Miteinander Füreinander 1/2013 - Pro-talis.de

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„Am Mühlenberg” in Eutin Peterstraße 21 23701 Eutin Telefon 04521 774-0 am-muehlenberg@pro-talis.de Neue Kollegin. Wanda Scholz, zusätzliche Betreuungskraft nach §87b, hat im Umgang mit demenzkranken Menschen viel Fingerspitzengefühl. Seit Anfang März verstärkt Wanda Scholz den sozialen Dienst im PRO TALIS Seniorenzentrum „Am Mühlenberg“. Die gebürtige Polin ist Pflegehelferin und hat eine Zusatzausbildung nach § 87b SGB XI abgeschlossen. Das heißt, dass sie speziell für die Betreuung und Aktivierung von Menschen mit Alterserkrankungen wie Demenz ausgebildet wurde. Zu ihren Aufgaben zählt die Begleitung der Senioren bei alltäglichen Tätigkeiten wie Spaziergängen, Vorlesen oder Basteln. „Durch ihre freundliche und fröhliche Art ist es ihr innerhalb kurzer Zeit gelungen, gute Kontakte zu den Bewohnern zu knüpfen“, lobte ihre Teamkollegin Heike Bonkowski. 10
„Am Mühlenberg” in Eutin Von Lettland über Kopenhagen nach Kiel. Das sind traurige Erinnerungen. Diesen Abend werde ich nie vergessen: Die Heimat so verlassen zu müssen. Ich fragte: „Hätten wir uns nicht gegen die Russen stellen können?“ Mein Vater versuchte mich zu trösten: „Wir können uns doch nicht gegen Panzer stellen.“ Als wir unser Land verließen, war ich 22, meine Schwester 19 und mein kleiner Bruder 6 Jahre alt. „Ich könnte noch viele lustige und schöne, aber auch traurige Geschichten erzählen“, sagte Zigrida Bruders. Zigrida Bruders, seit 2008 Bewohnerin im Seniorenzentrum „Am Mühlenberg“, spricht über ihre Kriegserinnerungen: „1922 wurde ich in Libau/Lettland geboren. Ich erinnere mich gern an die Zeit in meiner Heimat. An die eisige Kälte, die Schlittenfahrten im Winter, an den Frühling, wenn die Birken Wasser lassen mussten. Zuhause gab es eine Mühle, die tagein, tagaus arbeitete. Nur am Weihnachtsmorgen nicht, da wurde ich dann von der Stille, die im Haus herrschte, wach. Das war das Schönste an Weihnachten, diese Ruhe und alle hatten Zeit. Dann wurde alles anders. 1944 waren Geschütze der Russen zu hören, sie standen 30 Kilometer vor Libau. Da besorgte mein Vater Schiffskarten für die Flucht. Rasch musste das Nötigste eingepackt werden. Bei Sonnenuntergang mussten alle an Bord sein. Die Männer sangen zum Abschied das Lettland-Lied. Mit dem Schiff ging es nach Danzig, dann mit dem Zug nach Stettin. Eigentlich sollte es weitergehen nach Berlin, doch die Russen standen zwischen Stettin und Berlin. So sind wir an der Küste entlang nach Binz gekommen. Von dort aus fanden wir ein Schiff, das nach Dänemark fuhr. Auf diesem Schiff waren auch Kinder eines Waisenhauses im Lagerraum untergebracht. Es gab kaum etwas zu essen oder zu trinken für sie. Ich weiß noch, dass eine sehr energische Kinderkrankenschwester sich so lange mit dem Kapitän angelegt hatte, bis dieser dann im Hafen von Kopenhagen das Rote Kreuz für die Kinder an Bord holte. Von Dänemark aus ging es dann endlich nach Kiel. Aber der Schrecken und die Angst waren riesig, als wir dort ankamen. Ich war sehr aufgewühlt und habe meinen Vater gefragt, warum wir um die halbe Welt gefahren sind, wenn die Russen nun auch hier wären? An Land nämlich standen viele Autos mit einem weißen Stern an der Seite. Ich dachte, es wären die Russen, die schneller hier waren als wir. Doch es waren Engländer. Ich hatte den weißen Stern der Engländer mit dem roten Stern der Russen verwechselt. Diesen riesengroßen Stein, der mir vom Herzen gefallen ist, werde ich nie vergessen! 11
Seite 1 und 2: Jahrgang 10, Heft April 2013 Mitein
Seite 3 und 4: Editorial Eine Bereicherung für Ha
Seite 5 und 6: „Am Humboldtplatz” in Rheine Er
Seite 7 und 8: „Am alten Hasetor” in Haselünn
Seite 9: „Am Mühlenberg” in Eutin Peter
Seite 13 und 14: „Am Solebad” in Werne Kochen wi
Seite 15 und 16: „An der Böhme” in Walsrode Qui
Seite 17 und 18: „Alte Feuerwache“ in Marl Garma
Seite 19 und 20: „Am Volkspark” in Marl Breite S
Seite 21 und 22: Bewohner berichten von früher „A
Seite 23 und 24: Lebensqualität. • Spanferkel vom

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