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Ammoniten-Gattungen Oxydiscites und Cymaceras vom ... - NGSH

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Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 15/36<br />

Noch deutlichere Unterschiede zwischen beiden Populationen würde eine Untersuchung des Masses für<br />

die Reduktion der Knotenhöhe ergeben. Hierbei denke ich an das Maximum aller Quotienten, gebildet aus<br />

der Höhe zweier aufeinander folgender Dornen/Knoten auf dem letzten Viertel Umgang der Wohnkammer.<br />

Dieses Mass q K nimmt Werte zwischen 1 (keine Veränderung in der Knotenhöhe) <strong>und</strong> 10 (abrupter<br />

Übergang von Dornen zu punktförmigen Knötchen) an. Allerdings scheitert der Versuch einer solchen<br />

Analyse am unvollständig erhaltenen Material (Antiselektion) <strong>und</strong> der fehlenden Vergleichsmöglichkeit.<br />

ZIEGLER (1979) konnte bei seiner Revision von C. (Trochiskioceras) bidentosum auf ein gutes Dutzend für<br />

Studienzwecke verwertbare Exemplare aus den Beständen des SMNS (Staatliches Museum für Naturk<strong>und</strong>e<br />

in Stuttgart) zurückgreifen. Wenn er zur Skulpturveränderung im letzten Teil der Wohnkammer voll<br />

erwachsener Stücke schreibt „Die Knotenbasis misst hier noch etwa 0.3mm <strong>und</strong> unterschreitet somit fast<br />

noch die Werte <strong>vom</strong> Ende des Phragmokons“, dann vermute ich, dass die Schaffhauser Formengruppe auch<br />

im Schwäbischen Jura vorherrscht.<br />

Die Schaffhauser Population wird gut repräsentiert durch das Exemplar MO.1988/10 (Taf. 3, Fig. 6). Ich<br />

bezeichne die zugr<strong>und</strong>e liegende Formengruppe als Morphotyp B. Typische Stücke der fränkischen<br />

Population, wie etwa das Exemplar 1986 II 90 (SCHAIRER & SCHLAMPP, Taf. 2, Fig. 24) entsprechen dann<br />

einem Morphotyp A. Beide Populationen unterscheiden sich vor allem in den Durchschnittswerten ihrer<br />

Merkmale. Zwei Exemplare mögen diesen Sachverhalt deutlich darlegen: MO.1989/08 (Taf. 3, Fig.7) <strong>und</strong><br />

1986 II 110 (SCHAIRER & SCHLAMPP, Taf. 2, Fig. 16) sind randlich stehende Einzelstücke, die man ohne<br />

weitere Kenntnis des F<strong>und</strong>ortes der jeweils anderen Population zuordnen würde. Da beide Formengruppen<br />

etwa zeitgleich vorkommen, dürften geographische oder ökologische Gründe ihre Unterschiede erklären.<br />

Abb. 6: C. (Trochiskioceras) bidentosum: Morphotypen<br />

Inv.-Nr. MO.1989/08(Taf. 3, Fig. 7), C. (Trochiskioceras) bidentosum (= Morphotyp A). Es handelt es<br />

sich hier in jeder Hinsicht um ein Einzelstück, welches am Rande der Variationsbreite der Population steht.<br />

Das mikrogerontische Exemplar hat einen Durchmesser von 8.6 mm. Bei einer Wohnkammerlänge von 3/4<br />

Umgang ist Lobendrängung zwischen den letzten beiden Suturlinien feststellbar. Der M<strong>und</strong>saum ist sehr gut<br />

erhalten, lateral mit breitem Stiel in ein löffelförmiges Ohr ausgezogen <strong>und</strong> extern kragenförmig aufgestülpt.<br />

An keinem anderen mit M<strong>und</strong>saum erhaltenen Schaffhauser Stück ist ein derartiges „gestieltes Ohr“ zu<br />

beobachten. Auch die Skulptur ist ungewöhnlich. Zwar entspricht die Anordnung der Knoten dem bekannten<br />

(alternierenden) Schema, aber deren Höhe bleibt selbst auf der Mitte der Wohnkammer relativ gering. Die<br />

Knotenbasis ist dort radial verlängert, wodurch die Knoten leicht quer gestellt erscheinen. Auf dem letzten<br />

Viertel der Wohnkammer werden die Knoten kaum schwächer <strong>und</strong> sind noch gross genug, dass sie<br />

abbrechen konnten. Durch das Fehlen der sonst stets zu beobachtenden abrupten Skulpturveränderung auf<br />

der Wohnkammer entspricht die Flankenansicht gar nicht dem für die Schaffhauser Population gewohnten<br />

Bild. Die Anzahl der Knoten auf der Wohnkammer ist ungewöhnlich hoch <strong>und</strong> entspricht dem Maximum aller<br />

vermessenen Stücke. Falten auf der Externseite verbinden die Knoten unregelmässig. Auf Flankenmitte<br />

verläuft eine seichte Rinne mit leicht aufgewulstetem, äusseren Rand. Nach vorn gezogene Fortsätze an<br />

den vordersten Knoten münden in diese Rinne <strong>und</strong> hinterlassen dort knieförmige Verdickungen.

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