Download - Altonaer Stadtarchiv e.V.

Gedenken am „Schwarzen Block“
geschlichen wie die Diebe, haben den Tresor aufgemacht, das Geld herausgenommen und in die Grüne Straße
gebracht.“ Am Posten vorbeigeschlichen oder stand da gar keiner? Oder stand er vielleicht wirklich am 9. und
war am 10. abgezogen worden?
Rudi Gräber als polnischem Staatsbürger drohte keine Gefahr, verhaftet zu werden. Verhaftet wurde: Dr.
Theodor Weisz, der Oberrabbiner; verhaftet: Paul Möller, der Gemeindevorsitzende; und viele andere mehr.
Wie mag Jette Cohen zumute gewesen sein? Ihr jüngster Sohn Martin lebte schon lange in Holland, der
mittlere wohnte noch zu Hause. Der älteste, Dr. Benjamin Cohen, Rabbiner von Friedrichstadt, war im Jahr
zuvor nach Hamburg gezogen. Er wurde mit etwa 800 anderen in das KZ Sachsenhausen bei Berlin verschleppt.
Er musste mit einer Fahne durch das Lagergelände marschieren und dabei immer wieder ausrufen:
„Die Juden sind alle Verbrecher.“ Sein Bruder Martin kam aus Holland her, um ihn zu befreien, wahrscheinlich
mit einer Ausreisegarantie.
Sie sind dann nach Holland gegangen. Martin Cohen, seine Frau und sein Sohn haben überlebt. Die anderen
sind umgekommen, Benjamin und seine Familie in Auschwitz, Jette und ihr Mann in Sobibor.
- Danach traten mehrere Schüler des Altonaer Gymnasiums „Christianeum“ und des Gymnasiums Blankenese
ans Mikrofon und verlasen einige Namen ermordeter Altonaer Juden.
Quelle der Fotos: Wolfgang Vacano, Altonaer Stadtarchiv
Die engagierten Schüler und Schülerinnen
haben ihre nicht ganz einfache
Sache gut gemacht...
Es war eine wichtige, notwendige und gelungene Veranstaltung,
die dem Andenken der Deportierten und
Ermordeten Altonaer Juden gerecht wurde...
Die Veranstaltung war von den Rathaus-Mitarbeitern,
Frau Streicher und Herrn Funk, gut organisiert worden.
Dafür von dieser Stelle aus noch einmal herzlichen
Dank.
25