Jahresbericht 2003 - BEV
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gesamten angestrebten Strom- und Frequenzbereich<br />
einen geringen Transferfehler<br />
aufweisen. Bisher wurden die dazu<br />
notwendigen Shunts bis 40 A sowie<br />
die benötigten T-Stücke für den Schaltungsaufbau<br />
hergestellt und einige der<br />
wichtigsten Kenngrößen theoretisch abgeschätzt.<br />
Geplant ist der Endausbau<br />
auf einen Nennstrom von 100 A.<br />
T-Stück<br />
Abbildung<br />
Induktivität<br />
2: Hochstrom-T-Stück mit geringer<br />
Damit die induktive Belastung der zur<br />
Messung verwendeten Stromquelle<br />
möglichst gering gehalten werden kann,<br />
wurde im ersten Schritt ein Hochstrom-T-<br />
Stück mit möglichst geringer Induktivität<br />
entwickelt. Der schematische Aufbau ist<br />
in Abbildung 2 dargestellt.<br />
Die Konstruktion besteht aus drei in einer<br />
Bienenwabengeometrie angeordneten<br />
Schichten aus Kupfer, eingebaut in<br />
ein Messinggehäuse und durch ungefähr<br />
0.2 mm dicke PTFE-Folien isoliert.<br />
Messungen am T-Stück inklusive Stecker<br />
ergaben bei 100 A und 100 kHz einen<br />
Spannungsabfall von weniger als 3 V.<br />
Hochstromshunts<br />
Um eine möglichst geringe Induktivität zu<br />
erreichen, wurde eine Koaxialkonstruktion,<br />
bestehend aus einem zylindrischen,<br />
glasfaserverstärkten Epoxyträger und<br />
einer Widerstandsfolie aus Manganin<br />
mit Stromkontakten auf einer Seite und<br />
Spannungsabgriff für den Thermoumformer<br />
mittels Kupferfolien auf der gegenüberliegenden<br />
Seite verwendet (Abbildung<br />
3). Als Anschlüsse wurden adaptierte<br />
Koaxialstecker verwendet.<br />
Bei der Bestimmung des Absolutwertes<br />
des Wechselstromes ist neben der<br />
Abbildung 3: Schematischer Aufbau eines Hochstromshunts<br />
Kenntnis der Transferdifferenz auch der<br />
exakte Widerstandswert des verwendeten<br />
Shunts notwendig. Die Bestimmung<br />
des Temperaturkoeffi zienten Shunts im<br />
Labor für Gleichgrößen erfolgt in einem<br />
Temperaturbad bei konstanter Temperatur<br />
und einem Messstrom von 1 A. Wird<br />
der Shunt mit Nennstrom betrieben, so<br />
führt der wesentlich höhere Strom zu einer<br />
deutlichen Erwärmung des Shunts.<br />
Um den daraus resultierenden Lastkoeffi<br />
zienten zu bestimmen, wurde in Kooperation<br />
mit der Universität Wien die<br />
Erwärmung mit einer infrarotempfi ndlichen<br />
Thermokamera ortsaufgelöst als<br />
Funktion der Zeit beobachtet. In Abbildung<br />
4 ist das zeitliche Temperaturverhalten<br />
des Widerstandes entlang der<br />
grün eingezeichneten Linie dargestellt. .<br />
Abbildung 4: Zeitlicher Verlauf der Erwärmung<br />
des 20 A Shunts<br />
Höhere Temperaturen werden in rot,<br />
niedrigere Temperaturen in blau dargestellt.<br />
Im unteren Bereich des Diagramms<br />
wurde der Strom abgeschaltet<br />
und die Abkühlung gemessen. Ziel dieser<br />
Untersuchungen ist es, aus der beobachteten<br />
Oberfl ächenerwärmung das<br />
Betriebsverhalten des Shunts zu bestimmen<br />
sowie Informationen zur Verbesserung<br />
des mechanischen und elektrischen<br />
Aufbaues zu gewinnen.<br />
Shunts für keinere und mittlere Ströme:<br />
Für den Strombereich zwischen 2 A und<br />
10 A wird die innere Kupferfolie durch ein<br />
Messingrohr ersetzt. Im Strombereich<br />
von 10 mA bis 1 A werden die Shunts<br />
aus einer Reihe von parallel geschalteten<br />
Metallfi lmwiderständen in Vierpunktkontaktierung<br />
gebildet (Abbildung 5)<br />
Abbildung<br />
Ströme.<br />
Ausblick<br />
5: Aufbau der Shunts für kleine<br />
Bis Ende 2004 sind der Ausbau der<br />
Shunts mit Nominalwerten von 80 A und<br />
100 A und die Untersuchung des Einfl usses<br />
der Verbindung zwischen Shunt und<br />
Thermoumformer geplant. Weiters ist<br />
die Berechnung des Lastkoeffi zienten<br />
der Shunts aus der örtlichen und zeitlichen<br />
Temperaturverteilung zur Verringerung<br />
der Messunsicherheit bei absoluten<br />
Wechselstrommessungen vorgesehen.<br />
•<br />
10 Leistungsbericht <strong>2003</strong><br />
Mess- und Eichwesen