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KOMM! - Dr. Lothar Gassmann

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Komm ! 13<br />

Edle Härte, durch die Gnade gefestigt<br />

Herrliche Kostbarkeit<br />

Nach oben geöffnet – nach unten geschlossen<br />

S<br />

o vorzüglich die Schönheit<br />

der Einfalt ist, so außerordentlich<br />

ist auch die Kostbarkeit der heiligen<br />

Einfalt. Sie wird gemessen an dem Wert<br />

der Tugenden Christi, die in der Einfalt<br />

erscheinen, und an der Seltenheit der<br />

reinen Einfalt auf Erden. Es ist die Kostbarkeit<br />

eines lebendigen Steines. Viele<br />

kostbare Edelsteine gibt es auf Erden,<br />

und im Himmel wird es noch ungleich<br />

mehr geben, – aber in Zion hat Gott einen<br />

auserwählten, kostbaren lebendigen<br />

Edelstein gelegt, und wer an den glaubt,<br />

wird nicht zuschanden werden. Den<br />

Gläubigen gehört die Kostbarkeit dieses<br />

lebendigen und auserwählten Edelsteins<br />

(1Petr 2,6.7). Das ist der vor Menschenaugen<br />

wunderbar von Gott gekommene<br />

Stein, den die Bauleute für nichts geachtet<br />

und verworfen haben, der zum Eckstein<br />

geworden ist (Apg 4,11). Sein Name<br />

ist Jesus Christus, und seine Kostbarkeit<br />

ist der ureinzige Wert des Lebens Jesu<br />

Christi, hingegeben und ausgeflossen<br />

für uns als kostbares Blut eines fehllosen<br />

und fleckenlosen, vor Grundlegung der<br />

Welt für die zuvor gesehene Sünde zuvor<br />

ersehenen Lammes. Denn wir wissen,<br />

dass wir nicht mit vergänglichen Dingen,<br />

mit Silber oder Gold, losgekauft<br />

sind von unserem nichtigen Wandel,<br />

sondern durch das kostbare Blut Christi<br />

(1Petr 1,18.19). Diese unvergleichliche,<br />

ureinzige Kostbarkeit des Lebens und<br />

Blutes Christi Jesu ist den Gläubigen<br />

zuteil geworden ; denn ihnen gehört diese<br />

Kostbarkeit des lebendigen Edel- und<br />

Ecksteins allein, und eben diese Kostbarkeit<br />

ist die Kostbarkeit der heiligen Einfalt.<br />

Die Zwiespältigen haben den kostbaren,<br />

lebendigen Baustein, durch den<br />

Gott Grund zu einer neuen Welt legte,<br />

für nichts geachtet und verworfen und<br />

verwerfen Ihn noch alle Tage, – aber die<br />

Unmündigen und Einfältigen glaubten<br />

an seinen Wert und glauben noch alle<br />

Tage neu. Ihnen konnte des Steines<br />

Kostbarkeit, ihnen konnte die Erlösung<br />

durch Christi Blut, ihnen konnte<br />

durch den Heiligen Geist Christi Leben<br />

mit seinen Tugenden gegeben werden.<br />

Sie allein haben mit dieser Kostbarkeit<br />

zugleich die größten und köstlichsten<br />

Verheißungen empfangen, auf dass sie<br />

dadurch göttlicher Natur teilhaftig werden<br />

(2Petr 1,4). Wie selten freilich gedeiht<br />

dieses kostbare Jesus leben auf Erden,<br />

wie selten wird das Teilhaben an seiner<br />

göttlichen Natur offenbar ! Wie selten<br />

sind die einfältigen Herzen, denen<br />

man es anmerkt –, sie haben mit dem<br />

»gleichen kostbaren Glauben«, den die<br />

Apostel und ersten Christen empfingen,<br />

auch des Edelsteins lebendige Kostbarkeit<br />

empfangen ! (2Petr 1,1.) Wo man sie<br />

aber findet, da erstatten sie den Mangel<br />

der übrigen und sind eine Erquickung<br />

für den Geist (1Kor 16,18). O kostbare<br />

Einfaltsseelen, wie wird einem in ihrer<br />

Nähe so wohl und so frei ! Da ist Leben<br />

vom Lebensfürsten. In heiliger, natürlicher<br />

Unmittelbarkeit treten Mensch<br />

und Mensch einander nahe. Kein ängstliches<br />

oder schlaues Verbergen ist nötig,<br />

keine berechnenden Absichten werden<br />

verfolgt, kein unwahres Wort braucht<br />

geredet zu werden ; das geschmeidige<br />

und doch so herzarme Gaukelspiel<br />

der Höflichkeit ist abgetan und an seine<br />

Stelle die Wesenheit der Liebe und<br />

Wahrheit getreten. O kostbare Einfaltsseelen<br />

! Sie sind der ermunternde<br />

Vortrupp der erlösten Schar und ein<br />

erquickender Vorschmack vom Leben<br />

der Seligen in Christi Königreich. Nur<br />

in ihnen spiegelt sich bei aufgedecktem<br />

Angesicht die Klarheit des Herrn als Erlöst-Sein<br />

von jedem gemeinen Lug und<br />

Trug der menschlichen Selbstsucht. Das<br />

ist unberechenbare Kostbarkeit.<br />

Des lebendigen Edelsteins Kostbarkeit<br />

liegt aber nicht nur in seiner unvergleichlichen<br />

Eigenschaft, das in ihm<br />

gesammelte himmlische Licht widerzustrahlen,<br />

sondern vor allem in seiner<br />

Härte. Ohne diese Härte keine Lichtfülle<br />

und kein Lichtschein.<br />

Geöffnet nach oben, geschlossen<br />

nach unten : so erschien Christus Jesus<br />

auf Erden. Das war seine unerfindliche<br />

Einfalt. Die Fülle der Gottheit wohnte<br />

leibhaftig in Ihm, – aber sie wohnte in<br />

Ihm hinter einer unangreifbar hehren<br />

Abgeschlossenheit. Unaufhörlich strahlte<br />

Er göttliches Wesen aus, – aber nichts<br />

menschlich Gemeines vermochte Ihn<br />

schädigend anzugreifen oder gar spaltend<br />

in Ihn einzudringen. Des himmlischen<br />

Edelsteins Härte erwies sich als<br />

unverletzbar, und so uneindringlich,<br />

unzerstörbar hart musste Er erscheinen,<br />

damit Er zum Eckstein eines neuen<br />

Weltenbaues werden konnte. Alles Licht<br />

und Leben sollte Er tragen ; es sollte sich<br />

aber auch alle Finsternis und aller Tod<br />

an Seiner Härte brechen. So ist Er das<br />

Licht der Welt, der Grund- und Eckstein<br />

seines Reiches, aber auch der Stein<br />

des Anstossens und der Fels des Ärgernisses<br />

geworden, an dem sich alle stoßen,<br />

die dem Wort nicht glauben, wozu sie<br />

auch bestimmt sind (1Petr 2,8). »Wer auf<br />

diesen Stein fällt, der wird zerschellen ;<br />

auf wen aber er fällt, den wird er zermalmen.«<br />

(Lk 20,18.)<br />

Diese edle Härte findet sich in der<br />

Kostbarkeit jeder Einfaltsseele wieder.<br />

Inmitten einer verkommenden<br />

Menschheit, die immer lauter von Liebe<br />

schwatzt, immer selbstsicherer von Freiheit<br />

und Gerechtigkeit faselt und dabei<br />

fortgesetzt den himmlischen Eckstein<br />

verwirft, sich an Ihm ärgert und dem<br />

Wort nicht glaubt, inmitten dieser Verlotterten<br />

besitzen allein die Einfältigen<br />

die edle Härte des Widerstandes gegen<br />

die steigende Flut der Verwirrung und<br />

des Verderbens. Sie allein stehen unbeweglich<br />

fest, sehen unbeirrt und nüchtern<br />

klar, behalten ein unantastbares<br />

Gotteswort, haben unerschütterlichen<br />

Felsengrund unter ihren Füßen und unzerbrechliches<br />

Rückgrat in ihrem Wesen.<br />

Hart wie ihr Meister verkündigen sie<br />

diesem taumelnden Geschlecht den Gerichtstag<br />

des kommenden Zornes Gottes<br />

und erdulden indes in Geistesfestigkeit<br />

jeden Widerspruch der Toren und<br />

Sünder. Welch eine seltene Kostbarkeit,<br />

diese edle Härte eines Einfaltsherzens,<br />

das durch Gnade fest geworden ist in<br />

seinem unveränderlichen Herrn und<br />

dessen unvergänglichem Wort !<br />

In dieser Kostbarkeit der Einfalt<br />

lass mich, o Herr, angetroffen werden !<br />

Möge das seltene Licht Deiner Tugenden<br />

aus mir leuchten und die unangreifbare,<br />

unspaltbare Härte des Ecksteins an<br />

mir wahrgenommen werden ! &

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