoapparat ausgestattet, ihre Umgebung dokumentieren sollen. Hier<strong>für</strong> sind etwa<br />

100 SchülerInnen aus <strong>de</strong>r Altersstufe <strong>de</strong>r 3.Klasse eingeplant. Die Einleitung soll<br />

jeweils in er gesamten Klasse erfolgen, danach machen sich Gruppen mit je fünf<br />

Kin<strong>de</strong>rn und zwei Begleitern, die die Rolle <strong>de</strong>r passiven<br />

Beobachter übernehmen, auf <strong>de</strong>n Weg. Für die Fotosafari sind etwa zwei Stun<strong>de</strong>n<br />

eingeplant. Die Nachbesprechung soll zwei bis drei Tage später erfolgen, da auf die<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r Fotos gewartet wer<strong>de</strong>n muss. Hierbei ist das Ziel in einer Doppelstun<strong>de</strong><br />

gute Ergebnisse mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn/ Jugendlichen herauszufiltern, die im weiteren<br />

Projektverlauf nützlich sein können. Die „Generalprobe“ fin<strong>de</strong>t am 6. und 7. April<br />

in Form von einem Selbstversuch statt. Hierbei sollen mögliche zeitliche o<strong>de</strong>r methodische<br />

Fehlkalkulationen gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n und uns Sicherheit im Verfahren geben.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Finanzierung<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Finanzierung<br />

Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Beteiligung<br />

Für das Projekt stellt die Kin<strong>de</strong>r- und Jugendbeteiligung eine zentrale Aufgabe dar, die<br />

<strong>für</strong> eine gute und konstruktive Weiterarbeit erfor<strong>de</strong>rlich ist. Hier sollen die Wünsche<br />

und Vorstellungen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r bezüglich ihrer Wohngegend und ihren täglichen Wegen<br />

zur Schule o<strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>n Freizeitaktivitäten in Erfahrung gebracht wer<strong>de</strong>n. Das Ziel ist<br />

die Partizipation <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen möglichst zeitnah nach <strong>de</strong>n Semesterferien,<br />

also um <strong>de</strong>n Zeitraum <strong>de</strong>r 17. Kalen<strong>de</strong>rwoche (20.26.4.2009), durchzuführen.<br />

Die Rücksprache mit <strong>de</strong>n infrage kommen<strong>de</strong>n Schulen wird zuvor in <strong>de</strong>n Semesterferi-<br />

86<br />

Erhebung mit Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen<br />

Planung und Umsetzung von Starterprojekten<br />

Abb. 18| Finanzierung und Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

Spielleitplan<br />

erstellen<br />

Die Ergebnisse, die mittels <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Metho<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r Beteiligung hervorgegangen<br />

sein wer<strong>de</strong>n, sind im Anschluss daran auszuwerten und zu analysieren. An<br />

dieser Stelle ist es nötig, erneut die formulierten Qualitätsziele zu betrachten und, je<br />

nach Erkenntnisstand, eventuell zu än<strong>de</strong>rn, zu aktualisieren o<strong>de</strong>r zu konkretisieren.<br />

Auf Grundlage <strong>de</strong>ssen kann anschließend mit <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>s Spielleitplans begonnen<br />

wer<strong>de</strong>n. Sobald er ausgearbeitet ist, bedarf es einer Präsentation <strong>de</strong>s Plans und<br />

einer Rückkoppelung mit <strong>de</strong>n Akteuren im Gebiet, insbeson<strong>de</strong>re auch mit <strong>de</strong>n beteiligten<br />

Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen. Nach<strong>de</strong>m die Än<strong>de</strong>rungen, die sich hierbei eventuell<br />

ergeben wer<strong>de</strong>n, eingearbeitet wur<strong>de</strong>n, kann <strong>de</strong>r Spielleitplan beschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />

Erste Maßnahmen, die unstrittig und einfach umzusetzen sind, sollten nach Möglichkeit<br />

aber schon vor diesem Beschluss erfolgen, um die Ernsthaftigkeit <strong>de</strong>s Projekts<br />

zu untermauern und allen Beteiligten zu zeigen, dass sich tatsächlich etwas bewegt<br />

und ihre Mühen nicht umsonst sind. Diese Starterprojekte mün<strong>de</strong>n mit Abschluss<br />

<strong>de</strong>s Bachelor-Projekts im Sommer hoffentlich in eine andauern<strong>de</strong> und ambitionierte<br />

Einhaltung und Umsetzung <strong>de</strong>s besiegelten Spielleitplans.<br />

87


5| Anhang


91<br />

90<br />

5.1 Übersicht über die geführten Experteninterviews<br />

Christin Parz<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Tab. 3.1| Übersicht über die geführten Experteninterviews<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Tab. 3.2| Übersicht über die geführten Experteninterviews


5.2 Qualitätsziele <strong>für</strong> Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereiche<br />

Philipp Perick<br />

Grünflächen<br />

Hochwertige Grünflächen in ausreichen<strong>de</strong>r Größe <strong>für</strong> Mädchen und Jungen aller Altersgruppen<br />

in erreichbarer Nähe<br />

• Abwechslungsreiche Treffpunkte (z. B. hohe und niedrige Sitzgelegenheiten mit<br />

Tischen) und Aufenthaltsorte mit verschie<strong>de</strong>nen Erlebnisqualitäten, Bewegungsangeboten,<br />

Gestaltungs- und Verän<strong>de</strong>rungsmöglichkeiten sowie Rückzugsbereiche in erreichbarer<br />

Nähe anbieten.<br />

• Naturverträgliche Sportangebote wie Finnenbahnen, Trimm-Dich-Parcours,<br />

Flächen <strong>für</strong> unreglementierte Ballspiele, Kletterparcours etc integrieren.<br />

• Mit vielfältigen Spiel- und Erlebniselementen, beispielsweise mit Wasser ausstatten.<br />

• Naturnahe Teilräume mit standortgemäßem und entwicklungsfähigem Bewuchs<br />

vorsehen.<br />

• Eine Vielfalt von Pflanzbereichen und Bereichen ohne Vegetation schaffen.<br />

• För<strong>de</strong>rn einer Vielfalt von Nutzungen wie artgerechte Tierhaltung.<br />

• Obst- und Nussbäume pflanzen, vorhan<strong>de</strong>ne Streuobstbereiche qualifiziert pflegen.<br />

• Bespielbare Kunstobjekte anbieten.<br />

• Zentrale Grünflächen durch kulturelle Veranstaltungen beleben.<br />

Attraktive naturnahe Teilräume in größeren Grün- und Parkflächen<br />

• Rückzugsräume erhalten und schaffen.<br />

• Kleinräumige Verän<strong>de</strong>rungen durch Kin<strong>de</strong>r mit gestaltbarem Material zulassen.<br />

• Bereiche mit Wildnischarakter schaffen, mit wie<strong>de</strong>rholten Teilrodungen zum Erhalt<br />

<strong>de</strong>r Vielfalt und <strong>de</strong>r Dynamik beitragen.<br />

Zugänglichkeit von Grünflächen<br />

• Attraktive Eingangsbereiche mit Wie<strong>de</strong>rerkennungswert schaffen.<br />

• Das Bespielen von Abstandsflächen und halböffentlichen Einrichtungen ermöglichen<br />

und för<strong>de</strong>rn.<br />

• Trampelpfa<strong>de</strong> und Durchschlüpfe als Zugänge belassen o<strong>de</strong>r neu schaffen.<br />

Vernetzung von und mit Grünflächen und Grünelementen<br />

• Grünflächen zu einem Verbund vernetzen.<br />

• Teilräume durch Grünflächen in kleinere Bereiche glie<strong>de</strong>rn.<br />

• Wege und ihre Randzonen attraktiv ausstatten.<br />

Qualifizierte Pflege zur Sicherung <strong>de</strong>r Erlebnisqualität<br />

• Pflegekapazität und Pflegeinstrumentarium qualitativ und quantitativ anpassen.<br />

• Attraktive Kletterobjekte wie Kletterseillandschaften und Kletterfelsen anbieten.<br />

92<br />

Beziehung zur Natur<br />

• Naturerfahrung ermöglichen.<br />

• Naturerlebnisspiele und thematische, jahres-zeitliche Führungen <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r und<br />

Erwachsene anbieten.<br />

• Die Anwohnen<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Einrichtung, Pflege und Weiterentwicklung einbeziehen.<br />

• Öffentlichkeitsarbeit u. Pflegeaktionen mit Kin<strong>de</strong>rn u. Anwohnen<strong>de</strong>n durchführen.<br />

Wege<br />

Autofreie Fußwegeverbindungen zur Erhöhung <strong>de</strong>r Durchlässigkeit, Sicherheit und<br />

Erreichbarkeit im gesamten Lebens- und Wohnumfeld<br />

• Flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>s Wegenetz <strong>für</strong> Fußgänger und Rad-, Inliner-, Cityroller etc.<br />

-fahren<strong>de</strong>, entwickeln.<br />

• Wegeverbindungen in <strong>de</strong>r Bebauungsplanung sowie bei allen gemeindlichen Entwicklungsplanungen<br />

berücksichtigen.<br />

• Grun<strong>de</strong>rwerb, Anpachtungen, bauliche Maßnahmen und Ähnliches, zur Schaffung<br />

neuer Wege, Abkürzungen, Durchgänge und Passagen, vornehmen.<br />

Wege mit attraktiven Randzonen und Aufenthalts- und Orientierungsqualitäten<br />

• Wege mit Erweiterungen vorsehen, die zum Beispiel mit erlebnisreicher Bepflanzung,<br />

beson<strong>de</strong>ren Bo<strong>de</strong>nbelägen o<strong>de</strong>r auch Sitzgelegenheiten wie Baumstämmen,<br />

Findlingen o<strong>de</strong>r kleinen Mäuerchen ausgestattet sind.<br />

• Beson<strong>de</strong>re Ausblicke und Durchblicke erhalten und schaffen.<br />

• Unbefestigte Wege wie Rasenwege, Pfützenwege, Schotterwege zulassen und<br />

för<strong>de</strong>rn.<br />

• Randbereiche mit losem Material wie Sand- und Schotterecken, mit kleinwüchsigem<br />

Bewuchs o<strong>de</strong>r Wandbewuchs för<strong>de</strong>rn.<br />

• Durch Bäume beziehungsweise Alleen beschattete Teilbereiche schaffen.<br />

• Bekletterbare Elemente wie Mauern und Skulpturen integrieren.<br />

• Verschmutzungen durch Hun<strong>de</strong> vorbeugen.<br />

Zusammenhängen<strong>de</strong>s Radwegenetz<br />

• Eigene Flächen <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Radfahrbetrieb ausweisen.<br />

• Radabstellplätze vor Schulen, öffentlichen Gebäu<strong>de</strong>n, Bahnhöfen, auf Plätzen, an<br />

Haltestellen etc. einrichten.<br />

Fußgängerzonen und Plätze<br />

Vielfältige Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsmöglichkeiten <strong>für</strong> Mädchen und Jungen<br />

aller Altersgruppen<br />

• Plätze unterschiedlicher Größe und Zentralität miteinan<strong>de</strong>r vernetzen.<br />

• Kleinräumige Strukturen und Elemente auf Plätzen schaffen und mit differenzierten<br />

Bo<strong>de</strong>nbelägen ausstatten.<br />

93


5.2 Qualitätsziele <strong>für</strong> Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereiche<br />

• In Fußgängerzonen und auf Plätzen Spielbereiche integrieren, zum Beispiel durch<br />

Aufstellen von Malwän<strong>de</strong>n.<br />

• Brunnen und Skulpturen, Elemente mit Wasser, Funktionselemente und Mobiliar,<br />

wie Poller, Pflanzbeetumgrenzungen und Baumscheiben, bespielbar gestalten.<br />

• Bespielbare Bereiche kontinuierlich pflegen.<br />

• Fußgängerzonen und Plätze mit hohen und niedrigen Sitzgelegenheiten und<br />

Tischen ausstatten.<br />

• Sitzgelegenheiten vorsehen, wie Findlinge, Treppen, Mäuerchen.<br />

Belebung außerhalb <strong>de</strong>r Geschäftszeiten<br />

• Kin<strong>de</strong>rfeste, Kin<strong>de</strong>rflohmärkte, Kulturveranstaltungen <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche<br />

o<strong>de</strong>r Ähnliches anbieten.<br />

• Für die Unterstützung von Kin<strong>de</strong>r(spiel)aktionen bei Geschäftsinhabern und RestaurantbesitzerInnen<br />

werben.<br />

• An geeigneten Stellen Streetballstän<strong>de</strong>r und Tischtennisplatten o<strong>de</strong>r ähnliches<br />

aufbauen.<br />

Schulgelän<strong>de</strong><br />

Sicheres Umfeld<br />

• Geschwindigkeitsreduzieren<strong>de</strong> Maßnahmen vor Schulen vorsehen.<br />

• Querungshilfen, wie Ampeln, errichten.<br />

Nutzung <strong>de</strong>s Schulgelän<strong>de</strong>s nach <strong>de</strong>m Unterricht<br />

• Schulgelän<strong>de</strong> außerhalb <strong>de</strong>r Schulzeiten öffnen.<br />

Klare Trennung und störungsfreie Abfolge einzelner funktionaler Teilräume<br />

• Durch Mauern, Hügel, Pflanzungen, Wei<strong>de</strong>nzäune etc, Räume bil<strong>de</strong>n.<br />

• Integriertes Freiflächenkonzept mit schulbezogenen Anfor<strong>de</strong>rungen und außerschulischen<br />

Nutzungen erarbeiten.<br />

Schulgelän<strong>de</strong> als Lern- und Erfahrungsraum<br />

• Vielfältige Naturerfahrungsräume mit zum Beispiel Obstgehölzen, Nähr- und Futterpflanzen<br />

<strong>für</strong> Tiere anbieten, Schulgärten anlegen.<br />

• Räume <strong>für</strong> Verän<strong>de</strong>rungen zulassen, zum Beispiel im Rahmen von Unterrichtsprojekten.<br />

• „Grüne Klassenzimmer“ einrichten.<br />

• Bei Raumknappheit geeignete Flächen in <strong>de</strong>r Nachbarschaft suchen.<br />

• Wasser als Spielelement anbieten, beispielsweise durch Gestaltung von Rinnen<br />

und Mul<strong>de</strong>n.<br />

• Regenwasser- o<strong>de</strong>r Grundwasserzisterne mit Schwengelpumpe vorsehen.<br />

• Vielfältig gestaltete, kleinräumige Sitzelemente <strong>für</strong> verschie<strong>de</strong>ne Gruppen schaffen.<br />

94<br />

• Die Oberflächen vielfältig gestalten und mit naturnahen Elementen kombinieren.<br />

• Kunstobjekte in die Freiflächengestaltung integrieren.<br />

Schulhof als Bewegungsraum<br />

• Versiegelte Bereiche als Bewegungsflächen freihalten.<br />

• Hügelstrukturen als Bewegungsräume gestalten.<br />

• Balancierwege anbieten.<br />

• Für Mädchen und Jungen altersangemessene Sport- und Bewegungselemente wie<br />

Streetballstän<strong>de</strong>r, Kleinspielfel<strong>de</strong>r und Tischtennis-platten vorsehen.<br />

• Sportanlagen in die Gesamtgestaltung integrieren.<br />

Außengelän<strong>de</strong> von Kin<strong>de</strong>rtagesstätten<br />

Sicheres Umfeld und gute Erreichbarkeit<br />

• Geschwindigkeitsreduzieren<strong>de</strong> Maßnahmen vor Kin<strong>de</strong>rtagesstätten vorsehen.<br />

• Kin<strong>de</strong>rtagesstätten im Ortsmittelpunkt ansie<strong>de</strong>ln.<br />

• Für eine Vernetzung mit <strong>de</strong>n umgeben<strong>de</strong>n Siedlungsbereichen sorgen, möglichst<br />

über autofreie Wege.<br />

• Querungshilfen vorsehen.<br />

Vielfältiges, erlebnisreiches Außengelän<strong>de</strong><br />

• Leicht passierbare Übergänge zwischen drinnen und draußen fließend gestalten.<br />

• Terrassenbeläge mit bespielbaren Materialien verwen<strong>de</strong>n.<br />

• Regenwasser- o<strong>de</strong>r Grundwasserzisterne mit Schwengelpumpe einbauen.<br />

• Flächen zum Experimentieren und Bewegen zur Verfügung stellen.<br />

• Erlebniswege wie Barfußpfa<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Duftpfa<strong>de</strong> anbieten.<br />

• Vielfältige Bepflanzung vorsehen, z.B. Obstgehölze und Futterpflanzen <strong>für</strong> Tiere.<br />

• Mit gezielter Bepflanzung Rückzugsräume bil<strong>de</strong>n.<br />

• Balanciermöglichkeiten schaffen.<br />

• Vielfältige Materialerfahrungen ermöglichen.<br />

• Zäune und Einfriedungen phantasievoll gestalten.<br />

• Flächen <strong>für</strong> Gruppenspiele freihalten.<br />

• Bei Raumknappheit geeignete Flächen in <strong>de</strong>r Nachbarschaft suchen.<br />

Spielplätze<br />

Qualitativ hochwertige Spielangebote unterschiedlicher Ausprägung <strong>für</strong> Mädchen und<br />

Jungen aller Altersgruppen<br />

• Ausreichend große Flächen in erreichbarer Nähe <strong>de</strong>r Zielgruppen bereitstellen.<br />

• Eine vielfältige, <strong>de</strong>m Bedarf <strong>de</strong>r jeweiligen Altersgruppe angepasste Ausstattung<br />

zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s kreativen Spiels, <strong>de</strong>r Motorik, <strong>de</strong>r Wahrnehmungsfähigkeit, <strong>de</strong>r<br />

Sozialfähigkeit und so weiter einplanen.<br />

95


5.2 Qualitätsziele <strong>für</strong> Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereiche<br />

• Attraktive gegensätzliche Teilräume mit engen und weiten, hohen und niedrigen<br />

Bereichen sowie Licht- und Schattenbereiche vorsehen.<br />

• Abwechslungsreiche Gelän<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>llierung erhalten und schaffen.<br />

• Zusammenhängen<strong>de</strong> Spielabläufe in <strong>de</strong>r Gestaltung berücksichtigen.<br />

• Rückzugsräume einplanen.<br />

• Das Spielen mit gestaltbarem Material zumin<strong>de</strong>st zeit- u. stellenweise ermöglichen.<br />

• Einzelne vorgefertigte Spielgeräte (beispielsweise Schaukeln, Rutschen) in die<br />

naturnahe Gestaltung zum Beispiel von Hügellandschaften integrieren.<br />

• Wasser auf unterschiedliche Weise anbieten, zum Beispiel aus Pumpen, in Matschbereichen,<br />

Mul<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Pfützen.<br />

• Längerfristige Verän<strong>de</strong>rungen und Maßnahmen zur Weiterentwicklung bei <strong>de</strong>r<br />

Planung berücksichtigen.<br />

Naturnahe Spielangebote mit entwicklungsfähigen Teilbereichen f. je<strong>de</strong>s Wohnquartier<br />

• Geeignete Freiräume bereitstellen und sichern.<br />

• Die natürliche Dynamik und Vielfalt durch entwicklungsfähige Teilbereiche, die<br />

immer wie<strong>de</strong>r gero<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, gezielt erhalten.<br />

• Beson<strong>de</strong>re Naturerlebnismöglichkeiten zum Beispiel mit Wasser, Pflanzen sowie<br />

Brut- und Nahrungsstellen heimischer Tiere einplanen.<br />

• Natürliches Material unter an<strong>de</strong>rem von heimischen Pflanzen verwen<strong>de</strong>n.<br />

• Gestaltbares loses Material bereitstellen.<br />

• Das Spielangebot an die Nutzerbedürfnisse und Nutzungsintensität anpassen und<br />

regelmäßig weiterentwickeln.<br />

Sichere Erreichbarkeit<br />

• Standortfestlegung unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Erreichbarkeit.<br />

• Verbesserung <strong>de</strong>r Erreichbarkeit z.B. durch Schaffung zusätzlicher Fußwege und<br />

Zugänge sowie durch Entschärfung von Konfliktpunkten wie z.B. Barrieren.<br />

• Schaffung von attraktiven und sicheren Zugängen und Durchlässen.<br />

Kindgerechte Pflege<br />

• Kin<strong>de</strong>rspiel und Kin<strong>de</strong>rbauten bei Aufräumarbeiten beachten.<br />

• Kin<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Pflege beteiligen.<br />

-> Die Erlebnisvielfalt und Nutzungsfähigkeit zum Beispiel durch Schnittmaßnahmen<br />

gezielt för<strong>de</strong>rn.<br />

• Vorkehrungen treffen, damit Spielplätze nicht als Müllplatz o<strong>de</strong>r Hun<strong>de</strong>klo genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Verkehr<br />

Erhöhung <strong>de</strong>r Verkehrssicherheit<br />

• Tempo-30-Zonen in Wohngebieten flächen<strong>de</strong>ckend einführen.<br />

96<br />

• Verkehrsberuhigte Zonen und Spielstraßen ausweiten.<br />

• Geschwindigkeitsreduzieren<strong>de</strong> Einbauten vor Schulen und Kin<strong>de</strong>rtageseinrichtungen<br />

anbringen.<br />

• An <strong>de</strong>n Überquerungsstellen von Alltagswegen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r und an stark befahrenen<br />

Straßen Querungshilfen vorsehen.<br />

• Bei Ampelschaltungen die Grünphase <strong>für</strong> Fußgänger verlängern.<br />

• „Grün“ <strong>für</strong> alle Fußgänger an Straßenkreuzungen bei gleichzeitiger Rotphase <strong>für</strong><br />

alle Autos einrichten.<br />

• Ein zusammenhängen<strong>de</strong>s Radwegenetz schaffen.<br />

• Regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen durchführen.<br />

Straßenräume als Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsräume <strong>für</strong> Mädchen und Jungen<br />

aller Altersgruppen<br />

• Bereiche mit Parkraumbeschränkungen ausweisen, unter an<strong>de</strong>rem <strong>für</strong> Straßenund<br />

Bewegungsspiele o<strong>de</strong>r zur Erhöhung <strong>de</strong>r Übersichtlichkeit.<br />

• Straßenbegleiten<strong>de</strong> Gehwege großzügig dimensionieren.<br />

• Kleinräumige Plätze in <strong>de</strong>n Gehwegbereich integrieren.<br />

• Wegebegleiten<strong>de</strong> Pflanzbereiche und Bäume anlegen.<br />

• Funktionselemente im Straßenraum wie Poller und Pflanzbeeteinfassungen bespielbar<br />

gestalten.<br />

• Treffpunktmöglichkeiten <strong>für</strong> Jugendliche vorsehen, zum Beispiel im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Gestaltung von Haltestellen.<br />

• Gehwege variantenreich gestalten, zum Beispiel durch Weg begleiten<strong>de</strong> Balancierelemente<br />

o<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>ne Oberflächen.<br />

• Hauseingangsbereiche in die Gehweggestaltung integrieren, beispielsweise durch<br />

Fassa<strong>de</strong>nvorsprünge.<br />

• Entwässerung zum Teil offen führen und bespielbar gestalten.<br />

Brachen<br />

Brachflächen mit hohem Gestaltungs- und Spielanreiz<br />

• Vorhan<strong>de</strong>ne Brachen als Naturnahe Spielräume in Wohnungsnähe sichern.<br />

• Vorkehrungen treffen, damit Brachen nicht als Müllplatz o<strong>de</strong>r Hun<strong>de</strong>klo genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

• Für Kin<strong>de</strong>r unvorhersehbare Risiken regelmäßig beseitigen.<br />

• Mehrere kindgerechte Zugänge schaffen.<br />

• Vielfalt und Attraktivität durch ergänzen<strong>de</strong> Spiel- und Erlebniselemente o<strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llierung<br />

erhöhen.<br />

• Teilbereiche wie<strong>de</strong>rkehrend ro<strong>de</strong>n zum Erhalt einer natürlichen Dynamik.<br />

• Maßnahmen zur einfachen Pflege entwickeln, zum Beispiel <strong>für</strong> Zugänge, innere<br />

Erschließung, Teileinfriedung.<br />

• Eigentumsrechtliche Vereinbarungen treffen, um Privatgelän<strong>de</strong>, wie beispielsweise<br />

97


5.2 Qualitätsziele <strong>für</strong> Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereiche<br />

Baulücken, offen gelassene Gärten etc, zumin<strong>de</strong>st auf Zeit nutzen zu können.<br />

Akzeptanz in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />

• Öffentlichkeitsarbeit durchführen und Information vor Ort über die Qualitäten<br />

vorhan<strong>de</strong>ner Brachflächen anbieten.<br />

• Gemeinsame Aktionen durchführen, wie Müll sammeln, Pflegemaßnahmen o<strong>de</strong>r<br />

Bereitstellen von geeignetem naturnahen Spielmaterial.<br />

• Absprachen über die Weiterentwicklung gemeinsam treffen.<br />

• Patenschaften <strong>für</strong> Flächen und Elemente organisieren und vergeben.<br />

• Teileinfriedungen und angemessene Übergangsbereiche schaffen.<br />

Sportanlagen<br />

Sichere Erreichbarkeit<br />

• Sportanlagen über autofreie Wege erreichbar machen.<br />

• Um Unterstützung bei Hausbesitzern, Anwohnen<strong>de</strong>n, Hausverwaltungen, Wohnbaugesellschaften<br />

und Genossenschaften werben.<br />

Gärten und Höfe<br />

Nutzungsfähige und abwechslungsreiche Höfe<br />

• Aufenthaltsbereiche <strong>für</strong> Erwachsene mit Spielbereichen <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r kombinieren.<br />

• (Teil-)Flächen entsiegeln, vielfältige Strukturen und Oberflächen schaffen.<br />

• Die stellenweise Öffnung von Mauern und Zäunen vorsehen und zulassen.<br />

• Rückzugsräume anbieten.<br />

• Die Befahrbarkeit beziehungsweise die Nutzung als Parkraum beschränken.<br />

• Mit Kletter-, Spiel- und Obstbäumen und mit innenhoftypischer, robuster Vegetation<br />

ausstatten.<br />

• Intensive Öffentlichkeitsarbeit zur Schaffung eines positiven Klimas bei Anwohnen<strong>de</strong>n,<br />

HausbesitzerInnen, VerwalterInnen etc. betreiben.<br />

Erweiterte Nutzungsmöglichkeiten<br />

• Sportanlagen auch außerhalb <strong>de</strong>r Vereinstrainingszeiten öffnen.<br />

• Informelle Bewegungsräume <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r u. Jugendliche an die Sportflächen anglie<strong>de</strong>rn.<br />

• Treffpunkte <strong>für</strong> Jugendliche integrieren.<br />

• Leistungsunabhängige Sport- und Bewegungsflächen anbieten.<br />

• Angebote, wie Räume <strong>für</strong> unreglementierte Ballspiele o<strong>de</strong>r <strong>für</strong> Sportaktionen sowie<br />

Finnenbahnen <strong>für</strong> naturverträgliche Sportausübung schaffen.<br />

• In Teilbereichen Möglichkeiten <strong>für</strong> Trendsportarten wie Inlineskaten, BMX-Radfahren<br />

anbieten.<br />

• Mit Vereinen und Schulen bei Betreiben und Pflege <strong>de</strong>r Anlagen kooperieren.<br />

Hauseingangsbereiche<br />

Hoher Spiel- und Wie<strong>de</strong>rerkennungswert<br />

• Durch Fassa<strong>de</strong>nvorsprünge kleinere Räume bil<strong>de</strong>n.<br />

• Hauseingänge durch Farbe und Form o<strong>de</strong>r durch Mauern und Treppen individuell<br />

gestalten.<br />

• Regen- und Schutzdächer anbringen.<br />

• Aufenthalts- und Spielflächen integrieren und dabei verän<strong>de</strong>rbare und unversiegelte<br />

Bo<strong>de</strong>nbereiche einbeziehen.<br />

• Barrierearme und gefahrlose Übergänge zum öffentlichen Raum vorsehen.<br />

• Abstellmöglichkeiten <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>rwagen und Fahrrä<strong>de</strong>r einrichten.<br />

• Vielfalt an passen<strong>de</strong>n Materialien anbieten.<br />

• Sitzelemente einbringen.<br />

• Wasser als Spielelement vorsehen, beispielsweise durch Gestaltung von Rinnen<br />

und Mul<strong>de</strong>n.<br />

• Vielfältige Bepflanzung als Erlebniselement einsetzen.<br />

98<br />

Nutzungsfähige und abwechslungsreiche Gärten<br />

• Kleine Teilflächen <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r zum gemeinsamen o<strong>de</strong>r selbstständigen Gärtnern<br />

anbieten.<br />

• Eigengestaltung von Kin<strong>de</strong>rn mit geeignetem Material in Teilräumen zulassen.<br />

• Wasser als Spielelement anbieten, z.B. durch Gestaltung von Rinnen und Mul<strong>de</strong>n.<br />

• Regenwasserzisterne mit Schwengelpumpe einbauen.<br />

• Rückzugsmöglichkeiten <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r schaffen.<br />

• Obstbäume, Beerensträucher, Brut- und Nährpflanzen <strong>für</strong> verschie<strong>de</strong>ne Tierarten<br />

vorsehen.<br />

• Leicht passierbare Übergänge von drinnen nach draußen schaffen.<br />

• Durchlässigkeit <strong>de</strong>r Gärten, zum Beispiel über kleine Öffnungen in Zäunen und<br />

Hecken, in Abstimmung mit <strong>de</strong>n Nachbarn herstellen und zulassen.<br />

• Einsehbare Stellen schaffen.<br />

• Kompostwirtschaft aufbauen, Mitwirkung von Kin<strong>de</strong>rn ermöglichen.<br />

• Empfehlungen zu kin<strong>de</strong>rfreundlichen, vielfältigen Gärten in Bausatzungen erarbeiten,<br />

<strong>für</strong> kin<strong>de</strong>rfreundliche Gartengestaltung (VHS-Kurse, Veröffentlichung von Gestaltungsmappen<br />

etc.) werben.<br />

• Mietergärten beziehungsweise Gärten <strong>für</strong> Erdgeschosswohnungen mit integrierten<br />

Spielflächen in Mehrfamilienhausgebieten anlegen.<br />

• Mieter beziehungsweise Eigentümer im Hinblick auf naturnahe und kindgerechte<br />

Gartenbewirtschaftung informieren.<br />

Wasser<br />

Vielfältige Erlebnis- und Spielmöglichkeiten mit Wasser<br />

• Vielfältige erlebbare Wasser bereiche schaffen.<br />

• Grundwasserentnahmestellen und Zisternen mit Handpumpen auf Spielflächen<br />

99


5.2 Qualitätsziele <strong>für</strong> Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereiche<br />

Anhang E<br />

5.3 Symbole <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

<strong>Spielleitplanung</strong>sbroschüre Rheinland-Pfalz<br />

anbieten.<br />

• Offene Mul<strong>de</strong>n, Rinnen o<strong>de</strong>r Kaska<strong>de</strong>n, welche zeitweise Wasser führen, bespielbar<br />

gestalten.<br />

• Pfützenwege belassen und zulassen.<br />

• Spielen<strong>de</strong> Kin<strong>de</strong>r an Brunnenanlagen und Skulpturen akzeptieren und da<strong>für</strong> werben.<br />

• Erlebbare Feuchtbiotope anbieten.<br />

• Sichtverbindungen zu vorhan<strong>de</strong>nen Gewässern schaffen.<br />

Bespielbare Ufer an fließen<strong>de</strong>n und stehen<strong>de</strong>n Gewässern<br />

• Attraktive und sichere Zugänge vorsehen.<br />

• Auf eine Verbesserung <strong>de</strong>r Wasserqualität, vor allem an von Kin<strong>de</strong>rn nutzbaren<br />

Gewässern, hinwirken.<br />

• Die Erlebnis- und Nutzungsqualität vorhan<strong>de</strong>ner Gewässer erhöhen, zum Beispiel<br />

durch eine kin<strong>de</strong>rfreundliche Ufer- und Sohlgestaltung.<br />

• Kindgerechte Beobachtungsstellen an größeren Gewässern schaffen.<br />

Son<strong>de</strong>relemente<br />

I<strong>de</strong>ntität stiften<strong>de</strong> Kleinstrukturen und Kleinelemente innerhalb aller SEA-Bereiche<br />

• Vorhan<strong>de</strong>ne ortstypische und prägen<strong>de</strong> Son<strong>de</strong>relemente sichern.<br />

• Unnötige Einschränkungen <strong>de</strong>r Nutzbarkeit aufheben.<br />

• Neue, auf die Örtlichkeit und mit <strong>de</strong>n Anwohnen<strong>de</strong>n abgestimmte Son<strong>de</strong>relemente<br />

schaffen.<br />

• Informationen über beson<strong>de</strong>re Elemente wie Patenpflanzen, Treppenanlagen,<br />

Elemente mit interessanter Geschichte etc. vor Ort anbringen.<br />

• Ausstattungselemente, wie zum Beispiel Poller, Bänke, Skulpturen und Kunstobjekte,<br />

bespielbar gestalten.<br />

100<br />

Symbole <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

<strong>für</strong> die Bestandspläne und <strong>de</strong>n Spielleitplan<br />

Die nachfolgen<strong>de</strong> Symbolliste gibt einen Auszug<br />

<strong>de</strong>r Symbole <strong>für</strong> die Bestandspläne ≈Siedlungsund<br />

Freiflächen, ≈Verkehrsflächen∆, ≈Potenziale∆<br />

sowie <strong>für</strong> <strong>de</strong>n ≈Spielleitplan∆ wie<strong>de</strong>r. Weitere<br />

Symbole können von Planerinnen und Planern je<br />

nach örtlichen Gegebenheiten durch eigene Symbole<br />

ergänzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Soweit möglich, wur<strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>ne Symbole <strong>de</strong>r<br />

Bun<strong>de</strong>splanzeichenverordnung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Straßenverkehrsordnung<br />

übernommen.<br />

Übergreifen<strong>de</strong> Inhalte<br />

Sie können in allen Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereichen<br />

Anwendung fin<strong>de</strong>n! Je nach Erfor<strong>de</strong>rnis<br />

kann von Seiten <strong>de</strong>r pädagogischen und<br />

planerischen Fachkräfte empfohlen wer<strong>de</strong>n, eine<br />

geson<strong>de</strong>rte altersgruppenbezogene Darstellung<br />

<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rbedürfnisse vorzunehmen, um zum Beispiel<br />

die Verteilung <strong>de</strong>r Angebote beziehungsweise<br />

Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereiche <strong>für</strong> die<br />

Entscheidungsträgerin o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Entscheidungsträger<br />

<strong>de</strong>utlicher zu machen.<br />

Rückzugsräume, Treffplätze und Orte <strong>für</strong> eine kreative<br />

Gestaltung haben eine hohe Be<strong>de</strong>utung und<br />

sollten durch ihre Kennzeichnung im Spielleitplan<br />

zu einer Sicherung und angemessenen Handhabung<br />

führen.<br />

Da die Nutzungsfähigkeit eines Freiraumes stark<br />

mit seiner (möglichst gefahrenarmen) Zugänglichkeit<br />

zusammenhängt, ist hier ein eigenes Symbol<br />

vorgeschlagen.<br />

Son<strong>de</strong>rsymbole zum Spielleitplan<br />

Sie sollten im Spielleitplan <strong>für</strong> alle Angaben zu <strong>de</strong>n<br />

SEA-Bereichen und <strong>de</strong>n Son<strong>de</strong>relementen Anwendung<br />

fin<strong>de</strong>n und in <strong>de</strong>r Legen<strong>de</strong> zum Spielleitplan<br />

<strong>de</strong>utlich hervorgehoben sein.<br />

Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereiche:<br />

Grünflächen sind in ihrer Vielfalt <strong>für</strong> die Kin<strong>de</strong>r<br />

be<strong>de</strong>utsam, auch wenn sie unterschiedliche Nutzungsintensitäten<br />

durch Kin<strong>de</strong>r aufweisen. Sie<br />

sollten daher möglichst differenziert dargestellt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Spielplätze stehen in <strong>de</strong>r Regel <strong>für</strong> in <strong>de</strong>r Bauleitplanung<br />

ausgewiesene Räume. Die Angabe <strong>de</strong>r<br />

Flächengröße und möglicherweise auch <strong>de</strong>r Altersgruppe,<br />

die von <strong>de</strong>r Gestaltung schwerpunktmäßig<br />

bedient wird, ist ein Hinweis darauf, ob <strong>de</strong>r Versorgungsgrad<br />

im Quartier ausreicht.<br />

Wasser wur<strong>de</strong> zur Heraushebung als eines <strong>für</strong><br />

Kin<strong>de</strong>r sehr wichtigen Erlebniselementes geschaffen.<br />

Die darin benannten Elemente können in allen<br />

Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereichen vorkommen,<br />

sollten aber wegen ihrer beson<strong>de</strong>ren Be<strong>de</strong>utsamkeit<br />

hervorgehoben wer<strong>de</strong>n.<br />

Brachen kommen häufig bei bereits nach <strong>de</strong>r Bauleitplanung<br />

verplanten, aber noch nicht realisierten,<br />

Nutzungen vor, können aber auch im privaten<br />

und öffentlichen Bereich durch Nutzungsauflassungen<br />

entstehen. Auch sie haben in ihren verschie<strong>de</strong>nen<br />

Ausprägungen in einer ansonsten stark verregelten<br />

Wohnumwelt eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung. Es<br />

gilt, im Spielleitplanverfahren beson<strong>de</strong>res über ihre<br />

künftige Nutzung und Entwicklung zu entschei<strong>de</strong>n.<br />

Wege sind als geson<strong>de</strong>rte Elemente o<strong>de</strong>r entlang<br />

von Straßen sowohl durch ihre nutzbare Breite, ihre<br />

Bo<strong>de</strong>noberfläche, ihre Randzonen und ihre Vernetzungsfunktion<br />

von hoher Be<strong>de</strong>utung <strong>für</strong> die Kin<strong>de</strong>r.<br />

Grundsätzlich sollten unbefestigte Wege, aber auch<br />

Wege, die ein Befahren mit Inlinern u.ä. zulassen,<br />

differenziert dargestellt wer<strong>de</strong>n. Rasenwege, sehr<br />

selten und beson<strong>de</strong>rs pflegebedürftig, sollten nach<br />

Möglichkeit herausgehoben wer<strong>de</strong>n. Ebenso Wege,<br />

auf <strong>de</strong>nen Pfützen auftreten, da es hier gilt, <strong>de</strong>n<br />

scheinbar negativen, aber <strong>für</strong> die Kin<strong>de</strong>r reizvollen<br />

Zustand stellenweise zuzulassen. Gegebenenfalls<br />

können beson<strong>de</strong>rs erlebnisreiche Bo<strong>de</strong>nbeläge o<strong>de</strong>r<br />

ein beson<strong>de</strong>rer Bewuchs an <strong>de</strong>r Einfriedigung o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>ren Fuß auch als Son<strong>de</strong>relement erhoben wer<strong>de</strong>n.<br />

Insgesamt ist eine Vielfalt an Wegearten und<br />

-räumen zu sichern und zu för<strong>de</strong>rn.<br />

101<br />

194 Anhang E | Symbole <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong>


Verkehr: In <strong>de</strong>n Symbolen sind vor allem diejenigen<br />

aufgegriffen, die Verkehrsbereiche markieren,<br />

innerhalb <strong>de</strong>rer sich Kin<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rs aufhalten.<br />

Daneben gilt es, im Spielleitplan mögliche Maßnahmen<br />

(zum Beispiel zur Geschwindigkeitsreduzierung)<br />

o<strong>de</strong>r zur Erhöhung <strong>de</strong>r Sicherheit (zum<br />

Beispiel Querungshilfen wie Ampeln, Unterführungen)<br />

o<strong>de</strong>r zur Verbesserung <strong>de</strong>r Aufenthaltsqualität<br />

(zum Beispiel durch Parkverbote, durch Grünelemente,<br />

Spielgeräte, durch ansprechen<strong>de</strong> Bo<strong>de</strong>nbeläge)<br />

aufzuzeigen.<br />

Plätze und Fußgängerzonen: Durch die angegebenen<br />

Zeichen wird nur die grobe Funktion eines<br />

<strong>de</strong>rartigen Raumes gekennzeichnet. Weiterhin<br />

kann man durch die Kennzeichnung von Son<strong>de</strong>relementen<br />

beson<strong>de</strong>rs wertvolle Strukturen hervorheben.<br />

Hauseingangsbereiche wer<strong>de</strong>n dann beson<strong>de</strong>rs<br />

hervorgehoben, wenn beson<strong>de</strong>re Qualitäten<br />

erhalten und öffentlich gemacht wer<strong>de</strong>n sollen<br />

o<strong>de</strong>r Maßnahmen zur Verbesserung möglich<br />

sind, in<strong>de</strong>m zum Beispiel angrenzen<strong>de</strong> Grünflächen<br />

in <strong>de</strong>n Hauseingangsbereich einbezogen<br />

wer<strong>de</strong>n können. Es ist möglich, Quartiersteile mit<br />

vergleichbarer Hauseingangssituation gemeinsam<br />

unter die transparente Hauseingangsschraffur zu<br />

setzen.<br />

Gärten und Höfe wer<strong>de</strong>n dann hervorgehoben,<br />

wenn sie beson<strong>de</strong>re Qualitäten <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r aufweisen<br />

und öffentlich hervorgehoben wer<strong>de</strong>n sollten.<br />

Auch hier kann eine Baugruppe mit ähnlichen Hofsituationen<br />

die transparente Schraffur erhalten.<br />

Außengelän<strong>de</strong> von Schulen und Kin<strong>de</strong>rtagesstätten<br />

sollten mit <strong>de</strong>r Größe ihrer Außenflächen<br />

angegeben wer<strong>de</strong>n. Die Anbindung an das<br />

Fußwegenetz sowie die verkehrliche Anbindung ist<br />

von großer Be<strong>de</strong>utung. Ansonsten sollten Angaben<br />

zur Qualität und zur Entwicklungsmöglichkeit<br />

dieser intensiv genutzten Freiräume im Text gemacht<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Sportanlagen sind in Hinblick auf ihr beson<strong>de</strong>res<br />

Bewegungsangebot und ihre Erreichbarkeit in<br />

<strong>de</strong>n Plänen aufzuführen. Beson<strong>de</strong>res Augenmerk<br />

ist auch auf ihre Mehrfachnutzung und ihre Aufenthalts-<br />

und Treffpunktqualität <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r und Erwachsene<br />

zu legen. Insofern empfiehlt es sich, die<br />

nicht <strong>de</strong>m Sport gewidmeten randlichen Flächen<br />

und <strong>de</strong>ren Qualitäten und Funktionen darzustellen<br />

(Strauch- und Baumflächen, Rasenflächen, befestigte<br />

Sitzflächen, Spielgeräte) und in die Entwicklungsüberlegungen<br />

einzubeziehen. Auch innerhalb<br />

102<br />

<strong>de</strong>r Sporteinrichtungen selber können Mehrfachnutzungen<br />

als Ziel formuliert wer<strong>de</strong>n.<br />

Son<strong>de</strong>relemente können in je<strong>de</strong>m SEA-Bereich<br />

vorkommen. Die Liste sollte je nach auftreten<strong>de</strong>n<br />

Son<strong>de</strong>relementen in <strong>de</strong>r Örtlichkeit, erweitert wer<strong>de</strong>n.<br />

Durch ihre geringe Größe sind sie nur symbolhaft<br />

darzustellen. Eine Nummerierung eröffnet die<br />

Möglichkeit, weitere Informationen über die Qualitäten<br />

<strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche sowie <strong>de</strong>ren Verbesserung<br />

einzufügen.<br />

Zusätzliche mögliche Inhalte<br />

Grenzen: Die Bearbeitungsgrenze kennzeichnet<br />

das gesamte bearbeitete Gebiet. Hierzu zählt auch<br />

die umgeben<strong>de</strong> Landschaft. Die Grenzen <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>gebietes<br />

(Gemarkungsgrenze) sollten ebenfalls<br />

eingezeichnet wer<strong>de</strong>n. Die Abgrenzung <strong>de</strong>r Bewertungsräume<br />

orientiert sich an <strong>de</strong>n angenommenen<br />

Aktionsräumen von 6-12 jährigen Kin<strong>de</strong>rn.<br />

Eigentumsverhältnisse: Deren Angabe ermöglicht<br />

einen schnellen Einblick über die Umsetzungsfähigkeit<br />

von Sicherungsmaßnahmen. Es kann davon<br />

ausgegangen wer<strong>de</strong>n, dass Flächen im öffentlichen<br />

o<strong>de</strong>r kirchlichen Eigentum schneller und günstiger<br />

bereitgestellt wer<strong>de</strong>n können, als Flächen in<br />

Privateigentum.<br />

Kompensationsflächen in Wohnungsnähe können<br />

je nach Empfindlichkeit √ in Rücksprache mit <strong>de</strong>r<br />

Fachverwaltung √ grundsätzlich in ausreichend große<br />

Kin<strong>de</strong>rspielräume einbezogen wer<strong>de</strong>n. Bei pauschal<br />

geschützten Flächen und Objekten kann mit<br />

Hilfe <strong>de</strong>r Fachverwaltung aufgrund <strong>de</strong>r jeweiligen<br />

Verordnung und <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n Nutzungsintensität<br />

ermittelt wer<strong>de</strong>n, ob ein Kin<strong>de</strong>rspiel zugelassen<br />

o<strong>de</strong>r unter bestimmten Bedingungen geför<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Kin<strong>de</strong>rrelevante Einrichtungen sollten insbeson<strong>de</strong>re<br />

aufgeführt wer<strong>de</strong>n, wenn bei <strong>de</strong>r Beteiligung<br />

ein offensichtlicher Bedarf zum Ausdruck kam<br />

o<strong>de</strong>r wenn z.B. die Erreichbarkeit o<strong>de</strong>r Zugänglichkeit<br />

<strong>de</strong>r Einrichtung verbessert wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Dringliche Handlungsbedarfe wer<strong>de</strong>n vor allem<br />

in <strong>de</strong>n Bestandsplänen dargestellt, wenn sie bei <strong>de</strong>n<br />

pädagogischen und planerischen Erhebungen <strong>de</strong>utlich<br />

wur<strong>de</strong>n. Je nach Darstellbarkeit und Be<strong>de</strong>utsamkeit<br />

können sie auch in einem eigenen Plan dargestellt<br />

wer<strong>de</strong>n. Letztendlich berücksichtigt man sie<br />

im Spielleitplan und <strong>de</strong>r dazugehörigen Matrix.<br />

196 Anhang E | Symbole <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

Anhang E | Symbole <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

195<br />

Symbole <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

Symbolvorschlag<br />

Übergreifen<strong>de</strong> Inhalte, gültig<br />

in allen SEA-Bereichen<br />

0 - 6 Nutzung durch Kin<strong>de</strong>r von 0-6 Jahren<br />

6 - 12 Nutzung durch Kin<strong>de</strong>r von 6-12 Jahren<br />

>12 Nutzung durch Kin<strong>de</strong>r / Jugendliche<br />

7<br />

12<br />

103<br />

naturnah<br />

Rückzugsraum und an<strong>de</strong>re Spiel-, Erlebnis-<br />

und Aufenthaltsbereiche außerhalb<br />

<strong>de</strong>r <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r gewidmeten Bereiche<br />

Treffplatz insbeson<strong>de</strong>re <strong>für</strong> Jugendliche<br />

Ort zur kreativen Gestaltung außerhalb<br />

<strong>de</strong>r <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r gewidmeten Bereiche<br />

Zugang<br />

Son<strong>de</strong>rsymbole zum<br />

≈Spielleitplan∆<br />

Zu erhalten<strong>de</strong> und zu sichern<strong>de</strong> Flächen<br />

und Elemente<br />

Zu verbessern<strong>de</strong> Flächen und Elemente<br />

Neu zu schaffen<strong>de</strong> Flächen und Elemente<br />

Grünflächen<br />

Park<br />

Freizeitanlage<br />

Wiese<br />

Rasen<br />

Strauch- und Baumfläche<br />

Einzelbaum<br />

Allee (ein/zweiseitig)<br />

Friedhof<br />

Wald<br />

Acker<br />

5.3 Symbole <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

Weinberg<br />

Kleingartenbereich<br />

Obsthochstämme/Streuobst<br />

Tierzuchtbereich<br />

Tierhaltungsbereich<br />

Spielplätze<br />

mit Angabe <strong>de</strong>r Flächengröße<br />

öffentlicher Spielplatz<br />

halböffentlicher Spielplatz<br />

Aktivspielplatz (kleinflächig) mit z.B.<br />

Kletterwand, Basketballkorb etc.<br />

Naturnaher Spielraum<br />

Naturnaher Spielplatz<br />

Naturnaher Kreativspielort<br />

Wasserspielplatz<br />

Abenteuer-/Bauspielplatz (betreut)<br />

Wasser<br />

Fließen<strong>de</strong>s Gewässer<br />

Verrohrtes Gewässer<br />

Regenrückhaltebecken, Versickerungsmul<strong>de</strong><br />

Offene Mul<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Rinne<br />

Gewässer über 40 cm<br />

Gewässer unter 40 cm<br />

Gewässer zeitweise wasserführend<br />

Uferbereich<br />

Quelle<br />

Schwengelpumpe<br />

Wasserspiel<br />

103


5.3 Symbole <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

Brachen<br />

Sackgasse<br />

Sportanlagen<br />

Grenzen<br />

Baulücke<br />

Parkverbot (einseitig, zweiseitig, zeitweise) mit<br />

Kennzeichnung <strong>de</strong>s betroffenen Bereichs<br />

Sportanlage<br />

Bearbeitungsgrenze<br />

Steinbruch<br />

Anfangsbrache (kahl o<strong>de</strong>r mit Kräutern<br />

bewachsen)<br />

Geschwindigkeitshemmen<strong>de</strong> Maßnahme,<br />

wie z.B. • Einbauten von Schwellen/Kissen<br />

• Straßenverengungen<br />

• Straßenverschwenkungen<br />

• Verkehrsinseln<br />

Kleinspielfeld (z.B. <strong>für</strong> Fußball, Bolzen, Volleyball,...)<br />

Trimm-Dich-Anlage<br />

Gemarkungsgrenze<br />

Abgrenzung <strong>de</strong>r Bewertungsräume<br />

Brache mit ansetzen<strong>de</strong>r Verbuschung<br />

Fortschreiten<strong>de</strong> Gehölzbrache<br />

Ampel<br />

Zebrastreifen (Fußgängerüberweg)<br />

Sporthalle<br />

Beson<strong>de</strong>re Sporteinrichtungen (z.B. Tennis,<br />

Schlittschuh, Skates, etc.)<br />

Eigentumsverhältnisse<br />

Wege<br />

Befestigter Fußweg / Feldweg<br />

Querungshilfe<br />

Bahnschranke<br />

Unterführung<br />

Unreglementierte Ballspielorte/Bolzplätze<br />

Ba<strong>de</strong>platz, Freibad<br />

Hallenbad<br />

Öffentliches Eigentum (Ortsgemein<strong>de</strong> OG,<br />

Verbandsgemein<strong>de</strong> VG, Kreis K, Land L, Bund B)<br />

Eigentum von Wohnbaugesellschaften<br />

Kirchliches Eigentum<br />

Unbefestigter Fußweg / Feldweg<br />

(gewachsener Bo<strong>de</strong>n, Hart<strong>de</strong>cke, Rasenweg,<br />

Pfützenweg,...)<br />

Schleichweg im bebauten Bereich<br />

Trampelpfad in Grün-und Brachflächen<br />

Skate-/Inlinefähiger Bereich<br />

Stellplatz (<strong>für</strong> Fahrrä<strong>de</strong>r, motorisierte Zweirä<strong>de</strong>r)<br />

Bahnanlage<br />

Fußgängerzonen und<br />

Plätze<br />

Fußgängerzone<br />

Son<strong>de</strong>relemente<br />

In <strong>de</strong>n SEA-Bereichen (ev. mit Nummerierung<br />

und Erläuterung im Text)<br />

begehbare/bekletterbare Mauer<br />

Treppenanlage<br />

nutzbare Skulptur, Denkmal<br />

Flächen <strong>für</strong> Maßnahmen zum Schutz, zur<br />

Pflege und Entwicklung von Natur und<br />

Landschaft (Kompensationsflächen)*<br />

Pauschal geschützte Flächen nach <strong>de</strong>m<br />

Lan<strong>de</strong>spflegegesetz*<br />

*Hinweis: Rücksprache mit zuständiger Fachverwaltung erfor<strong>de</strong>rlich<br />

Verkehr<br />

Ortsdurchgangsstraße<br />

Sammelstraße<br />

Erschließungsstraße<br />

unzureichen<strong>de</strong>r Gehweg gemäß ≈Empfehlung<br />

<strong>für</strong> die Anlage von Erschließungsstraßen (EAE)∆<br />

fehlen<strong>de</strong>r Gehweg o<strong>de</strong>r Gehweg < 80 cm<br />

bespielter Straßenbereich<br />

Fahrradweg<br />

Straßenbahnlinie<br />

Bushaltestelle<br />

Stadt-/Dorfplatz<br />

Festplatz<br />

Hauseingangsbereiche<br />

Hauseingangsbereich<br />

Gärten und Höfe<br />

Hausgarten<br />

Garten (z.B. erlebnisreicher Bauern-,<br />

Stau<strong>de</strong>n- o<strong>de</strong>r Naturgarten)<br />

Hof<br />

Infosäule/-kasten<br />

Kunstobjekt<br />

Häufig genutzter Kletterbaum<br />

Erlebnisreiche Bo<strong>de</strong>nbeläge (z.B. Pflasterflächen<br />

mit Bewuchs)<br />

Standort zeitweise auffälliger Wildpflanzen<br />

wie z.B. Goldlack, Huflattich, Schlehenhecke<br />

Vorkommen beson<strong>de</strong>rer Tiere bzw. <strong>de</strong>ren<br />

Behausungen wie z.B. Eulen, Turmfalken, Haubenlerchen,<br />

Ei<strong>de</strong>chsen, Schwalben, Fische<br />

Patenpflanze<br />

Bewegliche, natürlich gestaltbare Bauelemente<br />

und Materialien wie z.B. Erdmaterial,<br />

Kiesel, Stöcke, Blätter, beson<strong>de</strong>re Blumen, Muscheln,<br />

Strandgut<br />

Felswand<br />

Kin<strong>de</strong>rrelevante<br />

Einrichtungen<br />

Öffentliche und halböffentliche Einrichtung<br />

wie Rathaus, Gemein<strong>de</strong>haus, Jugendhaus o<strong>de</strong>r<br />

-raum, Beratungsstellen, Kin<strong>de</strong>rbüros, Clubhaus,<br />

Vereinsflächen<br />

Von Kin<strong>de</strong>rn häufig genutzte Einrichtungen<br />

mit Jugendgruppe wie Feuerwehr, DLRG<br />

Einkaufsmöglichkeit mit Treff- und Freizeitqualitäten<br />

wie Motorradlä<strong>de</strong>n, Märkte<br />

Unterhaltungs- und Freizeitangebote wie<br />

Eisdiele, Gaststätte, Clubhaus, Kino, Musikhalle<br />

Fortbildungsmöglichkeit wie Volkshochschule,<br />

Bücherei, Musikschule, Museen<br />

Verkehrsflãchen mit beson<strong>de</strong>rer Zweckbestimmung<br />

Schulgelän<strong>de</strong><br />

offene Böschung aus Lehm, Löss<br />

Verkehrsberuhigter Bereich bis 7 km/h<br />

30 km/h - Zone<br />

Spielstraße (<strong>für</strong> Verkehr gesperrt)<br />

mit Angabe <strong>de</strong>r Flächengröße<br />

Außengelän<strong>de</strong> von<br />

Kin<strong>de</strong>rtagesstätten<br />

mit Angabe <strong>de</strong>r Flächengröße<br />

Natürliche Hangpartie zum Rutschen,<br />

Klettern<br />

104<br />

Anhang E | Symbole <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

198 Anhang E | Symbole <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

197<br />

105


5.4 Beschluss <strong>de</strong>s Bezirksamtes<br />

Dringen<strong>de</strong><br />

Handlungsbedarfe<br />

ggf. in einem geson<strong>de</strong>rten Plan darstellen (ev.<br />

mit Nummerierung und Erläuterung im Text)<br />

Minimierung <strong>de</strong>r Barrierewirkung von<br />

Verkehrslinien, Gebäu<strong>de</strong>n, Grundstücken<br />

Beson<strong>de</strong>re zu entschärfen<strong>de</strong> Gefahrenpunkte<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Erlebnisqualität und<br />

Funktionsfähigkeit von Grünelementen<br />

durch eine qualifizierte Pflege<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s nachbarschaftlichen<br />

Miteinan<strong>de</strong>rs<br />

Minimierung <strong>de</strong>r Konflikte durch Straßenspiele<br />

Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Gefahren und Konflikte<br />

durch geeignete Einfriedigungen<br />

Diskussion geplanter Bebauung in kin<strong>de</strong>rrelevanten<br />

Bereichen<br />

Ersetzen <strong>de</strong>fekter Spiel- und Aufenthaltselemente<br />

Komplette Umgestaltung und Sanierung<br />

von Spielangeboten<br />

Vorsorgemaßnahmen gegenüber wil<strong>de</strong>n<br />

Abfallablagerungen<br />

Maßnahmen gegen Verunreinigungen<br />

durch Hun<strong>de</strong><br />

Beseitigung von Kleinabfällen<br />

Minimierung von Konflikten zwischen<br />

Nutzergruppen<br />

Vorsorge gegen Vandalismus<br />

106<br />

107


5.4 Beschluss <strong>de</strong>s Bezirksamtes<br />

108<br />

109


5.5 Beschluss <strong>de</strong>r Bezirksverordnetenversammlung<br />

Bezirksverordnetenversammlung Pankow - <strong>Berlin</strong>.<strong>de</strong><br />

http://www.<strong>berlin</strong>.<strong>de</strong>/ba-pankow/bvv-online/vo021.asp?VOLFDNR=1959<br />

Drucksache VI-0597 - Beschlüsse<br />

Betreff:<br />

<strong>Spielleitplanung</strong> Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche in Pankow mo<strong>de</strong>llhaft erproben<br />

Status: öffentlich<br />

Ursprung<br />

aktuell<br />

Initiator: Bezirksamt Bezirksamt<br />

ä,<br />

Drucksache-Art: Vorlage zur Kenntnisnahme § 15<br />

BezVG<br />

Beratungsfolge:<br />

Bezirksverordnetenversammlung Pankow von<br />

<strong>Berlin</strong><br />

10.12.2008 20. or<strong>de</strong>ntliche Tagung <strong>de</strong>r<br />

Bezirksverordnetenversammlung<br />

Pankow von <strong>Berlin</strong><br />

28.01.2009 21. or<strong>de</strong>ntliche Tagung <strong>de</strong>r<br />

Bezirksverordnetenversammlung<br />

Pankow von <strong>Berlin</strong><br />

Vorlage zur Kenntnisnahme § 15<br />

BezVG<br />

Vorberatung<br />

vertagt<br />

mit<br />

Abschlussbericht<br />

zur Kenntnis<br />

genommen<br />

10.12.2008 Bezirksverordnetenversammlung Pankow von vertagt<br />

<strong>Berlin</strong><br />

Der Re<strong>de</strong>bedarf zu dieser Vorlage wird auf die 21. Tagung <strong>de</strong>r BVV, 28.01.2009 vertagt.<br />

28.01.2009 Bezirksverordnetenversammlung Pankow von mit Abschlussbericht zur Kenntnis<br />

<strong>Berlin</strong><br />

genommen<br />

Die Vorlage wird per Konsensliste ohne Aussprache zur Kenntnis genommen.<br />

Legen<strong>de</strong><br />

Anwesenheitsliste Ausschuss Beschlüsse<br />

Bezirksverordnetenversammlung Drucksachen-Lebenslauf Drucksache<br />

Fraktion Kommunalpolitiker Nie<strong>de</strong>rschrift-Auszug<br />

Nie<strong>de</strong>rschrift Realisierung Tagesordnung<br />

© Bezirksamt Pankow von <strong>Berlin</strong><br />

Kontakt<br />

1 von 1 03.03.2009 11:01<br />

110<br />

111


5.5 Beschluss <strong>de</strong>r Bezirksverordnetenversammlung<br />

Drs. VI-0597<br />

Bezirksamt Pankow von <strong>Berlin</strong> <strong>Berlin</strong>, .12.2008<br />

Drucksache<br />

<strong>de</strong>r<br />

Bezirksverordnetenversammlung<br />

Pankow von <strong>Berlin</strong><br />

VI-0597<br />

An die<br />

Bezirksverordnetenversammlung<br />

Drucksache-Nr.:<br />

Vorlage zur Kenntnisnahme § 15 BezVG<br />

<strong>de</strong>s Bezirksamtes<br />

Ursprungsdrucksachenart: Vorlage zur<br />

Kenntnisnahme § 15 BezVG,<br />

Ursprungsinitiator: Bezirksamt<br />

Vorlage zur Kenntnisnahme<br />

<strong>für</strong> die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 15 BezVG<br />

Beratungsfolge:<br />

10.12.2008 BVV BVV/20/VI vertagt<br />

28.01.2009 BVV BVV/21/VI<br />

Betreff: <strong>Spielleitplanung</strong> Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche in Pankow mo<strong>de</strong>llhaft erproben<br />

Es wird gebeten, zur Kenntnis zu nehmen:<br />

siehe Anlage<br />

Betr.:<br />

<strong>Spielleitplanung</strong> Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche in Pankow mo<strong>de</strong>llhaft erproben<br />

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:<br />

Gemäß § 15 Bezirksverwaltungsgesetz (BezVG) wird berichtet:<br />

Das Bezirksamt hat in seiner Sitzung am 02.12.2008 folgen<strong>de</strong>n Beschluss gefasst:<br />

Das Bezirksamt wird sich umfassend über die Möglichkeiten <strong>de</strong>r „<strong>Spielleitplanung</strong> Kin<strong>de</strong>r und<br />

Jugendliche“ informieren und an einem Mo<strong>de</strong>llprojekt mit <strong>de</strong>r TU <strong>Berlin</strong> teilnehmen. Die<br />

Ergebnisse sollen <strong>für</strong> die weitere Qualifizierung zu einem kin<strong>de</strong>r- und familienfreundlichen<br />

Bezirk genutzt wer<strong>de</strong>n und einen Beitrag zur Lokalen Agenda 21 leisten. Der Prozess und die<br />

Realisierung wer<strong>de</strong>n durch das Bezirksamt mit allen Kräften unterstützt.<br />

Begründung<br />

Die <strong>Spielleitplanung</strong>en ist ein weiteres strategisches Instrument, das unserem Bezirk<br />

ermöglichen wird, kind- und jugendgerechte Planungen bei allen Entscheidungs- und<br />

Umsetzungsschritten einbeziehen zu können, die die Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen als Experten in<br />

eigener Sache wertschätzen. Damit wird <strong>de</strong>r Weg zu einem noch kin<strong>de</strong>rfreundlicheren Bezirk<br />

konsequent weiterverfolgt. Notwendig wird dieser Schritt im städtischen Raum, da die<br />

Lebenserfahrungsräume von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen, um sich selbständig weiterentwickeln<br />

zu können, immer rarer wer<strong>de</strong>n und die Aktivitäten oft nur im Bereich Wirtschaft, Mobilität (hier<br />

Auto) und Seniorenfreundlichkeit von <strong>de</strong>r Öffentlichkeit wahrgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Berlin</strong>, <strong>de</strong>n 02.12.2008<br />

Einreicher: Bezirksamt<br />

Durch die <strong>Spielleitplanung</strong> soll sich die Lebensqualität <strong>für</strong> alle Generationen nachhaltig (Lokale<br />

Agenda 21) und ressourcenübergreifend verbessern. Einbezogen wer<strong>de</strong>n in die<br />

<strong>Spielleitplanung</strong> alle potentiellen Orte <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen, an <strong>de</strong>nen sie<br />

Lebenserfahrungen sammeln können, wie z. B.:<br />

‣ Brachen<br />

‣ Siedlungsrän<strong>de</strong>rn<br />

‣ Straßenraum als Lebensraum<br />

‣ Höfe- und Einrichtungsaußenbereiche<br />

‣ Grünflächen und Waldgebiete<br />

‣ Hauseingangbereiche<br />

‣ sowie öffentliche Plätze.<br />

Ergebnis:<br />

112<br />

ZUR KENNTNIS GENOMMEN OHNE AUSSPRACHE<br />

ZUR KENNTNIS GENOMMEN MIT AUSSPRACHE<br />

Die gewonnenen Erfahrungen wer<strong>de</strong>n im Vorfeld abgeglichen und als Vorlagen vor<br />

generationenübergreifen<strong>de</strong>n Präsentationen zusammengestellt. So wer<strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong><br />

geschlechterdifferenzierte Bedarfe berücksichtigt und öffentlich sichtbar.<br />

In Großstädten ist die <strong>Spielleitplanung</strong> aufgrund <strong>de</strong>r Komplexität noch nicht erprobt wor<strong>de</strong>n.<br />

Sinnvoll ist es, die <strong>Spielleitplanung</strong> im Bezirk anhand eines Gebietes, welches sich z. B. im<br />

113


5.5 Beschluss <strong>de</strong>r Bezirksverordnetenversammlung<br />

Rahmenentwicklungsplan bzw. im Bereich <strong>de</strong>s Stadtumbau Ost befin<strong>de</strong>t, mo<strong>de</strong>llhaft mit <strong>de</strong>r TU<br />

<strong>Berlin</strong> zu erkun<strong>de</strong>n/erproben und die gewonnenen Erfahrungen so <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Bezirk sowie<br />

<strong>berlin</strong>weit nutzbar zu machen. Eine Verknüpfung mit bestehen<strong>de</strong>n Planungen ist sinnvoll, da<br />

Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche so im Einzelfall noch von <strong>de</strong>r Umsetzung profitieren können und<br />

weitere Jugendliche und Kin<strong>de</strong>r angeregt wer<strong>de</strong>n können, sich zu engagieren. In <strong>de</strong>r<br />

Öffentlichkeit wird sichtbar, dass sich gesellschaftliches Engagement lohnt. Vorreiter in Sachen<br />

<strong>Spielleitplanung</strong> ist das Land Rheinland Pfalz. Weitere Informationen sind zu fin<strong>de</strong>n unter<br />

www.spielleitplanung.<strong>de</strong>.<br />

Haushaltsmäßige Auswirkungen<br />

Haushaltsmäßige Mehrkosten bei anstehen<strong>de</strong>n Überarbeitungen von Außenräumen sind nicht<br />

zu erwarten, wenn rechtzeitig im Vorfeld alle Beteiligten in die Planungen einbezogen wer<strong>de</strong>n<br />

bzw. Leistungen und Umsetzungen entsprechend ausgeschrieben wer<strong>de</strong>n. Mittel <strong>für</strong> die<br />

Bürgerbeteiligung bei Planungen sind anteilig <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche zu verwen<strong>de</strong>n, da<br />

diese Zielgruppe einer geson<strong>de</strong>rten Ansprache bedarf. Finanzmittel können effektiv eingesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n und so ggf. Verän<strong>de</strong>rungsfor<strong>de</strong>rungen nach <strong>de</strong>m Bau vermei<strong>de</strong>n helfen.<br />

Gleichstellungs- und gleichbehandlungsrelevante Auswirkungen<br />

Die Metho<strong>de</strong>n und Projekte zur Ermittlung <strong>de</strong>r Bedarfe und Vorstellungen von Kin<strong>de</strong>rn und<br />

Jugendlichen sind geschlechterdifferenziert vorzunehmen.<br />

Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung<br />

siehe Anlage<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Familienverträglichkeit<br />

Die <strong>Spielleitplanung</strong> liefert einen Baustein <strong>für</strong> einen kin<strong>de</strong>r- und familienfreundlichen Standort.<br />

Matthias Köhne<br />

Bezirksbürgermeisters<br />

Christine Keil<br />

Bezirksstadträtin <strong>für</strong><br />

Jugend und Immobilien<br />

Auswirkungen von Bezirksamtbeschlüssen auf eine nachhaltige Entwicklung im Sinne<br />

<strong>de</strong>r Lokalen Agenda 21<br />

Nachhaltigkeitskriterium keine Auswirkungen positive Auswirkungen negative Auswirkungen<br />

quantitativ qualitativ quantitativ qualitativ<br />

1. Fläche<br />

x<br />

- Versiegelungsgrad<br />

2. Wasser<br />

x<br />

- Wasserverbrauch<br />

3. Energie<br />

x<br />

- Energieverbrauch<br />

- Anteil erneuerbarer Energie<br />

4. Abfall<br />

x<br />

- Hausmüllaufkommen<br />

- Gewerbeabfallaufkommen<br />

5. Verkehr<br />

x<br />

- Verringerung <strong>de</strong>s Individualverkehrs<br />

- Anteil verkehrsberuhigter<br />

Zonen<br />

- Busspuren<br />

- Straßenbahnvorrangschaltungen<br />

- Radwege<br />

6. Immissionen<br />

x<br />

- Schadstoffe<br />

- Lärm<br />

7. Einschränkung von Fauna<br />

x<br />

und Flora<br />

8. Bildungsangebot x<br />

9. Kulturangebot x<br />

10. Freizeitangebot x<br />

11. Partizipation in Entscheidungsprozessen<br />

X<br />

X<br />

12. Arbeitslosenquote x<br />

13. Ausbildungsplätze x<br />

14. Betriebsansiedlungen x<br />

15. wirtschaftl. Diversifizierung<br />

x<br />

nach Branchen<br />

Entsprechen<strong>de</strong> Auswirkungen sind lediglich anzukreuzen.<br />

114<br />

115


6| Quellen


6.1 Literaturverzeichnis<br />

6.2 Verzeichnis <strong>de</strong>r Internetquellen<br />

1.1 <strong>Spielleitplanung</strong>:<br />

• Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz; Ministerium<br />

<strong>für</strong> Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur Rheinland-Pfalz (Hrsg.); <strong>Spielleitplanung</strong><br />

– ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt; o. J.<br />

3.1 Experteninterviews<br />

• Mieg, Harald A.; Näf, Matthias; Experteninterviews in <strong>de</strong>n Umwelt- und Planungswissenschaften<br />

– Eine Einführung und Anleitung, Pabst Science Publishers, Lengerich<br />

2006.<br />

3.2 Pankow/Weißensee – Vorstellung <strong>de</strong>s Projektgebiets<br />

• Bezirksamt Pankow (Hrsg.): Portrait <strong>de</strong>r Bezirksregion IX Weißensee 2008, <strong>Berlin</strong><br />

2008<br />

3.2 Pankow/Weißensee – Vorstellung <strong>de</strong>s Projektgebiets<br />

• Wikimedia Foundation Inc. (Hrsg.): Bezirk Pankow, http://<strong>de</strong>.wikipedia.org/wiki/<br />

Bezirk_Pankow, Zugriff am 19.01.2009<br />

• Wikimedia Foundation Inc. (Hrsg.): <strong>Berlin</strong> Weißensee, http://<strong>de</strong>.wikipedia.org/<br />

wiki/<strong>Berlin</strong>-Weißensee, Zugriff am 19.01.2009<br />

• Senatsverwaltung <strong>für</strong> Stadtentwicklung (Hrsg.); Monitoring Soziale Stadtentwicklung<br />

2007; http://www.stadtentwicklung.<strong>berlin</strong>.<strong>de</strong>/planen/basisdaten_stadtentwicklung/monitoring/download/2007/Endbericht-Monitoring2007.pdf,<br />

S. 81; Zugriff am<br />

19.01.2009<br />

• Senatsverwaltung <strong>für</strong> Stadtentwicklung (Hrsg.): Bezirk Pankow von <strong>Berlin</strong> -<br />

Bezirkliche Spielplatzplanung 2004; http://www.<strong>berlin</strong>.<strong>de</strong>/imperia/md/content/bapankow/pdf-dateien/26.pdf,<br />

S. 10, 15); Zugriff am 19.01.2009<br />

• Stadtentwicklung <strong>Berlin</strong> (Hrsg.): FIS-Broker; http://fbinter.stadt-<strong>berlin</strong>.<strong>de</strong>/fb/in<strong>de</strong>x.jsp;<br />

Zugriff am 19.01.2009<br />

• Gangway e.V. (Hrsg.): Straßensozialarbeit in <strong>Berlin</strong>; http://www.gangway.<strong>de</strong>/gangway.asp?client=gangway&cat1id=1&cat2id=332;<br />

Zugriff am 19.01.2009<br />

• Verband <strong>für</strong> sozial-kulturelle Arbeit: Sozialdaten gem. Sozialstrukturatlas (Senatsverwaltung<br />

<strong>für</strong> Soziales, 2003) und Monitoring Soziale Stadtentwicklung (Senatsverwaltung<br />

<strong>für</strong> Stadtentwicklung 2006 und 2008); http://datenbank.spinnenwerk.<strong>de</strong>/<br />

vska/stzanalysen/1532.pdf ; Zugriff am 19.01.2009<br />

• Bun<strong>de</strong>szentrale <strong>für</strong> politische Bildung: Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur;<br />

http://www.bpb.<strong>de</strong>/wissen/1KNBKW,0,0,Bev%F6lkerungsentwicklung_und_Altersstruktur.html;<br />

Zugriff am 19.01.2009<br />

• Senatsverwaltung <strong>für</strong> Stadtentwicklung: Monitoring Soziale Stadtentwicklung<br />

2008, Tabellen 2.1 und 3.1; http://www.stadtentwicklung.<strong>berlin</strong>.<strong>de</strong>/planen/basisdaten_stadtentwicklung/monitoring/<strong>de</strong>/2008/tabellen.shtml;<br />

Zugriff am 24.2.2009<br />

• Senatsverwaltung <strong>für</strong> Stadtentwicklung: Umweltatlas Ausgabe 2007, Einwohnerdichte;<br />

http://stadtentwicklung.<strong>berlin</strong>.<strong>de</strong>/umwelt/umweltatlas/e_text/kc606.pdf, S.1,<br />

2; Zugriff am 24.02.2009<br />

4.2 Ausblick:<br />

• Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz, Rheinland-Pfalz; Ministerium<br />

<strong>für</strong> Bildung, Frauen und Jugend, Rheinland-Pfalz; <strong>Spielleitplanung</strong>; Finanzstrategische<br />

Aspekte; http://www.spielleitplanung.<strong>de</strong>/servlet/is/5811/Finanzierung.p<br />

df?command=downloadContent&filename=Finanzierung.pdf; Zugriff am: 15.02.2009<br />

118<br />

119


6.3 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis<br />

Abbildungen<br />

• Titelbild, eigenes Bild<br />

• Das Team, eigene Bil<strong>de</strong>r<br />

0.3 Einleitung<br />

• Abb. 0| „urbane Brachen bieten ein hohes Potenzial <strong>für</strong> die Umgestaltung und<br />

Steigerung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- Familienfreundlichkeit“: www.media.<strong>de</strong>.indymedia.org, Indymedia,<br />

http://media.<strong>de</strong>.indymedia.org/images/2007/07/187986.jpg, Zugriff am<br />

24.02.2009<br />

1 Das Instrument <strong>Spielleitplanung</strong><br />

• Kapitelstartbild| eigenes Foto<br />

1.1 <strong>Spielleitplanung</strong> - eine Metho<strong>de</strong> zur Integration von Kin<strong>de</strong>r- und Jugendinteressen<br />

in kommunalpolitische Planungen<br />

• Abb. 1| Ablaufschema <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong>; Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und<br />

Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz; Ministerium <strong>für</strong> Bildung, Wissenschaft, Jugend<br />

und Kultur Rheinland-Pfalz (Hrsg.); <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen<br />

Gemein<strong>de</strong> und Stadt; o. J.; S. 56<br />

2 Prüfsteine <strong>für</strong> die Eigenevaluation – Qualitätsziele und ihre Konzeption<br />

• Kapitelstartbild| eigenes Foto<br />

2 Prüfsteine <strong>für</strong> die Eigenevaluation - Qualitätsziele und ihre Konzeption<br />

• Abb. 2| Qualitätszielkonzeption; eigene Darstellung nach: Ministerium <strong>für</strong> Umwelt,<br />

Forsten und VerbraucherschutzRheinland-Pfalz; Ministerium <strong>für</strong> Bildung, Wissenschaft,<br />

Jugend und Kultur Rheinland-Pfalz (Hrsg.); <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur<br />

kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt; o. J.; S. 36.<br />

• Abb. 3| Leitbild und Leitlinien; eigene Darstellung<br />

3 Bestandserhebung<br />

• Kapitelstartbild| eigenes eigenes Foto<br />

3.2 Pankow/Weißensee – Vorstellung <strong>de</strong>s Projektgebiets<br />

• Abb. 4| Lage in Bln (a|b: eigene Darstellung, c: Grundlage www.maps.google.<strong>de</strong>)<br />

• Abb. 5| FNP Projektgebiet, http://fbinter.stadt-<strong>berlin</strong>.<strong>de</strong>/fb/in<strong>de</strong>x.jsp<br />

• Abb. 6| , http://fbinter.stadt-<strong>berlin</strong>.<strong>de</strong>/fb/in<strong>de</strong>x.jsp<br />

• Abb. 7| Verkehrsmengenkarte, http://fbinter.stadt-<strong>berlin</strong>.<strong>de</strong>/fb/in<strong>de</strong>x.jsp<br />

• Abb. 8| Gesamtlärmin<strong>de</strong>x LDEN Raster, http://fbinter.stadt-<strong>berlin</strong>.<strong>de</strong>/fb/in<strong>de</strong>x.jsp<br />

• Abb. 9| Altersstruktur, Datengrundlage: Bezirksamt Pankow (Hrsg.): Portrait <strong>de</strong>r<br />

Bezirksregion IX Weißensee 2008, <strong>Berlin</strong> 2008, http://www.<strong>berlin</strong>.<strong>de</strong>/imperia/md/<br />

120<br />

content/bapankow/jugendamt/portraitsbezirksregionen2008/portrait_<strong>de</strong>r_bezirksregion_ix_wei__ensee_2008.pdf,<br />

S.6<br />

• Abb. 10| ; Altersstruktur unter 18-jähriger in Weißensee; Datengrundlage: Bezirksamt<br />

Pankow (Hrsg.): Portrait <strong>de</strong>r Bezirksregion IX Weißensee 2008, <strong>Berlin</strong> 2008, S.6.<br />

• Abb. 11| Wan<strong>de</strong>rungssaldo I, http://fbinter.stadt-<strong>berlin</strong>.<strong>de</strong>/fb/in<strong>de</strong>x.jsp; Legen<strong>de</strong>,<br />

http://fbinter.stadt-<strong>berlin</strong>.<strong>de</strong>/fb/in<strong>de</strong>x.jsp<br />

• Abb. 12| Arbeitslosigkeit, Datengrundlage: http://datenbank.spinnenwerk.<strong>de</strong>/<br />

vska/stzanalysen/1532.pdf, S.1<br />

• Abb. 13| Auslän<strong>de</strong>ranteil , Datengrundlage: , http://datenbank.spinnenwerk.<strong>de</strong>/<br />

vska/stzanalysen/1532.pdf, S.2<br />

• Abb. 14| Soziale Infrastruktur Bezirksregion IX; Legen<strong>de</strong> zur sozialen Infrastruktur<br />

Bezirksregion IX<br />

• Abb. 15| Spielplatzplan Projektgebiet, http://fbinter.stadt-<strong>berlin</strong>.<strong>de</strong>/fb/in<strong>de</strong>x.jsp<br />

3.3 Bestandserhebungen Untersuchungsraum<br />

• Abb. 16| Plan und Legen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bestandskarte, eigene Darstellung, die Kartengrundlage<br />

lieferte die TK 5<br />

4 Zwischenfazit<br />

• Kapitelstartbild| eigenes Foto<br />

4.2 Ausblick auf das 2. Projektsemester<br />

• Abb.17| Projektablaufplan, eigene Darstellung<br />

• Abb. 18: Finanzierung und Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong>,<br />

eigene Darstellung<br />

5.3 Symbole <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

• Abb. 19-24| Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-<br />

Pfalz; Ministerium <strong>für</strong> Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur Rheinland-Pfalz<br />

(Hrsg.); <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt; o. J.,<br />

S. 194-199<br />

Tabellen:<br />

3.2 Pankow/Weißensee – Vorstellung <strong>de</strong>s Projektgebiets<br />

• Tab. 1| Altersstruktur unter 18-jähriger in Weißensee in Zahlen; Datengrundlage:<br />

Bezirksamt Pankow (Hrsg.): portrait <strong>de</strong>r Bezirkregion IX Weißensee 2008, <strong>Berlin</strong> 2008,<br />

S.6.<br />

• Tab. 2| Übersicht über die Einrichtungen, eigene Darstellung<br />

5.1 Übersicht über die geführten Experteninterviews<br />

• Tab. 3.1-3.2| Übersicht über die geführten Experteninterviews, eigene Darstellung<br />

121


<strong>Berlin</strong>, 2009

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!