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Es hat mir so sehr gefallen, dass ich am liebsten immer dort ...

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<strong>Es</strong> <strong>hat</strong> <strong>mir</strong> <strong>so</strong> <strong>sehr</strong> <strong>gefallen</strong>, <strong>dass</strong> <strong>ich</strong> <strong>am</strong> <strong>liebsten</strong> <strong>immer</strong> <strong>dort</strong> gearbeitet hätte…<br />

Ber<strong>ich</strong>te aus der Schnupperwoche<br />

In der zweiten Oberstufenklasse wird die Berufsfindung für die Schülerinnen und Schüler <strong>sehr</strong> konkret. Wir diskutieren<br />

in der Klasse über ihre Interessen und Träume, die Jugendl<strong>ich</strong>en besuchen Informationsnachmittage und in den<br />

Ferien schnuppern einige schon in einem Betrieb. Sie erzählen den Mitschülern von ihren Erfahrungen,<br />

Enttäuschungen und Highlights. Im letzten Quartal der 2. Klasse ist eine Schulwoche für das Schnuppern reserviert.<br />

Die nachfolgenden Ber<strong>ich</strong>te zeigen, welche vielfältigen Erlebnisse die Jugendl<strong>ich</strong>en gemacht haben. Wir schätzen es<br />

<strong>sehr</strong>, <strong>dass</strong> die Firmen unseren jungen Menschen Gelegenheit geben, diese Erfahrungen zu machen.<br />

Schnupperlehre als Motorradmechaniker<br />

Für diese Woche bemühte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> bei mehreren Motorradmechanikern in meiner Umgebung um eine<br />

Schnupperlehre, jedoch ohne Erfolg. Meine Tante gab <strong>mir</strong> dann den Tipp, beim Y<strong>am</strong>aha Mechaniker in Bassersdorf<br />

anzufragen. Dort bek<strong>am</strong> <strong>ich</strong> tatsächl<strong>ich</strong> eine Zusage. Nun war es <strong>so</strong>weit!<br />

Am Montag regnete es, als <strong>ich</strong> <strong>am</strong> Morgen um 9:00 <strong>dort</strong> ank<strong>am</strong>. Ich wurde freundl<strong>ich</strong> begrüsst und gle<strong>ich</strong> fing die<br />

Arbeit an. <strong>Es</strong> gab Verschiedenes zu tun: Ölwechsel, Reifenwechsel, einen kaputten Töff reparieren (der einen Unfall<br />

<strong>hat</strong>te), neue Töffs die geliefert k<strong>am</strong>en zus<strong>am</strong>menbauen (Die grossen Motorräder sind zu gross für den Transport und<br />

müssen zerlegt werden! Leider <strong>hat</strong>te <strong>ich</strong> die Mögl<strong>ich</strong>keit n<strong>ich</strong>t einen zus<strong>am</strong>menzubauen.), Bremsflüssigkeit wechseln,<br />

Batterien wechseln oder aufladen, Bestellungen machen, Zahlungen erledigen und noch andere Sachen.<br />

Am Donnerstag wurde ein Roller geliefert, den wir abholbereit machen mussten. Das hiess:<br />

1. Batterieflüssigkeit (destilliertes Wasser) einfüllen und aufladen.<br />

2. Scheibenbremsen putzen (wegen einer speziellen Besch<strong>ich</strong>tung).<br />

3. Soviel Benzin einfüllen, <strong>dass</strong> der Fahrer bis zur Tankstelle kommt.<br />

4. L<strong>ich</strong>thöhe auf 90 cm einstellen.<br />

5. Probe fahren. Minimum 10 km bis 125 ccm und 20 km bei den grossen Motorrädern.<br />

Jeden Tag lernte <strong>ich</strong> etwas Neues. Ich machte insges<strong>am</strong>t 5 Reifenwechsel und 4 Ölwechsel, 2mal füllte <strong>ich</strong><br />

Bremsflüssigkeit auf, zudem etwa 5-6 Batterien. Bei einem Suzuki musste man den Blinker und den Rückspiegel<br />

ersetzen, weil der Fahrer um<strong>gefallen</strong> war. <strong>Es</strong> <strong>hat</strong> <strong>mir</strong> <strong>so</strong> <strong>sehr</strong> <strong>gefallen</strong>, <strong>dass</strong> <strong>ich</strong> <strong>am</strong> <strong>liebsten</strong> <strong>immer</strong> <strong>dort</strong> gearbeitet<br />

hätte.<br />

Meine zwei Betreuer gaben <strong>mir</strong> den Rat noch bei einem Motorrad-Mechaniker/Händler zu schnuppern, der Lehrlinge<br />

ausbildet um <strong>so</strong> einen besseren Einblick in die Anforderungen eines Motorradmechanikers zu bekommen.<br />

Fabian<br />

Schnupperwoche als Hochbauze<strong>ich</strong>nerin und Polygrafin<br />

In den ersten zwei Tagen war <strong>ich</strong> in Lenzburg als Hochbauze<strong>ich</strong>nerin bei Z<strong>immer</strong>li und Partner schnuppern.<br />

Am ersten Tag bastelte <strong>ich</strong> ein Kartonhäuschen. Ich ze<strong>ich</strong>nete es in der Perspektive, danach alle Einzelteile. Mit dem<br />

Cutter schnitt <strong>ich</strong> aus Karton die Einzelteile aus. Danach klebte <strong>ich</strong> sie zus<strong>am</strong>men. Nach dem Kleben konnte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong><br />

mit dem Computerprogr<strong>am</strong>m auseinandersetzen. Ich ze<strong>ich</strong>nete im Computer ein Haus nach. Diese Arbeit<br />

beanspruchte den ganzen Nachmittag.<br />

Am zweiten Tag mass <strong>ich</strong> einen Stuhl aus: von oben, von der Seite und von vorne und ze<strong>ich</strong>nete ihn dann auf Papier.<br />

Danach <strong>dass</strong>elbe noch mit dem Computer. Das Gle<strong>ich</strong>e machte <strong>ich</strong> mit einem Regal.<br />

Zum Schluss besuchte <strong>ich</strong> mit Herrn Flored den Bau. Wir kontrollierten, ob alles gut lief.<br />

Die restl<strong>ich</strong>en drei Tage war <strong>ich</strong> als Polygrafin beim Staffel Druck schnuppern. Ich fand es lustig, weil eine Kollegin<br />

vom Fussball <strong>dort</strong> eine Lehre als Polygrafin anfangen wird.<br />

Der erste Tag war mein Lieblingstag, weil <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t den ganzen Tag lang <strong>am</strong> Computer sein musste. Tania, die Stiftin<br />

führte m<strong>ich</strong> durch die ganze Druckerei. Am besten <strong>hat</strong> <strong>mir</strong> der Druckraum <strong>gefallen</strong>. Dort <strong>hat</strong> es <strong>sehr</strong> viele<br />

Druckmaschinen, die vierseitig drucken. Danach ze<strong>ich</strong>nete <strong>ich</strong> eine Schrift genau ab. Aber dann ging es doch an den<br />

Computer und es bereitete <strong>mir</strong> <strong>sehr</strong> viel Spass. Ich durfte <strong>so</strong>gar meine eigenen Visitenkärtchen gestalten und<br />

drucken. Später macht Tanja m<strong>ich</strong> mit den Computerprogr<strong>am</strong>men ID, AI, PF bekannt.<br />

Am zweiten Tag war die Stiftin in der Schule und <strong>ich</strong> konnte bei einem Mitarbeiter zuschauen. Ich half ihm bei der<br />

Staffel-Druck-Zeitung. Ich bek<strong>am</strong> aber auch ein paar Aufträge: ein Bild retuschieren und umfärben von Rot auf Blau.


Am letzten Tag der Woche sass <strong>ich</strong> den ganzen Tag vor dem Computer. Ich bearbeitete ein Schwarzweiss-Bild. Eine<br />

Frau musste <strong>ich</strong> retuschieren und einfärben. Das ging fast den ganzen Tag <strong>so</strong>. Zum Schluss putzte <strong>ich</strong> mit Tanja die<br />

Maschine.<br />

Ich fand diese zwei Berufe <strong>sehr</strong> spannend und interessant und <strong>ich</strong> kann <strong>mir</strong> vorstellen einen der beiden zu lernen. <strong>Es</strong><br />

sind beides interessante und vielseitige Berufe.<br />

Hannah<br />

Schnupperlehre als Lastwagenmec<strong>hat</strong>roniker<br />

Ich wollte als Lastwagenmec<strong>hat</strong>roniker schnuppern. Da mein Onkel bei der Scania Schweiz AG in Kloten arbeitet,<br />

bewarb <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> <strong>dort</strong>. Auf die Zusage wartete <strong>ich</strong> lange.<br />

Am ersten Schnuppertag musste <strong>ich</strong> um 7:30 im Betrieb sein. Ich bek<strong>am</strong> <strong>dort</strong> ein „Übergwändli“, dann wurde <strong>mir</strong> der<br />

ganze Betrieb gezeigt: die Garage, der Waschraum, der Chemiekeller, die Werkstatt, das Ersatzteillager und die<br />

Büroräume. Nach der Betriebsbes<strong>ich</strong>tigung bek<strong>am</strong> <strong>ich</strong> einen Badge, dann wurde <strong>ich</strong> Herrn Brändle zugeteilt. Herr<br />

Brändle ist Mechaniker. Ich arbeitete die ganze Woche mit ihm zus<strong>am</strong>men. Wir montierten eine Sattelkupplung und<br />

Sattelplatte ab und montierten neue Rutschbeläge. Danach arbeiteten wir an der Frontscheibe des LKWs. Sie war<br />

defekt infolge eines Steinschlages. Das flickten wir mit Harz. Um 2 Uhr gingen wir ins Strassenverkehrs<strong>am</strong>t Zür<strong>ich</strong> für<br />

den LKW-Check. Wir waren bis um 4 Uhr <strong>dort</strong>. Um 5 Uhr war <strong>ich</strong> wieder im Betrieb und durfte nach Hause gehen.<br />

Am zweiten Tag begann <strong>ich</strong> um 7:30 Uhr mit Herrn Brändle das Getriebe aus einem LKW auszubauen. Zuerst wurden<br />

die Leitungen abmontiert und der LKW wurde auf Böcke gestellt. Das Getriebe kann man nur von unten<br />

herausnehmen. Jetzt konnten wir alle Schrauben lösen und das Getriebe entfernen. Das Getriebe ist schwer, deshalb<br />

benötigt man einen Getriebeheber mit einer Hydraulikvorr<strong>ich</strong>tung um es unter dem LKW hervornehmen zu können.<br />

Die ganze Arbeit benötigte viel Zeit, wir waren erst gegen 15:00 Uhr d<strong>am</strong>it fertig. Zum Schluss ersetzten wir noch eine<br />

Positionsl<strong>am</strong>pe. Positionsl<strong>am</strong>pen sind hinten <strong>am</strong> LKW, sie zeigen an wie breit der LKW ist. Sie sind häufig defekt,<br />

müssen aber <strong>immer</strong> funktionieren und werden deshalb <strong>so</strong>fort ersetzt. Ein anstrengender und erfolgre<strong>ich</strong>er Tag ging zu<br />

Ende.<br />

Am dritten Tag <strong>hat</strong>te <strong>ich</strong> wieder eine interessante Aufgabe. Ich konnte mit Herrn Brändle an der Sattelkupplung eines<br />

Schleppers arbeiten. Die Rutschplatten, das sind Teile, die s<strong>ich</strong> abnutzen, müssen regelmässig gewechselt werden.<br />

Dabei muss man die ganze Sattelplatte mit der Sattelkupplung abbauen, weil man <strong>so</strong>nst n<strong>ich</strong>t an alle Schrauben<br />

gelangt. Einige Schrauben sassen <strong>sehr</strong> fest und waren verrostet. Man musste den Schraubenschlüssel mit einem<br />

Rohr verlängern, <strong>so</strong>nst hätten wir die Schrauben n<strong>ich</strong>t lösen können. Sie waren n<strong>ich</strong>t wieder zu gebrauchen; man<br />

musste neue bestellen. Den Einbau der neuen Rutschplatten konnten wir erst <strong>am</strong> nächsten Tag vornehmen.<br />

Nochmals ein Getriebe ausbauen, und D<strong>ich</strong>tungen ersetzen, Öl wechseln, Getriebe wieder einbauen, und dann war<br />

der Tag auch schon zu Ende.<br />

Am vierten Tag arbeiteten wir weiter <strong>am</strong> ausgebauten Getriebe. Wir nahmen es auseinander und reinigten die<br />

Zahnräder und Synchronringe. Auf den Zahnrädern und Synchronringen <strong>hat</strong>te es Rost, den wir mit Sch<strong>mir</strong>gelpapier<br />

abschliffen. Alleine hätte <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t mehr gewusst in welcher Reihenfolge die Zahnräder zus<strong>am</strong>mengebaut werden<br />

mussten. Zum Glück war Herr Brändle dabei! Jetzt konnten wir das Getriebe wieder in den LKW einbauen und alle<br />

Leitungen anschliessen. Danach befestigten wir zwischen Getriebe und Kardanwelle (Antriebswelle) den Retarder.<br />

Frisches synthetisches Öl durfte man n<strong>ich</strong>t vergessen einzufüllen! Und schon war wieder ein spannender Tag zu<br />

Ende.<br />

Am fünften Tag bauten wir das Getriebe fertig ein und wuschen den LKW. Danach gab es eine Probefahrt.<br />

Anschliessend nochmals den LKW waschen, abd<strong>am</strong>pfen und fertig. Am nächsten LKW wurden Servicearbeiten<br />

erledigt, die Software via PC zurückgesetzt, alle Schrauben und die Luftfederung geprüft. Danach <strong>hat</strong>te <strong>ich</strong> ein<br />

Gespräch mit Herrn Thalmann. Er war <strong>sehr</strong> zufrieden mit <strong>mir</strong>. D<strong>am</strong>it <strong>ich</strong> die Lehre bei der Scania machen kann, muss<br />

<strong>ich</strong> einen Test ab<strong>so</strong>lvieren.<br />

Mir <strong>hat</strong> die ganze Schnupperwoche <strong>sehr</strong> gut <strong>gefallen</strong>. Ich kann <strong>mir</strong> auch <strong>sehr</strong> gut vorstellen diesen Beruf auszuüben.<br />

Ich arbeite gerne mit grösseren Maschinen und in diesem Betrieb sind alle <strong>sehr</strong> freundl<strong>ich</strong>.<br />

Herr Thalmann konnte <strong>mir</strong> noch keine Stelle anbieten, weil <strong>ich</strong> zuerst einen Test ab<strong>so</strong>lvieren muss. Dann kann <strong>ich</strong><br />

m<strong>ich</strong> um eine Lehrstelle bewerben. Für diesen Beruf muss <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> aber in der Schule verbessern. Ich würde m<strong>ich</strong><br />

<strong>sehr</strong> freuen, wenn <strong>ich</strong> bei der Scania die Lehre machen könnte.<br />

Ionannis


Schnupperlehre als Fachfrau Kinderbetreuung<br />

Ich schnupperte eine Woche im Kindergarten Kapuzinerhügel in Bremgarten. Dort gefiel es <strong>mir</strong> ganz gut. Um 8. Uhr<br />

musste <strong>ich</strong> <strong>dort</strong> sein. Um halb neun fing der Kindergarten an, doch die meisten Kinder waren schon um 8 Uhr da.<br />

Dann sassen sie in den Kreis und machten Spiele wie z.B. Malermeister, usw. Um halb neun waren alle da und wir<br />

sangen zuerst ein Lied.<br />

Um 9 Uhr arbeitete Frau Ronge mit den Kindern an ihrem Thema. In dieser Woche war es das Appenzellerland. Am<br />

Montag und Freitag las Frau Ronge ihnen aus einem Buch vor. An den andern Tagen fassten sie das Gelesene<br />

zus<strong>am</strong>men.<br />

Um 10 Uhr assen alle Znüni. Die Znünitaschen von allen Kindern waren in einem grossen Korb. Frau Ronge nahm<br />

<strong>immer</strong> zwei Kinder dran, welche die Znünitaschen verteilten. Zuerst sangen wir ein Lied und dann durften sie essen.<br />

Die meisten Kinder <strong>hat</strong>ten Blevita und Apfelschnitze dabei, manche auch Chips. Ein Mädchen ass Sushi. Die Kinder<br />

boten uns auch oft etwas von ihrem Znüni an.<br />

Nach der Pause machten sie Sachen fertig oder spielten in der Puppenecke. Bei schönem Wetter gingen wir auch mit<br />

ihnen raus auf den Spielplatz.<br />

Von 11:45 bis 12 Uhr war Verabschiedung, das heisst, die Kinder sassen mit Frau Ronge und <strong>mir</strong> zus<strong>am</strong>men im<br />

Kreis, machten abwechselnd ein Spiel und sangen ein Lied bis 12 Uhr, dann gingen sie nach Hause. Ich blieb in der<br />

Mittagspause <strong>dort</strong>, weil es s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t gelohnt hätte nach Hause zu fahren.<br />

Um halb zwei fing der Kindergarten wieder an, aber die meisten Kinder k<strong>am</strong>en schon um ein Uhr. Am Nachmittag ist<br />

es <strong>so</strong>: einmal sind die Grossen einen Nachmittag allein <strong>dort</strong>, mal die Kleinen und einmal beide. Am Nachmittag<br />

machten die Grossen, die nun bald in die Schule kommen, ein paar knifflige Sachen, z.B. Bildergesch<strong>ich</strong>ten<br />

zus<strong>am</strong>menlegen. Um halb drei gab es Zvieri. Bei schönem Wetter assen wir draussen, dann durften die Kleinen <strong>dort</strong><br />

auch noch spielen. Nach dem Zvieri halfen ein paar Kinder Frau Ronge im Garten, der Rest blieb drinnen und malte<br />

oder machte Puzzle und <strong>ich</strong> beaufs<strong>ich</strong>tigte sie.<br />

Um 20 nach 3 war wieder Verabschiedung und um halb vier Uhr war der Kindergarten fertig.<br />

Nicole<br />

Schnupperwoche als Fachfrau Gesundheit<br />

Die Schnupperlehre als FAGE ab<strong>so</strong>lvierte <strong>ich</strong> im Alterspflegeheim Baden.<br />

Am ersten Tag musste <strong>ich</strong> um 8 Uhr an der Reception erscheinen. Ich war 20 Minuten zu früh. Um 7:55 Uhr wurde <strong>ich</strong><br />

von Frau Mucha in Empfang genommen. Wir gingen zus<strong>am</strong>men in das Haus nebenan, wo <strong>ich</strong> diese Woche im 3.<br />

Stock verbrachte. Dort war Karin für m<strong>ich</strong> zuständig. Sie erklärte <strong>mir</strong>, <strong>dass</strong> <strong>ich</strong> die ersten zwei Tage in der Pflege,<br />

dann zwei Tage in der Küche und <strong>am</strong> letzten Tag wieder in der Pflege mitarbeiten werde.<br />

Als erstes lernte <strong>ich</strong> Herrn Ruff* kennen. Er ist zieml<strong>ich</strong> stabil auf den Beinen, benötigt aber den Rollator. Bei ihm war<br />

duschen angesagt. Das konnte er selbständig machen, beim Anziehen benötigte er jedoch Hilfe. Nach dem Duschen<br />

ging er mit seinem Rollator ins Z<strong>immer</strong> zurück und ruhte s<strong>ich</strong> aus bis seine Frau auch <strong>so</strong> weit war. In der<br />

Zwischenzeit, während die Bewohner frühstückten, mussten wir die Betten machen. Nach dem Frühstück ruhen s<strong>ich</strong><br />

die meisten Bewohner noch eine Zeit im Bett aus.<br />

Jetzt war Frau Kuster* dran. Sie ist dement und n<strong>ich</strong>t stabil auf den Beinen. Ihr Markenze<strong>ich</strong>en ist ihre Puppe, die sie<br />

überall mitnimmt. Frau Kuster duschte n<strong>ich</strong>t, ihre Intimpflege wurde im Bett gemacht. Beim Anziehen von Hosen,<br />

Socken durfte <strong>ich</strong> mithelfen. Die meisten Bewohner tragen Windeln. Frau Kuster trägt auch Stützunterhosen. Da sie<br />

verwirrt ist und glaubt, sie könne ohne Hilfe gehen, braucht sie ein Tischchen <strong>am</strong> Rollstuhl, d<strong>am</strong>it sie n<strong>ich</strong>t Sturz<br />

gefährdet ist.<br />

Am Mittag durfte <strong>ich</strong> verschiedenen Bewohnern das <strong>Es</strong>sen eingeben. Später begleitete <strong>ich</strong> einige zu den Therapien.<br />

Das Altersheim <strong>hat</strong> einen schönen Park, in dem die Demenzkranken alleine spazieren können ohne in Gefahr zu<br />

kommen.<br />

Diese Woche <strong>hat</strong> <strong>mir</strong> <strong>sehr</strong> gut <strong>gefallen</strong> Fachfrau Gesundheit ist ein vielseitiger Beruf. In diesem Beruf ist es be<strong>so</strong>nders<br />

w<strong>ich</strong>tig die Bewohner zu respektieren. Die FAGE <strong>so</strong>llte den Bewohnern erklären, was sie gerade macht und <strong>immer</strong> mit<br />

ihnen schwatzen. Neben der Pflege <strong>so</strong>ll man s<strong>ich</strong> Zeit nehmen, wenn es einem Bewohner n<strong>ich</strong>t gut geht. Im 3. Stock<br />

wohnte ein Mann, der jeden Tag von seiner Tochter besucht wird und mit ihm Zeit verbringt. Gerade in dieser Woche<br />

war sie in den Ferien. So bin <strong>ich</strong> für sie eingesprungen.<br />

Roseline


*Die N<strong>am</strong>en sind wegen dem Persönl<strong>ich</strong>keitsschutz verändert.<br />

Schnupperwoche als Fachmann Gesundheit<br />

Ich habe an drei verschiedenen Orten geschnuppert.<br />

Montag und Dienstag als Fachmann Gesundheit im Haus Tabea in Horgen und <strong>am</strong> Mittwoch als Metallbauer in der<br />

Burgschlosserei in Erlenbach. Am Donnerstag und Freitag war <strong>ich</strong> als Fachmann Betreuung im Serata in Thalwil.<br />

Im Serata habe <strong>ich</strong> mit J<strong>am</strong>es, Alena und Mia zus<strong>am</strong>mengearbeitet. Mein Einsatzort war die Demenzabteilung. In<br />

dieser Abteilung haben viele Leute ihr Kurzzeitgedächtnis n<strong>ich</strong>t mehr, das heisst, <strong>dass</strong> sie die Sachen, die jetzt<br />

passieren, n<strong>ich</strong>t mehr realisieren oder gerade wieder vergessen! Demenz und Alzheimer haben viele unterschiedl<strong>ich</strong>e<br />

Symptome. Diese Krankheiten befallen das Kurzzeitgedächtnis, es gibt einen aggressiven und einen depressiven<br />

Verlauf.<br />

Frau X zum Beispiel ist zurück in die Kindheit <strong>gefallen</strong>, sie glaubt, <strong>dass</strong> ihre Mutter im Spital sei. Ihre Mutter ist aber<br />

schon lange verstorben.<br />

Frau Y glaubt, <strong>dass</strong> sie heimgehen muss, um für ihre Kinder zu kochen, dabei sind ihre Kinder schon erwachsen.<br />

Und Frau Z sagt, sie habe eine Verabredung mit einem Mann und er komme s<strong>ich</strong>er bald sie besuchen.<br />

Frau K ist schon in fortgeschrittenem Zustand von Demenz. Sie ist in ihrer eigenen Welt. Sie <strong>hat</strong> eine n<strong>ich</strong>t <strong>so</strong><br />

aggressive Demenz. Sie ist wie ein Kind und singt Schweizer Kinderlieder. Nach dem <strong>Es</strong>sen schläft sie gerade ein.<br />

Das heisst aber n<strong>ich</strong>t, <strong>dass</strong> man Leute mit Demenz wie Kinder behandeln darf. Die Menschen merken genau, wie die<br />

Pfleger mit ihnen umgehen. Dieser Beruf verlangt daher ein grosses Einfühlungsvermögen und Respekt gegenüber<br />

den Patienten. In diesem Beruf ist die Schweigepfl<strong>ich</strong>t <strong>sehr</strong> w<strong>ich</strong>tig. Das bedeutet, man darf Drittper<strong>so</strong>nen n<strong>ich</strong>ts was<br />

man hört, sieht oder liest über die Patienten erzählen.<br />

Simon

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