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Untitled - Kirchenmusik im Erzbistum Paderborn

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ückgekehrt und bei der Aufführung<br />

des Requiems dabei. (Anklänge aus<br />

diesem Werk finden sich zahlreich <strong>im</strong><br />

Requiemfragment Wolfgang Amadeus<br />

Mozarts.)<br />

Weil Leopold Mozart sich gerne als<br />

Mann der feinen Art verstanden wissen<br />

will, stößt er sich an Michael<br />

Haydns rustikalen Manieren. Was<br />

Fürsterzbischof Colloredo jedoch bekanntermaßen<br />

nicht daran hindert,<br />

seinen Sohn Wolfgang Amadeus (per<br />

Tritt in den Hintern?) hinauszuwerfen<br />

und dem weniger geschliffenen Michael<br />

Haydn dessen Stelle als 1. Hofund<br />

Domorganist anzubieten. Fünf<br />

Jahre zuvor war er zwischenzeitlich<br />

bereits Organist der Dreifaltigkeitskirche.<br />

Was man nach den schlechten Erfahrungen<br />

mit Mozart von ihm erwartet,<br />

liest sich wie folgt:<br />

„...benennen Wir ihne zu Unseren Hof<br />

und Domorganisten auf Art und<br />

Weise, wie diesen Dienst der junge<br />

Mozart zu versehen verbunden<br />

gewesen, mit der angehängten<br />

Bedingnisse, dass er mehr Fleiß<br />

bezeuge, die Kapellknaben instruiere,<br />

und für unsere Dom- und Kamer<br />

Music öfter etwas componiere, auch<br />

solchen Falls in dem Dom allzeit<br />

sebsten dirigiere.“ (Croll/Vössing<br />

1987,S. 66)<br />

Den Titel des Konzertmeisters darf er<br />

behalten, obwohl er das Geigenspiel<br />

aus gesundheitlichen Gründen nicht<br />

mehr hauptberuflich ausführen kann.<br />

Dafür unterrichtet er nun, wenn er<br />

sich nicht von fortgeschrittenen<br />

Kapellknaben vertreten läßt, Theorie<br />

und Komposition, was sich jedoch<br />

eher in der Generalbasslehre und<br />

Choralbegleitung erschöpfte. Antonio<br />

Diabelli und Carl Maria von Weber,<br />

sowie Gaststudenten gehören zu seinen<br />

Schülern.<br />

Der dankbare Diabelli erweist dem<br />

Lehrer später die posthume Ehre der<br />

Aufnahme seines Gradualzyklus in<br />

seine Verlagsreihe „Ecclesiasticon“<br />

von 1826-35.<br />

Haydns Gehalt verbessert sich auf<br />

450 Gulden. Dazu kommen 100 Gulden<br />

Kostgeld, da er nun nicht mehr<br />

wie bisher an der Offizierstafel teiln<strong>im</strong>mt.<br />

Jetzt muss sich Michael Haydn vorrangig<br />

der <strong>Kirchenmusik</strong> zuwenden,<br />

was zunächst „ganz gegen seinen Geschmack“<br />

ist. (Brief von S. Neukomm,<br />

1809)<br />

Schon zuvor schreibt er zwei seiner<br />

Im Blickpunkt<br />

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