gewerkschaften - Einblick-archiv.dgb.de - DGB
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Gewerkschaftlicher Wi<strong>de</strong>rstand gegen Rechtsextremisten<br />
Zivilcourage und Solidarität beweisen<br />
In zunehmen<strong>de</strong>m Maße reagieren<br />
auch die Gewerkschaften auf die<br />
steigen<strong>de</strong> Zahl rechtsextremistischer<br />
Übergriffe und Bedrohungen.<br />
plusminusBERLIN<br />
Als Reaktion auf die steigen<strong>de</strong><br />
Zahl rechtsextremer Übergriffe und<br />
Drohungen hat <strong>de</strong>r <strong>DGB</strong> im Internet<br />
ein Diskussionsforum unter <strong>de</strong>m<br />
Motto „Flagge zeigen gegen<br />
Rechts“ geschaffen. Hamburgs<br />
<strong>DGB</strong>-Vorsitzen<strong>de</strong>r Erhard Pumm<br />
for<strong>de</strong>rte in <strong>de</strong>r Morgenpost, alles<br />
Rechte zu verbieten. Insbeson<strong>de</strong>re<br />
<strong>de</strong>r IG Metall-Bezirk Küste sah sich<br />
zu einem <strong>de</strong>monstrativen Akt <strong>de</strong>r<br />
Solidarität herausgefor<strong>de</strong>rt.<br />
In Wort und Bild traten die Bevollmächtigten<br />
<strong>de</strong>s Metall-Bezirks<br />
Küste in einem Aufruf gegen die<br />
rechte Gewalt <strong>de</strong>r Bedrohung eines<br />
Kollegen entgegen, <strong>de</strong>r gesamte<br />
<strong>DGB</strong> Nord<strong>de</strong>utschland hat sich<br />
<strong>de</strong>m Aufruf inzwischen angeschlossen.<br />
Uwe Zabel, 43, Bevollmächtigter<br />
<strong>de</strong>r IG Metall Elmshorn, wird<br />
seit über einem Jahr mit Mordaufrufen<br />
bedroht. Auf Transparenten<br />
an Autobahnbrücken, Handzetteln<br />
und Plakaten setzten die Unterzeichner<br />
ein Kopfgeld aus. „Uwe<br />
Zabel – 10 000 Mark Belohnung –<br />
tot o<strong>de</strong>r lebendig“ hieß es auf <strong>de</strong>m<br />
braunen Pamphlet. Unterzeichnet<br />
war <strong>de</strong>r Aufruf lediglich mit „ZOG“,<br />
einer Abkürzung, die in Publikationen<br />
<strong>de</strong>s so genannten Hamburger<br />
Sturm genutzt wird, in <strong>de</strong>ssen Reihen<br />
ehemalige Aktivisten <strong>de</strong>r verbotenen<br />
Aktionsfront Nationaler<br />
Sozialisten zu suchen sein dürften.<br />
Regelmäßig taucht in <strong>de</strong>r Statistik<br />
neben Bran<strong>de</strong>nburg auch Thüringen<br />
an <strong>de</strong>r Spitze rechtsextremer<br />
Gewalttaten auf. Auch dort sind<br />
jeweils Gewerkschafter in das<br />
Blickfeld von Neonazis geraten. Im<br />
-<br />
gewerkschaftlicher Info-Service vom 28.08.2000<br />
Edith Niehuis (SPD), Parlamentarische<br />
Staatsmann,<br />
Berichterstatter<br />
CDU-MdB Martin Hoh-<br />
+<br />
sekretärin im Familienministerium,<br />
hat angekündigt, dass Wie<strong>de</strong>rgutmachung von NS-<br />
seiner Fraktion zu Fragen <strong>de</strong>r<br />
auch Jugendverbän<strong>de</strong> rechtsradikale<br />
Publikationen verbie-<br />
<strong>de</strong>r Katholischen Kirche am<br />
Unrecht, lehnt eine Beteiligung<br />
ten lassen können. Bisher können<br />
nur Jugendämter die Indi-<br />
Zwangsarbeiter ab. Die Kirche<br />
Entschädigungsfonds für<br />
zierung von CDs, Vi<strong>de</strong>os und solle als „moralische Zugnummer“<br />
missbraucht wer<strong>de</strong>n, um<br />
Internetseiten bei <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sprüfstelle<br />
für jugendgefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Schriften beantragen. von <strong>de</strong>r Wirtschaft zu<br />
das noch ausstehen<strong>de</strong> Geld<br />
erhalten.<br />
15/00<br />
„Antifaschismus<br />
hat<br />
viele Gesichter“<br />
– <strong>de</strong>r<br />
IG Metall-<br />
Bezirk Küste<br />
<strong>de</strong>monstriert<br />
Solidarität<br />
mit seinem<br />
Elmshorner<br />
Bevollmächtigten.<br />
thüringischen Erfurt lebt <strong>de</strong>r HBV-<br />
Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> Angelo Lucifero<br />
mit <strong>de</strong>r Bedrohung durch Anrufe<br />
und Schikanen: zerstochene Reifen,<br />
durchtrennte Bremsleitungen und<br />
versuchte Übergriffe. In Flecken<br />
Zechlin ist es <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>r Jugendbildungsstätte<br />
<strong>de</strong>s <strong>DGB</strong>. Hermann<br />
Nehls erhält seit Wochen anonyme<br />
Drohanrufe – und wenig Unterstützung<br />
in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>. Bürgermeister<br />
Wilfried Schmidt von <strong>de</strong>r Wählergemeinschaft<br />
„Tradition und Zukunft“<br />
wiegelt ab: „Rechtsextremismus<br />
gibt es nicht.“<br />
Der <strong>DGB</strong> greift die Bedrohung<br />
auch im Aufruf zum Antikriegstag<br />
am 1. September auf: „Täglich<br />
wer<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r Asylbewerberheime<br />
angegriffen, jüdische Friedhöfe geschän<strong>de</strong>t<br />
o<strong>de</strong>r Menschen mit an<strong>de</strong>rer<br />
Hautfarbe verfolgt und nie<strong>de</strong>rgeschlagen.<br />
...Wir nehmen die Gewalt<br />
und die Darstellung <strong>de</strong>r menschenverachten<strong>de</strong>n<br />
I<strong>de</strong>en rechtsextremer<br />
Gruppen in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit nicht<br />
hin. Bürgerinnen und Bürger, Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer,<br />
wir alle müssen <strong>de</strong>mokratisches Bewusstsein<br />
<strong>de</strong>monstrieren: im Alltag,<br />
in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit, am Arbeitsplatz.“<br />
Der <strong>DGB</strong> ruft auf, „praktisch<br />
han<strong>de</strong>lnd Zivilcourage und Solidarität“<br />
zu beweisen. •<br />
inhalt<br />
_____________<br />
Seite 3<br />
Der Surf-Tipp<br />
fürs Internet<br />
www.forum-arbeit.<strong>de</strong>/<br />
Forum/EuroBR<br />
Neu: Diskussionsforum<br />
und Hintergrundinfos zum<br />
Thema Euro-Betriebsräte<br />
Im Faxabruf<br />
0211 / 43 01 663<br />
Den Reichtum nutzen!<br />
Impulse <strong>de</strong>s <strong>DGB</strong> NRW und<br />
<strong>de</strong>r Evangelischen Kirche<br />
von Westfalen für eine<br />
beschäftigungsrelevante<br />
Steuerpolitik<br />
______<br />
„Es lohnt, für ver.di<br />
zu kämpfen“<br />
Ist die Dienstleistungsgewerkschaft<br />
gescheitert?<br />
Interview mit <strong>de</strong>m ÖTV-<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>n Herbert Mai<br />
_____________ Seite 5 ______<br />
Näher dran<br />
Seit einem Jahr arbeitet<br />
<strong>de</strong>r <strong>DGB</strong>-Bun<strong>de</strong>svorstand<br />
in Berlin-Mitte – erste<br />
Erfahrungen<br />
_____________ Seite 7 ______<br />
<strong>DGB</strong> und Jugend –<br />
zwei Welten<br />
Ein kritischer Rückblick auf<br />
fünf Jahre gewerkschaftlicher<br />
Jugendarbeit von Robert<br />
Günthner, Ex-<strong>DGB</strong>-Lan<strong>de</strong>sjugendsekretär<br />
in Bayern<br />
_____________ EXPO ______<br />
Infos satt zum Tag<br />
<strong>de</strong>r Gewerkschaften<br />
am 2. September<br />
in Hannover<br />
einblick 15/00
15/00<br />
POLITIK AKTUELL<br />
Abfindungen – Gewinne<br />
<strong>DGB</strong> und DAG für<br />
Gleichbehandlung<br />
<strong>DGB</strong> und DAG haben die steuerliche<br />
Gleichbehandlung von Arbeitnehmer-Entlassungsabfindungen<br />
und Gewinnen aus Betriebsverkäufen<br />
gefor<strong>de</strong>rt. „Es gibt überhaupt<br />
keinen Grund, künftig nur Gewinne<br />
aus Betriebsveräußerungen wahlweise<br />
mit <strong>de</strong>m halben Steuersatz<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r so genannten Fünftelungs-<br />
Regel zu besteuern“, erklärte <strong>DGB</strong>-<br />
Vorstand Heinz Putzhammer. Nach<br />
<strong>de</strong>n Worten von DAG-Vize Ursula<br />
Konitzer wer<strong>de</strong>n Abfindungen und<br />
Gewinne „aus gutem Grund“ bisher<br />
im Einkommensteuergesetz<br />
gleich behan<strong>de</strong>lt: „In bei<strong>de</strong>n Fällen<br />
han<strong>de</strong>lt es sich um Ansprüche, die<br />
durch jahrzehntelangen Arbeitseinsatz<br />
entstan<strong>de</strong>n sind.“<br />
Arbeitnehmer sollen nach Auffassung<br />
von Bun<strong>de</strong>sfinanzminister<br />
wiewardiewoche ?<br />
Hans Eichel (SPD) nicht die Möglichkeit<br />
erhalten, ihre Abfindung mit<br />
<strong>de</strong>m halben Steuersatz zu besteuern.<br />
Für sie soll nur die Fünftelungs-<br />
Regel gelten, wonach die Abfindung<br />
auf fünf Jahre verteilt und so<br />
die Steuerprogression gemil<strong>de</strong>rt<br />
wird. Laut Finanzministerium stehen<br />
sich die meisten Arbeitnehmer<br />
damit besser.<br />
Der <strong>DGB</strong> bestreitet das. Für<br />
allein stehen<strong>de</strong> Arbeitnehmer beginne<br />
die Benachteiligung bereits<br />
bei Abfindungen von 30 000 Mark.<br />
Ihnen käme <strong>de</strong>r halbe Steuersatz<br />
mit 335 Mark zugute. Bei Abfindungen<br />
von 70 000 Mark betrage<br />
dieser Vorteil schon 3461 Mark. Bei<br />
Verheirateten errechne sich zwar<br />
bis zu Abfindungen von 40 000<br />
Mark keine Mehrbelastung aufgrund<br />
<strong>de</strong>r Fünftelungs-Regel. Ihre<br />
angebliche Besserstellung trete<br />
allerdings erst dann ein, wenn alle<br />
Schritte <strong>de</strong>r Einkommensteuerreform<br />
in Kraft seien. •<br />
„Die Integration för<strong>de</strong>rn sowie die Rechte <strong>de</strong>r<br />
ausländischen Arbeitnehmer und Rentner<br />
stärken“ – so beschreibt Laura Garavini<br />
Seisselberg, 34, knapp und präzise die Aufgaben<br />
<strong>de</strong>r Sozialberatungsstelle <strong>de</strong>s „Istituto<br />
di Tutela ed Assistenza <strong>de</strong>i Lavoratori – Unione<br />
Italiana <strong>de</strong>i Lavoratori“ (ITAL-UIL) in Berlin.<br />
Sie ist Geschäftsführerin <strong>de</strong>r Anfang Juli<br />
eröffneten Beratungsstelle <strong>de</strong>r italienischen<br />
Gewerkschaft beim <strong>DGB</strong> Berlin-Bran<strong>de</strong>nburg.<br />
Betriebliche Bündnisse<br />
Ein Drittel<br />
hat eins<br />
Fast ein Drittel aller Betriebe, in<br />
<strong>de</strong>nen es einen Betriebsrat gibt, hat<br />
in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren ein<br />
betriebliches Bündnis für Arbeit<br />
abgeschlossen. Das ergibt eine<br />
Auswertung <strong>de</strong>r Betriebsrätebefragung<br />
1999/2000 <strong>de</strong>s Wirtschaftsund<br />
Sozialwissenschaftlichen Instituts<br />
(WSI) in <strong>de</strong>r Hans-Böckler-Stiftung.<br />
82 Prozent <strong>de</strong>r Bündnisse<br />
nutzen Möglichkeiten <strong>de</strong>r Arbeitszeitgestaltung<br />
wie die Einführung<br />
SPD-Betriebsrat unzulässig<br />
<strong>DGB</strong>-Betriebsrat nicht in Gefahr<br />
Die Lan<strong>de</strong>sbezirke <strong>de</strong>s <strong>DGB</strong> sind<br />
nach Auffassung <strong>de</strong>s Gesamtbetriebsrats<br />
(GBR) keine eigenständi-<br />
Am Aufschwung Deutschlands nach <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rvereinigung<br />
hat auch er mitgearbeitet: Giovani Zedda<br />
war neun Jahre lang als Maurer auf Baustellen in<br />
Berlin und Umgebung beschäftigt. Jetzt will <strong>de</strong>r<br />
63-jährige Familienvater wie<strong>de</strong>r nach Italien zurück.<br />
Und dabei helfen wir ihm. Die Sozialberatungsstelle<br />
<strong>de</strong>s ITAL-UIL ist die erste in Berlin, bun<strong>de</strong>sweit gibt es<br />
aber eine ganze Reihe, beispielsweise in Köln und<br />
Stuttgart und in nicht ganz so großen Orten im<br />
Sü<strong>de</strong>n Deutschlands. Unsere Arbeit läuft weltweit.<br />
So kam es auch, dass uns eine Anfrage aus Chicago<br />
erreichte, ein Kollege, <strong>de</strong>r früh von Italien nach<br />
Deutschland und von hier weiter in die USA gegangen<br />
ist, brauchte unsere Unterstützung im Dschungel<br />
<strong>de</strong>s Rentenrechts <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Län<strong>de</strong>r.<br />
ITAL-UIL berät italienische Arbeitnehmer und Familien<br />
kostenlos – auch in Fragen drohen<strong>de</strong>r Arbeitslosigkeit<br />
und bei sozialen Problemen,<br />
die sich im Umfeld von Sozialhilfe,<br />
Wohngeld, Pflegeversicherung, beruflich<br />
bedingten Krankheiten und<br />
Behin<strong>de</strong>rungen ergeben. Dabei ist<br />
es unter an<strong>de</strong>rem unser Ziel, Arbeitslosigkeit<br />
zu vermei<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r zu<br />
überwin<strong>de</strong>n.<br />
Zwar gelten Italiener als die am<br />
besten integrierten Auslän<strong>de</strong>r in Deutschland, die<br />
Realität sieht aber häufig an<strong>de</strong>rs aus. Italiener sind in<br />
Deutschland häufiger als Türken an Son<strong>de</strong>rschulen<br />
vertreten, sie verfügen in <strong>de</strong>r Regel über schlechtere<br />
o<strong>de</strong>r keine beruflichen Abschlüsse und sind auch<br />
unter <strong>de</strong>n Auslän<strong>de</strong>rn überdurchschnittlich von<br />
Arbeitslosigkeit betroffen.<br />
Mit Aus- und Weiterbildungsberatung möchten wir<br />
auch hier versuchen, <strong>de</strong>m zu erwarten<strong>de</strong>n Beratungsbedarf<br />
<strong>de</strong>r rund 14 000 in Berlin und Umgebung<br />
leben<strong>de</strong>n italienischen Bürger zu entsprechen.<br />
Außer<strong>de</strong>m unterstützen wir <strong>de</strong>n <strong>DGB</strong> im Kampf<br />
gegen illegale Beschäftigung, <strong>de</strong>nn es wer<strong>de</strong>n<br />
immer noch italienische Arbeitnehmer mit falschen<br />
Versprechungen nach Berlin gelockt und hier ihrem<br />
Schicksal überlassen. Für sie ist ITAL-UIL die erste<br />
Anlaufstelle.<br />
von Freizeitausgleich für Mehrarbeit<br />
(63 Prozent) o<strong>de</strong>r von Altersteilzeit<br />
(38 Prozent). In 72 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Firmen haben sich Betriebsrat<br />
und Geschäftsführung auf arbeitsorganisatorische<br />
Maßnahmen wie<br />
Qualifizierung (46 Prozent) o<strong>de</strong>r die<br />
Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r Arbeitsorganisation<br />
(36 Prozent) verständigt.<br />
Und in je<strong>de</strong>m fünften Bündnis (19<br />
Prozent) verzichten die Beschäftigten<br />
beispielsweise durch Abstriche<br />
bei Son<strong>de</strong>rzahlungen (13 Prozent)<br />
o<strong>de</strong>r durch die Aussetzung von Tariferhöhungen<br />
(7 Prozent) sogar auf<br />
Teile ihres Einkommens, um Arbeitsplätze<br />
zu erhalten. •<br />
gen Unterglie<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s <strong>DGB</strong>.<br />
GBR-Vorsitzen<strong>de</strong>r Hans-Peter Rudolph<br />
sieht <strong>de</strong>shalb „keine Analogien“<br />
zum Beschluss <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sarbeitsgerichts<br />
(BAG), das <strong>de</strong>n<br />
Gesamtbetriebsrat <strong>de</strong>r SPD für unwirksam<br />
erklärt hat. Begründung<br />
<strong>de</strong>s Gerichts: „Die Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong><br />
und die Bezirke <strong>de</strong>r SPD sind nicht<br />
Teil eines einheitlichen Unternehmens.“<br />
Sie seien vielmehr „rechtlich<br />
selbstständige Unterglie<strong>de</strong>rungen“.<br />
Obwohl das für <strong>de</strong>n <strong>DGB</strong> nicht<br />
gelte und <strong>de</strong>shalb die Existenz seiner<br />
Arbeitnehmervertretung nicht<br />
akut gefähr<strong>de</strong>t sei, so Rudolph, will<br />
<strong>de</strong>r Gesamtbetriebsrat seine rechtliche<br />
Grundlage absichern. Er hat<br />
<strong>de</strong>shalb bereits 1999 <strong>de</strong>n Entwurf<br />
einer Gesamtbetriebsvereinbarung<br />
zur Sicherung <strong>de</strong>r Betriebsrätestruktur<br />
beim <strong>DGB</strong> vorgelegt. Dessen<br />
Genehmigung durch das Bun<strong>de</strong>sarbeitsministerium<br />
stehen „Hin<strong>de</strong>rungsgrün<strong>de</strong><br />
nicht entgegen“, so<br />
die Parlamentarische Staatssekretärin<br />
Ulrike Mascher (SPD).<br />
Die Genehmigung muss allerdings<br />
vom GBR und vom Geschäftsführen<strong>de</strong>n<br />
Bun<strong>de</strong>svorstand<br />
(GBV) <strong>de</strong>s <strong>DGB</strong> gemeinsam beantragt<br />
wer<strong>de</strong>n. Der GBV aber will<br />
erst die Organisationsreform abschließen.<br />
•<br />
2
GEWERKSCHAFTEN<br />
ÖTV-Debatte über Dienstleistungsgewerkschaft<br />
„Es lohnt, für ver.di zu kämpfen“<br />
In <strong>de</strong>r ÖTV wächst <strong>de</strong>r Wi<strong>de</strong>rstand gegen die geplante Dienstleistungsgewerkschaft.<br />
En<strong>de</strong> September will <strong>de</strong>r Hauptvorstand <strong>de</strong>r ÖTV über<br />
seine weitere Beteiligung entschei<strong>de</strong>n. einblick hat Herbert Mai gefragt,<br />
ob ver.di gescheitert ist.<br />
■ Am 27. September entschei<strong>de</strong>t<br />
<strong>de</strong>r Hauptvorstand, ob die ÖTV aus<br />
ver.di aussteigt. Dann liegt das Ergebnis<br />
<strong>de</strong>r erneuten Befragung <strong>de</strong>r<br />
Kreise vor. Wie groß sind die Chancen<br />
<strong>de</strong>r Dienstleistungsgewerkschaft<br />
noch?<br />
■ Ich halte sie nach wie vor für<br />
groß. Dafür müssen allerdings einige<br />
noch immer offene Fragen geklärt<br />
wer<strong>de</strong>n – insbeson<strong>de</strong>re die<br />
Präsenz in <strong>de</strong>r Fläche und die Frage<br />
<strong>de</strong>s <strong>de</strong>mokratischen Aufbaus von<br />
ver.di. Das grundsätzliche Ziel von<br />
ver.di ist auch in <strong>de</strong>r ÖTV unumstritten:<br />
ver.di ist eine wichtige Antwort<br />
auf die Verän<strong>de</strong>rungen in<br />
Wirtschaft und Arbeitswelt, gera<strong>de</strong><br />
im Dienstleistungsbereich.<br />
■ Trotz<strong>de</strong>m scheint die Zustimmung<br />
in <strong>de</strong>r ÖTV in <strong>de</strong>n letzten<br />
Wochen eher gesunken zu sein.<br />
■ Es stimmt, dass die Kritik gewachsen<br />
ist. Ich führe das insbeson<strong>de</strong>re<br />
darauf zurück, dass es in<br />
min<strong>de</strong>stens fünf Lan<strong>de</strong>sbezirken<br />
noch keine Einigung über die<br />
Bezirksbildung gibt. In <strong>de</strong>r ÖTV<br />
spielt Mitglie<strong>de</strong>rnähe eine wichtige<br />
Rolle. Die ÖTV hat zurzeit 163<br />
Kreisverwaltungen. Wir sind bereit,<br />
<strong>de</strong>ren Zahl auf 125 zu reduzieren.<br />
Darunter ist mit <strong>de</strong>r ÖTV nichts zu<br />
machen. Es wäre gut, wenn unser<br />
Kompromissvorschlag von <strong>de</strong>n<br />
an<strong>de</strong>ren Gewerkschaften, insbeson<strong>de</strong>re<br />
von <strong>de</strong>r HBV, akzeptiert<br />
wür<strong>de</strong>. Wohlgemerkt: Es geht nicht<br />
um Nachverhan<strong>de</strong>lnn son<strong>de</strong>rn darum,<br />
noch offene Punkte endlich<br />
zu regeln.<br />
■ Du bist einer <strong>de</strong>r Väter <strong>de</strong>r<br />
Dienstleistungsgewerkschaft. Warum<br />
kämpfst du in dieser kritischen<br />
Phase nicht offensiver für ver.di?<br />
■ Weil ich von öffentlichen Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen<br />
wenig halte. Ich<br />
konzentriere mich auf Veranstaltungen<br />
in <strong>de</strong>r<br />
ÖTV, auf <strong>de</strong>nen<br />
ich mich mit <strong>de</strong>r<br />
Kritik auseinan<strong>de</strong>r<br />
setze und<br />
überzeugen will.<br />
Ohne Überzeugung,<br />
ohne Begeisterung<br />
nach<br />
innen wird ver.di<br />
Herbert Mai<br />
for<strong>de</strong>rt Kompromissbereitschaft<br />
von <strong>de</strong>n<br />
an<strong>de</strong>ren ver.di-<br />
Gewerkschaften,<br />
um die<br />
Dienstleistungsgewerkschaft<br />
nicht zu<br />
gefähr<strong>de</strong>n.<br />
3<br />
nicht zu schaffen sein. Über öffentliche<br />
Äußerungen allein sind Mehrheiten<br />
nicht zu kriegen.<br />
■ In <strong>de</strong>n letzten Wochen ist <strong>de</strong>r<br />
Eindruck entstan<strong>de</strong>n, du hättest<br />
dich bereits von ver.di verabschie<strong>de</strong>t<br />
und wür<strong>de</strong>st dich darauf konzentrieren,<br />
Scha<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r ÖTV<br />
abzuwen<strong>de</strong>n, sollte ver.di scheitern.<br />
Ist dieser Eindruck richtig?<br />
■ Nicht, was das Ziel betrifft. Ich<br />
halte ver.di nach wie vor für ein Ziel,<br />
für das es sich lohnt zu kämpfen.<br />
Allerdings benenne ich in <strong>de</strong>r letzten<br />
Zeit stärker die Punkte, die wir<br />
noch lösen müssen. Hieraus ist <strong>de</strong>r<br />
Eindruck entstan<strong>de</strong>n, ich wür<strong>de</strong> die<br />
Chancen von ver.di kritisch sehen.<br />
Aber das ist nicht <strong>de</strong>r Fall. Unabhängig<br />
davon bin ich natürlich darum<br />
bemüht, die ÖTV zusammenzuhalten<br />
und nicht in ver.di-Befürworter<br />
und ver.di-Gegner auseinan<strong>de</strong>r driften<br />
zu lassen, ja gera<strong>de</strong>zu auseinan<strong>de</strong>r<br />
fliegen zu lassen. Es ist meine<br />
Aufgabe, dafür zu sorgen, dass alle<br />
im Boot bleiben. Das hat aber<br />
nichts mit meiner grundsätzlichen<br />
Überzeugung zu tun.<br />
■ Falls ver.di scheitert, steht die<br />
ÖTV vor einer schwierigen Situation.<br />
Sparmaßnahmen sind dann<br />
unvermeidlich.Womit rechnest du?<br />
■ Auch die ÖTV muss sich auf<br />
geringere Beitragseinnahmen einstellen.<br />
Sie wird das, was sie jetzt<br />
im ver.di-Prozess als Kompromiss<br />
angeboten hat, etwa die Reduzierung<br />
<strong>de</strong>r<br />
Anzahl ihrer<br />
Kreise,<br />
auch für<br />
sich selbst<br />
als Orientierungsmarke<br />
ansehen. Falls ver.di<br />
scheitern sollte, müssen wir aber<br />
zunächst eine Diskussion führen,<br />
wie sich die ÖTV dann in <strong>de</strong>r Gewerkschaftslandschaft<br />
neu aufstellen<br />
will.<br />
■ Der Wi<strong>de</strong>rstand gegen ver.di ist<br />
auch ein Angriff auf dich. Wirst du<br />
im Falle <strong>de</strong>s Scheiterns von ver.di im<br />
November erneut für <strong>de</strong>n ÖTV-Vorsitz<br />
kandidieren?<br />
■ Ich sehe die Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> gegen<br />
ver.di nicht als Angriff auf meine<br />
Person. Die ÖTV hat eine ausgeprägte<br />
Diskussionskultur, eine Kultur<br />
<strong>de</strong>r Toleranz an<strong>de</strong>ren Meinungen<br />
gegenüber. Dafür stehe ich. Ich<br />
bin kein autoritärer Gewerkschaftsführer,<br />
son<strong>de</strong>rn führe meine Gewerkschaft<br />
im Dialog. Im Übrigen:<br />
Wenn sich die ÖTV mit einer Sperrmin<strong>de</strong>rtheit<br />
gegen ver.di aussprechen<br />
sollte, dann ist das ein Problem<br />
<strong>de</strong>r gesamten ÖTV, nicht nur<br />
<strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n.<br />
■ Wenn die ÖTV aus ver.di aussteigt,<br />
wollen die an<strong>de</strong>ren vier Gewerkschaften<br />
ver.di notfalls auch<br />
allein grün<strong>de</strong>n, die Tür aber für die<br />
ÖTV offen halten. Ist das eine realistische<br />
Perspektive?<br />
■ Ich halte das für keine gute<br />
Lösung. ver.di soll die Konkurrenz<br />
zwischen <strong>de</strong>n Gewerkschaften<br />
minimieren, Kräfte bün<strong>de</strong>ln, um gegenüber<br />
Arbeitgebern und Politik<br />
kraftvoll auftreten zu können. Ein<br />
Zusammenschluss ohne die ÖTV<br />
wür<strong>de</strong> die Konkurrenz noch erhöhen.<br />
Es wäre eine absolute Notlösung,<br />
die höchstens übergangsweise<br />
zum Tragen kommen könnte. •<br />
Foto: Jürgen Sei<strong>de</strong>l<br />
Chronologie<br />
Oktober 1997 DAG, DPG,<br />
GEW, GdED, HBV, IG Medien<br />
und ÖTV kündigen an, sich<br />
zu einer Dienstleistungsgewerkschaft<br />
zusammenzuschließen.<br />
Februar 1999 Sechs <strong>de</strong>r<br />
ursprünglich sieben Dienstleistungs<strong>gewerkschaften</strong><br />
präsentieren eine erste<br />
gemeinsame Positionsbestimmung.<br />
Die GdED hat sich<br />
kurz zuvor zurückgezogen,<br />
wenig später folgt die GEW.<br />
November 1999 Auf fünf<br />
parallelen Gewerkschaftstagen<br />
beauftragen DAG, DPG,<br />
HBV, IG Medien und ÖTV ihre<br />
Vorstän<strong>de</strong>, die Gründung<br />
einer „Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft“<br />
(ver.di)<br />
vorzubereiten.<br />
Dezember 1999 Die fünf<br />
Dienstleistungs<strong>gewerkschaften</strong><br />
bil<strong>de</strong>n die Gründungsorganisation<br />
„Go ver.di“.<br />
März 2000 Bei einer Umfrage<br />
in <strong>de</strong>r ÖTV fin<strong>de</strong>t ver.di<br />
nur 64 Prozent Zustimmung.<br />
In <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Gewerkschaften<br />
wächst <strong>de</strong>r Unmut.<br />
Sie fühlen sich erpresst.<br />
September 2000 Auf <strong>de</strong>r Basis<br />
einer erneuten Umfrage<br />
will <strong>de</strong>r Hauptvorstand <strong>de</strong>r<br />
ÖTV über seine weitere Beteiligung<br />
an ver.di entschei<strong>de</strong>n.<br />
Gleichzeitig kündigen<br />
die an<strong>de</strong>ren Gewerkschaften<br />
an, ver.di notfalls auch ohne<br />
die ÖTV zu grün<strong>de</strong>n. Alle<br />
Beteiligten sehen hierin<br />
nur eine Übergangslösung.<br />
➜<br />
Im Faxabruf<br />
0211 / 43 01 674<br />
Interview mit Herbert Mai<br />
zu <strong>de</strong>n Chancen von ver.di<br />
(Langfassung)<br />
einblick 15/00
15/00<br />
PROJEKTE UND PARTNER<br />
Vollbeschäftigung<br />
Nachhaltigkeit macht Arbeit<br />
Das Deutsche Institut für<br />
Wirtschaftsforschung (DIW), das<br />
Wissenschaftszentrum Berlin (WZB)<br />
und das Wuppertal-Institut für<br />
Klima, Umwelt und Energie haben<br />
im Auftrag <strong>de</strong>r Hans-Böckler-Stiftung<br />
ein Szenario entwickelt, das<br />
eine „sozial-ökonomische Reformstrategie“,<br />
wirtschaftliche Effizienz,<br />
ressourcenschonen<strong>de</strong> Produktion,<br />
umweltgerechten Konsum und<br />
soziale Gerechtigkeit miteinan<strong>de</strong>r<br />
verbin<strong>de</strong>t.<br />
Dabei habe sich gezeigt, so<br />
<strong>DGB</strong>-Vorstandsmitglied Heinz Putz-<br />
HWP Hamburg<br />
Mal Uniluft<br />
schnuppern<br />
Kurze Studienzeiten, Studieren<br />
ohne Abitur o<strong>de</strong>r Teilzeituni – all<br />
das bietet die Hochschule für Wirtschaft<br />
und Politik (HWP) in Hamburg.<br />
Infos rund um <strong>de</strong>n außergewöhnlichen<br />
Lehrbetrieb gibt‘s<br />
während <strong>de</strong>r Schnuppertage vom<br />
30. Oktober bis 3. November. •<br />
Programminfos:<br />
Tel.: 040 / 428 38 21 81<br />
Sozialaka<strong>de</strong>mie<br />
Fusionen und<br />
Arbeitsplätze<br />
Wie wirken sich Firmenzusammenschlüsse<br />
auf die ArbeitnehmerInnen<br />
aus? Das untersucht die<br />
Fachtagung „Unternehmensfusionen<br />
und Beschäftigungsfolgen“ am<br />
6./7. November in <strong>de</strong>r Dortmun<strong>de</strong>r<br />
Uni. Die Sozialaka<strong>de</strong>mie im Zentrum<br />
für Weiterbildung <strong>de</strong>r Universität<br />
nimmt hierfür die Branchen<br />
Stahl, Energieversorgung und Telekommunikation<br />
unter die Lupe. •<br />
Zentrum für Weiterbildung<br />
<strong>de</strong>r Universität Dortmund<br />
Tel.: 0231 / 755 21 64<br />
Fax: 0231 / 755 29 82<br />
hammer, dass „die<br />
Nachhaltigkeitsstrategien<br />
sogar erfolgreicher“<br />
seien als Entwicklungsstrategien,<br />
die sich lediglich an niedrigeren<br />
Löhnen, schlankem Staat und Kostenentlastung<br />
für Unternehmen<br />
orientierten. Putzhammer hob anlässlich<br />
<strong>de</strong>r Vorstellung <strong>de</strong>s Projekts<br />
Anfang Juli im <strong>DGB</strong>-Bun<strong>de</strong>svorstand<br />
hervor, dass auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>r<br />
Studie Vollbeschäftigung bei gleichzeitiger<br />
Einkommenssteigerung und<br />
Umweltentlastung erreichbar sei.<br />
<strong>DGB</strong>-Bildungswerk NRW<br />
Kaufmännisches<br />
Einmaleins<br />
Bürokratisches Know-how von<br />
Buchhaltung bis Büroorganisation<br />
vermittelt das Seminar „Kleines<br />
kaufmännisches 1 x 1“ für Selbstständige<br />
und Freie in <strong>de</strong>r Informations-<br />
und Medienbranche. Die Fortbildung<br />
<strong>de</strong>s <strong>DGB</strong>-Bildungswerks<br />
NRW am 1. September in Gelsenkirchen<br />
kostet 40 Mark. •<br />
Anmel<strong>de</strong>n bis 28. August:<br />
Tel.: 0211 / 36 83 190<br />
OlafSchroe<strong>de</strong>r@<strong>DGB</strong>-<br />
Bildungswerk-NRW.<strong>de</strong><br />
interregio<br />
••• Der <strong>DGB</strong>-Lan<strong>de</strong>sbezirk<br />
Hessen hat <strong>de</strong>m Landtag einen<br />
Gesetzentwurf zur öffentlichen<br />
Auftragsvergabe vorgelegt.<br />
Als Vergabegrundsätze nennt<br />
er Tariftreue, Frauenför<strong>de</strong>rung und<br />
ein ausreichen<strong>de</strong>s Angebot an<br />
Ausbildungsplätzen. Der Gewerkschaftsbund<br />
habe diese Initiative<br />
ergriffen, da sich Hessen nach <strong>de</strong>m<br />
Auslaufen von Übergangsregelungen<br />
bei <strong>de</strong>r Auftragsvergabe in<br />
einem „rechtsfreien Raum“ bewege,<br />
so <strong>de</strong>r <strong>DGB</strong>-Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong><br />
Hans-Böckler-Stiftung und <strong>DGB</strong><br />
wollen die Ergebnisse <strong>de</strong>r Studien<br />
am 28. September in Berlin<br />
während <strong>de</strong>r Tagung<br />
„Nachhaltigkeit<br />
macht Arbeit“<br />
mit Repräsentanten<br />
aus<br />
Wissenschaft, Politik,<br />
Gewerkschaften, Umwelt- und<br />
Unternehmensverbän<strong>de</strong>n diskutieren.<br />
Es sollen gemeinsame Handlungsansätze<br />
gesucht wer<strong>de</strong>n. •<br />
Infos + Anmeldung bis 18. September<br />
an: Heike Stempel,<br />
Hans-Böckler-Stiftung<br />
Tel.: 0211 / 77 78 124<br />
Fax: 0211 / 77 78 4124<br />
heike-stempel@boeckler.<strong>de</strong><br />
Arbeitslosengruppen<br />
Ratgeber<br />
Sozialhilfe<br />
Infos rund um die Sozialhilfe<br />
gibt <strong>de</strong>r Ratgeber „Tipps und Hilfen<br />
im Umgang mit <strong>de</strong>n Sozialämtern“<br />
<strong>de</strong>r Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher<br />
Arbeitslosengruppen<br />
und <strong>de</strong>r IG Metall. Was sich zum<br />
1. Juli verän<strong>de</strong>rt hat, ist auf einem<br />
Einleger vermerkt. Das Heft kostet<br />
neun Mark. •<br />
Bestellen (Verrechnungsscheck):<br />
Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher<br />
Arbeitslosengruppen<br />
Marktstraße 10, 33602 Bielefeld<br />
Dieter Hooge. Mehr Infos: Marita<br />
Eilrich, Tel. 069 / 27 30 05 52<br />
••• Der <strong>DGB</strong>-Lan<strong>de</strong>sbezirk<br />
NRW veranstaltet am 9. September<br />
eine Fachtagung zur<br />
Zukunft <strong>de</strong>r Rentenversicherung<br />
in Köln: „Aufbruch in die<br />
Zukunft durch Ausstieg aus <strong>de</strong>m<br />
System?“ Es diskutieren <strong>DGB</strong>-Vize<br />
Ursula Engelen-Kefer und <strong>de</strong>r Geschäftsführer<br />
<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s Deutscher<br />
Rentenversicherungsträger,<br />
Franz Ruland. Mehr Infos: Andreas<br />
Schmidt, Tel. 0211 / 36 83 122<br />
Info-Hotline<br />
Arbeiten in<br />
Europa<br />
Fragen rund um Lernen, Studieren<br />
und Arbeiten in Europa beantwortet<br />
die „Info-Hotline Europa“<br />
<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sanstalt für Arbeit. Montags<br />
bis freitags von 9 bis 20 Uhr<br />
stehen hier Fachleute für Berufsberatung<br />
und Arbeitsvermittlung<br />
Re<strong>de</strong> und Antwort. •<br />
Tel.: 0180 / 522 20 23<br />
KomPAS<br />
Kreativität<br />
för<strong>de</strong>rn<br />
Wie man Kreativität und neue<br />
Impulse im Unternehmen sinnvoll<br />
för<strong>de</strong>rt, zeigt das Heft „Vorschlagswesen<br />
und I<strong>de</strong>enmanagement“.<br />
Die praxisnahe Handlungshilfe richtet<br />
sich an kleine und mittlere Unternehmen.<br />
Sie ist Teil <strong>de</strong>s KomPAS-<br />
Projekts zum Arbeitsschutz <strong>de</strong>r gewerkschaftlichen<br />
Beratungsgesellschaft<br />
IQ-Consult. Das 100-seitige<br />
Handbuch kostet 49,90 Mark plus<br />
Versand. •<br />
IQ-Consult, Projekt KomPAS<br />
Hans-Böckler-Straße 39<br />
40476 Düsseldorf<br />
Kirche und <strong>DGB</strong><br />
Ist Aktienfieber<br />
gesund?<br />
Sind gewerkschaftliches Engagement<br />
und Aktienspekulation vereinbar?<br />
Dies ist Thema eines Streitgesprächs<br />
während <strong>de</strong>r Tagung<br />
„Geld – Macht – Mitbestimmung:<br />
Diagnose und Therapie <strong>de</strong>s Aktienfiebers“<br />
am 6./7. Oktober in Bad<br />
Herrenalb. Die Tagung von Evangelischer<br />
Aka<strong>de</strong>mie Ba<strong>de</strong>n und <strong>DGB</strong><br />
kostet inklusive Kost und Logis im<br />
Einzelzimmer 70 Mark. •<br />
Informieren und anmel<strong>de</strong>n:<br />
Evangelische Aka<strong>de</strong>mie Ba<strong>de</strong>n<br />
Postfach 2269, 76010 Karlsruhe<br />
Tel.: 0721 / 91 75 361<br />
Fax: 0721 / 91 75 350<br />
4
GEWERKSCHAFTEN<br />
Ein Jahr <strong>DGB</strong>-Bun<strong>de</strong>svorstand in Berlin<br />
„Das gibt ’nen Kick“<br />
Der Deutschen Presse-Agentur<br />
war‘s am 29. Juli 1999 eine Meldung<br />
wert: „<strong>DGB</strong>-Kopfstelle<br />
nimmt am 1. September in Berlin<br />
Arbeit auf.“ Wie hat sich seit<strong>de</strong>m<br />
die politische Arbeit, wie hat sich<br />
die Belegschaft verän<strong>de</strong>rt?<br />
Pressesprecher Hans-Jürgen<br />
Arlt, von jeher Berlin-Befürworter,<br />
fühlt sich bestätigt: Berlin sei „das<br />
Beste“, was <strong>de</strong>m <strong>DGB</strong> seit 50 Jahren<br />
passiert sei. Als politische Interessenvertretung<br />
habe er nur dort<br />
eine Chance. Und Berlin wer<strong>de</strong>,<br />
5<br />
15<br />
1 Wirtschaftsministerium 2 Bündnis 90/Die Grünen<br />
3 FDP 4 PDS 5 Innenministerium<br />
6 Bun<strong>de</strong>skanzleramt (im Bau) 7 Reichstag<br />
8 Arbeitgeberverbän<strong>de</strong> 9 Auswärtiges Amt<br />
10 Arbeitsministerium 11 Justizministerium<br />
12 Bun<strong>de</strong>srat 13 Finanzministerium<br />
14 Verkehrsministerium 15 CDU 16 SPD<br />
„was Bonn nie sein konnte – das<br />
politische und intellektuelle Zentrum<br />
<strong>de</strong>r Republik.“<br />
Die Arbeitsbedingungen <strong>de</strong>s<br />
<strong>DGB</strong> hätten sich auf Grund <strong>de</strong>r<br />
größeren Nähe zu <strong>de</strong>n politischen<br />
Entscheidungsträgern erheblich<br />
verbessert, heißt es in <strong>de</strong>r <strong>DGB</strong>-<br />
Spitze. Gleichzeitig müsse <strong>de</strong>r<br />
Dachverband seine Konturen schärfen<br />
und attraktiver wer<strong>de</strong>n. Denn<br />
das geballte Aufeinan<strong>de</strong>rtreffen<br />
von Medien, Politik und Verbän<strong>de</strong>n<br />
in Berlin habe die Konkurrenz um<br />
öffentliche Aufmerksamkeit ver-<br />
6<br />
schärft. Die politische Führung mag<br />
sich gar nicht vorstellen, von Düsseldorf<br />
aus agieren zu müssen. Aus<br />
<strong>de</strong>r Perspektive <strong>de</strong>r Hauptstadt<br />
hätte <strong>de</strong>r Verband dann nur noch<br />
marginale Be<strong>de</strong>utung.<br />
Zum Thema Berlin gibt’s an bei<strong>de</strong>n<br />
<strong>DGB</strong>-Standorten fast so viele<br />
Meinungen wie Beschäftigte. Die<br />
politische Notwendigkeit <strong>de</strong>s Umzugs<br />
bestreiten jedoch die wenigsten.<br />
Selbst die nicht, die ihren alten<br />
Wohnsitz beibehalten haben und<br />
in die Hauptstadt pen<strong>de</strong>ln, von<br />
Frau/Mann und Kin<strong>de</strong>rn getrennt<br />
1 2<br />
7<br />
Bran<strong>de</strong>nburger Tor<br />
Potsdamer Platz<br />
12 13<br />
<strong>DGB</strong><br />
Bun<strong>de</strong>svorstand<br />
Näher dran: Ob Kanzleramt, Regierung und Parlament, Parteien o<strong>de</strong>r Arbeitgeberverbän<strong>de</strong><br />
– alle sind vom <strong>DGB</strong>-Bun<strong>de</strong>svorstand aus schnell erreichbar.<br />
3<br />
10<br />
16<br />
14<br />
1 km<br />
leben. Nicht nur für sie hat sich die<br />
Reisetätigkeit wesentlich erhöht.<br />
Die Wege nach Bonn – beispielsweise<br />
ins dort noch ansässige<br />
Arbeitsministerium – o<strong>de</strong>r nach<br />
Brüssel sind länger gewor<strong>de</strong>n.<br />
Manche sind von Berlin begeistert<br />
und haben inzwischen ihren<br />
Wohnsitz gewechselt, an<strong>de</strong>re nehmen<br />
die Wochenend-Ehe zähneknirschend<br />
in Kauf, an<strong>de</strong>re wollen<br />
o<strong>de</strong>r können nicht pen<strong>de</strong>ln, arbeiten<br />
ganz o<strong>de</strong>r teilweise noch in<br />
Düsseldorf.Verwaltungsangestellte,<br />
die ausschließlich am alten Stand-<br />
11<br />
9<br />
8<br />
ort arbeiten, fühlen sich abgehängt.<br />
Die Arbeit mache „wirklich keinen<br />
Spaß mehr“, sagt eine. Manche<br />
quälen Existenzängste, weiß Betriebsratsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />
Georg Faupel.<br />
Wer noch keinen neuen Job gefun<strong>de</strong>n<br />
habe, „wird ihn vielleicht auch<br />
nicht fin<strong>de</strong>n“.<br />
Größe und Struktur <strong>de</strong>r Belegschaft<br />
haben sich stark verän<strong>de</strong>rt.<br />
Insgesamt arbeiten in Berlin zurzeit<br />
104 Beschäftigte, 66 von ihnen aus<br />
Düsseldorf; acht wer<strong>de</strong>n von dort<br />
noch erwartet. Dann hat sich die<br />
Zahl <strong>de</strong>r Beschäftigten an <strong>de</strong>r Spree<br />
auf 112 erhöht. Vor <strong>de</strong>m Umzug<br />
zählte die <strong>DGB</strong>-Zentrale 179 Beschäftigte,<br />
perspektivisch sollen es<br />
156 wer<strong>de</strong>n. 38 <strong>de</strong>r 104 in Berlin<br />
Beschäftigten sind neu<br />
eingestellt wor<strong>de</strong>n, davon<br />
16 befristet.<br />
Wolfgang Baumgartner<br />
von <strong>de</strong>r Personalabteilung<br />
sieht in <strong>de</strong>r verän-<br />
4<br />
<strong>de</strong>rten Zusammensetzung<br />
durchaus Vorteile:<br />
„Die neuen Leute hauen<br />
richtig rein; die alten sind<br />
zwangsläufig motiviert,<br />
sonst wären sie nicht<br />
mitgegangen.“ Diese<br />
Mischung, so Baumgartner,<br />
„das gibt ’nen Kick.“<br />
Betriebsratschef Faupel<br />
hingegen schätzt die<br />
Situation negativ ein:<br />
„Die Betriebsgemeinschaft<br />
ist nicht mehr da,<br />
man lebt sich auseinan<strong>de</strong>r.“<br />
Von <strong>de</strong>n sieben Mitglie<strong>de</strong>rn<br />
<strong>de</strong>s Betriebsrats<br />
ist niemand nach Berlin gegangen.<br />
Und dort wird <strong>de</strong>ssen fehlen<strong>de</strong> Präsenz<br />
heftig kritisiert, sogar die Wahl<br />
einer eigenen Interessenvertretung<br />
erwogen. Beklagt wird dort auch<br />
das Fehlen einer Kantine, man trifft<br />
sich nur im Aufzug o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m<br />
Flur. Die Verwaltungsangestellte<br />
Silvia Grigun hat aus dieser Not eine<br />
Tugend gemacht und per E-Mail<br />
zum Frauen-Stammtisch in eine<br />
benachbarte Kneipe eingela<strong>de</strong>n.<br />
Mit Erfolg. Trotz Urlaubszeit kamen<br />
15 Frauen. Der Stammtisch will sich<br />
jetzt regelmäßig treffen. •<br />
Sensationell waren<br />
die Entscheidungen <strong>de</strong>s <strong>DGB</strong>-<br />
Bun<strong>de</strong>skongresses 1998 in<br />
Sachen Berlin-Umzug. Die<br />
erste vom 9. Juni lautete:<br />
„<strong>DGB</strong> zieht nicht nach Berlin.“<br />
Wi<strong>de</strong>r Erwarten hatte<br />
<strong>de</strong>r Antrag <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>s,<br />
die Satzung zu<br />
än<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>n Sitz <strong>de</strong>r<br />
Zentrale in die Hauptstadt zu<br />
➜<br />
verlegen, nicht die erfor<strong>de</strong>rliche<br />
Zweidrittel-Mehrheit<br />
gefun<strong>de</strong>n. Doch tags darauf<br />
sah die Welt wie<strong>de</strong>r ganz<br />
an<strong>de</strong>rs aus: „Berlin-Umzug<br />
politisch beschlossen“, lautete<br />
die zweite Entscheidung.<br />
Eine große Mehrheit <strong>de</strong>r<br />
Delegierten beauftragte<br />
<strong>de</strong>n <strong>DGB</strong>-Vorstand, die Sitz-<br />
Verlegung „umgehend“ zu<br />
planen und durchzuführen.<br />
Und das geschah dann auch.<br />
Parallel dazu vereinbarten<br />
<strong>DGB</strong> und Betriebsrat einen<br />
Sozialplan: Fortsetzung aller<br />
Arbeitsverhältnisse in Berlin,<br />
Ausschluss betriebsbedingter<br />
Kündigungen bis En<strong>de</strong><br />
2002, Qualifizierungs- und<br />
Fortbildungsmaßnahmen,<br />
Umzugskostenerstattung<br />
und befristete Übernahme<br />
<strong>de</strong>r Kosten für doppelte<br />
Haushaltsführung sowie eine<br />
Abfindung für diejenigen,<br />
die eine neue Tätigkeit bei<br />
einem an<strong>de</strong>ren Arbeitgeber<br />
aufnehmen nach <strong>de</strong>r Formel<br />
Alter mal Betriebszugehörigkeit<br />
mal Bruttomonatsgehalt,<br />
geteilt durch 65.<br />
Berlin wird wohl auf <strong>de</strong>m<br />
<strong>DGB</strong>-Kongress 2002 auch<br />
offiziell zum Sitz <strong>de</strong>s <strong>DGB</strong><br />
erklärt.<br />
5 einblick 15/00
15/00<br />
GEWERKSCHAFTEN<br />
kurz&bündig<br />
Die GEW hat die bun<strong>de</strong>sweite<br />
Streichung<br />
<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rgarten-<br />
Gebühren gefor<strong>de</strong>rt. Bisher<br />
hat lediglich das Saarland<br />
eine schrittweise Abschaffung<br />
beschlossen. Die<br />
Streichung <strong>de</strong>r Gebühren<br />
entspreche <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverfassungsgerichts,<br />
Familien „besser<br />
zu för<strong>de</strong>rn“, so GEW-Vize<br />
Norbert Hocke.<br />
Die IG BAU will<br />
gemeinsam mit <strong>de</strong>r<br />
nie<strong>de</strong>rländischen<br />
Gewerkschaft FNV ein einheitliches<br />
Zertifikat für die<br />
Blumenproduktion mit<br />
hohen sozialen und ökologischen<br />
Standards erarbeiten,<br />
um Klarheit für<br />
Verbraucher zu schaffen.<br />
Derzeit bestehen in Deutschland<br />
und in <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n<br />
unterschiedliche<br />
Zertifizierungssysteme.<br />
Einen „regelmäßigen<br />
Informations- und<br />
Meinungsaustausch“<br />
hat <strong>de</strong>r Internationale<br />
Metallgewerkschaftsbund<br />
(IMB) mit <strong>de</strong>n Metall<strong>gewerkschaften</strong><br />
im Allchinesischen<br />
Gewerkschaftsbund<br />
(ACGB) vereinbart. Dabei<br />
gehe es auch um <strong>de</strong>n<br />
Aufbau <strong>de</strong>mokratischer<br />
Gewerkschaften in <strong>de</strong>r<br />
Volksrepublik, so <strong>de</strong>r IMB-<br />
Präsi<strong>de</strong>nt Klaus Zwickel.<br />
Die Deutsche Postgewerkschaft<br />
(DPG)<br />
hat die Verlängerung<br />
<strong>de</strong>s Briefmonopols <strong>de</strong>r<br />
Deutschen Post AG gefor<strong>de</strong>rt.<br />
Den Markt wie geplant<br />
ab 2003 zu öffnen gefähr<strong>de</strong><br />
die flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Präsenz<br />
von Postfilialen, so<br />
DPG-Vorstand Rolf Büttner.<br />
<strong>DGB</strong>-Mitglie<strong>de</strong>rstand<br />
Organisationsgrad<br />
weiter gesunken<br />
Obwohl im vergangenen Jahr<br />
die Zahl <strong>de</strong>r abhängig Erwerbstätigen<br />
um 75 000 auf 32,08 Millionen<br />
gestiegen ist, hat <strong>de</strong>r gewerkschaftliche<br />
Organisationsgrad weiter<br />
abgenommen: 1999 waren nur<br />
noch 25,1 Prozent <strong>de</strong>r Erwerbstätigen<br />
Mitglied einer <strong>DGB</strong>-Gewerkschaft.<br />
Das hat die Organisationsabteilung<br />
<strong>de</strong>s <strong>DGB</strong> ermittelt. 1990,<br />
vor <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rvereinigung, betrug<br />
<strong>de</strong>r Organisationsgrad noch 31,2<br />
Prozent. 1994 lag er bereits darunter<br />
(29,9 Prozent). •<br />
DPG-Imageanalyse<br />
Gute Noten<br />
Gute Noten hat die Deutsche<br />
Postgewerkschaft (DPG) bei einer<br />
Imageanalyse erhalten, zu <strong>de</strong>r das<br />
Kölner ifep-Institut 800 Mitglie<strong>de</strong>r<br />
und 400 Nichtmitglie<strong>de</strong>r befragt<br />
hat. 90 Prozent <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r und<br />
65 Prozent <strong>de</strong>r Nichtmitglie<strong>de</strong>r gaben<br />
an, mit <strong>de</strong>r DPG „sehr“ o<strong>de</strong>r<br />
„eher zufrie<strong>de</strong>n“ zu sein. Beson<strong>de</strong>rs<br />
hohe Sympathiewerte genießt<br />
die DPG bei <strong>de</strong>n Rentnern:<br />
Während im Schnitt 84 Prozent aller<br />
Befragten die DPG „sehr/eher<br />
sympathisch“ fin<strong>de</strong>n, liegt dieser<br />
Wert unter <strong>de</strong>n Versorgungsemp-<br />
?...nachgefragt<br />
Mit Kopfschütteln verfolgen<br />
viele meiner KollegInnen, die<br />
als Journalisten über Gewerkschaften berichten, wie<br />
hauptamtliche Funktionäre ver.di an die Wand fahren.<br />
Wir stellen fest, es han<strong>de</strong>lt sich nur um eine Diskussion<br />
unter Hauptamtlichen, die sich nicht darum<br />
scheren, dass ihre Mitglie<strong>de</strong>r die neue Gewerkschaft<br />
Das zweite Halbjahr auf einen Blick: die Highlights<br />
2.9. Tag <strong>de</strong>r Gewerkschaften, EXPO 2000, Hannover<br />
2.9. Gründung <strong>de</strong>r ersten regionalen NGG-Vorläuferorganisation vor<br />
150 Jahren, Dortmund<br />
8.9. 10 Jahre <strong>DGB</strong> Sachsen, Dres<strong>de</strong>n<br />
8./9.9. Außeror<strong>de</strong>ntlicher Gewerkschaftstag IG Medien, Bielefeld<br />
12. – 14.9. Außeror<strong>de</strong>ntlicher Gewerkschaftstag <strong>de</strong>r Gewerkschaft HBV<br />
(Fortsetzung am 20./21.11.)<br />
14.9. 50 Jahre Gewerkschaft <strong>de</strong>r Polizei, Hamburg<br />
20.9. 50 Jahre <strong>DGB</strong> Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, Stuttgart<br />
4. – 10.11. Gewerkschaftstag <strong>de</strong>r ÖTV, Leipzig<br />
26.11. –1.12. Gewerkschaftstag TRANSNET Gewerkschaft GdED, Mag<strong>de</strong>burg<br />
Mehr Termine im Faxabruf: 0211 / 43 01 684<br />
Endspurt für die Gewerkschaften nach <strong>de</strong>r Sommerpause: Mit einer Grundsatzentscheidung<br />
<strong>de</strong>r ÖTV und mehreren außeror<strong>de</strong>ntlichen Gewerkschaftskongressen<br />
wollen die Dienstleistungs<strong>gewerkschaften</strong> in <strong>de</strong>n<br />
nächsten Wochen ver.di endgültig auf <strong>de</strong>n Weg bringen. Auch <strong>de</strong>r <strong>DGB</strong><br />
will bis Jahresen<strong>de</strong> seine neuen Strukturen beschließen und die Organisationsgrenzen<br />
zwischen <strong>de</strong>n Gewerkschaften <strong>de</strong>finieren (2-plus-2-plus-2-<br />
Gespräche). Und zwischendurch wollen die Gewerkschaften feiern:<br />
50 Jahre GdP in Hamburg, 50 Jahre <strong>DGB</strong> Ba<strong>de</strong>n-Württemberg in Stuttgart<br />
und 10 Jahre <strong>DGB</strong>-Lan<strong>de</strong>sbezirk Sachsen in Dres<strong>de</strong>n.<br />
Junge erwarten Unterstützung<br />
Grün<strong>de</strong> für eine Mitgliedschaft in <strong>de</strong>r DPG bei<br />
jungen und älteren Postbeschäftigten (in Prozent)<br />
unter 25 Jahre<br />
Schutz bei beruflichen<br />
Problemen/Rechtsschutz<br />
Arbeitsplatzsicherheit/<br />
Schutz von Arbeitsplätzen<br />
Solidarität/ Gruppenzusammenhalt<br />
Quelle: ifep, DPG-Imageanalyse<br />
fängern bei 95 Prozent. 61 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r bewerten die Beratungskompetenz<br />
<strong>de</strong>r DPG positiv<br />
(„sehr gut/gut“), und 54 Prozent<br />
Uli Röhm, 54, Wirtschaftsredakteur<br />
beim ZDF und Mitglied<br />
<strong>de</strong>r IG Medien, hat einen<br />
Aufruf unter Journalisten<br />
gestartet: „Die Zeit ist reif –<br />
ver.di wird gebraucht.“ Wie<br />
waren die Reaktionen?<br />
45 Jahre und älter<br />
9<br />
30<br />
7<br />
26<br />
45<br />
42<br />
Traditionelle gewerkschaftliche<br />
Werte<br />
spielen bei <strong>de</strong>n unter<br />
25-jährigen Beschäftigten<br />
<strong>de</strong>r Post eine<br />
<strong>de</strong>utlich geringere<br />
Rolle als bei <strong>de</strong>n ab<br />
45-Jährigen. Gleichzeitig<br />
erwarten die<br />
Jüngeren von <strong>de</strong>r<br />
Gewerkschaft mehr<br />
Hilfe bei beruflichen<br />
Problemen.<br />
loben ihr wirtschaftliches Verantwortungsbewusstsein.<br />
Bei <strong>de</strong>n<br />
Nichtmitglie<strong>de</strong>rn gilt das immerhin<br />
für 39 bzw. 37 Prozent. •<br />
wollen und – wie bei uns in Mainz beispielsweise –<br />
schon längst zusammenarbeiten.<br />
Trotz<strong>de</strong>m ist es schwierig, von Journalisten Unterschriften<br />
zu bekommen. Manche befürchten, wer<br />
unterschreibt, gilt in seiner Berichterstattung als nicht<br />
mehr objektiv. Bestürzt hat mich die Absage prominenter<br />
KollegInnen, die früher engagiert waren. Sie<br />
verstehen sich immer noch als Gewerkschafter und<br />
zahlen „aus Solidarität“ je<strong>de</strong>n Monat ihren Gewerkschaftsbeitrag;<br />
oft in dreistelliger Höhe. Sie haben<br />
aber die Hoffnung in eine schlagkräftige zukunftsfähige<br />
Organisation aufgegeben.<br />
Im Faxabruf: 0211 / 43 01 688<br />
Der Aufruf: „Die Zeit ist reif – ver.di wird gebraucht“.<br />
<strong>DGB</strong> einblick / Nachdruck frei<br />
6
MEINUNG<br />
<strong>DGB</strong> und Jugendarbeit<br />
Zwei Welten prallen aufeinan<strong>de</strong>r<br />
Robert Günthner,<br />
42, war von 1995<br />
bis 2000 Lan<strong>de</strong>sjugendsekretär<br />
im <strong>DGB</strong> Bayern.<br />
In <strong>de</strong>n berüchtigten Sonntagsre<strong>de</strong>n<br />
wird immer die<br />
Wichtigkeit <strong>de</strong>r Nachwuchsarbeit<br />
beschworen. Die Wirklichkeit<br />
stellt sich für mich als ein<br />
abgewan<strong>de</strong>ltes Kishon-Zitat<br />
dar: „Will <strong>de</strong>r <strong>DGB</strong> noch Jugendarbeit<br />
– und wenn ja,<br />
warum nicht?“ Dazu vier Begründungen:<br />
1. Die Glaubwürdigkeitskrise<br />
Fünf Jahre hat sich Robert Günthner <strong>de</strong>r <strong>DGB</strong>-Jugendarbeit gewidmet.<br />
Seine <strong>de</strong>primieren<strong>de</strong> Bilanz: „Trotz einiger verheißungsvoller Ansätze,<br />
die immer schwieriger wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Jugendarbeit zu stabilisieren,<br />
blicke ich einigermaßen ratlos zurück.“<br />
Es ist ein nicht ausrottbares Gerücht, dass die<br />
Jugend faul und hedonistisch wäre. Es gibt keine<br />
empirischen Belege für ein Engagement-Verlust von<br />
Jugendlichen. Das Gegenteil ist vielmehr richtig.<br />
Dass es nicht in <strong>de</strong>n Gewerkschaften greift, ist offensichtlich.<br />
Jugendliche wollen authentische, glaubwürdige<br />
Organisationen, in <strong>de</strong>nen sie ohne Verbiegungen<br />
mitarbeiten können. Der <strong>DGB</strong> ist ten<strong>de</strong>nziell<br />
das Gegenteil davon. So wettert er lautstark gegen<br />
befristete Arbeitsverhältnisse; in <strong>de</strong>n eigenen Reihen<br />
wird, gera<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>n Jugendsekretären, genau das<br />
Gegenteil praktiziert.<br />
2. Die Strukturkrise<br />
Die Jugendverbän<strong>de</strong> in Bayern sind zur Mitarbeit<br />
im Bayerischen Jugendring verpflichtet. Der Jugendring,<br />
eine Körperschaft <strong>de</strong>s öffentlichen Rechts, för<strong>de</strong>rt<br />
auch die Jugendarbeit <strong>de</strong>s <strong>DGB</strong> hervorragend.<br />
Allerdings setzt diese För<strong>de</strong>rung haupt- und ehrenamtliche<br />
Strukturen in <strong>de</strong>r Jugendarbeit voraus.<br />
Fehlen sie, droht schlimmstenfalls <strong>de</strong>r Verlust <strong>de</strong>r<br />
För<strong>de</strong>rung. Wie sollen jedoch Kontinuität o<strong>de</strong>r ein<br />
sinnvoller Neuaufbau zu schaffen sein, wenn Befristungen<br />
von acht Monaten bis zu zwei Jahren für<br />
die <strong>DGB</strong>-Jugendsekretäre ausgesprochen wer<strong>de</strong>n?<br />
Sie sind jugendpolitisch ein Unsinn. Gera<strong>de</strong> weil<br />
die Krise in <strong>de</strong>r Jugendarbeit groß ist, bedarf es kontinuierlicher<br />
Unterstützung durch die Jugendsekretäre.<br />
Es drängt sich <strong>de</strong>r Verdacht auf, dass ohne<br />
formellen Beschluss <strong>de</strong>s <strong>DGB</strong>-Bun<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>s die<br />
Jugendarbeit abgeschafft wer<strong>de</strong>n soll, in<strong>de</strong>m Stellen<br />
für potenzielle Hauptamtliche so unattraktiv wie<br />
möglich gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />
3. Die Gewerkschaftskrise<br />
Die <strong>DGB</strong>-Jugend Bayern hat in <strong>de</strong>n vergangenen<br />
zehn Jahren die Hälfte ihrer Mitglie<strong>de</strong>r verloren. Für<br />
manche Gewerkschaften war das Anlass dafür, in<br />
allen Verwaltungsstellen hauptamtliches Personal<br />
für die Jugendarbeit einzustellen. Doch für an<strong>de</strong>re<br />
scheinen selbst Mitglie<strong>de</strong>rverluste von zwei Dritteln<br />
kaum ein Problem zu sein. Neue Politikfel<strong>de</strong>r wie<br />
Vorfeld- und Schülerarbeit wer<strong>de</strong>n zum Teil noch<br />
nicht einmal ignoriert, manchmal belächelt und nur<br />
gelegentlich unterstützt. Allerdings fragt man sich<br />
dann oft bei letzterem, wie ernst die Unterstützung<br />
ist, wenn Gewerkschaften zusagen, einen Fachsekretär<br />
zu schicken, um SchülerInnen über Ausbildung<br />
und Tarifverträge zu informieren. Statt<strong>de</strong>ssen kommt<br />
dann ein Rentner, <strong>de</strong>r im Stile von „Wenn <strong>de</strong>r rote<br />
Großvater erzählt“ berichtet, wie die Ausbildung<br />
anno dunnemals war. Ich will nieman<strong>de</strong>n anprangern.<br />
Es ist aber nötig, sich endlich auf gemeinsame<br />
Schwerpunkte zu verständigen. Niemand kann sich<br />
mehr <strong>de</strong>n Luxus erlauben, potenzielle Mitglie<strong>de</strong>r zu<br />
ignorieren.<br />
4. Die Legitimationskrise<br />
Wäre Kohl noch Bun<strong>de</strong>skanzler und hätte es unter<br />
seiner Regierung das Bündnis für Arbeit gegeben,<br />
wären die Gewerkschaften bei <strong>de</strong>r Ausbildungsbilanz<br />
<strong>de</strong>s Jahres 1999 die lautesten Kritiker gewesen.<br />
Aber eine Regierung Schrö<strong>de</strong>r wird mit Glacéhandschuhen<br />
angefasst. Ich habe JUMP, das Sofortprogramm<br />
<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung, nie pauschal kritisiert.<br />
Es ist ein richtiges Notprogramm. Wenn aber die<br />
„Erfolge“ <strong>de</strong>s Ausbildungsjahres 1998/99, die mit<br />
JUMP im wahrsten Sinne <strong>de</strong>s Wortes erkauft wor<strong>de</strong>n<br />
sind, unkritisch vom <strong>DGB</strong> bejubelt wer<strong>de</strong>n, gibt dies<br />
doch Anlass zur Verwun<strong>de</strong>rung. Und macht uns bei<br />
<strong>de</strong>n Jugendlichen nicht glaubwürdiger, die von unserer<br />
Organisation politische Unabhängigkeit erwarten.<br />
Es ist alt und <strong>de</strong>nnoch nicht überholt: Wer<br />
Jugendarbeit will, muss Jugendliche ernst nehmen.<br />
Man kann <strong>de</strong>ren Ansprüche zwar auch ignorieren,<br />
aber nur um <strong>de</strong>n Preis eigener Auszehrung. Und<br />
dann wird irgendwann <strong>de</strong>r letzte Jugendsekretär das<br />
Licht ausmachen. Eine solche Organisation hätte es<br />
dann aber auch nicht besser verdient. •<br />
Dramatisch<br />
sind die Mitglie<strong>de</strong>rverluste<br />
<strong>de</strong>r <strong>DGB</strong>-Gewerkschaften im<br />
➜<br />
Jugendbereich. Zählten sie<br />
En<strong>de</strong> 1998 noch 570 608 Mitglie<strong>de</strong>r<br />
im Alter bis 25 beziehungsweise<br />
bis 30 Jahre<br />
(die Altersabgrenzung variiert<br />
von Gewerkschaft zu<br />
Gewerkschaft), so waren es<br />
ein Jahr später nur noch<br />
522 073, das heißt 48 535<br />
o<strong>de</strong>r 8,5 Prozent weniger.<br />
Die Verlustrate im Jugendbereich<br />
war damit wesentlich<br />
höher als die in <strong>de</strong>r<br />
Gesamtmitgliedschaft, die<br />
1999 bei 3,3 Prozent lag.<br />
Der Anteil <strong>de</strong>r Jugendlichen<br />
an <strong>de</strong>r Mitgliedschaft insgesamt<br />
sank <strong>de</strong>shalb im<br />
vergangenen Jahr von 6,9<br />
auf 6,5 Prozent.<br />
Rund 143 000 o<strong>de</strong>r 27 Prozent<br />
<strong>de</strong>r jugendlichen<br />
Mitglie<strong>de</strong>r sind Frauen.<br />
Der Frauenanteil insgesamt<br />
liegt bei 30 Prozent.<br />
Die mit Abstand meisten<br />
Jugendlichen stellt nach wie<br />
vor die IG Metall (192 071).<br />
Ihr Verlust war mit 3,5 Prozent<br />
unterdurchschnittlich.<br />
Weniger Abgänge hatte nur<br />
die Gewerkschaft Erziehung<br />
und Wissenschaft (2,8 Prozent).<br />
Den absolut und<br />
relativ stärksten Rückgang<br />
mel<strong>de</strong>te 1999 die IG Bergbau,<br />
Chemie, Energie. Die<br />
Zahl ihrer jugendlichen<br />
Mitglie<strong>de</strong>r sank um 13 955<br />
o<strong>de</strong>r 20,7 Prozent. Die<br />
Gewerkschaft <strong>de</strong>r Polizei<br />
gewann als einzige jugendliche<br />
Mitglie<strong>de</strong>r hinzu:<br />
2421 o<strong>de</strong>r 7 Prozent.<br />
7 einblick 15/00
Postvertriebsstück G 45918 Vertrieb durch toennes satz+druck gmbh, Niermannsweg 3- 5, 40699 Erkrath<br />
15/00<br />
DIES&DAS<br />
die<strong>DGB</strong>grafik<br />
DIE GESETZLICHE RENTE: Fiktion und Wirklichkeit<br />
Die Standardrente ist pure Fiktion:<br />
2008 bzw. 1743 Mark – das entspricht<br />
zurzeit 70 Prozent <strong>de</strong>s durchschnittlichen<br />
Nettoeinkommens – hat im vergangenen<br />
Jahr nur <strong>de</strong>r Versicherte erhalten,<br />
<strong>de</strong>r 45 Jahre lang stets ein Arbeitseinkommen<br />
in Höhe <strong>de</strong>s Durchschnittseinkommens<br />
aller Versicherten bezogen<br />
hat. Das ist aber nie <strong>de</strong>r Fall. Die tatsächliche<br />
durchschnittliche Rente – sie<br />
erfasst alle Spielarten <strong>de</strong>r Altersrente<br />
und alle Renten wegen vermin<strong>de</strong>rter Erwerbsfähigkeit<br />
– ist entsprechend niedriger.<br />
Nur die Männer in Ost<strong>de</strong>utschland<br />
erhalten mehr als die Standardrente.<br />
14TAGE<br />
Standardrente und Realrente – die Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Geldbeträgen und Versicherungsjahren<br />
(Stand 1999)<br />
2008 DM<br />
45,0 Jahre 1849 DM<br />
39,8 Jahre<br />
879 DM<br />
25,6 Jahre<br />
.<br />
Tipp<br />
1743 DM<br />
45,0 Jahre<br />
personalien<br />
1933 DM<br />
45,6 Jahre<br />
1195 DM<br />
34,9 Jahre<br />
Standardrente<br />
Realrente Realrente<br />
Männer Frauen<br />
alte Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r<br />
Quelle: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger – www.vdr.<strong>de</strong><br />
Standardrente<br />
Realrente Realrente<br />
Männer Frauen<br />
neue Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r<br />
<strong>DGB</strong> einblick / Nachdruck frei<br />
31.8. Fachtagung zum<br />
Rentenkonzept <strong>de</strong>r IG BAU, Frankfurt/M.<br />
1.9. Antikriegstag<br />
2.9. Tag <strong>de</strong>r Gewerkschaften,<br />
EXPO 2000, Hannover<br />
5.9. <strong>DGB</strong> Hessen, Rente<br />
mit Zukunft, Königstein /Ts.<br />
8.9. 10 Jahre <strong>DGB</strong><br />
Sachsen, Dres<strong>de</strong>n<br />
8.9. 100 Jahre Union-<br />
Druckerei, Frankfurt/M.<br />
8./9.9. Außeror<strong>de</strong>ntlicher<br />
Gewerkschaftstag <strong>de</strong>r IG Medien,<br />
Bielefeld<br />
9.9. <strong>DGB</strong> Nordrhein-<br />
Westfalen, Zukunft <strong>de</strong>r Rentenversicherung,<br />
Köln<br />
Buch: Judith Kerschbaumer,<br />
Michael Kossens,<br />
Torsten Tiefenbacher: 111<br />
Tipps zur Teilzeitarbeit.<br />
Bund-Verlag, Frankfurt/M.<br />
2000, 129 S., 19,90 DM<br />
Nach <strong>de</strong>m Erfolg <strong>de</strong>s Ratgebers<br />
„111 Tipps für Arbeitslose“<br />
bietet <strong>de</strong>r Bund-Verlag jetzt<br />
das entsprechen<strong>de</strong> Nachschlagewerk<br />
zur Teilzeitarbeit. Den<br />
Schwerpunkt legen die Autoren<br />
auf die 630-Mark-Jobs. Teilzeitkräfte<br />
fin<strong>de</strong>n unter an<strong>de</strong>rem<br />
Infos zur Entgeltfortzahlung im<br />
Krankheitsfall, zum Urlaubsanspruch<br />
und zu Tarifverträgen.<br />
Impressum einblick erscheint vierzehntäglich Herausgeber: <strong>DGB</strong> Verlag:<br />
einblick Verlagsgesellschaft mbH Geschäftsführer: Dr. Hans-Jürgen Arlt, Christian<br />
Paulsen Redaktion: Anne Graef (verantwortlich für diese Ausgabe), Stephan Hegger,<br />
Norbert Hüsson, Ulrike Schenken (Redaktionsassistentin) Redaktionsanschrift:<br />
Postfach 10 21 45, 40012 Düsseldorf, Tel.: 0211 / 43 01 544, Fax: 0211 / 43 01 497,<br />
Internet: www.einblick.<strong>dgb</strong>.<strong>de</strong>, E-Mail: red.einblick@t-online.<strong>de</strong> Büro Berlin:<br />
Tel.: 030 / 240 60 544 Anzeigen: Dietrich Engler, Tel.: 069 / 96 20 63 39, Fax:<br />
069 / 96 20 63 38, E-Mail: d.engler@t-online.<strong>de</strong> Layout: Zang Grafik Design,<br />
Sprockhövel Grafiken: Klaus Niesen Druck und Vertrieb: toennes satz+druck<br />
gmbh, Niermannsweg 3-5, 40699 Erkrath, Tel.: 0211 / 9 20 08-26, Fax: 9 20 08-38<br />
Alle aktuellen einblick-Hintergrundtexte im Überblick: Fax-Abruf 0211/4301689<br />
Nachdruck frei bei Quellenangabe und zwei Belegexemplaren.<br />
••• Horst Palik, 47, Leiter <strong>de</strong>s<br />
Sekretariats <strong>de</strong>s <strong>DGB</strong>-Vorsitzen<strong>de</strong>n<br />
Dieter Schulte, ist ab <strong>de</strong>m 1. Oktober<br />
Beauftragter <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />
<strong>de</strong>s Berufsfortbildungswerks<br />
<strong>de</strong>s <strong>DGB</strong> (bfw).<br />
••• Dr. Wolfgang Storz, 45, seit<br />
April 1998 Chefredakteur <strong>de</strong>r IG<br />
Metall-Publikationen metall und direkt,<br />
wechselt am 1. Oktober als<br />
stellvertreten<strong>de</strong>r Chefredakteur und<br />
Verantwortlicher für die Seite 3 zur<br />
Frankfurter Rundschau.<br />
••• Dagmar Bellen, 36, zuletzt<br />
leiten<strong>de</strong> Redakteurin bei creatv und<br />
dort für die RTL-Sendung Hans<br />
Meiser zuständig, ist seit <strong>de</strong>m<br />
1. August Redaktionsleiterin <strong>de</strong>s<br />
gewerkschaftlichen Jugendmagazins<br />
ran. Sie folgt Klaus Eichhorst,<br />
47, <strong>de</strong>r als einer von vier<br />
geschäftsführen<strong>de</strong>n Gesellschaftern<br />
im ran Verlag bleibt.<br />
Schlusspunkt●<br />
••• Monika Larberg, 35, hat<br />
nach Ablauf ihres Erziehungsurlaubs<br />
En<strong>de</strong> Juli wie<strong>de</strong>r ihre Arbeit<br />
als Bun<strong>de</strong>sjugendsekretärin bei <strong>de</strong>r<br />
Gewerkschaft NGG aufgenommen.<br />
Martin Sturm, 29, <strong>de</strong>r ihre Funktion<br />
vertretungsweise übernommen<br />
hatte, verlässt die NGG und arbeitet<br />
künftig als freiberuflicher Berater<br />
für soziale Einrichtungen und<br />
Unternehmen.<br />
••• Tjark Menssen, 38, Sekretär<br />
<strong>de</strong>r <strong>DGB</strong> Rechtsschutz GmbH in<br />
Mainz, ist seit <strong>de</strong>m 1. August Fachreferent<br />
für Arbeitsrecht beim Vorstand<br />
<strong>de</strong>r IG BAU.<br />
••• Der ehemalige Bun<strong>de</strong>sarbeitsminister<br />
Herbert Ehrenberg, (SPD),<br />
73, und <strong>de</strong>r frühere IG Metall-Vorsitzen<strong>de</strong><br />
Hans Mayr, 78, erhalten<br />
die Mannheimer Medaille 2000 <strong>de</strong>r<br />
IG Metall. Der Preis wird am<br />
22. September überreicht.<br />
„Erst sollten wir Polizistenmör<strong>de</strong>r, dann Kampfhun<strong>de</strong> fangen,<br />
nun Rechte, und im Herbst sind es wie<strong>de</strong>r Demonstranten.“<br />
Rainer Wendt, NRW-Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Deutschen Polizeigewerkschaft<br />
im Deutschen Beamtenbund, laut dpa vom 10. August<br />
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