TERRACOM 85
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03/2006 ATLAN INTRAWELT - Zyklusfazit<br />
Zyklusfazit INTRAWELT<br />
Der INTRAWELT-Zyklus ist abgeschlossen,<br />
Zeit für ein Fazit. Die<br />
erste ATLAN-Miniserie, die nach<br />
den Exposévorgaben von Michael<br />
Marcus Thurner entstanden ist, bot<br />
wirklich gute Unterhaltung. Eine<br />
riesige Dyson-Sphäre, in einer entlegenen<br />
Gegend von Dwingeloo<br />
platziert, bot den Rahmen für bunte<br />
Szenarien und interessante Geschichten<br />
auf hohem Niveau. Für<br />
einen Exposéneuling sind Michael<br />
Marcus Thurner in diesem Zyklus<br />
erstaunlich wenige konzeptionelle<br />
Fehler unterlaufen. Respekt!<br />
Dass seine Vorgaben nicht immer<br />
optimal umgesetzt wurden, ist<br />
nicht ihm anzukreiden. Ein besonderer<br />
Verdienst gebührt MMT auch<br />
dafür, dass er seinen österreichischen<br />
Kollegen Leo Lukas überreden<br />
konnte, zwei äußerst gelungene<br />
Romane zur INTRAWELT beizusteuern.<br />
Aber beginnen wir von vorne …<br />
Der Zyklusauftakt war eher<br />
misslungen. Hubert Haensel<br />
schaffte es nicht, eine in sich stimmige<br />
Rahmenhandlung für den<br />
Vorstoß zur Intrawelt aufzubauen.<br />
Stattdessen gab es eine Vielzahl<br />
von unglaublichen Zufällen und<br />
plotbedingten Entscheidungen.<br />
Der Folgeband von Christian<br />
Montillon brachte den Arkoniden<br />
dann in die Intrawelt,<br />
aber viel<br />
mehr passierte<br />
nicht. Zuviel Belangloses<br />
wurde<br />
präsentiert, so dass<br />
keine Spannung<br />
aufkommen konnte.<br />
Das erste Highlight<br />
des Zyklus<br />
stellte »Der Seelenhorter«<br />
von Leo<br />
Lukas dar. Obwohl<br />
(oder weil?) der Arkonide eigentlich<br />
nur eine Nebenrolle in dem<br />
Roman spielte, lieferte Leo einen<br />
furiosen ATLAN-Band ab. Der<br />
Lutvenide Peonu wurde mit einer<br />
höchst interessanten Schilderung<br />
seiner Lebensgeschichte eingeführt.<br />
Ein sehr beachtenswertes Debüt<br />
gab Wim Vandemaan aka Hartmut<br />
Kasper mit »Gefangen im Himmelsnetz«.<br />
Die Schilderung des<br />
Maulspindlers Abertack und des<br />
Umen Euphloden gelang Kasper<br />
ausgezeichnet. Eine wirklich berührende,<br />
poetische Geschichte!<br />
ATLAN-Experte Rüdiger Schäfer<br />
bot mit seinem Roman solide,<br />
gute Unterhaltung. Der nachfolgende<br />
Debütroman von Cathrin<br />
Hartmann konnte dagegen nicht so<br />
recht überzeugen.<br />
Der ehemalige ATLAN-Exposéautor<br />
Uwe Anton lieferte mit »Im<br />
Hort der Drieten« gute Unterhaltung<br />
ab, insbesondere für die fußballinteressierten<br />
Leser. ;-) Der<br />
Roman glänzte zudem besonders<br />
durch erfrischende innere Dialoge<br />
Atlans mit seinem Extrasinn.<br />
Dagegen konnte Horst Hoffmann<br />
mit seinem Roman absolut nicht<br />
überzeugen. Statt eines Schlüsselromans,<br />
legte er eine dröge Roadstory<br />
vor, die zudem durch eine<br />
Reihe Ungereimtheiten und Logikbugs<br />
negativ auffiel.<br />
Arndt Ellmer musste kurzfristig<br />
für einen Kollegen einspringen,<br />
obwohl er im INTRAWELT-Zyklus<br />
eigentlich pausieren wollte.<br />
Dafür war sein Band wirklich annehmbar.<br />
Ellmer schilderte in seinem<br />
Roman zwei qualitativ sehr<br />
unterschiedliche Handlungsebenen,<br />
was über alles gesehen leider<br />
nur ein durchschnittliches ATLAN-<br />
Heft ergab.<br />
Altmeister Hans Kneifel beschrieb<br />
routiniert die ersten Erlebnisse<br />
des Arkoniden in der Wanderstadt<br />
der Rhoarxi. Obwohl nicht<br />
allzu viel passierte, gelang Kneifel<br />
doch ein interessanter und unterhaltsamer<br />
Roman.<br />
Exposéautor Michael Marcus<br />
Thurner übernahm dann die Aufgabe,<br />
in »Die Kathedrale von Rhoarx«<br />
viele der im Zyklus zuvor<br />
aufgeworfenen Rätsel aufzulösen,<br />
was ihm auch gut gelang. Enttäuschend<br />
war jedoch das unspektakuläre<br />
Ende des Echsenwesens Jolo.<br />
Zum Abschluss durfte Leo Lukas<br />
in seinem zweiten ATLAN-Roman<br />
den Showdown des Arkoniden mit<br />
Peonu schildern – und das unwürdige<br />
Ende der Varganin Kythara.<br />
Trotzdem stellt der Roman des<br />
Österreichers ein weiteres Highlight<br />
des Zyklus dar.<br />
Meine ganz persönlichen Top 3<br />
des Zyklus:<br />
1. Platz: INTRAWELT 4<br />
»Gefangen im Himmelsnetz«<br />
von Wim Vandemaan<br />
2. Platz: INTRAWELT 3<br />
»Der Seelenhorter«<br />
von Leo Lukas<br />
3. Platz: INTRAWELT 12<br />
»Atlan, Bote des Flammenstaubs«<br />
von Leo Lukas<br />
Knapp fiel die Entscheidung für<br />
die Goldene Himbeere des Zyklus<br />
aus. Letztlich traf es dann doch:<br />
INTRAWELT 8 »Die Architekten<br />
der Intrawelt« von Horst Hoffmann<br />
Horst kann zwar wirklich gute<br />
Romane schreiben, aber aufgrund<br />
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