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GEMEINSAM STATT EINSAM: DIE ALTERSWOHNGENAOOSENSCHAFTEN Gemeinsam statt einsam | | 55 SELBSTSTÄNDIGES WOHNEN – MODELLE AUS DEM NORDEN Die klassischen Alterswohnungen, die zu Beginn der 70erund in den 80er-Jahren gebaut wurden, waren 1-Zimmer-, seltener 2-Zimmerwohnungen mit Kochgelegenheit oder sehr kleiner Küche. Hinzu kamen Altersheime mit Tagesbetreuung, Unterhaltung, Verpflegung und medizinischer Versorgung. In dieser Zeit wurden viele Altersheime gebaut, teils mit sehr aufwändiger Infrastruktur wie z. B. an der Rudolfstrasse, mit eigenem Hallenbad, Kiosk, Café usw. Die Altersheime deckten aber einen Lebensabschnitt ab, in welchem zumindest in Teilautonmie ein selbstständiges Wohnen noch möglich gewesen wäre. Heute sind die meisten zu reinen Pflegeheimen mutiert (APH), die teuerste Wohnform im Alter. In den nordischen Ländern wie z. B. Dänemark entwickelte man bereits von Jahren Konzepte für eigenständige Wohnformen, die ein selbstständiges Wohnen bis ins hohe Alter ermöglichen. An diesen Ideen orientierte sich die Wohngenossenschaft Waldeck. Das von ihr zusammengestellte Raumprogramm konnte in der Zwischenzeit auf einen weiteren Standort, am Schafmattweg in Binningen, übertragen werden. Aufgrund der demografischen Entwicklung haben verschiedene Kantone und Gemeinden begonnen, Alterskonzepte zu entwickeln. Der Bedarf an altersgerechten Wohnungen wird in den nächsten Jahren enorm steigen. Die Antworten von Paul Rudin zeigen, dass hier Nachholbedarf besteht und Konzepte z. B. für die Umnutzung bestehender Bauten völlig fehlen, was vor allem für die stadtnahen Gemeinden ohne Baulandreserven von grosser Bedeutung sein könnte. Alterswohngenossenschaften alleine können das Problem nicht lösen, aber zumindest entschärfen, da der Solidaritätsgedanke per se eine Betreuungssituation in sich schafft und so Autonomie über längere Zeit erhalten werden kann. 2 1/2- oder 3-Zimmerwohnungen mit 63 bis 80 m². Wir haben total 58 Wohnungen, 34 hier und 24 am Schafmattweg. Entscheidend ist darzustellen, was man will. Nur so kann man Interessenten, Banken und Behörden überzeugen. Die Vorarbeit ist sehr wichtig. Das Raumprogramm hat Auswirkungen auf die Finanzierung. Wie habt Ihr finanziert? Die Finanzierung lief etappenweise. Zuerst wurden Interessenten angeschrieben. So kamen 120 Leute zusammen, die einen Mitgliederbeitrag von 200 Franken für das Projekt einzahlten. Nach Vorlage des Projekts haben die Interessenten ihren Pflichtanteil (der von der Wohnungsgrösse abhängt), für die Realisation in drei Raten bezahlt. Mit diesen Beiträgen kamen wir aber noch nicht auf die 20% Eigenkapital, die die Kantonalbank forderte. Darum haben wir eine sogenannte Darlehenskasse geäuffnet. Der Zins lag etwas unter dem aktuellen Marktniveau und es kamen stattliche 4 Millionen Franken zusammen. Abb 69: Linke Seite: Ansicht auf Haus Nr. 99 an der Bottmingerstrasse von Nordwesten her. Das Gebäude im Hintergrund ist das Alters- und Pflegeheim Langmatten. Im Gebäude davor, Nr. 101, befinden sich das Büro der Wohngenossenschaft und der Gemeinschaftsraum mit Küche. Ähnlich wie in der Wohngenossenschaft Pestalozzi stehen sich die Laubengänge gegenüber, aber mit gebührender Distanz (vgl. übernächste Seite). 1:100 Zi 21.0m2 Red. 3.5m2 Bad 5.5m2 Typ A / Wohnung 1,2,3 3 Zi-Whg 81.0m² Balkon 11.0m2 Wo 22.5m2 Typ B / Wohnung 4,5,6 2 1/2 Zi-Whg 63.0m² Balkon 10.0m2 Wo 22.5m2 Vorplatz 6.5m2 Zi 17.0m2 Red. 2.5m2 Red. 2.5m2 Typ C / Wohnung 7,8,9 2 1/2 Zi-Whg 63.0m² Zi 17.0m2 Vorplatz 6.5m2 Balkon 10.0m2 Wo 22.5m2 Abb 70: Grundriss Haus Nr. 99, an der Bottmingerstrasse, Erdgeschoss, mit den Wohnungen Typ A, B und C. Der Lift – im Plan unten rechts – erschliesst alle Häuser und die Garage über einen Gang. Zi 12.5m2 Vorplatz 6.5m2 Küche 9.5m2 Laubengang Küche 9.5m2 Bad 5.0m2 Bad 5.0m2 Laubengang Küche 9.5m2 N
3 ZUKUNFTS- MODELLE AUS STRUKTURPROBLEMEN LERNEN UND NEUE WOHN- UND ORGANI SATIONSFORMEN ENTWICKELN Herausforderungen für die Basler Wohngenossenschaften Peter Würmli Bernoulli und die Zukunft: Wie weiter mit einer 100-jährigen Wohngenossenschaft? Anita Wernli Frischer Wind: Aus der Tradition eine Bewegung machen – die Eisenbahner-Baugenossenschaft Franz Lütolf Expandieren und bauen für die nächste Generation Alexio Moreno Fusionen <strong>als</strong> Chance: Vom Milizsystem zur professionellen Kleingenossenschaftsverwaltung Denise Senn Abb 74: Neubau Hegenheimerstrasse, Blick in die Loggien
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