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Rundbrief der Familiengemeinschaft GEBHARDT – PAULUS ...

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Buchbesprechungen von Rudolf F. Paulus (FN 513 384)<br />

Richard Strobel, Eduard Paulus <strong>der</strong> Jüngere, zweiter<br />

Landeskonservator in Württemberg, gestorben vor 100 Jahren am 16.<br />

April 1907. Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 36. Jahrg., Heft 2-<br />

2007, Seite 122-130.<br />

Die württembergische Landesdenkmalpflege ist ein Kind des 19-<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts. In dieser Zeit wird die Stelle eines beamteten<br />

Landeskonservators eingerichtet. Als Zeichen <strong>der</strong> Wichtigkeit seiner Arbeit<br />

für die Wissenschaft wurde dieser Stelle <strong>der</strong> Titel eines Professors<br />

gegeben. Eduard Paulus -FN 523 1- (1837-1907) wurde 1875 auf diese<br />

Stelle berufen. Er hatte diese Stelle weiterhin inne als er 1893 Vorstand <strong>der</strong><br />

Staatssammlungen mit dem Titel Oberstudiendirektor wurde. Damit wurde<br />

er <strong>der</strong> erste Direktor des heutigen Württembergischen Landesmuseums in<br />

Stuttgart. Dr. Richard Strobel stellt in einem ausführlichen Artikel die<br />

Persönlichkeit vor.<br />

Es ist nicht einfach, diesen vielseitig begabten Menschen gerecht zu<br />

würdigen. War er doch Architekt, Kunsthistoriker, Archäologe,<br />

Denkmalpfleger, Museumsdirektor und Dichter. Strobel gelingt es, diesen<br />

Mann in seinen verschiedenen Tätigkeiten gut zu würdigen. Dabei<br />

verschweigt er auch nicht Kritik. So stieß seine Arbeitsweise bei <strong>der</strong><br />

Bestandsaufnahme <strong>der</strong> Kunstdenkmäler in <strong>der</strong> Fachwelt auch auf<br />

Wi<strong>der</strong>spruch. Man warf ihm vor, nicht mit <strong>der</strong> nötigen wissenschaftlichen<br />

Strenge vorgegangen zu sein. Dieser Vorwurf traf auch seinen<br />

Zeitgenossen Ferdinand Gregorovius (1821-1891) bei <strong>der</strong> Abfassung<br />

seiner »Geschichte <strong>der</strong> Stadt Rom im Mittelalter“. Beide waren sie nicht nur<br />

Wissenschaftler son<strong>der</strong>n auch Dichter. So floss in ihre Darstellungen<br />

immer wie<strong>der</strong> die dichterische Darstellungsweise mit ein. Dadurch wurden<br />

ihre Werke jedoch auch in weiteren Kreisen gelesen. Aber sie erzeugten<br />

Stirnrunzeln in <strong>der</strong> Fachwelt. Wir Heutigen sind aber Paulus dankbar für<br />

seine Arbeit. So wurde sein umfangreicher Inventarisierungskatalog „Die<br />

Kunst- und Altertumsdenkmale im Königreich Württemberg“ mit seinen<br />

Illustrationen eine wesentliche Arbeitsunterlage für den Wie<strong>der</strong>aufbau nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg.<br />

Eduard Paulus’ Dichtkunst versucht Strobel seinen Lesern dadurch näher<br />

zu bringen, indem er jedem Abschnitt, <strong>der</strong> einem seiner Tätigkeitsbereiche<br />

gewidmet ist, eines von dessen Gedichten voraus schickt. Natürlich fehlen<br />

auch hier die Verse nicht, die die Stellung <strong>der</strong> Württemberger in <strong>der</strong><br />

geistigen Welt Deutschlands zu charakterisieren versuchen:<br />

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