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Kommentierte Liste der Laubmoose Deutschlands - Jan-Peter Frahm

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44<br />

<strong>Frahm</strong><br />

(117) Amblystegium radicale wird auch zu Campylium gestellt, weil sie engere und längere<br />

Laminazellen und eine dünnere Rippe besitzt. Hedenäs (1997) in seiner Campylium Revision<br />

schließt die Art aus.<br />

(118) Loeske benutzte die Schreibweise ohne H und begründete sie als “aus Tomentohypnum”<br />

zusammengezogene Bildung” (cf. Ochyra et al. 2003). Deswegen handelt es sich um keinen<br />

Schreibfehler, <strong>der</strong> korrigiert werden dürfte, son<strong>der</strong>n um die originale Schreibweise, <strong>der</strong> zu folgen<br />

ist.<br />

(119) Wird von Hedenäs (1993) in die Gattung Straminergon gestellt. Calliergon 2-8(-10) hat<br />

zellige Achselhaare, Straminergon hat 1-2zellige.<br />

(120) Calliergon trifarium und Drepanocladus lycopodioides werden von Hedenäs (1990) in die<br />

von Loeske etablierte Gattung Pseudocalliergon gestellt, die von Limpricht als Sektion von<br />

Hypnum beschrieben worden war. Diese Arten waren früher schon von Paul (1924) zu<br />

Scorpidium gestellt worden. Hedenäs unterscheidet die Gattung aufgrund <strong>der</strong> typischen Farbe und<br />

dem Glanz <strong>der</strong> Arten, die Struktur <strong>der</strong> Blattflügelzellen, die Struktur und Farbe <strong>der</strong> Achselhaare<br />

und den Standort in kalkreichen Mooren.<br />

(121) Die Aufspaltung von Drepanocladus in Limprichtia, Sanionia, Warnstorfia,<br />

Pseudocalliergon und Drepanocladus wurde bereits vor 100 Jahren von Loeske (1907)<br />

vorgenommen und rezent wie<strong>der</strong> von Hedenäs belebt. Deren Abgrenzungen gehen aus <strong>der</strong><br />

klassischen Bestimmungsliteratur hervor, wo diese Gattungen als Sektionen geführt werden. Auch<br />

Plagiomnium und Rhizomnium waren früher Sektionen von Mnium, haben sich aber als Gattung<br />

durchgesetzt. Legt man ein Rhzomnium, Plagiomnium und Mnium nebeneinan<strong>der</strong>, kann man das<br />

nachvollziehen. Eurhynchium wird jetzt auch in Oxyrhynchium, Kindbergia und Eurhynchium<br />

aufgespalten, nachdem z.B. Oxyrhynchium schon 1854 aus Subgenus und 1905 als Genus<br />

eingeführt worden war. Legt man sich aber Eurhymchium striatum, E. praelongum und E. swartzii<br />

nebeneinan<strong>der</strong>, lässt sich das nachvollziehen. Legt man jetzt Drepanocladus (Warnstorfia)<br />

eaxannulatus, D. aduncus, D. (Hamatocaulis) vernicosus und D. (Limprichtia) cossonii<br />

nebeneinan<strong>der</strong>, werden Gattungsunterschiede nicht augenfällig.<br />

(122) Drepanocladus cossonii und D. revolvens werden von Hedenäs (1989) in die Gattung<br />

Scorpidium einbezogen, von An<strong>der</strong>sson et al. (1990) in die Gattung Limprichtia gestellt.<br />

(123) Hamatocaulis wurde von Hedenäs (1989) für Drepanocladus vernicosus und lapponicus<br />

beschrieben. Die Unterschiede betreffen den Stammquerschnitt, die Färbung, die Struktur <strong>der</strong><br />

Blattflügelzellen und den Standort, also Merkmale, wie sie für die Trennung einer Art innerhalb<br />

Drepanocladus sect. Limprichtia verwendet wurden.<br />

(124) Diese Arten werden auch in die Gattung Warnstorfia gestellt, die Drepanocladus sect.<br />

Warnstorfia entspricht, und die durch gezähnelte Blatträn<strong>der</strong> und große Blattflügelzellgruppen<br />

charakterisiert ist. Es fällt im Gelände aber auch unter dem Mikroskop schwer, Drepanocladus<br />

aduncus in Drepanocladus zu stellen, D. exannulatus aber in Warnstorfia.<br />

(125) Wird von Hedenäs (1993) zu Warnstorfia gestellt, was schwer nachzuvollziehen ist,<br />

vergleicht man z.B. die Blattform von C. sarmentosum mit <strong>der</strong> von Drepanocladus (Warnstorfia)<br />

exannulatus. Als Gründe werden die rote Farbe, die Struktur <strong>der</strong> Blattflügelzellen und die nicht<br />

herablaufenden Blätter angegeben.<br />

ISSN 0945-3466

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