Kommentierte Liste der Laubmoose Deutschlands - Jan-Peter Frahm
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<strong>Frahm</strong><br />
(117) Amblystegium radicale wird auch zu Campylium gestellt, weil sie engere und längere<br />
Laminazellen und eine dünnere Rippe besitzt. Hedenäs (1997) in seiner Campylium Revision<br />
schließt die Art aus.<br />
(118) Loeske benutzte die Schreibweise ohne H und begründete sie als “aus Tomentohypnum”<br />
zusammengezogene Bildung” (cf. Ochyra et al. 2003). Deswegen handelt es sich um keinen<br />
Schreibfehler, <strong>der</strong> korrigiert werden dürfte, son<strong>der</strong>n um die originale Schreibweise, <strong>der</strong> zu folgen<br />
ist.<br />
(119) Wird von Hedenäs (1993) in die Gattung Straminergon gestellt. Calliergon 2-8(-10) hat<br />
zellige Achselhaare, Straminergon hat 1-2zellige.<br />
(120) Calliergon trifarium und Drepanocladus lycopodioides werden von Hedenäs (1990) in die<br />
von Loeske etablierte Gattung Pseudocalliergon gestellt, die von Limpricht als Sektion von<br />
Hypnum beschrieben worden war. Diese Arten waren früher schon von Paul (1924) zu<br />
Scorpidium gestellt worden. Hedenäs unterscheidet die Gattung aufgrund <strong>der</strong> typischen Farbe und<br />
dem Glanz <strong>der</strong> Arten, die Struktur <strong>der</strong> Blattflügelzellen, die Struktur und Farbe <strong>der</strong> Achselhaare<br />
und den Standort in kalkreichen Mooren.<br />
(121) Die Aufspaltung von Drepanocladus in Limprichtia, Sanionia, Warnstorfia,<br />
Pseudocalliergon und Drepanocladus wurde bereits vor 100 Jahren von Loeske (1907)<br />
vorgenommen und rezent wie<strong>der</strong> von Hedenäs belebt. Deren Abgrenzungen gehen aus <strong>der</strong><br />
klassischen Bestimmungsliteratur hervor, wo diese Gattungen als Sektionen geführt werden. Auch<br />
Plagiomnium und Rhizomnium waren früher Sektionen von Mnium, haben sich aber als Gattung<br />
durchgesetzt. Legt man ein Rhzomnium, Plagiomnium und Mnium nebeneinan<strong>der</strong>, kann man das<br />
nachvollziehen. Eurhynchium wird jetzt auch in Oxyrhynchium, Kindbergia und Eurhynchium<br />
aufgespalten, nachdem z.B. Oxyrhynchium schon 1854 aus Subgenus und 1905 als Genus<br />
eingeführt worden war. Legt man sich aber Eurhymchium striatum, E. praelongum und E. swartzii<br />
nebeneinan<strong>der</strong>, lässt sich das nachvollziehen. Legt man jetzt Drepanocladus (Warnstorfia)<br />
eaxannulatus, D. aduncus, D. (Hamatocaulis) vernicosus und D. (Limprichtia) cossonii<br />
nebeneinan<strong>der</strong>, werden Gattungsunterschiede nicht augenfällig.<br />
(122) Drepanocladus cossonii und D. revolvens werden von Hedenäs (1989) in die Gattung<br />
Scorpidium einbezogen, von An<strong>der</strong>sson et al. (1990) in die Gattung Limprichtia gestellt.<br />
(123) Hamatocaulis wurde von Hedenäs (1989) für Drepanocladus vernicosus und lapponicus<br />
beschrieben. Die Unterschiede betreffen den Stammquerschnitt, die Färbung, die Struktur <strong>der</strong><br />
Blattflügelzellen und den Standort, also Merkmale, wie sie für die Trennung einer Art innerhalb<br />
Drepanocladus sect. Limprichtia verwendet wurden.<br />
(124) Diese Arten werden auch in die Gattung Warnstorfia gestellt, die Drepanocladus sect.<br />
Warnstorfia entspricht, und die durch gezähnelte Blatträn<strong>der</strong> und große Blattflügelzellgruppen<br />
charakterisiert ist. Es fällt im Gelände aber auch unter dem Mikroskop schwer, Drepanocladus<br />
aduncus in Drepanocladus zu stellen, D. exannulatus aber in Warnstorfia.<br />
(125) Wird von Hedenäs (1993) zu Warnstorfia gestellt, was schwer nachzuvollziehen ist,<br />
vergleicht man z.B. die Blattform von C. sarmentosum mit <strong>der</strong> von Drepanocladus (Warnstorfia)<br />
exannulatus. Als Gründe werden die rote Farbe, die Struktur <strong>der</strong> Blattflügelzellen und die nicht<br />
herablaufenden Blätter angegeben.<br />
ISSN 0945-3466