Buch der Lieder, by Heinrich Heine - Sankt Petersburg auf ajk.net
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"Ach! das ist ein ewig Gattern,<br />
Aus den Schalen kriechen Küchlein,<br />
Und sie piepsen und sie flattern,<br />
Und du sperrst sie in ein Büchlein."<br />
XLIII<br />
Werdet nur nicht ungeduldig,<br />
Wenn von alten Leidensklängen<br />
Manche noch vernehmlich tönen<br />
In den neuesten Gesängen.<br />
Wartet nur, es wird verhallen<br />
Dieses Echo meiner Schmerzen,<br />
Und ein neuer Lie<strong>der</strong>frühling<br />
Sprießt aus dem geheilten Herzen.<br />
XLIV<br />
Nun ist es Zeit, daß ich mit Verstand<br />
Mich aller Torheit entledge;<br />
Ich hab so lang als ein Komödiant<br />
Mit dir gespielt die Komödie.<br />
Die prächtgen Kulissen, sie waren bemalt<br />
Im hochromantischen Stile,<br />
Mein Rittermantel hat goldig gestrahlt,<br />
Ich fühlte die feinsten Gefühle.<br />
Und nun ich mich gar säuberlich<br />
Des tollen Tands entledge,<br />
Noch immer elend fühl ich mich,<br />
Als spielt ich noch immer Komödie.<br />
Ach Gott! Im Scherz und unbewußt<br />
Sprach ich, was ich gefühlet;<br />
Ich hab mit dem Tod in <strong>der</strong> eignen Brust<br />
Den sterbenden Fechter gespielet.<br />
XLV<br />
Den König Wiswamitra,<br />
Den treibts ohne Rast und Ruh,<br />
Er will durch Kampf und Büßung<br />
Erwerben Wasischtas Kuh.