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NATurNsEr ADvENT 2009

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GEMEINDEBLATT NATURNS | Nr. 5 | November <strong>2009</strong> 11<br />

„Energieautarke“ Gemeinde<br />

Bei der Klausur des Gemeinderates<br />

wurden zwei Projekte auf den Weg<br />

gebracht, die wesentlich dazu beitragen<br />

sollen, dass die Gemeinde<br />

mehr Unabhängigkeit im Bereich<br />

der elektrischen Energie erlangen<br />

kann: das E-Werk Haselbrunn und<br />

die Fotovoltaikanlage auf dem Dach<br />

des Erlebnisbades.<br />

Die Gemeindeverwaltung Naturns<br />

strebt im Bereich Energie eine größere<br />

Unabhängigkeit an, auch wenn<br />

die Energiebilanz noch nicht ausgeglichen<br />

ist, soll dadurch ein weiterer<br />

Schritt zur „Energieautarkie“ gemacht<br />

werden. Die beiden Projekte<br />

Fotovoltaikanlage Erlebnisbad und<br />

Trinkwasserkraftwerk Haselbrunn<br />

wurden mittlerweile im Dringlichkeitswege<br />

auf die Tagesordnung der<br />

Baukommission gesetzt und genehmigt,<br />

damit die Gemeinde die Finanzierung<br />

über ein günstiges Darlehen<br />

des regionale Rotationsfonds in Anspruch<br />

nehmen kann. Zu den Vorhaben<br />

fand im Vorfeld auf verschiedenen<br />

politischen Ebenen bereits<br />

des Öfteren eine breite Diskussion<br />

statt.<br />

Zum Erlebnisbad Naturns: In den<br />

vergangenen drei Jahren ist es gelungen,<br />

sowohl bei der Heizenergie,<br />

als auch beim Stromverbrauch Reduzierungen<br />

zu erreichen. Trotzdem<br />

sind die Ausgaben beim Strom aufgrund<br />

der höheren Tarife gestiegen.<br />

Die Heizenergie wird dabei zum<br />

überwiegenden Teil vom Fernheizwerk<br />

Naturns geliefert. Dieses wird<br />

durch Hackschnitzel aus den eigenen<br />

Wäldern versorgt, was eine ökologisch<br />

und ökonomisch vorbildliche<br />

Lösung darstellt. Die elektrische Energie<br />

wird von den Etschwerken geliefert.<br />

Die Preissteigerungen und<br />

natürlich auch die günstigen Förderungen<br />

haben den Verwaltungsrat<br />

der Kultur & Freizeit GmbH und auch<br />

die Gemeindeverwaltung motiviert,<br />

eine Studie zur Nützung der Dächer<br />

für PV-Anlagen in Auftrag zu geben.<br />

Diese Studie der unabhängigen Firma<br />

Planconsulting hat ergeben, dass<br />

sich die Dachausrichtungen sehr gut<br />

für die Produktion von Strom eignen.<br />

Laut aktueller Berechnung wäre eine<br />

Energie-Wertschöpfung von jährlich<br />

ca. 100.000 kWh möglich, was etwa<br />

1/5 des Stromverbrauchs des Erlebnisbades<br />

entspricht. Somit könnte<br />

Durch eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Erlebnisbades sollen zukünftig umweltfreundlich ca.<br />

100.000 kWh an elektrischer Energie produziert werden.<br />

der notwendige Strom zumindest zu<br />

einem Teil vor Ort umweltfreundlich<br />

selbst produziert werden. Die Amortisation<br />

der Anlage wird laut Studie<br />

etwa 10 bis 12 Jahre in Anspruch nehmen,<br />

gleichzeitig kann der Strom kostenlos<br />

genützt und durch die Ausschüttung<br />

der staatlichen Förderung<br />

ein kleiner Gewinn für die Gemeinde<br />

erwirtschaftet werden. In den Folgejahren<br />

ist die Investition refinanziert<br />

und der komplette Gewinn steht zur<br />

Verfügung. Damit ist das Projekt<br />

nach heutigem Ermessen finanziell<br />

unbedenklich und sorgt sogar noch<br />

für eine bescheidene Erleichterung<br />

für die Führungsgesellschaft und die<br />

Gemeinde. Im Zuge der Realisierung<br />

wird zudem die dringend notwendige<br />

Dachsanierung, wie sie im Gemeinderat<br />

bereits besprochen worden<br />

ist, vorgenommen. Das hat nicht nur<br />

eine längere Lebenszeit der Struktur<br />

zur Folge, sondern stellt auch eine<br />

energetische Verbesserung dar, da<br />

das Dach teilweise neu isoliert wird.<br />

Das Projekt Trinkwasserkraftwerk<br />

Haselbrunn wurde bereits einmal<br />

vom Gemeinderat Naturns genehmigt.<br />

Die aktuelle Studie von Ing. Abler<br />

sieht einen Austausch der ca. 17 Jahre<br />

alten Leitungen vor. Die Trasse<br />

wird dabei beibehalten, es werden<br />

keine neuen, größeren Eingriffe vorgenommen.<br />

Auch die Konzession<br />

wird nicht geändert. Das Projekt<br />

wurde sowohl mit dem Tschirlander<br />

Komitee als auch mit den betroffenen<br />

Grundeigentümern besprochen.<br />

Eine Arbeitsgruppe hat sich<br />

über Monate damit beschäftigt, um<br />

eine optimale Nützung zu erreichen.<br />

Das vorliegende Projekt sieht eine<br />

Produktion von ca. 400.000 kWh pro<br />

Jahr vor, was etwa dem Verbrauch<br />

der öffentlichen Beleuchtung entspricht.<br />

Der entsprechende Strom<br />

wird derzeit von den Etschwerken<br />

geliefert und muss von der Gemeinde<br />

bezahlt werden. Durch die Realisierung<br />

des E-Werks entsteht die<br />

Möglichkeit selber Energie zu produzieren<br />

und somit den Gemeindehaushalt<br />

zu entlasten. Das finanzielle<br />

Risiko ist sehr überschaubar,<br />

durch die garantierte staatliche Unterstützung<br />

amortisiert sich die Ausgabe:<br />

Es ist von einem jährlichen<br />

Überschuss von ca. 30.000 € in den<br />

ersten und ca. 50.000 € in den folgenden<br />

15 Jahren zu rechnen.<br />

Die Gemeindeverwaltung möchte<br />

mit diesen beiden Vorhaben eine<br />

Beitrag zum Umweltschutz leisten<br />

und gleichzeitig wirtschaftliche Entlastungen<br />

schaffen. Unabhängig davon<br />

wird es aber weiterhin eine wesentliche<br />

Aufgabe bleiben, Energie<br />

einzusparen und besser zu nützen.<br />

Die nicht verbrauchte Energie ist mit<br />

Sicherheit die umweltfreundlichste.<br />

(zc)

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