Projektbegleitung ALEXANDER SCHUG Palast der Republik (HG.) Politischer Diskurs und private Erinnerung Palast der Republik Politischer Diskurs und private Erinnerung ALEXANDER SCHUG (HG.) Die Auseinandersetzung über den Abriss des Palastes der Republik und den Neubau des Berliner Stadtschlosses ist eine der heftigsten Architekturdebatten der jüngsten deutschen Geschichte gewesen. Oberflächlich ging es um die Ästhetik der Mitte Berlins. Im Kern spiegelte die Debatte politische Interessen und die Suche nach neuer Identität des wiedervereinigten Deutschland. Palast als auch Schloss können als Chiffren für unterschiedliche Konzepte von Geschichtskultur gedeutet werden. Politischer Diskurs und private Erinnerung gingen bei der Debatte weit auseinander. Das Buch behandelt den Palast und das Schloss als deutschen Erinnerungsort, erklärt die Grundlinien des Konflikts und bietet ausführliche Materialien und eine umfassende Bibliografie. BWV BERLINER WISSENSCHAFTS-VERLAG BWV BERLINER WISSENSCHAFTS-VERLAG BWV BERLINER WISSENSCHAFTS-VERLAG BWV BERLINER WISSENSCHAFTS-VERLAG Buchcover 2C; Collage: Joanna Soyka
Projektbegleitung Katrin Jordan Vom Hohenzollernschloss zum Volkspalast Katrin Jordan Vom Hohenzollernschloss zum Volkspalast es die Macht der Hohenzollern. Mit der Krönung Wilhelms I. zum 14. April – 27. Mai 1950 studierte. 13 Die am 27. Juli 1950 durch die Lustgarten sollten zum „Zentralen Platz“ zusammengelegt werden. 19 Deutschen Kaiser im Jahre 1871 wurde der Symbolcharakter noch DDRRegierung verabschiedeten „Sechzehn Grundsätze des Städ Vom 7. September – 30. Dezember 1950 wurde das Berliner Stadt verstärkt. Das Stadtschloss wurde zum Mittelpunkt des Deutschen tebaus“ zeigen, wie viel Wert auf Zentralität und Repräsentation schloss als Symbol des preußischen Militarismus gesprengt. 20 Das Reiches. 5 des Staates auch in der ostdeutschen Baupolitik gelegt wurde: „Das Portal IV, von dessen Balkon Karl Liebknecht am 9. November 1918 Mit der Revolution von 1918 und dem Zusammenbruch der Zentrum bildet den bestimmenden Kern der Stadt. Das Zentrum die sozialistische Republik ausgerufen hatte, wurde Anfang der Monarchie verlor das Schloss seine politische Funktion. 6 Zwischen der Stadt ist der politische Mittelpunkt für das Leben seiner Bevöl Sechziger Jahre in die Fassade des Staatsratsgebäudes integriert. 21 Katrin Jordan den Weltkriegen nutzten das Kunstgewerbemuseum, Behörden kerung. Im Zentrum der Stadt liegen die wichtigsten politischen, Rechtzeitig zum 1. Mai 1951 wurde der „Zentrale Platz“ mit der Vom Hohenzollernschloss zum Volkspalast. und private Mieter einige der 1210 Räume. 7 Die Einrichtungen wurden 1939 wegen des Ausbruchs des II. Weltkrieges geschlossen. Am 3. Februar 1945 erlitt das Schloss schwere Schäden durch Bomben der alliierten Luftstreitkräfte und brannte völlig aus. Der administrativen und kulturellen Stätten. Auf den Plätzen im Stadtzentrum finden die politischen Demonstrationen, die Aufmärsche und die Volksfeiern an Festtagen statt. Das Zentrum der Stadt wird mit den wichtigsten und monumentalsten Gebäuden bebaut, Ehrentribüne fertig gestellt und in „MarxEngelsPlatz“ umbenannt. 22 Die als Ort für Demonstrationen und Massenkundgebungen bei Staatsfeiern geschaffene Freifläche wurde aber in den Folgejahren hauptsächlich als Parkplatz genutzt. 23 Ein kurzer Abriss zur Geschichte des Schlossplatzes. Schlüterhof, die Große Treppe und das Eosanderportal sowie Teile beherrscht die architektonische Komposition des Stadtplanes und des Eosanderhofes blieben jedoch erhalten. 8 Ein Wiederaufbau des bestimmt die architektonische Silhouette der Stadt.“ 14 Jene zentrale Entwürfe für ein „Zentrales Gebäude“ 1950–1971 Schlosses wäre möglich gewesen. 9 Funktion wurde dem Lustgarten, in der jüngeren Vergangenheit Ort politischer Kundgebungen der Arbeiterbewegung, zugesprochen. 15 Weiterhin sollte ein „Zentrales Gebäude“ auf dem MarxEngels Sprengung des Schlosses und Anlage des „Zentralen Platzes“ Hier sollte der neue gesellschaftliche und politische Mittelpunkt des Platz errichtet werden. In den Fünfziger Jahren entstand eine Sozialismus städtebaulicharchitektonisch inszeniert werden. 16 Das Vielzahl verschiedener Konzepte, die einen monumentalen Bau An der Erhaltung des Schlosses war die politische Leitung der Schloss hatte in diesen Planungen keinen Platz: „Der Lustgarten zur Machtdemonstration des sozialistischen Staates vorsahen. 24 am 7. Oktober 1949 gegründeten Deutschen Demokratischen hat besondere politische Traditionen und eine günstige Lage als Wichtige Entwürfe stammen von Richard Paulick (1950), Gerhard Republik (DDR), allen voran Walter Ulbricht, nicht interessiert. Abschluß der Hauptanmarschstraße für die Demonstrationen Kosel (1958) und Hermann Henselmann (1959). Sie zeigen die sich Bau und Geschichte des Hohenzollernschlosses Die baupolitische Devise hieß Neuaufbau, nicht Wiederaufbau, um unter den Linden. Er ist der beste Platz für fließende und stehende wandelnden baupolitischen Vorstellungen in der Gestaltung des von Göthe und Martin H. Böhme geschaffen wurde. 2 Unter den den Bruch mit der Vergangenheit zu betonen. 10 OstBerlin sollte in Demonstrationen. Die erforderliche Größe ist nur durch Abriß des Stadtzentrums als staatlichen Repräsentationsraum. Der Leiter des Will man die Debatte um die Neugestaltung des Berliner Schloss preußischen Königen stieg das Schloss zum Zentrum der Staatsmacht Abgrenzung zum Westen zur sozialistischen Musterstadt umgestaltet Schlosses zu erreichen.“ 17 Instituts für Bauwesen der Akademie der Wissenschaften der DDR platzes verstehen, muss man dessen Geschichte kennen. Bereits auf, ohne jedoch Ort bedeutender politischer Entscheidungen zu sein. werden. 11 Als Vorbild galt der „stalinistischzentralistische Städtebau Trotz des Widerstandes anerkannter Experten wie der Vorsitzende Richard Paulick entwarf 1950 das zentrale Regierungsgebäude als im 15. Jahrhundert ließ Kurfürst Friedrich II. an dieser Stelle eine Das Schloss diente der Repräsentation des preußischen Staates, die der Sowjetunion“ 12 , den Walter Ulbricht zusammen mit Archi des Instituts für Bauwesen an der Akademie der Wissenschaften, Hans gewaltiges Hochhaus, das als „Stadtkrone“ die umliegenden Bauten Wehrburg errichten und machte damit Berlin zur festen Residenz eigentlichen Residenzen der Herrscher lagen im Berliner Umland. 3 tekten und Baufunktionären auf einer Reise in die UDSSR vom Scharoun, beschloss die Regierung der DDR am 23. August 1950 den dominierten sollte. 25 der Hohenzollern. Die Spreeinsel, auf der am 31. Juli 1443 der Grundstein gelegt wurde, lag zu dieser Zeit noch am Rande der 1237 gegründeten Doppelstadt Berlin–Cölln. Die Bürger fürchteten um Durch umfangreiche Bauvorhaben in der Umgebung lag das Schloss bald im Stadtzentrum. Der Schlossbezirk wurde im 19. Jahrhundert durch die Bauten Karl Friedrich Schinkels vollendet. August Stüler 5 Demps: Anmerkungen (wie Anm. 3), S. 20–22. Vgl. Beutelschmidt/ Novak, Lauf (wie Anm. 2), S. 221f. Engel, Helmut: Schauplatz Staatsmitte. Schloß und Abriss des Stadtschlosses. 18 Der verabschiedete „Plan des Neuaufbaus von Berlin“, später „Neugestaltungsplan“, sah an seiner Stelle die Schaffung eines großen Aufmarschplatzes vor. Schlossplatz und Die „Hochhausdominante“ 26 behielten auch der Staatssekretär und stellvertretende Bauminister Gerhard Kosel und seine Mitarbeiter Hanns Hopp und Hans Mertens in ihrem 1958 eingereichten die städtische Autonomie und opponierten gegen das Bauvorhaben. errichtete 1845–1853 die Kuppel über dem Eosanderportal und gab Schloßbezirk in Berlin, Berlin 1998, S. 135. Entwurf bei. Sie gestalteten den „Zentralen Platz“ und das „Zentrale Im „Berliner Unwillen“ 1447/48 öffneten sie die Schleusentore und überfluteten die Baustelle. Dennoch wurde die Burganlage 1451 fertig gestellt. 1 Die Nachfolger Friedrichs II. erweiterten schrittweise den Bau und gaben ihm das architektonische Gepräge der jeweiligen Epoche. Die einstige Burg wandelte sich zum repräsentativen Schloss mit Barockfassade, welche 1698–1716 von Andreas Schlüter, Eosander 1 Maether, Bernd: Die Vernichtung des Berliner Stadtschlosses, Berlin 2000, S. 9f. Vgl. Hinterkeuser, Guido: Das Berliner Schloss. damit dem Schloss seine endgültige äußere Gestalt. 4 In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verlor das Schloss seine Funktion als Sitz wichtiger Verwaltungsorgane, auch beherbergte es nicht die politischen Entscheidungsorgane. Dennoch symbolisierte 2 Beutelschmidt, Thomas/ Novak, Julia M.: Im Lauf der Zeit. Eine Chronik zu Städtebau und Architektur in der historischen Mitte Berlins von 1945 bis 2001, in: dies.:, Ein Palast und seine Republik. Ort – Architektur – Programm, Berlin 2001, S. 220–245, hier S. 222. 3 Demps, Laurenz: Anmerkungen zum historischen Ort, in: Swoboda, Hannes (Hrsg.): Der Schlossplatz in Berlin. Bilanz einer Debatte, S. 19–23, hier S. 20–22. Maether: Vernichtung (wie Anm. 1), S. 23. 8 Petras, Renate: Das Schloss in Berlin. Von der Revolution 1918 bis zur Vernichtung 1950, Berlin 1992, S. 82. 9 Maether: Vernichtung (wie Anm. 1), S. 5. 10 Demps, Laurenz: Schloß versus sozialistische Stadtmitte, in: Ribbe, Wolfgang (Hrsg.): Schloß und Schloßbezirk in der Mitte Berlins. Das Zentrum der Stadt als politischer und gesellschaftlicher Ort, Berlin 2005, S. 159–1, hier 14. 11 Haspel, Jörg/ Schnedler, Henrik: Denkmale der Hauptstadt der DDR. Zur Nachkriegsarchitektur im ehemaligen Ostteil von Berlin, in: Beutelschmidt, Thomas/ Novak, Julia M.: Ein Palast und seine Republik. Ort – Architektur – Programm, Berlin 2001, S. 22–33, hier S. 22. 12 Kuhrmann, Anke: Der Palast der Republik. Geschichte und Bedeutung des 13 Petras: Schloss (wie Anm. 8), S. 112. 14 Die Sechzehn Grundsätze des Städtebaues vom 2. Juli 1950, in: Durth, Werner/ Düwel, Jörn/ Gutschow, Niels: Architektur und Städtebau der DDR. Aufbau: Städte, Themen, Dokumente, Bd. 2, Frankfurt am Main/ New York, 1998, S. 84–89. 15 Kuhrmann: Palast (wie Anm. 12), S. 14. 1 Vgl. Durth/ Düwel/ Gutschow: Architektur (wie Anm. 14), S. 3f. 1 Protokoll Nr. 4 der Sitzung des Politbüros des Zentralkomitees der SED am 15. August 1950, in: Maether: Vernichtung (wie Anm. 1), Berlin 2000, S. 183–191. 18 Vgl. Maether: Vernichtung (wie Anm. 1), S. 3. Vgl. Petras: Schloss 19 Kuhrmann: Palast (wie Anm. 12), S. 1. Vgl. Durth/ Düwel/ Gutschow: Architektur (wie Anm. 14), S. 9. 20 Flierl, Bruno: Planung und Bau des Palastes, in: Beutelschmidt, Thomas/ Novak, Julia M. (Hrsg.): Ein Palast und seine Republik. Ort – Architektur – Programm, Berlin 2001, S. 54–5, hier S. 5. 21 Maether: Vernichtung (wie Anm. 1), S. 12f. 22 Engel: Schauplatz (wie Anm. ), S. 15. 23 Flierl: Planung (wie Anm. 20), S. 5 und 1. 24 Kuhrmann: Palast (wie Anm. 12), S. 2. 25 Engel: Schauplatz (wie Anm. ), S. 154. Der Umbau durch Andreas Schlüter, Berlin 2003, S. 54. 4 Maether: Vernichtung (wie Anm. 1), S. 18. Ost-Berliner Parlaments- und Kulturhauses, Petersberg 200, S. 13. (wie Anm. 8), S. 84f. und Engel: Schauplatz (wie Anm. ), S. 155. 2 Kuhrmann: Palast (wie Anm. 12), S. 1. 19 20 21 22 23 2_essay.indd 19 08.04.2007 09:29:45 2_essay.indd 20 08.04.2007 09:29:46 2_essay.indd 21 08.04.2007 09:29:46 2_essay.indd 22 08.04.2007 09:29:46 2_essay.indd 23 08.04.2007 09:29:46 Quelle 1 Abschlussbericht der int. Expertenkomission Quelle 1 Abschlussbericht der int. Expertenkomission I. Vorwort des Vorsitzenden II. Mitglieder der Kommission V. Empfehlungen der Kommission Veranstaltungs- und Begegnungsprogramm definiert. Unter dem Begriff Humboldt- Forum soll es als Ort des Dialogs, der bürgerschaftlichen Teilhabe und der Das mehrheitliche Votum der Kommission für die Rekonstruktion der barocken Dr. Hannes Swoboda Mitglied des Europäischen Parlaments, Wien (Vorsitzender) gleichrangigen Zeitgenossenschaft der Weltkulturen ein neuartiges Konzept für das Fassaden nach Norden, Westen und Süden sowie innerhalb des so genannten Schlüterhofes fiel erwartungsgemäß weniger deutlich aus. Im Ergebnis setzte sich Prof. Dr. h.c. Roland Berger Peter Conradi Roland Berger & Partner GmbH München Präsident der Bundesarchitektenkammer Berlin Empfehlungen zum städtebaulichen Umfeld 21. Jahrhundert sein. Diese empfohlene Nutzung (gestaltet aus Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Humboldt-Universität zu Berlin, Zentral- und Landesbibliothek Berlin, Quelle 1 jedoch die Auffassung durch, dass Berlin, ebenso wie viele andere im Zweiten Weltkrieg zerstörte Städte, in der historischen Mitte einer Vergegenwärtigung seiner Geschichte bedürfe und die bauliche Erinnerung an eines der bedeutendsten Prof. Dr. Laurenz Demps Friedrich Dieckmann Franziska Eichstädt-Bohlig Humboldt-Universität zu Berlin Berlin Mitglied des Deutschen Bundestages Berlin Schlossplatzareal: Agora) ist als integratives Modell im Planungsgebiet (Schlossplatz und Umfeld) zu verwirklichen. Die Agora ist – aus funktionellen und ökonomischen Gründen – integraler Bestandteil des Nutzungskonzepts und soll auf dem Schlossplatz Historische Mitte Berlin, Abschlussbericht der Internationalen Expertenkommission (Auszug) Barockbauten Nordeuropas hierfür die angemessene Form sei. Zeitgenössische Lösungen, seien sie auch noch so anspruchsvoll, können den hohen künstlerischen und ästhetischen Rang des ehemaligen Berliner Schlosses selbst und in seinen Bezügen zum Stadtraum nicht ersetzen. Die Finanzierung dieses ehrgeizigen Projekts, hierüber war sich die Kommission frühzeitig einig, kann nicht allein privaten Dritten überlassen werden. Die vorgeschlagene Nutzung ebenso wie die besondere Bedeutung des Areals für Bund und Land erfordern eine deutliche Beteiligung der öffentlichen Hand. Die Kommission hat dabei nicht verkannt, dass angesichts der aktuellen Haushaltslage privatwirtschaftliche Komponenten notwendig sind. Das von ihr Prof. Dr. Helmut Engel Dr. Bruno Flierl Ernst Freiberger Prof. Barbara Jakubeit Prof. Josef Paul Kleihues Dr. Peter Klemm Thomas Krüger Prof. Dr. h.c. Klaus-Dieter Lehmann Prof. Dr.-Ing. Vittorio Magnago Lampugnani Stiftung Denkmalschutz Berlin Berlin Berlin Mitglied des Vorstands der Flughafen Frankfurt/Main-AG Kleihues + Kleihues Architekten Berlin Staatssekretär a.D. Bonn Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung Bonn Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Berlin Eidgenössische Technische Hochschule Zürich Die städtebauliche Struktur der angrenzenden Räume und Gebäude bezog und bezieht sich weitestgehend auf die Figur des früheren Berliner Schlosses. Erforderlich ist hier eine gestalterische Gesamtlösung, die der geschichtlichen Bedeutung des Ortes gerecht wird und sich am historischen Stadtgrundriss orientiert. Die Kommission empfiehlt, bei der künftigen Gestaltung des Areals von der Errichtung eines Gebäudes in der Stereometrie des Berliner Schlosses auszugehen. Der weitgehend erhaltene Stadtraum der „Linden“ erfordert die städtebauliche Rekonstruktion der originalen Abschlusswand des ehemaligen Berliner Schlosses am originalen Ort in originaler Höhe und Ausdehnung nach Westen, unbeschadet einer eventuellen untergebracht werden. Der Flächenbedarf für die o.g. Nutzungen beträgt rd. 100.000 m² HNF im Planungsgebiet; hierin sind auch gegebenenfalls wieder herzustellende historische Räume (wie z.B. der Volkskammersaal) sowie möglichst auch der Bestand der Bibliothek inbegriffen. Der Richtwert für einen auf dem Schlossgrundstück zu errichtenden Neubau beträgt 80.000 m 2 HNF. Nutzungen, die nicht auf dem Schlossgrundstück unterzubringen sind, sollen im unmittelbaren Nahbereich (z.B. Breite Straße, Schlossfreiheit) untergebracht werden. In Ergänzung zum Nutzungskonzept schlägt die Kommission ein kleines Museum vor, das die geschichtliche und baukulturelle Bedeutung des ehemaligen Berliner Schlosses und empfohlene Finanzierungskonzept sieht daher die Gründung einer Aktiengesellschaft Prof. Dr.-Ing. Goerd Peschken Berlin Einbeziehung von Teilen des Palastes der Republik. Der Stadtraum Lustgarten des Palastes der Republik würdigt und der Öffentlichkeit in anschaulicher Weise vor, an der sich, bei garantierter Ausschüttung einer Dividende, auch private Anleger Jerry I. Speyer Tishman Speyer Properties Deutschland GmbH Berlin erfordert ebenfalls die städtebauliche Rekonstruktion seiner Ausmaße, insbesondere zugänglich macht (Planungsgebiet). Das Staatsratsgebäude soll im Vorgriff auf das maßgeblich beteiligen sollen. Die Rekonstruktion wesentlicher Teile des Berliner durch die Wiederherstellung der dem Alten Museum gegenüberliegenden Platzwand. Humboldt-Forum, darüber hinaus als Medien- und Kommunikationszentrum der Schlosses lässt darüber hinaus, wie die jüngste Vergangenheit zeigt, eine nicht unerhebliche Spendenbereitschaft in der Öffentlichkeit erwarten. Der von Bund Moderatoren: Dies gilt entsprechend für den Stadtraum im Bereich der Werder- bzw. Rathausstraße. Städtebauliche Gründe sprechen gegen die Wiederherstellung des Palastes der Bundeszentrale für politische Bildung sowie von architekturbezogenen Institutionen und Einrichtungen, die sich mit dem Projekt Bauakademie befassen, genutzt und Land auf mehrere Jahre verteilt aufzubringende Finanzierungsanteil ist danach Republik. (…) Die Volkshaustradition soll in dem neu zu errichtenden Gebäude werden. deutlich geringer als erwartet und kann durch mit der vorgeschlagenen Lösung in Wolfgang Thierse Präsident des Deutschen Bundestages (Vertreter: Dr. Ulrich Schöler) weiterleben. Kommentar Verbindung stehende Veräußerungserlöse und Einsparungen an anderer Stelle in hohem Ausmaß gegenfinanziert werden. Nach mehr als zehnjähriger Diskussion über die Zukunft des Berliner Schlossplatzes bedarf es nun einer Entscheidung durch die politisch Verantwortlichen des Bundes und des Landes Berlin. Als Kurt Bodewig Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (Vertreter: Parl. Staatssekretär Achim Großmann) Staatsminister beim Bundeskanzler Beauftragter der Bundesregierung für Angelegenheiten Schlossfreiheit: Empfehlungen zur Architektur Schlossplatz: Die Bundesregierung und der Senat von Berlin haben unter Hinweis auf die besondere Grundlage und Entscheidungshilfe sind die Vorschläge der Kommission gedacht. der Kultur und der Medien (Vertreter: Dr. Knut Nevermann) Die Schlossfreiheit soll unter Berücksichtigung der Gestaltung des Schlossplatzareals Bedeutung des Berliner Schlossplatzareals als Ausgangspunkt der historischen und Für die Unterstützung durch zahlreiche Persönlichkeiten, durch die Dienststellen des Walter Momper (ab 29. November 2001) in Anlehnung an die historische Parzellenstruktur und Höhenentwicklung, inklusive Die architektonische Gestaltung des auf dem Schlossplatz zu errichtenden Gebäudes städtebaulichen Entwicklung der Stadt am 1. November bzw. am 31. Oktober 2000 Bundes und des Landes sowie für die große Aufmerksamkeit, die der Kommission Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin Wohnanteil, wieder bebaut werden. Der unter Denkmalschutz stehende Sockel des muss, im Einklang mit der Nutzung, der historischen Bedeutung des Ortes ebenso die Einsetzung einer Internationalen Expertenkommission „Historische Mitte Berlin“ in der Öffentlichkeit entgegengebracht wurde, sei an dieser Stelle ebenso gedankt, Reinhard Führer (bis 29. November 2001) ehemaligen Nationaldenkmals für Kaiser Wilhelm I. im Bereich der Schlossfreiheit gerecht werden wie dem besonderen Standort in der Mitte der Hauptstadt der beschlossen. Der Kommissionsvorsitzende Dr. Hannes Swoboda (MdEP) hat den wie den Mitarbeitern der Geschäftsstelle im Bundesministerium für Verkehr, Bau- Peter Strieder Senator für Stadtentwicklung soll erhalten und in eine Bebauung integriert werden. Bundesrepublik Deutschland. Die Architektur des Bauwerks soll Bezug nehmen auf Abschlussbericht der Internationalen Expertenkommission „Historische Mitte und Wohnungswesen und des Hauptstadtreferates in der Senatsverwaltung für (Vertreter: Senatsbaudirektor Dr.Hans Stimmann) das mit dem Ort verbundene historische und baukulturelle Erbe. Die Kommission Berlin“ dem damaligen Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Kurt Bodewig und dem Regierenden Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit am Stadtentwicklung. Besonderer Dank gilt dabei dem Leiter der Geschäftstelle, Lutz Jürgens. Dr. Thomas Flierl (ab 17. Januar 2002) Adrienne Goehler (ab 16. Juni 2001 bis 17. Januar 2002) Historischer Schlossplatz: votiert für die Orientierung des künftigen Bauwerks in der Nord-, West- und Südausrichtung am Grundriss und den Höhenmaßen des einstigen Schlosses in seiner 17. April 2002 in Berlin übergeben. Klammern mit drei Punkten (…) markieren die Dr. Christoph Stölzl (bis 16. Juni 2001) baulichen Gestalt unmittelbar vor der Zerstörung. Die Kommission votiert für die Kürzungen im vorliegenden Auszug. Senator/Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Kultur Der historische Schlossplatz soll wieder hergestellt werden, und zwar als Wiedererrichtung der barocken Fassaden nach den genannten Himmelsrichtungen Berlin, den 17. April 2002 (Vertreter: Staatssekretär Dr. Hans-Martin Hinz) anspruchsvoller öffentlicher Raum. Die Kommission empfiehlt die Rückführung sowie innerhalb des Schlüterhofes. Der Vorsitzende Lutz Jürgens (Leiter der Geschäftsstelle) Geschäftsstelle der Kommission des Reiterstandbildes des großen Kurfürsten an seinen ursprünglichen Standort. Die Kommission schließt die vollständige Rekonstruktion des einstigen Schlosses im Dr. Hannes Swoboda im Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Form und Struktur der baulichen Fassung des Platzes im Bereich der ehemaligen Äußeren wie im Inneren aus, plädiert aber für die Wiedererrichtung einiger wichtiger Constanze von Marlin in enger Zusammenarbeit mit der „Stechbahn“ sind in einem Wettbewerbsverfahren zu klären. Innenräume und – in Abhängigkeit von der Nutzung – die Einhaltung der alten Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Geschosshöhen – soweit es möglich und sinnvoll ist – hinter den rekonstruierten Barockfassaden. Der zu rekonstruierende Schlüterhof kann bei Bedarf überdacht Hauptstadtreferat Empfehlungen zur Nutzung: werden. Die Nutzung des Schlossplatzareals muss von gesellschaftlich herausragender Annalie Schoen Bedeutung sein, um das dort zu errichtende Bauwerk und seine Funktion im Ellen Mickley Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verankern. Als Konzept mit kulturpolitischer Ausstrahlung und starker urbaner Wirkung sind die Integration von Kunst (…) und Kulturen der Welt, Wissenschaft und einem inhaltlich breit gefächerten 37 38 39 40 41 4_quelle.indd 37 08.04.2007 09:32:39 4_quelle.indd 38 08.04.2007 09:32:39 4_quelle.indd 39 08.04.2007 09:32:39 4_quelle.indd 40 08.04.2007 09:32:39 4_quelle.indd 41 08.04.2007 09:32:39 Buchgestaltung, Satz: <strong>Stefan</strong> <strong>Berndt</strong>, historische Grafiken