Ammoniten-Gattungen Oxydiscites und Cymaceras vom ... - NGSH
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Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 4/36<br />
3 Zusammenfassung der bisherigen Forschungsergebnisse<br />
Die stratigraphischen Resultate dieser Arbeit müssen im Kontext mit dem bekannten Wissen gesehen<br />
werden. Dieses Kapitel gibt einen kurzen Überblick über die bisherigen Untersuchungen zu <strong>Oxydiscites</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Cymaceras</strong> im süddeutschen Raum (Baden-Württemberg <strong>und</strong> Franken). Im Sinne der Vollständigkeit dürfen<br />
hier auch Systematik <strong>und</strong> kurze Beschreibungen der Arten nicht fehlen. Erfahrungen aus eigenem Material<br />
lasse ich dabei einfliessen, ohne explizit auf die Schaffhauser F<strong>und</strong>stücke Bezug zu nehmen. Diese sollen<br />
im Kapitel 4 näher beschrieben <strong>und</strong> diskutiert werden.<br />
3.1 Systematik <strong>und</strong> Beschreibung der Arten<br />
Dank der Einzigartigkeit von <strong>Oxydiscites</strong> <strong>und</strong> <strong>Cymaceras</strong> <strong>und</strong> einer recht geringen Variationsbreite ihrer<br />
arttypischen Merkmale ist eine sichere Bestimmung in der Regel möglich. Allerdings vermag auch die beste<br />
Beschreibung nicht darüber hinweg zu täuschen, dass es im Aufschluss viel Erfahrung braucht, um die noch<br />
im Gestein eingebetteten, oft nur partiell sichtbaren oder gelegentlich schlecht erhaltenen F<strong>und</strong>e überhaupt<br />
zu identifizieren. Auch die sehr seltenen jugendlichen Stadien sind etwas schwieriger einzuordnen. Mit der<br />
Tafel 1 wird der Versuch unternommen, die Charakteristiken <strong>und</strong> wesentlichen Merkmale der Arten, ihre<br />
teilweise kongruenten Jugendstadien sowie die Ähnlichkeiten zu einigen „nahe“ stehenden <strong>Ammoniten</strong> rein<br />
bildlich darzustellen. Tafel 10 soll die nicht einfache Erkennung von F<strong>und</strong>en im Aufschluss verdeutlichen.<br />
An dieser Stelle verweise ich auf die ausführlichen <strong>und</strong> vorzüglichen paläontologischen Beschreibungen<br />
<strong>und</strong> Variationsstatistiken, welche für <strong>Cymaceras</strong> in SCHAIRER & SCHLAMPP (1991) <strong>und</strong> für <strong>Oxydiscites</strong> in<br />
GEYER (1960) zu finden sind. Überlegungen zu verwandtschaftlichen Beziehungen müssen in der<br />
vorliegenden Arbeit ganz ausgeklammert bleiben, die neueren Forschungsresultate in SCHWEIGERT (1995/<br />
1999) sind hierzu wegweisend.<br />
3.1.1 <strong>Oxydiscites</strong> laffoni (MOESCH)<br />
1867 Ammonites laffoni – MOESCH: 293, Tab. 1, Fig. 4<br />
1876 Ammonites (Amaltheus) laffoni – DE LORIOL: 23, pl. 2, fig. 2<br />
1960 <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Oxydiscites</strong>) laffoni – GEYER: 417, Fig. 5-7<br />
1964 Ochetoceras (<strong>Oxydiscites</strong>) laffoni – HÖROLDT: 93, Taf. 6, Fig. 8<br />
1995 <strong>Oxydiscites</strong> laffoni – SCHWEIGERT: Taf. 1, Fig. 1-7<br />
Holotypus : Original zu MOESCH<br />
Locus typicus : Randen (Kt. Schaffhausen)<br />
Stratum typicum : Badener Schichten = mittlere Weissjuramergel<br />
B e s c h r e i b u n g. Maximaler Durchmesser bis wenig über 40 mm. Gehäuse sehr engnabelig <strong>und</strong><br />
flach scheibenförmig. Externseite zugespitzt mit aufgesetztem, fein gezähnten Kiel. Auf dem letzten halben<br />
Umgang leichte Wellung der Externseite gegen die Flanken. Stumpfe Sichelrippen, mit breiten, kräftig<br />
ausgebildeten marginalen Bögen <strong>und</strong> dünneren Rippenstielen. Keine Knoten. Skulptur am Ende der<br />
Wohnkammer abgeschwächt. Spiralstreifung im Bereich des Phragmokons. Wohnkammer einen 5/8<br />
Umgang einnehmend, in der Aufrollungsspirale des Gehäuses etwas abgeknickt. M<strong>und</strong>saum sichelförmig,<br />
lateral <strong>und</strong> extern leicht vorgezogen, mit Nabelhaken.<br />
K u r z d i a g n o s e. Typisch für <strong>Oxydiscites</strong> laffoni ist die leichte Wellung der Externseite in Verbindung<br />
mit den breiten <strong>und</strong> stumpfen Sichelrippen, einer Kombination von Merkmalen die einzigartig ist.<br />
V a r i a t i o n s b r e i t e. Die Wellung kann bis zur Unauffälligkeit reduziert sein. Die Abknickung der<br />
Wohnkammer kann fehlen oder doppelt vorhanden sein. Die Rippen haben mehr oder weniger stark<br />
sichelförmigen Charakter. Auf Flankenmitte ist gelegentlich ein spiraler Wulst zu beobachten, welcher die<br />
Knickstelle der Rippen markiert. Einige der beschriebenen Attribute können erhaltungsbedingt fehlen.<br />
.<br />
3.1.2 <strong>Cymaceras</strong> (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli (OPPEL)<br />
1862 Ammonites guembeli – OPPEL: 159 (Fussnote)<br />
1863 Ammonites guembeli – OPPEL: 197, Taf. 51, Fig. 5-7<br />
1878 Ammonites (Harpoceras) guembeli – DE LORIOL: 122, Taf. 20, Fig. 5<br />
1887 Ammonites gümbeli – QUENSTEDT: 842, Taf. 92, Fig. 17-18<br />
1929 Ochetoceras (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli – WEGELE: 10 (104), Taf. 25 (1), Fig. 6<br />
1930 <strong>Cymaceras</strong> guembeli – WEGELE: 37, Fig. 1-6<br />
1933 <strong>Cymaceras</strong> schattenbergi n. sp. – KUHN: 318, Abb. 1<br />
1964 Ochetoceras (<strong>Cymaceras</strong>) guembeli – HÖROLDT: 88, Taf. 6, Fig. 5-6