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Ammoniten-Gattungen Oxydiscites und Cymaceras vom ... - NGSH

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Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 10/36<br />

Das Hauptvorkommen von <strong>Cymaceras</strong> (Trochiskioceras) bidentosum fällt wiederum in die Bank AL–7.<br />

Nur ein unbedeutender Teil der gef<strong>und</strong>enen Exemplare (insgesamt 8 Stücke) stammt sicher aus einem<br />

tieferen (AL–6) oder höheren Lager (AL–8c bis AL–8f). Eine F<strong>und</strong>lücke im eigentlichen Sinn besteht hier<br />

nicht, allerdings nur dank eines einzigen Exemplares aus der Bank AL–8c.<br />

Die Gattung <strong>Cymaceras</strong> erscheint im Profil Almenbüel aufgr<strong>und</strong> bisheriger Erkenntnisse, nach einem<br />

klaren lithologischen Wechsel an der Basis der Schicht AL–6 <strong>und</strong> verschwindet zeitgleich mit dem ersten<br />

Auftreten von Streblites. Zwischen dem ersten <strong>und</strong> letzten Vorkommen von <strong>Cymaceras</strong> (C.) liegen damit<br />

beachtliche 140 cm, was mehr als 25% der Gesamtmächtigkeit der ganzen Hypselocyclum–Zone entspricht.<br />

Wollte man diese Sequenz als „<strong>Cymaceras</strong>–Schichten“ bezeichnen, dann würde sie annähernd einem<br />

„Mittel–Gamma" im Sinne von VEIT (1936) <strong>und</strong> WEGELE (1928) entsprechen.<br />

Bei <strong>Cymaceras</strong> (C.) gilt als Kriterium für das Erreichen des Reifestadiums die morphologische Umgestaltung<br />

der Knoten zu mehr oder weniger feinen Rippen <strong>und</strong> ist verb<strong>und</strong>en mit einem gewissen Mass an<br />

Kielauslenkung. Es fällt auf, dass sich für <strong>Cymaceras</strong> (C.) per<strong>und</strong>atum das Reifestadium signifikant früher<br />

<strong>und</strong> nachhaltiger einstellt, als dies bei <strong>Cymaceras</strong> (C.) guembeli der Fall ist. Denkt man an eine<br />

phylogenetische Entwicklung im Sinne der Palingenese, lässt dies zusammen mit dem stratigraphischen<br />

Bef<strong>und</strong> nur einen Schluss zu: <strong>Cymaceras</strong> (C.) per<strong>und</strong>atum ist der Nachfolger von <strong>Cymaceras</strong> (C.) guembeli<br />

<strong>und</strong> das letzte Glied in der Entwicklungslinie. Am anderen Ende fügt sich <strong>Cymaceras</strong> (C.) franziskae mit<br />

seinen noch bis zuletzt knotenartigen Rippen <strong>und</strong> einer Kielwellung mit kurzer Amplitude gut als Vorgänger<br />

von <strong>Cymaceras</strong> (C.) guembeli in die phylogenetische Entwicklungslinie ein.<br />

Eine wichtige Voraussetzung für die Akzeptanz des viel diskutierten (Sexual-)Dimorphismus zwischen<br />

<strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) <strong>und</strong> <strong>Cymaceras</strong> (Trochiskioceras) ist ein identisches stratigraphisches Verhalten.<br />

Was bei früheren Publikationen schon festgestellt wurde, kann hier nur noch einmal bekräftigt werden:<br />

Auftreten <strong>und</strong> Erlöschen beider Untergattungen erfolgen synchron. Abbildungen, welche den Mikrokonchen<br />

zusammen mit C. (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli zeigen, sind aus SCHAIRER & SCHLAMPP (1991) bekannt. Aus der<br />

Schaffhauser Fauna kann auch ein vergleichbares Handstück aus der Schicht AL–8f (Taf. 11, Fig. 3)<br />

vorgelegt werden, welches C. (Trochiskioceras) bidentosum zusammen mit C. (<strong>Cymaceras</strong>) per<strong>und</strong>atum<br />

belegt.<br />

Auch die vorliegende Studie kann keine schlüssige Antwort auf die Frage geben, ob sich für die<br />

offensichtliche morphologische Evolution bei den Makrokonchen eine Parallele bei den Mikrokonchen findet.<br />

Die „späten" Exemplare von <strong>Cymaceras</strong> (Trochiskioceras) unterscheiden sich mit ihren Eigenschaften nicht<br />

von denjenigen aus dem guembeli–Horizont, soweit das an dem spärlichen Material beurteilt werden kann.<br />

Eine den Makrokonchen entsprechende Evolution könnte im Sinne von zunehmender Knotenzahl <strong>und</strong><br />

durchschnittlich höherer Knoten verlaufen.<br />

4.3 Beschreibung <strong>und</strong> Diskussion der Schaffhauser F<strong>und</strong>e<br />

In diesem Abschnitt sind die abgebildeten Exemplare von <strong>Oxydiscites</strong> <strong>und</strong> <strong>Cymaceras</strong> (mit Ausnahme<br />

weniger Belegstücke) unter Angabe der wichtigsten Merkmalswerte tabelliert. Genaue Beschreibungen der<br />

eindrücklichsten F<strong>und</strong>e werden ergänzt durch allgemeine Überlegungen zur Schaffhauser Population.<br />

Abkürzungen in den Tabellen <strong>und</strong> im Text:<br />

DmWk = grösster Durchmesser Wohnkammer [mm]<br />

DmPh = grösster Durchmesser Phragmokon [mm]<br />

Nw = Nabelweite [%]<br />

Wh = Windungshöhe [%]<br />

Wd = Windungsdicke [%]<br />

MR = Marginale Rippen pro ½ Umgang [Anzahl]<br />

MK = Marginale Knoten pro ½ Umgang [Anzahl]<br />

MD = Marginale Dornen + Knoten pro ¾ Umgang [Anzahl]<br />

MZA = Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen (LS = Legat SCHALCH)<br />

NHMB = Naturhistorisches Museum Basel<br />

Bedeutung der unterstrichenen Werte in den Tabellen: Spalte DmWk Wohnkammer ist mit Endm<strong>und</strong>saum<br />

erhalten, Spalte DmPh am Phragmokon ist Lobendrängung zu beobachten. Steht ein Wert in<br />

Klammern ( ), so ist er nur approximativ bestimmt. Zu beachten ist ferner, dass die relative Messgenauigkeit<br />

beim vermessen solch kleiner Objekte schnell bei 2% liegt, <strong>und</strong> daher eine ermittelte Verhältniszahl von<br />

50[%] mit einem absoluten Fehler von +/- 2[%] behaftet sein kann.

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