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Einführung in die räumliche Struktur von Proteinen

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19<br />

Greek Key Zyl<strong>in</strong>der<br />

In e<strong>in</strong>er zyl<strong>in</strong>derförmigen antiparallelen β-Blatt <strong>Struktur</strong> gibt es nur wenige Arten, <strong>die</strong> Stränge<br />

e<strong>in</strong>fach mite<strong>in</strong>ander zu verknüpfen. Sollen Überkreuzungen der Verb<strong>in</strong>dungsloops vermieden<br />

werden, so bietet sich neben der auf/ab-Verknüpfung (Reihenfolge der β-Stränge: 1 2 3 4) vor<br />

allem <strong>die</strong> Reihenfolge 1 4 3 2 an, wie sie aus dem Greek Key Motiv bekannt ist. Diese Anordnung<br />

tritt sehr häufig auf. Es ist <strong>in</strong>teressant, dass <strong>die</strong> gespiegelte Situation, <strong>die</strong> der Reihenfolge 4 1 2 3<br />

entspricht und ebenfalls e<strong>in</strong> Greek Key Motiv darstellt, <strong>in</strong> der Natur nicht auftritt.<br />

Zwei ane<strong>in</strong>andergereihte Greek Key Motive ergeben acht β-Stränge, <strong>die</strong> zu e<strong>in</strong>em Zyl<strong>in</strong>der<br />

zusammengebogen se<strong>in</strong> können.<br />

E<strong>in</strong> Beispiel ist das Prote<strong>in</strong> γ-Kristall<strong>in</strong> aus der L<strong>in</strong>se des Auges. Es besteht aus zwei Domänen,<br />

deren Am<strong>in</strong>osäuresequenzen ca. 40% identisch s<strong>in</strong>d und <strong>die</strong> sehr ähnliche dreidimensionale<br />

<strong>Struktur</strong>en vom Typ des Greek Key Barrels aufweisen. Die hohe Sequenzhomologie deutet darauf<br />

h<strong>in</strong>, dass <strong>die</strong> beiden Domänen evolutionär verwandt und durch Genverdoppelung entstanden s<strong>in</strong>d.<br />

Man kann sich vorstellen, dass auch <strong>die</strong> beiden Greek Key Motive <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Domäne durch<br />

Genverdoppelung zusammengefügt wurden.<br />

γ -Kristall<strong>in</strong><br />

Die <strong>Struktur</strong> e<strong>in</strong>er Domäne <strong>von</strong> γ-Kristall<strong>in</strong> besteht genau betrachtet aus zwei getrennten β-<br />

Blättern. Das erste β-Blatt wird <strong>von</strong> den Strängen 1 2 4 7, das zweite <strong>von</strong> den Strängen 3 5 6 8<br />

gebildet. Zwischen den β-Strängen 2 und 3 sowie 6 und 7 gibt es ke<strong>in</strong>e Wasserstoffbrücken.

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