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Gottesdienstlehre - Mohr Siebeck Verlag

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Michael Meyer-Blanck<br />

<strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

<strong>Mohr</strong> <strong>Siebeck</strong><br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

(c) 2011 <strong>Mohr</strong> <strong>Siebeck</strong> www.mohr.de


Michael Meyer-Blanck, geboren 1954; 1974–1979 Studium der evangelischen Theologie<br />

und Kirchenmusik in Köln, Mainz, Heidelberg und Göttingen; 1979 Vikar in Göttingen,<br />

1981 Pfarrer in Bramstedt, 1987 Dozent am Religionspädagogischen Institut in Loccum;<br />

1991 Promotion, 1994 Habilitation; 1995 Professor für Praktische Theologie an der Humboldt-Universität<br />

in Berlin, seit 1997 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in<br />

Bonn; seit 2006 Vorsitzender der Liturgischen Konferenz in der EKD.<br />

ISBN 978-3-16-151663-4 (Leinen)<br />

ISBN 978-3-16-149171-9 (Broschur)<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie;<br />

detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de<br />

abrufbar.<br />

© 2011 <strong>Mohr</strong> <strong>Siebeck</strong> Tübingen.<br />

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung<br />

außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des <strong>Verlag</strong>s<br />

unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen<br />

und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Das Buch wurde von pagina in Tübingen gesetzt, von Gulde-Druck in Tübingen auf alterungsbeständiges<br />

Werkdruckpapier gedruckt und gebunden.<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

(c) 2011 <strong>Mohr</strong> <strong>Siebeck</strong> www.mohr.de


Vorwort<br />

Die Lehre vom Gottesdienst verbindet nicht nur den Stoff der beiden praktisch-theologischen<br />

Disziplinen Homiletik und Liturgik. Es handelt sich darüber<br />

hinaus bei der Ausarbeitung einer <strong>Gottesdienstlehre</strong> um ein Unterfangen,<br />

das auf verschiedene wissenschaftliche Perspektiven angewiesen ist.<br />

Darum ist das vorliegende Buch nicht historisch oder systematisch, sondern<br />

perspektivisch gegliedert. Nach der Klärung von Vorfragen (Kapitel 1) folgt<br />

die systematische Perspektive (Kapitel 2), weil die historische Rekonstruktion<br />

(Kapitel 3) immer schon auf dem Hintergrund bestimmter Grundannahmen<br />

geschieht. An die historische schließt sich die empirische Perspektive an (Kapitel<br />

4), weil die historisch gewordenen Strukturen und die gegenwärtig zu<br />

beobachtende Gottesdienstpraxis den Bedingungsrahmen für die Wahrnehmung<br />

und die Gestaltung von Gottesdiensten ausmachen. Zwei weitere „empirische“<br />

Gegebenheiten sind schließlich die liturgischen Traditionen der anderen<br />

Kirchen (Kapitel 5) und die ästhetischen Überlegungen der Gegenwart,<br />

die in der Praktischen Theologie und Alltagskultur eine bedeutende Rolle<br />

spielen (Kapitel 6). Im Spiegel der Ökumene wird das Spezifikum des evangelischen<br />

Gottesdienstes, das ihm eigene Spannungsfeld von Ritus und Rede, in<br />

angemessener Weise deutlich. Erst nach diesen sechs verschiedenen Bedingungsfeldern<br />

folgt das Buch dem Ablauf des evangelischen Gottesdienstes.<br />

Dazu werden in Kapitel 7 die verschiedenen Reflexionsperspektiven im Hinblick<br />

auf die Wahrnehmung und Planung von Gottesdiensten zusammengeführt.<br />

Das betrifft die gemeinsame Behandlung der beiden Disziplinen Homiletik<br />

und Liturgik, die in wissenschaftsgeschichtlicher Betrachtung weitgehend<br />

voneinander getrennt begegnen und darum auch in diesem Buch zunächst<br />

vielfach nebeneinander dargestellt werden müssen. Indem dann aber<br />

Kapitel 7 den einzelnen Elementen des evangelischen Gottesdienstes in ihrem<br />

Ablauf nachgeht, kommen zwangsläufig der homiletische Bezug des gesamten<br />

Gottesdienstes und der liturgische Kontext der Predigt immer deutlicher in<br />

den Blick.<br />

An dieser Stelle kann ich kaum allen danken, deren Beratung und Hilfe<br />

zum Abschluss dieses Buches beigetragen haben. Zunächst sind die Freunde<br />

und Kollegen zu nennen, die Teile des Manuskriptes gelesen und kritisch kommentiert<br />

haben: Heinrich Assel in Greifswald sowie Wolfram Kinzig, Martin<br />

Laube und Michael Wolter in Bonn. Außerdem danke ich Holger Eschmann<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

(c) 2011 <strong>Mohr</strong> <strong>Siebeck</strong> www.mohr.de<br />

V


Vorwort<br />

in Reutlingen für seine Hinweise zur methodistischen Kirche und Liturgie.<br />

Bei den mühsamen Kleinarbeiten von der Recherche bis zur Korrektur 1 haben<br />

mich meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Daniel Bauer, Charlotte<br />

Loesch, Sebastian Schmidt, Anne Wellmann und besonders Hiltrud Stärk-<br />

Lemaire tatkräftig unterstützt; aus dem Kreis der Doktoranden ist außerdem<br />

Frank Peters eigens zu erwähnen.<br />

Schließlich danke ich Herrn Dr. Henning Ziebritzki und Frau Tanja Idler<br />

für die gute Zusammenarbeit sowie dem <strong>Verlag</strong> <strong>Mohr</strong> <strong>Siebeck</strong> für das Wagnis,<br />

eine neue Lehrbuchreihe zu beginnen und in diesem Rahmen eine <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

vorzusehen.<br />

Bonn, am Fest Christi Himmelfahrt 2010<br />

Michael Meyer-Blanck<br />

1 Die Schreibweise folgt den Regeln der reformierten Rechtschreibung. Auch in den Zitaten<br />

ist die Orthographie durchgehend in diesem Sinne angepasst, während Luther in der<br />

Regel nach der Weimarer Ausgabe (WA) zitiert wird. Außerdem wird bei einigen Zitaten<br />

und Begriffen die originale Schreibweise wiedergegeben (z.B. bei Schleiermachers Begriffsbildung<br />

„Sichselbstnichtsogesezthaben“).<br />

VI<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

(c) 2011 <strong>Mohr</strong> <strong>Siebeck</strong> www.mohr.de


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort .................................... V<br />

Kapitel 1: Prolegomena der <strong>Gottesdienstlehre</strong> ............ 1<br />

§ 1 <strong>Gottesdienstlehre</strong>, Homiletik, Liturgik ................. 1<br />

1. Vorbemerkung zu Begriff und Konzept der „<strong>Gottesdienstlehre</strong>“ . . 1<br />

2. „Miteinander reden“: Zum Begriff der „Homiletik“ im Anschluss<br />

an Lukas 24 ................................ 3<br />

3. Zu den Begriffen „Liturgie“, „Liturgik“ und „Gottesdienst“ ..... 6<br />

4. Der Zusammenhang von Predigt und Liturgie und die<br />

<strong>Gottesdienstlehre</strong> ............................. 10<br />

Zusammenfassung ............................... 13<br />

§ 2 Theologische und semiotische Bezüge der <strong>Gottesdienstlehre</strong> .... 14<br />

1. <strong>Gottesdienstlehre</strong> und Bezugswissenschaften .............. 14<br />

2. Die Zeichentheorie (Semiotik) als neue Bezugswissenschaft ..... 18<br />

3. Die Predigt als „offenes Kunstwerk“ .................. 22<br />

Zusammenfassung ............................... 24<br />

§ 3 Leitende Kategorien: Mitteilung und Darstellung des Evangeliums 25<br />

1. Der Gottesdienst als gemeinsames Handeln .............. 25<br />

2. Gottesdienst als „darstellende Mitteilung“ und „mitteilende<br />

Darstellung“ bei Schleiermacher ..................... 26<br />

3. Die „Kommunikation des Evangeliums“ bei Ernst Lange ...... 34<br />

4. Der Gottesdienst als Mitteilung und Darstellung des Evangeliums 37<br />

Zusammenfassung ............................... 40<br />

§ 4 Die rituelle Gestalt gottesdienstlicher Darstellung und Mitteilung 40<br />

1. Der Begriff „Ritual“ ............................ 41<br />

2. Psychoanalytische Theorien (Freud und Erikson) ........... 43<br />

3. Soziologische und alltagstheoretische Theorien ............ 44<br />

4. Kulturanthropologische Theorien zu „Übergangsritualen“<br />

(van Gennep und Turner) ........................ 47<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

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VII


Inhaltsverzeichnis<br />

5. Die Ambivalenz von Liturgie und Ritual ................ 49<br />

Zusammenfassung ............................... 51<br />

§ 5 Andere <strong>Gottesdienstlehre</strong>n und Quellensammlungen<br />

(Literaturüberblick) .............................. 52<br />

1. Quellen des Gottesdienstes ........................ 53<br />

2. Historische Darstellungen ........................ 54<br />

3. Überblick zu Lehrbüchern der Liturgik ................. 56<br />

Zusammenfassung ............................... 60<br />

§ 6 Andere Predigtlehren und homiletische Quellensammlungen .... 60<br />

1. <strong>Gottesdienstlehre</strong> und Darstellungen der Predigtlehre ........ 61<br />

2. Quellen der Predigtlehre ......................... 61<br />

3. Aktuelle Predigtlehren ........................... 62<br />

Zusammenfassung ............................... 71<br />

Kapitel 2: <strong>Gottesdienstlehre</strong> in systematischer Perspektive ... 72<br />

§ 7 Systematische und systematisch-theologische Überlegungen<br />

in der <strong>Gottesdienstlehre</strong> ........................... 72<br />

1. <strong>Gottesdienstlehre</strong> und Systematik .................... 72<br />

2. Das Verhältnis der <strong>Gottesdienstlehre</strong> zu den anderen theologischen<br />

Disziplinen ................................. 78<br />

Zusammenfassung ............................... 81<br />

§ 8 Die Bedeutung des biblischen Gottesdienstverständnisses ..... 82<br />

1. Die Bedeutung des biblischen Gottesdienstes ............. 82<br />

2. Der Gottesdienst im Kontext von Tempel und Opfer ......... 85<br />

3. Der Gottesdienst im Kontext von Synagoge und Unterweisung . . . 88<br />

4. Der Gottesdienst im Kontext von Haus, Gebot und Gebet ..... 89<br />

5. Das Zusammenspiel von Tempel, Synagoge und Haus ........ 92<br />

Zusammenfassung ............................... 93<br />

§ 9 Implizite Modelle in der Liturgiegeschichte .............. 94<br />

1. Liturgiegeschichte als Rekonstruktion .................. 94<br />

2. Rekonstruktionsmodelle der Liturgiegeschichte ............ 96<br />

3. Die Bedeutung historischer Rekonstruktionen für die Beurteilung<br />

und Gestaltung von Gottesdiensten ................... 102<br />

Zusammenfassung ............................... 103<br />

VIII<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

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Inhaltsverzeichnis<br />

§ 10 Die Bedeutung der Dogmatik für die <strong>Gottesdienstlehre</strong> ....... 103<br />

1. Der Gottesdienst in der Dogmatik ................... 104<br />

2. Der Gottesdienst als dreifaches „Interim“ bei Peter Brunner .... 106<br />

3. Gefeierter und gelehrter Glaube ..................... 107<br />

4. Korrelative Verhältnisbestimmung von <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

undDogmatik ............................... 111<br />

Zusammenfassung ............................... 114<br />

§ 11 Die Bedeutung des Betens für die <strong>Gottesdienstlehre</strong> ........ 114<br />

1. Gebet, Wort und Sakrament ....................... 115<br />

2. Das Gebet als Selbstvergewisserung ................... 117<br />

3.DasGebetalsBitte ............................ 119<br />

4.DasGebetalsGedenken ......................... 120<br />

Zusammenfassung ............................... 124<br />

§ 12 Das Verhältnis von Wort und Sakrament ............... 124<br />

1. „Verkündigung“ und „Wort“ in der <strong>Gottesdienstlehre</strong> ........ 125<br />

2. „Wort“ als umfassende evangelische Metapher ............ 126<br />

3. „Wort und Sakrament“ als zu unterscheidende Mitteilungsund<br />

Darstellungsformen des Evangeliums ............... 132<br />

Zusammenfassung ............................... 134<br />

Kapitel 3: <strong>Gottesdienstlehre</strong> in historischer Perspektive ..... 135<br />

§ 13 Die Wurzeln des evangelischen Gottesdienstes in der Alten Kirche 135<br />

1. Frühchristliche Mahlfeiern im 2. Jahrhundert und die Didache . . . 136<br />

2. Der Zusammenhang von Wort und Mahl ............... 137<br />

3. Die Entwicklung und Konzentration der Mahlfeier im 3.<br />

und4.Jahrhundert ............................ 139<br />

4. Zur Entwicklung von Kirchenjahr und Kirchenbau .......... 144<br />

Zusammenfassung ............................... 148<br />

§ 14 Die Entstehung des evangelischen Gottesdienstes an der Schwelle<br />

von Mittelalter und Neuzeit .......................... 148<br />

1. Mittelalter und Neuzeit .......................... 149<br />

2. Die Messe im ausgehenden Mittelalter ................. 150<br />

3. Die Gottesdienstreform Martin Luthers ................ 154<br />

4. Der oberdeutsche Predigtgottesdienst und die reformierte<br />

Gottesdienstreform ............................ 159<br />

Zusammenfassung ............................... 161<br />

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IX


Inhaltsverzeichnis<br />

§ 15 Aufklärung und Pietismus als Wegmarken des evangelischen<br />

Gottesdienstes ................................. 162<br />

1. Städtische Ökonomisierung und liturgische Individualisierung . . . 162<br />

2. Tendenzen der liturgischen Entwicklung im 17. und 18. Jahrhundert 164<br />

3. Die Liturgie im Herrnhuter Pietismus .................. 170<br />

Zusammenfassung ............................... 172<br />

§ 16 Der Gottesdienst im 19. und 20. Jahrhundert ............. 172<br />

1. Zwischen positivem Bezug auf die Moderne und kirchlichem<br />

Gegenprogramm .............................. 173<br />

2. Zwischen Erneuerung und Traditionalismus:<br />

Liturgische Bewegungen im 19. und 20. Jahrhundert ......... 174<br />

3. Evangelische Agendengeschichte in Deutschland<br />

im19.und20.Jahrhundert ........................ 178<br />

Zusammenfassung ............................... 183<br />

§ 17 Geschichte der Predigt ......................... 183<br />

1. Predigt und Homiletik .......................... 184<br />

2. Origenes und die Predigt als spirituelle Deutung von Wirklichkeit . 185<br />

3. Augustin und die biblisch-kirchliche Lehre für den Menschen .... 186<br />

4. Luther und das Herz des Hörers vor Gott ................ 188<br />

5. Spener und die innere Erfahrung der Frömmigkeit („Gottseligkeit“) 190<br />

6. Schleiermacher und das Verstehen der inneren religiösen Erfahrung 192<br />

7. Christian Geyer und Friedrich Rittelmeyer und die religiös<br />

gestimmte Seele .............................. 194<br />

8.KarlBarthunddasfremdeWortderBibel ............... 195<br />

9. Wilhelm Stählin und die liturgisch bestimmte Predigt ........ 196<br />

10. Die Predigt in der Gegenwart seit der „empirischen Wende“<br />

inderHomiletik ............................. 197<br />

Zusammenfassung ............................... 198<br />

§ 18 Aus der Geschichte der evangelischen Homiletik bis zum Ende<br />

des 19. Jahrhunderts .............................. 199<br />

1. Predigt und Predigtlehre ......................... 199<br />

2. Augustin und die Predigttheorie in Antike und Alter Kirche ..... 200<br />

3. Die Predigttheorie der Reformationszeit und Orthodoxie ....... 202<br />

4. Erbauung und Belehrung als homiletische Prinzipien<br />

in Aufklärung und Pietismus ....................... 204<br />

5. Darstellung glaubender Erfahrung des Evangeliums<br />

in der Homiletik Schleiermachers .................... 205<br />

X<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

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Inhaltsverzeichnis<br />

6. Die Homiletik nach Schleiermacher bis zum Ende<br />

des19.Jahrhunderts ............................ 207<br />

Zusammenfassung ............................... 209<br />

§ 19 Geschichte der Homiletik im 20. Jahrhundert ............. 209<br />

1. Friedrich Niebergall 1902/1921: Die Lehre von der „modernen<br />

Predigt“ ................................... 210<br />

2. Paul Kleinert 1907: Vermittlungstheologischer Ertrag<br />

des19.Jahrhunderts ............................ 213<br />

3.KarlBarthsHomiletik ........................... 215<br />

4. Karl Fezer 1925: „Moderne Predigt“ und „Wort-Gottes-Theologie“ 216<br />

5. Wolfgang Trillhaas 1935/36: Dialektische Theologie<br />

und Wirklichkeit .............................. 217<br />

6. Otto Haendler 1941 und die Person des Predigers .......... 219<br />

7. Zu den homiletischen Impulsen Ernst Langes ............. 221<br />

Zusammenfassung ............................... 222<br />

§ 20 Die Zuordnung von Liturgie und Predigt, Liturgik und Homiletik . . 222<br />

1. Das Verhältnis von Predigt und Abendmahl .............. 223<br />

2. Das Verhältnis von Predigt, Lesung, Gesang und Gebet ....... 229<br />

Zusammenfassung ............................... 233<br />

Kapitel 4: <strong>Gottesdienstlehre</strong> in empirischer Perspektive ...... 234<br />

§ 21 Grundsätzliche Überlegungen und quantitative Daten zur<br />

Gottesdienstteilnahme ............................ 234<br />

1. Zum Stellenwert von empirischen Erkenntnissen für die<br />

<strong>Gottesdienstlehre</strong> ............................. 234<br />

2. „Immer leerere Kirchen“? Einige statistische Daten .......... 236<br />

3. Erhöhte Erwartungen an den Gottesdienst ............... 239<br />

4. Veränderte Rezeptionsweisen durch die Gewöhnung<br />

an elektronische Medien ......................... 241<br />

5. Konsequenzen der geschilderten Entwicklungen ............ 242<br />

Zusammenfassung ............................... 244<br />

§ 22 Milieutheorien und qualitative Daten zur Gottesdienstteilnahme . . 245<br />

1. Qualitative und quantitative Erfassung der gottesdienstlichen<br />

Wirklichkeit ................................ 245<br />

2. Milieutheorien und Gottesdienst .................... 247<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

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XI


Inhaltsverzeichnis<br />

3. Ein qualitativer ritualtheoretischer Zugang zur gottesdienstlichen<br />

Wirklichkeit ................................ 254<br />

Zusammenfassung ............................... 256<br />

§ 23 Entwicklungspsychologie des Verstehens von Gottesdienst<br />

und Predigt ................................... 256<br />

1. Soziologische und psychologische Beschreibungen .......... 257<br />

2. Elemente des kognitiven und sozialen Verstehens ........... 258<br />

3. Das Verständnis von Gottesdienst und Predigt im Kindesalter . . . 260<br />

4. Das Verständnis von Gottesdienst und Predigt im Jugendalter . . . 262<br />

5. Frühes Erwachsenenalter ......................... 264<br />

6. Späteres Erwachsenenalter ........................ 266<br />

Zusammenfassung ............................... 268<br />

§ 24 Geschlechtsspezifische Voraussetzungen der Gottesdienstteilnahme<br />

und Gottesdienstgestaltung ......................... 268<br />

1. Frauen in der Geschichte des Gottesdienstes .............. 270<br />

2. Frauen und Männer im Gottesdienst heute .............. 271<br />

3. Liturgien von Frauen und für Frauen .................. 275<br />

Zusammenfassung ............................... 277<br />

Kapitel 5: <strong>Gottesdienstlehre</strong> in vergleichender Perspektive .... 279<br />

§25 Das II. Vatikanische Konzil und die katholische Liturgiereform ... 279<br />

1. Die Liturgiekonstitution 1963 und die Gottesdienstreform 1970 . . 280<br />

2. Modifikationen der Liturgiereform: Zu aktuellen Entwicklungen<br />

in der katholischen Kirche ........................ 284<br />

3. Die Wiederzulassung der tridentinischen Messe im Jahre 2007 . . . 286<br />

4. Inkulturation und Übersetzung der Liturgie als Aufgaben<br />

der katholischen Weltkirche ....................... 288<br />

Zusammenfassung ............................... 289<br />

§ 26 Die gegenwärtige Diskussion in der katholischen<br />

Liturgiewissenschaft .............................. 290<br />

1. Historische Forschung, Liturgietheologie, Kulturwissenschaft .... 290<br />

2. Historische Liturgiewissenschaft ..................... 292<br />

3. Liturgietheologie .............................. 293<br />

4. Ästhetische und kulturwissenschaftliche Bezüge der<br />

Liturgiewissenschaft ............................ 298<br />

Zusammenfassung ............................... 299<br />

XII<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

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Inhaltsverzeichnis<br />

§ 27 Die Rolle der Predigt im katholischen Gottesdienst ......... 300<br />

1. Liturgie und Predigt in katholischer Sicht ............... 300<br />

2. Die Predigt in katholischen kirchenamtlichen Dokumenten ..... 302<br />

3. Die Predigt als Brücke zwischen dem „Tisch des Wortes“<br />

und dem „Tisch des Sakramentes“ ................... 303<br />

4. Die Predigt als Christusbegegnung ................... 305<br />

5. Katholische Homiletische Lehrbücher ................. 309<br />

6. Praktische Predigtprobleme in vergleichender evangelischkatholischer<br />

Sicht ............................. 310<br />

Zusammenfassung ............................... 312<br />

§ 28 Das zelebrierte Geheimnis: Der katholische Gottesdienst ..... 312<br />

1. Gottesdienstliche Vergegenwärtigung in katholischer und<br />

evangelischer Sicht ............................. 313<br />

2. Geheimnis, Mysterientheologie und „Pascha-Mysterium“ ...... 315<br />

3. Der zelebrierende Priester und die feiernde Gemeinde ........ 318<br />

4. Das Geheimnis der katholischen Liturgie im ökumenischen Kontext 320<br />

Zusammenfassung ............................... 321<br />

§ 29 Mimesis und Schau des Geheimnisses:<br />

Der orthodoxe Gottesdienst ......................... 321<br />

1. Die Besonderheiten des orthodoxen Gottesdienstes .......... 322<br />

2. Die Chrysostomusliturgie und die Basiliusliturgie mit ihren Wurzeln 324<br />

3. Der Verlauf des orthodoxen Gottesdienstes heute nach der<br />

Chrysostomusliturgie ........................... 325<br />

4. Orthodoxe Liturgietheologie ....................... 329<br />

Zusammenfassung ............................... 331<br />

§ 30 Freies Wort und freies Gebet: Der freikirchliche Gottesdienst ... 331<br />

1. Katholischer – orthodoxer – freikirchlicher Gottesdienst ....... 332<br />

2. Der Gottesdienst bei Mennoniten und Baptisten ........... 334<br />

3. Der methodistische Gottesdienst .................... 335<br />

4. Pfingstkirchliche und charismatische Gottesdienste .......... 337<br />

Zusammenfassung ............................... 341<br />

Kapitel 6: <strong>Gottesdienstlehre</strong> in ästhetischer Perspektive ..... 343<br />

§ 31 Der Gottesdienst als Kunstwerk .................... 343<br />

1. Kunst und Künste in der <strong>Gottesdienstlehre</strong> .............. 343<br />

2. Kunst und Ästhetik in der <strong>Gottesdienstlehre</strong> und Praktischen<br />

Theologie .................................. 345<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

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XIII


Inhaltsverzeichnis<br />

3. Kunst und Religion, ästhetische und religiöse Erfahrung ...... 346<br />

4. Das „offene Kunstwerk“ und die Zeichentheorie ........... 350<br />

Zusammenfassung ............................... 352<br />

§ 32 Grundfragen der Kirchenmusik ..................... 353<br />

1. Kirchenmusik als ästhetische und religiöse Praxis ........... 353<br />

2. Theologie der Kirchenmusik ....................... 355<br />

3. Die Kirchenmusik der Gemeinde: Gesangbuch und Hymnologie . . 358<br />

4. Kirchenmusik und Predigt ........................ 361<br />

Zusammenfassung ............................... 363<br />

§ 33 Gottesdienst, Bildende Kunst und Raum ............... 363<br />

1. Kunst, Kirchenraum und Liturgie .................... 364<br />

2. Raumerfahrung und liturgische Erfahrung ............... 365<br />

3. Bildende Kunst und Liturgie ....................... 368<br />

4. Zur praktisch-theologischen Verhältnisbestimmung von Kunst<br />

und Religion ................................ 371<br />

Zusammenfassung ............................... 374<br />

§ 34 Die Liturgie als Inszenierung: Gottesdienst und Theatertheorie . . 374<br />

1. Der Gottesdienst als Inszenierung .................... 375<br />

2. Liturgiegeschichte und Theatergeschichte ............... 377<br />

3. Die Diskussion um Liturgie und Theater in der Praktischen<br />

Theologie .................................. 380<br />

4. Die Inszenierung des Evangeliums in verschiedenen Zeichensprachen 383<br />

Zusammenfassung ............................... 387<br />

Kapitel 7: <strong>Gottesdienstlehre</strong> in handlungsorientierter<br />

Perspektive .................................. 388<br />

§ 35 Grundlegendes zum Gottesdienst in handlungsorientierter<br />

Perspektive ................................... 388<br />

1. <strong>Gottesdienstlehre</strong> und gottesdienstliches Handeln ........... 388<br />

2. Der Sonntagsgottesdienst als Modell liturgischer Kunst ....... 390<br />

3. Schwelle und Unterbrechung: Der liturgische Ort<br />

und die liturgische Zeit .......................... 393<br />

4. Die Inszenierung von Schwelle und Unterbrechung:<br />

Gottesdienstliche Dramaturgie ...................... 395<br />

Zusammenfassung ............................... 396<br />

XIV<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

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Inhaltsverzeichnis<br />

§ 36 Das „Evangelische Gottesdienstbuch“ und die „Reformierte Liturgie“<br />

aus dem Jahr 1999 ............................... 396<br />

1. Von der Ordnungsagende zum Werkbuch ............... 397<br />

2. Vom „Strukturpapier“ 1974 zum „Ev. Gottesdienstbuch“ (EGb)<br />

von 1999 .................................. 398<br />

3. Die „Reformierte Liturgie“ ........................ 404<br />

Zusammenfassung ............................... 407<br />

§ 37 Eröffnung und Anrufung ......................... 407<br />

1. Charakteristika und dramaturgische Funktionen<br />

des Eröffnungsteils ............................ 407<br />

2. Die Struktur der Eröffnung in verschiedenen Grundformen .... 409<br />

3. Die liturgischen Elemente in Teil A „Eröffnung und Anrufung“ . . 413<br />

4. Gesamtdramaturgie von Teil A ..................... 417<br />

Zusammenfassung ............................... 419<br />

Zur Verschränkung von Homiletik und Liturgik:<br />

Vorbemerkung zu den Paragraphen 38–43 ................. 419<br />

§ 38 Verkündigung und Bekenntnis – Prinzipielle Homiletik ....... 421<br />

1. Die Predigt im Zusammenhang der liturgischen Struktur von<br />

Verkündigung und Bekenntnis ...................... 421<br />

2. Begegnung mit Gott im Hören und Auslegen des Evangeliums . . . 423<br />

3. Die Kategorie „Wort Gottes“ als prinzipielle homiletische Spielregel 430<br />

Zusammenfassung ............................... 431<br />

§ 39 Verkündigung und Bekenntnis – Materiale Homiletik ........ 432<br />

1. Die Ordnung der Lesungen und Predigttexte ............. 433<br />

2. Texte und Kontexte: Das Material der Predigt und die „Invention“ . 437<br />

3. Der „Predigteinfall“ ............................ 441<br />

4. Die verschiedenen Funktionen des biblischen Textes in der Predigt . 443<br />

Zusammenfassung ............................... 444<br />

§ 40 Materiale Homiletik: Die Predigt über alttestamentliche Texte ... 444<br />

1. Das Alte Testament als Voraussetzung und Inhalt der christlichen<br />

Predigt ................................... 445<br />

2. Die Problematik einer homiletischen Hermeneutik von „Verheißung<br />

und Erfüllung“ ............................... 446<br />

3. Die Christologie in der Predigt des Alten Testaments ......... 450<br />

Zusammenfassung ............................... 452<br />

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XV


Inhaltsverzeichnis<br />

§ 41 Formale Homiletik: Das predigende Subjekt .............. 452<br />

1. Das „homiletische Dreieck“ und das „Subjekt“ der Predigt ...... 453<br />

2. Predigen in psychologischer Perspektive ................ 458<br />

3. „Persönlich predigen“ ........................... 459<br />

4. Transaktionsanalytische Beschreibung des Predigens ......... 463<br />

5. Umgehen mit der eigenen Prägung ................... 465<br />

Zusammenfassung ............................... 466<br />

§ 42 Formale Homiletik: Das Ziel der Predigt und die Rhetorik ...... 467<br />

1. Die Predigt im Kontext von Rhetorik und Pädagogik ......... 467<br />

2. Die „genera dicendi“ und die Ziele der Predigt ............. 469<br />

3. Reden und Handeln: Sprechakte in der Predigt ............. 472<br />

4. Fehlformen: Gehäufte Behauptungen und verdeckte Appelle ..... 475<br />

Zusammenfassung ............................... 478<br />

§ 43 Formale Homiletik: Der Aufbau der Predigt .............. 478<br />

1. Möglichkeiten und Gefahren der „Disposition“ ............ 478<br />

2. Die Homilie ................................ 480<br />

3. Die Themapredigt und die Partition in Teilthemen .......... 481<br />

4. Das lernpsychologische Schema ..................... 485<br />

5. Erzählende Predigt ............................. 487<br />

Zusammenfassung ............................... 488<br />

§ 44 Das Abendmahl ............................. 488<br />

1. Von der Mitteilung zum Teilen – vom Wortteil zum Mahlteil ..... 489<br />

2. Die Elemente der evangelischen Abendmahlsfeier ........... 490<br />

3. Kirchenrechtliche und ökumenische Aspekte des Abendmahls<br />

im evangelischen Gottesdienst ...................... 498<br />

Zusammenfassung ............................... 500<br />

§ 45 Abendmahlsfeier und Gottesdienstform ................ 500<br />

1. Das theologische und liturgische Verhältnis von Predigt<br />

und Abendmahl .............................. 502<br />

2. Alternative Abendmahlsfeiern ...................... 505<br />

Zusammenfassung ............................... 511<br />

§ 46 Sendung und Segen ........................... 511<br />

1. Das rettende und das segnende Handeln Gottes ............ 512<br />

2. Die Struktur von „Sendung und Segen“ im evangelischen<br />

Gottesdienst ................................ 513<br />

3. Die Bedeutung des Segens ........................ 517<br />

Zusammenfassung ............................... 522<br />

XVI<br />

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Inhaltsverzeichnis<br />

§ 47 Die Dramaturgie des Gottesdienstes .................. 522<br />

1. Diachrone und synchrone Betrachtung des Gottesdienstes ...... 522<br />

2. Dramaturgie der betenden Haltung im Gottesdienst .......... 524<br />

3. Zur Dramaturgie der betenden Haltung im Schulgottesdienst .... 530<br />

Zusammenfassung ............................... 533<br />

§ 48 Planung und Vorbereitung von Gottesdienst und Predigt ...... 534<br />

1. Planung und Vorbereitung mit anderen ................. 535<br />

2. Die eigene Planung und Vorbereitung .................. 537<br />

3.SpracheundSprechen ........................... 541<br />

Zusammenfassung ............................... 544<br />

§ 49 Rückblick und Ausblick ......................... 544<br />

1. Der Zusammenhang der verschiedenen Perspektiven ......... 545<br />

2. Ausblick ................................... 546<br />

Bibelstellenregister ............................. 549<br />

Personenregister ............................... 554<br />

Sachregister ................................. 561<br />

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XVII


Kapitel 1: Prolegomena der <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

§ 1 <strong>Gottesdienstlehre</strong>, Homiletik, Liturgik<br />

Literatur: Christian Albrecht/Martin Weeber (Hg.): Klassiker der protestantischen<br />

Predigtlehre. Einführungen in homiletische Theorieentwürfe von Luther bis<br />

Lange, Tübingen 2002 ♦ Hans Asmussen: Die Lehre vom Gottesdienst (<strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

I.Band), München 1937 ♦ Karl-Heinrich Bieritz: Liturgik, Berlin/<br />

New York 2004 ♦ Leonhard Fendt: Einführung in die Liturgiewissenschaft, Berlin<br />

1958 ♦ Albrecht Grözinger: Homiletik, Gütersloh 2008 ♦ Paul Kleinert: Homiletik,<br />

Leipzig 1907 ♦ Leiturgia. Handbuch des evangelischen Gottesdienstes, hg.<br />

von Karl Ferdinand Müller und Walter Blankenburg, 5 Bände, Kassel 1954–1970 ♦<br />

Michael Meyer-Blanck: Evangelische <strong>Gottesdienstlehre</strong> heute. Ein Überblick, in:<br />

ThLZ 133 (2008), 3–20 ♦ Michael Meyer-Blanck: Der evangelische Gottesdienst<br />

aus Quellentexten erklärt, Göttingen 2 2009 [Gütersloh 2001] ♦ Hans Martin Müller:<br />

Art. „Homiletik“ in: TRE 15 (1986), 526–565 ♦ Hans Martin Müller: Homiletik,<br />

Berlin/New York 1996 ♦ Wolfgang Trillhaas: Evangelische Predigtlehre,<br />

München 2 1936 [1935]<br />

1. Vorbemerkung zu Begriff und Konzept der „<strong>Gottesdienstlehre</strong>“<br />

Der Begriff der „<strong>Gottesdienstlehre</strong>“ wird in diesem Buch programmatisch<br />

verwendet. Er steht für die Einsicht, dass die beiden praktisch-theologischen<br />

Disziplinen Homiletik und Liturgik zusammen entfaltet werden müssen. Bisher<br />

werden sie zwar in der Regel aufeinander bezogen, aber dennoch als getrennte<br />

Disziplinen behandelt. Gewiss gibt es theoriegeschichtlich und arbeitsökonomisch<br />

gute Gründe, beides zu trennen: Schon der historische Stoff<br />

beider Disziplinen ist umfangreich und die humanwissenschaftlichen Bezüge<br />

sind mit der Rhetorik auf der einen Seite und der Ritualtheorie auf der anderen<br />

unterschiedlich. Das wissenschaftliche Gespräch bezieht in der Liturgik<br />

wichtige Impulse aus der Ökumene, besonders aus der katholischen Kirche;<br />

die Homiletik hingegen ist und bleibt bis heute eine Art von Alleinstellungsmerkmal<br />

des Protestantismus (und eine gute Kenntnis der Predigt- und Homiletikgeschichte<br />

bringt zugleich eine gute Kenntnis der evangelischen Theologiegeschichte<br />

mit sich). Als sich im 19. Jahrhundert die wissenschaftliche<br />

Praktische Theologie und damit auch die Homiletik und Liturgik ausbildeten,<br />

entwickelten sich die beiden auf den einen Gottesdienst bezogenen Teildisziplinen<br />

mehr und mehr auseinander. Noch bei Schleiermacher gehörte<br />

Entstehung von<br />

Homiletik und<br />

Liturgik im<br />

19. Jahrhundert<br />

1<br />

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§ 1 <strong>Gottesdienstlehre</strong>, Homiletik, Liturgik<br />

Predigt als Teil<br />

der Liturgie<br />

beides unter dem Begriff des „Kultus“ zusammen und auch der bedeutende<br />

Vermittlungstheologe Christian Palmer (1811–1875) war der Ansicht, „dass<br />

die Homiletik streng genommen einen Theil der Liturgik bildet“. 1 Vergleicht<br />

man hingegen die beiden zuletzt erschienenen Lehrbücher (Bieritz 2004<br />

und Grözinger 2008), so sind die Zusammenhänge der Argumentationen<br />

inzwischen sehr verschieden.<br />

Dennoch handelt es sich für die Praktiker im Pfarramt und für die Gemeinde<br />

um ein und dieselbe Veranstaltung „Gottesdienst“. Und auch systematisch<br />

gelten Predigt und Liturgie nur zusammen als Gestalt des Evangeliums<br />

(bzw. des Wortes Gottes). Die Predigt ist wie die übrige Liturgie darstellendes<br />

Handeln (Grözinger 297–290) und der Kanzelauftritt selbst hat seit<br />

dem Mittelalter eine eigenständige Liturgie ausgebildet (Bieritz 401–403).<br />

Vor allem aber interagieren Predigt und Liturgie dadurch, dass sie in fruchtbarer<br />

Spannung zueinander stehen. Die Predigt kann als Widerspruch zum<br />

Ritus im Kontext des Ritus verstanden werden. Die Predigt ist in dieser Sicht<br />

eine Art von regelrechter Regelverletzung des rituellen Handelns durch<br />

rhetorisches Handeln bzw. sie ist der Teil des gottesdienstlichen Rituals, der<br />

dieses deutet. 2 Die Liturgie andererseits bildet praktisch und sachlich den<br />

Rahmen der Predigt. Zwar gibt es biblisch wie kirchengeschichtlich auch die<br />

Missionspredigt außerhalb des rituellen bzw. liturgischen Handelns nach<br />

dem Modell der Areopagrede (Apg 17,22–31), aber nahezu alle evangelischen<br />

Predigten werden heute in einem liturgischen Kontext gehalten. Das gottesdienstliche<br />

Reden und Hören, Singen und Beten ermöglicht es, dass das<br />

Evangelium vernommen und verstanden werden kann. In klassischer protestantischer<br />

Diktion: Dass „unser lieber Herr selbst mit uns rede“, dass Christus<br />

selbst sich in seinem Wort vergegenwärtigt, wird rituell mitgeteilt und dargestellt<br />

und tritt damit neu in Geltung. Erst in diesem Rahmen kommt es überhaupt<br />

zu dem rhetorischen Vollzug, den die evangelische Homiletik zu bedenken<br />

hat.<br />

Das damit Umschriebene ist die Grundthese, die in diesem Band leitend<br />

ist: Die Predigt ist ein Teil der Liturgie und zwar derjenige Teil, der ihre Regeln<br />

gerade durch die Ausnahme von den Regeln bekräftigt. Diese spannungsvolle<br />

Beziehung von Rituellem und Rhetorischem ist eine ständige Herausforderung<br />

für die gottesdienstliche Praxis und damit auch für deren theoretische<br />

Reflexion. Das ist besonders auch im Hinblick auf die ökumenische Diskussion<br />

wichtig. Denn nur der evangelische Gottesdienst legt auf die persönliche<br />

1 Eckart Beutel: Homiletik – ein Teil der Liturgik. Christian Palmers vermittlungstheologisch<br />

geprägte Predigtlehre, in: Albrecht/Weeber, 120–143: 129.<br />

2 Christian Albrecht: Schleiermachers Predigtlehre. Eine Skizze vor dem Hintergrund<br />

seines philosophisch-theologischen Gesamtsystems, in: Albrecht/Weeber,<br />

93–119: 113.<br />

2<br />

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2. „Miteinander reden“: „Homiletik“ im Anschluss an Lukas 24<br />

Rede eines Einzelnen besonderes Gewicht, während die katholische Predigt<br />

als Teil der Eucharistiefeier gilt: In der Homilie als Bestandteil der Messe teilt<br />

die Kirche den Gläubigen ihre Lehren und Handlungsmaximen mit. 3 Gerade<br />

diese klare katholische Verhältnisbestimmung kann als Aufforderung für die<br />

evangelische <strong>Gottesdienstlehre</strong> gelten, nach einer für sie angemessenen Verhältnisbestimmung<br />

zu fragen. Das wird aber dann unmöglich, wenn beide<br />

Disziplinen unabhängig voneinander konzipiert werden. Es darf in der evangelischen<br />

<strong>Gottesdienstlehre</strong> darum auch nicht zu einer „Auflösung der Homiletik<br />

in die Liturgik“ kommen. 4<br />

Der Grund für die Entscheidung, Homiletik und Liturgik in einem einzigen<br />

Lehrbuchband zu behandeln, ist damit nicht primär ein arbeitsökonomischer,<br />

sondern ein sachlicher. Es handelt sich bei diesem Buch auch nicht<br />

einfach um die Kombination einer Homiletik und einer Liturgik, die hintereinander<br />

in einem Band entfaltet würden. Es geht vielmehr um eine <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

mit liturgischen und homiletischen Gesichtspunkten, die in verschiedenen<br />

Perspektiven so weit wie möglich miteinander verschränkt zu behandeln<br />

sind. Die zusammenhängende Betrachtung führt dabei aber gerade<br />

auf die spezifischen Profile von Predigt und Liturgie und muss – besonders in<br />

der Homiletik – auch deren eigene Gesetze angemessen zur Sprache bringen.<br />

Das vorliegende Lehrbuch ist im Übrigen eine evangelische <strong>Gottesdienstlehre</strong>,<br />

die die gemeinsame lutherische, reformierte und unierte Gottesdiensttradition<br />

in Deutschland zum Ausgangspunkt nimmt, wie diese seit der<br />

Preußischen Agende von 1895 und erst recht seit dem „Evangelischen Gottesdienstbuch“<br />

von 1999 (→ § 16.3) bestimmend geworden ist. Dennoch<br />

klingen auch reformierte und lutherische Besonderheiten hier und da an<br />

(→ §§ 10.14.36.37.44).<br />

2. „Miteinander reden“: Zum Begriff der „Homiletik“<br />

im Anschluss an Lukas 24<br />

In der Emmaus-Geschichte, in Lukas 24,14, ist zu lesen, dass die Jünger auf<br />

dem Weg darüber sprachen, was in den letzten Tagen um Ostern geschehen<br />

war. Sie „redeten miteinander von allen diesen Geschichten“, so übersetzt<br />

3 Die Predigt ist nach der Enzyklika „Mediator Dei“ von 1947 Belehrung und Ermahnung<br />

der Gemeinde und sie dient dazu, dass „der Vorsteher der Gemeinde die Vorschriften<br />

des göttlichen Meisters ins Gedächtnis ruft und dann nutzbringend erklärt (…)“ (MD<br />

Nr. 21).<br />

4 Dieses Problem benannte schon Johannes Meyer: Grundriss der Praktischen Theologie,<br />

Leipzig/Erlangen 1923, 4. Ein völliges liturgisches Übergewicht findet sich dann<br />

tatsächlich in Hans Asmussens als „<strong>Gottesdienstlehre</strong>“ bezeichnetem Entwurf. Dieser<br />

beginnt mit dem grundlegenden Abschnitt „Die Lehre vom Wort Gottes“ (Asmussen<br />

20–98), widmet der Predigt in der Durchführung aber nur wenige Seiten (126–137<br />

und 242–244).<br />

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3


§ 1 <strong>Gottesdienstlehre</strong>, Homiletik, Liturgik<br />

Selbstvergegenwärtigung<br />

Gottes<br />

in der Form der<br />

Unterredung<br />

Sakramentales<br />

Wortverständnis<br />

Luther schlicht das Wort, das der Homiletik ihren Namen gegeben hat:<br />

„ὡμίλουν πρὸς ἀλλήλους περὶ πάντων“. Die „ὁμιλετική τεχνή“, abgekürzt Homiletik,<br />

ist dann die Technik (bzw. die Kunst), so zu anderen zu reden, dass<br />

eine Unterredung daraus wird. Das Verb ὁμιλεῖν begegnet im Neuen Testament<br />

nur hier und zweimal in der Apostelgeschichte. In Apg 20,11 wird erzählt,<br />

wie Paulus sich mit der Gemeinde in Troas die ganze Nacht hindurch<br />

bespricht; in Apg 24,26 unterhält sich Paulus mit dem Statthalter Felix über<br />

den Fortgang seines Prozesses. Sonst gibt es das Wort nur noch einmal bei<br />

Paulus, in dem Menanderzitat in 1Kor 15,33, wo es heißt, dass schlechte „Homilien“<br />

– im Sinne dummen Geschwätzes bzw. schlechten Umganges – gute<br />

Sitten verderben. Ὁμιλεῖν meint schlicht: sich unterhalten, sich besprechen,<br />

etwas einander mitteilen, miteinander Umgang haben, jemanden ansprechen<br />

oder einfach: reden. Das Wort hat ursprünglich keinen religiösen Kontext und<br />

die Homiletik ist zunächst einfach die Kunst des Miteinanderredens. Erst<br />

seit dem 17. Jahrhundert ist der terminus technicus „Homiletik“ für die Predigtlehre<br />

aufgekommen und inzwischen nur noch für diese gebräuchlich<br />

(→ § 18).<br />

In Lk 24,14ff. wird die Unterhaltung der Jünger als eine solche gekennzeichnet,<br />

in deren Zusammenhang Jesus selbst als gegenwärtig vernommen<br />

wird: „Und es geschah, als sie so redeten und sich miteinander besprachen,<br />

da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen“ (V 15). Die Unterhaltung der<br />

Menschen über den Herrn wird für sie zur Anwesenheit des Herrn.<br />

Dieser Vers ist zentral für das evangelische Verständnis von Gottesdienst<br />

und Predigt. In, mit und unter der Sprache der Menschen, die sich unterhalten,<br />

wird von Gott gesprochen und wird Gott selbst vernehmbar. Gott wird<br />

nicht durch heilige bzw. geweihte Personen mit heiligen Worten und Handlungen<br />

beschworen, sondern Gott vergegenwärtigt sich selbst in der Form der<br />

menschlichen Unterredung. Gott vergegenwärtigt sich nach evangelischem<br />

Verständnis aber auch nicht in einem Buch, denn „heilige Texte“ gibt es nur<br />

als in Gebrauch genommene Texte, die Menschen zum Anlass werden, mit<br />

anderen davon zu sprechen. Die biblischen Texte sind notwendig, aber diese<br />

sind noch nicht die Sache selbst. (Diese Annahme war der Irrtum der Lehre<br />

von der so genannten „Verbalinspiration“ in der Orthodoxie des 17. Jahrhunderts.)<br />

Nicht der Text ist heilig, sondern der sich im Textgebrauch zuwendende,<br />

der die Menschen heiligende Gott. Die Kirche predigt nicht Texte,<br />

sondern sie predigt Christus mit Hilfe von Texten. Gemeindeglieder unterhalten<br />

sich so über die biblischen Texte, dass Christus als der Anwesende geglaubt<br />

und erfahren werden kann. Der Unterhaltung der Glaubenden – und<br />

damit auch der Predigt – wird in der evangelischen Kirche eine hohe Bedeutung<br />

zugemessen.<br />

Hans Martin Müller hat in seiner Homiletik zu Recht notiert, dass Martin<br />

Luther vom Wort Gottes mit Ausdrücken spricht, die herkömmlicherweise<br />

4<br />

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2. „Miteinander reden“: „Homiletik“ im Anschluss an Lukas 24<br />

auf das Sakrament bezogen wurden: Das Wort Gottes wird Luther zufolge<br />

nicht nur mit-geteilt, sondern es wird ausgeteilt. Vom Wort ist sakramental<br />

zu sprechen: „Alle Worte und Geschichten des Evangeliums sind in dieser<br />

Weise Sakramente, heilige Zeichen, durch die Gott in den Glaubenden dasjenige<br />

bewirkt, was jene Geschichten bedeuten.“ 5 Erst recht die Worte Christi<br />

sind „Sakramente, durch die unser Heil ins Werk gesetzt wird. Darum muss<br />

das Evangelium sakramental genannt werden, das heißt, Christi Worte sind<br />

als solche Symbole zu verstehen, durch welche Gerechtigkeit, Tugend, Heil<br />

gegeben wird, welches diese Worte selbst vor sich her tragen.“ 6<br />

In der Predigt wird nach Luthers Auffassung nicht über Gerechtigkeit,<br />

neues Leben und Heil informiert, sondern diese werden in der Zuwendung<br />

Christi selbst zum Ereignis. Christus mache keine leeren Versprechungen und<br />

darum stimme das, was er selbst – im Medium der Predigt – sage. Hans<br />

Martin Müller betont Luthers „Erkenntnis, dass Gott mit uns Menschen nicht<br />

umgeht wie mit Sachen, sondern uns als Personen behandelt. Er stößt nicht<br />

herum, er ‚greift‘ nicht ein, sondern er ‚spricht‘ zu uns.“ (Müller 1996, 48)<br />

Glaube und Gemeinschaft mit Christus werden danach in der Predigt nicht<br />

lediglich „thematisiert“, sie werden vielmehr „ausgeteilt“. In einer Hauspredigt<br />

am Pfingstmontag 1532 hat Luther das in aller Schlichtheit des menschlichen<br />

Tuns so formuliert:<br />

„Man kann sonst nicht predigen quam de Iesu Christo et fide. Das ist generalis<br />

scopus. Macht ein scopum de Christiana libertate, so kompt yhr da von. Ipse abrogat<br />

omnia, legem, mortem, peccatum et iram dei et humanam fiduciam, iusticias et<br />

sapientiam. Er nimpt viel auff ein hauffen dominus, quando loquitur: vitam aeternam<br />

habebit et non peribit, si in filium crediderit, tum Tod, Teufel, iustitia, lex, praemia<br />

sind hin weg. Ich kunde also nicht reden, wenn ich mich solt zureissen.“ (BoA 7,<br />

15 = WA 36, 180, 10–16)<br />

Die evangelische Denkfigur von der „Selbstvergegenwärtigung Jesu in seinem<br />

Wort“ könnte als Übersteigerung der Predigt angesehen werden, und diese<br />

Kritik wird auch vielfach geäußert, nicht zuletzt von katholischen Theologen.<br />

Doch Luthers Beschreibung ist zugleich eine Art Entmythologisierung und<br />

Entdramatisierung von Predigt und Gottesdienst. Denn nach Luther spricht<br />

Gott keine mysteriösen Sondersprachen und benutzt keine schauerlich-schö-<br />

5 WA 9, 440, 2–5: „Atque hoc est, quod dico sacramentaliter, hoc est, omnia verba,<br />

omnes historie Euangelice sunt sacramenta quedam, hoc est sacra signa, per que in<br />

credentibus deus efficit, quicquid ille historie designant.“ (Weihnachtspredigt vom<br />

25. 12. 1519)<br />

6 „Ita verba Christi sunt sacramenta, per que operatur salutem nostram. Itaque sacramentaliter<br />

notandum est Euangelium, idest verba Christi sunt meditanda tamquam<br />

symbola, per que detur illa ipsa iusticia, virtus, salus, quam ipsa verba pre se ferunt.“<br />

(WA 9, 440, 9–12)<br />

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5


§ 1 <strong>Gottesdienstlehre</strong>, Homiletik, Liturgik<br />

nen Ereignisse, die den Menschen ästhetisch umwerfen. Gott wird eben ganz<br />

schlicht, in der Form der Unterredung, in der homilia, erfahren.<br />

Dabei ist wichtig zu beachten, dass unter der homilia oder der „praedicatio“<br />

der gesamte Predigtvorgang einschließlich des Höreranteils und des liturgischen<br />

Kontextes zu verstehen ist – und nicht etwa bestimmte Meinungen<br />

oder Formulierungen einer einzelnen predigenden Person.<br />

In diesen Zusammenhang gehört auch die bekannteste Äußerung Luthers<br />

zum Gottesdienst, die so genannte „Torgauer Formel“. In seiner Predigt zur<br />

Einweihung der Schlosskirche in Torgau 1544 hatte Luther den gesamten<br />

Gottesdienst vom Grundbild der homilia Jesu mit seiner Gemeinde her beschrieben:<br />

Im Gottesdienst geschehe nichts anderes, als „das unser lieber Herr<br />

selbs mit uns rede durch sein heiliges Wort, und wir widerumb mit jm reden<br />

durch Gebet und Lobgesang“ (WA 49, 588, 16–18). 7<br />

3. Zu den Begriffen „Liturgie“, „Liturgik“ und „Gottesdienst“<br />

„Liturgie“<br />

3.1 Von der Rolle der am Gottesdienst beteiligten Gemeinde her ergibt sich<br />

eine unmittelbare Verbindung zum Begriff der „Liturgie“. Denn im griechischen<br />

Begriff λειτουργία (leiturgia) findet sich das Wort „Laie“ von „λαός“<br />

(laos), „Volk“. Das Lehnwort „Leiturgia“ ist zusammengesetzt aus den Wörtern<br />

„laitos“ („auf das Volk bezogen“) sowie οὐργία („Werk, Dienst“, bekannt<br />

auch aus dem Begriff „Chirurgie“, „Werk mit der Hand“, griech. „χείρ“). Man<br />

kann demnach „Liturgie“ wörtlich als „Volksdienst“ oder „öffentlicher<br />

Dienst“ übersetzen. In der griechischen Antike wurde jede öffentliche Dienstleistung<br />

der Reichen für das Gemeinwesen, wie eine öffentliche Speisung oder<br />

das Ausrüsten eines Kriegsschiffes, mit dem Begriff der „Liturgie“ bezeichnet.<br />

Der religiöse Dienst war nur ein Teil des öffentlichen Dienstes für alle, für<br />

das Volk.<br />

Im Neuen Testament ist mit „leiturgia“ allgemein das christliche Leben<br />

(Apg 13,2) oder die karitative Dienstleistung (2Kor 9,12; Phil 2,30), aber nicht<br />

(außer Apg 13,2) der Gottesdienst gemeint – ganz anders als in der Septuaginta,<br />

die das Wort für den Priesterdienst in Stiftshütte oder Tempel verwendet<br />

als Übersetzung von עבדה (abodah) bzw. von שרת (scheret). Als „leiturgia“<br />

wird so auch der Priesterdienst von Zacharias im Tempel bezeichnet<br />

(Lk 1,23). Das Neue Testament verwendet für den christlichen Gottesdienst<br />

weder die alttestamentliche noch die pagane kultische Terminologie wie<br />

7 Peter C. Bloth: „auf das dies newe Haus dahin gericht werde, das nichts anders<br />

darin geschehe, denn das … “. Zur Interpretation, Wirkungsgeschichte und praktischtheologischen<br />

Bedeutung von Martin Luthers Torgauer Einweihungspredigt am 5. Oktober<br />

1544, in: Prädestination und Willensfreiheit. Luther, Erasmus, Calvin und ihre<br />

Wirkungsgeschichte (FS Theodor Mahlmann), Leipzig 2009, 35–65.<br />

6<br />

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3. Zu den Begriffen „Liturgie“, „Liturgik“ und „Gottesdienst“<br />

λατρεία (Kult) oder θυσία (Opfer). Man spricht stattdessen lieber von der<br />

Zusammenkunft im Namen Jesu (συνάγεσθαι, συνέρχεσθαι 1Kor 5,4;<br />

1Kor 11,17.18. u.ö.; Apg 2,44 u.ö.; Mt 18,20) oder vom „Brotbrechen“ (κλᾶν<br />

τὸν ἄρτον bzw. κλάσις τοῦ ἄρτου Lk 24,35; Apg 2,42; 20,7.11), weil man sich<br />

von den heidnischen Kulthandlungen bewusst absetzen will; die kultischen<br />

Begriffe werden stattdessen ethisch umcodiert (Röm 12,1). Erst im 4. Jahrhundert<br />

wird der Begriff „Liturgie“ für den Gottesdienst in der Ostkirche<br />

gebräuchlich und setzt sich im 9. Jahrhundert als Bezeichnung für den eucharistischen<br />

Gottesdienst durch. Bis heute ist dies in der orthodoxen Kirche so;<br />

sie feiert sonntäglich „Die göttliche Liturgie des hl. Johannes Chrysostomus“.<br />

Die Chrysostomusliturgie entstand zwar erst sehr viel später in Konstantinopel,<br />

sie wird aber in der Tradition der Ostkirche auf Johannes Chrysostomus<br />

(ca. 344–407) zurückgeführt (Meyer-Blanck 2009, 160–165).<br />

In der römisch-katholischen Kirche wird der Begriff „Liturgie“ seit der Konstitution<br />

„Sacrosanctum Concilium“ des II. Vatikanischen Konzils von 1963<br />

programmatisch verwendet: Der Gottesdienst ist „Liturgie“ im Sinne des<br />

Handelns des Volkes Gottes. Das neue katholische Verständnis von Liturgie<br />

betont die „volle, bewusste und aktive Teilnahme“ der Gemeinde („plena,<br />

conscia, activa participatio“, Meyer-Blanck 2009, 281–295).<br />

Man kann vor allen weiter differenzierenden Überlegungen zunächst ökumenisch<br />

festhalten: Die Liturgie ist „Laiendienst“ im doppelten Sinne als<br />

Dienst des Volkes und Dienst für das Volk. Wenn der Begriff der „Volkskirche“<br />

(wegen des Begriffes „Volk“) missverständliche Konnotationen haben<br />

mag und man darum lieber von der „öffentlichen Kirche“ sprechen möchte,<br />

dann kann man sagen: Liturgie ist öffentlicher Gebetsdienst der Kirche. Gerade<br />

das öffentliche Moment ist in Deutschland auch staatskirchenrechtlich 8 wichtig.<br />

Denn der Gottesdienst ist keine Vereinsversammlung oder Gemeindeversammlung.<br />

Die Liturgie findet – wie die Synagogenversammlungen zur Zeit<br />

Jesu – öffentlich statt, und es wird durch Glockengeläut zu ihr eingeladen<br />

(das Läuterecht gehört zur positiven Religionsfreiheit nach Art. 4 des Grundgesetzes).<br />

Nach dem Verständnis der Agenden ist das Geläut bereits ein Teil<br />

des Gottesdienstes.<br />

Zwischen den Begriffen „Liturgie“ und „Gottesdienst“ ist keine Unterscheidung<br />

zu treffen, weil es sich insgesamt um den öffentlichen Dienst des<br />

Evangeliums handelt (→ § 3). Auch der Begriff „Liturgiewissenschaft“ – als<br />

Theorie des gesamten Gottesdienstes der Kirche – hat nur so seinen Bezug.<br />

Verfehlt ist die im vortheoretischen Gebrauch anzutreffende Unterscheidung<br />

zwischen der Liturgie einerseits und der Predigt andererseits. Diese beruht<br />

Katholischer<br />

Sprachgebrauch<br />

„Liturgie“ und<br />

„Gottesdienst“<br />

8 Wegen der religiös pluralen Gesellschaft spricht die Mehrzahl der Juristen inzwischen<br />

lieber vom „Religionsverfassungsrecht“ als vom „Staatskirchenrecht“. Das ändert aber<br />

sachlich nichts an den Bestimmungen.<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

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7


§ 1 <strong>Gottesdienstlehre</strong>, Homiletik, Liturgik<br />

auf der evangelischen Hochschätzung der Predigt, droht aber die tatsächliche<br />

Verbindung und den wechselseitigen Einfluss zu missachten. Der Gottesdienst<br />

ist nicht die Summe von Liturgie und Predigt, sondern er ist insgesamt<br />

gemeinsamer Gebetsdienst der Gemeinde mit verschiedenen Rollen. Gebet,<br />

Gesang, Musik und Predigt sind jeweils Bestandteile des einen ungeteilten<br />

Dienstes, das Evangelium öffentlich mitzuteilen und darzustellen.<br />

„Liturgik“<br />

und „Liturgiewissenschaft“<br />

3.2 Die Liturgik ist die praktisch-theologische Reflexion des öffentlichen<br />

kirchlichen Gebetsdienstes, der Liturgie. Als eine solche Theorie richtet sich<br />

die Liturgik primär an die wissenschaftlich vorgebildeten bzw. interessierten<br />

Verantwortlichen für den Gottesdienst, also an die Pfarrer(innen) und Kirchenmusiker(innen).<br />

Das steht nicht im Gegensatz zu dem Prinzip, dass der<br />

Gottesdienst unter der Beteiligung und Verantwortung der ganzen Gemeinde<br />

gefeiert wird (so das erste Kriterium des „Evangelischen Gottesdienstbuches“<br />

von 1999). Die professionelle Verantwortung ist ein Teil der gemeinsamen<br />

Verantwortung für den Gottesdienst und hat dieser zu helfen.<br />

Ebenso wie „Liturgie“ und „Gottesdienst“ werden auch die Begriffe „Liturgik“<br />

und „Liturgiewissenschaft“ synonym verwendet. Das ist heute allgemein<br />

üblich, aber keinesfalls immer so gewesen. Bei der Feststellung, dass die Liturgiewissenschaft<br />

eine praktisch-theologische und damit eine zugleich praktische<br />

Wissenschaft ist, handelt es sich keinesfalls um eine lange vertraute<br />

Selbstverständlichkeit. So wurde die Liturgie im Katholizismus bis zum II.<br />

Vatikanischen Konzil primär im Reflexionshorizont von Moraltheologie und<br />

Kirchenrecht gesehen: Der Gottesdienst galt als der Gott geschuldete Dienst,<br />

als der „cultus debitus“. Seit dem II. Vatikanum ist die katholische Liturgiewissenschaft<br />

an den meisten Fakultäten ein eigenes Fach und nicht Teil der<br />

Praktischen Theologie.<br />

Die evangelische „Einführung in die Liturgiewissenschaft“ von Leonhard<br />

Fendt (1958) traf eine eigentümliche Unterscheidung, die sich nicht durchgesetzt<br />

hat: Sie sah zwar die „Liturgik“ als Teil der Praktischen Theologie an,<br />

definierte aber gleichzeitig die Liturgiewissenschaft als „Teil der Kirchen- bzw.<br />

Dogmengeschichte.“ (Fendt 1) Dieses Grundverständnis hat es mit sich gebracht,<br />

dass man Liturgiewissenschaft vielfach als ein Gebiet nur für historische<br />

Spezialisten ansah. Und tatsächlich verarbeiteten die großen liturgiewissenschaftlichen<br />

Standardwerke wie „Leiturgia“ eine Unmenge an historischem<br />

Stoff, machten damit aber Studierende und Praktiker eher sprachlos<br />

und ließen es zudem an Praxisreflexion mangeln. Erst mit der ästhetischen<br />

Wende in der Praktischen Theologie der letzten 20 Jahre und durch den damit<br />

verbundenen liturgiewissenschaftlichen Aufbruch hat sich das geändert.<br />

In den letzten Jahren erscheint die Liturgik sogar bisweilen als die Leitdisziplin<br />

der Praktischen Theologie.<br />

8<br />

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3. Zu den Begriffen „Liturgie“, „Liturgik“ und „Gottesdienst“<br />

3.3 Das deutsche Wort „Gottesdienst“ eröffnet einen Interpretationsspielraum,<br />

den es weder bei dem griechischen Begriff „leitourgia“, dem lateinischen<br />

(italienischen, französischen) „cultus“ (von lat. colere, pflegen, verehren)<br />

noch bei dem englischen „worship“ gibt. Die Mehrdeutigkeit liegt in<br />

dem Genitiv, der sich sowohl als ein genitivus subiectivus wie auch als ein<br />

genitivus obiectivus verstehen lässt. Das Wort „Gottesdienst“ kann den Dienst<br />

Gottes und den Dienst für Gott meinen. Martin Luther hat besonderen Wert<br />

darauf gelegt, dass der Gottesdienst nicht als frommes Werk verstanden wird,<br />

durch das der Mensch Gott gnädig zu stimmen und zu beeinflussen sucht.<br />

So benannte Luther in seiner liturgischen Schrift „Von der Ordnung des Gottesdienstes<br />

in der Gemeinde“ 1523 die Missbräuche der mittelalterlichen<br />

Messe und sah den Kern darin, dass diese insgesamt zum frommen Werk<br />

wurde. Einer der Missbräuche bestand genau darin, dass man „Gottesdienst<br />

als ein (gutes) Werk getan hat, damit Gottes Gnade und Seligkeit zu erwerben.<br />

Da ist der Glaube untergegangen und hat jedermann der Kirche Stiftungen<br />

machen, Pfaffe, Mönch und Nonne werden wollen.“ 9 Der falsche Gottesdienst<br />

vermittelt ein falsches Gottesbild – als sei Gott einer, der mit guten Werken<br />

und Opfern gnädig gestimmt werden müsste. Doch der Gottesdienst ist für<br />

Luther vor allem Gottes Wohltat, nicht des Menschen Werk – beneficium Dei<br />

statt sacrificium hominis. So schreibt Luther in seiner „Vermahnung“ zum<br />

Abendmahl während des Augsburger Reichstags:<br />

„Gottesdienst“<br />

„Denn das heißt ein rechter Gott, der da gibt und nicht nimmt; (…). In Summa: der<br />

alles tut und gibt, und der niemandes bedarf, und solches alles umsonst aus lauter<br />

Gnade tut, ohne Verdienst (…). Siehe, dieser Gottesdienst geht wohl ohne alle Pracht<br />

daher und füllt nicht die Augen, er füllt aber das Herz“ (Aland 6, 114; WA 30II, 603,<br />

12–19).<br />

Die Entgegensetzung zwischen dem den Menschen dienenden und dem Werke<br />

fordernden Gott geht hier noch in eine andere über: Der innere Gottesdienst<br />

ist dem äußeren überlegen und die Überwältigung der Sinne ist dem Anrühren<br />

des Herzens unterlegen. Darum wird der Gottesdienst nicht mehr vom<br />

äußeren, sondern vom inneren Vollzug her bestimmt. Im Herzen klingt der<br />

wahre Gottesdienst, das Gedächtnis Christi: „von jnnen aus dem hertzen<br />

heraus lautet er also starck, das dich alle Creatur duncken dasselbige klingen“.<br />

10 Für Luther ist der Gottesdienst eine personale, modern gesprochen<br />

9 Von der Ordnung des Gottesdienstes in der Gemeinde, Aland 6, 82 (WA 12, 35, 15–<br />

18; BoA 2, 424).<br />

10 WA 30II, 603, 32f. (Aland 6, 114). Zur zentralen Bedeutung der Herzensmetapher s.<br />

Sybille Rolf: Zum Herzen sprechen. Eine Studie zum imputativen Aspekt in Martin<br />

Luthers Rechtfertigungslehre und zu seinen Konsequenzen für die Predigt des Evangeliums,<br />

Leipzig 2008. Luther bezieht sich auf die Hörenden, indem er „das konkrete Herz<br />

der Hörenden anzusprechen versucht“ (371, Hervorhebung dort).<br />

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§ 1 <strong>Gottesdienstlehre</strong>, Homiletik, Liturgik<br />

Christusresonanz<br />

könnte man geradezu sagen: eine individuelle Angelegenheit. Das Angesprochenwerden<br />

durch Christus, der Widerklang von Christus im Herzen ist das<br />

Entscheidende.<br />

Von daher greift die völlige Entgegensetzung von genitivus obiectivus und<br />

genitivus subiectivus im Begriff „Gottesdienst“ doch zu kurz. Der Gegensatz<br />

gilt soteriologisch, aber nicht hermeneutisch. In seinem Verstehen Gottes ist<br />

der Mensch auf ein Geben und Nehmen angewiesen. Es geht um einen Dialog,<br />

wie ihn Luther mit der „Torgauer Formel“ beschrieben hat. Wie im Dialog<br />

zwischen Menschen gehört das Handeln beider Partner eng zusammen.<br />

Was Luther mit Wort und Antwort meint, kann gut mit dem Begriff der<br />

Christusresonanz zum Ausdruck gebracht werden. Denn die Resonanz ist ja<br />

eine Form von aktiver Passivität, in der ich selbst mitvollziehe, was aber<br />

dennoch nicht ursächlich von mir ausgeht. Wenn man die für uns vor allem<br />

mitschwingenden emotionalen Beiklänge etwas zurückstellt, kann auch gesagt<br />

werden: Es ist das unmittelbare Erleben als Gewisswerden der Christusrede,<br />

welches den Gottesdienst zum Gottesdienst macht. Dieses unmittelbare<br />

Erleben aber ist personengebunden und weder stellvertretend durch einen<br />

großartigen kirchlichen Ritus noch durch eine richtige Gottesdiensttheologie<br />

oder Predigt zu garantieren. Das Hören des einzelnen Menschen auf den mit<br />

ihm redenden Christus und die Resonanz des Herzens sind die Phänomene,<br />

an denen erst klar wird, dass Gott ein gebender und kein nehmender, ein<br />

dem Menschen zugute handelnder Gott ist. Es führt liturgietheologisch in<br />

die Irre, das Handeln Gottes und das Handeln des Menschen gegeneinander<br />

auszuspielen. Das Handeln Gottes gibt es für uns immer nur als Deutungsleistung<br />

des Menschen in Bezug auf bestimmte Zeichen, so dass das Handeln<br />

Gottes im Medium menschlicher Zeichendeutung erscheint.<br />

4. Der Zusammenhang von Predigt und Liturgie<br />

und die <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

Wolfgang<br />

Trillhaas<br />

Viele homiletische Entwürfe, die im Einflussbereich der Wort-Gottes-Theologie<br />

und auch während der sich anschließenden Phase der empirisch-sozialwissenschaftlich<br />

bestimmten Theologie entstanden, thematisieren den Gottesdienst<br />

überhaupt nicht. Fast immer aber rangiert die Predigt sachlogisch<br />

vor bzw. über der Liturgie. Das lässt sich sehr gut an dem Konzept von<br />

Wolfgang Trillhaas (1903–1995) aus dem Jahr 1935 sehen. Dieses Buch ist<br />

eines der wenigen, das den Zusammenhang von Liturgie und Predigt überhaupt<br />

genauer bedenkt.<br />

Trillhaas, der die erste Predigtlehre unter dem Einfluss der „Dialektischen<br />

Theologie“ verfasste, beginnt – als Luther- wie als Schleiermacher-Kenner –<br />

sein Buch mit zwei Paragraphen, die unter den Überschriften „Predigt und<br />

Liturgie“ und „Wort und Sakrament“ stehen. Im Leitsatz zu § 1 heißt es:<br />

10<br />

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4. Der Zusammenhang von Predigt und Liturgie und die <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

„Die christliche Predigt ist im Hauptgottesdienst nicht ein Gegenstück zur Liturgie,<br />

sondern ein wesentlicher Teil derselben. (…) In der Liturgie bekennt sich die Gemeinde<br />

zur wahrhaft katholischen Kirche und bringt Gebet und Lobgesang als schwaches<br />

Abbild des himmlischen Gottesdienstes ihrem Könige und Herren dar. Die Predigt<br />

erinnert sie aber an ihre irdische Pilgrimschaft.“ (Trillhaas 11)<br />

Hier ist zunächst eine deutlich positive Zuordnung vorgenommen: Die Liturgie<br />

ist das Ganze, Umfassende und das weiter ins Eschaton Reichende, während<br />

die Predigt im Bereich der irdischen Gegenwart verbleibt und zum Gehorsam<br />

ruft. Gegen die verschiedenen liturgischen Bewegungen (Berneuchener,<br />

Alpirsbacher, Hochkirchliche Bewegung), die damals großen Zulauf<br />

fanden und Gottesdienste auch ohne Predigt propagierten, fügt Trillhaas allerdings<br />

hinzu: „Die Predigtnot wird nicht durch falschen Liturgismus überwunden,<br />

sondern durch täglich neue Treue gegen Gottes Wort … “ (ebd.). In der<br />

Liturgie, die „in der Regel die Predigt begleitet und umgibt“ (11), kommt für<br />

Trillhaas anders als in der Predigt „die Katholizität der Kirche zum Ausdruck“<br />

(15). In der Liturgie seien „die Grenzen von Zeit und Raum niedergelegt, und<br />

die einzelne Gemeinde wird ein Glied der Kirche aller Zeiten, ja der Kirche<br />

des Himmels und der Erden“ (18). Doch gerade aufgrund der Zuordnung<br />

der Liturgie zum Überzeitlichen und Himmlischen und der Predigt zum Irdischen<br />

ist für Trillhaas wichtig, dass „die Kirche auf Erden zwar ohne Liturgie,<br />

aber nicht ohne Predigt sein kann“ (21), und, so fügt er als Spitzensatz hinzu:<br />

„Die Predigt ist unerlässlich, die Liturgie ist erlässlich.“ (Ebd.)<br />

Hier ist die Argumentation bemerkenswert: Entsprechend der dialektischen<br />

Theologie haben Gottesdienst und Predigt gleichermaßen eschatologischen<br />

Charakter; doch die Predigt ruft in die Entscheidung, während die<br />

Liturgie schon ein Vorgeschmack des Lebens jenseits der „Krisis“, der eschatologischen<br />

Scheidung und Entscheidung ist. Aus der eschatologischen Hochschätzung<br />

der Liturgie ergibt sich damit zugleich ihre – mit der Krisis begründete<br />

– Zweitrangigkeit im Gegenüber zur Predigt.<br />

Anders sieht aber die Zuordnung von Predigt und Sakrament bei Trillhaas<br />

aus. Im Leitsatz zum Verhältnis von Wort und Sakrament heißt es in parallelisierender<br />

Verhältnisbestimmung:<br />

Eschatologischer<br />

Charakter von<br />

Gottesdienst<br />

und Predigt<br />

„Die Kirche Jesu Christi (…) ist niemals die Kirche des freien Wortes. Wie ihr Wort<br />

gebunden ist an die Schrift, so ist ihre schriftgemäße Predigt gebunden, erläutert und<br />

bestätigt durch die Sakramente. (…) Die Sakramente ohne das Wort sind stumm.<br />

Das Wort ohne die Sakramente ermangelt des Siegels.“ (Trillhaas 25)<br />

Mit Augustin und den lutherischen Bekenntnisschriften wird das Sakrament<br />

von Trillhaas (26) worthaft, als „verbum visibile“ beschrieben. 11 Umgekehrt<br />

heißt es dann: „Das Sakrament entnimmt das Wort Gottes der Fragwürdig-<br />

11 Vgl. dazu BSLK 292f.; 449f.; 709.<br />

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11


§ 1 <strong>Gottesdienstlehre</strong>, Homiletik, Liturgik<br />

Neue Entwicklungen<br />

in der<br />

evangelischen<br />

Liturgik<br />

Rituelle und<br />

rhetorische<br />

Kommunikation<br />

keit. Wer das Sakrament empfangen hat, kann nicht mehr fragen, wem es<br />

gilt.“ (29) Trillhaas meint, ohne den Zusammenhang mit dem Sakrament<br />

bleibe die Predigt „ein jeder Diskussion ausgelieferter Vortrag“ (ebd.). Trillhaas<br />

weist darauf hin, dass Theodosius Harnack (1817–1889) in seiner Praktischen<br />

Theologie von 1877 Lesung und Predigt selbst unter die „sakramentalen<br />

Akte“ gerechnet hatte (33, Anm. 12). Diese Sichtweise trifft insofern zu,<br />

als man im Gefolge Luthers von der sakramentalen Kraft des Wortes auszugehen<br />

hat. Ist es der Glaube, der rechtfertigt, dann wird in der Predigt nicht<br />

über den rechtfertigenden Glauben gesprochen, sondern dieser Glaube wird<br />

kommuniziert, mitgeteilt, geteilt, ausgeteilt.<br />

An dieser Stelle liegt der bleibende entscheidende Unterschied zum Katholizismus.<br />

Die katholische Lehre misst der Lesung des Evangeliums größere<br />

Bedeutung zu als der folgenden, bisweilen knappen Erklärung in der Predigt,<br />

die kirchenamtlich als „Homilie“ bezeichnet wird. Insgesamt bleibt es dabei,<br />

dass die katholische Predigt auch nach dem II. Vatikanischen Konzil vor<br />

allem als Vorbereitung des erst in der Eucharistie zelebrierten Geheimnisses<br />

verstanden wird. Nach dem Codex Iuris Canonici von 1983 ist es die Aufgabe<br />

der Predigt, „darzulegen, was zur Ehre Gottes und zum Heil der Menschen<br />

zu glauben und zu tun nötig ist“ (Can 767 § 1).<br />

Gerade diese Bestimmung nötigt die evangelische <strong>Gottesdienstlehre</strong>, ihrerseits<br />

das Verhältnis von Predigt und Liturgie in allen Schritten genau im<br />

Blick zu behalten. Die letzten Jahre haben einen praktischen und theoretischen<br />

Aufbruch des Liturgischen erbracht, so dass das Ritual und die ästhetische<br />

Form des Gottesdienstes immer stärker ins Blickfeld der evangelischen<br />

Theologie gerückt sind. Es ist jedoch auch der rituelle Charakter der Predigt<br />

und der worthafte Charakter des Liturgischen zu bedenken. Die ästhetische<br />

Theorie, die Liturgie und Predigt unter den Kategorien der Wahrnehmung<br />

und des Kunstwerkes zu erfassen sucht, bietet dazu gute Voraussetzungen<br />

und liturgische und homiletische Sichtweisen helfen zu einer präziseren Erfassung<br />

der Aufgabe, Gottesdienste zu gestalten. Eine Sichtweise reicht nicht<br />

aus.<br />

Darum wird in diesem Buch die Grundlegung nach einigen wissenschaftstheoretischen<br />

Erwägungen (→ § 2) unter den Kategorien „Mitteilung und<br />

Darstellung des Evangeliums in ritueller Gestalt“ erfolgen (→ §§ 3 und 4).<br />

Diese Beschreibung bezieht sich auf das Ganze des Gottesdienstes und erhellt<br />

zugleich das spannungsvolle Zusammenspiel von ritueller und rhetorischer<br />

Kommunikation. Beide Formen gewinnen an Profil durch ihr Gegenüber.<br />

Dagegen zerstört die liturgische Kommunikation in Form des Gespräches<br />

(z.B. durch Erklärungen der liturgischen Abläufe) diese ebenso, wie eine ritualisierte<br />

Art der Predigt der rhetorischen Kommunikation wiederspricht,<br />

weil in dieser das exemplarisch glaubende Ich zu erkennen sein soll. Die<br />

<strong>Gottesdienstlehre</strong> wird darum das Gemeinsame und die Dialektik beider<br />

12<br />

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Zusammenfassung<br />

Kommunikationsformen immer wieder thematisieren (→ §§ 8.11.12. 13–16.<br />

20–24. 27). Da andererseits die Predigt und die Homiletik in der evangelischen<br />

Theologie und Kirche einen besonderen Stellenwert haben, wird der<br />

homiletische Diskurs bisweilen doch in seinem eigenen Zusammenhang dargestellt<br />

werden müssen (→ §§ 6. 17–19. 41–43). In allen anderen homiletischen<br />

Paragraphen wird aber die Predigtaufgabe vom Ganzen des Gottesdienstes<br />

her entfaltet (vgl. dazu besonders die prinzipielle und materiale Homiletik,<br />

→ §§ 38–40).<br />

Das Fruchtbare einer verbindenden homiletischen und liturgischen Betrachtung<br />

lässt sich besonders an der Kategorie des „Kunstwerkes“ deutlich<br />

machen (→ § 31–34). Die Predigt ist kein Kunstwerk wie eine Kurzgeschichte<br />

oder ein Gedicht, das überall gelesen wird; und selbst wenn die Predigt in<br />

gedruckter Form überall gelesen werden kann, ist die Normalform der Rezeption<br />

das bloße Hören im Gottesdienst. Eine Predigt ist eher wie der Teil eines<br />

Dramas oder wie eine Kurzgeschichte im Rahmen einer gut vorbereiteten<br />

Dichterlesung. Die Analogien haben dabei nur begrenzten Erklärungswert,<br />

aber sie zeigen, dass die Predigt vor allem ein aufgeführter Text ist. Die Aufführungsregeln<br />

werden von der Liturgie bestimmt – wie umgekehrt das verkündigende<br />

Element die Grunddimension des gesamten Gottesdienstes<br />

bleibt. Die Liturgie als Mitteilung und als Darstellung eröffnet und begrenzt<br />

die Interpretationsmöglichkeiten (→ § 3). Dieser Zusammenhang ist bisher<br />

von der evangelischen Homiletik, die ritualtheoretisch weniger interessiert<br />

ist, wie von der evangelischen Liturgik, die sich gern ökumenisch orientiert,<br />

zu wenig gesehen worden. Vor allem im handlungsorientierten Kapitel dieses<br />

Buches (→ §§ 35–48) sollen darum Homiletik und Liturgik so weit wie möglich<br />

miteinander verschränkt werden.<br />

Im Übrigen wird sich zeigen, dass die grundsätzlichen Überlegungen zu<br />

Predigt und Ritual auch auf die lebensgeschichtlich spezifischen Gottesdienste<br />

Taufe, Trauung, Konfirmation und Bestattung bezogen werden können,<br />

wenngleich sie in diesem Buch nicht eigens zu behandeln sind. Erst<br />

recht gilt das für die besonderen gemeindebezogenen Gottesdienste, die Kasualien<br />

im weiteren Sinne (Einführungen, Einweihungen, Festgottesdienste<br />

bei lokalen Anlässen). Der Sonntagsgottesdienst gilt als Modell des öffentlichen<br />

Gebets der evangelischen Kirche (→ § 35.2).<br />

Die Predigt als<br />

„Kunstwerk“<br />

Kasualien<br />

Zusammenfassung<br />

Die Begriffe „Liturgie“ und „Gottesdienst“ sind ebenso synonym zu verwenden<br />

wie die Begriffe „Liturgik“ und „Liturgiewissenschaft“. Die in diesem<br />

Band dargestellte <strong>Gottesdienstlehre</strong> – als ein Teilgebiet der Praktischen Theologie<br />

– möchte das liturgische und das homiletische Moment fruchtbar aufeinander<br />

beziehen, anders als das bisher in der Theoriebildung geschehen ist.<br />

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13


§ 2 Theologische und semiotische Bezüge der <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

Das evangelische Spezifikum liegt in der Rechtfertigungslehre als wichtigstem<br />

gottesdienstlichem Kriterium. Diese soteriologische Grundregel darf jedoch<br />

nicht dazu führen, dass der menschliche Anteil am gottesdienstlichen Geschehen<br />

unterschätzt wird.<br />

§ 2 Theologische und semiotische Bezüge der <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

Literatur: Karl-Heinrich Bieritz: Liturgik, Berlin/New York 2004 ♦ Umberto<br />

Eco: Opera aperta. Forma e indeterminazione nelle poetiche contemporanee, Mailand<br />

6 2004 [1962] (= Das offene Kunstwerk, Frankfurt/Main 6 1993 [1973]) ♦ Wilfried<br />

Engemann: Semiotische Homiletik. Prämissen – Analysen – Konsequenzen,<br />

Tübingen 1993 ♦ Erich Garhammer/Heinz-Günther Schöttler (Hg.): Predigt<br />

als offenes Kunstwerk. Homiletik und Rezeptionsästhetik, München 1998 ♦ Thomas<br />

Klie: Zeichen und Spiel. Semiotische und spieltheoretische Rekonstruktion der Pastoraltheologie,<br />

Gütersloh 2003 ♦ Joachim Knape: Was ist Rhetorik?, Stuttgart 2000 ♦<br />

Gerhard Marcel Martin: Predigt als „offenes Kunstwerk“? Zum Dialog zwischen<br />

Homiletik und Rezeptionsästhetik, in: EvTh 44 (1984), 46–58 ♦ Michael Meyer-<br />

Blanck: Zwischen Zeichen und Historie. Zu Rainer Volps Liturgik und den künftigen<br />

Aufgaben der Liturgiewissenschaft, in: Einheit und Kontext (FS Peter C. Bloth), Würzburg<br />

1996, 295–313 ♦ Michael Meyer-Blanck: Semiotik und Praktische Theologie<br />

(Research Report), in: IJPT 5 (2001), 94–133 ♦ Michael Meyer-Blanck: Vom Symbol<br />

zum Zeichen. Symboldidaktik und Semiotik, Rheinbach 2 2002 [Hannover 1995]<br />

♦ Michael Meyer-Blanck: Liturgiewissenschaft und Kirche. Eine ökumenische<br />

Verhältnisbestimmung in zehn Thesen, in: ders. (Hg.): Liturgiewissenschaft und Kirche.<br />

Ökumenische Perspektiven, Rheinbach 2003, 111–138 ♦ Jörg Neijenhuis: Gottesdienst<br />

als Text. Eine Untersuchung in semiotischer Perspektive zum Glauben als<br />

Gegenstand der Liturgiewissenschaft, Leipzig 2007 ♦ Rainer Volp (Hg.): Zeichen.<br />

Semiotik in Theologie und Gottesdienst, München/Mainz 1982<br />

1. <strong>Gottesdienstlehre</strong> und Bezugswissenschaften<br />

Keine Geistes-, Sozial- oder Kulturwissenschaft steht für sich. Das gilt auch<br />

für die Theologie und insbesondere für die Praktische Theologie, zu der<br />

die <strong>Gottesdienstlehre</strong> primär gehört. In diesem Band wird im Gefolge der<br />

Diskussion der beiden letzten Jahrzehnte besonders auf die Semiotik als Bezugswissenschaft<br />

zurückgegriffen. Ein Grund dafür ist, dass diese in den letzten<br />

Jahren sowohl homiletisch als auch liturgisch fruchtbar gemacht wurde<br />

und ein zweiter, dass die Semiotik Verbindungen zur Kunst- und Literaturwissenschaft<br />

ermöglicht und damit der Einsicht Rechnung tragen kann, dass<br />

der Gottesdienst mindestens auch als ästhetisches Geschehen begriffen werden<br />

muss. Die anderen theologischen und sozialwissenschaftlichen Bezüge<br />

der <strong>Gottesdienstlehre</strong> werden an dieser Stelle kurz charakterisiert; sie werden<br />

ab § 7 ausführlicher zum Thema gemacht.<br />

14<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

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Kapitel 7: <strong>Gottesdienstlehre</strong> in handlungsorientierter<br />

Perspektive<br />

§ 35 Liturgische Kunst als gebildete Routine: Grundlegendes zum<br />

Gottesdienst in handlungsorientierter Perspektive<br />

Literatur: Karl-Heinrich Bieritz: Im Blickpunkt: Gottesdienst. Theologische Informationen<br />

für Nichttheologen, Göttingen 2 1987 [1983] ♦ Kristian Fechtner/<br />

Lutz Friedrichs (Hg.): Normalfall Sonntagsgottesdienst? Gottesdienst und Sonntagskultur<br />

im Umbruch, Stuttgart 2008 ♦ Irmgard Herrmann-Stojanow: Die Entwicklung<br />

des Sonntags. Ein Blick auf die sozialwissenschaftliche Diskussion um die<br />

Zeitinstitutionen Sonntag, Samstag und Wochenende als Bestandteile kollektiven<br />

Zeitwohlstands, in: Sonntäglich. Zugänge zum Verständnis von Sonntag, Sonntagskultur<br />

und Sonntagspredigt, hg. von Ursula Roth u.a., München 2003, 116–133 ♦ Manfred<br />

Josuttis: Der Weg in das Leben. Eine Einführung in den Gottesdienst auf<br />

verhaltenswissenschaftlicher Grundlage, München 1991 ♦ Eberhard Jüngel: Der<br />

evangelisch verstandene Gottesdienst, in: ders.: Wertlose Wahrheit. Zur Identität und<br />

Relevanz des christlichen Glaubens, München 1990, 283–310 ♦ Josef Andreas<br />

Jungmann: Missarum Sollemnia. Eine genetische Erklärung der römischen Messe<br />

Bd. I und Bd. II, Wien 5 1962 [1948] ♦ Thomas Klie: Fremde Heimat Liturgie. Ästhetik<br />

gottesdienstlicher Stücke, Stuttgart 2010 (PThHe 104) ♦ Leiturgia. Handbuch<br />

des evangelischen Gottesdienstes. II. Band: Gestalt und Formen des evangelischen<br />

Gottesdienstes. I. Der Hauptgottesdienst, Kassel 1955 ♦ Wilhelm Löhe: Die Kirche<br />

in der Anbetung. 1.Teilband: Agende für christliche Gemeinden des lutherischen Bekenntnisses,<br />

Neuendettelsau 1953 (Gesammelte Werke Bd. 7,1 [1844]) ♦ Michael<br />

Meyer-Blanck: Inszenierung des Evangeliums. Ein kurzer Gang durch den Sonntagsgottesdienst<br />

nach der erneuerten Agende, Göttingen 1997 ♦ Georg Rietschel:<br />

Lehrbuch der Liturgik Bd. I.: Die Lehre vom Gemeindegottesdienst, Leipzig 1900 ♦<br />

Friedrich Schleiermacher: Die praktische Theologie nach den Grundsätzen der evangelischen<br />

Kirche im Zusammenhange dargestellt, hg. von Jacob Frerichs, Berlin/New<br />

York 1983 [Reprint von 1 1850]<br />

1. <strong>Gottesdienstlehre</strong> und gottesdienstliches Handeln<br />

Weil die Praktische Theologie nicht die Praxis ist, sondern die Theorie der<br />

Praxis, darum hat die <strong>Gottesdienstlehre</strong> keine praktischen Hinweise zu geben,<br />

sondern Reflexionsperspektiven zu eröffnen, damit in der Praxis eigenverantwortlich<br />

gehandelt werden kann. Dennoch haben diese theoretischen<br />

388<br />

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1. <strong>Gottesdienstlehre</strong> und gottesdienstliches Handeln<br />

Perspektiven ihr Recht im Hinblick auf Praxisvollzüge zu erweisen. So interessant<br />

sie für sich genommen sein mögen, müssen sie sich doch bei der<br />

Gestaltung von Praxis bewähren. Praktisch-theologische Theorien dienen der<br />

Kirchenleitung und nicht der bloßen Verbreiterung des Theoriediskurses. In<br />

diesem Sinne sollen sich die fünf Perspektiven der Kapitel 2–6 (systematisch<br />

– historisch – empirisch – vergleichend – ästhetisch) in dem folgenden<br />

handlungsorientierten Kapitel wiederfinden. Dabei kann es nicht um eine<br />

Wiederholung gehen, sondern um eine Zusammenführung in praktischer<br />

Absicht.<br />

Für die Darstellungsweise des abschließenden, mit 14 Paragraphen umfangreichsten<br />

Kapitels sind zwei Grundentscheidungen maßgeblich. Erstens<br />

folgt die Darstellung der Schrittfolge des Gottesdienstes, wie das in vielen<br />

liturgiewissenschaftlichen Abhandlungen seit langem üblich gewesen ist<br />

(Rietschel, Jungmann, Josuttis, Klie). Die Paragraphen des Kapitels sind<br />

dazu nach den vier Schritten des „Evangelischen Gottesdienstbuches“ von<br />

1999 gegliedert (A Eröffnung und Anrufung – B Verkündigung und Bekenntnis<br />

– C Abendmahl – D Sendung und Segen). So soll es ermöglicht werden,<br />

dem Ansatz dieser <strong>Gottesdienstlehre</strong> entsprechend liturgische und homiletische<br />

Fragen im Zusammenhang zu behandeln.<br />

Dabei wird auch die synchrone Betrachtung weniger leicht von der diachronen<br />

überdeckt. Denn wegen der Vielfalt liturgischer Formen und wegen<br />

des großen Reichtums liturgiegeschichtlicher Forschungen tendieren die Darstellungen<br />

auch der gegenwärtigen gottesdienstlichen Formen zu einem historischen<br />

„Achtergewicht“; dies ist etwa bei dem 600 Seiten umfassenden,<br />

historisch überreichen II. Band von „Leiturgia“ über die einzelnen Teile des<br />

Gottesdienstes der Fall.<br />

Zweitens liegt der folgenden Darstellung der Sonntagsgottesdienst zu<br />

Grunde, auch wenn dieser nicht mehr mit der missverständlich wertenden<br />

Bezeichnung „Hauptgottesdienst“ versehen werden sollte. Im empirischen<br />

Teil war deutlich geworden, dass für die Mehrzahl der Kirchenmitglieder die<br />

Kasualgottesdienste und die Gottesdienste am Heiligen Abend die „Hauptgottesdienste“<br />

sind. Die Bezeichnung des Sonntagsgottesdienstes als „Hauptgottesdienst“<br />

passte damit zu dem Programm der Agende I von 1955/59 und<br />

entsprach stärker der Betrachtungsweise von Pfarrern und Kirchenleitungen<br />

als derjenigen von Gemeindegliedern. Dennoch ist der über Jahrhunderte<br />

gewachsene Sonntagsgottesdienst in der Messform und in der Form des Predigtgottesdienstes<br />

in mehrfacher Hinsicht „Normalfall“ und Grundmodell<br />

liturgischer Gestaltung. An ihm werden auch das Besondere der gottesdienstlichen<br />

Zeit und die schrittweise Entstehung der liturgischen Zeichensprachen<br />

deutlich. Diesen grundlegenden Zusammenhängen gehen die folgenden Abschnitte<br />

unter den Kategorien von Modell, Schwelle und Unterbrechung sowie<br />

Dramaturgie nach.<br />

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389


§ 35 Liturgische Kunst als gebildete Routine<br />

2. Der Sonntagsgottesdienst als Modell liturgischer Kunst<br />

Am Anfang stehen einige pastoraltheologische Überlegungen zum liturgischen<br />

Handeln, in denen der Sonntagsgottesdienst als besonders geeigneter<br />

Gegenstand und das Künstlerische als wichtiges Charakteristikum pastoralen<br />

Handelns deutlich werden wird. Wer sich auf das Pfarramt vorbereitet, wird<br />

am Sonntagsgottesdienst das Zusammenspiel von Wort und rituellem Handeln,<br />

das jeweils Besondere verschiedener liturgischer Handlungsformen und<br />

deren inneren Zusammenhang lernen. Und wer nicht in einer großen Stadtgemeinde<br />

(mit vielen Taufen bzw. Beerdigungen), sondern in einer Landgemeinde<br />

mit mehreren „Predigtstellen“ tätig ist, wird vor allem immer wieder<br />

neu den Sonntagsgottesdienst zu gestalten haben.<br />

Der Sonntagsgottesdienst stellt in mehrfacher Hinsicht den „Normalfall“<br />

(Fechtner/Friedrichs) und darüber hinaus auch den Modellfall des Gottesdienstes<br />

dar. Auch die besonderen Formen von Gottesdienst, die sich in<br />

den letzten Jahren herausgebildet haben, lassen sich von der offenen, viele<br />

Variationen ermöglichenden „Grundform II“ (Predigtgottesdienst) her erschließen.<br />

Gerade für die Gestaltung offener Gottesdienstformen ist es wichtig,<br />

den Weg zum Beten und Hören und zurück in den Alltag sorgfältig im<br />

Blick zu behalten, so dass Gottesdienst und Diskussionsveranstaltung unterschieden<br />

bleiben. Von daher hilft das genaue Bedenken der Normalform als<br />

Modell auch bei der Gestaltung neuer Formen.<br />

Die alternativen Gottesdienste sind meistens besondere Formen des Predigtgottesdienstes.<br />

Ein Beispiel dafür ist der monatlich (jeweils sonntags von 11–12.15 Uhr im<br />

„Kinopolis“ in Sulzbach) stattfindende Gottesdienst „GoSpecial“, der sich durch andere<br />

Beteiligungsformen auszeichnet. „GoSpecial“ enthält in der Eröffnung ein Theaterstück,<br />

dann eine Predigt vom Bistrotisch und ein anschließendes „Kreuzverhör“<br />

des Predigers durch die Anwesenden sowie ein Interview zum Thema mit dem Erfahrungsbericht<br />

eines vom jeweiligen Thema betroffenen Menschen („Interview“), bevor<br />

Fürbitten und Vaterunser sowie Schlussmoderation und Musik diesen als „niederschwellig“<br />

bezeichneten Gottesdienst beenden. Er wird von jeweils 500–700 Teilnehmern<br />

besucht und von ihnen geben 40% an, sonst selten oder nie einen Gottesdienst<br />

zu besuchen. 1<br />

„Normalfall“<br />

Sonntagsgottesdienst<br />

Öffentlichkeitscharakter<br />

2.1 Außerdem wurde schon darauf hingewiesen, dass der Sonntagsgottesdienst<br />

mit etwa 1 Million Besuchern an jedem Sonntag nicht nur die meistbesuchte<br />

kirchliche Veranstaltung, sondern auch eine der am besten besuchten<br />

Versammlungen im Rahmen der Kultur darstellt. Der regelmäßig stattfindende<br />

Sonntagsgottesdienst steht auch für die Öffentlichkeit, Verlässlichkeit<br />

und Erkennbarkeit des kirchlichen Handelns und richtet sich an die<br />

1 Einen knappen Überblick zu neuen Gottesdienstformen wie „Thomasmesse“ und<br />

„GoSpecial“ bietet Lutz Friedrichs (Hg.): Alternative Gottesdienste, Hannover 2007.<br />

390<br />

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2. Der Sonntagsgottesdienst als Modell liturgischer Kunst<br />

lokale Öffentlichkeit (→ § 21). Der Besuch des Sonntagsgottesdienstes ist<br />

auch ein Indikator für die sonstigen Aktivitäten und die Lebendigkeit im<br />

Sinne des Erfolges einer Gemeinde, soweit Erfolg in Zahlen gemessen werden<br />

kann. In gemeindepädagogisch und missionarisch aktiven und nach außen<br />

wirkenden Gemeinden erhöht sich auch der Besuch des Sonntagsgottesdienstes.<br />

2 Das gilt trotz der vielfach beschriebenen soziokulturell bedingten Veränderung<br />

des Wochenendes und der Sonntagsgestaltung (Herrmann-Stojanow<br />

125–130).<br />

Seit der Reformation ist der Öffentlichkeitscharakter des Gottesdienstes<br />

besonders betont worden. Die Gemeinde versammelt sich, um das Evangelium<br />

in der eigenen Umgebung und damit in der gesamten Welt, der „Ökumene“<br />

laut werden zu lassen. Das öffentliche Lehren, das „publice docere“<br />

(→ § 17.4), steht damit zugleich für die ökumenische Orientierung des Gottesdienstes.<br />

Es handelt sich beim Gottesdienst nicht um eine Vereinsversammlung<br />

von Kirchenmitgliedern oder von Menschen mit bestimmten Ansichten,<br />

sondern um das „gute Geschrei“ von Christus, der allen Menschen<br />

Hilfe anbietet (→ § 3.4). Darum ist nach dem deutschen religionsverfassungsrechtlichen<br />

(staatskirchenrechtlichen) Verständnis auch das Läuterecht<br />

am Sonntag Bestandteil der positiven Religionsfreiheit, wie sie in Art. 4,2 des<br />

Grundgesetzes geregelt ist. 3 Auch die Kasualien sind öffentliche Gottesdienste,<br />

zu denen mit Glockengeläut geladen wird.<br />

2.2 Wichtig ist der Sonntagsgottesdienst schließlich auch für die Entwicklung<br />

der liturgischen Professionalität in der Ausbildung: Die dort gemachte<br />

Erfahrung eröffnet den liturgisch Tätigen Sicherheit bei der Gestaltung auch<br />

anderer liturgischer Aufgaben. Denn für das liturgische Handeln ist eine<br />

Form von situativ wacher Routine notwendig. Diese unterscheidet sich sowohl<br />

von Unsicherheit als auch von spannungsloser und unaufmerksamer<br />

Gewohnheit. Bei der angemessenen Routine gibt die Form die notwendige<br />

Sicherheit, um situativ genau wahrnehmen und reagieren zu können. Je<br />

formbewusster und routinierter, desto flexibler und zugewandter kann man<br />

auf die Situation eingehen, während das starre Festhalten an Formen meistens<br />

das Ergebnis mangelnder Routine oder unzureichender eigener Durchdringung<br />

der jeweiligen Handlungsform ist.<br />

Weil mangelnde liturgische Bildung zu einem lediglich imitierenden statt<br />

zu einem eigenständig vollzogenen Handeln führt, lässt sich die handlungsorientierte<br />

Perspektive des Gottesdienstes nicht isoliert beschreiben. Sie bedarf<br />

des liturgischen Wissens und Verstehens, die bisher in diesem Buch ent-<br />

„publice docere“<br />

Modellcharakter<br />

Professionalität<br />

und Routine<br />

2 Wilfried Härle u.a. (Hg.): Wachsen gegen den Trend: Analysen von Gemeinden,<br />

mit denen es aufwärts geht, Leipzig 2008.<br />

3 Dazu vgl. Hartwig A. Niemann: Glocken, in: TRE 13, 446–452: 451.<br />

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391


§ 35 Liturgische Kunst als gebildete Routine<br />

Bildung und<br />

liturgische<br />

Bildung<br />

faltet wurden, um das Handeln in gebildeter Routine zu ermöglichen. Beim<br />

liturgischen Handeln geht es um eine Kunst, bei der die Regeln von großer<br />

Bedeutung sind; und dennoch enthalten die Regeln noch nicht die Anwendung,<br />

wie das bei den „mechanischen Künsten“ der Fall ist. 4 Wie in der Kunst<br />

der Erziehung besteht die liturgische Kunst in der situativen Anwendung bei<br />

gleichzeitiger Durchbrechung der Regeln.<br />

In diesem Zusammenhang kann man sich den Unterschied zwischen Routine<br />

und bloßer Gewohnheit an anderen künstlerischen Handlungsformen<br />

klar machen: Der Dirigent aus Gewohnheit wird die Partitur so durchgehen<br />

wie schon viele Male vorher, während der routinierte Künstler bei jedem Konzert<br />

den Eindruck entstehen lassen kann, dass das Eigentliche dieser Sinfonie<br />

gerade in diesem Moment ganz neu zu Tage tritt. Das Merkwürdige dabei<br />

ist, dass auch der nur mäßig gebildete musikalische Laie sowohl Fehler und<br />

Unsicherheiten als auch die spannungslose Gewohnheit leicht merkt. In diesem<br />

Falle fällt die Aufmerksamkeit des Rezipienten auf den Handelnden, während<br />

bei der gelungenen Darstellung das Kunstwerk selbst die Aufmerksamkeit<br />

auf sich zieht und das Können des Künstlers in den Hintergrund tritt.<br />

Das liturgische Handeln lässt sich aber nicht nur mit dem künstlerischen,<br />

sondern auch mit dem pädagogischen Handeln vergleichen. Auch hier geht<br />

es um den routinierten Regelgebrauch in souveräner Freiheit. Je sicherer man<br />

beim Unterrichten in der Sache ist und je routinierter man die grundlegenden<br />

Techniken des Gespräches und der Zuordnung einzelner Unterrichtsphasen<br />

handhabt, je selbstverständlicher man sich in der „Stundendramaturgie“<br />

bewegt, desto sorgfältiger kann man die Äußerungen und Lernfortschritte<br />

der Gruppe wahrnehmen und darauf reagieren. Auch das Unterrichten ist<br />

eine Kunst, bei deren Ausübung über die Art der Regelverwendung in jedem<br />

Moment neu entschieden werden muss. Künste lernt man nicht durch das<br />

Verstehen und Anwenden von Regeln – dann könnte jeder schnell ein Gedicht<br />

schreiben oder eine Fuge komponieren. Künste benötigen neben dem<br />

Talent die intensive persönliche Durchdringung der Sache, so dass diese zu<br />

einem Teil der eigenen Persönlichkeit wird. Dieser Prozess wird seit der deutschen<br />

Romantik zu Recht mit dem emphatischen Begriff der Bildung beschrieben.<br />

In diesem Sinne sollen sich liturgische Kenntnisse und Interessen<br />

in der eigenen Praxis als liturgische Kunst formieren.<br />

Auch darum ist es sinnvoll, bei der handlungsorientierten Perspektive eines<br />

Lehrbuches vom liturgischen Normalfall auszugehen. Für alles künstlerische<br />

Handeln, sei dieses musikalisch, pädagogisch oder liturgisch, gilt, dass<br />

4 Man kann in diesem Zusammenhang auch auf die Politik verweisen: „so haben die<br />

Künste die auf der Seite der Staatskunst, Erziehungskunst und also des Kirchenregiments<br />

liegen, diesen Charakter mit den schönen Künsten gemein“ (Schleiermacher<br />

37).<br />

392<br />

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3. Schwelle und Unterbrechung: Der liturgische Ort und die liturgische Zeit<br />

die Sicherheit, die in modellhaften Handlungsmustern erworben wurde, vermehrte<br />

Gestaltungsmöglichkeiten auch in anderen Formen eröffnet. In diesem<br />

Sinne hilft der Sonntagsgottesdienst als Grundmodell den liturgisch Tätigen<br />

zu Stilsicherheit und zu einer gebildeten, im Bewusstsein für die eigenen<br />

Handlungsmöglichkeiten ausgeübten Routine. Gerade am Sonntagsgottesdienst<br />

als dem Normalfall lässt sich die Dialektik von Regelwerk und<br />

regelrechter Regelverletzung 5 lernen, die für das künstlerische Handeln charakteristisch<br />

ist.<br />

Zu dieser ästhetischen Perspektive des liturgischen Handelns sei schließlich<br />

noch einmal wiederholt, dass dabei nicht an den genialischen Künstler gedacht<br />

werden soll, der die Aufmerksamkeit auf sich selbst und sein Können<br />

lenkt. Es geht vielmehr gerade um eine Art der Darstellung, die den Gottesdienstbesuchern<br />

eigene Eindrücke erschließt und sie zum eigenen Ausdrücken<br />

glaubender Erfahrung ermutigt. Im Sinne der in den letzten vier Paragraphen<br />

beschriebenen ästhetischen Perspektive sollen bei der liturgischen<br />

Kunst nicht die Protagonisten bewundert werden, sondern die Wahrnehmungen<br />

und glaubenden Erfahrungen in eine „lebendige Circulation“ geraten<br />

(Schleiermacher 49f. 65).<br />

3. Schwelle und Unterbrechung: Der liturgische Ort<br />

und die liturgische Zeit<br />

Das liturgische Handeln ist nicht nur deswegen künstlerisch, weil es mit<br />

verschiedenen Künsten (Rede, Musik, Darstellung im Raum) einhergeht,<br />

sondern weil es grundsätzlich darin besteht, etwas darzustellen, was sich<br />

gleichzeitig eng auf die Realität bezieht und sich doch von ihr unterscheidet,<br />

wie das in der ästhetischen Theorie Theodor W. Adornos ausführlich beschrieben<br />

wurde (→ § 31.3.4). Der evangelische Gottesdienst ist insofern ein<br />

Kunstwerk, als er keine Sonderwelt inszeniert, sondern die vorhandene Welt<br />

als eine andere darstellt und erkennen lässt. Die Realität des Alltags wird<br />

nicht negiert, aber unter einem anderen Vorzeichen dargestellt. Die empirische,<br />

politische und psychologische Wahrnehmung wird nicht außer Kraft<br />

gesetzt, sondern in einen anderen Interpretationskontext gestellt.<br />

Das eigene Lebensglück wird liturgisch als Segen dargestellt und verstehbar, das Leiden<br />

wird mit der Passion Jesu verbunden, die Ungerechtigkeit mit der Weisung zum Leben<br />

und mit dem prophetischen Protest. Das Unveränderliche bleibt wenigstens nicht unaussprechlich,<br />

weil es im Gebet vor Gott gebracht wird. Das Unzulängliche des eigenen<br />

5 Für die Kunst der Predigtsprache kann so das Finden kreativer Metaphern unter der<br />

Maxime „Regelrecht gegen die Regeln“ beschrieben werden, dazu s. Wilfried Engemann:<br />

Semiotische Homiletik. Prämissen – Analysen – Konsequenzen, Tübingen 1993,<br />

187–192.<br />

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393


§ 35 Liturgische Kunst als gebildete Routine<br />

Handelns muss weder zur Seite geschoben noch durch Entschuldigungsmechanismen<br />

bewältigt werden, denn der Mensch kommt als gerechtfertigter Sünder in den Blick.<br />

Nicht die Veränderung durch das eigene Handeln, sondern die Würde des nicht handelnden<br />

Menschen ist der Gegenstand des gottesdienstlichen Handelns. Liturgisches<br />

Handeln bedeutet die Unterbrechung des Handelns in einer Form von aktivischer<br />

Passivität, so dass die passive Gerechtigkeit des Menschen vor Gott bestimmend wird. 6<br />

Der Mensch überschreitet in der Liturgie die Schwelle vom Tun zum Sein.<br />

Der Zweck der Versammlung am Sonntag ist es, die Wahrnehmungsweise<br />

der eigenen Wirklichkeit zu wechseln, weil man nicht im Namen eines guten<br />

Zweckes zusammenkommt, sondern zur Unterbrechung der Zweckbestimmung,<br />

in liturgischer Sprache: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und<br />

des Heiligen Geistes“.<br />

Der Wechsel der Wahrnehmung wird im Gottesdienst durch den ausgesonderten<br />

Ort und die ausgesonderte Zeit unterstützt. Die Umcodierung der<br />

Wirklichkeit erfolgt räumlich durch das Überschreiten einer Schwelle und<br />

zeitlich durch die Unterbrechung des chronologischen Empfindens. Die Dramaturgie<br />

des Gottesdienstes schließlich dient der Inszenierung von Schwelle<br />

und Unterbrechung, der Ermöglichung und der Verlangsamung des damit<br />

gegebenen Erlebens.<br />

Schwelle<br />

und Ritual<br />

3.1 Die Erfahrung einer Schwelle ist das Grunddatum aller religiösen Rituale.<br />

Dabei wird ethnologisch und kulturwissenschaftlich die vormoderne<br />

reale Übergangserfahrung („Liminalität“) von der modernen und spätmodernen<br />

eher theoretischen und medialen Übergangserfahrung („Liminoidität“)<br />

unterschieden (so bei Victor Turner, → § 4.4). Die neuzeitliche („liminoide“)<br />

Schwellenerfahrung vollzieht sich besonders in ästhetischer Weise.<br />

Die Schwelle des Rituals ermöglicht in diesem Zusammenhang die Befreiung<br />

der Fähigkeiten des Menschen von sonst notwendigen Begrenzungen des<br />

Denkens, Fühlens und Handelns.<br />

Auch die Veränderung des Handelns trifft auf viele Gottesdienste zu: Der Tausch<br />

des Friedensgrußes, das Trinken aus dem Gemeinschaftskelch und das Anfassen der<br />

Nachbarn beim Abendmahl sind Handlungsformen, mit denen wir fremden Menschen<br />

im Berufs- und Geschäftsleben nicht begegnen. Gerade dies macht diese Ritualelemente<br />

auch für viele Besucher des öffentlichen Gottesdienstes befremdlich.<br />

Die gottesdienstliche Schwellenerfahrung ist primär im übertragenen Sinne<br />

zu verstehen und geschieht auf dem Wege der geschilderten Wahrnehmungsveränderung.<br />

Das Ziel der liturgischen Kunst ist der Übergang von der<br />

6 Martin Luther: Vorrede zum 1.Band der lateinischen Schriften vom 5. März 1545: „(…)<br />

die passive Gerechtigkeit, durch die uns der barmherzige Gott gerecht macht durch<br />

den Glauben, wie geschrieben ist: ‚Der Gerechte lebt aus Glauben‘“ (Text nach Aland<br />

2,19f.; WA 54,186, 5–8; BoA 4, 427f.).<br />

394<br />

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4. Schwelle und Unterbrechung: Gottesdienstliche Dramaturgie<br />

zweckrationalen und wertrationalen Wahrnehmung der Wirklichkeit zu einer<br />

geschenkten und glaubenden Wahrnehmung. Darum spielt das Schöne etwa<br />

in der Musik eine so wichtige Rolle, weil es Anschauungen und Verstehen<br />

nicht außer Kraft setzt, aber den Menschen über seine Absichten hinaus zum<br />

Genießen der Wirklichkeit erhebt (vgl. Ps 8 und Ps 104). 7<br />

3.2 Die Metapher der Unterbrechung, die theologisch und liturgisch vielfach<br />

als Umschreibung der glaubenden Erfahrung herangezogen wurde (Jüngel<br />

294–296), bringt die Wahrnehmungsveränderung in ähnlicher Weise zum<br />

Ausdruck. Als das Besondere dabei kann der zeitliche Aspekt genannt werden.<br />

Wie die Metapher der Schwelle ihr reales Äquivalent im Betreten und<br />

Verlassen des Gottesdienstraumes hat, so gibt es während der Gottesdienstzeit<br />

die reale Unterbrechung der üblichen Handlungsweisen. Das ist in der<br />

Gegenwart vor allem an der Unterbrechung der Mediennutzung zu erkennen.<br />

Auf vielen Handzetteln mit dem Gottesdienstverlauf findet sich schon die<br />

Bitte, die Mobiltelefone auszuschalten. Die Liturgie unterbricht die chronologische<br />

Zeit, die durch die zweckrationale Zeitplanung gekennzeichnet ist,<br />

zugunsten der kairologischen Zeit. Hier gelten nicht mehr einzelne Handlungsoptionen.<br />

Vielmehr tritt das Ganze der Existenz in das Licht des liturgischen<br />

„Heute“. 8 Dabei erschließen sich neu die anfängliche Beziehung zu<br />

Gott, wie sie in der Taufe zugeeignet wird, und die endzeitliche Gemeinschaft<br />

und Schau Gottes, die im Abendmahl vorweggenommen ist (EG 220). Nach<br />

dem Schritt über die Schwelle und vor dem Rückweg in den Alltag steht die<br />

Unterbrechung der geplanten Zeit durch die Aufhebung der Zeit in Hören<br />

und Feiern, Wort und Sakrament. Diese Zusammenhänge in der liturgischen<br />

Gestaltung erfahrbar zu machen, ist der Sinn der liturgischen Dramaturgie.<br />

Unterbrechung<br />

4. Die Inszenierung von Schwelle und Unterbrechung:<br />

Gottesdienstliche Dramaturgie<br />

Real ist die Schwelle zum Kirchenraum bzw. zum Altarraum schnell überschritten.<br />

Die liturgische Inszenierung aber verlangsamt diesen Schritt im<br />

Erleben, indem sie ihn in mehrere Teilschritte zerlegt. Im Laufe der Liturgiegeschichte<br />

haben sich die Schritte und die Gebetsformen vielfach differenziert.<br />

Dabei ist es auch von der dramaturgischen Logik her einleuchtend,<br />

dass der zunehmenden Schwierigkeit, die Schwelle zur liturgischen Wahrneh-<br />

7 Nach der geltenden Perikopenordnung ist Ps 8 dem Neujahrstag und Ps 104 dem Erntedankfest<br />

zugeordnet: Die Freude am Geschaffenen ist der Beginn des Jahres und das<br />

Ziel der Arbeit.<br />

8 Dazu vergleiche man die „Heute“-Texte der Perikopenordnung: Lk 2,11 (Weihnachten),<br />

Hebr 3,15 (Sexagesimae), Lk 23,43 (Karfreitag), Lk 19,5.9 (3. nach Trinitatis).<br />

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395


§ 36 „Evangelisches Gottesdienstbuch“ und „Reformierte Liturgie“<br />

Veränderung der<br />

Wahrnehmung<br />

mung zu überschreiten, ein um immer mehr Stücke erweiterter Eröffnungsteil<br />

des Gottesdienstes entspricht; in diesem Zusammenhang wurde sogar<br />

schon kritisch vom Eröffnungsteil als dem „Wasserkopf“ des Gottesdienstes<br />

gesprochen (Bieritz 59f.). Will man dies jedoch positiv wenden, kann formuliert<br />

werden: Die Schwelle wird auf dramaturgischem Wege zeitlich gedehnt.<br />

Dazu passt auch die Beobachtung, dass es wesentlich leichter ist, den<br />

Weg zurück zu finden, denn der Sendungs- und Segnungsteil des Gottesdienstes<br />

ist sehr viel kürzer und weniger variantenreich.<br />

Real ist auch die Unterbrechung der „Geschäftstätigkeit“ (Schleiermacher<br />

70–72) schon durch den Kirchgang selbst vollzogen. Aber Wort und Sakrament<br />

suchen mit verschiedenen diskursiven und symbolischen Elementen<br />

die äußere Unterbrechung in eine innere Wahrnehmungsveränderung zu<br />

überführen. Die dramaturgische Betrachtungsweise des Gottesdienstes richtet<br />

ihren Blick nicht nur auf die einzelnen Elemente und auf deren historisch<br />

entstandene und veränderte Bedeutung, sondern auf deren Zusammenwirken<br />

als Verlangsamung und damit auf die Intensivierung der gottesdienstlichen<br />

Schwelle und Unterbrechung. Am Schluss dieses Buches, nachdem die einzelnen<br />

Schritte des Gottesdienstes erläutert wurden, wird darauf näher einzugehen<br />

sein (→ § 47).<br />

Zusammenfassung<br />

Das liturgische Handeln kann als eine Form des künstlerischen Handelns<br />

beschrieben werden, weil dazu die Kenntnis von Regeln ebenso erforderlich<br />

ist wie die situativ notwendige Durchbrechung der Regeln. Die (professionelle)<br />

Handlungskompetenz setzt dabei zunächst verschiedene Kenntnisse<br />

und Verstehensfähigkeiten voraus, um die es in den bisherigen Paragraphen<br />

dieses Buches ging. In dem jetzt folgenden handlungsorientierten Kapitel<br />

(§§ 35–48) soll der Sonntagsgottesdienst als der „Normalfall“ und als Modell<br />

zugrundegelegt werden. Im Hinblick auf die liturgische Gestaltung soll dabei<br />

besonders auf die „Dramaturgie“ des Gottesdienstes geachtet werden. Darunter<br />

wird der Zusammenhang der einzelnen gottesdienstlichen Elemente im<br />

Hinblick darauf verstanden, wie das Mitfeiern des Gottesdienstes zur Schwellenerfahrung<br />

und Unterbrechung des alltäglichen Zeiterlebens werden kann.<br />

§ 36 Das „Evangelische Gottesdienstbuch“ und die<br />

„Reformierte Liturgie“ aus dem Jahr 1999<br />

Literatur: Karl-Heinrich Bieritz: Struktur. Überlegungen zu den Implikationen<br />

eines Begriffs im Blick auf künftige Funktionen liturgischer Bücher, in: ders.: Zeichen<br />

setzen. Beiträge zu Gottesdienst und Predigt, Stuttgart 1995, 61–81 ♦ Evangelisches<br />

396<br />

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§ 49 Rückblick und Ausblick<br />

haben. Das schlechte Vortragen eines Textes – das gilt für Predigt wie Gebete<br />

– lässt auf die mangelnde Identifikation mit dem Inhalt und damit auf<br />

eine zu geringe eigene Auseinandersetzung mit der Sache schließen. Dadurch<br />

wird nicht nur die akustische Rezeption, sondern auch die gedankliche „Circulation“<br />

in der Gemeinde erschwert oder verhindert. Die claritas des biblischen<br />

Evangeliums verdient die klare Erkennbarkeit des Sprechers und seiner<br />

Worte.<br />

Zusammenfassung<br />

Bei der Vorbereitung sind drei wichtige Unterscheidungen zu treffen: Erstens<br />

erfordert die Planung des Gottesdienstprogramms weite Zeiträume, während<br />

die Vorbereitung des einzelnen Gottesdienstes in einem Dreischritt von Assoziation,<br />

Reflexion und Konkretion im Rhythmus von Anfang, Mitte und<br />

Ende der Woche erfolgen kann. Zweitens ist die gemeinsame Vorbereitung<br />

mit anderen von der eigenen gedanklichen Vorbereitung des Liturgen und<br />

Predigers zu unterscheiden. Dabei ist die letztere durch nichts zu ersetzen<br />

und erweist sich gerade für die Vorbereitung in einer Gruppe als besonders<br />

fruchtbar. Schließlich ist drittens die theoretisch konsistente Darstellung der<br />

Vorbereitungsergebnisse in einer Predigtarbeit oder in einem Examensentwurf<br />

für den gesamten Gottesdienst von der tatsächlichen kreativen Arbeit<br />

zu unterscheiden: Die Darstellungslogik soll konsequent und schlüssig sein,<br />

während die Vorbereitungslogik das assoziative Ineinander der verschiedenen<br />

Reflexionsebenen erfordert.<br />

Die Arbeit an der eigenen Sprache schließlich ist eine lebenslange Aufgabe,<br />

die auch eigene literarische Bildung erfordert. Liturgen und Prediger sind<br />

nicht zuletzt Sprachkünstler, weil sie der Mitteilung und Darstellung des<br />

Evangeliums immer wieder neu Gestalt geben und wöchentlich eigene Texte<br />

zur Aufführung bringen.<br />

§ 49 Rückblick und Ausblick<br />

Literatur: Michael Meyer-Blanck: Inszenierung und Präsenz. Zwei Kategorien des<br />

Studiums Praktischer Theologie, in: WzM 49 (1997), 2–16 ♦ Michael Meyer-<br />

Blanck: Liturgiewissenschaft und Kirche. Eine ökumenische Verhältnisbestimmung<br />

in zehn Thesen, in: ders. (Hg.): Liturgiewissenschaft und Kirche. Ökumenische Perspektiven,<br />

Rheinbach 2003, 111–138 ♦ Michael Meyer-Blanck: Evangelische <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

heute. Ein Überblick, in: ThLZ 133 (2008), 3–20 ♦ Michael Meyer-<br />

Blanck: Der Sonntagsgottesdienst. Elemente einer praktisch-theologischen Theorie<br />

des „Normalfalles“, in: Kristian Fechtner/Lutz Friedrichs (Hg.), Normalfall Sonntagsgottesdienst?<br />

Gottesdienst und Sonntagskultur im Umbruch, Stuttgart 2008, 72–81<br />

544<br />

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1. Der Zusammenhang der verschiedenen Perspektiven<br />

1. Der Zusammenhang der verschiedenen Perspektiven<br />

Die sieben Kapitel mit den 48 Paragraphen in diesem Buch sollen jeweils als<br />

ein in sich geschlossener Abschnitt verständlich sein. Und doch stellt sich<br />

ganz am Ende noch einmal die Frage, wie die sechs (mit den Prolegomena<br />

sieben) verschiedenen Perspektiven zusammengedacht werden können.<br />

Der Zusammenhang ist erstens dadurch gegeben, dass in allen Kapiteln<br />

Homiletik und Liturgik als zwei Theorien des einen Gottesdienstes miteinander<br />

in den Blick kommen, auch wenn sie teilweise im Kontext der eigenen<br />

Wissenschaftsgeschichte betrachtet werden. Eine zweite Klammer ist dadurch<br />

gegeben, dass sich dieses Buch bewusst auf den Sonntagsgottesdienst als Modell<br />

des gemeindlichen und pastoralen Handelns bezieht und darum die Zielgruppengottesdienste<br />

sowie die alternativen Gottesdienstformen nur am<br />

Rande in den Blick kommen. Ausgespart sind – bis auf wenige Hinweise<br />

zu empirischen, historischen und liturgischen Zusammenhängen – auch die<br />

Kasualien, die noch einmal ganz andere lebensgeschichtliche und seelsorgerliche<br />

Aspekte erfordert hätten. Auf theoretischer und konzeptioneller Ebene<br />

liegt dem gesamten Lehrbuch dann drittens das Verständnis des Gottesdienstes<br />

als Mitteilung und Darstellung des Evangeliums in ritueller und künstlerischer<br />

Form zugrunde, wie dieses in den ersten Paragraphen (§§ 1–4) vorgestellt<br />

wird. Mit dieser reformatorischen wie neuprotestantischen und zugleich<br />

ästhetischen Betrachtungsweise ist unter anderem zum Ausdruck<br />

gebracht, dass die gottesdienstlichen Darstellungsformen des Evangeliums<br />

von herausgehobener Bedeutung sind – und nicht etwa im Gegenüber zu<br />

den Inhalten beliebig. Das Evangelium ist an die Art und Weise seiner Mitteilung<br />

und Darstellung gebunden. Die Gottesdienstbesucher nehmen die Botschaft<br />

der Kirche über verbale, leibliche, musikalische und andere Zeichenprozesse<br />

wahr. Darum wurde in diesem Buch an verschiedenen Stellen das<br />

Gespräch mit künstlerischen und semiotischen Theorien geführt. Auf diese<br />

Weise ergibt sich beispielsweise der Zusammenhang von fundamentalen<br />

theologischen und methodischen Fragestellungen in der prinzipiellen und<br />

formalen Homiletik.<br />

Die <strong>Gottesdienstlehre</strong> als Teil der Praktischen Theologie ist eine Verbundwissenschaft,<br />

in der die besondere Kunst darin besteht, die verschiedenen<br />

theologischen und außertheologischen Perspektiven eigenständig aufeinander<br />

zu beziehen. Für diese in Praxis und Theorie gestellte Aufgabe soll das<br />

Buch Hilfestellungen geben, ohne die Verbindung der verschiedenen Aspekte<br />

an jedem Punkt selbst aufzeigen zu können. Auf jeden Fall ist keine der in<br />

den sieben Kapiteln eingenommenen Perspektiven entbehrlich, und es lässt<br />

sich auch keine Hierarchie der Perspektiven angeben. Dass jedoch die Aufgabe<br />

einer systematischen und grundlegenden Zuordnung besteht, kommt<br />

durch die Voranstellung des fundamentalliturgischen und des systematischen<br />

Kapitels zum Ausdruck.<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

(c) 2011 <strong>Mohr</strong> <strong>Siebeck</strong> www.mohr.de<br />

545


§ 49 Rückblick und Ausblick<br />

2. Ausblick<br />

Wenn die perspektivische Betrachtungsweise auf den ersten Blick etwas kompliziert<br />

erscheint, so zeigt sich auf den zweiten Blick, dass gerade die verschiedenen<br />

Betrachtungsweisen neue Wahrnehmungs- und Gesprächsmöglichkeiten<br />

eröffnen. Von dieser Einsicht her ergeben sich auch Gesichtspunkte für<br />

künftige Überlegungen.<br />

Homiletik,<br />

Liturgik,<br />

<strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

Zeichen und<br />

Subjekt, Predigt<br />

und Ritual<br />

2.1 Für die Weiterarbeit in Homiletik und Liturgik soll mit diesem Buch der<br />

Impuls gesetzt werden, beide Teildisziplinen der Praktischen Theologie künftig<br />

näher aufeinander zu beziehen. Wenn man sich auf den zu planenden<br />

bzw. auf den zu reflektierenden Gottesdienst bezieht (→ § 48), dann liegen<br />

die ästhetischen, empirischen und fundamentaltheologischen Fragestellungen<br />

nahe beieinander, auch wenn sich die historischen und die wissenschaftsgeschichtlichen<br />

Traditionen beider Fächer unabhängig voneinander entwickelt<br />

und längere Zeit nebeneinander bestanden haben. Die hier eingenommene<br />

zeichentheoretische Position soll dabei als Schritt zu einer integrativen<br />

Theorie des Gottesdienstes verstanden werden.<br />

Von der semiotischen Betrachtung her lässt sich vorläufig jedenfalls der<br />

folgende Ertrag festhalten: Sowohl bei der rituellen wie bei der rhetorischen<br />

Kommunikation (→ § 1.4), also in Liturgie und Predigt, handelt es sich um<br />

Zeichen (Texte, Gesten, Musik), die in der Absicht der Darstellung und Mitteilung<br />

des evangelischen Glaubens gesetzt werden. Diese Zeichen sind in<br />

verschiedenen Sprachen der Tradition gefasst und überliefert. Aber sie werden<br />

gleichwohl von Subjekten aktuell benutzt und verstanden. Dabei verläuft<br />

der Zeichensetzungsprozess homiletisch vom Subjekt, vom exemplarischen<br />

„Ich“ des Predigers, hin zur Gemeinde. Dennoch ist auch die Predigt ein Teil<br />

des Wortgottesdienstes und damit jenes Prozesses, bei dem die versammelte<br />

Gemeinde (und darüber hinaus die Kirche insgesamt) das in ihr lebendige<br />

Evangelium mit Hilfe der Schrifttradition jeweils neu durcharbeitet. So gesehen<br />

ist auch die Predigt ein Element des Rituals Wortgottesdienst („B, Verkündigung<br />

und Bekenntnis“). Gerade durch die Unterbrechung des Rituals<br />

setzt die rhetorische Kommunikation dabei das Rituelle ins Licht. Umgekehrt<br />

verläuft der Zeichensetzungsprozess bei der rituellen Darstellung auf dem<br />

Weg von der objektiven Tradition (Schrift, Ordinarium und Proprium) hin<br />

zum individuellen Verstehen.<br />

Dabei wäre es zeichentheoretisch völlig unzureichend, die Predigt lediglich<br />

als subjektive und das Ritual lediglich als objektive Mitteilungs- und Darstellungsform<br />

zu beschreiben. Gerade auch in der Liturgie geht es um die subjektive<br />

Erschließung von Bedeutungen – und nicht einfach um objektive<br />

Zeichen der Tradition. Umgekehrt funktioniert auch die Predigt nur im Rahmen<br />

der Liturgie, die – etwa bei der Predigt alttestamentlicher Texte – mit<br />

546<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

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2. Ausblick<br />

dem Eingangsvotum „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen<br />

Geistes“, mit dem Gloria Patri und dem Glaubensbekenntnis die („objektive“)<br />

trinitarische Verstehensregel auch des subjektiven Mitteilens und Verstehens<br />

angibt. Liturgie und Predigt bieten damit zwar ein unterschiedliches<br />

Zusammenspiel der drei semiotischen Zeichenstellen (→ § 2.2.2; → § 38.2.1).<br />

Aber diese sind jeweils im Spannungsfeld der objektiven und subjektiven<br />

Zeichendimensionen zu betrachten.<br />

Das vorliegende Buch konnte jedoch keine semiotische Fundamentalliturgik<br />

und Fundamentalhomiletik bieten, weil darin sechs verschiedene Perspektiven<br />

auf den Gottesdienst ihr Recht und damit ihren Raum beanspruchten.<br />

Es sollte immerhin Wesentliches auch aus der Geschichte von Gottesdienst<br />

und Predigt, Liturgik und Homiletik geboten werden. Eine ausgeführte homiletische<br />

und liturgische, systematisch-semiotische und damit fundamentale<br />

Gottesdiensttheorie, die anhand von zeichentheoretischen Modellen vorgeht<br />

– und die dabei auf historische, empirische und handlungstheoretische<br />

Entfaltungen verzichten kann –, steht damit weiter aus. Im Rahmen eines<br />

Lehrbuches, das die wichtigsten Perspektiven des Grundwissens zu bieten hat,<br />

konnte darum diese Aufgabe nur teilweise in Angriff genommen werden. An<br />

dieser Stelle kann auf dem Hintergrund der bisher vorgelegten Entwürfe (vgl.<br />

dazu die in § 2 angegebene Literatur) weitergearbeitet werden.<br />

2.2 Nach den ökumenischen Annäherungen der letzten Jahrzehnte auf liturgiewissenschaftlicher<br />

Ebene kann die Hoffnung nicht aufgegeben werden,<br />

dass auch die gottesdienstliche Praxis der großen Kirchen in Zukunft zu<br />

Schritten aufeinander zu in der Lage sein wird. Eine ökumenische Liturgiewissenschaft<br />

und die ökumenische Praxis gehören zusammen. Wenn sich<br />

auch die mit dem II. Vatikanischen Konzil gehegten Hoffnungen bisher leider<br />

nicht erfüllt haben und wenn inzwischen sogar die Abgrenzungen der katholischen<br />

Kirche gegenüber dem Protestantismus – jedenfalls was die kirchlichen<br />

Dokumente angeht – deutlicher und schärfer geworden sind, dann ist<br />

die ökumenische Ausrichtung der evangelischen <strong>Gottesdienstlehre</strong> besonders<br />

deutlich zu betonen. Das gilt nicht nur deshalb, weil die evangelische Kirche<br />

alle auf den Namen Jesu Getauften zum Mahl an seinen Tisch einlädt. Das<br />

Ökumenische des evangelischen Gottesdienstes ist darüber hinaus bereits<br />

durch seinen betonten Öffentlichkeitscharakter gegeben. Das Evangelium ist<br />

das freie Wort an die Menschen des gesamten Erdkreises. Der Gottesdienst ist<br />

darum keine konfessionskirchliche Veranstaltung, keine Vereinsversammlung<br />

von bestimmten Christen und kein örtliches Treffen der – in einer bestimmten<br />

einschränkenden Weise verstandenen – Institution Kirche. Der Gottesdienst<br />

ist vielmehr die öffentlich dargestellte Gewissheit, dass der Herr selbst<br />

mit den Menschen reden will und dass sie ihm antworten können in Gebet<br />

und Lobgesang. In dieser Weise ist der dem Evangelium entsprechende Got-<br />

Grenzen dieser<br />

<strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

Ökumene<br />

547<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

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§ 49 Rückblick und Ausblick<br />

tesdienst ökumenisch – und die Liturgiewissenschaft kann auch nur ökumenisch<br />

sein. Von daher ist sie aber auch eine Disziplin der Wahrnehmung von<br />

Differenzen – und so eine Disziplin der Hoffnung auf die Zukunft.<br />

Empirische<br />

Forschungen<br />

Systematische<br />

Reflexionen<br />

2.3 Auch in Zukunft wird die <strong>Gottesdienstlehre</strong> auf die genaue Wahrnehmung<br />

der Realität durch empirische Studien angewiesen sein. Es ist ungewiss,<br />

ob die Entwicklung zu mehr Pluralität und zu individuell verstandener<br />

Spiritualität weitergehen wird oder ob sich daneben auch die Tendenz zur<br />

neuen Plausibilität alter Formen verstärken wird. Fraglich ist auch, ob die<br />

neue Aufmerksamkeit der Praktischen Theologie für die Kasualien und für<br />

neue lebensgeschichtlich verankerte Gottesdienstformen zunehmen wird,<br />

oder ob der Öffentlichkeitsaspekt des „Normalfalles“ Sonntagsgottesdienst<br />

wieder mehr wahrgenommen werden wird. Es dürfte deutlich geworden sein,<br />

dass das vorliegende Buch stärker für die zweite der beiden Sichtweisen plädiert.<br />

2.4 Auf jeden Fall aber ist darauf zu insistieren, dass die <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

nicht nur eine anwendungsbezogene, sondern auch eine fundamentale Form<br />

von Theologie darstellt. Selbst wenn man dem Konzept einer „liturgischen<br />

Theologie“ skeptisch gegenübersteht, wird man dennoch bestätigen müssen,<br />

dass der Inhalt, die Art und der Stil des Betens (die „lex orandi“) für den<br />

Glauben und die Erkennbarkeit der Kirche (für die „lex credendi“) entscheidend<br />

sind.<br />

548<br />

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Bibelstellenregister<br />

Genesis<br />

Gen 446<br />

Gen 1 520<br />

Gen 1,3 520<br />

Gen 1–2 257<br />

Gen 2,22 518<br />

Gen 2,28 518<br />

Gen 8,18–22 449<br />

Gen 12,1–3 518<br />

Gen 12,1–4 a 526<br />

Gen 15,6 267<br />

Gen 17,17 267<br />

Gen 22,1–13 263<br />

Gen 27 518<br />

Gen 50,15–21 261<br />

Numeri<br />

Num 446<br />

Num 6,22–27 516, 518<br />

Num 6,24–26 344, 515f., 520, 522<br />

Deuteronomium<br />

Dtn 6,4f. 88<br />

Dtn 6,9 90<br />

Dtn 11,20 90<br />

Dtn 12 87<br />

Dtn 17,13–16 518<br />

Dtn 28,6 518<br />

Dtn 30 518<br />

Dtn 33 518<br />

1. Samuel<br />

1 Sam 2,1–8 267, 449<br />

1 Sam 3,1–10 527<br />

1. Könige<br />

1. Kön 8,26–28 243<br />

1. Kön 8,27 86<br />

Hiob<br />

Hi 14,1–6 263<br />

Psalmen<br />

Ps 449<br />

Ps 1 137, 527<br />

Ps 2 447<br />

Ps 8 395<br />

Ps 18 45<br />

Ps 23 413, 540<br />

Ps 24 447<br />

Ps 27,4–7 344<br />

Ps 27,8 a 344<br />

Ps 33 329<br />

Ps 34,9 344<br />

Ps 51,18–21 85<br />

Ps 67,7–8 515, 516<br />

Ps 73,14 528<br />

Ps 73,23–26 528<br />

Ps 73,28 528<br />

Ps 98,1 413<br />

Ps 103,1 367<br />

Ps 104 395<br />

Ps 118,25 136<br />

Ps 118,26 518<br />

Ps 121 413<br />

Ps 121,7f. 513<br />

Ps 124,8 410<br />

Ps 139 207<br />

Jesaja<br />

Jes 446<br />

Jes 6 106<br />

Jes 6,1–3 157, 324<br />

Jes 6,3 492f., 495, 518<br />

Jes 6,8–11 364<br />

Jes 7 447<br />

Jes 7,14 447<br />

549<br />

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Bibelstellenregister<br />

Jes 9 447<br />

Jes 9,1–6 447, 542<br />

Jes 11 447<br />

Jes 11,1–2 447<br />

Jes 40,1–8 450<br />

Jes 52,13–53,12 450<br />

Jes 53 445<br />

Jes 53,1–12 326, 435<br />

Jes 60,1–6 435<br />

Jes 66,1 85, 86<br />

Jeremia<br />

Jer 446<br />

Jer 1,4–8 527<br />

Jer 1,4–10 450<br />

Jer 3,7 186<br />

Jer 23,5–6 447<br />

Jer 23,5–8 434<br />

Jer 23,30 201<br />

Jer 31,31–34 447<br />

Ezechiel<br />

Ez 36,26 126<br />

Amos<br />

Am 5,21–24 85<br />

Micha<br />

Mi 5,1–4 447<br />

Sacharja<br />

Sach 9,9 436<br />

Matthäus<br />

Mt 1 447<br />

Mt 1,22 447<br />

Mt 2,1–12 146<br />

Mt 3,13–17 147<br />

Mt 4,1–11 192<br />

Mt 4,8–10 192<br />

Mt 5,1ff. 39<br />

Mt 5,13–16 264<br />

Mt 5,38–48 260<br />

Mt 6,5 88<br />

Mt 6,5–13 89<br />

Mt 6,6 90, 117<br />

Mt 6,7 32<br />

Mt 6,33 118<br />

Mt 7,7 118<br />

Mt 7,7–10 119<br />

Mt 11,1–10 113<br />

Mt 11,3 192<br />

Mt 11,25 170<br />

Mt 14,19 91<br />

Mt 15,36 91<br />

Mt 18,5–6 193<br />

Mt 18,15–20 430<br />

Mt 18,20 7, 83f., 116, 137,<br />

418, 426, 429, 469f.,<br />

511<br />

Mt 19,17 88<br />

Mt 20,1–16 a 257<br />

Mt 20,15 347<br />

Mt 21,1–11 146<br />

Mt 21,1–9 433, 436, 482, 485,<br />

487<br />

Mt 21,9 136, 518<br />

Mt 21,12–17 par 86<br />

Mt 21,22 118<br />

Mt 23,24 88<br />

Mt 24–26 146<br />

Mt 25,34 518<br />

Mt 26,26 91<br />

Mt 26,31–56 146<br />

Mt 26,54 447<br />

Mt 26,56 447<br />

Mt 27,9 447<br />

Mt 27,15–22 487<br />

Mt 27,57–60 487<br />

Mt 28,1 144<br />

Mt 28,16–20 265<br />

Mt 28,18–20 113, 243<br />

Markus<br />

Mk 1,1 84<br />

Mk 1,11 89<br />

Mk 1,15 38f.<br />

Mk 1,17 39<br />

Mk 1,31 514<br />

Mk 2,9 518<br />

Mk 2,12 417<br />

Mk 2,23–28 260, 273<br />

Mk 5,22 88<br />

Mk 6,21–28 90<br />

550<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

(c) 2011 <strong>Mohr</strong> <strong>Siebeck</strong> www.mohr.de


Bibelstellenregister<br />

Mk 6,24f. 90<br />

Mk 7,1–5 90<br />

Mk 8,1 203<br />

Mk 8,1–9 203<br />

Mk 10,15 513<br />

Mk 10,16 518<br />

Mk 10,35–45 261<br />

Mk 10,45 514<br />

Mk 10,48 par 414<br />

Mk 11,9f. 136<br />

Mk 16,2 144<br />

Lukas<br />

Lk 1 447<br />

Lk 1,9–11 86<br />

Lk 1,23 6<br />

Lk 1,46–55 416<br />

Lk 1,59 91<br />

Lk 1,67–79 267<br />

Lk 2,1–14 146<br />

Lk 2,11 395<br />

Lk 2,14 415<br />

Lk 2,22–35 267<br />

Lk 3,8 186<br />

Lk 4,14–31 91<br />

Lk 4,16–30 88<br />

Lk 5,1–11 195, 265, 461, 526–<br />

528<br />

Lk 5,13–16 265<br />

Lk 6,28 519<br />

Lk 7,36–50 90<br />

Lk 8,41 88<br />

Lk 10,25–37 259<br />

Lk 10,31 86<br />

Lk 10,38–42 273<br />

Lk 14,1–11 364<br />

Lk 15,11–32 261, 273, 481<br />

Lk 17,11–19 265<br />

Lk 18,9–14 477<br />

Lk 18,31–43 419<br />

Lk 19,1–10 261<br />

Lk 19,5 395<br />

Lk 19,9 395<br />

Lk 19,41–48 273<br />

Lk 19,47f. 86<br />

Lk 22,19 504<br />

Lk 23,43 395<br />

Lk 24,1 144<br />

Lk 24,14 3, 88<br />

Lk 24,14ff. 4<br />

Lk 24,35 7<br />

Lk 24,49–51 519<br />

Lk 24,50f. 518<br />

Johannes<br />

Joh 1,1–4 127, 365<br />

Joh 1,1–14 515<br />

Joh 1,29 493, 495<br />

Joh 2,1–11 147<br />

Joh 2,8–10 91<br />

Joh 2,13–17 86<br />

Joh 2,18–21 86<br />

Joh 4,23f. 341<br />

Joh 6,11 91<br />

Joh 6,23 91<br />

Joh 8 39<br />

Joh 8,12 483<br />

Joh 8,32 347<br />

Joh 8,36 347<br />

Joh 9,37 518<br />

Joh 10,11–16 540<br />

Joh 11 146<br />

Joh 12,24 542<br />

Joh 12,28 170<br />

Joh 13,1–17 80<br />

Joh 14,12–14 430<br />

Joh 14,13 84, 426<br />

Joh 14,14 118<br />

Joh 15,16 84<br />

Joh 16,27 170<br />

Joh 19,34f. 327<br />

Joh 20,1 144<br />

Joh 20,19–23 484<br />

Joh 20,25 509<br />

Apostelgeschichte<br />

Apg 1 146<br />

Apg 2 146<br />

Apg 2,15 146<br />

Apg 2,42 7, 83<br />

Apg 2,42ff. 35<br />

Apg 2,44 7<br />

Apg 2,46f. 137<br />

Apg 3,6 85<br />

551<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

(c) 2011 <strong>Mohr</strong> <strong>Siebeck</strong> www.mohr.de


Bibelstellenregister<br />

Apg 4,9–12 430<br />

Apg 4,12 85<br />

Apg 4,17f. 430<br />

Apg 7,48 86<br />

Apg 8,26–40 326<br />

Apg 9,36–43 273<br />

Apg 10,2 270<br />

Apg 11,20 38<br />

Apg 12,12 270<br />

Apg 13,2 6<br />

Apg 13,14–16 88<br />

Apg 13,48–50 89<br />

Apg 16,13–15 270<br />

Apg 16,33 270<br />

Apg 17,2–3 88<br />

Apg 17,4 89<br />

Apg 17,22–31 2<br />

Apg 18,8 270<br />

Apg 19,23–40 90<br />

Apg 19,26 86<br />

Apg 19,29 377<br />

Apg 19,31 377<br />

Apg 20,11 4, 88<br />

Apg 22,19 88<br />

Apg 24,26 4<br />

Apg 26,11 88<br />

Apg 27,35 91<br />

Römer<br />

Röm 1,16 113<br />

Röm 1,17 449<br />

Röm 2,29 93<br />

Röm 4,3–5 267<br />

Röm 5,1–11 480<br />

Röm 6,3–14 323<br />

Röm 7 456<br />

Röm 7,12 131<br />

Röm 7,14 131<br />

Röm 7,14–21 131<br />

Röm 7,14–25 a 263<br />

Röm 7,24–8,4 131<br />

Röm 8,15 186<br />

Röm 8,28–39 202<br />

Röm 10,14 543<br />

Röm 10,14–16 112<br />

Röm 10,17 104, 112, 127, 344,<br />

362<br />

Röm 12,1 7, 228, 401<br />

Röm 12,6–16 202<br />

Röm 12,14 519<br />

Röm 12,15 379<br />

Röm 13,8–12 433<br />

Röm 13,12 436<br />

Röm 13,13 90<br />

Röm 15,4 203<br />

1. Korinther<br />

1 Kor 1,18 528<br />

1 Kor 1,18–25 526<br />

1 Kor 3,21–23 483<br />

1 Kor 4,9 377<br />

1 Kor 5,3–4 430<br />

1 Kor 5,4 7, 85<br />

1 Kor 5,7f. 145<br />

1 Kor 10,16 91<br />

1 Kor 11,17 7<br />

1 Kor 11,21 505<br />

1 Kor 11,23 b–25 492<br />

1 Kor 11,24 121, 504<br />

1 Kor 11,25 154<br />

1 Kor 11,26 94, 136<br />

1 Kor 11,27–30 505<br />

1 Kor 11,29 506<br />

1 Kor 12,29 429<br />

1 Kor 13 347, 456<br />

1 Kor 13,1–5 112<br />

1 Kor 14 341<br />

1 Kor 14,25 80, 83<br />

1 Kor 15,3 b–5 38, 80<br />

1 Kor 15,33 4<br />

1 Kor 16,22 137<br />

2. Korinther<br />

2 Kor 4,5 462<br />

2 Kor 9,5f. 519<br />

2 Kor 9,12 6<br />

2 Kor 13,13 516<br />

Galater<br />

Gal 1,7 84<br />

Gal 2,16 307<br />

Gal 2,20 307<br />

Gal 3,15–18 202<br />

Gal 3,27 94, 268, 277, 278<br />

552<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

(c) 2011 <strong>Mohr</strong> <strong>Siebeck</strong> www.mohr.de


Bibelstellenregister<br />

Gal 3,28 127, 254<br />

Gal 4,10–20 202<br />

Gal 4,21–26 202<br />

Gal 5,6 307<br />

Gal 5,25 483<br />

Epheser<br />

Eph 1,3 517<br />

Eph 2,8 526<br />

Eph 4,15 127<br />

Eph 5,13f. 148<br />

Philipper<br />

Phil 2,9–10 430<br />

Phil 2,30 6<br />

Phil 3,3 93<br />

Phil 4,4–7 416, 437<br />

Kolosser<br />

Kol 3,17 84<br />

Kol 4,3 132<br />

Kol 4,15 270<br />

1. Timotheus<br />

1 Tim 2,1–3 108<br />

1 Tim 2,15 186<br />

1 Tim 3,2–5 270<br />

2. Timotheus<br />

2 Tim 3,16 203<br />

Titus<br />

Tit 1,5–6 270<br />

1. Johannes<br />

1 Joh 2,12 85<br />

Hebräer<br />

Hebr 3,15 395<br />

Hebr 10,23–25 436<br />

Hebr 10,24f. 436<br />

Hebr 13,15 430<br />

Jakobus<br />

Jak 1,13–15 484<br />

Offenbarung<br />

Offb 1,10 145<br />

Offb 1,6 414<br />

Offb 4,8 492f., 495<br />

Offb 22,17.20 171<br />

553<br />

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Personenregister<br />

Adorno, Theodor W. 350, 393<br />

Albrecht, Christian 2, 206, 208<br />

Albrecht, Christoph 57, 362<br />

Alexander der Große 90<br />

Alt, Heinrich 379<br />

Althaus, Paul 133<br />

Altmann, Ulrich 53, 142<br />

Ambrosius von Mailand 54, 144, 148<br />

Andresen, Carl 200<br />

Angelini, Giuseppe 303<br />

Aquin, Thomas von 153, 307, 317<br />

Aristoteles 214, 377<br />

Arndt, Ernst Moritz 359<br />

Arnold, Jochen 108, 513, 520<br />

Asmussen, Hans 3, 367<br />

Athanasius der Große 322<br />

Augustinus, Aurelius 11, 65, 87, 108,<br />

132, 200, 433, 443, 482<br />

Augustus 9<br />

Austin, John L. 186, 472, 473<br />

Bach, Johann Sebastian 54, 163, 166,<br />

173, 356<br />

Barth, Karl 61, 70, 73, 105, 119–121,<br />

124, 128–131, 134, 177, 195f., 213,<br />

215–218, 220f., 362, 372, 413, 428,<br />

437, 440<br />

Bartleman, Frank 339<br />

Basilius der Große 324<br />

Bassermann, Heinrich 231f.<br />

Baumgarten, Otto 210<br />

Baumstark, Anton 292<br />

Baur, Ferdinand Chr. 97<br />

Beauduin, Dom Lambert 175<br />

Becker, Thomas 251<br />

Beckmann, Joachim 53<br />

Becks, Hartmut 249<br />

Beethoven, Ludwig van 357<br />

Beier, Peter 364, 366<br />

Belliger, Andrea 46<br />

Berger, Teresa 271<br />

Berne, Eric 463<br />

Berthold von Chiemsee 154<br />

Berthold von Regensburg 188<br />

Beutel, Albrecht 61, 118, 188, 191, 482<br />

Beutel, Eckart 208<br />

Beuys, Horst 372<br />

Beyreuther, Erich 165<br />

Bianchi, Enzo 304<br />

Biel, Gabriel 151f.<br />

Bieler, Andrea 338<br />

Bieritz, Karl-Heinrich 2, 58, 128, 146,<br />

160f., 380, 396, 402, 502<br />

Birkner, Hans-Joachim 349<br />

Biscontin, Chino 310, 311<br />

Block, Johannes 358<br />

Bloth, Peter C. 6, 59<br />

Bohren, Rudolf 64f., 122<br />

Böll, Heinrich 182<br />

Bonaccorso, Giorgio 299, 308, 313,<br />

318–321<br />

Bonhoeffer, Thomas 537<br />

Bouley, Allan 142<br />

Brahms, Johannes 173<br />

Brauneck, Manfred 380<br />

Brecht, Bertolt 380<br />

Brunner, Peter 74, 106f., 322, 516<br />

Bucer, Martin 155<br />

Büchsel, Carl 154, 506<br />

Bugenhagen, Johannes 140, 158, 491,<br />

493, 496<br />

Bugnini, Annibale 302<br />

Bukowski, Peter 65f., 197, 476f., 486<br />

Bullinger, Heinrich 430<br />

Bultmann, Rudolf 423, 449<br />

Bundschuh-Schramm, Christiane 301<br />

554<br />

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Personenregister<br />

Calvin, Johannes 67, 366, 410, 421<br />

Carolsfeld, Julius Schnorr von 369<br />

Carpzov, Johann Benedikt 203f., 482<br />

Casel, Odo 122, 271, 281, 293, 315–320<br />

Cassirer, Ernst 149<br />

Catella, Alceste 303<br />

Cavagnoli, Gianni 305, 318<br />

Cézanne, Paul 370<br />

Christlieb, Theodor 208<br />

Christus, siehe auch Jesus 2, 133<br />

Chrysostomus, Johannes 7, 138, 145,<br />

186, 324, 327, 329, 378, 443, 480, 481<br />

Cicero, Marcus Tullius 95, 200, 438,<br />

482<br />

Collins, John N. 514<br />

Cornehl, Peter 59, 163, 166, 181, 243,<br />

506<br />

Cornelius-Bundschuh, Jochen 98, 166<br />

Cyrill von Jerusalem 93, 138, 144, 148,<br />

322–324, 327f., 330, 378, 443, 452<br />

Cyrillus 324<br />

Daewel, Hartwig 538<br />

Daiber, Karl-Fritz 474<br />

Dannowski, Hans-Werner 439, 456,<br />

474, 481, 486<br />

Denecke, Axel 461f.<br />

Deutz, Rupert von 449<br />

Diderot, Denis 380<br />

Dilthey, Wilhelm 423<br />

Dinkel, Christoph 503, 505<br />

Dmitrievskij, Aleksej 325<br />

Doerne, Martin 196f., 220, 439<br />

Douglas, Mary 42<br />

Dreesman, Ulrich 167, 205<br />

Drehsen, Volker 61<br />

Drews, Paul 210<br />

Dryander, Ernst von 174<br />

Durkheim, Émile 44–46<br />

Ebeling, Gerhard 30f.<br />

Eco, Umberto 18, 22f., 84, 351, 402f.<br />

Ehrensperger, Alfred 99, 165–168<br />

Eisenbach, Franziskus 302<br />

Engemann, Wilfried 18, 20f., 62, 68,<br />

234, 310f., 438f., 443, 450, 456, 463,<br />

475, 477<br />

Enzner-Probst, Brigitte 27, 276<br />

Erikson, Erik H. 44, 266, 460, 521<br />

Eschmann, Holger 336f.<br />

Fechtner, Kristian 58, 242<br />

Fendt, Leonhard 8, 55, 439<br />

Fezer, Karl 208, 216f.<br />

Fischer-Lichte, Erika 123<br />

Fowler, James W. 258, 261, 264–266<br />

Franz, Ansgar 436<br />

Freud, Anna 44<br />

Freud, Sigmund 42f., 464<br />

Friedrich der Große 180<br />

Friedrich Wilhelm I. 180<br />

Friedrich Wilhelm III. 179f.<br />

Friedrich, Caspar David 349, 368<br />

Friedrich, Marcus A. 380<br />

Friedrichs, Lutz 58, 237, 242, 390, 501,<br />

536<br />

Fuchs, Georg 382<br />

Fürst, Walter 346<br />

Gall, Sieghard 264<br />

Garhammer, Erich 309<br />

Gennep, Anold van 47f.<br />

Gerhard, Johann 126<br />

Gerhards, Albert 60, 288, 291, 293, 299,<br />

308, 415<br />

Gerhardt, Paul 163, 191, 361<br />

Gerhardt, Uta 50<br />

Geyer, Christian 174, 194<br />

Giebel, Michael 71<br />

Gigon, Olof 377<br />

Goethe, Johann Wolfgang von 210, 365,<br />

377<br />

Goeze, Johann August Ephraim 166<br />

Goeze, Johann Melchior 166, 356<br />

Goffman, Erving 47f., 377<br />

Gölz, Richard 361f.<br />

Gräb, Wilhelm 67, 74, 221, 346, 349,<br />

351, 371f., 426<br />

Graff, Paul 32, 55, 98f., 117, 162, 165f.,<br />

224<br />

Grasso, Domenico 306f., 309<br />

Gregor von Nazianz 146<br />

Gregor von Nyssa 146<br />

Greinacher, Norbert 305, 309<br />

555<br />

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Personenregister<br />

Greiner, Dorothea 516, 518<br />

Grethlein, Christian 17, 37, 58, 85, 179,<br />

219, 235, 512f.<br />

Grillo, Andrea 176, 291, 293, 295–297,<br />

299, 301, 313, 317<br />

Groen, Bert 106<br />

Grotowski, Jerzy 381<br />

Grözinger, Albrecht 2, 70, 345, 441, 468<br />

Grümbel, Ute 273f.<br />

Guardini, Romano 74, 98f., 291, 293–<br />

295, 297, 313f., 316, 320, 357<br />

Gutmann, Hans-Martin 338<br />

Habdank, Walter 370<br />

Habermas, Jürgen 36, 473f.<br />

Haendler, Otto 69, 210, 214, 219, 458<br />

Hagenbach, Karl Rudolf 230f.<br />

Hahne, Werner 287, 291, 298, 350f.<br />

Härle, Wilfried 391<br />

Harms, Claus 301, 481<br />

Harnack, Theodosius 12, 55, 225f., 230<br />

Harris, Thomas A. 463<br />

Härtner, Achim 337<br />

Hauger, Martin 237<br />

Hauschildt, Eberhard 42, 248, 251–253<br />

Heckel, Ulrich 517, 519<br />

Hegel, Georg W. F. 226<br />

Heiler, Friedrich 177<br />

Heine, Susanne 270<br />

Heitmann, Ludwig 177<br />

Henke, Ernst Ludwig Theodor 231<br />

Henkys, Jürgen 59, 361, 538, 542<br />

Herbst, Michael 538<br />

Herder, Johann Gottfried 375<br />

Hering, Theodor 188<br />

Hermann, Nikolaus 307<br />

Hirsch, Emanuel 61, 188, 449<br />

Hirscher, Johann Baptist 169, 262<br />

Hollaz, David 126, 190, 440<br />

Hörisch, Jochen 538<br />

Hyperius, Andreas 203<br />

Isidor von Kiew 328<br />

Iwand, Hans-Joachim 196, 439<br />

James, William 211<br />

Jens, Walter 430f., 468<br />

Jesus, siehe auch Christus 32, 38f., 83f.,<br />

89, 131, 212, 294, 310, 314, 317,<br />

320, 451, 504f.<br />

Jetter, Werner 41<br />

Johannes der Täufer 93<br />

Johannes Chrysostomus 145<br />

Josuttis, Manfred 53, 62, 441, 456, 523<br />

Jüngel, Eberhard 395<br />

Jungmann, Josef Andreas 54, 99f., 292,<br />

491<br />

Justin der Märtyrer 148, 327<br />

Justinian I. 329<br />

Jutzler, Konrad 439<br />

Kabel, Thomas 377, 385<br />

Kaczynski, Rainer 291<br />

Käsemann, Ernst 228<br />

Kafka, Franz 431<br />

Kalb, Friedrich 57<br />

Kandinsky, Wassilij 345, 371<br />

Kant, Immanuel 99, 169, 214, 294, 346,<br />

348, 468<br />

Kantz, Caspar 410<br />

Karl der Große 150, 159, 187<br />

Karle, Isolde 272, 277, 431<br />

Karlstadt, Andreas 155<br />

Kathen, Charlotte von 171<br />

Kawerau, Peter 203<br />

Kemp, Wolfgang 374<br />

Kerner, Hanns 254–256<br />

Kierkegaard, Sören 309<br />

Kinzig, Wolfram 148<br />

Klaiber, Walter 335–337<br />

Klee, Paul 345<br />

Kleinert, Paul 213, 215, 218<br />

Klek, Konrad 98, 176<br />

Klemens von Alexandrien 145<br />

Klepper, Jochen 361<br />

Kliefoth, Theodor 225f., 230<br />

Klinghardt, Matthias 90<br />

Knape, Joachim 17, 468<br />

Kohlberg, Lawrence 258<br />

Kohler, Eike 251–253<br />

Konradt, Matthias 83<br />

Konstantin 136, 144, 146f.<br />

Kopfermann, Wolfram 341<br />

Korenhof, Mieke 273<br />

556<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

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Personenregister<br />

Körtner, Ulrich H. J. 131<br />

Koselleck, Reinhart 95<br />

Kramer, Hendrik 37<br />

Kranemann, Benedikt 60, 106, 175,<br />

291–293, 299, 308<br />

Krieger, David 46<br />

Kriz, Jürgen 463<br />

Krötke, Wolf 127<br />

Krüger, Jürgen 252<br />

Krummacher, Christoph 354, 356f., 362<br />

Krusche, Peter 527<br />

Kück, Cornelia 181<br />

Kugler, Georg 508<br />

Kumlehn, Martin 375<br />

Kunz, Ralph 161, 504<br />

Kunze, Gerhard 434<br />

Kurth, Gottfried 175<br />

Kurzke, Hermann 361<br />

Lagarde, Paul de 193<br />

Lang, Bernhard 341<br />

Lange, Ernst 26, 34–37, 58, 65, 133,<br />

168, 197, 205, 210, 227f., 433, 438f.,<br />

527, 539<br />

Lavater, Johann Caspar 205<br />

Lefèbvre, Marcel 287<br />

Lengeling, Emil Joseph 306<br />

Lessing, Gotthold Ephraim 309, 356<br />

Leyser, Wilhelm (Lyserius) 199, 482<br />

Lietzmann, Hans 137, 142, 144, 147<br />

Lindner, Herbert 507f.<br />

Löhe, Wilhelm 180, 225, 230<br />

Löscher, Valentin Ernst 191<br />

Lubkoll, Hans-Georg 487<br />

Lucian 95<br />

Ludwig XIV. 163<br />

Luhmann, Niklas 36<br />

Lurz, Friedrich 404, 415<br />

Luther, Henning 538<br />

Luther, Martin 4–6, 9f., 39, 78, 97,<br />

128–131, 134, 144, 151–162, 166,<br />

188–190, 222, 281, 307, 310, 357–<br />

359, 361–364, 378f., 415, 425, 427f.,<br />

430f., 434, 449, 471, 480, 491, 493,<br />

496f., 503, 516f.<br />

Lütze, Frank Michael 62, 474f.<br />

Mädler, Inken 367f.<br />

Magin, Charlotte 237<br />

Mahrenholz, Christhard 181, 360, 401<br />

Marc, Franz 370, 371<br />

Marrou, Henri-Irénée 200<br />

Martin, Gerhard Marcel 22, 351<br />

Martin, Jeannett 254<br />

Matthes, Joachim 243<br />

Maurus, Hrabanus 201<br />

Mead, George H. 46<br />

Melanchthon, Philipp 67, 202, 225f.,<br />

481<br />

Merkel, Friedemann 177, 304<br />

Mertin, Andreas 371f.<br />

Meßner, Reinhard 74f., 123, 136, 158,<br />

292, 297<br />

Methodius 324<br />

Metzger, Marcel 125<br />

Meyer, Hans-Bernhard 56, 292, 318,<br />

417<br />

Meyer, Johannes 3<br />

Meyfart, Johann Matthäus 191<br />

Menger, Marcel 57<br />

Mezger, Manfred 61<br />

Morgenroth, Matthias 266<br />

Morris, Charles William 472<br />

Mosebach, Martin 287<br />

Mosheim, Lorenz von 204<br />

Moule, Charles Francis Digby 83, 91<br />

Mowinckel, Sigmund 123<br />

Mozart, Wolfgang Amadeus 153, 348<br />

Mozer, Thomas 336f.<br />

Müller, Hans Martin 4, 61, 66, 208,<br />

218, 479<br />

Müller, Klaus 309<br />

Müller, Philipp 422<br />

Müntzer, Thomas 155<br />

Musculus, Wolfgang 54, 160<br />

Nagel, William 57, 142f., 168<br />

Napoleon 95<br />

Nasfeter, Gabriele 368<br />

Nebe, August 211, 484<br />

Neijenhuis, Jörg 404<br />

Nembach, Ulrich 188<br />

Neumann, Jo. Georg 199<br />

Nicolai, Philipp 191<br />

557<br />

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Personenregister<br />

Niebergall, Alfred 177, 185, 210f., 213–<br />

217, 231<br />

Niemann, Hartwig A. 391<br />

Nietzsche, Friedrich 382<br />

Nipperdey, Thomas 173<br />

Nitschke, Horst 262<br />

Nitzsch, Carl Immanuel 226, 454, 455,<br />

467, 484<br />

Nolde, Emil 370<br />

Nord, Ilona 272, 277<br />

Odenthal, Andreas 75<br />

Oncken, Johann Gerhard 334<br />

Origenes 65, 92, 143, 145, 185, 452,<br />

480f.<br />

Oser, Fritz 258<br />

Ostervald, Jean-Frédéric 405<br />

Otto, Gert 70<br />

Otto, Rudolf 177<br />

Pahl, Irmgard 56<br />

Palamas, Gregorius 322<br />

Palmer, Christian 2, 208, 213, 478<br />

Papst Benedikt XVI. 282<br />

Papst Hadrian 150<br />

Papst Johannes XXIII. 287<br />

Papst Johannes Paul II. 284<br />

Papst Paul VI. 100, 150, 152<br />

Papst Pius V. 152<br />

Papst Pius IX. 108<br />

Papst Pius X. 280<br />

Papst Pius XII. 108<br />

Papst Sergius I. 492<br />

Paulus 93, 147, 340<br />

Peirce, Charles Sanders 20f., 299, 424<br />

Petri, Ludwig Adolf 180<br />

Petrus 147<br />

Petrus Lombardus 132, 307<br />

Pfenningsdorf, Emil 16f.<br />

Philo von Alexandrien 86, 93<br />

Piaget, Jean 258<br />

Picasso, Pablo 348<br />

Plato 65<br />

Plüss, David 380, 382<br />

Post, Paul 299, 381<br />

Poullain, Valérand 405<br />

Prause, Dennis 118<br />

Prenter, Regin 105<br />

Procter-Smith, Marjorie 275<br />

Prosper von Aquitanien 108<br />

Quenstedt, Johann A. 126<br />

Quintilian 482<br />

Rahner, Karl 280, 297<br />

Raschzok, Klaus 101f., 367, 371<br />

Ratzinger, Joseph 99, 101, 287f., 293f.,<br />

301, 315f.<br />

Rau, Gerhard 243<br />

Reinhardt, Max 380<br />

Rexer, Jochen 147<br />

Rheindorf, Thomas 399<br />

Rietschel, Georg 54f., 226, 514<br />

Ritschl, Albrecht 119, 124<br />

Rittelmeyer, Friedrich 194f.<br />

Ritter, Karl Bernhard 177f.<br />

Robins, Roger B. 338<br />

Roessler, Roman 527<br />

Rogers, Carl 463<br />

Röhser, Günter 277<br />

Rolf, Sybille 9<br />

Rössler, Dietrich 74, 527<br />

Roth, Ursula 123, 380f.<br />

Rousseau, Jean-Jacques 166<br />

Rousseau, Olivier 175<br />

Röwekamp, Georg 145<br />

Ruler, Arnold A. van 64<br />

Ruppel, Paul Ernst 361<br />

Salzmann, Jorg Christian 93<br />

Schelling, Friedrich Wilhelm Jos.<br />

von 349<br />

Schian, Martin 163, 191, 371<br />

Schiller, Friedrich 378f.<br />

Schlegel, Friedrich 423<br />

Schleiermacher, Friedrich Daniel<br />

Ernst 2, 25–34, 39, 62, 99, 102f.,<br />

113, 121, 124, 149, 162, 164, 173,<br />

175, 185, 199, 204, 211, 215, 218,<br />

230, 232, 295, 298, 344, 346–349,<br />

358f., 367, 370–372, 376, 383, 392f.,<br />

396, 427, 431, 453, 479–481, 485, 533<br />

Schmemann, Alexander 109–111, 329,<br />

330<br />

558<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

(c) 2011 <strong>Mohr</strong> <strong>Siebeck</strong> www.mohr.de


Personenregister<br />

Schmidbauer, Wolfgang 463<br />

Schmidt-Lauber, Hans-Christoph 101,<br />

227<br />

Schmidt-Rottluff, Karl 370<br />

Schneider, Hans-Dieter 36<br />

Schneider, Matthias 538<br />

Schopenhauer, Arthur 355f.<br />

Schreiner, Helmut 220<br />

Schröter, Jens 92<br />

Schulz, Frieder 101, 182, 400, 490, 499,<br />

519<br />

Schulze, Gerhard 247f., 251<br />

Schulze, Udo 196<br />

Schurr, Viktor 306<br />

Schütz, Heinrich 176<br />

Schwebel, Horst 349, 368, 372<br />

Schweitzer, Albert 356<br />

Schweitzer, Friedrich 258, 262, 264<br />

Schweizer, Alexander 66, 208, 420, 483<br />

Schwier, Helmut 237, 264, 276f., 402,<br />

403, 525<br />

Searle, John R. 474<br />

Seibt, Ilsabe 359<br />

Semler, Johann Salomo 204<br />

Seymour, Joseph 339<br />

Sickel, Gustav 207<br />

Siegel, Helmut 535<br />

Simons, Menno 334<br />

Smend, Julius 29, 98, 176f.<br />

Sodi, Manlio 304<br />

Söhngen, Oskar 181, 357, 362<br />

Sölle, Dorothee 182<br />

Spaemann, Robert 287<br />

Spalding, Johann Joachim 118, 167,<br />

204f.<br />

Spangenberg, August Gottlieb 170<br />

Spener, Philipp Jakob 170, 199<br />

Speratus, Paul 358<br />

Spitta, Friedrich 175f., 506<br />

Spitta, Phillipp 29, 98<br />

Spurgeon, Charles Haddon 334<br />

Stählin, Wilhelm 177, 196, 218, 225,<br />

313, 436<br />

Stanislawski, Konstantin 380<br />

Steffensky, Fulbert 182<br />

Stein, Hans Joachim 92<br />

Steinbrink, Bernd 438<br />

Steinmeyer, Franz Ludwig 213, 483<br />

Stenico, Tommaso 303<br />

Stier, Rudolf 207<br />

Stork-Denker, Katharina 264<br />

Stroh, Ralf 28<br />

Stuflesser, Martin 107f.<br />

Terrin, Aldo Natale 42<br />

Tertullian 378<br />

Theißen, Gerd 487<br />

Theodosius I. 136, 147<br />

Thurneysen, Eduard 17, 70, 196, 213,<br />

220, 428, 481<br />

Tillich, Paul 177, 294, 370f.<br />

Trautwein, Dieter 53, 400f.<br />

Trillhaas, Wolfgang 10–12, 185, 193f.,<br />

217f., 220, 478, 480f., 483f., 543<br />

Tucholsky, Kurt 479<br />

Turner, Victor 47f., 394<br />

Ueding, Gert 438<br />

Uhsadel, Walter 227, 232<br />

Vagaggini, Cipriano 315<br />

Vajta, Vilmos 128, 129, 223<br />

Valentinian 147<br />

Vogt, Fabian 237, 487<br />

Voigt, Gottfried 440, 485<br />

Volp, Rainer 59, 345, 371, 372<br />

Vorgrimler, Herbert 280<br />

Wagner, Richard 173, 210, 355f., 382<br />

Wagner-Rau, Ulrike 270<br />

Wahle, Stephan 297f., 317<br />

Wainwright, Geoffrey 106f.<br />

Waldenmaier, Hermann 401<br />

Wallraff, Martin 101f., 148<br />

Walter, Johann 157, 360<br />

Weber, Max 369f., 379<br />

Weeber, Martin 2, 200<br />

Weidemann, Heinz 359<br />

Weismann, Eberhard 160<br />

Wendebourg, Dorothea 101f.<br />

Wesley, Charles 335<br />

Wesley, John 335, 339<br />

Weyel, Birgit 59, 79, 117, 258<br />

Wick, Peter 83, 87–93<br />

559<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

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Personenregister<br />

Widor, Charles-Marie 356<br />

Winkler, Eberhard 510<br />

Winkler, Gabriele 74, 292<br />

Winter, Veit Anton 169<br />

Wintzer, Friedrich 61, 199, 207f., 214,<br />

232<br />

Wittgenstein, Ludwig 472<br />

Wladimir von Kiew 324<br />

Wundt, Wilhelm 211<br />

Zar Alexander I. 180<br />

Zerfaß, Rolf 282, 301, 304, 309<br />

Zinzendorf, Nikolaus Ludwig Graf<br />

von 170<br />

Zschoch, Hellmut 188<br />

Zulehner, Paul M. 272<br />

Zwingli, Huldrych 160f., 166, 223, 271<br />

560<br />

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Sachregister<br />

Aachen 150<br />

Abendmahlsscheu 505, 510<br />

Abkündigungen 514<br />

Actuosa Participatio 281<br />

Adjutatorium 410<br />

Admission 510<br />

Advent 147<br />

Agende 173f., 180, 181<br />

Agnus Dei 274, 492f., 495<br />

Alpirsbach, Alpirsbacher 11, 177<br />

Altar 35<br />

Ältere Liturgische Bewegung 29, 98<br />

Altpreußische Union 179<br />

Anabasis, anabatisch 123<br />

Anamnese, anamnetisch 121, 151, 158,<br />

297f., 315, 367, 495<br />

Antidoron 325f., 329<br />

Antijudaismus 445<br />

Apostolische Konstitutionen 324<br />

Apostolische Sukzession 333<br />

Athos 325<br />

Aufklärung 149<br />

Augenkommunion 153<br />

Auredit 23, 438, 472<br />

Azusa Street Erweckung 339<br />

Babstsches Gesangbuch 359<br />

Bahnlesung 435<br />

Basilika 147<br />

Basiliusliturgie 324<br />

Berlin 179, 368<br />

Berliner Ladenkirche 34<br />

Bern 378<br />

Berneuchen, Berneuchener 11, 177<br />

Bildung 77, 164, 294, 392<br />

Bonn 29, 176, 215<br />

Braunschweig 158<br />

Bremen 367<br />

Byzanz 324<br />

Canon Romanus 150, 415<br />

Capitulum 433<br />

Charismatisch 340<br />

Christusresonanz 10, 157, 189<br />

Christologie 63<br />

Chrysostomosliturgie 144, 324<br />

Code 20, 472<br />

Codex Iuris Canonici 12<br />

Comunità celebrante 319<br />

Confiteor 412<br />

Dänemark 158<br />

Deutsche Messe 155<br />

Diakonisches Gebet 514<br />

Dialektische Theologie 369<br />

Diataktik 478<br />

Didache 136, 137<br />

Disposition 479<br />

Dogmatik 15, 75f.<br />

Dorisch 357<br />

Ecône 287<br />

Eisenacher Perikopenreform 479<br />

Ektenie 328, 415, 514<br />

Elevation 153, 156, 328<br />

Emotionen 462<br />

Empirische Wende 17, 61<br />

Entwicklungspsychologie 256<br />

Enzyklopädie 20, 472<br />

Epiklese 121, 151, 323, 494f.<br />

Eucharistiegebet 493f., 499<br />

Euchologion des Serapion 325<br />

Evangelisches Gottesdienstbuch<br />

(EGb) 8, 27, 116, 276<br />

Evangelium 2, 5, 8, 38–40, 85, 111,<br />

310, 313, 320, 366, 504f., 546<br />

Expressionismus 370<br />

561<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

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Sachregister<br />

Feierabendmahl 507f.<br />

Fest 28f.<br />

Form 345<br />

Fürbitten 229, 414, 422<br />

Finalthema 483<br />

Gebet 31–34, 87, 91, 107, 115, 166,<br />

229, 293, 338<br />

Gebot 91<br />

Genf 378<br />

Gesetz und Evangelium 62, 132, 134<br />

Glaubensbekenntnis 422<br />

Gloria 411, 415<br />

Gloria patri 414<br />

Göttingen 224<br />

Graduallied 436<br />

Gregorianischer Choral 357<br />

Hamburg 158, 224, 334, 338<br />

Halieutik 207<br />

Heilige, Heiligenfeste 147<br />

Herz 307, 503<br />

Hilfswissenschaften 16<br />

Hochgebet 493<br />

Hochkirchliche Bewegung 11<br />

Holstein 158<br />

Homiletik (Begriffsklärung) 4<br />

– Formale H. 66<br />

– Materiale H. 66<br />

– Prinzipielle H. 66<br />

Homiliar 187<br />

Homilie 3, 12, 156, 282, 479,<br />

480<br />

Identität 46<br />

Ikonen 327<br />

Ikonostase 323f., 326, 328<br />

Inklinationsgebet 328<br />

Interpretant 20f., 472<br />

Introitus 413, 415<br />

Inverbation 430<br />

Israel 406, 413<br />

Ius liturgicum 404<br />

Jerusalem 145f.<br />

Jüngere liturgische Bewegung 24, 98,<br />

175<br />

Jugendbewegung 29, 177<br />

Justinsches Schema 281, 326<br />

Kasualien 277, 512<br />

Kasualthema 483<br />

Katabasis, katabatisch 123<br />

Katechumenenmesse 327<br />

Kanzelauftritt 165<br />

Kelchentzug 153<br />

Keryktik 208<br />

Kirchenbau 59, 147<br />

Kirchenraum, siehe Raum 59<br />

Kirchentonarten 357<br />

Kitsch 350, 353<br />

Kleiner und großer Einzug 327f.<br />

Klementinische Liturgie 57, 142, 324f.<br />

Klugsches Gesangbuch 358<br />

Kollekte (Gebet) 415<br />

Kommunikation des Evangeliums 34,<br />

37, 69, 221<br />

Konfirmanden 418, 535<br />

Konfirmation 48, 510, 512<br />

Konstantinopel 146, 324<br />

Königstür 324<br />

Kunst 28, 29, 49, 298<br />

Kunstreligion 355, 382<br />

Kyrie 414f.<br />

Kyrie eleison 411<br />

Kyrie–Gloria–Sequenz 412<br />

Lalektik 208<br />

Lectio continua 159f.<br />

Lectio semi-continua 435<br />

Lektor 422<br />

Leib 294<br />

Lernpsychologisches Schema 485<br />

Leuenberger Konkordie 498f.<br />

Lima-Liturgie 508<br />

Liminalität 48, 394<br />

Liminoidität 49, 394<br />

Liturgiewissenschaft, Liturgik 7, 13, 15,<br />

290–300<br />

Liturgische Fundamentaltheologie 76<br />

Lobpreis 341<br />

London 334, 405<br />

Los Angeles 339, 341<br />

Lübeck 158<br />

562<br />

Leseprobe aus Meyer-Black: <strong>Gottesdienstlehre</strong><br />

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Sachregister<br />

Lutherische Liturgische Konferenz<br />

(LLK) 399<br />

Mailand 146<br />

Maria Laach 292, 315<br />

Martyretik 208<br />

Mechelner Ereignis 175<br />

Mediator Dei 3, 108, 111<br />

Meditation 177<br />

Messe 3, 9, 54, 100, 144, 150–161, 280,<br />

284, 491<br />

Messopfer 140<br />

Moralpredigt 69<br />

Motiv 212<br />

Murbacher Comes 434<br />

München 350<br />

Münstermaifeld 153<br />

Nazarener 368f.<br />

Neuchâtel 405<br />

Neuzeit 149<br />

New Orleans 341<br />

Nicäa 101<br />

Nördlingen 155<br />

Nürnberg 155, 174, 228, 507<br />

Offenbarung 69<br />

Offenes Kunstwerk 22<br />

Ohnmacht 339, 340<br />

Opfer 86, 87, 151f., 157, 274–276, 289,<br />

404<br />

Ordo Lectionum Missae 435<br />

Orgelchoral 169<br />

Osterfestkreis 145<br />

Padua 295, 299, 313<br />

Pantokrator 323<br />

Partition 479, 481<br />

Pascha-Mysterium 281, 292, 315, 319,<br />

382<br />

Passa, Pascha, Pessach 92, 145, 315<br />

Perikope 433<br />

Perikopenordnung 160, 273<br />

Perikopenrevision 435<br />

Pfingsten 145<br />

Politisches Nachtgebet 182, 401<br />

Postcommunio 492f., 495<br />

Poststanctus 492f.<br />

Pommern 158<br />

Pneumatologie 64<br />

Präfation 495<br />

Praktische Theologie 8<br />

Präsenz 385<br />

Preces 514<br />

Pronaus 159<br />

Propheten 447<br />

Proskomidie 326<br />

Prosphonese 514<br />

Prosphora 326<br />

Prothesis 326<br />

Quadragesima 145<br />

Quartodezimaner 145<br />

Quietiv 212<br />

Rechtfertigungslehre 14, 85, 127<br />

Referent 20f.<br />

Renaissance 55<br />

Rezeptionsästhetik 19, 70<br />

Rhetorik 2, 12, 17<br />

Rites de passage 48<br />

Ritual, rituell 2, 12, 40–51, 295–297,<br />

394<br />

Rom 145–148, 369, 413, 434<br />

Routine 391f.<br />

Rubrik 291<br />

Sacramentarium Gregorianum 150<br />

Sacrosanctum Concilium 7, 280–284<br />

Sakrament 5, 115<br />

Sanctus 492f., 495<br />

Schaufrömmigkeit 153f.<br />

Schön, das Schöne 348<br />

Schulgottesdienst 29, 264, 530–533<br />

Segen 265<br />

Semiotik 14, 18–24, 26, 59, 79, 125,<br />

258, 297, 329, 346, 352, 383<br />

Sendung, Sendungsteil<br />

Signifikant 20f.<br />

Signifikat 20f.<br />

Singen, Singbewegung 170<br />

Situation 537<br />

Sonntagsgebot 299<br />

Sonntagsgottesdienst 58<br />

563<br />

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Sachregister<br />

Sprache 20<br />

Sprache Kanaans 442<br />

Stationsgottesdienst 146<br />

Straßburg 29, 160, 176<br />

Straßburger Kyrie 155<br />

Struktur 402f.<br />

Strukturpapier 182, 399<br />

Stufengebet 411f.<br />

Subjekt 546<br />

Subjektivität 69<br />

Sursum Corda 140, 142, 144, 492, 494f.<br />

Symbol 5, 294, 527<br />

Systematische Liturgiewissenschaft 74<br />

Tabernakel 284<br />

Tagesgebet 415<br />

Talar 35<br />

Taufe 512<br />

Teufel 310<br />

Theater, Theatertheorie 173<br />

Themapredigt 479–481<br />

Theonome Reziprozität 64<br />

Thomasmesse 509, 513<br />

Thmuis 325<br />

Tiefenpsychologie 221<br />

Tora 83, 88, 90, 445, 447<br />

Torgauer Formel 6, 10, 176, 281, 363<br />

Totenmesse 152<br />

Traditio Apostolica 139, 492, 493<br />

Tradition 537<br />

Transaktionsanalyse 463<br />

Trauung 512<br />

Triduum sacrum 146<br />

Transsubstantiationslehre 316<br />

Unterbrechung 348, 394f.<br />

Vaterunser 496<br />

Verbalinspiration 4, 126, 190<br />

Verheißung und Erfüllung 34, 447f.<br />

Verkündigung 75, 219, 304f., 505<br />

Weihnachten 266<br />

Weihnachtsfestkreis 146<br />

Wittenberg 158, 159<br />

Worms 155<br />

Wort Gottes 134, 361, 424f.<br />

Wort-Gottes-Theologie 10, 35, 36, 42,<br />

61, 125, 177, 196, 216, 426<br />

Zeichen 18–24, 49, 110f., 161, 259, 297,<br />

329, 351, 366, 376, 385, 423f., 527,<br />

546f.<br />

Zeichenlehre, siehe Semiotik 299, 362<br />

Zeit der Gemeinschaft 337<br />

Zölibat 270<br />

Zürich 160, 334, 378<br />

Zungenrede 338<br />

Zweites Programm 182, 246, 501, 508f.,<br />

536<br />

Zweites Vatikanisches Konzil 7, 8, 12,<br />

74, 127, 175, 251, 279–290, 421,<br />

499, 547<br />

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