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Nr. 9/ 2005<br />

Neues aus den Forschungsprojekten - Folge XI<br />

Unter dieser Rubrik informieren wir Sie über neue Forschungsergebnisse und nennen Ihnen Ansprechpartner für Ihre Fragen an uns.<br />

Boden- und Wurzelpfleglichkeit von Forstmaschinen; Rad- und Raupenfahrwerke im Vergleich<br />

Etwa 1000 Harvester arbeiten derzeit in Deutschlands Wäldern. Neben den gängigen Radharvestern kommen seit einigen Jahren auch<br />

immer häufiger raupengestützte Fahrzeuge zum Einsatz. War der Fokus bisheriger Untersuchungen in erster Linie auf Leistung und<br />

Kosten der Erntesysteme ausgerichtet, so stellte sich in letzter Zeit zunehmend auch die Frage der ökologischen Auswirkungen des Maschineneinsatzes<br />

auf Boden und Bestand.<br />

Qualität und Ausmaß von Bodenstrukturveränderungen<br />

und Wurzelverletzungen<br />

als Folge des Einsatzes von Radbzw.<br />

Raupenfahrwerken bei der Holzernte<br />

standen im Mittelpunkt der Untersuchung.<br />

Mögliche Unterschiede zwischen<br />

den Fahrwerkstypen sollten herausgearbeitet<br />

werden. Aufgrund ihrer Bedeutung<br />

für Bayern und ihrer besonderen Disposition<br />

als Flachwurzler konzentrierte sich<br />

die Studie auf die Baumart Fichte. Es<br />

wurde eine für Wiederholungsaufnahmen<br />

nutzbare Versuchsanlage eingerichtet,<br />

die jeweils vier Rückegassen am Hang<br />

und in der Ebene umfasst. Eine Befahrung<br />

wurde mit einem praxisüblichen<br />

Rad- und Raupenharvester sowie einem<br />

Forwarder durchgeführt. Dadurch wurden<br />

Aussagen sowohl zur Einzelmaschine<br />

als auch zum Erntesystem bestehend<br />

aus Harvester und Forwarder ermöglicht.<br />

Ziel war es, aus den Ergebnissen Empfehlungen<br />

für die Praxis zum optimierten<br />

Einsatz rad- und raupengestützter<br />

Fahrwerke hinsichtlich des Bestandsund<br />

Bodenschutzes abzuleiten. Die Versuchsanlage<br />

erlaubt längerfristige Beobachtungen<br />

zur Ausbreitung und Entwicklung<br />

des Rotfäulebefalls, insbesondere<br />

im Hinblick auf die durch Befahrung<br />

verursachten Wurzelschäden. Die<br />

Grundaufnahme wurde im Rahmen des<br />

Projekts durchgeführt, auf die Ergebnisse<br />

wird in diesem Artikel nicht weiter eingegangen.<br />

Methoden und Ergebnisse<br />

Boden<br />

Die Bodenstrukturveränderung wurden<br />

mit Hilfe konventioneller bodenphysikalischer<br />

und –mechanischer Methoden<br />

sowie mit Computertomographie (CT)<br />

untersucht und bewertet. Im direkten<br />

Vergleich ergeben sich nach dem Befahren<br />

mit Radmaschinen gegenüber den<br />

Raupenfahrzeugen höhere Lagerungsdichten.<br />

Die Größenordnung erreicht das<br />

zwei- bis dreifache. Mit Erhöhung der<br />

Lagerungsdichte ist eine Verminderung<br />

Abb. 1 Raupenharvester im Durchforstungseinsatz<br />

des Porenvolumens verbunden. Ökologisch<br />

bedeutsam sind hierbei die Verschiebungen<br />

der Porengrößenverteilung.<br />

In dieser Studie geht die gravierende<br />

Reduktion immer zu Lasten der weiten<br />

Grobporen. Einzig nach der Belastung<br />

durch den Raupenharvester bleibt der<br />

Grobporenraum nahezu vollständig erhalten.<br />

In den Werten der gesättigten<br />

Wasserleitfähigkeit zeigt sich sowohl im<br />

Hang als auch in der Ebene die Pfleglichkeit<br />

der Raupe im direkten Vergleich mit<br />

dem Radfahrzeug. Ähnlich verhält es<br />

Titel u. Nr. des Projektes: Vergleichende Studie zur Auswirkung von Rad– und Raupenfahrwerken auf das<br />

Wurzelsystem und den Boden (A34)<br />

Projektleiter:<br />

Dr. G. Ohrner, Bay. Landesanstalt für Wald– und Forstwirtschaft, Prof. Dr. D. Mat<br />

thies, Forstliche Arbeitswissenschaft und angewandte Informatik, TUM<br />

Autor(en):<br />

FR E. Uhl, Ltd. FD Dr. G. Ohrner, Dr. J. Kremer, B. Wolf, Prof. Dr. D. Matthies<br />

Informationen: E. Uhl, Bay. Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft, Tel. 08161/715127,<br />

uhl@lwf.uni-muenchen.de, Prof. Dr. D. Matthies, TUM Tel. 08161/714768<br />

Projektförderung: Bayerische Staatsforstverwaltung<br />

Schlagwörter:<br />

Bodenschutz, Befahrung, Wurzelverletzung, Fahrwerk


Klasse<br />

Tab. 1: Die erweiterte Klassifikation der Wurzelschäden in Anlehnung an MENG (1978)<br />

sich auch bei der Betrachtung der Werte<br />

für die Luftleitfähigkeit in den Fahrspuren.<br />

Das Erntesystem - Harvester mit Forwarder<br />

- führt allerdings zu einer deutlich<br />

erhöhten Belastung und setzt sich von<br />

den Einzelmaschinen ab. Im Vergleich<br />

der Systeme sind am Hang leichte Vorteile<br />

für das „System Raupenharvester“<br />

zu erkennen, die sich jedoch im ebenen<br />

Gelände aus bodenphysikalischer Sicht<br />

verlieren.<br />

Anhand von CT-Bildern aus dem unbelasteten<br />

Bereich und der Spur konnten<br />

die Bodenstrukturveränderungen auch<br />

visuell gut erkannt werden. Die Bilder<br />

zeigen die unterschiedliche Qualität der<br />

Verdichtungseffekte (Abb. 1 und 2). Hier<br />

erscheint eine homogene Struktur hellerer<br />

Farbe, was auf eine deutliche Verdichtung<br />

hinweist. Das im unbelasteten<br />

Zustand (linkes Bild) intakte Porensystem<br />

ist nach der Befahrung nahezu vollständig<br />

zerstört.<br />

Wurzelschäden<br />

In einem 2 m Bereich – gemessen von<br />

der Spuraußenkante in den Bestand hinein<br />

- wurden die Gassenrandbäume auf<br />

Wurzelverletzungen hin untersucht. Dazu<br />

wurden die in die Gasse streichenden<br />

Hauptwurzeln freigelegt. Zur Klassifizierung<br />

der Wurzelschäden wurde ein in<br />

Anlehnung an Meng erweitertes Verfahren<br />

verwendet. Die ausgeschiedenen<br />

Klassen können Tab. 1 entnommen werden.<br />

Insgesamt wurden 348 Gassenrandbäume<br />

sowie 520 Wurzeln erfasst.<br />

Abb. 2 und 3<br />

Strukturvergleich mittels CT-Aufnahmen, unbefahren<br />

(links) und befahren (rechts). Dunkle Stellen<br />

zeigen vorhandene Poren.<br />

Beschreibung<br />

1<br />

Rindenverletzung<br />

Rinde gequetscht<br />

2<br />

Rindenabhub<br />

3<br />

Holzquetschung und -<br />

zerfaserung<br />

4 Holzkörperverletzung Holzzersplitterung<br />

5<br />

W urzelbruch oder -riss<br />

Unabhängig von der Maschinenvariante<br />

waren insgesamt 29 % der Bäume beschädigt.<br />

Dabei verursacht die Radmaschine<br />

überwiegend Rindenverletzungen<br />

(Klassen 1 und 2), der Raupenharvester<br />

jedoch Holzkörperverletzungen<br />

(Klassen 3 – 5).<br />

In den Systemvarianten führt der nachfolgende<br />

Forwarder zu einem erheblichen<br />

Anstieg der Schäden der Klasse 1<br />

und 2 (Abb. 3).<br />

Raupenbestückte Fahrzeuge schädigen<br />

die Wurzeln der Bäume hauptsächlich in<br />

zu eng ausgestalteten Rückegassen und<br />

bei flach wurzelnden Baumarten wie<br />

Fichte. Die damit verbundene, höhere<br />

potenzielle Gefahr von Pilzinfektionen<br />

begründet sich aus der um ein Vielfaches<br />

größeren inneren Oberfläche, welche<br />

beim Zersplittern des Wurzelkörpers<br />

(Klassen 3 – 5) entsteht. Pilzbefall kann<br />

zu erheblichen Problemen hinsichtlich<br />

der Bestandesstabilität und Holzqualität<br />

führen.<br />

Im Vergleich zu Radfahrzeugen verursachen<br />

Raupenfahrzeuge deutlich größere<br />

Schadflächen (im Mittel: 200 cm²). Der<br />

Anteil an gebrochenen oder gerissenen<br />

Wurzeln weist einen doppelt so hohen<br />

Prozentsatz auf. Die Dimensionen der<br />

Schadflächen sind deutlich von der<br />

Hangneigung abhängig. Sie steigen beispielsweise<br />

für die Schadflächenklasse<br />

101 - >300 cm² von 10 % in der Ebene<br />

auf 30 % in steilem Gelände (40 – 55 %<br />

Hangneigung). Nach Einsatz des Forwarders<br />

kommt es zu einer systematischen<br />

Verschiebung hin zu größeren Schadflächen.<br />

Vermutlich ist hierfür die Primärverletzung<br />

durch den Harvester verantwortlich.<br />

Das Maximum der Wurzelschäden liegt<br />

in den obersten 12 cm Bodentiefe. Dies<br />

scheint, von wenigen Ausnahmen abgesehen,<br />

eine Art<br />

„Schwellentiefe“ zu sein, unter der der<br />

Spannungsabbau soweit fortgeschritten<br />

ist, dass die Rinden- und Holzkörperstabilität<br />

nicht mehr beeinträchtigt wird.<br />

Wurzelsymmetrie<br />

Eine systematische Erhebung des Hauptwurzelsystems<br />

ergab, dass die Bäume<br />

durch die räumliche Anordnung ihrer<br />

Hauptwurzeln auf die zunehmende<br />

Hangkraftkomponente bei steigender<br />

Hangneigung reagiert. Das in der Ebene<br />

rotationssymmetrisch ausgebildete Wurzelsystem<br />

erfährt bei moderater Hangneigung<br />

(22-31 %) eine bevorzugte Ausrichtung<br />

parallel zur Fallrichtung. Bei Hangneigungen<br />

von 40-55 % bilden die Bäume<br />

ein asymmetrisches Wurzelsystem<br />

aus, das über drei Stützpunkte die Standsicherheit<br />

garantiert.<br />

Empfehlungen<br />

Die unterschiedlichen Auswirkungen von<br />

Rad und Raupe auf den Boden und die<br />

Wurzeln erschweren allgemeine Empfehlungen<br />

für den Einsatz in der Holzernte.<br />

Bezüglich der Bodenpfleglichkeit weisen<br />

raupengestützter Fahrzeuge eindeutig<br />

Vorteile auf. Wenn auch ein großer Teil<br />

dieser Vorteile durch den nachfolgenden<br />

Forwarder zunichte gemacht wird, so<br />

sind Raupenfahrzeuge aus bodenphysikalischer<br />

Sicht klar zu bevorzugen. Auf der<br />

anderen Seite sprechen die massiven<br />

Wurzelverletzungen gegen diese Maschinen.<br />

Die folgenden Empfehlungen stellen<br />

einen Kompromiss dar. Sie beruhen auf<br />

dem Versuch den Einfluss auf Bodenstruktur<br />

und Wurzeln in Abhängigkeit<br />

von Gelände und Bestandesalter soweit<br />

wie möglich zu minimieren.<br />

Standorte bis zu einer Hangneigung von<br />

30 %<br />

In jungen bis mittelalten Beständen<br />

sollte der Radmaschine der Vorzug gegeben<br />

werden. Obwohl diese Maschinen i.<br />

d.R. stärkere Bodenstrukturveränderungen<br />

verursachen als die raupengestützten<br />

ist ihr Einsatz in diesen Beständen aufgrund<br />

der Dimension der Bäume auf<br />

leichte bis mittlere Maschinentechnik mit<br />

geringerem Bodendruck beschränkbar.<br />

Unter Beachtung eines tolerierbaren Bodenwassergehalts<br />

(bodenarten- und maschinenabhängig),<br />

hoher Radzahl, korrekter<br />

Bereifung und vor allem eines<br />

geringen Reifeninnendrucks ist das Risiko<br />

einer nachhaltigen Schädigung der<br />

Bodenstruktur als gering anzusehen. Das<br />

Risiko schwerer Wurzelverletzungen<br />

(Zersplittern, Bruch) bleibt ebenfalls begrenzt.<br />

Ab einem mittleren Alter sollten Raupenmaschinen<br />

eingesetzt werden. Größe-


27%<br />

26%<br />

16%<br />

Raupenharvester<br />

38%<br />

4%<br />

0%<br />

System-Raupe<br />

6%<br />

35%<br />

0%<br />

48%<br />

Abb. 4: Ausmaß der Schadensarten an den Hauptwurzeln nach Schadklassen im Vergleich der untersuchten<br />

Varianten (Harvester und Systeme)<br />

re Baumdimensionen erfordern hohe<br />

Maschinenmassen, um Standfestigkeit<br />

und sichere Baummanipulation zu gewährleisten.<br />

Durch Verwendung von<br />

Raupen reduziert sich der Bodendruck<br />

dieser Maschinen und sie können bodenschonend<br />

eingesetzt werden. Fäulen aufgrund<br />

der Wurzelverletzungen führen bei<br />

einem solchen Einsatzregime zu einem<br />

späteren Zeitpunkt im Bestandesleben<br />

nur mehr zu geringeren Entwertungen.<br />

Standorte mit mehr als 30 % Hangneigung<br />

Hier sollte Raupenharvestern der Vorzug<br />

gegeben werden. Aufgrund des asymmetrischen<br />

Hauptwurzelsystems, vornehmlich<br />

bei Neigungen >40 %, wird das<br />

Risiko der Wurzelschäden geringer.<br />

Niedrigerer Bodendruck und geringerer<br />

Schlupf als bei den Radmaschinen tragen<br />

zur Bodenschonung bei. Deshalb können<br />

raupengestützte Maschinen sowohl boden-<br />

als auch wurzelschonend eingesetzt<br />

werden.<br />

5% 14%<br />

0%<br />

System-Rad<br />

Schadklasse 1 Schadklasse 2<br />

0%<br />

24%<br />

Schadklasse 3 Schadklasse 4<br />

7%<br />

Schadklasse 5<br />

0%<br />

7%<br />

69%<br />

0%<br />

24%<br />

Radharvester<br />

5%<br />

System-Rad<br />

0%<br />

76%<br />

69%<br />

Ausblick<br />

Die technische Entwicklung geht hauptsächlich<br />

im Bereich der Raupenfahrzeuge<br />

weiter und hier sind einige konstruktive<br />

Verbesserungen zu erwarten. So befinden<br />

sich seit längerem Kettenlaufwerke<br />

mit flexiblen Bodenplatten aus Kunststoff<br />

im Praxiseinsatz. Untersuchungen<br />

attestieren diesen Laufwerken eine vergleichbare<br />

Wurzelpfleglichkeit wie Radfahrwerken.<br />

Die positiven, bodenpfleglichen Eigenschaften<br />

der Kettenlaufwerke werden so<br />

durch eine verbesserte Wurzelpfleglichkeit<br />

ergänzt. Zusätzlich liefen bereits<br />

Testeinsätze mit Raupenforwardern,<br />

die den Vorteil der geringeren Bodendrücke<br />

und der besseren Traktion insbesondere<br />

am Hang umsetzen sollen.<br />

Weiterführende Informationen bei<br />

FR Enno Uhl, Bayerische Landesanstalt für<br />

Wald und Forstwirtschaft, 85354 Freising, Am<br />

Hochanger 11, Tel.: 08161/715127<br />

Unsere externen Mitglieder<br />

stellen sich vor<br />

Der Nationalpark Bayerischer Wald<br />

Der Nationalpark Bayerischer Wald wurde<br />

am 7. Oktober 1970 als erster deutscher<br />

Nationalpark eröff<strong>net</strong> und am 1. August<br />

1997 erweitert. Mit nunmehr 24.250 Hektar<br />

Fläche ist er der größte Waldnationalpark<br />

Deutschlands und erstreckt sich entlang<br />

der Staatsgrenze zu Tschechien von<br />

Bayerisch Eisenstein bis Mauth auf einer<br />

Länge von annähernd 40 km. Bereits 1972<br />

wurde er von der „International Union for<br />

Conservation of Nature and Natural Resources“<br />

(IUCN) wegen seiner klaren Zielsetzung<br />

international anerkannt. Wegen des<br />

konsequenten Naturschutzes ab 1986 in<br />

ununterbrochener Folge wurde er vom Europarat<br />

mit dem Europadiplom der Kategorie<br />

A ausgezeich<strong>net</strong>. "Natur Natur sein lassen"<br />

lautet das Motto. Und in der Tat, nirgendwo<br />

zwischen Atlantik und Ural darf<br />

sich die Natur auf so großer Fläche nach<br />

ihren ureigenen Gesetzen zu einem einmaligen<br />

„wilden“ Wald entwickeln.<br />

Ein Netz von mehr als 300 km gut markierter<br />

Wanderwege, fast 200 km Radwege<br />

und rd. 80 km Langlaufloipen erschließen<br />

dem Gast Sommer wie Winter<br />

die an Facettenreichtum kaum zu überbietende<br />

Naturausstattung des Gebietes.<br />

Aufgaben<br />

Der Nationalpark Bayerischer Wald<br />

schützt eine für Mitteleuropa charakteristische,<br />

weitgehend bewaldete Mittelgebirgslandschaft<br />

mit ihren natürlichen und<br />

naturnahen Ökosystemen als nationales<br />

Naturerbe für jetzige und künftige Generationen.<br />

Das Wirken der natürlichen<br />

Umweltkräfte und die ungestörte Dynamik<br />

der Lebensgemeinschaften wird dabei<br />

vorrangig gewährleistet<br />

(Prozessschutz). So entwickeln sich die<br />

Wälder des Nationalparks ohne lenkende<br />

Eingriffe des Menschen wieder zu Naturwäldern,<br />

wozu auch Windwurf, Schneebruch<br />

oder Massenvermehrungen von<br />

Insekten gehören.<br />

Im Randbereich des Nationalparks wird<br />

sichergestellt, dass durch die natürliche<br />

Waldentwicklung keine negativen Auswirkungen<br />

auf die benachbarten Gebiete<br />

ausgehen.<br />

Neben dem Prozessschutz dient der Nationalpark<br />

auch dem Arten- und Biotopschutz.<br />

Die von Natur aus heimische<br />

Tier- und Pflanzenwelt soll erhalten beziehungsweise.<br />

deren Wiederansiedlung<br />

ermöglicht werden.<br />

Kulturhistorisch wertvolle Flächen und<br />

Denkmäler werden in ihrer typischen<br />

Ausprägung erhalten.<br />

Der Nationalpark Bayerischer Wald steht<br />

der Bevölkerung zum Erleben von Wildnis<br />

und zu naturverträglichen Bildungsund<br />

Erholungszwecken offen. Als Umweltbildungsstation<br />

fördert er das Verständnis<br />

für den Natur- und Umweltschutz.<br />

Bildungs- und Erholungseinrichtungen<br />

tragen auch zur Lenkung der Besucher<br />

bei.<br />

Die Erkenntnisse der wissenschaftlichen<br />

Beobachtung und Forschung über natürliche<br />

Abläufe in vom Menschen nicht<br />

genutzten Waldökosystemen dienen über<br />

die Nationalparkgrenzen hinaus dem Naturschutz,<br />

der naturkundlichen Bildung<br />

und der naturnahen Forstwirtschaft.<br />

Der Nationalpark prägt das Erscheinungsbild<br />

der Region. Als Imageträger<br />

für einen natur- und kulturverträglichen<br />

Tourismus stärkt er die wirtschaftliche<br />

Struktur. Die Belange der örtlichen Bevölkerung<br />

werden in den Planungen und<br />

Maßnahmen des Nationalparks angemessen<br />

berücksichtigt. Dadurch soll die Integration<br />

und die Akzeptanz des Nationalparks<br />

in der Region gefördert werden.<br />

Kontakt:<br />

Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald<br />

Freyunger Straße 2,94481 Grafenau,<br />

Telefon 0 85 52 / 96 000<br />

www.nationalpark-bayerischer-wald.de<br />

poststelle@fonpv-bay.bayern.de


Veranstaltungen 2005<br />

12. Internationale Ausstellung „Jagen<br />

und Fischen“ vom 06. bis 10.04.2005 in<br />

München<br />

9. Statusseminar des Kuratoriums der<br />

StFoV am 12.5.2005 in Freising, im<br />

Hörsaal 21 der TUM. Beim Statusseminar<br />

werden aktuelle Ergebnisse aus forstlichen<br />

Forschungsprojekten vorgestellt.<br />

Bundesgartenschau 2005 vom 28. April<br />

bis 09. Oktober in München. Bei der<br />

BuGa wird das ZWFH in Form verschiedener<br />

Führungen und Veranstaltungen<br />

tätig. Unter anderem gestaltet das ZWFH<br />

in 37. Kalenderwoche den Pavillon, der<br />

sich im „Blattgarten“ des BuGa-<br />

Geländes befindet. Über das genaue Programm<br />

wird in Kürze unter www.waldwild-jagd.de<br />

berichtet.<br />

Naturereignisse wie Sturmwurf und Schneebruch fungieren im Nationalpark Bayerischer Wald zusammen mit<br />

Insekten- und Pilzbefall als wesentliche Impulsgeber einer natürlichen Waldentwicklung.<br />

Berichte vom Forst-Campus<br />

+++ Dr. Andreas Rothe als Professor<br />

für Bodenkunde an den Fachbereich<br />

Forst berufen<br />

Dr. Andreas Rothe wurde zum ersten<br />

März 2005 als Professor an die FH Weihenstephan,<br />

FB Wald und Forstwirtschaft<br />

berufen. Er vertritt die Fächer Bodenkunde,<br />

Standortslehre und Ökologie der<br />

Waldbäume. Nach dem Studium von<br />

Lebensmittelchemie und Forstwissenschaften<br />

und anschließendem Refrendariat<br />

arbeitete Herr Rothe als wissenschaftlicher<br />

Assistent am damaligen Lehrstuhl<br />

für Bodenkunde und Standortslehre und<br />

promovierte dort 1997 zum Dr. rer. silv.<br />

Seit dem Jahr 2000 war Herr Dr. Rothe<br />

am bayerischen Staatsminsterium, wo er<br />

schwerpunktmäßig mit der waldbaulichen<br />

Betriebssteuerung sowie der Nachhaltigkeitskontrolle<br />

im Bayerischen<br />

Staatswald befasst war.<br />

.+++ Neuer Mitarbeiter am Zentrum<br />

Wald-Forst-Holz Weihenstephan<br />

Seit 15. Februar 2005 ist Herr Christian<br />

Macher als neuer Mitarbeiter am Zentrum<br />

tätig. Er unterstützt die Geschäftsleitung<br />

unter anderem bei der Öffentlichkeitsarbeit,<br />

der Planung und Durchführung<br />

von Veranstaltungen und wird sich<br />

auch um die Vereinsgeschäfte kümmern.<br />

+++ Spendenaufruf für Tsunami-Aid<br />

UEF-Kongress 2005 vom 15. bis 18.<br />

Juni in Freising. Die UEF (Union Europäischer<br />

Forstleute) feiert 2005 ihr 40-<br />

jähriges Bestehen.<br />

BWI-Kolloquium am 22.06.2005 in<br />

Freising, Veranstaltungsort ist der<br />

„Lindenkeller“<br />

Tagung zur Rosskastanie als Baum des<br />

Jahres am 8. und 9. Juni 2005 in München,<br />

Kulturzentrum Messestadt<br />

Richtigstellung aus Waldforschung<br />

aktuell 8/2004<br />

Herr Josef Spann ist nicht, wie fälschlicherweise<br />

von uns im Zusammenhang<br />

mit dem <strong>Waldbesitzer</strong>tag berichtet, Vorsitzender<br />

der WBV Holzkirchen, sondern<br />

der WBV Rosenheim. Vorsitzender der<br />

WBV Holzkirchen ist Herr Michael<br />

Lechner. Wir bitten unser Versehen zu<br />

entschuldigen!<br />

Prof. Dr. Andreas Rothe<br />

Die ehemalige LWF-Mitarbeiterin Katharina<br />

Brändlein unterstützt vor Ort die<br />

von der Flutwelle geschädigte Bevölkerung<br />

auf Sri-Lanka. Sie konzentriert sich<br />

darauf Kleinstunternehmer wieder auf<br />

die Beine zu helfen und ihnen somit ihre<br />

Existenz zurückzugeben. Diese Hilfe zur<br />

Selbsthilfe unterstützt auch das ZWFH<br />

und ruft daher seine Mitglieder und die<br />

Leser dieses Newsletters zu Spenden auf.<br />

Die Bankverbindung des Spendenkontos<br />

und weitere Informationen finden Sie<br />

unter www.tsunami-aid.de<br />

Bei dieser Ausgabe danken wir für die<br />

freundliche Mitwirkung von:<br />

FR E. Uhl, Ltd. FD Dr. G. Ohrner, Dr. J. Kremer,<br />

B. Wolf, Prof. Dr. D. Matthies;<br />

Rainer Pöhlmann.<br />

Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan,<br />

Am Hochanger 11, D-85354 Freising<br />

Tel: +49-8161-714951<br />

email: info@forstzentrum.de<br />

www.forstzentrum.de<br />

Redaktion: Gruppe Öffentlichkeitsarbeit Zentrum<br />

Wald-Forst-Holz Weihenstephan<br />

Auflage: 7.000, erscheint 4 –5 mal pro Jahr

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