Ausg. 18 - apr

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NEUES IN KÜRZE KURZNACHRICHTEN AUS EUROPA DEUTSCHLAND Die MWN Niefern Maschinenfabrik GmbH wurde nach ISO 9001 zertifiziert. Zertifizierungsgesellschaft war die „NIS ZERT“. Damit wurde dokumentiert, daß sämtliche Betriebsabläufe bei MWN – von Verkauf über Konstruktion und Entwicklung, Einkauf und Materialwirtschaft, Arbeitsvorbereitung, Produktion, Montage und Inbetriebnahme – der ISO- Norm entsprechen. Unter der Adresse http://www. klebstoffe.com ist der Industrieverband Klebstoffe e.V. (IVK) mit seiner eigenen Homepage vertreten. Hier erfährt der Interessierte Wissenswertes rund um das Thema Klebstoffe. So stellt sich beispielsweise der IVK in einem Portrait vor. Hinter dem Link „Geschichte“ verbirgt sich eine Zusammenfassung der über 5000 Jahre alten Historie des Seit April 1998 hat Gruber+Weber Karton seine LKW-Flotte im Rahmen der Pro-Carton-Endverbraucherinitiative mit auffälligen Planen ausgerüstet. Natürlich verpackt mit Karton – prangt die Botschaft von den LKW’s. „Je mehr Karton- und Faltschachtel- Klebstoffs in all seinen Variationen. Auch Begriffe, Hersteller und fachliche Informationen können unter der IVK-Adresse abgerufen werden. Aktienkurse (50) Jan. April. 1998 1998 Altenburger 12,00 9,00 Bausch 44,00 66,00 Cordier 76,00 94,00 Herlitz 109,00136,00 Herlitz Int. Trading 160,00144,00 Niedermayr 378,00326,00 (Nennwert 100) Papierf. Weissenst. 277,00300,00 PWA 330,00320,00 SAPPI 7,00 11,80 Schwäb. Zellstoff 198,00271,00 Stora Kopparbergs 22,00 32,50 Temming 65,00 84,00 Zanders 122,00165,00 RUSSLAND Der Aufsichtsrat der AG Zellstoff- und Papierkombinat Archangelsk hat dem durch den Vorstand des Unternehmens vorgelegten Produktionsprogramm für das Jahr 1998 zuge- hersteller sich der Kampagne anschließen, um so öfter erreichen wir den Konsumenten und um so mehr wird er ‘ganz natürlich’ zu in Karton verpackten Waren greifen“, hofft Joachim Eller, Verkaufsleiter bei Gruber+Weber Karton, daß noch viele dem Vorbild folgen werden. stimmt, das u. a. folgende Produktionsarten und -mengen vorsieht: 624 100 t gebleichte und ungebleichte Sulfatzellstoffe auf der Basis von Nadel- und Laubhölzern, 214 500 t Kraft- und Testliner, 53 600 t Schreibpapiere, 360 Millionen Schulhefte. Als neue Erzeugnisse sollen in die Produktion u. a. ein „universell“ einsetzbarer Verpackungskarton und eingefärbte Holzfaserplatten eingeführt werden. Es ist vorgesehen, den Bauhof, die mechanischen, elektrischen und weitere Werkstätten zu eigenständigen Dienstleistungseinheiten im Unternehmen umzustrukturieren. Die Auftragsvergabe an diese wird stärker als bisher an ökonomischen Kriterien ausgerichtet. Die Einbeziehung von Fremdfirmen soll nur noch über Ausschreibungen erfolgen. Für die Lohn- und Gehaltsabrechnung der Mitarbeiter werden neben der erbrachten Leistung auch in bestimmtem Umfang die Ergebnisse aus einer notwendigen Kostensenkung Berücksichtigung finden, wobei auch ein weiterer Personalabbau notwendig wird. Mit all diesen Maßnahmen hofft die Unternehmensleitung, in diesem Jahr gewinnbringend zu arbeiten. SCHWEDEN Bei der Würdigung herausragender Leistungen der industriellen Umweltarbeit ist dem Stora-Konzern in der Kategorie „Umweltkommunikation“ die Ehrenauszeichnung zuerkannt worden. Sie wurde von König Carl Gustaf von Schweden in einer Feierstunde in Stockholm überreicht. Träger des Auszeichnungsverfahrens sind der Verband der Schwedischen Industrie, die Akademie der Ingenieurwissenschaften, das Zentralamt für Natur- und Umweltschutz sowie die Registerstelle für Validierungen. „Für ausgewogene Kommunikationsarbeit auf der Grundlage einheitlicher Berichterstattung auf Konzern- und Standortebene im gesamten Betätigungsfeld des Stora-Konzerns unter Einbeziehung besonderer Materialien, unter anderem der Ökobilanzen, zur Rolle des Waldbaus in der Forstwirtschaftsindustrie,“ so die Begründung der Jury für die Auszeichnung. Gewürdigt wird die industrielle Umweltarbeit in insgesamt sieben Klassen. In der Kategorie Umweltkommunikation kommen solche Unternehmen in die Auswahl, die in offener und glaubwürdiger Berichterstattung interessierte Gruppen über ihre Umweltarbeit informieren und auf diese Weise in der öffentlichen Umweltdiskussion zu einem konstruktiven Dialog über die industrielle Umweltarbeit beitragen. 399 18/98
UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE Stradivaris unter den Papieren: Emeric Thibierge und Jérôme Comar schaffen Qualitäten für repräsentative und kreative Zwecke Von Jürgen Briem Emeric Thibierge beim apr-Gespräch in den Büros der Fa. T&C, die er zusammen mit Jérôme Comar begründet hat. Die ehemaligen Mitarbeiter von Arjo-Wiggins Appleton haben die Papierwelt um einen neuen Beruf bereichert: „créateurs de papiers“. Die apr ließ sich darin in Paris von Emeric Thibierge einführen. Mineralis, Canevas, Cromàtico,-ca – schon die Namen verweisen auf Besonderes, sind ihrerseits schon Ausdruck einer schöpferischen Potenz, die in der nüchternen Welt der industriell gefertigten Papiere derzeit vielleicht weltweit einzigartig ist. Damit sie sich voll und unbelastet von Rentabilitätskalkülen entfalten konnte, waren größtmögliche Unabhängigkeit und völlige kreative Freiheit die „conditio sine qua non“, - und, was Thibierge angeht, eine gewisse „Urerfahrung mit dem rastlosen schöpferisch-innovativen Geist der Japaner“. Nur zwei Jahre hat er den vor Ort in sich aufnehmen können, als Verkäufer französischer Edelweine. „Alles ist dort machbar, jede innovative Idee umsetzbar; egal, in welchem Bereich; und was für ein seltener Respekt für Papier! Geschenkpapier zum Beispiel wird nicht einfach zusammengeknüllt und weggeworfen wie bei uns, sondern gefaltet und aufbewahrt, um später etwa als Material für Dekorationen verwendet zu werden.“ Emeric Thibierge und Jérôme Comar haben ihre Namen zum gemeinsamen Firmenlogo verbunden: T&C. Das junge Unternehmen mit momentan zehn Mitarbeitern wurde erst vor knapp sechs Jahren gegründet. Es residiert in einer hellen, lichtdurchfluteten Büroetage eines typischen Pariser Hinterhofhauses in der Rue de Tocqueville im 17.Arrondissement. Der letzte Jahresumsatz lag schon bei ca. 6 Mio. DM, was einem Zuwachs von 50 % entspricht. Interessant ist die Vorgeschichte.Vor sieben oder acht Jahren kam den beiden AWA-Managern die Idee für ihren jetzigen Beruf. Thibierge, heute 37, war bei „Arjo“ Marketingchef für Designerqualitäten, der zwei Jahre jüngere Comar zuständig für Feinpapiere. Im Rahmen einer kritischen Bestandsaufnahme des Marktes für sogenannte Kreativpapiere mit speziellen Farb-, Motiv- oder anderen originellen Effekt-Texturen hätten damals alle Beteiligten das vorhandene Angebot eigentlich für hinreichend breit und vielfältig befunden, erinnert sich Emeric Thibierge. Die eigene kreative Neugier hat ihn dann aber einmal in ein altes Pariser Viertel gelenkt, in dem mit Stoffen und feinen Tuchen gehandelt wird. Und dort seien ihm einfach die Augen übergegangen vor lauter Auswahl: „Nehmen Sie nur die Farbe Schwarz! Bei Kreativpapieren gibt es da nicht mal eine Handvoll, bei den Stoffen aber gleich über fünfzig, – voll-schwarz, etwas heller, warme, kalte Töne, einfach alles!“ Warum nicht bei Papier?, habe er sich gefragt und die Antwort bald darauf gefunden: Im Textilbereich gibt es spezielle Designer; die besten sind sehr bekannt, werden hochbezahlt und arbeiten auf eigene Rechnung; für jeden neuen Entwurf gehen sie anschließend auf die Suche nach einer Fabrik, die über die nötigen Anlagen verfügt und die spezifischen Techniken für die Umsetzung der Idee beherrscht. Das kann eine in Frankreich oder auch im Ausland sein. Sie fertigt die Stoffe als Zulieferer; vermarktet werden sie danach weltweit von den Designern selbst. „Das könnten wir eigentlich genauso machen“, sagten sich Thibierge und Comar: Kreativpapiere entwerfen für Werbedrucke, Broschüren, Jahresberichte, Kataloge, Mailings, Glückwunschkarten, – kurz, alles, was eine repräsentative Dimension hat; danach sehen, mit welcher Herstellungstechnik das vorgestellte Ziel zu erreichen wäre, das spezielle Material, die Textur, der besondere Stil, das Motiv, das Dessin, der Berühreffekt; her- Emeric Thibierge (links) und Jérôme Comar. umschauen, wer bzw. welche Papiermaschine das machen kann, und das Endprodukt schließlich weltweit selbst „verlegen“ oder über Verträge mit dem Papierhandel. Schon nach dem knappen Dutzend Jahren ihres Bestehens ist die Firma T&C in der Tat auf allen Kontinenten eingeführt. Die letzte Papierschöpfung, Cromàtico,-ca, wurde 1997 in 15 Ländern gleichzeitig vorgestellt. Die erste Containerladung des vielseitig verwendbaren Transparent-Papiers ging nach Asien. „Cromàtico,-ca“ ist ein schönes Beispiel dafür, wie Emeric Thibierge und sein Partner zu ihren Ideen kommen, mit offenbar besonders feinen Antennen für Tendenzen, die in der Luft liegen, sagt Thibierge, und dies vor allem in der „ungebrochen kreativen Pariser Luft“. Vor vier, fünf Jahren kam ihm der Gedanke, matt-farbenes, transparentes Papier „wie Murano-Glas“ zu entwerfen, mit dem typischen Sandeffekt. „Ich habe mir gesagt, wenn ich das schön finde, tun das andere in der Welt vielleicht auch“, erzählt der Pariser Papierschöpfer, und wenig später habe er mit Überraschung festgestellt, daß Transparenz inzwischen eine Art weltweit vorherrschendes, neues Leitmotiv für Designer aller Arten 18/98 402
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