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<strong>Wildschönau</strong>er <strong>Gemeinde</strong>blatt<br />
Historisches<br />
aus der<br />
Wil dschönau<br />
Vor 100 Jahren gepflanzt:<br />
die Kaiser-Franz-Josef-Jubiläumslinde in Oberau<br />
m Zentrum des Weilers Kirchen in Oberau, neben<br />
dem Café Unterberger und gegenüber dem<br />
I<br />
Dorfbrunnen, ragen zwei sehr stattliche Linden<br />
hoch in den Himmel. Das zu ihren Füßen errichtete<br />
große Kruzifix und die davor befindlichen zwei<br />
Bänke sowie der Blumenschmuck rings herum bilden<br />
ein Ensemble, das geeignet ist, Einheimische<br />
und Gäste zum Ausruhen, Schauen und vielleicht<br />
auch zum Nachdenken einzuladen. Aber auch die<br />
bemerkenswerte Geschichte der beiden eindrucksvollen<br />
Bäume verdient es, dem Vergessen entrissen<br />
zu werden.<br />
Vor hundert Jahren, im Jahre 1908, feierte man<br />
überall in der Habsburgermonarchie Österreich-<br />
Ungarn das 60-jährige Regierungsjubiläum des<br />
Kaisers. Franz Josef hatte im Revolutionsjahr<br />
1848 den Thron bestiegen, und in sechs Jahrzehnten<br />
war er zur Vaterfigur für fast alle Bewohner<br />
seines Reiches geworden. Um dieses seltene<br />
Jubiläum würdig zu begehen, setzte man viele<br />
Aktivitäten. So ging im Juni 1908 auf der Wiener<br />
Ringstraße ein großer „Kaiserjubiläumshuldigungsfestzug“<br />
über die Bühne, in dessen Rahmen<br />
bekannte Szenen aus der Geschichte Österreichs<br />
nachgestellt wurden. Darunter befand sich auch<br />
eine Darstellung des Tiroler Aufstandes des<br />
Jahres 1809 mit Tiroler Bauern in Originalgewändern<br />
und entsprechender Bewaffnung, was beim<br />
Wiener Publikum größte Begeisterung auslöste.<br />
Ein weiteres Beispiel für die damals gesetzten<br />
Initiativen: In Innsbruck erinnert heute noch die<br />
den Benutzern der Eisenbahn vertraute Aufschrift<br />
auf einem monumentalen Gebäude nördlich der<br />
Viaduktbögen „Kaiser Franz Josef Jubiläums-<br />
Greisenasyl – der Landeshauptstadt Innsbruck<br />
gewidmet von einem Patrioten“ an die großherzige<br />
Tat des Johann von Sieberer, der aus diesem<br />
Anlass der Stadt Innsbruck aus seinem privaten<br />
Vermögen ein großes Altersheim stiftete.<br />
Auf einen Aufruf des Forstvereins für Tirol<br />
und Vorarlberg geht eine Aktion zurück, die<br />
dann im ganzen Land auf ein breites Echo stieß:<br />
Der Verein regte an, im Gedenken an diesen<br />
geschichtsträchtigen Anlass Bäume zu pflanzen,<br />
die auch künftige Generationen an das Jubiläum<br />
erinnern sollten. Es war dies allerdings keine<br />
absolut neue Idee; auch schon früher hatte man<br />
aus verschiedenen besonderen Anlässen derartige<br />
„Gedächtnisbäume“ gepflanzt. Wenn zu diesem<br />
Zweck vor allem Linden Verwendung fanden, so<br />
hängt dies wohl auch damit zusammen, dass diese<br />
Bäume als besonders langlebig gelten. 1000 und<br />
mehr Jahre kann eine Linde alt werden.<br />
Obwohl Kaiser Franz Josef als Nachfolger<br />
seines zurückgetretenen Onkels Ferdinand I.
erst am 2. Dezember 1848 offiziell die höchste<br />
Würde in der Habsburgermonarchie übernommen<br />
hatte, begann bereits im Frühjahr 1908 – verständlich<br />
schon allein aus klimatischen Gründen<br />
- eine Welle von entsprechenden patriotischen<br />
Initiativen. So setzte man etwa im April/Mai<br />
innerhalb weniger Tage in Schwoich, Nauders,<br />
Ehrwald, Kranebitten und Walchsee Kaiserlinden,<br />
und in St. Johann pflanzte man gar eine ganze<br />
Kaiserjubiläumsallee. Am Sonntag, den 24. Mai<br />
1908, war es dann auch in Oberau in der <strong>Wildschönau</strong><br />
so weit. Der in Innsbruck erscheinende<br />
„Allgemeine Tiroler Anzeiger“ berichtete in<br />
seiner Ausgabe vom 27. Mai:<br />
„Ein Doppelfest in Oberau in der <strong>Wildschönau</strong>.<br />
Man schreibt uns vom 25. Mai: Gestern nachmittags<br />
wurde in unserer <strong>Gemeinde</strong> ein kleines<br />
Doppelfest gefeiert. Einmal wurde am schönsten<br />
Platz des Dorfes eine Jubiläums-Linde gesetzt.<br />
Dazu waren erschienen: der Veteranenverein mit<br />
Fahne, die Feuerwehr, welche den Baum umpfl<br />
anzte und die Musik, die währenddessen ihre<br />
schneidigen Weisen und patriotischen Lieder hören<br />
ließ. Dann hielt Hochw. Herr Pfarrer Schartner<br />
eine begeisternde Ansprache, welche dann in<br />
die Volkshymne und in ein dreifaches Hoch auf<br />
unseren Kaiser ausklang. Hierauf wurde unserm<br />
Kapellmeister Herrn Josef Gföller, der schon 40<br />
Jahre dieses Amt in höchst uneigennütziger Weise<br />
bekleidet und keine Mühe scheute, uns unsere<br />
Musik zu eine der besten heranzubilden, feierlich<br />
das Ehrenbürgerdiplom der <strong>Gemeinde</strong> Oberau<br />
überreicht. Den Schluß bildete noch eine Probe<br />
der Feuerwehr und ein paar fröhliche Stunden<br />
beim Kellerwirt“.<br />
Kürzere Berichte über diese Festveranstaltung<br />
erschienen ebenso in anderen Tiroler Zeitungen,<br />
wobei auch der Platz der Jubiläumslinde<br />
„zwischen Pfarrhaus und Schulhaus“ genauer<br />
beschrieben wurde. Das Alte Schulhaus hinter<br />
dem Café Unterberger ist als solches den älteren<br />
Oberauern durchaus noch bekannt. Bis zur Errichtung<br />
der neuen großen Volksschule im Jahre<br />
1931 wurden die Oberauer Kinder hier und in<br />
anderen Häusern mehr oder weniger behelfsmäßig<br />
unterrichtet. Dass das spätere SPAR-Geschäft<br />
Steiner einst der Pfarrhof von Oberau war, dürfte<br />
hingegen weitgehend in Vergessenheit geraten<br />
sein, nachdem gerade um 1908/09 das neue Widum<br />
südlich der Kirche errichtet worden ist.<br />
<strong>Wildschönau</strong>er <strong>Gemeinde</strong>blatt<br />
Höhepunkte des Festaktes vom 24. Mai 1908 bildeten<br />
offensichtlich das Absingen der Volkshymne,<br />
wie man das „Gott erhalte, Gott beschütze …“<br />
offiziell nannte, und das dreifache „Hoch“ auf<br />
den Herrscher. Von den in den Zeitungsartikeln<br />
erwähnten Personen stand Pfarrer Johann Schartner<br />
damals noch am Beginn seines langen Wirkens<br />
in dieser Funktion an der Spitze der Pfarrei<br />
Oberau, die er von 1906 bis 1946 als Seelsorger<br />
betreute. Der Kapellmeister Josef Gföller vom<br />
Steinerbauern in Endfelden/Oberau sollte ebenfalls<br />
noch lange diese Tätigkeit ausüben. Er starb<br />
1928. Die Bronzeplatte neben den Priestergräbern<br />
an der Oberauer Pfarrkirche, in der die Verdienste<br />
von Josef Gföller für die Nachwelt festgehalten<br />
sind, spricht gar von einer 67jährigen Tätigkeit<br />
als Kapellmeister und Chorsänger. Seine Musikalität<br />
und Einsatzfreude sorgten dafür, dass die<br />
Oberauer Musik damals einen besonders guten<br />
Ruf genoss – was ja auch im Zeitungsbericht<br />
deutlich zum Ausdruck kommt. Die Verleihung<br />
der Ehrenbürgerwürde der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Wildschönau</strong><br />
(nicht Oberau, wie es im Zeitungsartikel irrtümlich<br />
heißt) an Josef Gföller stellte eine damals<br />
noch äußerst seltene Auszeichnung dar.<br />
Bei der Oberauer Feuerwehr, die neben den<br />
Veteranen und der Musik bei diesem Festakt<br />
im Mai 1908 offenbar besonders in Erscheinung<br />
trat, war wohl noch der Schwung der Neugründung<br />
im Jahre 1901 zu verspüren. Im Protokollbuch<br />
der neuen Einrichtung wurde zum Mai 1908<br />
vermerkt: „zur Parade ausgerückt“, und man<br />
benutzte die Feierlichkeit offensichtlich auch<br />
dazu, die Einsatzmöglichkeiten der jungen Wehr<br />
zu überprüfen und zugleich auch der Öffentlichkeit<br />
vorzuführen. Noch im Jahre 1954 veranlasste<br />
der damalige Kommandant der Oberauer<br />
Feuerwehr, der bekannte <strong>Gemeinde</strong>sekretär und<br />
Chronist Hans Mayr, eine Niederschrift, in der<br />
die beiden damals noch lebenden Zeitzeugen des<br />
Geschehens von 1908 Heinrich Klingler (Zimmermeister)<br />
und Josef Sandbichler (Obinghäusl)<br />
bezeugten, dass die Linde von der Feuerwehr gesetzt<br />
worden war. Daraus leitete man dann sogar<br />
ab, dass der Baum, obwohl auf <strong>Gemeinde</strong>grund<br />
gepflanzt, im Eigentum der Feuerwehr Oberau<br />
stehe. Auch der im Mai 1908 mit seiner Fahne<br />
ausgerückte Veteranenverein konnte damals noch<br />
nicht auf einen langen Bestand zurückblicken.<br />
Erst zehn Jahre vorher war diese patriotische
Institution in Oberau ins Leben gerufen worden.<br />
Auffällig ist, dass unter den in den Zeitungen<br />
im Mai 1908 genannten Formationen weder<br />
Schützen noch die Sturmlöder erwähnt werden.<br />
Entweder haben sie damals als Organisationen<br />
noch keine so auffällige Rolle gespielt, oder sie<br />
haben noch gar nicht als eigene Einrichtungen<br />
bestanden. Dass die Feierlichkeiten schließlich im<br />
Gasthaus ausklangen, stellt wohl keine Besonderheit<br />
des Festaktes vom Mai 1908 dar.<br />
Die Jubiläumslinde ist in der Folge offensichtlich<br />
rasch gewachsen, und da man eine<br />
Zwiesel, einen zweiteiligen Stamm, gepflanzt<br />
hatte, wurden sogar zwei Bäume daraus. Bald<br />
nach 1918 dürfte bei der Gruppe das so genannten<br />
Bußkreuz errichtet worden sein: ein großes<br />
Kruzifix ohne Korpus und darunter, gemalt auf<br />
einer Platte, Maria mit dem toten Jesus auf ihrem<br />
Schoß und einem Schwert in ihrer Brust. Der<br />
Name „Bußkreuz“ geht auf die Prediger zurück,<br />
die im Rahmen einer Volksmission die Gläubigen<br />
in höchst eindringlicher Art und Weise zur religiösen<br />
Besinnung und vor allem zur Buße aufzurufen<br />
pflegten. Deshalb erhielten die Missionare im<br />
Volksmund auch den Namen „Bußinger“. Höchstwahrscheinlich<br />
wurde hierher, an diese zentrale<br />
Stelle im Dorf, das Missionskreuz übertragen, das<br />
vorher im Oberauer Friedhof zwischen der Totenkapelle<br />
und dem Eingang zur Kirche gestanden<br />
hatte und an eine frühere Volksmission erinnerte.<br />
Auf alten Ansichten ist das große Kruzifix an<br />
dieser ursprünglichen Stelle noch zu sehen. Das<br />
„Bußkreuz“ unter der Kaiser-Jubiläumslinde war<br />
eine Zeit lang regelmäßig das Ziel von kleinen<br />
Prozessionen, etwa zum Abschluss des traditionellen<br />
40stündigen Gebetes am Pfingstdienstag<br />
oder am Peterstag (29. Juni). Auch als private<br />
Andachtsstätte fand die Kreuzigungsgruppe<br />
Anklang. Ältere Oberauer werden sich vielleicht<br />
noch an den „Pinzger“ erinnern, einen aus dem<br />
Salzburger Pinzgau stammenden, sehr frommen<br />
Junggesellen, der sich zumeist als Taglöhner<br />
seinen Lebensunterhalt verdiente. Bei Prozessionen<br />
trug er im blauen Mantel eine der beiden<br />
großen Laternen neben dem Allerheiligsten, beim<br />
Stundgebet war er oft als Aushilfe tätig, und nicht<br />
selten sah man ihn im Gebet versunken vor dem<br />
„Bußkreuz“ stehen.<br />
Zusammen mit einem großen steinernen<br />
Trog und dem daneben noch offen<br />
<strong>Wildschönau</strong>er <strong>Gemeinde</strong>blatt<br />
durch den Ortskern fließenden Bach bildeten<br />
Kaiserjubiläumslinde(n) und „Bußkreuz“ durch<br />
gut ein halbes Jahrhundert hindurch ein beschauliches<br />
Herzstück des Dorfes. Im Herbst des Jahres<br />
1977 kam dann ein neues geschnitztes Kruzifix<br />
zur Aufstellung. Es stammt von Gottfried<br />
Thaler, einem Enkel von Andreas Thaler, dem<br />
ehemaligen österreichischen Landwirtschaftsminister<br />
und bekannten Gründer der <strong>Wildschönau</strong>er<br />
Kolonie Dreizehnlinden in Brasilien. Gottfried<br />
(Godofredo) Thaler pflegte die in seiner Familie<br />
schon lange verankerte Schnitztradition und war<br />
auch in der bekannten Schnitzschule in Elbigenalp<br />
im Lechtal ausgebildet worden. In seiner<br />
südamerikanischen Heimat hat er sich als Holzbildhauer<br />
einen Namen gemacht. Von Gottfried<br />
Thaler stammt ein vier Meter hoher Christus in<br />
der Dom-Bosco-Kirche in der Bundeshauptstadt<br />
Brasilia. Im Rahmen eines längeren Europaaufenthaltes<br />
schnitzte Thaler dann ein großes Kruzifix<br />
als Geschenk für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Wildschönau</strong>.<br />
Das Kreuz erinnert damit an ein spektakuläres<br />
Kapitel der jüngeren Geschichte unseres Tales<br />
mit der Auswanderung in den 30er Jahren nach<br />
Südamerika. Wenn das Dreizehnlindnerkreuz<br />
ausgerechnet unter Linden seinen Platz gefunden<br />
hat, die ebenfalls historische Zeugnisse darstellen,<br />
war dies wohl weniger das Ergebnis eines<br />
langen Nachdenkprozesses, sondern ist als ein<br />
glücklicher Zufall zu bezeichnen. Es hätte sich in<br />
der ganzen <strong>Wildschönau</strong> gewiss kein passenderer<br />
Ort dafür finden lassen. Zum unübersehbaren und<br />
bleibenden Gedächtnis der lebendigen Verbundenheit<br />
zwischen der neuen Kolonie in Brasilien<br />
und der alten Heimat in Tirol ist das Kreuz heute<br />
ein selbstverständliches, aber auch zum Nachdenken<br />
anregendes Zeichen in der Mitte des Dorfes<br />
geworden.<br />
Die vor 100 Jahren gepflanzten Linden haben<br />
seit 1908 viele grundlegende politische Veränderungen<br />
miterlebt, von denen man bei ihrer<br />
Pflanzung gewiss noch nichts geahnt hat, wie<br />
etwa das Ende der Habsburger-Monarchie, zwei<br />
furchtbare Weltkriege und den Sturz von Diktaturen.<br />
Die nun hundertjährigen Jubiläumsbäume<br />
wurden aber auch Zeugen von vielen positiven<br />
Ereignissen und Entwicklungen, wie etwa des unübersehbaren<br />
Wachstums und des heutigen wirtschaftlichen<br />
Wohlstandes in unserer <strong>Gemeinde</strong>.<br />
Josef Riedmann
<strong>Wildschönau</strong>er <strong>Gemeinde</strong>blatt<br />
Die Fotografi e aus der Zeit um 1926 zeigt eine<br />
oder zwei Schulklassen der Volksschule Oberau<br />
mit zwei Barmherzigen Schwestern mit ihren<br />
charakteristischen weiten weißen Hauben. Mitglieder<br />
dieses Ordens haben durch Jahrzehnte<br />
hindurch in Oberau und Thierbach als Lehrerinnen<br />
gewirkt. Die rechts stehende Schwester Sr.<br />
Johanna Ruzersdorfer erhielt im Jahr 1954 sogar<br />
die Ehrenbürgerschaft der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Wildschönau</strong>.<br />
Auffällig ist unter den über 50 Schülerinnen<br />
und Schülern die offensichtlich Überzahl<br />
der Buben gegenüber den Mädchen. Die Gruppe<br />
hat sich vor dem Alten Widum postiert, weil<br />
möglicherweise eine Klasse in diesem Gebäude<br />
untergebracht war, das damals nach dem Neubau<br />
des neuen Widums südlich der Kirche nicht mehr<br />
als Pfarrhof diente. Auf diese „Profanierung“<br />
deutet wohl auch aus dem schadhaften Kreuz auf<br />
dem Giebel des stattlichen Gebäudes hin.<br />
Der doppelte Lindenbaum hat seit seiner Pflanzung<br />
im Jahre 1908 schon beträchtlich an Höhe<br />
gewonnen. Allerdings wird er noch deutlich überragt<br />
von einem Doppelmasten, der höchstwahrscheinlich<br />
für die Elektroleitung diente, die seit<br />
Beginn der 20er Jahre für den Einzug der elektrischen<br />
Beleuchtung und für die Lieferung des<br />
Stroms für den Betrieb von Motoren in Oberau<br />
sorgte. Auch dieses unübersehbare Zeichen des<br />
Fortschritts hatte man an dieser zentralen Stelle<br />
des Ortes platziert. Auf der Abbildung kaum erkennbar,<br />
weil durch die Äste der Linden fast ganz<br />
verdeckt, ist das damals schon vorhandene große<br />
Bußkreuz mit der Mariendarstellung. Der auf der<br />
linken Seite des Bildes teilweise sichtbare massive<br />
steinerne Brunnentrog und der kleine Garten<br />
vor dem ehemaligen Pfarrhof sind schon lange<br />
verschwunden.<br />
Anmerkung: Die Pfl ege und Betreuung des im<br />
Herbst 1977 vom Dreizehnlindener Holzbildhauer<br />
Gottfried Thaler geschaffene Kruzifix hat die<br />
Scharfschützenkompanie <strong>Wildschönau</strong> übernommen.