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Ammoniten-Gattungen Oxydiscites und Cymaceras vom ... - NGSH

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Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 1/36<br />

Zusammenfassung<br />

<strong>Oxydiscites</strong> <strong>und</strong> <strong>Cymaceras</strong> <strong>vom</strong> Schaffhauser Randen<br />

Von Enrico Moor<br />

Mit 6 Abbildungen im Text <strong>und</strong> 11 Tafeln<br />

Aus den mittleren Weissjuramergeln des Kantons Schaffhausen (Nordostschweiz) werden Vertreter der wenig bekannten<br />

<strong>Ammoniten</strong>-<strong>Gattungen</strong> <strong>Oxydiscites</strong> <strong>und</strong> <strong>Cymaceras</strong> vorgestellt. Feinstratigraphisch horizontiertes <strong>Ammoniten</strong>-Material aus einem<br />

einzigen Profil bestätigt <strong>und</strong> ergänzt bisheriges Wissen über das stratigraphische Vorkommen. <strong>Cymaceras</strong> bildet bei seinen<br />

Makrokonchen der Hypselocyclum-Zone die Entwicklungslinie C. (C.) guembeli – C. (C.) per<strong>und</strong>atum <strong>und</strong> verschwindet zeitgleich mit<br />

dem erstmaligen Auftreten von Streblites. Der Nordostschweizer Population von C. (Trochiskioceras) bidentosum liegt ein anderer<br />

Morphotyp zugr<strong>und</strong>e, als derjenigen in Franken (Süddeutschland). <strong>Oxydiscites</strong> laffoni, hauptsächlich bekannt aus der tieferen Platynota-<br />

Zone, ist sicher nachgewiesen bis an die Grenze zur Hypselocyclum-Zone. Für die seltene Art, deren Entdeckungsgeschichte eng mit<br />

dem Kanton Schaffhausen verb<strong>und</strong>en ist, werden erstmals Neuf<strong>und</strong>e aus dem Typusgebiet vorgelegt. Bisher unerforschte<br />

<strong>Ammoniten</strong>bestände der historischen Sammlung SCHALCH (Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen) konnten im Hinblick auf die<br />

genannten <strong>Gattungen</strong> untersucht werden, was zu einem überraschenden Ergebnis führte.<br />

Résumé<br />

Une abondante faune d'ammonites des genres rares et peu connus, <strong>Oxydiscites</strong> et <strong>Cymaceras</strong>, est présentée du Kiméridgien<br />

inférieur du Canton de Schaffhouse (nord-est de la Suisse). Du matériel très exactement repéré stratigraphiquement, d'un seul coupe,<br />

permet d’établir l’extension totale des espèces plus précisément que dans les travaux antérieurs. Chez les macroconques de<br />

<strong>Cymaceras</strong> l'espèce C. (C.) per<strong>und</strong>atum dérive directement de C. (C.) guembeli. La fin de la lignée se place à l'arrivée des premiers<br />

Streblites. La population de C. (Trochiskioceras) bidentosum dans la région de Schaffhouse correspond à un morphotype différent que<br />

celle en Franconie (Allemagne de Sud). <strong>Oxydiscites</strong> laffoni, connu de la base de la zone à Platynota est encore associé à cette faune à<br />

l'extrême sommet de la zone. C'est la première fois que du nouveau matériel de la localité-type est publié pour cette espèce rare, dont<br />

l’origine est étroitement associée à Schaffhouse. Des recherches dans la célèbre collection SCHALCH (Museum zu Allerheiligen à<br />

Schaffhouse), jamais examinée par rapport à ces genres, aboutait un résultat inattendu.<br />

1 Einleitung<br />

Die im Weissen Jura vorkommenden <strong>Ammoniten</strong>-<strong>Gattungen</strong> <strong>Oxydiscites</strong> <strong>und</strong> <strong>Cymaceras</strong> haben bei<br />

ihren Makrokonchen das gemeinsame <strong>und</strong> einzigartige Merkmal entwickelt, dass der Kiel im Reifestadium<br />

wellenartige Ausbuchtungen senkrecht zur Medianebene beschreibt. Aufgr<strong>und</strong> dieser besonderen<br />

Morphologie ist es nicht erstaunlich, dass die Typusarten beider <strong>Gattungen</strong> schon seit der zweiten Hälfte<br />

des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts bekannt sind. Vom Schaffhauser Randen werden vorgestellt:<br />

<strong>Oxydiscites</strong> laffoni (MOESCH)<br />

<strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli (OPPEL)<br />

<strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum WEGELE<br />

<strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) franziskae SCHAIRER & SCHLAMPP<br />

<strong>Cymaceras</strong> (Trochiskioceras) bidentosum (QUENSTEDT)<br />

Zwar liegen Beschreibungen dieser <strong>Ammoniten</strong> schon seit der Pionierzeit der modernen Paläontologie<br />

vor, systematische Stellung <strong>und</strong> verwandtschaftliche Beziehungen zueinander sind aber bis heute mit<br />

beinahe jeder Revision neu diskutiert worden, was ihr rätselhaftes Wesen nur unterstreicht. Ein anderer<br />

Aspekt ihrer Faszination sind die bis in die neuere Zeit recht seltenen <strong>und</strong> vorwiegend auf den süddeutschen<br />

Raum beschränkt gebliebenen F<strong>und</strong>e. Das ist darauf zurückzuführen, dass die ziemlich kleinen <strong>Ammoniten</strong><br />

einen stratigraphisch mehr oder weniger eng begrenzten Horizont innerhalb der mittleren Weissjuramergel<br />

einnehmen <strong>und</strong> trotz charakteristischem Aussehen im Aufschluss gerne übersehen werden.<br />

.<br />

Heute glaubt man, wenigstens das Lager dieser <strong>Ammoniten</strong> ziemlich genau zu kennen. Vor allem aus der<br />

Fränkischen Alb sind inzwischen verschiedene grössere Vorkommen von <strong>Cymaceras</strong> bekannt geworden.<br />

Und erst vor wenigen Jahren wurde die überraschende Vermutung formuliert, dass die Typusart der<br />

Gattung, festgelegt durch <strong>Cymaceras</strong> guembeli, eigentlich über alle wesentlichen Eigenschaften eines<br />

Leitammoniten verfügt. Mit vorliegender Arbeit sollen in erster Linie die noch spärlichen Kenntnisse über das<br />

seltenere <strong>Cymaceras</strong> per<strong>und</strong>atum, durch sorgfältige Analyse der stratigraphisch-chronologischen Abfolge<br />

innerhalb der Gattung, vervollständigt werden.<br />

Obwohl auch <strong>vom</strong> Schweizer Jura <strong>und</strong> angrenzenden Randengebirge des Kantons Schaffhausen in der<br />

Vergangenheit F<strong>und</strong>e von <strong>Oxydiscites</strong> <strong>und</strong> <strong>Cymaceras</strong> zitiert worden sind, ist es bemerkenswert neu, dass<br />

sämtliche Vertreter dieser <strong>Gattungen</strong> an einem einzigen Profil in unserer Gegend in beachtlicher Stückzahl<br />

nachgewiesen werden können. Die Voraussetzungen dazu sind im Bibertal gegeben. Dort ist infolge der<br />

Randen–Bibertal–Verwerfung (der tektonisch bedeutendsten Störung im Kanton Schaffhausen) mit der<br />

Tongrube Biberegg ein vorzüglicher Aufschluss für die mittleren Weissjuramergel entstanden.


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2 Herkunft des <strong>Ammoniten</strong>-Materiales<br />

Die Tongrube Biberegg liegt 2.5 km nordwestlich von Thayngen auf Gemeindegebiet des Reiatdorfes Bibern<br />

(F<strong>und</strong>stelle 1, Landeskarte der Schweiz 1:25000, Blatt 1012 Singen, Koordinaten 693.385/290.700). In ihrem<br />

südwestlichen Teil ist die natürliche Begrenzung durch die Hochscholle der Randen–Bibertal–Verwerfung<br />

gegeben, deren Steilwände aus Kalken der Oxford– <strong>und</strong> Kimmeridge–Stufe das Bild prägen. Jahrzehnte<br />

lang wurde hier mit dem Abbau von Ton ein Teil des Rohstoffbedarfes für die Zementherstellung im nahen<br />

Thayngen gedeckt. Seit der Schliessung des Werkes im Jahre 2003 dient die Tongrube ausschliesslich als<br />

kantonale Deponie für Bauschutt <strong>und</strong> Aushubmaterial. Eine Beschreibung <strong>und</strong> Kartierung der näheren<br />

Umgebung <strong>und</strong> des eigentlichen Geländes, das heute zum Inventar der schützenswerten Geotope von<br />

nationaler Bedeutung gehört, erfolgte im Rahmen einer Diplomarbeit durch ADELMANN (1982).<br />

Im Verlaufe des Jahres 1984 reifte die Idee, im südöstlichsten Teil (Flurname Almenbüel) unterhalb der<br />

balderum–Bank den Hangschutt bis zum anstehenden Gestein abzutragen, um horizontiertes Aufsammeln<br />

zu ermöglichen. Das mühsame <strong>und</strong> nicht ganz gefahrlose Vorhaben konnte 1988 mit einer Profilaufnahme<br />

über eine Schichtserie von insgesamt 10 m Mächtigkeit zu Ende gebracht werden. Das aus dem Profil<br />

Almenbüel während r<strong>und</strong> 20 Jahren Sammeltätigkeit geborgene, umfangreiche Material enthält auch weit<br />

über 100 <strong>Ammoniten</strong> der <strong>Gattungen</strong> <strong>Oxydiscites</strong> <strong>und</strong> <strong>Cymaceras</strong>. Die stratigraphischen Ergebnisse der<br />

vorliegenden Arbeit beruhen auf diesen F<strong>und</strong>en. Um dem Anspruch einer absolut zuverlässigen<br />

Horizontierung zu genügen, werden vor 1988 gef<strong>und</strong>ene Stücke gr<strong>und</strong>sätzlich als Lesestücke eingestuft.<br />

Abb. 1: Almenbüel,Tongrube Biberegg, Aufnahme 1984<br />

(Horizontale: heutiger Stand der Grubenauffüllung, Rahmen: Profil vor Aufschluss)<br />

Nicht weniger gründlich untersuchte REINHARDT GYGI (Naturhistorisches Museum Basel) über viele Jahre<br />

das im Hemmentaler Tal, nahe der Stadtgrenze von Schaffhausen gelegene Profil Summerhalde (F<strong>und</strong>stelle<br />

7, Landeskarte der Schweiz 1:25000, Blatt 1031 Neunkirch, Koordinaten 688.075/286.340). Im Rahmen<br />

seiner Grabungstätigkeiten im Jahre 1974 ist ein (bisher nicht publiziertes) Exemplar von <strong>Oxydiscites</strong> laffoni<br />

zum Vorschein gekommen. F<strong>und</strong>e von <strong>Cymaceras</strong> fehlen aus diesem Aufschluss wohl deshalb, weil die<br />

Basis der Hypselocyclum–Zone schlecht aufgeschlossen ist <strong>und</strong> nicht im Mittelpunkt der damaligen<br />

Untersuchungen stand. Die gut dokumentierte Schichtabfolge darf als Referenz-Profil für die Planula– <strong>und</strong><br />

Platynota–Zone im Kanton Schaffhausen bezeichnet werden <strong>und</strong> ist unter der Registratur RG239 in GYGI<br />

(2003, Seite 150) dargestellt. Die historische F<strong>und</strong>stelle Summerhalde war schon Schaffhauser Geologen<br />

des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts bekannt, was aus Aufzeichnungen von SCHALCH (1916) hervorgeht.


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Mehr Material entstammt einem weiteren, nahe gelegenen Aufschluss der mittleren Weissjuramergel am<br />

Rande der Stadt Schaffhausen. Er liegt neben dem Fussweg zum Orserental, am bewaldeten Südhang des<br />

Buechberges (F<strong>und</strong>stelle 8, Landeskarte der Schweiz 1:25000, Blatt 1031 Neunkirch, Koordinaten<br />

689.225/286.275). Die Aufschlussverhältnisse sind topographisch bedingt gut vergleichbar mit denjenigen<br />

der F<strong>und</strong>stelle 7. Auch hier verunmöglicht schon bald oberhalb der Grenze zur Hypselocyclum–Zone ein mit<br />

Wurzeln durchzogener Waldboden horizontiertes Aufsammeln. Die im Hangschutt gef<strong>und</strong>enen Exemplare<br />

von <strong>Cymaceras</strong> zeugen <strong>vom</strong> grossen Potenzial der Lokalität. Obwohl es gelungen ist, zwei Stücke aus dem<br />

Anstehenden zu bergen, wird auf die Wiedergabe eines Profiles verzichtet. In stratigraphischer Hinsicht<br />

könnten keine zusätzlichen Erkenntnisse für diese Arbeit gewonnen werden.<br />

Schliesslich bieten auch die Verwitterungsböden der Randenhochfläche (die auf den mittleren Weissjuramergeln<br />

anstehen) gute F<strong>und</strong>möglichkeiten, besonders oberhalb der Orte Merishausen <strong>und</strong> Hemmental.<br />

Auch wenn in den Äckern (F<strong>und</strong>stellen 2 bis 4) nur Lesestücke gewonnen werden können, kann es sich<br />

durchaus lohnen, sie abzusuchen. Als Beispiel möchte ich einen perfekt erhaltenen <strong>Oxydiscites</strong> laffoni<br />

erwähnen, der anlässlich eines Spazierganges entlang der „Bettlerhalde“, beim sporadischen Aufschlagen<br />

einiger am Wegrand liegender Gesteinsbrocken zum Vorschein gekommen ist.<br />

Abb. 2: Situationsplan der F<strong>und</strong>stellen im Kanton Schaffhausen<br />

(die acht F<strong>und</strong>punkte liegen erstaunlich genau auf einer schiefen Ebene, welche mit<br />

einem Gefälle von 5.5 % oder 3.1° exakt gegen Südosten geneigt ist)<br />

Das Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen beherbergt auch die Fossiliensammlung des Schaffhauser<br />

Naturforschers J.C. LAFFON (1801-1882) <strong>und</strong> die geologisch-paläontologische Sammlung des berühmten<br />

Schaffhauser Geologen F. SCHALCH (1848-1918). Die Museumsbestände wurden im Hinblick auf <strong>Oxydiscites</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Cymaceras</strong> infolge besonderer Umstände offensichtlich erstmals gründlich untersucht. Dabei kamen<br />

völlig unerwartet zwei aus wissenschaftshistorischer Sicht bedeutende F<strong>und</strong>stücke zu Tage, deren Existenz<br />

bis heute verborgen geblieben ist (Kapitel 4.4). Das rote Symbol markiert die F<strong>und</strong>stelle eines der Stücke.<br />

Insgesamt stehen für diese Studie jeweils neun Exemplare von <strong>Oxydiscites</strong> laffoni <strong>und</strong> <strong>Cymaceras</strong> (C.)<br />

per<strong>und</strong>atum, <strong>und</strong> jeweils über 60 Exemplare der weniger seltenen Arten <strong>Cymaceras</strong> (C.) guembeli <strong>und</strong><br />

<strong>Cymaceras</strong> (T.) bidentosum zur Verfügung. Ein F<strong>und</strong>stück wird <strong>Cymaceras</strong> (C.) franziskae zugeordnet. Die<br />

<strong>Gattungen</strong>, über die in dieser Arbeit berichtet wird, sollen im Zusammenhang mit der sie begleitenden<br />

<strong>Ammoniten</strong>fauna gezeigt werden. Deshalb wird auch eine entsprechend ausgewählte Suite aus dem reichen<br />

F<strong>und</strong>us an <strong>Ammoniten</strong>-Material aus dem Profil Almenbüel präsentiert.


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3 Zusammenfassung der bisherigen Forschungsergebnisse<br />

Die stratigraphischen Resultate dieser Arbeit müssen im Kontext mit dem bekannten Wissen gesehen<br />

werden. Dieses Kapitel gibt einen kurzen Überblick über die bisherigen Untersuchungen zu <strong>Oxydiscites</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Cymaceras</strong> im süddeutschen Raum (Baden-Württemberg <strong>und</strong> Franken). Im Sinne der Vollständigkeit dürfen<br />

hier auch Systematik <strong>und</strong> kurze Beschreibungen der Arten nicht fehlen. Erfahrungen aus eigenem Material<br />

lasse ich dabei einfliessen, ohne explizit auf die Schaffhauser F<strong>und</strong>stücke Bezug zu nehmen. Diese sollen<br />

im Kapitel 4 näher beschrieben <strong>und</strong> diskutiert werden.<br />

3.1 Systematik <strong>und</strong> Beschreibung der Arten<br />

Dank der Einzigartigkeit von <strong>Oxydiscites</strong> <strong>und</strong> <strong>Cymaceras</strong> <strong>und</strong> einer recht geringen Variationsbreite ihrer<br />

arttypischen Merkmale ist eine sichere Bestimmung in der Regel möglich. Allerdings vermag auch die beste<br />

Beschreibung nicht darüber hinweg zu täuschen, dass es im Aufschluss viel Erfahrung braucht, um die noch<br />

im Gestein eingebetteten, oft nur partiell sichtbaren oder gelegentlich schlecht erhaltenen F<strong>und</strong>e überhaupt<br />

zu identifizieren. Auch die sehr seltenen jugendlichen Stadien sind etwas schwieriger einzuordnen. Mit der<br />

Tafel 1 wird der Versuch unternommen, die Charakteristiken <strong>und</strong> wesentlichen Merkmale der Arten, ihre<br />

teilweise kongruenten Jugendstadien sowie die Ähnlichkeiten zu einigen „nahe“ stehenden <strong>Ammoniten</strong> rein<br />

bildlich darzustellen. Tafel 10 soll die nicht einfache Erkennung von F<strong>und</strong>en im Aufschluss verdeutlichen.<br />

An dieser Stelle verweise ich auf die ausführlichen <strong>und</strong> vorzüglichen paläontologischen Beschreibungen<br />

<strong>und</strong> Variationsstatistiken, welche für <strong>Cymaceras</strong> in SCHAIRER & SCHLAMPP (1991) <strong>und</strong> für <strong>Oxydiscites</strong> in<br />

GEYER (1960) zu finden sind. Überlegungen zu verwandtschaftlichen Beziehungen müssen in der<br />

vorliegenden Arbeit ganz ausgeklammert bleiben, die neueren Forschungsresultate in SCHWEIGERT (1995/<br />

1999) sind hierzu wegweisend.<br />

3.1.1 <strong>Oxydiscites</strong> laffoni (MOESCH)<br />

1867 Ammonites laffoni – MOESCH: 293, Tab. 1, Fig. 4<br />

1876 Ammonites (Amaltheus) laffoni – DE LORIOL: 23, pl. 2, fig. 2<br />

1960 <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Oxydiscites</strong>) laffoni – GEYER: 417, Fig. 5-7<br />

1964 Ochetoceras (<strong>Oxydiscites</strong>) laffoni – HÖROLDT: 93, Taf. 6, Fig. 8<br />

1995 <strong>Oxydiscites</strong> laffoni – SCHWEIGERT: Taf. 1, Fig. 1-7<br />

Holotypus : Original zu MOESCH<br />

Locus typicus : Randen (Kt. Schaffhausen)<br />

Stratum typicum : Badener Schichten = mittlere Weissjuramergel<br />

B e s c h r e i b u n g. Maximaler Durchmesser bis wenig über 40 mm. Gehäuse sehr engnabelig <strong>und</strong><br />

flach scheibenförmig. Externseite zugespitzt mit aufgesetztem, fein gezähnten Kiel. Auf dem letzten halben<br />

Umgang leichte Wellung der Externseite gegen die Flanken. Stumpfe Sichelrippen, mit breiten, kräftig<br />

ausgebildeten marginalen Bögen <strong>und</strong> dünneren Rippenstielen. Keine Knoten. Skulptur am Ende der<br />

Wohnkammer abgeschwächt. Spiralstreifung im Bereich des Phragmokons. Wohnkammer einen 5/8<br />

Umgang einnehmend, in der Aufrollungsspirale des Gehäuses etwas abgeknickt. M<strong>und</strong>saum sichelförmig,<br />

lateral <strong>und</strong> extern leicht vorgezogen, mit Nabelhaken.<br />

K u r z d i a g n o s e. Typisch für <strong>Oxydiscites</strong> laffoni ist die leichte Wellung der Externseite in Verbindung<br />

mit den breiten <strong>und</strong> stumpfen Sichelrippen, einer Kombination von Merkmalen die einzigartig ist.<br />

V a r i a t i o n s b r e i t e. Die Wellung kann bis zur Unauffälligkeit reduziert sein. Die Abknickung der<br />

Wohnkammer kann fehlen oder doppelt vorhanden sein. Die Rippen haben mehr oder weniger stark<br />

sichelförmigen Charakter. Auf Flankenmitte ist gelegentlich ein spiraler Wulst zu beobachten, welcher die<br />

Knickstelle der Rippen markiert. Einige der beschriebenen Attribute können erhaltungsbedingt fehlen.<br />

.<br />

3.1.2 <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli (OPPEL)<br />

1862 Ammonites guembeli – OPPEL: 159 (Fussnote)<br />

1863 Ammonites guembeli – OPPEL: 197, Taf. 51, Fig. 5-7<br />

1878 Ammonites (Harpoceras) guembeli – DE LORIOL: 122, Taf. 20, Fig. 5<br />

1887 Ammonites gümbeli – QUENSTEDT: 842, Taf. 92, Fig. 17-18<br />

1929 Ochetoceras (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli – WEGELE: 10 (104), Taf. 25 (1), Fig. 6<br />

1930 <strong>Cymaceras</strong> guembeli – WEGELE: 37, Fig. 1-6<br />

1933 <strong>Cymaceras</strong> schattenbergi n. sp. – KUHN: 318, Abb. 1<br />

1964 Ochetoceras (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli – HÖROLDT: 88, Taf. 6, Fig. 5-6


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 5/36<br />

1991 <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli – SCHAIRER & SCHLAMPP: 103, Taf. 1, Fig. 1-22, Taf. 2, Fig. 1-3<br />

2004 <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum – HORNUNG: 57, Taf. 7, Fig. 3<br />

Lectotypus : Original (Fig. 6) zu OPPEL<br />

Locus typicus : Streitberg (Oberfranken)<br />

Stratum typicum : Zone des Ammonites tenuilobatus<br />

Die Art ist zugleich Typusart der Untergattung, weshalb an dieser Stelle auch die allgemeinen Merkmale<br />

der Untergattung wiedergegeben werden. C. (<strong>Cymaceras</strong>) sp. erreicht einen maximalen Durchmesser von<br />

gegen 40 mm. Das Gehäuse ist sehr engnabelig <strong>und</strong> flach, mit zugespitzter Externseite <strong>und</strong> aufgesetztem,<br />

fein gezähnten Kiel. Deutlich vor Ende des Phragmokons einsetzende, kräftige Wellung der Externseite<br />

gegen die Flanken, die vor dem M<strong>und</strong>saum wieder ausklingt. Knötchenreihe auf Flankenmitte. Auf dem<br />

marginalen Flankenteil dominieren auf den inneren Windungen kräftige Knoten, die sich allmählich radial<br />

strecken <strong>und</strong> Rippen bilden. Spiralstreifung im Bereich des Phragmokons. Die Wohnkammer nimmt einen<br />

3/4 Umgang ein. Der M<strong>und</strong>saum ist lateral <strong>und</strong> extern stark vorgezogen <strong>und</strong> mit Nabelhaken versehen.<br />

B e s c h r e i b u n g. (Untergattungstypische Merkmale oben). C. (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli zeichnet sich<br />

aus durch ziemlich kräftige, scharfe <strong>und</strong> relativ weitstehende Rippenbögen auf der Wohnkammer. Die<br />

Rippen gehen erst nach Beginn der Kielwellung aus den Knoten hervor. Die laterale Knötchenreihe<br />

schwächt sich gegen den M<strong>und</strong>saum hin ab. Das wiederkehrende Ein- <strong>und</strong> Auslenken des Kieles senkrecht<br />

zur Medianebene geschieht in Bögen, welche maximal bis auf das äussere Flankenviertel übergreifen.<br />

V a r i a t i o n s b r e i t e. Da die Art als zentrale Form in der phylogenetischen Entwicklungslinie steht,<br />

sind Übergangsformen zu den anderen Arten der Untergattung wahrscheinlich. Wie bei allen Vertretern von<br />

C. (<strong>Cymaceras</strong>) kann die Anzahl <strong>und</strong> Prägnanz der Knoten, Rippen sowie der Wellen geringfügig variieren.<br />

Mikrogerontische Exemplare erreichen nur 70% des maximalen Durchmessers.<br />

3.1.3 <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum WEGELE<br />

1887 Ammonites gümbeli – QUENSTEDT: 842, Taf. 92, Fig. 16<br />

1930 <strong>Cymaceras</strong> per<strong>und</strong>atum n.sp. – WEGELE: 39, Fig. 7-8<br />

1959 <strong>Cymaceras</strong> guembeli – RAKUS: 187, Abb. 1<br />

1964 Ochetoceras (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum – HÖROLDT: 90, Taf. 6, Fig. 7<br />

1991 <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum – SCHAIRER & SCHLAMPP: 106, Taf. 2, Fig. 5-8<br />

2004 <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum – SCHICK, Fig. 7-8<br />

Lectotypus : Original (Fig. 7) zu WEGELE<br />

Locus typicus : Eningen (Baden-Württemberg)<br />

Stratum typicum : Suberinus–Zone<br />

B e s c h r e i b u n g. (Untergattungstypische Merkmale oben). C. (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum zeichnet sich<br />

aus, durch seine dichtstehenden, feinen <strong>und</strong> ziemlich gerade gestreckten Rippen auf dem letzten Umgang.<br />

Die Rippen gehen in einem sehr frühen ontogenetischen Stadium, in der Regel schon deutlich vor Beginn<br />

der Kielwellung, aus den Knoten hervor. Entsprechend zeigt auch die laterale Knotenreihe dichtstehende,<br />

feine Knötchen. Diese reichen immer bis zum M<strong>und</strong>saum <strong>und</strong> werden typischerweise auf dem letzten halben<br />

Umgang von einer nabelwärts gelegenen spiralen Eindellung begleitet. Das wiederkehrende Ein- <strong>und</strong><br />

Auslenken des Kieles senkrecht zur Medianebene geschieht in wenigen, grossen <strong>und</strong> weiten Bögen, die<br />

Auswirkung auf die halbe Flankenseite zeigen.<br />

V a r i a t i o n s b r e i t e. (siehe oben)<br />

3.1.4 <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) franziskae SCHAIRER & SCHLAMPP<br />

1991 <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) franziskae – SCHAIRER & SCHLAMPP: 103, Taf. 2, Fig. 4<br />

1997 <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) franziskae – GRADL & SCHAIRER: 12, Taf. 1, Fig. 2<br />

2004 <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) franziskae – SCHICK, Fig. 6<br />

Holotypus : Original zu SCHAIRER & SCHLAMPP<br />

Locus typicus : Esselberg (Mittelfranken)<br />

Stratum typicum : Hypselocyclum–Zone, Hippolytense–Subzone<br />

B e s c h r e i b u n g. (Untergattungstypische Merkmale oben). C. (<strong>Cymaceras</strong>) franziskae zeichnet sich<br />

aus, durch seine weit stehenden, stumpfen <strong>und</strong> noch knotenartig wirkenden Rippen auf der Wohnkammer.<br />

Entsprechend zeigt auch die laterale Knotenreihe ziemlich grobe <strong>und</strong> weit stehende Knötchen. Das<br />

wiederkehrende Ein- <strong>und</strong> Auslenken des Kieles senkrecht zur Medianebene geschieht in zahlreichen,<br />

kleinen <strong>und</strong> relativ flachen Bögen mit Auswirkung nur auf den äussersten Flankenbereich.<br />

V a r i a t i o n s b r e i t e. (siehe oben)


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 6/36<br />

3.1.5 <strong>Cymaceras</strong> (Trochiskioceras) bidentosum (QUENSTEDT)<br />

1857 Ammonites bidentosus – QUENSTEDT: 616, Taf. 76, Fig. 4<br />

1878 Ammonites bidentosum – DE LORIOL: 124, pl. 20, Fig. 4<br />

1888 Ammonites bidentosus – QUENSTEDT: 984, Taf. 109, Fig. 6-7<br />

1979 <strong>Cymaceras</strong> bidentosum – ZIEGLER: 281, Abb. 1A-E,H<br />

1991 <strong>Cymaceras</strong> (Trochiskioceras) bidentosum – SCHAIRER & SCHLAMPP: 109, Taf. 2: 9-25, Taf. 3: 1-14<br />

Lectotypus : Original zu QUENSTEDT (1857)<br />

Locus typicus : Mühlheim an der Donau (Baden-Württemberg)<br />

Stratum typicum : Weisser Jura Gamma<br />

B e s c h r e i b u n g. Mit einem Durchmesser von maximal 12 mm einer der kleinsten <strong>Ammoniten</strong> des<br />

Weissen Jura. Gehäuse mässig involut bis evolut mit r<strong>und</strong>lichen Umgängen. Auf Flankenmitte verläuft ein<br />

spiraler Wulst oder Flankenknick, oft begleitet von einer Lateralfurche. Die Skulptur besteht aus marginalen<br />

Knoten. Ab Beginn des letzten Umganges nehmen die Knoten kontinuierlich an Grösse zu, wachsen sich in<br />

spiraler Richtung gestreckt zu eigentlichen Dornen aus, <strong>und</strong> werden auf dem letzten 1/4 Umgang wieder<br />

tendenziell kleiner. Die Wohnkammer nimmt einen 3/4 Umgang ein. M<strong>und</strong>saum mit externer Kapuze <strong>und</strong><br />

lateral stielartig ausgezogenem Ohr oder lappigem Fortsatz. Die Lobenlinie ist fast unzerschlitzt.<br />

K u r z d i a g n o s e. Typisch für C. (Trochiskioceras) bidentosum ist seine geringe Grösse verb<strong>und</strong>en<br />

mit einer Wohnkammer, die durch beidseitig alternierend auf den Externschultern stehende Dornen <strong>und</strong><br />

Knoten dominiert wird.<br />

V a r i a t i o n s b r e i t e. Anzahl <strong>und</strong> Grösse der Knoten <strong>und</strong> Dornen, die bis 100% der Windungshöhe<br />

erreichen. Die Abschwächung der Skulpur am Ende der Wohnkammer kann sehr abrupt oder fliessend sein.<br />

Die Grössenvariation ist beachtlich: mikrogerontische Exemplare erreichen 60% der maximalen Endgrösse.<br />

3.2 Die stratigraphischen Untersuchungen in Süddeutschland<br />

Für <strong>Oxydiscites</strong> laffoni gibt GEYER (1960) als F<strong>und</strong>horizont die Platynota–Zone an. Dem Autor sind neben<br />

dem Holotypus lediglich zwei weitere Exemplare aus dem Schwäbischen Jura bekannt. Auch SCHWEIGERT<br />

(1995) kann bei seiner Revision der Gattung, nur auf spärliches zusätzliches Material zurückgreifen <strong>und</strong><br />

bildet die bekannten Exemplare neu ab. Er hält fest, dass sämtliche süddeutschen Stücke offensichtlich aus<br />

der tieferen Platynota–Zone stammen. Die wenigen Exemplare die seither von engagierten Sammlern<br />

gef<strong>und</strong>en (<strong>und</strong> veröffentlicht) wurden, sind nicht feinstratigraphisch horizontiert.<br />

<strong>Cymaceras</strong> wurde schon früh als Leitfossil des Weissen Jura Gamma (= mittlere Weissjuramergel)<br />

erkannt. Doch erst zu Beginn der dreissiger Jahre des vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts, mit dem Aufkommen der<br />

Lokalstratigraphie in Süddeutschland, konnte erstmals etwas Genaueres über den F<strong>und</strong>horizont<br />

veröffentlicht werden. WEGELE (1930) stellt <strong>Cymaceras</strong> (C.) im Rahmen einer Revision der Gattung in sein<br />

für den Fränkischen Jura definiertes „Mittel–Gamma" <strong>und</strong> zwar hauptsächlich in den oberen Teil. VEIT (1936)<br />

berichtet als erster von einer eigentlichen gümbeli–Leitbank, die er in zwei seiner Profile ausscheidet. Die<br />

Bank liegt in 1/5 der Höhe des von ihm für den Schwäbischen Jura festgelegten „Mittel–Gamma". Beide<br />

Autoren scheiden ein „Mittel–Gamma" aus, welches im Liegenden durch das letzte Aufblühen von Sutneria<br />

platynota <strong>und</strong> im Hangenden durch das erste Auftreten von Oecotraustes dentatus (= Creniceras dentatum)<br />

begrenzt ist. KUHN (1933) widerspricht <strong>und</strong> glaubt, dass einige der fränkischen Stücke in WEGELE (1930),<br />

darunter den von ihm gef<strong>und</strong>enen Paratypen von <strong>Cymaceras</strong> (C.) per<strong>und</strong>atum, der tieferen Platynota–Zone<br />

zugeordnet werden müssen.<br />

Beinahe 50 Jahre verstreichen ohne wesentlich neue Erkenntnisse. ZIEGLER (1979) gibt bei seiner<br />

Revision für <strong>Cymaceras</strong> (T.) bidentosum wie alle früheren Autoren die Platynota–Zone als F<strong>und</strong>horizont an.<br />

Aufgr<strong>und</strong> vermeintlich unterschiedlicher stratigraphischer Vorkommen hält er einen Dimorphismus mit<br />

<strong>Cymaceras</strong> (C.) für unwahrscheinlich. Zu jener Zeit gilt <strong>Cymaceras</strong> (T.) bidentosum noch zu Recht als<br />

„einer der seltensten <strong>Ammoniten</strong> des Weissen Jura“ (Zitat ZIEGLER).<br />

Das reichhaltige <strong>und</strong> hervorragende Material, welches der Arbeit von SCHAIRER & SCHLAMPP (1991)<br />

zugr<strong>und</strong>e liegt (<strong>und</strong> zur Begründung der neuen Art <strong>Cymaceras</strong> franziskae führt), ist nicht horizontiert. Die<br />

Autoren vermuten anhand der Begleitfauna <strong>und</strong> anderer Sachverhalte das Hauptvorkommen für <strong>Cymaceras</strong><br />

in der basalen Hypselocyclum–Zone. Ein paar Jahre später, mit GRADL & SCHAIRER (1997), bestätigen<br />

feinstratigraphisch horizontierte F<strong>und</strong>e diese Annahme. Im beschriebenen Profil wird ein zweites Exemplar<br />

von <strong>Cymaceras</strong> franziskae (in der letzten Bank mit Sutneria platynota) gef<strong>und</strong>en. Die in der Folge erstmals<br />

formulierte Vermutung einer phylogenetischen Reihe, welche von C. franziskae über C. guembeli zu C.<br />

per<strong>und</strong>atum führt, beruhte für letzteren auf einer persönlichen Mitteilung von E. MOOR an einen der Autoren.


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 7/36<br />

SCHICK (2004) beschäftigt sich als erster eingehend mit der stratigraphischen Bedeutung von <strong>Cymaceras</strong><br />

(C.) guembeli. Mit Hilfe horizontierter F<strong>und</strong>e aus zahlreichen Profilen Süddeutschlands erbringt er den<br />

Nachweis für die Existenz eines guembeli–Horizontes an der Basis der Hypselocyclum–Zone. Dieser<br />

geringmächtige Horizont hat nach seinen Feststellungen in der Regel nur eine vertikale Ausdehnung von<br />

10-30 cm, bei einem Maximalwert von 130 cm in einem einzigen der untersuchten Profile. Ausserdem<br />

bekräftigt der Autor „<strong>Cymaceras</strong> guembeli is only known from the Hypselocyclum Zone; in other words, it<br />

does not co-occur with Sutneria platynota“. Sein vermutlich einziges feinstratigraphisch horizontiertes<br />

Exemplar von <strong>Cymaceras</strong> (C.) per<strong>und</strong>atum findet SCHICK wenig oberhalb des guembeli–Horizontes <strong>und</strong><br />

bemerkt dazu „stratigraphically collected specimens are very rare“. Er vermutet deshalb (bis zum<br />

Gegenbeweis), dass die Art keine phylogenetische Bedeutung hat, sondern nur eine morphologische<br />

Variante von <strong>Cymaceras</strong> (C.) guembeli darstellt. Wohl wichtigster Einzelf<strong>und</strong> im Zusammenhang mit der<br />

zitierten Arbeit dürfte aber ein weiteres <strong>Cymaceras</strong> (C.) franziskae sein, welches aus einem Niveau deutlich<br />

unterhalb des guembeli–Horizontes stammt <strong>und</strong> damit zweifellos das bisher älteste Zeugnis der Gattung ist.<br />

4 Biostratigraphie <strong>und</strong> Fauna <strong>vom</strong> Schaffhauser Randen<br />

Die biostratigraphische Zonierung sensu ATROPS deckt sich im Profil Almenbüel erstaunlich gut mit den<br />

lithologischen Einheiten. Beginn <strong>und</strong> Ende der Hypselocyclum–Zone, die an dieser Stelle eine Mächtigkeit<br />

von knapp 5 m aufweist, sind durch klare lithologische Wechsel markiert. Eine detaillierte Beschreibung des<br />

Profiles <strong>und</strong> seiner <strong>Ammoniten</strong>fauna ist Gegenstand einer späteren Arbeit. Ich beschränke mich hier auf<br />

einige Bemerkungen zum Übergang von Platynota–Zone zu Hypselocyclum–Zone <strong>und</strong> dem angrenzenden<br />

Bereich, welcher im Zusammenhang mit <strong>Oxydiscites</strong> <strong>und</strong> <strong>Cymaceras</strong> von Interesse ist. Das vollständige<br />

schematische Profil Almenbüel <strong>und</strong> relevante Profil-Ausschnitte im Aufschluss sind in den Abbildungen 3<br />

<strong>und</strong> 4 wiedergegeben. Die Bank-Nummern wurden <strong>vom</strong> Liegenden zum Hangenden mit AL–1 bis AL–35<br />

festgelegt.<br />

4.1 Bemerkungen zum Profil Almenbüel<br />

Die letzte kompakte <strong>und</strong> mächtigere Kalkbank AL–4 der Platynota–Zone besteht aus hellem, scharfkantig<br />

brechenden Kalk <strong>und</strong> ist nicht besonders fossilreich. Orthosphinctes (Ardescia) enayi tritt darin auf. Ein<br />

lithologischer Wechsel zeichnet sich bereits mit der nachfolgenden Bank AL–6 ab, welche oberhalb einer<br />

dünnen Mergellage folgt. Diese stark zerklüftete, dunklere Kalkbank ist als <strong>Ammoniten</strong>breekzie ausgebildet<br />

<strong>und</strong> spielt für die Abgrenzung der Platynota–Zone eine wichtige Rolle: hier tritt Sutneria platynota zum<br />

letzten Mal auf, mit einer Population die dem Morphotyp C nach SCHAIRER entspricht (> 100 horizontierte<br />

Exemplare). Die Faunengesellschaft wird jedoch dominiert durch die in Massen vorkommenden <strong>Ammoniten</strong><br />

aus dem Formenkreis um Orthosphinctes (Ardescia) desmoides <strong>und</strong> proinconditum. Die in der Regel<br />

zwischen 15 <strong>und</strong> 20 cm Durchmesser aufweisenden Gehäuse liegen oft wirr durcheinander, sind mit<br />

Glaukonit überzogen <strong>und</strong> nur in seltenen Fällen komplett. Im Hangenden, mit der Bank AL–7, werden diese<br />

grosswüchsigen Mikrokonche abgelöst durch eine bedeutend kleinerwüchsigere Fauna mit den ersten<br />

Ataxioceras (Schneidia). Hier, an der Basis einer Abfolge von Kalkbänken mit zwischengeschalteten<br />

dickeren Mergellagen, lasse ich die Hypselocyclum–Zone beginnen. Mit dem Horizont AL–8b werden die<br />

echten Ataxioceraten, zur Hauptsache vertreten durch Ataxioceras (Schneidia) lussasense <strong>und</strong> genuinum<br />

sehr schnell zum vorherrschenden Faunenbestandteil. Auch Ataxioceras (Parataxioceras) pseudoeffrenatum<br />

<strong>und</strong> Ataxioceras (Ataxioceras) suberinum (deren Vorgänger bereits in AL–7 auftreten) finden sich<br />

gelegentlich. Die erste Blüte der Ataxioceraten dauert bis zu den Schichten AL–8e/8f, wo der zunehmend<br />

grössere Individuenreichtum von Rasenia (Prorasenia) sp., Ochetoceras sp., Sutneria hoelderi <strong>und</strong> vor allem<br />

Aspidoceras binodum auffällt. Streblites frotho <strong>und</strong> Orthosphinctes (Ardescia) inconditum erscheinen<br />

erstmals mit der Bank AL–11. Creniceras dentatum folgt unmittelbar darauf in AL–13, zusammen mit den<br />

nun vermehrt in Erscheinung tretenden primitiven Vertretern aus dem Formenkreis um Ataxioceras<br />

(Parataxioceras) lothari <strong>und</strong> oppeli sensu ATROPS.<br />

An dieser Stelle ist festzuhalten, dass eine taxonomische Zuordnung von Vertretern der Ataxioceratinae<br />

in manchen Fällen schwierig oder sogar unmöglich ist. Unter solchen Umständen ist es vorteilhaft, wenn<br />

man sich auf Art-Definitionen beziehen kann, welche die Variationsbreite <strong>und</strong> phylogenetische Tendenzen<br />

gebührend berücksichtigen. Um die Ataxioceraten aus dem Profil Almenbüel mit Namen zu benennen,<br />

greife ich daher hauptsächlich zurück auf die Beschreibungen in WEGELE (1929) <strong>und</strong> ATROPS (1982).<br />

Andererseits kann man in der Arbeit von GYGI (2003) die Schaffhauser Ataxioceraten-Fauna sehr gut<br />

wieder erkennen. Einer ihrer typischsten Vertreter an der Basis der Hypselocyclum–Zone möchte ich<br />

deshalb als Ataxioceras (Schneidia) genuinum SCHNEID (sensu GYGI) bezeichnen. Die Art fällt unter<br />

anderem durch die echt polyploken Rippen (mit klarem Spaltpunkt auf Flankenmitte) auf, wie sie nur bei<br />

späten Vertretern von Schneidia zu beobachten ist.


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 8/36<br />

Abb. 3: Schematisches Profil Almenbüel <strong>und</strong> Biostratigraphie


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 9/36<br />

4.2 Das stratigraphische Vorkommen von <strong>Oxydiscites</strong> <strong>und</strong> <strong>Cymaceras</strong> im Profil Almenbüel<br />

<strong>Oxydiscites</strong> laffoni kommt sowohl in der Bank AL–4 als auch zeitgleich mit <strong>Cymaceras</strong> in der Bank AL–6<br />

vor. Ein Nachweis für die Hypselocyclum–Zone konnte nicht erbracht werden. Das im Kapitel 2 erwähnte<br />

Exemplar der Aufsammlung GYGI entstammt der Bank 25 aus Profil RG239. Diese Bank liegt ca. 50 cm<br />

unterhalb des letzten Vorkommens von Sutneria platynota <strong>und</strong> dürfte dem Horizont AL-4 entsprechen. Die<br />

Platynota–Zone hat im Profil RG239 eine Mächtigkeit von etwa 150 cm (obere Zonengrenze nicht genau<br />

festgelegt). Von ähnlichen Verhältnissen darf auch im Profil Almenbüel ausgegangen werden, wo die untere<br />

Zonengrenze nie festgelegt werden konnte.<br />

<strong>Cymaceras</strong> (C.) guembeli ist ein relativ häufiges Faunenelement hauptsächlich der Bank AL–7. Es gibt<br />

zwar einige „frühe“ Belegstücke, die anscheinend aus dem obersten Teil der Bank AL–6 stammen, da sie<br />

entsprechend markiert sind. Den Stücken ist aber keine Inventar-Nummer (F<strong>und</strong>jahr!) zugeteilt, womit der<br />

geforderten Güte der Horizontierung nicht Genüge getan wäre. Somit kann folgende Aussage gemacht<br />

werden: der von SCHICK (2004) ausgeschiedene guembeli–Horizont findet sich im Profil Almenbüel mit der<br />

Bank AL–7 wieder. Er wird durch eine nur 5 bis 10 cm mächtige Schicht repräsentiert, was angesichts der<br />

viel geringeren Mächtigkeit der Hypselocyclum–Zone im Vergleich zu Süddeutschland plausibel ist.<br />

Überraschend ist das Lager des selteneren <strong>Cymaceras</strong> (C.) per<strong>und</strong>atum bedeutend weiter oben, in den<br />

Bänken AL–8f bis AL–9 zu finden. Eine F<strong>und</strong>lücke von gut 70 cm zwischen beiden Formengruppen lässt es<br />

als wahrscheinlich erscheinen, dass die Akme des letzteren in einen zweiten getrennten Horizont fällt, den<br />

ich als per<strong>und</strong>atum–Horizont bezeichnen möchte. Wie das horizontierte Stück von SCHICK (2004) beweist,<br />

dürfte die F<strong>und</strong>lücke nur vorgetäuscht sein. Praktisch sicher ist indessen, dass sich die Verteilung der<br />

Häufigkeit nicht gleichmässig über alle Bänke oberhalb des guembeli–Horizontes erstreckt.<br />

_<br />

_<br />

Abb. 4<br />

Abb. 4: Basis des Profiles Almenbüel mit Detailansicht Zonengrenze, Aufnahme 1989<br />

(weisse Linie: Zonengrenze, rot markierter Streifen: „<strong>Cymaceras</strong>–Schichten")


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 10/36<br />

Das Hauptvorkommen von <strong>Cymaceras</strong> (Trochiskioceras) bidentosum fällt wiederum in die Bank AL–7.<br />

Nur ein unbedeutender Teil der gef<strong>und</strong>enen Exemplare (insgesamt 8 Stücke) stammt sicher aus einem<br />

tieferen (AL–6) oder höheren Lager (AL–8c bis AL–8f). Eine F<strong>und</strong>lücke im eigentlichen Sinn besteht hier<br />

nicht, allerdings nur dank eines einzigen Exemplares aus der Bank AL–8c.<br />

Die Gattung <strong>Cymaceras</strong> erscheint im Profil Almenbüel aufgr<strong>und</strong> bisheriger Erkenntnisse, nach einem<br />

klaren lithologischen Wechsel an der Basis der Schicht AL–6 <strong>und</strong> verschwindet zeitgleich mit dem ersten<br />

Auftreten von Streblites. Zwischen dem ersten <strong>und</strong> letzten Vorkommen von <strong>Cymaceras</strong> (C.) liegen damit<br />

beachtliche 140 cm, was mehr als 25% der Gesamtmächtigkeit der ganzen Hypselocyclum–Zone entspricht.<br />

Wollte man diese Sequenz als „<strong>Cymaceras</strong>–Schichten“ bezeichnen, dann würde sie annähernd einem<br />

„Mittel–Gamma" im Sinne von VEIT (1936) <strong>und</strong> WEGELE (1928) entsprechen.<br />

Bei <strong>Cymaceras</strong> (C.) gilt als Kriterium für das Erreichen des Reifestadiums die morphologische Umgestaltung<br />

der Knoten zu mehr oder weniger feinen Rippen <strong>und</strong> ist verb<strong>und</strong>en mit einem gewissen Mass an<br />

Kielauslenkung. Es fällt auf, dass sich für <strong>Cymaceras</strong> (C.) per<strong>und</strong>atum das Reifestadium signifikant früher<br />

<strong>und</strong> nachhaltiger einstellt, als dies bei <strong>Cymaceras</strong> (C.) guembeli der Fall ist. Denkt man an eine<br />

phylogenetische Entwicklung im Sinne der Palingenese, lässt dies zusammen mit dem stratigraphischen<br />

Bef<strong>und</strong> nur einen Schluss zu: <strong>Cymaceras</strong> (C.) per<strong>und</strong>atum ist der Nachfolger von <strong>Cymaceras</strong> (C.) guembeli<br />

<strong>und</strong> das letzte Glied in der Entwicklungslinie. Am anderen Ende fügt sich <strong>Cymaceras</strong> (C.) franziskae mit<br />

seinen noch bis zuletzt knotenartigen Rippen <strong>und</strong> einer Kielwellung mit kurzer Amplitude gut als Vorgänger<br />

von <strong>Cymaceras</strong> (C.) guembeli in die phylogenetische Entwicklungslinie ein.<br />

Eine wichtige Voraussetzung für die Akzeptanz des viel diskutierten (Sexual-)Dimorphismus zwischen<br />

<strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) <strong>und</strong> <strong>Cymaceras</strong> (Trochiskioceras) ist ein identisches stratigraphisches Verhalten.<br />

Was bei früheren Publikationen schon festgestellt wurde, kann hier nur noch einmal bekräftigt werden:<br />

Auftreten <strong>und</strong> Erlöschen beider Untergattungen erfolgen synchron. Abbildungen, welche den Mikrokonchen<br />

zusammen mit C. (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli zeigen, sind aus SCHAIRER & SCHLAMPP (1991) bekannt. Aus der<br />

Schaffhauser Fauna kann auch ein vergleichbares Handstück aus der Schicht AL–8f (Taf. 11, Fig. 3)<br />

vorgelegt werden, welches C. (Trochiskioceras) bidentosum zusammen mit C. (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum<br />

belegt.<br />

Auch die vorliegende Studie kann keine schlüssige Antwort auf die Frage geben, ob sich für die<br />

offensichtliche morphologische Evolution bei den Makrokonchen eine Parallele bei den Mikrokonchen findet.<br />

Die „späten" Exemplare von <strong>Cymaceras</strong> (Trochiskioceras) unterscheiden sich mit ihren Eigenschaften nicht<br />

von denjenigen aus dem guembeli–Horizont, soweit das an dem spärlichen Material beurteilt werden kann.<br />

Eine den Makrokonchen entsprechende Evolution könnte im Sinne von zunehmender Knotenzahl <strong>und</strong><br />

durchschnittlich höherer Knoten verlaufen.<br />

4.3 Beschreibung <strong>und</strong> Diskussion der Schaffhauser F<strong>und</strong>e<br />

In diesem Abschnitt sind die abgebildeten Exemplare von <strong>Oxydiscites</strong> <strong>und</strong> <strong>Cymaceras</strong> (mit Ausnahme<br />

weniger Belegstücke) unter Angabe der wichtigsten Merkmalswerte tabelliert. Genaue Beschreibungen der<br />

eindrücklichsten F<strong>und</strong>e werden ergänzt durch allgemeine Überlegungen zur Schaffhauser Population.<br />

Abkürzungen in den Tabellen <strong>und</strong> im Text:<br />

DmWk = grösster Durchmesser Wohnkammer [mm]<br />

DmPh = grösster Durchmesser Phragmokon [mm]<br />

Nw = Nabelweite [%]<br />

Wh = Windungshöhe [%]<br />

Wd = Windungsdicke [%]<br />

MR = Marginale Rippen pro ½ Umgang [Anzahl]<br />

MK = Marginale Knoten pro ½ Umgang [Anzahl]<br />

MD = Marginale Dornen + Knoten pro ¾ Umgang [Anzahl]<br />

MZA = Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen (LS = Legat SCHALCH)<br />

NHMB = Naturhistorisches Museum Basel<br />

Bedeutung der unterstrichenen Werte in den Tabellen: Spalte DmWk Wohnkammer ist mit Endm<strong>und</strong>saum<br />

erhalten, Spalte DmPh am Phragmokon ist Lobendrängung zu beobachten. Steht ein Wert in<br />

Klammern ( ), so ist er nur approximativ bestimmt. Zu beachten ist ferner, dass die relative Messgenauigkeit<br />

beim vermessen solch kleiner Objekte schnell bei 2% liegt, <strong>und</strong> daher eine ermittelte Verhältniszahl von<br />

50[%] mit einem absoluten Fehler von +/- 2[%] behaftet sein kann.


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 11/36<br />

Einleitend seien mir einige Bemerkungen zum Erhaltungszustand der <strong>Ammoniten</strong> aus der Tongrube<br />

Biberegg gestattet. Das vorhandene Material zu C. (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli ist nicht besonders gut geeignet<br />

für variationsstatistische Untersuchungen, da praktisch sämtliche Exemplare als unvollständige Steinkerne<br />

(Innenwindungen) vorliegen. So zeigen nur die wenigsten F<strong>und</strong>stücke überhaupt grössere Teile der<br />

Endwohnkammer, <strong>und</strong> bisher wurde nicht ein einziges C. (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli gef<strong>und</strong>en, bei dem der<br />

M<strong>und</strong>saum auch nur im Ansatz erhalten gewesen wäre! Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass bei C.<br />

(<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum das genaue Gegenteil der Fall ist. Unter allen gef<strong>und</strong>enen <strong>und</strong> adulten Stücken<br />

sind nicht weniger als 90% vollständig mit M<strong>und</strong>saum erhalten. Dieser vorteilhafte Erhaltungszustand erlaubt<br />

es, die spirale Eindellung die gegen Ende der Wohnkammer beim Lectotypus der Art beobachtet werden<br />

kann, als charakteristisches Merkmal altersreifer Gehäuse zu interpretieren. Ebenso ist seine auffällige<br />

Skulpturveränderung vor dem M<strong>und</strong>saum keine pathologische Erscheinung, wie die Schaffhauser F<strong>und</strong>e<br />

zeigen. Die kleinwüchsigen C. (Trochiskioceras) bidentosum sind mehrheitlich gut <strong>und</strong> in der Regel mit<br />

vollständiger Wohnkammer erhalten, nicht selten sogar mit M<strong>und</strong>saum. Während bei den F<strong>und</strong>stücken<br />

häufiger Schalenfragmente aus Kalzit beobachtet werden können, sind die längeren Knoten <strong>und</strong> Dornen<br />

meist schon bei der Bergung abgebrochen oder dann kaum unversehrt aus dem Gestein frei zu präparieren.<br />

Beim spärlichen aber gut erhaltenen Material zu <strong>Oxydiscites</strong> ist bemerkenswert, dass nicht der geringste<br />

Hinweis auf eine Zähnelung des Kieles gef<strong>und</strong>en wurde. Dagegen kann Spiralsstreifung in einem Fall (wie<br />

übrigens auch bei mehreren Exemplaren von <strong>Cymaceras</strong>) beobachtet werden.<br />

4.3.1 Merkmalswerte von <strong>Oxydiscites</strong> laffoni (MOESCH) 1867<br />

Tafeln 1 (Fig. 1); 2 (Fig. 1-5); 10 (Fig. 5); 11 (Fig. 3a-b, 4)<br />

_<br />

_<br />

Inventar-Nr. Bank DmPh DmWk Nw Wh Wd MR½<br />

MO.1985/23 (14.09.1985) 37 (52) (22)<br />

MO.1986/11<br />

MO.1991/07 (25.05.1991) AL-4 35<br />

MO.1991/10 (24.08.1991) AL-6a (28) 42 52 20<br />

MO.1992/19 (01.05.1992) AL-6a (28) 37 (22) (22)<br />

MO.2000/01 (11.11.2000) 40 50 17<br />

MZA LS M3/305 (39) (6) (52) (23)<br />

NHMB J 26865 RG239/25 32 25 21<br />

Inv.-Nr. MO.2000/01(Taf. 2, Fig. 3), <strong>Oxydiscites</strong> laffoni. Dieses Exemplar stammt ausnahmsweise nicht<br />

<strong>vom</strong> Profil Almenbüel, sondern ist der im Kapitel 2 erwähnte F<strong>und</strong> aus der Bettlerhalde oberhalb<br />

Merishausen. Das erwachsene Stück hat einen Durchmesser von 40 mm (Holotypus 42 mm) <strong>und</strong> ist<br />

vollständig erhalten, mit zugehörigem Negativ. Die Gehäusespirale zeigt im mittleren Teil der Wohnkammer<br />

einen leichten Knick, sodass ein ziemlich kreisr<strong>und</strong>er Umfang resultiert. Das Gehäuse ist oxycon mit<br />

aufgesetztem Hohlkiel. Dieser ist dort, wo das Fossil noch im Gestein haftet (teilweise als Abdruck),<br />

erhalten. Eine Zähnelung ist nicht zu erkennen. Die leichte Wellung der Externseite ist am deutlichsten<br />

sichtbar im mittleren Teil der Wohnkammer. Die Skulptur besteht aus den für <strong>Oxydiscites</strong> typischen,<br />

stumpfen Sichelrippen. Die Rippen sind im umbilikalen Teil nur als schwache Streifen wahrnehmbar,<br />

verstärken sich gegen Flankenmitte, knicken leicht nach hinten <strong>und</strong> ziehen dann als breite <strong>und</strong> kräftige, nach<br />

vorn offene Bögen zum Kiel. Rippenteilung ist nur ausnahmsweise zu beobachten. Erst auf dem letzten<br />

Achtel der Wohnkammer verlieren die Rippenbögen deutlich an Stärke. Der sehr gut erhaltene M<strong>und</strong>saum<br />

ist wie die Rippen sichelförmig geschwungen, mit schön ausgebildetem Nabelhaken. Dendritische<br />

Strukturen, welche auf den ersten Blick Lobenlinien nicht unähnlich sind, täuschen eine kurze Wohnkammer<br />

vor. Die Lobenlinien sind aber auf der Rückseite gut sichtbar <strong>und</strong> lassen eine Länge von 5/8 Umgang für die<br />

Wohnkammer annehmen. Das Exemplar stammt mitten aus dem Herzen des Randen <strong>und</strong> dürfte im Hinblick<br />

auf F<strong>und</strong>ort <strong>und</strong> Morphologie unter allen bisher bekannten Stücken dem Holotypus am nächsten stehen.<br />

.<br />

Inv.-Nr. MO.1991/10(Taf. 2, Fig. 2), <strong>Oxydiscites</strong> laffoni. Mit diesem interessanten Stück kann das wohl<br />

späteste beobachtete Auftreten der Art belegt werden. Es stammt aus der obersten Bank (AL–6a) der<br />

Platynota–Zone <strong>und</strong> kommt in Gesellschaft mit <strong>Cymaceras</strong> vor. Im direkten Vergleich mit MO.2000/01 ist<br />

das Exemplar mit 42 mm DM etwas grösser. Es weist eine zweifache Abknickung der Wohnkammer auf, <strong>und</strong><br />

die Wellung des Kieles ist ausgeprägter. Auch bei der Skulptur gibt es geringe Abweichungen: die<br />

Sichelrippen sind insgesamt steifer <strong>und</strong> etwas feiner, verlieren zuletzt schneller <strong>und</strong> deutlicher an Stärke,<br />

sodass auf dem letzten Viertel Umgang nur noch <strong>und</strong>eutliche Falten sichtbar sind. Auf Flankenmitte zieht<br />

sich ein feiner spiraler Wulst, welcher die Knickstelle der Rippen markiert, bis zum M<strong>und</strong>saum. Dieser ist<br />

vollständig erhalten, bei einer Wohnkammerlänge von 5/8 Umgang. Deutlich ausgebildete Lobendrängung.


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 12/36<br />

4.3.2 Merkmalswerte von <strong>Cymaceras</strong> franziskae SCHAIRER&SCHLAMPP 1991<br />

Tafeln 1 (Fig. 6) = 5 (Fig. 6)<br />

_<br />

Inventar-Nr. Bank DmPh DmWk Nw Wh Wd MK½<br />

MO.1992/10 (20.06.1992) AL-6a 23 23 12<br />

Inv.-Nr. MO.1992/10(Taf. 1, Fig. 6 a/b), C. (<strong>Cymaceras</strong>) franziskae. Das Exemplar datiert das tiefste<br />

Vorkommen von <strong>Cymaceras</strong> im Profil Almenbüel <strong>und</strong> ist daher von Bedeutung. Es gibt nicht den geringsten<br />

Zweifel daran, dass es aus der Bank AL–6a <strong>und</strong> somit aus einem Horizont mit häufiger Faunengesellschaft<br />

von Sutneria platynota stammt. Betrachtet man SCHICK’s Theorie <strong>vom</strong> guembeli–Horizont an der Basis der<br />

Hypselocyclum–Zone als nicht diskutabel, müsste man das Stück aus rein stratigraphischen Gründen C.<br />

(<strong>Cymaceras</strong>) franziskae zuordnen. Abgesehen <strong>vom</strong> F<strong>und</strong>horizont unterscheidet es sich tatsächlich auch von<br />

einem typischen C. (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli. Das Exemplar ist mit 23 mm DM gerade bis zum Ansatz der<br />

Wohnkammer erhalten. Lobendrängung ist keine zu beobachten. Die Wellung der Externseite setzt sehr früh<br />

ein <strong>und</strong> manifestiert sich in zahlreichen kleinsten Bögen, welche den marginalen Teil der Flanken kaum<br />

beeinflussen. Der aufgesetzte Kiel ist teilweise erhalten <strong>und</strong> seine Zähnelung an einer Stelle noch <strong>und</strong>eutlich<br />

zu erkennen. Bis zum Beginn der Wohnkammer sind keine eigentlichen Rippenbögen zu beobachten,<br />

vielmehr sind die marginalen Knoten zuletzt etwas radial gestreckt <strong>und</strong> erwecken den Eindruck stumpfer<br />

Höcker. Die lateralen Knoten sind relativ grob <strong>und</strong> stehen weit auseinander. An einer Stelle sind die Relikte<br />

der ehemals vorhandenen Spiralstreifung sehr gut zu erkennen. Mit Beginn ventral der Knotenreihe zählt<br />

man bis zum Kiel an die 20 spirale Rillen, die gegen aussen immer näher zusammenrücken. Das Exemplar<br />

in der Publikation von GRADL & SCHAIRER (1997), welches aus einem vergleichbaren Niveau stammt (letzte<br />

Bank mit Sutneria platynota) unterscheidet sich im Gesamthabitus nicht wesentlich. Im Gegensatz zum<br />

Schaffhauser Stück ist bei jenem aber ein grosser Teil der Wohnkammer erhalten.<br />

4.3.3 Merkmalswerte von <strong>Cymaceras</strong> guembeli (OPPEL) 1862<br />

Tafeln 1 (Fig. 2,4,7); 3 (Fig. 1-4); 6 (Fig.6); 10 (Fig. 4)<br />

_<br />

Inventar-Nr. Bank DmPh DmWk Nw Wh Wd MK½<br />

MO.198X/04 6.3 25 46 59 8<br />

MO.1984/20 (10.11.1984) 18 20 33 16<br />

MO.1985/45 18 23 (12) 57 35 14<br />

MO.1988/04 (02.04.1988) 14 19 32 16<br />

MO.1988/27 AL-7 (21) 31 9 57 17<br />

MO.1990/12 (19.10.1990) 20 24 17<br />

MO.1992/11 (20.06.1992) AL-7 20 23 14 56 14<br />

MO.1993/06 AL-7 32 (22)<br />

4.3.4 Merkmalswerte von <strong>Cymaceras</strong> per<strong>und</strong>atum WEGELE 1930<br />

Tafeln 1 (Fig. 8); 4 (Fig. 1-5); 8 (Fig. 3); 10 (Fig. 3); 11 (Fig. 1a-c)<br />

_<br />

Inventar-Nr. Bank DmPh DmWk Nw Wh Wd MR½<br />

MO.1985/14 (14.08.1985) 32 (08) 31<br />

MO.1987/01 (06.04.1987) 19 21 (26)<br />

MO.1989/02 (01.04.1989) AL-9 (32) (30)<br />

MO.1992/02 (04.04.1992) AL-8f 27 (40)<br />

MO.199X/20 AL-8f 13 17 24<br />

MO.2006/01 (01.05.2006) AL-8f 39 (40)<br />

MO.2007/04 (01.05.2007) AL-8f<br />

MO.2007/12 AL-8f 34<br />

MZA LS M3/400 (15) 28 28 (32)


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 13/36<br />

Inv.-Nr. MO.1985/14(Taf. 4, Fig. 1), C. (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum. Ist ein Zufallsf<strong>und</strong> aus der grossen<br />

Schutthalde der Tongrube Biberegg <strong>und</strong> lag dort, wie abgebildet, wohl schon einige Zeit. Das Phragmokon<br />

ist ausgebrochen <strong>und</strong> gibt den Blick frei auf den rückwärtigen Abdruck. Die gesamte Wohnkammer mit einer<br />

Länge von gegen 3/4 Umgang ist ausserordentlich gut erhalten <strong>und</strong> zeigt die bis auf Flankenmitte herab<br />

greifenden Wellen in ihrer vollen Schönheit. Nach fünf grossen Ausschlägen auf der Wohnkammer verflacht<br />

die Wellung abrupt <strong>und</strong> ist bis zum M<strong>und</strong>saum vollständig ausgeklungen. Die Skulptur besteht aus den für C.<br />

(<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum typischen Elementen: eine bis zum M<strong>und</strong>saum reichende, von spiraler Eindellung<br />

begleitete, laterale Knötchenreihe <strong>und</strong> zahlreiche steife, rückwärts gerichtete Marginalrippen, die kurz vor<br />

dem M<strong>und</strong>saum nochmals durch ein paar gröbere Rippen abgelöst werden. Mit seiner Grösse <strong>und</strong> Skulptur<br />

dürfte das Exemplar recht gut einem Morphotyp der Art entsprechen.<br />

Inv.-Nr. MO.1989/02(Taf. 4, Fig. 3), C. (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum. Das Exemplar steht am Ende der<br />

Entwicklungslinie von <strong>Cymaceras</strong>, <strong>und</strong> datiert das letzte Vorkommen der Gattung im Profil Almenbüel. Die<br />

Umstände des Auffindens sind heute noch in bester Erinnerung, war das Stück doch völlig überraschend in<br />

der Bank AL–9 zum Vorschein gekommen. Der Ammonit ist mit 32 mm ausgewachsen, die Wohnkammer<br />

nimmt 3/4 eines Umganges ein <strong>und</strong> ist in der Mitte auseinander gebrochen. Der Kiel ist beim einzigen voll<br />

erhaltenen grösseren Wellenberg mit seiner Zähnelung sehr gut sichtbar. Die Wellung selbst greift auf der<br />

Wohnkammer maximal bis zur Knotenreihe auf Flankenmitte, klingt aber bis zum M<strong>und</strong>saum beinahe<br />

vollständig wieder aus. Der M<strong>und</strong>saum ist sichelförmig ausgebildet, extern <strong>und</strong> in der Fortsetzung der<br />

lateralen Knotenreihe sehr stark vorgezogen, ohne Ausbildung eines Ohres. Kein bisher publiziertes<br />

Exemplar erlaubt es, den M<strong>und</strong>saum besser zu studieren. Das zeigt sich besonders eindrücklich am<br />

Negativ, an dem noch die farblich abgesetzten Schalenrelikte haften. Die laterale Knotenreihe besteht aus<br />

feinen, relativ dicht stehenden Knötchen <strong>und</strong> ist auf der Wohnkammer begleitet von einer geringfügig<br />

nabelwärts gelegenen spiralen Eindellung. Die umbilikalen Rippen sind zu Beginn der Wohnkammer noch<br />

ziemlich kräftig, gehen dann rasch in leichte Falten über <strong>und</strong> verschwinden schliesslich ganz. Die marginale<br />

Skulptur besteht bereits vor Beginn der Wohnkammer aus eigentlichen Rippen, die mit wachsendem<br />

Durchmesser feiner <strong>und</strong> steifer werden. Nahe am M<strong>und</strong>saum ändert der Habitus der Rippen ein weiteres<br />

Mal, indem die stark rursiradiaten <strong>und</strong> geraden Rippchen zu gröberen kurzen Rippenbögen mutieren. Das<br />

Phragmokon ist weitgehend durch umliegendes Gestein verdeckt, Lobendrängung ist nicht zu festzustellen.<br />

Inv.-Nr. MO.1992/02(Taf. 4, Fig. 2), C. (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum. Mikrogerontische Exemplare kommen<br />

unter allen Vertretern der Gattung vor, was ein mit 27 mm Durchmesser kleinwüchsiges C. (<strong>Cymaceras</strong>)<br />

per<strong>und</strong>atum zeigt. Die Wellen des Kieles liegen von der absoluten Grösse her gesehen durchaus im<br />

Variationsbereich von C. (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli, greifen hier aber beinahe bis auf Flankenmitte herab. Die<br />

Länge der Wohnkammer beträgt 3/4 Umgang <strong>und</strong> zeigt die charakteristische spirale Eindellung an ihrem<br />

Ende. Der M<strong>und</strong>saum ist <strong>und</strong>eutlich erhalten. Marginale Knoten sind keine sichtbar, vielmehr besteht die<br />

Skulptur schon zu Beginn der letzten Windung aus eigentlichen Rippenbögen. Diese sind zunächst, im<br />

Verhältnis zur geringen Grösse des Stückes, von relativ kräftiger Natur <strong>und</strong> gehen dann mit dem Auftreten<br />

der grösseren Kielwellen in sehr feine <strong>und</strong> steife ziemlich dicht stehende rursiradiate Rippen über. Auf<br />

Flankenmitte zieht sich eine Reihe dichtstehender Knötchen bis zum M<strong>und</strong>saum.<br />

Inv.-Nr. MO.199X/20(Taf. 4, Fig. 5), C. (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum. Juvenile Exemplare sind aus der<br />

Literatur so gut wie unbekannt, weshalb dem F<strong>und</strong> grosse Bedeutung zukommt. Das Stück hat einen<br />

Durchmesser von 17 mm <strong>und</strong> lässt gerade noch das Ausscheren des Kieles in einer ersten, breiten <strong>und</strong><br />

flachen Welle erkennen. Ein kurzer Teil des Kieles ganz am Ende der erhaltenen Wohnkammer ist nicht<br />

abgeplatzt <strong>und</strong> zeigt eine Zähnelung. Bei adulten Exemplaren beginnt die Wellung stets deutlich vor Beginn<br />

der Endwohnkammer. Bei unserem Stück ist die letzte Sutur bei einem Durchmesser von 13 mm sichtbar, es<br />

handelt sich also mit Sicherheit nicht um eine Innenwindung. Die Marginalskulptur besteht bis knapp vor<br />

Ende des Phragmokons aus Knoten, bereits zu Beginn der Wohnkammer sind feine, nach vorn offene<br />

Rippenbögen ausgebildet. Der Dorsolateralbereich ist glatt. Die Skulptur an diesem Stück zeigt, dass<br />

juvenile Exemplare von C. (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli <strong>und</strong> C. (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum ab einem Durchmesser<br />

von etwa 9-10 mm sicher unterschieden werden können.<br />

Inv.-Nr. MO.2007/04(Taf. 8, Fig. 3), C. (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum. Würde man das Exemplar <strong>vom</strong><br />

umliegenden Gestein befreien, hätte man vermutlich einen vollständig <strong>und</strong> perfekt erhaltenen <strong>Ammoniten</strong><br />

vor Augen. Ich bevorzuge es aber, das interessante Belegstück in unpräpariertem F<strong>und</strong>zustand, in<br />

Gesellschaft mit Ochetoceras canaliferum <strong>und</strong> Sutneria cf. hoelderi zu belassen. Weitgehend von Gestein<br />

verdeckt, glaubt man, nur gerade den inneren Flankenbereich eines unbestimmbaren <strong>Cymaceras</strong> zu<br />

erkennen. Die Andeutung einer letzten mächtigen Kielwelle, die spirale Eindellung auf dem letzten Teil der<br />

Wohnkammer bis zum M<strong>und</strong>saum <strong>und</strong> die feine, steife <strong>und</strong> dichte rursiradiate Berippung als typische<br />

Skulpturelemente lassen an einer Bestimmung als C. (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum aber keinen Zweifel<br />

aufkommen.


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 14/36<br />

4.3.5 Merkmalswerte von <strong>Cymaceras</strong> bidentosum (QUENSTEDT) 1857<br />

Tafeln 1 (Fig. 3,5); 3 (Fig. 5-7); 5 (Fig. 5); 6 (Fig. 5); 7 (Fig. 5); 8 (Fig. 6); 9 (Fig. 5); 10 (Fig. 1-3)<br />

_<br />

Inventar-Nr. Bank DmPh DmWk Nw Wh Wd MD¾<br />

MO.198X/03 6.3 33 39 52 8<br />

MO.1985/12 (10.08.1985) 7.0 10.1 32 43 8<br />

MO.1988/10 (25.04.1988) AL-6b 10.4 35 41 46 6+6<br />

MO.1989/03 (29.04.1989) AL-8c (12.0) (36) 5+6<br />

MO.1989/08 4.7 8.6 37 35 42 13+1<br />

MO.1991/12 (24.08.1991) 12.3 38 37 38 5+5<br />

MO.1995/05 AL-8e 7.1 11.4 41 35 38 4+6<br />

MO.1994/30 AL-7 (6.2) 11.8 36 38 5+5<br />

MO.199X/32 AL-8f ?+9<br />

MO.199X/35 AL-6a 10.4 38 41 41 7+5<br />

Tatsächlich sind aus der westlichen Schwäbischen Alb <strong>und</strong> <strong>vom</strong> Schweizer Jura bisher keine grösseren<br />

Bestände von C. (Trochiskioceras) bidentosum analysiert worden, wie aus der Arbeit von SCHICK (2004) zu<br />

schliessen ist. Mit den zur Verfügung stehenden Stückzahlen aus dem Profil Almenbüel lässt sich diese<br />

Fauna nun gut umschreiben. Im Raume von Schaffhausen finden wir eine Formengruppe vor, die durch eine<br />

markante Skulpturveränderung auf dem letzten Viertel der Wohnkammer charakterisiert ist. Die Dornen<br />

werden ziemlich abrupt durch zahlreiche Knoten, oft sogar nur punktförmige Knötchen, abgelöst. Vergleicht<br />

man die Schaffhauser Population mit der in SCHAIRER & SCHLAMPP (1991) vorgestellten fränkischen Fauna<br />

so stellt man fest, dass bemerkenswert viele der dort abgebildeten Stücke noch bis zum Endm<strong>und</strong>saum<br />

stark beknotet sind, ohne dass eine auffällige Änderung der Skulptur am Ende der Wohnkammer stattfindet.<br />

Obwohl das Zählen der „finalen Knoten“ mit einer gewissen Subjektivität behaftet ist, soll dieser<br />

Sachverhalt auch variationsstatistisch untermauert werden. Die Grenze zwischen letztem Dorn <strong>und</strong> erstem<br />

Knoten lege ich dort, wo die Knotenhöhe wieder unter das Niveau am Ende des Phragmokons reduziert ist.<br />

Oft macht der Erhaltungszustand den Entscheid einfach: die Dornen sind abgebrochen, die kleinen finalen<br />

Knötchen dann wiederum voll erhalten. Im direkten Vergleich soll auch das entsprechende Histogramm aus<br />

SCHAIRER & SCHLAMPP (1991) für die Fauna von Esselberg herangezogen werden, wobei bemerkt werden<br />

muss, dass dort die Summe der Wahrscheinlichkeiten p[%] nicht 1 ergibt. Beiden Verteilungsdiagrammen<br />

liegt eine Kollektion von F<strong>und</strong>stücken zugr<strong>und</strong>e, deren durchschnittliche Anzahl Knoten/Dornen auf dem<br />

letzten halben Umgang der Endwohnkammer bei 8 liegt. Die Variationsbreite für das Attribut „Anzahl finaler<br />

Knoten“, welches das Aussehen ganz erheblich beeinflusst, ist zwar für beide Populationen dieselbe, aber<br />

die Verteilung ist signifikant unterschiedlich.<br />

Abb. 5: C. (Trochiskioceras) bidentosum: Anzahl Knoten vor dem vordersten Dorn


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 15/36<br />

Noch deutlichere Unterschiede zwischen beiden Populationen würde eine Untersuchung des Masses für<br />

die Reduktion der Knotenhöhe ergeben. Hierbei denke ich an das Maximum aller Quotienten, gebildet aus<br />

der Höhe zweier aufeinander folgender Dornen/Knoten auf dem letzten Viertel Umgang der Wohnkammer.<br />

Dieses Mass q K nimmt Werte zwischen 1 (keine Veränderung in der Knotenhöhe) <strong>und</strong> 10 (abrupter<br />

Übergang von Dornen zu punktförmigen Knötchen) an. Allerdings scheitert der Versuch einer solchen<br />

Analyse am unvollständig erhaltenen Material (Antiselektion) <strong>und</strong> der fehlenden Vergleichsmöglichkeit.<br />

ZIEGLER (1979) konnte bei seiner Revision von C. (Trochiskioceras) bidentosum auf ein gutes Dutzend für<br />

Studienzwecke verwertbare Exemplare aus den Beständen des SMNS (Staatliches Museum für Naturk<strong>und</strong>e<br />

in Stuttgart) zurückgreifen. Wenn er zur Skulpturveränderung im letzten Teil der Wohnkammer voll<br />

erwachsener Stücke schreibt „Die Knotenbasis misst hier noch etwa 0.3mm <strong>und</strong> unterschreitet somit fast<br />

noch die Werte <strong>vom</strong> Ende des Phragmokons“, dann vermute ich, dass die Schaffhauser Formengruppe auch<br />

im Schwäbischen Jura vorherrscht.<br />

Die Schaffhauser Population wird gut repräsentiert durch das Exemplar MO.1988/10 (Taf. 3, Fig. 6). Ich<br />

bezeichne die zugr<strong>und</strong>e liegende Formengruppe als Morphotyp B. Typische Stücke der fränkischen<br />

Population, wie etwa das Exemplar 1986 II 90 (SCHAIRER & SCHLAMPP, Taf. 2, Fig. 24) entsprechen dann<br />

einem Morphotyp A. Beide Populationen unterscheiden sich vor allem in den Durchschnittswerten ihrer<br />

Merkmale. Zwei Exemplare mögen diesen Sachverhalt deutlich darlegen: MO.1989/08 (Taf. 3, Fig.7) <strong>und</strong><br />

1986 II 110 (SCHAIRER & SCHLAMPP, Taf. 2, Fig. 16) sind randlich stehende Einzelstücke, die man ohne<br />

weitere Kenntnis des F<strong>und</strong>ortes der jeweils anderen Population zuordnen würde. Da beide Formengruppen<br />

etwa zeitgleich vorkommen, dürften geographische oder ökologische Gründe ihre Unterschiede erklären.<br />

Abb. 6: C. (Trochiskioceras) bidentosum: Morphotypen<br />

Inv.-Nr. MO.1989/08(Taf. 3, Fig. 7), C. (Trochiskioceras) bidentosum (= Morphotyp A). Es handelt es<br />

sich hier in jeder Hinsicht um ein Einzelstück, welches am Rande der Variationsbreite der Population steht.<br />

Das mikrogerontische Exemplar hat einen Durchmesser von 8.6 mm. Bei einer Wohnkammerlänge von 3/4<br />

Umgang ist Lobendrängung zwischen den letzten beiden Suturlinien feststellbar. Der M<strong>und</strong>saum ist sehr gut<br />

erhalten, lateral mit breitem Stiel in ein löffelförmiges Ohr ausgezogen <strong>und</strong> extern kragenförmig aufgestülpt.<br />

An keinem anderen mit M<strong>und</strong>saum erhaltenen Schaffhauser Stück ist ein derartiges „gestieltes Ohr“ zu<br />

beobachten. Auch die Skulptur ist ungewöhnlich. Zwar entspricht die Anordnung der Knoten dem bekannten<br />

(alternierenden) Schema, aber deren Höhe bleibt selbst auf der Mitte der Wohnkammer relativ gering. Die<br />

Knotenbasis ist dort radial verlängert, wodurch die Knoten leicht quer gestellt erscheinen. Auf dem letzten<br />

Viertel der Wohnkammer werden die Knoten kaum schwächer <strong>und</strong> sind noch gross genug, dass sie<br />

abbrechen konnten. Durch das Fehlen der sonst stets zu beobachtenden abrupten Skulpturveränderung auf<br />

der Wohnkammer entspricht die Flankenansicht gar nicht dem für die Schaffhauser Population gewohnten<br />

Bild. Die Anzahl der Knoten auf der Wohnkammer ist ungewöhnlich hoch <strong>und</strong> entspricht dem Maximum aller<br />

vermessenen Stücke. Falten auf der Externseite verbinden die Knoten unregelmässig. Auf Flankenmitte<br />

verläuft eine seichte Rinne mit leicht aufgewulstetem, äusseren Rand. Nach vorn gezogene Fortsätze an<br />

den vordersten Knoten münden in diese Rinne <strong>und</strong> hinterlassen dort knieförmige Verdickungen.


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 16/36<br />

Inv.-Nr. MO.1988/10(Taf. 3, Fig. 5), C. (Trochiskioceras) bidentosum (= Morphotyp B). Fasziniert mit<br />

seiner in Kalzit erhaltenen Schale, deren gelborange Einfärbung von eingelagertem Eisenoxid herrührt. Eine<br />

konventionelle Präparation hätte diese äusserst empfindliche Hülle wohl zerstört. Glücklicherweise ist aber<br />

hier ein Gesteinsbrocken vorteilhaft gebrochen <strong>und</strong> hat den <strong>Ammoniten</strong> wie abgebildet zu Tage gefördert.<br />

Nur im Bereich der Mündung ist infolge Riss des Gesteines die Schale abgeplatzt <strong>und</strong> gibt den Blick frei auf<br />

den Steinkern. Dabei kann eine Schalendicke von 12 bis 17 Mikrometer gemessen werden. Das Stück ist mit<br />

10.4 mm DM eher klein, aber aufgr<strong>und</strong> der Reifeskulptur erwachsen. Die Skulptur unterscheidet sich nicht<br />

von derjenigen die bei Steinkern-Exemplaren beobachtet werden kann. Bis zu einer spiralen Furche am<br />

äusseren Flankendrittel ist die Schale völlig glatt. Die Furche wird zu Beginn der Wohnkammer dadurch<br />

betont, dass sich der innere Flankenteil stark über das Niveau des äusseren heraushebt. Erst gegen Ende<br />

wird der Lateralkanal zunehmend seichter <strong>und</strong> ist am Schluss noch von Rippenknien durchbrochen, welche<br />

parallel zum M<strong>und</strong>saum verlaufen. Dieser bildet einen völlig planen, stielartigen Fortsatz (ohne Ohr) <strong>und</strong> ist<br />

extern aufgebogen. Auf dem letzten Umgang sind marginal zunächst sechs Knoten ausgebildet die<br />

kontinuierlich an Grösse zunehmen <strong>und</strong> dann unvermittelt von vier mächtigen Dornen abgelöst werden. Da<br />

deren Basis nicht mehr r<strong>und</strong>, sondern spiral verlängert ist, springen sie in einem schräg abfallenden Grat zur<br />

Lateralfurche vor, was ihnen den Eindruck von nach hinten gerichteten Stacheln gibt. Auf dem letzten Viertel<br />

Umgang folgen bis unmittelbar zum M<strong>und</strong>saum, mit abruptem Übergang, nochmals sechs kleine Knötchen.<br />

Inv.-Nr. MO.199X/35(Taf. 5, Fig. 5), C. (Trochiskioceras) bidentosum (= Morphotyp B). Das Stück ist in<br />

stratigraphischer Hinsicht von besonderem Interesse, stammt es doch aus der Bank AL–6a <strong>und</strong> datiert das<br />

tiefste Vorkommen der Art im Profil Almenbüel überhaupt. Mit einem Durchmesser von 10.4 mm eher klein,<br />

ist es adult, was durch die gut sichtbare Lobendrängung <strong>und</strong> Reifeskulptur der Wohnkammer angezeigt wird.<br />

Auffallend sind die während aller Wachstumsstadien relativ klein bleibenden Knoten. Die grössten Dornen<br />

der Wohnkammer betragen mit weniger als 50% der Windungshöhe nicht viel mehr als die Hälfte des<br />

Maximalwertes. Die fünf finalen Knötchen sind auf kaum wahrnehmbare Punkte reduziert. Der M<strong>und</strong>saum ist<br />

mässig gut erhalten, mit Andeutung eines lateral vorgezogenen lappigen Fortsatzes. Das Einzelstück stützt<br />

die These, dass die phylogenetische Entwicklung in Richtung kräftigerer <strong>und</strong> höherer Knoten verlaufen<br />

könnte.<br />

Inv.-Nr. MO.1995/05(Taf. 8, Fig. 6), C. (Trochiskioceras) bidentosum (= Morphotyp B). Wurde in der<br />

Bank AL–8e gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> repräsentiert ein „spätes“ Exemplar der Art. Die Skulpturmerkmale bewegen sich<br />

zwanglos in der Variationsbreite der stratigraphisch älteren Stücke. Die Flankenfurche wird <strong>vom</strong> Ende des<br />

Phragmokons bis zum letzten Viertel der Wohnkammer von einem zunächst erheblichen, dann langsam<br />

ausklingenden Flankenknick begleitet. Schliesslich wird der Lateralkanal von zwei deutlichen wulstartigen<br />

Leisten, die bis zum M<strong>und</strong>saum reichen, begrenzt. Die hohen Stacheln sind abgebrochen, die letzten Knoten<br />

auf der Wohnkammer sind vergleichsweise klein. Der M<strong>und</strong>saum ist extern sehr schön zu einer Kapuze<br />

aufgebogen, lässt aber lateral nur gerade den Ansatz eines Lappens erkennen. Mit einem Durchmesser von<br />

11.7 mm entspricht das Stück bezüglich Grösse dem Durchschnitt. Lobendrängung ist erhaltungsbedingt<br />

nicht zu erkennen.<br />

4.4 <strong>Oxydiscites</strong> <strong>und</strong> <strong>Cymaceras</strong> in der Sammlung SCHALCH<br />

Nach den Kriegseinwirkungen in Deutschland, welche die Zerstörung etlicher geologischer Sammlungen<br />

zur Folge hatten, darf das Vermächtnis von SCHALCH als grösste noch erhaltene Regionalsammlung aus<br />

dem Raume Südbadens <strong>und</strong> des Kantons Schaffhausen bezeichnet werden (SCHLATTER 1980). Für das<br />

bessere Verständnis der nachfolgenden Ausführungen möchte ich die Geschichte der Sammlung SCHALCH<br />

in wenigen Sätzen in Erinnerung rufen.<br />

Bereits zu Lebzeiten hatte FERDINAND SCHALCH (1848-1918) der Stadt Schaffhausen seine umfassende<br />

geologisch-paläontologische Privatsammlung geschenkt, <strong>und</strong> daran die Bedingung geknüpft, dass sie der<br />

Allgemeinheit <strong>und</strong> Fachwelt durch Aufbewahrung in geeigneten Räumlichkeiten zugänglich gemacht werde.<br />

Aber erst 20 Jahre nach seinem Tode, mit der Eröffnung des ersten Naturhistorischen Museums im Jahre<br />

1938, konnten die Schenkungsbedingungen recht eigentlich erfüllt werden. Die Freude darüber währte nicht<br />

lange, weil das Museumsgebäude bei der irrtümlichen Bombardierung der Stadt Schaffhausen am 1. April<br />

1944 total zerstört wurde. Die Sammlung SCHALCH konnte zwar in einer Notbergung weitgehend gerettet<br />

werden, die Umstände in der Zeit danach sollten aber ein weiteres mal zu einer langjährigen Phase<br />

provisorischer Auslagerung an mehreren Standorten führen. Erst im Jahre 1976, als die Pläne für ein neues<br />

Naturhistorisches Museum konkret wurden, kam die inzwischen in Vergessenheit geratene Sammlung<br />

wieder ins Gespräch. Es ist der grosse Verdienst von RUDOLF SCHLATTER, die Zentralisierung der Sammlung<br />

in die Wege geleitet <strong>und</strong> ihre Neuordnung <strong>und</strong> Restaurierung zu einem glücklichen Abschluss gebracht zu<br />

haben.


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 17/36<br />

Betrachten wir die Sammlungsbestände des Weissen Jura, die heute mit 29 grossen Schubladen <strong>und</strong><br />

tausenden von F<strong>und</strong>stücken einen vergleichsweise bescheidenen Umfang einnehmen, dann kann seit der<br />

Neuordnung wohl nicht mehr viel geschehen sein. Alle <strong>Ammoniten</strong> werden zwar ziemlich ordentlich in<br />

Plastikbehältern oder Kartons aufbewahrt, sind aber weder inventarisiert noch in irgendeiner Weise<br />

systematisch platziert. Nicht alle Behälter enthalten F<strong>und</strong>gut das nachweislich von SCHALCH stammt <strong>und</strong> die<br />

beigelegten Bestimmungszettel passen nicht in jedem Fall zum Inhalt. Da SCHALCH selbst den Weissen Jura<br />

nie monographisch bearbeitet hatte, anerbot sich somit die einmalige Gelegenheit, eine historische<br />

Sammlung im Hinblick auf <strong>Oxydiscites</strong> <strong>und</strong> <strong>Cymaceras</strong> erstmals genauer untersuchen zu können. Was aus<br />

vorgenannten Gründen eine zeitaufwändige Arbeit war, endete mit erfreulichem Resultat. Neben zwei<br />

unauffälligen Innenwindungen von C. (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli, kam auch ein C. (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum<br />

zum Vorschein <strong>und</strong> völlig unerwartet ein Exemplar von <strong>Oxydiscites</strong> laffoni. Dieses war „versteckt“ in einer<br />

Box mit zwei als „Oecotraustes zio“ bezeichneten <strong>Ammoniten</strong> aus den Quaderkalken. Diese F<strong>und</strong>e<br />

unterstreichen die in SCHLATTER (1980) hervorgehobene Reichhaltigkeit der Sammlung SCHALCH<br />

eindrücklich. Im nachfolgenden möchte ich die beiden aus wissenschaftshistorischer Sicht bedeutsamsten<br />

F<strong>und</strong>e beleuchten.<br />

Inv.-Nr. MZA LS M3/400(Taf. 11, Fig. 1a/b/c), C. (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum. Die beigelegte Etikette<br />

(Format 55x42 mm) zeigt eindeutig das Schriftbild von SCHALCH <strong>und</strong> gehört mit an Sicherheit grenzender<br />

Wahrscheinlichkeit zum F<strong>und</strong>stück:<br />

Ochetoceras gümbeli Opp.<br />

Reineckianus Sch[ichten]<br />

Neue Randensteig<br />

b[ei] Merishausen<br />

Aus der Biographie wissen wir, dass SCHALCH nach längerem Aufenthalt fern seiner Heimat erst im Jahre<br />

1889 als badischer Landesgeologe wieder in die Nähe seiner Vaterstadt zurückkehrte. Andererseits gibt<br />

WEGELE (1930) einen guten Rückblick zur Systematik von <strong>Cymaceras</strong>, aus der die folgenden Sachverhalte<br />

entnommen werden können: (a) der aus dem griechischen hergeleitete Gattungsname Ochetoceras ist vor<br />

1885 noch nicht bekannt, (b) QUENSTEDT bemerkt 1887 beiläufig, dass man ihn (gemeint ist Ammonites<br />

gümbeli) auch <strong>Cymaceras</strong> nennen könnte, <strong>und</strong> (c) diese Bezeichnung wird sich ab dem Jahre 1900,<br />

nachdem sie von HYATT als Gattungsname übernommen wird, bald durchsetzen. Im Weiteren ist die<br />

Terminologie „Reineckianus–Zone“ respektive „Reineckianus–Schichten“ für den F<strong>und</strong>horizont ebenfalls in<br />

der Epoche des zu Ende gehenden 19. Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>und</strong> teilweise noch bis in die zwanziger Jahre des<br />

vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts gebräuchlich. Aus diesen Fakten darf man mit einiger Sicherheit schliessen, dass<br />

unser Exemplar in der Zeit um 1890 bis 1910 gef<strong>und</strong>en wurde. Neben dem von QUENSTEDT 1887 als<br />

Ammonites gümbeli abgebildeten C. (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum (aufbewahrt im staatlichen Museum für<br />

Naturk<strong>und</strong>e in Stuttgart) ist das Museumsstück aus der Sammlung SCHALCH somit das älteste bekannte<br />

seiner Art.<br />

Die Angabe „Reineckianus–Schichten“ (= platynota–Zone) als F<strong>und</strong>horizont wäre aus heutiger Sicht nicht<br />

korrekt. Da wir aber um die geringfügige Mächtigkeit der „<strong>Cymaceras</strong>–Schichten“ in unserem Kanton wissen,<br />

<strong>und</strong> auch spätere Autoren dieser falschen Einschätzung unterlagen (KUHN 1933), kann der Irrtum nicht<br />

erstaunen. Aus paläontologischer Sicht ist die mit 28 mm Durchmesser geringe Grösse des adulten<br />

Exemplares auffällig. Da auch noch die äusseren Spitzen der Flanken bei den grösseren Wellen<br />

abgebrochen sind, wird eine Kielwellung vorgetäuscht, wie sie C. (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli eigen ist.<br />

Tatsächlich greifen die Wellenberge <strong>und</strong> Täler hier aber bis zur Flankenmitte über. Der Umbilikalbereich ist<br />

bis zum Beginn der Wohnkammer relativ grob berippt, dann werden die Rippen schwächer, ohne jedoch<br />

ganz zu erlöschen. Die laterale Knötchenreihe ist deutlich erhaben, reicht bis zum mässig gut erhaltenen<br />

M<strong>und</strong>saum, wo die einzelnen Knötchen weiter auseinander gerückt <strong>und</strong> kräftiger geworden sind. Die sie<br />

begleitende spirale Eindellung ist beidseitig auf dem letzten Viertel der Wohnkammer ersichtlich. Marginal<br />

sind auf dem gesamten sichtbaren Teil des Phragmokons zahlreiche Rippenbögen ausgebildet, die stark<br />

rursiradiat sind <strong>und</strong> sich tangential an die Knötchenreihe anlehnen. Bei den grössten Wellentälern wird die<br />

Berippung steifer oder erlischt auf den Wellenbergen ganz. Marginale Knoten der inneren Windungen sind<br />

nirgends sichtbar. Die Wohnkammer nimmt 7/8 eines Umganges ein. Lobendrängung ist nicht zu<br />

beobachten. Alle Fakten sprechen dafür, diesen <strong>Ammoniten</strong> C. (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum zuzuordnen.<br />

Beim zweiten herausragenden Stück handelt es sich um den <strong>Ammoniten</strong> <strong>Oxydiscites</strong> laffoni, welcher<br />

bekanntlich auf besondere Weise mit dem Kanton Schaffhausen verb<strong>und</strong>en ist, nicht zuletzt durch die<br />

Namensgebung. Der Ammonit wurde <strong>vom</strong> Schweizer Geologen CASIMIR MOESCH im Jahre 1867 erstmals<br />

beschrieben <strong>und</strong> nach seinem Besitzer (auch Finder?), dem Schaffhauser Apotheker <strong>und</strong> Begründer des<br />

ersten naturhistorischen Museums, J.C. LAFFON (1801-1882) benannt. Der Holotypus (Inv.-Nr. Po 8103 in<br />

der geologischen Sammlung der ETH Zürich) stammt seinen weiteren Angaben zufolge <strong>vom</strong> Schaffhauser


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 18/36<br />

Randen. Erinnern wir uns an das im Kapitel 2 skizzierte F<strong>und</strong>polygon, so könnte mit einiger Sicherheit sogar<br />

auf das engere Typusgebiet geschlossen werden.<br />

Inv.-Nr. MZA LS M3/305(Taf. 11, Fig. 3a/b), <strong>Oxydiscites</strong> laffoni. Es fehlt hierzu leider die Etikette, was<br />

angesichts der Odyssee der Sammlung SCHALCH <strong>und</strong> der geschilderten Notbergung während der<br />

Kriegswirren nicht erstaunlich ist. Einige Etiketten dürften dabei verloren gegangen sein. Es besteht jedoch<br />

die berechtigte Hoffnung, dass der Bestimmungszettel nur vertauscht worden ist (siehe Bemerkung oben)<br />

<strong>und</strong> früher oder später in einem anderen Behälter wieder zum Vorschein kommt. Oder könnte es sein, dass<br />

SCHALCH diesen eigentümlichen <strong>Ammoniten</strong>, der zu seiner Zeit nur in einem einzigen Exemplar bekannt war,<br />

gar nicht als Ammonites laffoni erkannte? Wir wissen es nicht. Somit fehlt der endgültige Beweis, dass das<br />

schöne Stück tatsächlich von SCHALCH gef<strong>und</strong>en wurde. Sicher ist nur, dass es sich hierbei um eines der<br />

frühesten entdeckten seiner Art handeln muss!<br />

Aus paläontologischer Sicht verdient die gut sichtbare Spiralstreifung auf dem äusseren Flankenteil am<br />

Ende des Phragmokons besondere Erwähnung, erlaubt doch kein einziges der hier vorgestellten anderen<br />

Schaffhauser Stücke diese Beobachtung. Das Museumsstück ist bis zum M<strong>und</strong>saum vollständig erhalten<br />

<strong>und</strong> nur im äusseren Flankenbereich im mittleren Teil der Wohnkammer nicht ganz komplett. Daher kann<br />

das Ausmass der Kielwellung <strong>und</strong> der Abknickung der Wohnkammer nicht genau beurteilt werden. Beides<br />

scheint indessen (wie beim Holotypus) nicht sehr ausgeprägt zu sein. Andererseits ist die Skulptur derart<br />

typisch, dass auch weniger geübte Betrachter die Zuordnung zur Art sicher vornehmen könnten. Der<br />

Durchmesser des Stückes beträgt geschätzte 40 mm, bei einer Wohnkammerlänge von 5/8 Umgang.<br />

4.5 Formenkreise, die <strong>Cymaceras</strong> nahe stehen<br />

Häufig wird im gleichen Kontext mit <strong>Cymaceras</strong> (<strong>und</strong> <strong>Oxydiscites</strong>) auch Granulochetoceras mit seinen<br />

Vertretern aus den mittleren Weissjuramergeln erwähnt. Neuere Untersuchungen zeigen, dass die<br />

generische Zusammengehörigkeit der verschiedenen Arten dieser <strong>Gattungen</strong> wohl nicht derart eng ist, wie<br />

HÖROLDT (1964) annimmt, der sie alle im Genus Ochetoceras vereint (gemäss derzeitigem Stand der<br />

Forschung können die oben erwähnten <strong>Gattungen</strong> erst auf Stufe der Familie zusammengefasst werden).<br />

Auffällige Konvergenz besteht indessen in der aberranten Form des Kieles, der immer wellenförmige<br />

Ausbuchtungen zeigt: bei <strong>Cymaceras</strong> <strong>und</strong> <strong>Oxydiscites</strong> senkrecht <strong>und</strong> bei Granulochetoceras parallel zur<br />

Medianebene.<br />

Im Profil Almenbüel ist Granulochetoceras argonautoides (MAYER) nachgewiesen durch ein Fragment<br />

(Taf. 1, Fig. 10) <strong>und</strong> eine Innenwindung, beides Lesestücke aus der Hypselocyclum–Zone. Ein direkter<br />

Vergleich mit dem Holotypus (Inv. Nr. L/902 in der Paläontologischen Sammlung der Univ. Zürich) lässt<br />

daran keinen Zweifel aufkommen. Nicht ganz überraschend ist der Umstand, dass die Gattung zumindest<br />

mit einer zweiten Art, welche zwischen letzterem <strong>und</strong> Granulochetoceras cristatum (DIETERICH) 1940<br />

vermittelt, in den mittleren Weissjuramergeln vertreten ist. Es steht hierzu ein sehr schön erhaltenes<br />

Einzelstück aus der Basis der Bank AL–2 (basale Platynota–Zone) zur Disposition, dessen Zuordnung mir<br />

nicht mit der nötigen Gewissheit möglich ist. Im Folgenden die Beschreibung des interessanten F<strong>und</strong>es.<br />

Inv.-Nr. MO.1994/08(Taf. 1, Fig. 9), Granulochetoceras cf. uracense (DIETLEN). Ist der Steinkern eines<br />

vielleicht juvenilen Exemplares. Das Phragmokon lässt keine Details erkennen. Von der Wohnkammer ist ein<br />

beträchtlicher Teil bis zum Kiel vorzüglich erhalten, der Rest scheint noch teilweise im Gestein eingebettet.<br />

Tatsächlich müssen hier aber Teile der Schale schon vor der Einbettung abgebrochen oder abgeschnitten<br />

worden sein. Bei einer angenommenen Länge der Wohnkammer von 3/4 Umgang, hätte das Stück einen<br />

geschätzten Durchmesser von knapp 40 mm erreicht. Der Nabel ist relativ weit <strong>und</strong> mit scharfer, fein<br />

krenulierter Kante ausgebildet. Der Dorsolateralbereich ist abgeflacht <strong>und</strong> weitgehend skulpturlos. Deutlich<br />

unterhalb der Flankenmitte verläuft eine spirale, seichte Rinne, deren innerer Rand aufgewulstet ist. Ventral,<br />

mit geringem Abstand zur Rinne, entspringen leicht rückwärts gerichtete, in regelmässigen Abständen<br />

angeordnete kurze <strong>und</strong> kräftige Rippenbögen. Diese Hauptrippen entstehen mit zunehmendem<br />

Gehäusedurchmesser aus sich radial nach innen streckenden Lateralknoten. Sie sind Ausgangspunkt<br />

feinerer Sek<strong>und</strong>ärrippchen, welche in nach vorn offenen, bisweilen leicht geknickten Bögen schliesslich<br />

radial über den Kamm ziehen. Zwei bis fünf weitere, teilweise im gleichen Punkt ansetzende<br />

Sek<strong>und</strong>arrippchen sind zwischen den Hauptrippen eingeschaltet, sodass der Ventrolateralbereich im<br />

äusseren Drittel dicht berippt erscheint. Der Kiel, dank der einseitigen Einbettung des Fossils im Gestein<br />

bestens erhalten, trägt eine feine Zähnelung. Er ist ab Beginn der Wohnkammer in weiten, flachen Bögen in<br />

der Medianebene gewellt <strong>und</strong> bildet so den charakteristischen Kamm. Die letzte Lobenlinie ist hervorragend<br />

sichtbar, sie zeigt die für Ochetoceras typische Gestaltung nach der Lobenformel E L U 2 U 3 (2 Flanken-<br />

Elemente) mit einfach geknickter Sattelgrenze. Ochetoceras cf. argonautoides MAYER in WEGELE (1930)


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 19/36<br />

unterscheidet sich durch die noch deutlicher beidseitig wulstartig begrenzte Lateralrinne. Der Gesamthabitus<br />

ist aber (soweit es die Abbildung zu erkennen erlaubt) derselbe, sodass beide Stücke der gleichen Art<br />

angehören dürften. Das Original zu Ochetoceras uracense DIETLEN 1911, in WEGELE (1930) erstmals<br />

photographisch abgebildet, weist identische Gehäuseparameter auf. Seine Marginalskulptur ist recht gut<br />

übereinstimmend, mit Ausnahme des einzigen Umstandes, dass sich die äusseren Knoten während keiner<br />

Wachstumsphase radial nach innen zu Rippen strecken <strong>und</strong> so auf der Flankenmitte der Wohnkammer<br />

immer eine breite skulpturlose Eintiefung (wie bei G. argonautoides) sichtbar bleibt.<br />

Die Art Granulochetoceras cristatum kommt nach Ansicht ihres Autors nur im mittleren Weissen Jura<br />

Beta vor <strong>und</strong> hat eine grosse Variationsbreite. DIETERICH (1940) erwähnt in seiner Beschreibung auch das<br />

oben zitierte O. cf. argonautoides (wird später als Kriegsverlust gelten müssen) <strong>und</strong> attestiert dem Stück<br />

grosse Nähe zu seiner neu geschaffenen Spezies, unternimmt aber keinen Versuch die Form systematisch<br />

einzuordnen. Im Rahmen seiner Monographie über Ochetoceras ist HÖROLDT (1964) der bisher letzte Autor,<br />

welcher sich eingehend mit Granulochetoceras befasst. Er spricht aber nur pauschal mit einem Satz von<br />

„cristatum - ähnlichen F<strong>und</strong>en noch in Unter–Gamma“ <strong>und</strong> betrachtet im Übrigen O. (Granulochetoceras)<br />

uracense als synonym mit O. (Granulochetoceras) argonautoides.<br />

Eine Klärung dieser Sachverhalte steht bevor: im Lichte einer unter Federführung von SCHWEIGERT neu<br />

entstehenden Revision von Granulochetoceras kann Granulochetoceras uracense (DIETLEN), die per<br />

Definition von GEYER (1960) gültige Typusart der Gattung, als diejenige Art verstanden werden, welche die<br />

Formen aus Weissem Jura Beta <strong>und</strong> Gamma verbindet. Die Publikation ist frühestens für 2009 geplant.<br />

5 Zusammenfassung <strong>und</strong> Schlussbemerkungen<br />

Viele Fragen zu <strong>Oxydiscites</strong> <strong>und</strong> <strong>Cymaceras</strong>, die während Jahrzehnten offen blieben, konnten innerhalb<br />

der letzten 15 Jahre beantwortet werden. Die neuesten Ergebnisse <strong>vom</strong> Randengebirge des Kanton<br />

Schaffhausen (Nordostschweiz) fügen sich gut in das Gesamtbild ein, welches sich bis dato für diese<br />

<strong>Gattungen</strong> in der Schwäbischen <strong>und</strong> Fränkischen Alb zeigt. Mit dem Antreten des von SCHICK (2004)<br />

geforderten Beweises für die phylogenetische Bedeutung von <strong>Cymaceras</strong> (C.) per<strong>und</strong>atum wird ein kleiner<br />

Beitrag zur Kenntnis der faszinierenden Art geleistet.<br />

Für <strong>Cymaceras</strong> (C.) guembeli sind in Süddeutschland mittlerweile insgesamt mehrere h<strong>und</strong>ert F<strong>und</strong>e<br />

allein in wissenschaftlichen Arbeiten dokumentiert (SCHICK, 2004). Gleichzeitig sind aber aus der Literatur<br />

bisher kaum mehr als ein Dutzend Exemplare von <strong>Cymaceras</strong> (C.) per<strong>und</strong>atum bekannt. Obwohl letzterer<br />

seltener sein dürfte, widerspiegelt diese Relation nicht die wahren Verhältnisse, wie die vorliegende Arbeit<br />

zeigt. Mehr F<strong>und</strong>e von <strong>Cymaceras</strong> (C.) per<strong>und</strong>atum sind zu erwarten, sobald die Bänke für deren Akme<br />

gef<strong>und</strong>en worden sind. Entgegen bisheriger Annahmen (<strong>und</strong> vielleicht überraschend) liegt das grösste<br />

Vorkommen dieser Art weder im guembeli–Horizont noch unmittelbar im Hangenden, sondern bedeutend<br />

höher. In diesem Sinne wären weitere Untersuchungen zur Überprüfung der Existenz eines per<strong>und</strong>atum–<br />

Horizontes in den süddeutschen Profilen zu begrüssen.<br />

Die stratigraphischen Angaben für <strong>Cymaceras</strong> (C.) per<strong>und</strong>atum in WEGELE (1930) bedürfen wohl keiner<br />

Korrektur, sie sind mit dem heutigen Wissen gut vereinbar. Insbesondere dürfte der Lectotypus tatsächlich<br />

aus dem oberen Teil der Suberinus–Zone (= „Mittel–Gamma") stammen, welche approximativ den<br />

„<strong>Cymaceras</strong>–Schichten“ im Profil Almenbüel entspricht. Die Aussagen von KUHN (1933) zum F<strong>und</strong>horizont<br />

von <strong>Cymaceras</strong> (C.) per<strong>und</strong>atum sind hingegen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit falsch.<br />

Der Ammonit Sphaerodomites ebeli (SCHWEIGERT), welcher von SCHWEIGERT (1995) als mutmasslicher<br />

mikrokoncher Partner von <strong>Oxydiscites</strong> laffoni identifiziert <strong>und</strong> neu aufgestellt wurde, konnte bisher weder im<br />

Profil Almenbüel noch an den anderen zitierten Lokalitäten gef<strong>und</strong>en werden.<br />

Vorliegende Arbeit erhebt nicht den Anspruch, sämtliche F<strong>und</strong>orte für <strong>Oxydiscites</strong> <strong>und</strong> <strong>Cymaceras</strong> auf<br />

dem Randen bezeichnet zu haben. Schneidet man nämlich die virtuelle schiefe F<strong>und</strong>ebene (siehe Legende<br />

zu Abb. 2) mit der Topographie des Kantons Schaffhausen, so ergeben sich noch etliche potenzielle<br />

Lagerstätten (die aber in der Regel nicht aufgeschlossen sind). Diesbezüglich interessant ist auch die Nagra-<br />

Sondierbohrung im 14 km entfernten Benken (Landeskarte der Schweiz 1:25000, Blatt 1052 Andelfingen,<br />

Koordinaten 691.000/277.850). Unter Berücksichtigung der Erdkrümmung kann man dort das Vorkommen<br />

der „<strong>Cymaceras</strong>–Schichten“ rein mathematisch auf r<strong>und</strong> 65 m. ü. M. berechnen, d.h. 345 m unter Tage.<br />

Tatsächlich wurden die mittleren Weissjuramergel nach BITTERLI-DREHER (2001) ab einer Teufe von 350 m<br />

bis 361 m gef<strong>und</strong>en. Die Bohrung bestätigt im Übrigen auch die Mächtigkeit von r<strong>und</strong> 10 m für die mittleren<br />

Weissjuramergel (Weisser Jura Gamma) in unserer Gegend.


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 20/36<br />

Verdankungen<br />

Dank gilt zuerst meinem Fre<strong>und</strong> ERICH MILZ (Diessenhofen) für das Überlassen aussergewöhnlicher<br />

F<strong>und</strong>stücke <strong>und</strong> die tatkräftige Unterstützung im Aufschluss während vieler Jahre, was schliesslich zum<br />

guten Gelingen vorliegender Arbeit beigetragen hat. Ohne sein Zutun wäre wohl auch das Interesse an<br />

<strong>Ammoniten</strong> in mir nicht geweckt worden.<br />

Prof. FRANÇOIS ATROPS (Universität Claude Bernard, Lyon), mit dem ich seit 1988 in Kontakt stehe,<br />

verdanke ich professionelle Hilfe bei der Aufnahme des Profiles Almenbüel <strong>und</strong> wertvolle Anregungen,<br />

welche zur Überarbeitung meines ersten Entwurfes führten. Dr. GUENTER SCHWEIGERT (Staatliches Museum<br />

für Naturk<strong>und</strong>e in Stuttgart) hat mit kritischer Durchsicht des Manuskriptes zur Verbesserung in manchen<br />

Details beigetragen. Dr. Urs Weibel (Naturhistorisches Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen) verschaffte<br />

mir freien Zugang zur Sammlung SCHALCH, <strong>und</strong> REINHART GYGI gab die Erlaubnis zur Publikation seines<br />

F<strong>und</strong>es <strong>vom</strong> Randen. Das Original hat in verdankenswerter Weise Dr. WALTER ETTER (Naturhistorisches<br />

Museum Basel) zur Ansicht bereitgestellt <strong>und</strong> in Kopie überlassen.<br />

Von den Privatsammlern HEINZ BAI (Dübendorf) <strong>und</strong> WALTER FÖRDERER (Neuhausen) stammen wertvolle<br />

Hinweise über diverse F<strong>und</strong>stellen für <strong>Oxydiscites</strong> <strong>und</strong> <strong>Cymaceras</strong> auf dem Randen. Schliesslich können die<br />

Grabungen in der Tongrube Biberegg seit dem Jahre 2004 mit dem Einverständnis der Eigentümerin, der<br />

Frei Garten & Erdbau AG in Thayngen, fortgeführt werden.<br />

Schriftenverzeichnis<br />

Um dem Anspruch der Vollständigkeit zu genügen, enthält untenstehende Liste neben Erstpublikation<br />

<strong>und</strong> späteren Revisionen der beschriebenen Arten auch nicht direkt zitierte, weiterführende Literatur im<br />

Zusammenhang mit den Schlüsselwörtern „<strong>Cymaceras</strong>“, „<strong>Oxydiscites</strong>“, „Granulochetoceras“ <strong>und</strong> nicht<br />

zuletzt „Sammlung SCHALCH“ sowie „Randenverwerfung“.<br />

ADELMANN, S. (1982): Selbständige Kartierung entlang der Randenverwerfung (Hegau/Randen) N<br />

Schaffhausen. Dipl.-Kartierung Univ. Heidelberg, 82 S., 15 Abb., 2 Taf., 2 Kt., Heidelberg [Mskr.]<br />

ATROPS, F. (1982): La sous-famille des Ataxioceratinae dans le Kimmeridgien inférieur du sud-est de la<br />

France. Docum. Lab. Geol. Lyon, 83. (p. 1-463)<br />

BITTERLI -DREHER, P. (2001): Die Erdgeschichte des Paläozoikums <strong>und</strong> Mesozoikums der Region<br />

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DIETERICH, E. (1940): Stratigraphie <strong>und</strong> <strong>Ammoniten</strong>fauna des Weissen Jura Beta in Württemberg: Jh. Ver.<br />

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Naturk. in Württemberg, 67 (p. 330-332)<br />

GEYER, O. F. (1960): über <strong>Oxydiscites</strong> DACQUÉ, ein Beitrag zur Kenntnis der Ochetocertinae. Neues Jb.<br />

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GYGI, R. (2003): Perisphinctacean ammonites of the Late Jurassic in northern Switzerland. Schweizerische<br />

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<strong>und</strong> Ochetoceras unter besonderer Berücksichtigung des Hohlkiels. Diss. Univ. Tübingen. (p. 1-105)


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 21/36<br />

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QUENSTEDT, F. A. (1887/88): Die <strong>Ammoniten</strong> des Schwäbischen Jura. Band III. Der Weisse Jura. Verlag E.<br />

Schweizerbart, 1887 (p. 817-944) <strong>und</strong> 1888 (p. 945-1140).<br />

RAKUS, M. (1959): <strong>Cymaceras</strong> guembeli (OPPEL 1863). Nový druh pre Centrálne Karpaty. Geol. práce.<br />

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Schaffhausen 1:25000. Grossherzogliche Badische geologische Landesanstalt, mit Erläuterungen<br />

SCHICK, H. W. (2003): Bedeutende Leitammoniten im Unter-Kimmeridgium der Schwäbischen <strong>und</strong> der<br />

Fränkischen Alb: <strong>Cymaceras</strong> guembeli (OPPEL) <strong>und</strong> Ardescia perayensis ATROPS. Terra Nostra, 2003/5<br />

(140-141)<br />

SCHICK, H. W. (2004): The stratigraphical significance of <strong>Cymaceras</strong> guembeli for the bo<strong>und</strong>ary between the<br />

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Zitteliana, A, 44 (51-59)<br />

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SCHLAMPP, V. (1992): Die Ochetoceratinae. Faszinierende <strong>Ammoniten</strong>gruppe aus dem Malm. Fossilien, 9 (p.<br />

113-119), Goldschneck-Verlag, Korb<br />

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Schalch (1818-1848). Paläont. Z., 53 (237-247)<br />

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SCHWEIGERT, G. (1995): Neues über <strong>Oxydiscites</strong> DACQUÉ. Stuttgarter Beitr. zur Naturk., B, 232, 13pp<br />

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Sphaerodomites ROLLIER 1909. Strigoceratidae, Middle – Late Jurassic: Profil 16 (57-71)<br />

VEIT, E. (1936): Geologische Untersuchungen im Gebiet des oberen Filstales: Jh. Ver. vaterl. Naturk. in<br />

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Mittelfrankens: Palaeontographica, A, 71 (p. 117-210) <strong>und</strong> 72 (p. 1-94).<br />

WEGELE, L. (1930): Beiträge zur Kenntnis von Stratigraphie <strong>und</strong> Fauna des süddeutschen Oberen Juras:<br />

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Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 22/36<br />

Tafelerklärungen<br />

Soweit nichts anderes vermerkt ist, werden F<strong>und</strong>stücke aus dem Profil Almenbüel (leg. MOOR) abgebildet.<br />

Einheitsstrecken vermitteln den Bezug zur absoluten Grösse. Der bei den Figuren angegebene Abbildungs-<br />

Massstab (x1, x1.5 etc.) ist relevant für die Druckversion der Tafeln im Format A5. Neben <strong>Cymaceras</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Oxydiscites</strong> wird auch die typische begleitende <strong>Ammoniten</strong>fauna aus den „<strong>Cymaceras</strong>–Schichten" gezeigt.<br />

Sämtliche F<strong>und</strong>stücke der Tafeln 1 bis 10 befinden sich derzeit in der Privatsammlung des Verfassers <strong>und</strong><br />

sollen nach seinem Willen später in die Bestände des Naturhistorischen Museums zu Allerheiligen (MZA) in<br />

Schaffhausen übergehen. Die Originale zu den Figuren 1 <strong>und</strong> 3 der Tafel 11 gehören zur Sammlung<br />

SCHALCH daselbst, das Original zu Figur 4 wird im Naturhistorischen Museum Basel (NHMB) aufbewahrt.<br />

Tafel 1. Zur Bestimmung von <strong>Cymaceras</strong> <strong>und</strong> <strong>Oxydiscites</strong><br />

Figuren 1-3: Charakteristische Merkmale Kielwellung <strong>und</strong> alternierend stehende Dornen<br />

1: MO.1986/11 (Lesestück) <strong>Oxydiscites</strong> laffoni (MOESCH)<br />

2: MO.1993/06 (AL–7) <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli (OPPEL)<br />

3: MO.1985/12 (Lesestück) <strong>Cymaceras</strong> (Trochiskioceras) bidentosum (QUENSTEDT)<br />

Figuren 4-5: Dimorphismus Ähnlichkeit jugendlicher Wachstumsstadien<br />

4: MO.198X/03 (Lesestück) <strong>Cymaceras</strong> (Trochiskioceras) bidentosum (QUENSTEDT)<br />

5: MO.198X/04 (Lesestück) <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli (OPPEL)<br />

Figuren 6-8: Phylogenetische Entwicklungsreihe Möglichkeit zur artlichen Abtrennung<br />

6: MO.1992/10 (AL–6a) <strong>Cymaceras</strong> (C.) franziskae SCHAIRER &SCHLAMPP<br />

7: MO.1985/45 (Lesestück) <strong>Cymaceras</strong> (C.) guembeli (OPPEL)<br />

8: MO.1987/01 (Lesestück) <strong>Cymaceras</strong> (C.) per<strong>und</strong>atum WEGELE<br />

(a: Flankenansicht, b: Externseite)<br />

Figuren 9-10: Unterschiede zu nahe stehenden Formen Granulochetoceras<br />

9: MO.1994/08 (AL–2 Basis) Granulochetoceras cf. uracense (DIETLEN)<br />

10: MO.1988/05 (Lesestück) Granulochetoceras argonautoides (MAYER)<br />

Tafel 2. <strong>Oxydiscites</strong> laffoni (MOESCH)<br />

Figur 1: MO.1985/23<br />

(Lesestück)<br />

Figur 2: MO.1992/19<br />

(Bank AL–6a)<br />

Figur 3: MO.2000/01<br />

(F<strong>und</strong>ort: Acker der Bettlerhalde bei Merishausen)<br />

Figur 4: MO.1991/07<br />

(Bank AL–4)<br />

Figur 5: MO.1991/10 (leg. MILZ)<br />

(Bank AL–6a)<br />

Tafel 3. <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli (OPPEL)<br />

Figur 1: MO.1988/27<br />

(Bank AL–7)<br />

Figur 2: MO.1988/04 (leg. ALTHAUS)<br />

(Lesestück)<br />

Figur 3: MO.1990/12<br />

(Lesestück)<br />

Figur 4: MO.1984/20 (leg. MILZ)<br />

(Lesestück)


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 23/36<br />

Tafel 3. <strong>Cymaceras</strong> (Trochiskioceras) bidentosum (QUENSTEDT)<br />

Figur 5: MO.1988/10<br />

(Bank AL–6b)<br />

Figur 6: MO.1991/12<br />

(Lesestück)<br />

Figur 7: MO.1989/08<br />

(Lesestück)<br />

Tafel 4. <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum WEGELE<br />

Figur 1: MO.1985/14 (leg. MILZ)<br />

(Lesestück)<br />

Figur 2: MO.1992/02<br />

(Bank AL–8f)<br />

Figur 3: MO.1989/02<br />

(Bank AL–9)<br />

Figur 4: MO.2006/01<br />

(Bank AL–8f)<br />

Figur 5: MO.199X/20<br />

(Lesestück)<br />

Tafel 5. Typische <strong>Ammoniten</strong> aus den „<strong>Cymaceras</strong>–Schichten“ (unten)<br />

Figur 1: MO.199X/41 Orthospinctes (Ardescia) enayi ATROPS<br />

(Bank AL–6)<br />

Figur 2: MO.1989/05 Orthosphinctes (Ardescia) desmoides quenstedti ATROPS<br />

(Bank AL–6a)<br />

Figur 3: MO.1984/30 Sutneria platynota (REINECKE)<br />

(Bank AL–6)<br />

Figur 4: MO.199X/40 Sutneria platynota (REINECKE)<br />

(Bank AL–6a)<br />

Figur 5: MO.199X/35 <strong>Cymaceras</strong> (Trochiskioceras) bidentosum (QUENSTEDT)<br />

(Bank AL–6a)<br />

Figur 6: MO.1992/10 <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) franziskae SCHAIRER &SCHLAMPP<br />

(Bank AL–6a)<br />

Tafel 6. Typische <strong>Ammoniten</strong> aus den „<strong>Cymaceras</strong>–Schichten“ (unten)<br />

Figur 1: MO.1992/09 Orthosphinctes (Ardescia) schaireri ATROPS<br />

(Bank AL–7)<br />

Figur 2: MO.1992/08 Ataxioceras (Parataxioceras) aff. pseudoeffrenatum WEGELE<br />

(Bank AL–7)<br />

Figur 3: MO.1991/14 Ataxioceras (Ataxioceras) subinvolutum (SIEMIRADZKI)<br />

(Bank AL–7)<br />

Figur 4: MO.199X/00 Ataxioceras (Schneidia) aff. lussasense ATROPS<br />

(Bank AL–7)<br />

Figur 5: MO.1993/05 <strong>Cymaceras</strong> (Trochiskioceras) bidentosum (QUENSTEDT)<br />

(Bank AL–7)<br />

Figur 6: MO.1992/11 <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli (OPPEL)<br />

(Bank AL–7)<br />

Tafel 7. Typische <strong>Ammoniten</strong> aus den „<strong>Cymaceras</strong>–Schichten“ (mitte)<br />

Figur 1: MO.1985/38 Ataxioceras (Parataxioceras) pseudoeffrenatum WEGELE<br />

Bank (AL–8b/d)


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 24/36<br />

Figur 2: MO.1984/18 Ataxioceras (Schneidia) genuinum SCHNEID (sensu GYGI)<br />

Bank (AL–8b/d)<br />

Figur 3: MO.1985/49 Ataxioceras (Ataxioceras) suberinum (AMMON)<br />

Bank (AL–8b/d)<br />

Figur 4: MO.1986/40 Ataxioceras (Schneidia) lussasense ATROPS<br />

Bank (AL–8b/d)<br />

Figur 5: MO.1989/03 <strong>Cymaceras</strong> (Trochiskioceras) bidentosum (QUENSTEDT)<br />

(Bank AL–8c)<br />

Tafel 8. Typische <strong>Ammoniten</strong> aus den „<strong>Cymaceras</strong>–Schichten” (oben)<br />

Figur 1: MO.1987/31 Rasenia (Prorasenia) heeri (MOESCH)<br />

(Bank AL–8f)<br />

Figur 2: MO.1993/12 Taramelliceras (Metahaploceras) nodosiusculum (FONTANNES)<br />

?(Bank AL–8f)<br />

Figur 3: MO.2007/04 <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum WEGELE mit Ochetoceras canaliferum (OPPEL)<br />

(Bank AL–8f)<br />

Figur 4: MO.1995/09 Aspidoceras binodum (OPPEL)<br />

(Bank AL–9)<br />

Figur 5: MO.1991/09 Sutneria hoelderi ZEISS<br />

(Bank AL–9)<br />

Figur 6: MO.1995/05 <strong>Cymaceras</strong> (Trochiskioceras) bidentosum (QUENSTEDT)<br />

(Bank AL–8e)<br />

Tafel 9. Typische <strong>Ammoniten</strong> aus den „<strong>Cymaceras</strong>–Schichten” (oben)<br />

Figur 1: MO.1987/31 Rasenia (Prorasenia) sp. Grabgemeinschaft von 10 Stücken (5 nicht sichtbar)<br />

(Bank AL–8f)<br />

Figur 2: MO.1987/13 Sutneria hoelderi ZEISS<br />

(Bank AL–8f)<br />

Figur 3: MO.2007/30 Aspidoceras cf. altenense (OPPEL)<br />

(Bank AL–9)<br />

Figur 4: MO.2005/09 Ochetoceras canaliferum (OPPEL)<br />

(Bank AL–9)<br />

Figur 5: MO.199X/32 <strong>Cymaceras</strong> (Trochiskioceras) bidentosum (QUENSTEDT)<br />

(Bank AL–8f)<br />

Figur 6: MO.199X/36 Glochiceras (Lingulaticeras) nudatum (OPPEL)<br />

(Bank AL–8f)<br />

Tafel 10. Schwierigere Erkennung der F<strong>und</strong>e im Aufschluss<br />

Figur 1: MO.2007/22 <strong>Cymaceras</strong> (Trochiskioceras) bidentosum (QUENSTEDT)<br />

(Bank AL–7)<br />

Figur 2: MO.2007/16 <strong>Cymaceras</strong> (Trochiskioceras) bidentosum (QUENSTEDT)<br />

(Bank AL–7)<br />

Figur 3: MO.2007/12 <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum WEGELE mit C. (T.) bidentosum (QUENSTEDT)<br />

(Bank AL–8f)<br />

Figur 4: MO.2007/15 <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli (OPPEL)<br />

(Bank AL–7)<br />

Figur 5: MO.2000/01) <strong>Oxydiscites</strong> laffoni (MOESCH)<br />

(Lesestück)<br />

Tafel 11. Schaffhauser F<strong>und</strong>e in Museen<br />

Figur 1: MZA LS M3/400 (leg. SCHALCH) <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum WEGELE<br />

F<strong>und</strong>ort: Randensteig bei Merishausen<br />

(a <strong>und</strong> b: Flankensansicht, c: Externseite)<br />

Figur 2: Bestimmungszettel von F. SCHALCH, dem Stück MZA LS M3/400 beigelegt.


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 25/36<br />

Figur 3: MZA LS M3/305 (leg. SCHALCH?) <strong>Oxydiscites</strong> laffoni (MOESCH)<br />

F<strong>und</strong>ort: unbekannt (?Summerhalde oder ?Merishausen)<br />

(a: Flankensansicht, b: Spiralstreifung)<br />

Figur 4: NHMB J 26865 (leg. GYGI) <strong>Oxydiscites</strong> laffoni (MOESCH)<br />

F<strong>und</strong>ort: Summerhalde, Profil RG239/25<br />

Anschrift des Verfassers:<br />

Enrico Moor<br />

Dipl. Math. ETH<br />

Stammerstrasse 22<br />

CH-8260 Stein am Rhein<br />

Fertigstellung: Vorstudie (Juni 2007) <strong>und</strong> Manuskript (Juni 2008)


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 26/36<br />

Tafel 1<br />

3b<br />

5 (x2.5)<br />

____________________________________<br />

1 cm<br />

1 (x1.25) 2 (x1.25) 3a (x2.5) 4 (x2.5)<br />

6a (x1.25) 7a (x1.25) 8a (x1.25)<br />

6b 7b 8b<br />

_____________<br />

1 cm<br />

9 (x1.25) 10 (x1.25)


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 27/36<br />

Tafel 2<br />

1 (x1) 2 (x1)<br />

__________<br />

1 cm<br />

3a (x1)<br />

3b<br />

4 (x1) 5 (x1)


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 28/36<br />

Tafel 3<br />

2 (x1.25)<br />

3 (x1.25)<br />

1 (x1.25)<br />

_____________<br />

1 cm<br />

4 (x1.25)<br />

5 (x3.5)<br />

__________________________________________________<br />

1 cm<br />

6 (x3.5)<br />

7 (x3.5)


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 29/36<br />

Tafel 4<br />

1 (x1.25) 2 (x1.25)<br />

_____________<br />

1 cm<br />

3a (x1.25)<br />

3b<br />

4 (x1.25)<br />

5 (x1.25)


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 30/36<br />

_____________<br />

1 cm<br />

Tafel 5<br />

3 (x1.25)<br />

5 (x2.5)<br />

____________________________________<br />

1 cm<br />

1 (x0.7)<br />

6 (x1.25)<br />

_____________<br />

1 cm<br />

__________<br />

1 cm<br />

2 (x0.7) 4 (x1.25)


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 31/36<br />

Tafel 6<br />

__________<br />

1 cm<br />

____________________________________<br />

1 cm<br />

1 (x1)<br />

2 (x1)<br />

_____________<br />

1 cm<br />

5 (x2.5)<br />

6 (x1.25)<br />

__________<br />

1 cm<br />

3 (x1) 4 (x1)


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 32/36<br />

Tafel 7<br />

__________<br />

1 cm<br />

1 (x0.7)<br />

2 (x0.7)<br />

____________________________________<br />

1 cm<br />

5 (x2.5)<br />

__________<br />

1 cm<br />

3 (x0.7) 4 (x0.7)


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 33/36<br />

Tafel 8<br />

_____________<br />

1 cm<br />

1 (x1.25)<br />

__________<br />

1 cm<br />

2 (x1)<br />

6 (x2.5)<br />

3 (x1)<br />

____________________________________<br />

1 cm<br />

4 (x1.25)<br />

_____________<br />

1 cm<br />

5 (x2.5)


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 34/36<br />

Tafel 9<br />

__________<br />

1 cm<br />

_____________<br />

1 cm<br />

6 (x1)<br />

1 (x1.25)<br />

5 (x2.5)<br />

____________________________________<br />

1 cm<br />

__________<br />

1 cm<br />

2 (x2.5)<br />

4 (x1)<br />

_____________<br />

1 cm<br />

3 (x1.25)


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 35/36<br />

Tafel 10<br />

__________<br />

1 cm<br />

1 (x1) 2 (x1)<br />

+------------------------------+ +-------------------------------+<br />

3 (x1)<br />

__________<br />

1 cm<br />

4 (x1) 5 (x1)


Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 36/36<br />

Tafel 11<br />

_____________<br />

1 cm<br />

1a (x1.25) 1c (x1.25) 1b (x1.25)<br />

2 (x1)<br />

__________<br />

1 cm<br />

4 (x1)<br />

____________________________________<br />

1 cm<br />

__________<br />

1 cm<br />

3a (x1)<br />

3b (x2.5)

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