TG-GC-MS-Kopplung - Netzsch-Gerätebau GmbH.
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Analysieren & Prüfen<br />
<strong>TG</strong>-<strong>GC</strong>-<strong>MS</strong>-<strong>Kopplung</strong><br />
Emissionsgasanalyse mit chromatografischer Vortrennung<br />
Leading Thermal Analysis
Thermogravimetrie und Emissionsgasanalyse<br />
Thermogravimetrie (<strong>TG</strong>, <strong>TG</strong>A) und Simultane Thermoanalyse (STA)<br />
Thermogravimetrie (<strong>TG</strong>, <strong>TG</strong>A) und<br />
Simultane Thermoanalyse (STA) – in<br />
erster Linie simultane <strong>TG</strong>-DSC (Dynamische<br />
Differenz-Kalorimetrie) – sind<br />
weit verbreitete analytische Methoden<br />
zur Forschung und Qualitätskontrolle<br />
an verschiedensten anorganischen und<br />
organischen Materialien und Produkten.<br />
Oftmals reicht jedoch die Bestimmung<br />
von Massen- und Enthalpieänderungen<br />
bei einer thermischen Behandlung nicht<br />
aus; zusätzliche Angaben über die Art<br />
der flüchtigen Zersetzungsprodukte, die<br />
während chemischer Reaktionen, thermisch<br />
induzierter Umwandlungen, Verdampfung<br />
und Zersetzung entweichen,<br />
sind nötig um einen tieferen Einblick<br />
in die Natur, Struktur und Zusammensetzung<br />
der Materialien zu gewinnen.<br />
Aufgrund des vertikalen Aufbaus der<br />
NETZSCH-Thermowaagen und STA-<br />
Systeme mit der Probenanordnung oberhalb<br />
der Waage wird die natürliche Strömung<br />
des erwärmten Gases im Ofen<br />
nach oben beibehalten. Dieses Design<br />
ist ideal für die <strong>Kopplung</strong> von Gasanalyseeinrichtungen<br />
direkt am beheizten<br />
Ofenauslass.<br />
eindeutige Identifizierung und Interpretation<br />
verhindern. Hier findet die<br />
Gaschromatografie (<strong>GC</strong>) ihr Einsatzfeld.<br />
<strong>TG</strong>-Informationen<br />
Entwässerung<br />
Lösemittelabspaltung<br />
Binderausbrennen<br />
Zersetzung<br />
Pyrolyse<br />
Verbrennung<br />
Oxidation<br />
Korrosion<br />
Verdampfung<br />
Zusammensetzung<br />
Aschegehalt<br />
Die Massenspektrometrie (<strong>MS</strong>) ist die<br />
umfassendste Methode zur Gasanalyse<br />
mit einer Empfindlichkeit bis in den<br />
ppm/ppb-Bereich, guter Massenauflösung<br />
und hoher Nachweisgeschwindigkeit.<br />
Die direkte <strong>Kopplung</strong> von<br />
Quadrupol-Massenspektrometern (Q<strong>MS</strong>)<br />
– z.B. Aëolos ® oder SKIMMER – an eine<br />
<strong>TG</strong> oder STA wurde von NETZSCH vor<br />
35 Jahren eingeführt und hat sich vielfach<br />
bewährt. Bei der Bestimmung von<br />
einzelnen Komponenten in einer Gasmischung<br />
stößt diese online-<strong>Kopplung</strong><br />
jedoch oftmals an Grenzen, die eine<br />
2
Gaschromatografie (<strong>GC</strong>) – Massenspektrometrie (<strong>MS</strong>)<br />
Die Gaschromatografie ist eine hoch<br />
auflösende Methode zur Trennung<br />
flüchtiger und semiflüchtiger Verbindungen.<br />
Die Trennung von Gasmischungen<br />
basiert auf den Unterschieden<br />
in der Komponentenverteilung<br />
zwischen einer stationären Phase<br />
(z .B. innere Beschichtung der Kapillare)<br />
und einer mobilen Phase (Spülgas; z. B.<br />
Helium, Stickstoff, Argon, Wasserstoff).<br />
Gaskomponenten mit niedriger Affinität<br />
zu der stationären Phase, aber höherer<br />
Affinität zu der mobilen Phase werden<br />
vom Spülgas sofort weggeführt, wobei<br />
Gase mit einer hohen Affinität zu der<br />
stationären Phase mit einer relativ<br />
signifikanten Zeitverzögerung („Retentionszeit”)<br />
folgen.<br />
Ein Quadrupol-Massenspektrometer<br />
wird als Detektionssystem am Auslass<br />
der <strong>GC</strong>-Trennsäule eingesetzt und<br />
zeichnet die Zeitverteilung der getrennten<br />
Gaskomponenten im Spülgasfluss<br />
auf. Aufgrund dieser Vortrennung<br />
der Gase durch den <strong>GC</strong> und die<br />
Empfindlichkeit und Auflösung des <strong>MS</strong><br />
lassen sich Strukturinfomationen<br />
gewinnen, die eine genaue Identifizierung<br />
der meisten Verbindungen<br />
erlauben.<br />
Mobile Phase<br />
Die mobile Phase im <strong>GC</strong> ist ein Gas;<br />
deshalb müssen alle Analyten in<br />
Gasform in die Trennsäule des <strong>GC</strong><br />
eingeführt werden.<br />
Stationäre Phase<br />
Beim derzeitigen Stand der Technik ist<br />
die stationäre Phase im <strong>GC</strong> für gewöhnlich<br />
eine Polymerbeschichtung in einer<br />
langen und engen Quarzglaskapillare<br />
(„Trennsäule”).<br />
<strong>MS</strong>-Informationen<br />
Gasnachweis<br />
Gasidentifizierung<br />
Festkörper-Gas-Reaktion<br />
Zersetzungsprodukte<br />
Pyrolysegase<br />
Verbrennungsprodukte<br />
Rauchgasidentifizierung<br />
<strong>Kopplung</strong><br />
<strong>MS</strong>-<strong>GC</strong>-STA 449 F1 Jupiter ®<br />
3
<strong>TG</strong>/STA-<strong>GC</strong>-<strong>MS</strong>-<strong>Kopplung</strong><br />
Da die Gastrennung in der <strong>GC</strong>-Trennsäule<br />
einige Zeit in Anspruch nimmt – die<br />
Dauer ist abhängig von den Probeneigenschaften,<br />
der Gasflussrate und Länge<br />
der Trennsäule sowie von der Art der<br />
stationären und mobilen Phasen – ist<br />
eine direkte <strong>Kopplung</strong> von <strong>GC</strong>-<strong>MS</strong> mit<br />
kontinuierlichem Gasfluss nicht möglich.<br />
Unser Lösungsweg ist trotzdem eine<br />
direkte <strong>Kopplung</strong> von <strong>TG</strong>/STA mit einem<br />
<strong>GC</strong>-<strong>MS</strong>, wobei in einer quasi-kontinuierlichen<br />
Arbeitsweise eine softwaregesteuerte<br />
Gasprobennahme (Probenschleife in<br />
beheiztem Ventilblock) und Injektion des<br />
Gases, auch innerhalb kurzer Zeitintervalle,<br />
verwirklicht ist.<br />
Gas-Probennahme<br />
Gase von<br />
<strong>TG</strong>/STA<br />
Injektor<br />
Ventil zu<br />
Probengas:<br />
1–2–Probenschleife–5–6 -<br />
Auslass (Pumpe)<br />
<strong>GC</strong>-Trägergas:<br />
4–3–UNIS 500-Injektor–<strong>GC</strong>-<br />
Säule<br />
<strong>GC</strong>-Trägergas<br />
Pumpe<br />
Gas-Injektion<br />
Gase von<br />
<strong>TG</strong>/STA<br />
Injektor<br />
Ventil offen<br />
Probengas:<br />
1–6–Auslass (Pumpe)<br />
<strong>GC</strong>-Trägergas:<br />
4–5–Probenschleife–2–3–<br />
UNIS 500-Injektor–<strong>GC</strong>-Säule<br />
<strong>GC</strong>-Trägergas<br />
Pumpe<br />
Proben-Einspritzung<br />
(flüssig, gasförmig)<br />
Trägergas (Helium)<br />
Totalionenstrom- (TIC)<br />
Chromatogramm<br />
Massenspektrometer<br />
(EI-Ionenquelle, Quadrupol-<br />
Massenfilter, Detektor)<br />
Gaschromatograf<br />
(Ofen, Kapillar-Trennsäule)<br />
Die Gasmischung in der Probenschleife<br />
(oder ein Teil davon im Split-Modus)<br />
wird über den Injektor auf die Trennsäule<br />
im <strong>GC</strong>-Ofen aufgegeben. Unter<br />
den vorgegebenen Fließbedingungen<br />
(z.B. konstanter Spülgasfluss 1,5 ml/<br />
min bis 2 ml/min) durchläuft die Gasmischung<br />
die Säule und kommt nach<br />
einer Druckreduzierungsstufe als molekularer<br />
Strahl in der Ionenquelle des<br />
Quadrupol-Massenspektrometers an. Die<br />
Trennsäule wird entweder auf konstant<br />
hoher Temperatur gehalten (für den kontinuierlichen<br />
Injektionsmodus) oder temperatur-kontrolliert<br />
von niedriger Starttemperatur<br />
auf hohe Temperatur geheizt (für<br />
den Ereignis-gesteuerten Betrieb). Das<br />
Massenspektrometer detektiert alle flüchtigen<br />
Produkte in Abhängigkeit von der<br />
Zeit. Die Kurve des Totalionenstroms (TIC)<br />
über die Zeit (Retentionszeit) bezeichnet<br />
man als Chromatogramm. Die unterschiedliche<br />
Wechselwirkung der Gaskomponenten<br />
mit der stationären und mobilen<br />
Phase und die verschiedenen Siedetemperaturen<br />
der einzelnen Komponenten<br />
führen zu Peaks im Chromatogramm.<br />
Diese Retentionspeaks werden mittels<br />
<strong>MS</strong>-Software analysiert, um die beitragenden<br />
Substanzen zu identifizieren.<br />
4
Die Funktionselemente der <strong>TG</strong>-<strong>GC</strong>-<strong>MS</strong>-<strong>Kopplung</strong><br />
weiterführende Informationen<br />
Bypass<br />
www.netzsch.com/gcms<br />
Transferleitung<br />
Adapter<br />
Probenschleife<br />
JAS UNIS 500-<br />
Injektorsystem<br />
JAS-Ventilbox<br />
<strong>TG</strong>-Probengas<br />
Auslass (Pumpe)<br />
Ventil<br />
offen zu<br />
<strong>GC</strong>-Trägergaseinlass<br />
(He 5 bar)<br />
Mikroofen<br />
Probe<br />
Probenträger<br />
<strong>TG</strong>-Zelle<br />
Adapter und Transferleitung<br />
RT bis 300 °C<br />
<strong>MS</strong>D<br />
1,6 u bis 1050 u<br />
<strong>GC</strong><br />
35 °C bis 425 °C<br />
<strong>TG</strong> 209 F1 Libra ®<br />
10 °C bis 1100 °C, 0,1 µg<br />
5
Ereignis-gesteuerter Betrieb, kontinuierlicher Betrieb<br />
Ereignis-gesteuerter Betrieb<br />
Der Ereignis-gesteuerte Modus basiert<br />
auf der automatischen Detektion von<br />
Massenänderungen (über D<strong>TG</strong>-Schwellwerte),<br />
kombiniert mit der Triggerung des<br />
<strong>GC</strong>-<strong>MS</strong> Starts. Dies wird als „Reaktionsratenabhängiges<br />
Ansteuern“ bezeichnet<br />
und der <strong>GC</strong>-<strong>MS</strong> Lauf erfolgt über die<br />
„Sequenz“ Funktion in der ChemStation-Software.<br />
Bis zum Abschluss einer<br />
Sequenz wird das Temperaturprogramm<br />
der <strong>TG</strong>/STA angehalten, so dass auch<br />
überlagerte Reaktionen aufgelöst werden.<br />
Mit einem angepassten <strong>GC</strong>-Ofenprogramm<br />
kann eine fast vollständige<br />
Auftrennung der emittierten Gase erreicht<br />
werden. Individuelle D<strong>TG</strong>-Schwellwerte<br />
sind in jedem Segment des Temperaturprogramms<br />
einstellbar.<br />
Automatische Detektion der <strong>TG</strong>-Stufe für Additive<br />
mit hohem Verflüchtigungsgrad; Identifizierung von<br />
Vulkanisationsmitteln, Weichmachern oder Ölen in<br />
der Gummiprobe<br />
Erste Stufe der Gummizersetzung mit dem Hauptfragment<br />
Isopren<br />
Zweite Stufe der Gummizersetzung mit Styrol<br />
Ereignis-gesteuerter Betrieb<br />
Nahezu vollständige Indentifizierung<br />
der emittierten Gase mit genauer<br />
Temperaturkorrelation zu den <strong>TG</strong>und<br />
D<strong>TG</strong>-Signalen<br />
Flächenintegration des Chromatogramms<br />
Identifizierung von Komponenten<br />
durch Bibliothekssuche<br />
→ Quantifizierung von Einzelkomponenten<br />
6
Kontinuierlicher Betrieb<br />
Die <strong>TG</strong>/STA und das <strong>GC</strong>-<strong>MS</strong> werden<br />
gleichzeitig gestartet. Im kontinuierlichen<br />
Betrieb arbeitet das <strong>GC</strong>-<strong>MS</strong> dann<br />
mit einer festen Säulentemperatur<br />
(z. B. 250 °C) und kurzen Injektionsintervallen<br />
(ca. 1 min – 4 min). Die<br />
emittierten Gase werden in guter<br />
Korrelation zu den <strong>TG</strong>- und D<strong>TG</strong>-<br />
Ergebnissen (bezüglich Zeit und<br />
Temperatur) identifiziert. Das Total-<br />
Ionen-Chromatogramm und auch<br />
Einzel-Ionen-Chromatogramme (SIM)<br />
können zusammen mit den thermoanalytischen<br />
Kurven angezeigt, ausgewertet,<br />
gespeichert und exportiert<br />
werden. Die Ansteuerung zum Start<br />
des kontinuierlichen <strong>GC</strong>-<strong>MS</strong>-Laufs<br />
kann in jedem Temperatursegment<br />
programmiert werden.<br />
Identifizierung der Ionen/Moleküle<br />
Extrahieren der Ionen (zeigt das<br />
Temperatur-/Zeit-Profil, SIM-Modus)<br />
Überprüfung der Temperatur-/<br />
Zeit-Korrelation mit den<br />
<strong>TG</strong>-D<strong>TG</strong>-Kurven<br />
Schnelle und einfache Methode für<br />
die routinemäßige Kontrolle der Gaszusammensetzung<br />
und zum Probenvergleich<br />
Einzelmessung (oder eigenständiger<br />
<strong>GC</strong>-<strong>MS</strong>-Betrieb)<br />
Angesteuerter oder manueller Start<br />
des <strong>GC</strong>-Programms<br />
Vollständige Identifizierung der<br />
emittierten Gase<br />
Flächenintegration des Chromatogramms<br />
Identifizierung von Komponenten<br />
durch Bibliothekssuche<br />
→ Quantifizierung von Einzelkomponenten<br />
(siehe Tabelle, auszugsweise)<br />
Peak RT/min Fläche/% Molekül Trefferqualität<br />
1 1,216 10,14 Propen 91<br />
2 1,292 9,40 Pentan 91<br />
3 1,379 6,06 1-Penten, 2-methyl- 94<br />
4 1,404 1,18 2-Penten, 4-methyl- 91<br />
5 1,794 1,82 Heptan, 4-methyl- 94<br />
6 2,065 2,38 2-Hexen, 4,4,5-trimethyl- 78<br />
7 2,107 32,19 1-Hepten, 2,4-dimethyl- 95<br />
7
Software: Einfache Handhabung, zuverlässige Datenauswertung<br />
Programmieren von Messungen<br />
Der Start des kombinierten <strong>TG</strong>-<strong>GC</strong>-<strong>MS</strong>-<br />
Experiments wird in der Proteus ® -<br />
Software zusammen mit der Eingabe für<br />
die thermoanalytischen Messparameter<br />
programmiert.<br />
Auswahl der Ansteuerungsmodi<br />
Ansteuerung (für den kontinuierlichen<br />
Betrieb)<br />
Reaktionsratenabhängige Ansteuerung<br />
(für den Ereignis-gesteuerten<br />
Betrieb) mit Wartezeiten für die<br />
Dauer des <strong>GC</strong>-<strong>MS</strong>-Experiments<br />
8
Auswertung des <strong>GC</strong>-<strong>MS</strong>-TIC-Chromatogramms<br />
Dieses Beispiel zeigt das Chromatogramm<br />
eines NR/SBR-Vulkanisats (TIC-Ausschnitt),<br />
gemessen im kontinuierlichen Betrieb mit<br />
Injektionsintervallen von 1 min und einer<br />
Säulentemperatur von 250 °C.<br />
Die <strong>MS</strong>-Spektren unter jedem Retentionspeak<br />
sind durch Doppelklick einsehbar<br />
(Beispiel: Spektrum bei 19,054 min,<br />
403,5 °C).<br />
Der nächste Doppelklick zeigt die Trefferquote<br />
des integrierten <strong>MS</strong>-Bibliothekssuchprogramms,<br />
einschließlich Identität,<br />
molarer Masse, Struktur und dem<br />
gespeicherten Spektrum der detektierten<br />
chemischen Verbindung. Hier konnte<br />
Styrol bei 19,054 min (403,5 °C) mit der<br />
hohen Trefferquote von 91 % identifiziert<br />
werden.<br />
9
Unbegrenzte Applikationen<br />
Pyrolyse von Polymeren<br />
Polycarbonat (PC)<br />
Die Pyrolyse von 12,42 mg PC (Lexan<br />
144R) in Helium führt zu einer<br />
einstufigen Zersetzung mit D<strong>TG</strong>-Peak<br />
bei 543 °C. Das TIC-Chromatogramm<br />
mit 1-minütigen Injektionsintervallen<br />
bei einer Säulentemperatur von 250 °C<br />
(Split 10:1) zeigt verschiedene Phasen<br />
der Gasentwicklung mit der höchsten<br />
Intensität bei 566 °C auf.<br />
Die Analyse der zugrunde liegenden<br />
<strong>MS</strong>-Spektren des TICs der Probengasinjektion<br />
bei 36 min führt mittels NIST-<br />
Bibliothekssuche zu der Identifikation<br />
der gezeigten 8 Hauptkomponenten.<br />
10
Das Extrahieren einzelner Molekülionen<br />
aus dem Gesamtionenchromatogramm<br />
erlaubt die Aufzeichnung der<br />
Temperatur- und Zeitabhängigkeit<br />
der Gasemission der einzelnen Ionen<br />
(SIM-Modus). Die spätere Abspaltung<br />
von Toluol im Vergleich zu Phenol und<br />
4-Methyl-Penol ist klar ersichtlich.<br />
11
Unbegrenzte Applikationen<br />
Pyrolyse von Polymeren<br />
Polystyrol (PS)<br />
Die einstufige Zersetzung von PS<br />
(NIST SRM 705a) in Stickstoff findet bei<br />
406 °C (D<strong>TG</strong>-Peak) statt; das TIC-<br />
Chromatogramm (Maximum 413 °C)<br />
zeigt mindestens zwei Bereiche der<br />
Gasentwicklung.<br />
Die Auswertung des Chromatogramms<br />
bei 17 min (423 °C) zeigt Styrol<br />
(m/z 104) als Hauptprodukt (im ganzen<br />
Zersetzungsbereich) und das Styrol<br />
Dimer (m/z 208) als eine Komponente<br />
im späteren Zersetzungsabschnitt.<br />
12
Abspaltung von Lösemitteln<br />
Vergussmasse<br />
Diese als lösemittelfrei bezeichnete<br />
Vergussmasse für die Verkapselung<br />
elektronischer Bauteile zeigt gleich nach<br />
Beginn des Experiments die Abspaltung<br />
einer Benzolverbindung. Das<br />
ausgewählte Ion m/z 120 für 1-Ethyl-<br />
3-Methyl-Benzol zeigt die maximale<br />
Intensität bei 186 °C, in einem Bereich,<br />
wo die <strong>TG</strong>-Kurve keinen signifikanten<br />
Massenverlust aufweist. Die während<br />
der Hauptzersetzung der Vergussmasse<br />
emittierten Gase waren nicht das Ziel<br />
unserer Auswertungen für diesen Plot.<br />
Brennstoffe<br />
Pyrolyse von Rohöl<br />
Die kontinuierliche Aufheizung von<br />
Rohöl (NIST SRM 1582) zeigt Temperaturbereiche<br />
mit überwiegend Destillationseffekten<br />
(gekennzeichnet durch eine<br />
nahezu konstante Massenverlustrate<br />
von 5 %/min bis 400 °C) und mit<br />
Pyrolyse der Kohlenwasserstoffe (bis<br />
550 °C).<br />
13
Unbegrenzte Applikationen<br />
Biomasse<br />
Pyrolyse von Eichenholz<br />
4,370 mg Eichenholz-Mehl (Quercus<br />
Robur) wurden in Stickstoff im Ereignisgesteuerten<br />
Betrieb thermisch zersetzt.<br />
Der D<strong>TG</strong>-Schwellwert von 8%/min hat<br />
zwei <strong>TG</strong>-Stufen mit Isothermen bei 291 °C<br />
und 347 °C zur Folge. Die bei diesen<br />
Temperaturen automatisch ins <strong>GC</strong> injizierten<br />
Gase wurden mit dem <strong>GC</strong>-Ofenprogramm<br />
aufgetrennt: 60 °C für 0,5 min,<br />
Aufheizung bis 310 °C mit 25 K/min.<br />
RT<br />
Fläche% Molekül (NIST/Wiley)<br />
1,157 2,27 6H,8H-Benzopyrano[3,4-b]<br />
Benzopyran<br />
1,356 8,96 Essigsäure<br />
1,398 2,24 1-Oenten-3-ol<br />
2,253 26,67 Furfural<br />
2,551 1,65 Thiazol<br />
3,018 1,96 1-Methyl-1-Silacyclohexan<br />
3,243 14,86 3-Methyl Hydantoin<br />
6,881 1,70 Aminbezol,<br />
N-Methyl-N-Phenyl-<br />
9,156 16,97 2-Isopropyl-10-<br />
Methylphenanthren<br />
9,209 9,01 Phenanthren,<br />
1-Methyl-7-(1-Methylethyl)-<br />
9,298 1,42 Benzol, 1-Methyl-4-[(4-pro<br />
pylphenyl)ethynyl]-<br />
Die TIC-Chromatogramme für die beiden<br />
„Ereignisse” (Pyrolysestufen) mit Peaks im<br />
gesamten Bereich der Retentionszeiten<br />
von 1 min bis 10 min können mit dem<br />
Bibliothekssuch-Report einfach ausgewertet<br />
werden. Basierend auf den ausgewählten<br />
Integrationsparametern zeigt der<br />
Bericht die Hauptpeaks mit ihren Retentionszeiten,<br />
den prozentuellen Anteil der<br />
einzelnen Peakfläche, das identifizierte<br />
Molekül mit der besten Trefferquote und<br />
die Trefferqualität (in der Tabelle nicht<br />
aufgeführt). Eine individuelle Peakanalyse<br />
kann jederzeit manuell mit einigen Mausklicks<br />
durchgeführt werden, z. B. die Identifizierung<br />
des substituierten Phenanthrens<br />
bei einer Retentionszeit von 9,209 min in<br />
dem Chromatogramm für die bei 291 °C<br />
emittierten Gase (siehe Abb. links).<br />
14
Pyrolyse von Binsengras (Juncus)<br />
Nach dem Trocknen (Massenverlust<br />
von 4,6 %) zersetzt sich das Binsengras<br />
in Stickstoffatmosphäre in mehreren<br />
Stufen, die nicht gut aufgetrennt sind.<br />
Die emittierten Gase repräsentieren den<br />
Zellulose- und Ligningehalt der Probe.<br />
Die ausgewählten Fragmente (Abbildung<br />
rechts) weisen signifikante Unterschiede<br />
in ihrer Temperaturverteilung<br />
auf (der dargestellte Zeitbereich von 10<br />
min bis 30 min entspricht dem Temperaturbereich<br />
226 °C bis 626 °C):<br />
m/z 86 für Digitoxose (aus der<br />
Zellulose)<br />
m/z 124 für Guajacol (aus dem<br />
Lignin)<br />
m/z 91 für Toluol (aus dem Lignin)<br />
15
Unbegrenzte Applikationen<br />
Pyrolyse von Kautschuk und Gummimischungen<br />
Unterscheidung von Naturkautschuk<br />
(NR) und NR-Vulkanisat<br />
Der Unterschied zwischen reinem<br />
NR-Rohkautschuk und vulkanisiertem<br />
NR wird anhand des TIC-Chromatogramms<br />
gezeigt; hier hauptsächlich<br />
im Bereich von 132 °C bis 294 °C<br />
(27 min), wo die zugehörigen<br />
<strong>TG</strong>-Kurven nur einen kleinen Unterschied<br />
in der Massenverlustrate von<br />
0,3 %/min aufweisen.<br />
Nur das NR-Vulkanisat zeigt die Additive<br />
Benzothiazol (12 min – 24 min) und<br />
Xylen (Beginn bei 17 min, 193 °C). Die<br />
Abspaltung von Isopren (Vertreter für<br />
NR) beginnt in beiden Probentests bei<br />
23 min (254 °C).<br />
16
Pharmazeutika<br />
Aspirintablette<br />
6.450 mg ASA tablet<br />
10 K/min, nitrogen<br />
Bei der Verdampfung und Zersetzung<br />
einer pulverisierten Aspirintablette<br />
in Stickstoff werden Essigsäure<br />
(1. <strong>TG</strong>-Stufe), Aspirin und Phenol<br />
(2. <strong>TG</strong>-Stufe) als Hauptprodukte<br />
nachgewiesen.<br />
Die <strong>GC</strong>-<strong>MS</strong>-<strong>Kopplung</strong> an eine empfindliche<br />
<strong>TG</strong> ist auch eine ideale Gerätekombination<br />
zur Analyse von Restlösemitteln<br />
und Verunreinigungen in<br />
pharmazeutischen Wirkstoffen, Hilfsstoffen<br />
und Formulierungen.<br />
#43668: Acetylsalicylic acid<br />
17
Kompetenz in Service<br />
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Aufstellung und Inbetriebnahme<br />
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Hotline-Service<br />
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Wartungsvereinbarungen<br />
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Kalibrierservice<br />
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IQ/OQ/PQ<br />
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Vor-Ort-Reparaturen mit Notfall-<br />
Service für NETZSCH-Komponenten<br />
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Umzugs-/Austauschservice<br />
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18
Unsere Kompetenz – Applikationslabore<br />
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Analysieren & Prüfen sind ein kompetenter<br />
Partner bei annähernd allen Fragestellungen<br />
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Interpretation Ihrer Messergebnisse.<br />
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und über 30 verschiedene Messstationen<br />
entsprechen dem neuesten Stand<br />
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haben wir Lösungen parat.<br />
Im Rahmen der thermischen Analyse<br />
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19
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NETZSCH-Technologie ist weltweit führend im Bereich der thermischen Charakterisierung<br />
von annähernd allen Werkstoffen. Wir bieten Komplettlösungen für die<br />
Thermische Analyse, die adiabatische Reaktionskalorimetrie und die Bestimmung<br />
thermophysikalischer Eigenschaften. Basierend auf mehr als 50 Jahren Applikationserfahrung,<br />
einer breiten Produktpalette auf dem neuesten Stand der Technik und<br />
umfassenden Serviceleistungen erarbeiten wir für Sie Lösungen und Gerätekonfigurationen,<br />
die Ihren täglichen Anforderungen mehr als gerecht werden.<br />
NETZSCH-<strong>Gerätebau</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Wittelsbacherstraße 42<br />
95100 Selb<br />
Deutschland<br />
Tel.: +49 9287 881-0<br />
Fax: +49 9287 881 505<br />
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