Eine neue Schule für Slumkinder
Good Hearts - Besuch von Herrn Weigel
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<strong>Eine</strong> <strong>neue</strong> <strong>Schule</strong> <strong>für</strong> <strong>Slumkinder</strong><br />
Im April kam Herr Weigel zu uns an die <strong>Schule</strong>. Als erstes mussten alle Schüler, die gerne<br />
zum Vortrag kommen wollten, einen Brief an Herrn Burger schreiben und begründen, wieso<br />
wir an diesem Vortrag teilnehmen wollten. Fast alle Schüler waren gespannt auf den<br />
Vortrag und haben einen Brief geschrieben. Ich natürlich auch. Ich schrieb darin, dass ich es<br />
spannend fände etwas zu erfahren von anderen Ländern und mich da<strong>für</strong> interessiere, was<br />
Herr Weigel dort macht.<br />
Herr Weigel berichtete uns von Kibera, dem grössten Slum Afrikas, der sich am Rande von<br />
Nairobi (Ostafrika) befindet. Zuerst stellte er uns viele Fragen, ob wir beispielsweise<br />
wüssten, wo Afrika sei und wo Nairobi sei. Alle Kinder wussten etwas und er lobte uns auch<br />
viel.<br />
Dann fing er an, von der Arbeit zu erzählen, die er dort macht. Er hat eine <strong>Schule</strong> <strong>für</strong> Kinder ab<br />
3 bis 4 Jahren aufgebaut, die im Slum leben. Die Kinder lernen und bekommen auch eine<br />
warme Mahlzeit, denn meistens können sich die Eltern der Kinder nichts leisten, auch kein<br />
Essen. Zur Finanzierung dieser <strong>Schule</strong> hat er hier in der Schweiz die Organisation „Good<br />
Hearts“ gegründet.<br />
Als Herr Weigel und seine Tochter vor ein paar Jahren auf einer Reise durch Kenya diesen<br />
Slum und die Leute dort gesehen haben, wollten sie ihr Leben verändern. Sie entschlossen<br />
sich, den Bewohnern von Kibera zu helfen. Mit Freunden richteten sie schlussendlich auf<br />
Anfang 2009 in einer kleinen Lehmhütte eine <strong>Schule</strong> ein. Heute hat die <strong>Schule</strong> – 'KidStar<br />
Academy' – schon so viele Schüler wie unsere <strong>Schule</strong>.<br />
Nun erzählte uns Herr Weigel viel über diese Kinder und das Leben im Slum:<br />
Die Menschen in Kibera, leben auf engstem Raum in Wellblechhütten. Die Slumbewohner<br />
besitzen weder ein Bett noch ein Möbelstück und zu essen haben sie auch fast nichts. Als<br />
Schlafgelegenheit nehmen sie ihre Kleider, die aber nass sind, wenn es geregnet hat. Weil<br />
das „Dach“ undicht ist. Aber nicht nur die „Dächer“ sind nicht gut gebaut, die ganzen Hütten<br />
fallen schon bei einem Gewitter auseinander oder werden weggeschwemmt. Das ist doch<br />
grausam!<br />
Sauberes Wasser finden sie nur, wenn sie meilenweit laufen. Mit dem Wasser aus einem<br />
grossen Kanister muss sich eine ganze Familie eine Woche lang durchschlagen.<br />
In diesem Slumgebiet gibt es wenige Toiletten, durchschnittlich eine <strong>für</strong> 1000 Personen. Die<br />
Kriminalität ist dort auch sehr schlimm. Man sollte deshalb in der Nacht nicht aus seiner<br />
Hütte rausgehen, weil man Angst haben muss überfallen zu werden. Deshalb haben sie<br />
solche Säcke, wie wir sie als Robbydog Säcke kennen, und machen ihre Geschäfte dort rein.<br />
Wenn sie fertig sind schmeissen sie diese im hohen Bogen weg. Sie nennen diese „flying<br />
toilets“.
Als letztes erklärte er uns noch, dass es in einer gewissen Jahreszeit sehr stark regnet und<br />
dass es dadurch immer wieder zu starken Erdrutschen kommt, in denen die Lehmhütten<br />
einfach abrutschen und die Leute darin sterben. Das finde ich sehr erschreckend.<br />
Herr Weigel zeigte uns auch Bilder von den Kindern, die er alle persönlich kennt und auch<br />
sehr gern hat.<br />
Der Vortrag hat allen gefallen und Herr Weigel sagte auch, dass man spenden könne und<br />
dass sie über jede Spende froh seien.<br />
Mich hat dieser Vortrag stark betroffen, aber ich habe ihn auch spannend gefunden. Herrn Weigel<br />
fand ich persönlich super, weil er und nie gesagt hat, dass wir froh seien können, dass wir in der<br />
Schweiz leben und so ein gutes Leben haben. Das wissen wir schon.<br />
Er war total nett zu uns und hat gesagt, wir wären gute Zuhörer. Deshalb denke ich, haben auch alle<br />
Schüler so gut zugehört und fanden auch den Vortrag spannend. Herr Burger hat am Schluss noch<br />
vorgeschlagen, dass das Schüler/innen-Forum die Unterstützung dieser <strong>neue</strong>n <strong>Schule</strong> diskutieren<br />
sollte. In der Zwischenzeit hat das Schüler/innen-Forum schon einen „Spendentag“ <strong>für</strong> die Stiftung<br />
Good Hearts durchgeführt und am Elternabend haben wir auch da<strong>für</strong> gesammelt.<br />
Leila