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KOMM! - Dr. Lothar Gassmann

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16<br />

Komm !<br />

Gebunden – aufgrund vorgetäuschter Sicherheit<br />

Das falsche Heil<br />

Die oft verbliebene Hypothek an Bereitschaft zum Okkulten<br />

E<br />

inen Schwärmer, der an seiner<br />

mystischen Erfahrung hängt,<br />

von seinem Irrtum abzubringen, ist<br />

nahezu unmöglich. Besonders Freunde<br />

enthusiastischen Christentums empfinden<br />

das Auftauchen »urchristlicher«<br />

Erscheinungen in bestimmten Phasen<br />

der Kirchengeschichte als Erweis für<br />

ein Wirken des Heiligen Geistes. Sie<br />

vergessen oder übersehen oder verkürzen<br />

– in ihrer euphorischen Begeisterung<br />

für das Übernatürliche – die Aussagen<br />

Jesu über zukünftige Verführungen,<br />

oder stellen sie in einen anderen<br />

Zusammenhang. Sie missachten die<br />

Warnungen aller Apostel vor Irrlehren<br />

und die Aufforderung zur Wachsamkeit<br />

und zur nüchternen Prüfung.<br />

Aber gerade die gegenwärtigen Verführungstendenzen<br />

auf religiösem wie<br />

auch auf ideologischem Gebiet lehren<br />

uns, die Parallelen aus der Vergangenheit<br />

äußerst misstrauisch und kritisch<br />

zu betrachten. Das in allen Religionen<br />

vorhandene magisch-dämonische<br />

Element, das auf dem Untergrund<br />

der im Menschen seit dem Sündenfall<br />

schlummernden Dunkelkräfte seine<br />

Entfaltungsbasis findet, darf auch im<br />

›Christentum‹ nicht leichtfertig übersehen<br />

werden.<br />

Vergessen wir nicht : Die Christianisierung<br />

Europas und der übrigen Welt<br />

geschah und geschieht genau auf diesem<br />

okkult-trügerischen Boden dämonischen<br />

Götterglaubens, der nie ganz<br />

abgetragen und überwunden wurde.<br />

Restbestände gingen ins Christentum<br />

über : abergläubische Praktiken, heidnische<br />

Feste, religiöse Riten wurden<br />

einfach aufgenommen, mit halbwegs<br />

neuen Inhalten gefüllt und somit verchristlicht.<br />

Der christliche Überbau<br />

löste aber die geheimen Verbindungen<br />

zur Götter- und Geisterwelt nie restlos<br />

auf. Es ist ein schwerwiegender Irrtum<br />

zu meinen, durch Taufe und oberflächliche<br />

Belehrung und allgemeinen<br />

Gottglauben sei der Mensch schon<br />

von allen Bindungen automatisch befreit.<br />

Der Lösungsprozess kann sich<br />

über Jahre erstrecken und hängt im<br />

wesentlichen davon ab, inwieweit der<br />

Mensch sich persönlich in das Schriftwort<br />

vertieft und entsprechend auf das<br />

vollbrachte Erlösungswerk Jesu Christi<br />

eingeht. Dazu gehört Liebe zur Wahrheit<br />

und das Beiseite-Stellen ichbezogener<br />

Wünsche und Ziele. Aus langjähriger<br />

Erfahrung glaube ich sagen<br />

zu dürfen, dass es zahlreiche Christen<br />

gibt (wie von vielen Seelsorgern bestätigt<br />

wird), die eine mehr oder weniger<br />

große Hypothek an Bereitschaft zum<br />

Okkulten aus den Restbeständen früheren<br />

Aberglaubens unterschwellig<br />

aufweisen. Und diese geheimen Bestände<br />

sind die eigentlichen Anknüpfungspunkte<br />

für die verführerischen<br />

Geister und Dämonen, auch und gerade<br />

im fromm-religiösen Gewand. Wie<br />

dicht Glaube, Religion und magischer<br />

Aberglaube im entarteten Christentum<br />

stets beieinander lagen, beweisen zur<br />

Genüge die unheimlichen Vorgänge<br />

im finsteren Mittelalter. Fest steht, dass<br />

sowohl bei den Verfolgern als auch bei<br />

manchen prophetiegesteuerten Opfern<br />

der Inquisition, der Hexen- und Ketzer(=<br />

Christen-)verbrennung betrügerische<br />

Mächte ihr Wesen hatten.<br />

Wir haben nirgendwo, außer in der<br />

Heiligen Schrift, die ganze Wahrheit –<br />

das sollte uns bescheiden machen. Die<br />

Auseinandersetzungen im ideologischreligiösen<br />

Bereich heute zeitigen ähnliche<br />

Ergebnisse. Wie könnte es auch anders<br />

sein, wenn der durch Unverstand<br />

und Sünde von der Heiligen Schrift<br />

gelöste Mensch sich satanischer Mächte<br />

bedient !<br />

Die Bibel sagt : »Das Herz des Menschen<br />

ist böse von Jugend auf (1Mo 8,21).<br />

Nicht die gesellschaftlichen Umstände<br />

beeinflussen und prägen den Menschen,<br />

sondern allenfalls offenbaren die<br />

Umstände die Bosheit seines Herzens<br />

infolge der innewohnenden Sünde<br />

(Röm 7,14-20).<br />

Und gleicherweise wirkt auch die<br />

Mystik mit ihren charismatischen<br />

Geister-Gaben. Diese offenbaren nur<br />

zu häufig, was im Herzen des Menschen<br />

ist. Als wiedergeborene Christen<br />

der Endzeit sind wir in besonderem<br />

Maße zur Prüfung, zur Nüchternheit<br />

und Wachsamkeit aufgerufen.<br />

Für das an den Trend der Zeit angepasste<br />

Christentum unserer Tage wurde<br />

der apostolische Anruf, die Geister<br />

zu prüfen und zu unterscheiden, nahezu<br />

gegenstandslos, uninteressant, ja<br />

»bedenklich« und »anmaßend«. Das<br />

biblisch begründete Wächteramt ist<br />

unerwünscht, sowohl in liberalen als<br />

auch in bibeltreu-erbaulichen Kreisen,<br />

wo Hinweise als störend empfunden<br />

werden. Und besonders unerwünscht<br />

ist Wachsamkeit in Gruppierungen,<br />

die den Anspruch erheben, ›urchristliche‹<br />

Geistesoffenbarungen zu haben.<br />

Die heute so notwendige Einübung<br />

in das biblische Prüfen zur Unterscheidung<br />

der Geister ist auch einer ideologiebesetzten<br />

Ökumenepraxis mit<br />

charismatischem Einschlag ein Dorn<br />

im Auge. (Anm. Bearb. : Dies schrieb der<br />

Autor spätestens im Jahre 1988.) Selbst in<br />

evangelikalen Kreisen setzt sich mehr<br />

und mehr eine vom Humanismus geprägte<br />

und gesteuerte antichristliche<br />

Toleranzidee durch, die um des religiösen<br />

Friedens und der Einheit willen<br />

bedenkenlos Fremdelemente unterschiedlicher<br />

Frömmigkeitsformen aufgreift<br />

und in bestehende Glaubensstrukturen<br />

übernimmt.<br />

Gemeint sind hier weniger neomarxistische<br />

Tendenzen im theologischen<br />

Gewand – wie etwa das sog. »Befreiungsevangelium«,<br />

oder die Emanzipationswelle<br />

der feministischen Theologie,<br />

die uns eine abartige Theologie<br />

mit all ihren perversen Nebenerscheinungen<br />

bescherte – sondern vielmehr<br />

die verderblichen Einflüsse okkultreligiöser<br />

Methoden und Praktiken<br />

des fernöstlichen Mystizismus, z. B.<br />

Yoga, Meditation, Gruppendynamik,<br />

die bedenkenlos über die atheistische<br />

Psychologie und Psychotherapie in die<br />

christliche Seelsorgepraxis übernommen<br />

worden sind.<br />

Es besteht kein Zweifel : das zeitgemäß<br />

engagierte Christentum tendiert,<br />

durch antichristliches Denken gesteuert,<br />

zu einem weltumfassenden Abfall<br />

von Gott, zum Abfall von der Wahrheit,<br />

die in Jesus Christus ist, hin zu einem

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