Wirtschaft AKTIV, Februar - Vorarlberg
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Wissen<br />
Kreditvergabe<br />
muß einfacher werden<br />
Vorrang hat jetzt, dass den Unternehmen<br />
rasch und unbürokratisch bei finanziellen<br />
Engpässen geholfen werde.,<br />
so RFW-Vizepräsident der <strong>Wirtschaft</strong>skammer,<br />
Matthias Krenn.<br />
Die meisten Klein- und Mittelbetriebe<br />
können ein Lied davon singen:<br />
Die Schikanen bei der Kreditvergabe<br />
werden immer größer,<br />
gleichzeitig werden noch mehr Sicherheiten<br />
und zum Teil viel zu hohe<br />
Zinsen verlangt. Deutliche Stellung<br />
genommen hat dazu der RFW-Vizepräsident<br />
der Bundeskammer, Matthias<br />
Krenn. Vorrang habe jetzt,<br />
dass den Unternehmen rasch und<br />
unbürokratisch bei finanziellen<br />
Engpässen geholfen werde.<br />
Krenn kritisiert vor allem, dass die<br />
Banken mit einem millionenschweren<br />
Bankenpaket gestützt wurden,<br />
das Geld aber bisher nicht an die<br />
KMU’s weitergegeben wurde.<br />
Krenn: „ Wer sitzt denn bitte in der<br />
Bundesregierung, die dieses Bankenpaket<br />
beschlossen und für gut befunden<br />
hat? Die roten und die<br />
schwarzen Kollegen. Niemand in<br />
dieser großen Koalition, auch nicht<br />
ihre Vertreter in der Kammer haben<br />
daran gedacht, bestimmte Bedingungen<br />
an die Millionenunterstützung<br />
zu knüpfen. Die Unternehmer<br />
haben nicht nur ein<br />
Recht auf Geld, sondern auch<br />
ein Recht auf glaubhafte<br />
Vertreter in der <strong>Wirtschaft</strong>skammer.“<br />
„Kurzfristig ist die<br />
einzige Möglichkeit, die<br />
Kreditklemme so rasch als<br />
möglich zu lockern, dass<br />
die Bundesregierung Haftungen<br />
übernimmt und mit der verstaatlichten<br />
Kommunalkredit und<br />
dem Austria <strong>Wirtschaft</strong>sservice<br />
(AWS) umgehend den KMU’s günstiges<br />
Geld zur Verfügung stellt. Langfristig<br />
muss der Staat die wirtschaftlichen<br />
Voraussetzungen schaffen,<br />
damit Unternehmen vermehrt<br />
Eigenkapital bilden können. Damit<br />
wäre auch die wirtschaftschädigende<br />
Abhängigkeit der Unternehmer<br />
von Banken und politischer Willkür<br />
vorbei und die KMU’s würden auf<br />
lange Sicht wieder finanziell gestärkt<br />
im <strong>Wirtschaft</strong>sleben stehen“,<br />
so Matthias Krenn abschließend.<br />
Klinger:<br />
So kann man mit den Selbständigen<br />
nicht umgehen<br />
Zinssätze bis zu 11 Prozent und mehr,<br />
grundbücherliche Pfandeintragungen<br />
von 30 Prozent über der Kreditsumme,<br />
Forderungen nach Hinterlegung<br />
diverser anderer Sicherheiten usw.<br />
usw. – das ist die Situation, mit der<br />
vor allem kleinere Gewerbetreibende<br />
derzeit konfrontiert sind.<br />
So, als ob sie etwas dafür könnten,<br />
dass verschiedene Banken hunderte<br />
Millionen verspekuliert haben<br />
oder dubiosen Schuldnern Millionenkredite<br />
einfach nachgeworfen<br />
haben.<br />
„So kann man mit ehrlich arbeitenden<br />
Betrieben nicht umgehen“, sagt<br />
der stellvertretende Bundesobmann<br />
des RFW, Wolfgang Klinger(OÖ).<br />
Jeder Selbständige würde verstehen,<br />
dass ein Kreditantrag ordnungsgemäß<br />
geprüft<br />
werde, aber für<br />
Schikanen, Hinhaltetaktik<br />
oder überhöhte Zinsen habe er kein<br />
Verständnis, so Klinger.<br />
<strong>Wirtschaft</strong> Aktiv Feb. / 10 11