Gottesdienstlehre - Mohr Siebeck Verlag

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Kapitel 7: Gottesdienstlehre in handlungsorientierter Perspektive § 35 Liturgische Kunst als gebildete Routine: Grundlegendes zum Gottesdienst in handlungsorientierter Perspektive Literatur: Karl-Heinrich Bieritz: Im Blickpunkt: Gottesdienst. Theologische Informationen für Nichttheologen, Göttingen 2 1987 [1983] ♦ Kristian Fechtner/ Lutz Friedrichs (Hg.): Normalfall Sonntagsgottesdienst? Gottesdienst und Sonntagskultur im Umbruch, Stuttgart 2008 ♦ Irmgard Herrmann-Stojanow: Die Entwicklung des Sonntags. Ein Blick auf die sozialwissenschaftliche Diskussion um die Zeitinstitutionen Sonntag, Samstag und Wochenende als Bestandteile kollektiven Zeitwohlstands, in: Sonntäglich. Zugänge zum Verständnis von Sonntag, Sonntagskultur und Sonntagspredigt, hg. von Ursula Roth u.a., München 2003, 116–133 ♦ Manfred Josuttis: Der Weg in das Leben. Eine Einführung in den Gottesdienst auf verhaltenswissenschaftlicher Grundlage, München 1991 ♦ Eberhard Jüngel: Der evangelisch verstandene Gottesdienst, in: ders.: Wertlose Wahrheit. Zur Identität und Relevanz des christlichen Glaubens, München 1990, 283–310 ♦ Josef Andreas Jungmann: Missarum Sollemnia. Eine genetische Erklärung der römischen Messe Bd. I und Bd. II, Wien 5 1962 [1948] ♦ Thomas Klie: Fremde Heimat Liturgie. Ästhetik gottesdienstlicher Stücke, Stuttgart 2010 (PThHe 104) ♦ Leiturgia. Handbuch des evangelischen Gottesdienstes. II. Band: Gestalt und Formen des evangelischen Gottesdienstes. I. Der Hauptgottesdienst, Kassel 1955 ♦ Wilhelm Löhe: Die Kirche in der Anbetung. 1.Teilband: Agende für christliche Gemeinden des lutherischen Bekenntnisses, Neuendettelsau 1953 (Gesammelte Werke Bd. 7,1 [1844]) ♦ Michael Meyer-Blanck: Inszenierung des Evangeliums. Ein kurzer Gang durch den Sonntagsgottesdienst nach der erneuerten Agende, Göttingen 1997 ♦ Georg Rietschel: Lehrbuch der Liturgik Bd. I.: Die Lehre vom Gemeindegottesdienst, Leipzig 1900 ♦ Friedrich Schleiermacher: Die praktische Theologie nach den Grundsätzen der evangelischen Kirche im Zusammenhange dargestellt, hg. von Jacob Frerichs, Berlin/New York 1983 [Reprint von 1 1850] 1. Gottesdienstlehre und gottesdienstliches Handeln Weil die Praktische Theologie nicht die Praxis ist, sondern die Theorie der Praxis, darum hat die Gottesdienstlehre keine praktischen Hinweise zu geben, sondern Reflexionsperspektiven zu eröffnen, damit in der Praxis eigenverantwortlich gehandelt werden kann. Dennoch haben diese theoretischen 388 Leseprobe aus Meyer-Black: Gottesdienstlehre (c) 2011 Mohr Siebeck www.mohr.de
1. Gottesdienstlehre und gottesdienstliches Handeln Perspektiven ihr Recht im Hinblick auf Praxisvollzüge zu erweisen. So interessant sie für sich genommen sein mögen, müssen sie sich doch bei der Gestaltung von Praxis bewähren. Praktisch-theologische Theorien dienen der Kirchenleitung und nicht der bloßen Verbreiterung des Theoriediskurses. In diesem Sinne sollen sich die fünf Perspektiven der Kapitel 2–6 (systematisch – historisch – empirisch – vergleichend – ästhetisch) in dem folgenden handlungsorientierten Kapitel wiederfinden. Dabei kann es nicht um eine Wiederholung gehen, sondern um eine Zusammenführung in praktischer Absicht. Für die Darstellungsweise des abschließenden, mit 14 Paragraphen umfangreichsten Kapitels sind zwei Grundentscheidungen maßgeblich. Erstens folgt die Darstellung der Schrittfolge des Gottesdienstes, wie das in vielen liturgiewissenschaftlichen Abhandlungen seit langem üblich gewesen ist (Rietschel, Jungmann, Josuttis, Klie). Die Paragraphen des Kapitels sind dazu nach den vier Schritten des „Evangelischen Gottesdienstbuches“ von 1999 gegliedert (A Eröffnung und Anrufung – B Verkündigung und Bekenntnis – C Abendmahl – D Sendung und Segen). So soll es ermöglicht werden, dem Ansatz dieser Gottesdienstlehre entsprechend liturgische und homiletische Fragen im Zusammenhang zu behandeln. Dabei wird auch die synchrone Betrachtung weniger leicht von der diachronen überdeckt. Denn wegen der Vielfalt liturgischer Formen und wegen des großen Reichtums liturgiegeschichtlicher Forschungen tendieren die Darstellungen auch der gegenwärtigen gottesdienstlichen Formen zu einem historischen „Achtergewicht“; dies ist etwa bei dem 600 Seiten umfassenden, historisch überreichen II. Band von „Leiturgia“ über die einzelnen Teile des Gottesdienstes der Fall. Zweitens liegt der folgenden Darstellung der Sonntagsgottesdienst zu Grunde, auch wenn dieser nicht mehr mit der missverständlich wertenden Bezeichnung „Hauptgottesdienst“ versehen werden sollte. Im empirischen Teil war deutlich geworden, dass für die Mehrzahl der Kirchenmitglieder die Kasualgottesdienste und die Gottesdienste am Heiligen Abend die „Hauptgottesdienste“ sind. Die Bezeichnung des Sonntagsgottesdienstes als „Hauptgottesdienst“ passte damit zu dem Programm der Agende I von 1955/59 und entsprach stärker der Betrachtungsweise von Pfarrern und Kirchenleitungen als derjenigen von Gemeindegliedern. Dennoch ist der über Jahrhunderte gewachsene Sonntagsgottesdienst in der Messform und in der Form des Predigtgottesdienstes in mehrfacher Hinsicht „Normalfall“ und Grundmodell liturgischer Gestaltung. An ihm werden auch das Besondere der gottesdienstlichen Zeit und die schrittweise Entstehung der liturgischen Zeichensprachen deutlich. Diesen grundlegenden Zusammenhängen gehen die folgenden Abschnitte unter den Kategorien von Modell, Schwelle und Unterbrechung sowie Dramaturgie nach. Leseprobe aus Meyer-Black: Gottesdienstlehre (c) 2011 Mohr Siebeck www.mohr.de 389
Seite 1 und 2: Michael Meyer-Blanck Gottesdienstle
Seite 3 und 4: Vorwort Die Lehre vom Gottesdienst
Seite 5 und 6: Inhaltsverzeichnis Vorwort ........
Seite 7 und 8: Inhaltsverzeichnis § 10 Die Bedeut
Seite 9 und 10: Inhaltsverzeichnis 6. Die Homiletik
Seite 11 und 12: Inhaltsverzeichnis § 27 Die Rolle
Seite 13 und 14: Inhaltsverzeichnis § 36 Das „Eva
Seite 15 und 16: Inhaltsverzeichnis § 47 Die Dramat
Seite 17 und 18: § 1 Gottesdienstlehre, Homiletik,
Seite 29: § 2 Theologische und semiotische B
Seite 33 und 34: 2. Der Sonntagsgottesdienst als Mod
Seite 35 und 36: 3. Schwelle und Unterbrechung: Der
Seite 37 und 38: 4. Schwelle und Unterbrechung: Gott
Seite 39 und 40: § 49 Rückblick und Ausblick haben
Seite 41 und 42: § 49 Rückblick und Ausblick 2. Au
Seite 43 und 44: § 49 Rückblick und Ausblick tesdi
Seite 45 und 46: Bibelstellenregister Jes 9 447 Jes
Seite 47 und 48: Bibelstellenregister Apg 4,9-12 430
Seite 49 und 50: Personenregister Adorno, Theodor W.
Seite 51 und 52: Personenregister Greiner, Dorothea
Seite 53 und 54: Personenregister Niebergall, Alfred
Seite 55 und 56: Personenregister Widor, Charles-Mar
Seite 57 und 58: Sachregister Feierabendmahl 507f. F
Seite 59: Sachregister Sprache 20 Sprache Kan

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