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Ammoniten-Gattungen Oxydiscites und Cymaceras vom ... - NGSH

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Mitt. natf. Ges. Schaffhausen, 49, Schaffhausen 2009 [Mskr.] 6/36<br />

3.1.5 <strong>Cymaceras</strong> (Trochiskioceras) bidentosum (QUENSTEDT)<br />

1857 Ammonites bidentosus – QUENSTEDT: 616, Taf. 76, Fig. 4<br />

1878 Ammonites bidentosum – DE LORIOL: 124, pl. 20, Fig. 4<br />

1888 Ammonites bidentosus – QUENSTEDT: 984, Taf. 109, Fig. 6-7<br />

1979 <strong>Cymaceras</strong> bidentosum – ZIEGLER: 281, Abb. 1A-E,H<br />

1991 <strong>Cymaceras</strong> (Trochiskioceras) bidentosum – SCHAIRER & SCHLAMPP: 109, Taf. 2: 9-25, Taf. 3: 1-14<br />

Lectotypus : Original zu QUENSTEDT (1857)<br />

Locus typicus : Mühlheim an der Donau (Baden-Württemberg)<br />

Stratum typicum : Weisser Jura Gamma<br />

B e s c h r e i b u n g. Mit einem Durchmesser von maximal 12 mm einer der kleinsten <strong>Ammoniten</strong> des<br />

Weissen Jura. Gehäuse mässig involut bis evolut mit r<strong>und</strong>lichen Umgängen. Auf Flankenmitte verläuft ein<br />

spiraler Wulst oder Flankenknick, oft begleitet von einer Lateralfurche. Die Skulptur besteht aus marginalen<br />

Knoten. Ab Beginn des letzten Umganges nehmen die Knoten kontinuierlich an Grösse zu, wachsen sich in<br />

spiraler Richtung gestreckt zu eigentlichen Dornen aus, <strong>und</strong> werden auf dem letzten 1/4 Umgang wieder<br />

tendenziell kleiner. Die Wohnkammer nimmt einen 3/4 Umgang ein. M<strong>und</strong>saum mit externer Kapuze <strong>und</strong><br />

lateral stielartig ausgezogenem Ohr oder lappigem Fortsatz. Die Lobenlinie ist fast unzerschlitzt.<br />

K u r z d i a g n o s e. Typisch für C. (Trochiskioceras) bidentosum ist seine geringe Grösse verb<strong>und</strong>en<br />

mit einer Wohnkammer, die durch beidseitig alternierend auf den Externschultern stehende Dornen <strong>und</strong><br />

Knoten dominiert wird.<br />

V a r i a t i o n s b r e i t e. Anzahl <strong>und</strong> Grösse der Knoten <strong>und</strong> Dornen, die bis 100% der Windungshöhe<br />

erreichen. Die Abschwächung der Skulpur am Ende der Wohnkammer kann sehr abrupt oder fliessend sein.<br />

Die Grössenvariation ist beachtlich: mikrogerontische Exemplare erreichen 60% der maximalen Endgrösse.<br />

3.2 Die stratigraphischen Untersuchungen in Süddeutschland<br />

Für <strong>Oxydiscites</strong> laffoni gibt GEYER (1960) als F<strong>und</strong>horizont die Platynota–Zone an. Dem Autor sind neben<br />

dem Holotypus lediglich zwei weitere Exemplare aus dem Schwäbischen Jura bekannt. Auch SCHWEIGERT<br />

(1995) kann bei seiner Revision der Gattung, nur auf spärliches zusätzliches Material zurückgreifen <strong>und</strong><br />

bildet die bekannten Exemplare neu ab. Er hält fest, dass sämtliche süddeutschen Stücke offensichtlich aus<br />

der tieferen Platynota–Zone stammen. Die wenigen Exemplare die seither von engagierten Sammlern<br />

gef<strong>und</strong>en (<strong>und</strong> veröffentlicht) wurden, sind nicht feinstratigraphisch horizontiert.<br />

<strong>Cymaceras</strong> wurde schon früh als Leitfossil des Weissen Jura Gamma (= mittlere Weissjuramergel)<br />

erkannt. Doch erst zu Beginn der dreissiger Jahre des vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts, mit dem Aufkommen der<br />

Lokalstratigraphie in Süddeutschland, konnte erstmals etwas Genaueres über den F<strong>und</strong>horizont<br />

veröffentlicht werden. WEGELE (1930) stellt <strong>Cymaceras</strong> (C.) im Rahmen einer Revision der Gattung in sein<br />

für den Fränkischen Jura definiertes „Mittel–Gamma" <strong>und</strong> zwar hauptsächlich in den oberen Teil. VEIT (1936)<br />

berichtet als erster von einer eigentlichen gümbeli–Leitbank, die er in zwei seiner Profile ausscheidet. Die<br />

Bank liegt in 1/5 der Höhe des von ihm für den Schwäbischen Jura festgelegten „Mittel–Gamma". Beide<br />

Autoren scheiden ein „Mittel–Gamma" aus, welches im Liegenden durch das letzte Aufblühen von Sutneria<br />

platynota <strong>und</strong> im Hangenden durch das erste Auftreten von Oecotraustes dentatus (= Creniceras dentatum)<br />

begrenzt ist. KUHN (1933) widerspricht <strong>und</strong> glaubt, dass einige der fränkischen Stücke in WEGELE (1930),<br />

darunter den von ihm gef<strong>und</strong>enen Paratypen von <strong>Cymaceras</strong> (C.) per<strong>und</strong>atum, der tieferen Platynota–Zone<br />

zugeordnet werden müssen.<br />

Beinahe 50 Jahre verstreichen ohne wesentlich neue Erkenntnisse. ZIEGLER (1979) gibt bei seiner<br />

Revision für <strong>Cymaceras</strong> (T.) bidentosum wie alle früheren Autoren die Platynota–Zone als F<strong>und</strong>horizont an.<br />

Aufgr<strong>und</strong> vermeintlich unterschiedlicher stratigraphischer Vorkommen hält er einen Dimorphismus mit<br />

<strong>Cymaceras</strong> (C.) für unwahrscheinlich. Zu jener Zeit gilt <strong>Cymaceras</strong> (T.) bidentosum noch zu Recht als<br />

„einer der seltensten <strong>Ammoniten</strong> des Weissen Jura“ (Zitat ZIEGLER).<br />

Das reichhaltige <strong>und</strong> hervorragende Material, welches der Arbeit von SCHAIRER & SCHLAMPP (1991)<br />

zugr<strong>und</strong>e liegt (<strong>und</strong> zur Begründung der neuen Art <strong>Cymaceras</strong> franziskae führt), ist nicht horizontiert. Die<br />

Autoren vermuten anhand der Begleitfauna <strong>und</strong> anderer Sachverhalte das Hauptvorkommen für <strong>Cymaceras</strong><br />

in der basalen Hypselocyclum–Zone. Ein paar Jahre später, mit GRADL & SCHAIRER (1997), bestätigen<br />

feinstratigraphisch horizontierte F<strong>und</strong>e diese Annahme. Im beschriebenen Profil wird ein zweites Exemplar<br />

von <strong>Cymaceras</strong> franziskae (in der letzten Bank mit Sutneria platynota) gef<strong>und</strong>en. Die in der Folge erstmals<br />

formulierte Vermutung einer phylogenetischen Reihe, welche von C. franziskae über C. guembeli zu C.<br />

per<strong>und</strong>atum führt, beruhte für letzteren auf einer persönlichen Mitteilung von E. MOOR an einen der Autoren.

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