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gesetzes und Öffnung der Krankenhäuser für ambulante Behandlung

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Block 6:<br />

Neue Versorgungsformen des<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmo<strong>der</strong>nisierungs<strong>gesetzes</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Öffnung</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Krankenhäuser</strong> <strong>für</strong> <strong>ambulante</strong><br />

<strong>Behandlung</strong><br />

Neue<br />

Versorgungsformen<br />

GMG 2003<br />

Gesetz zur Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Gesetzlichen Krankenversicherung GMG<br />

1. Medizinische Versorgungszentren - § 95 SGB V<br />

2. <strong>ambulante</strong> Versorgung bei Unterversorgung - § 116 a SGB V<br />

3. Ambulante <strong>Behandlung</strong> im Rahmen von DMP - § 116 b Abs.1 SGB V<br />

4. <strong>ambulante</strong> <strong>Behandlung</strong> bei hochspezialisierten Leistungen, seltenen<br />

Erkrankungen <strong>und</strong> Erkrankungen mit beson<strong>der</strong>em <strong>Behandlung</strong>sverlauf - §<br />

116 b Abs. 2-5 SGB V<br />

5. Integrierte Versorgung - §§ 140 a –e SGB V<br />

6. Krankenhausapotheken – <strong>ambulante</strong> Patienten - § 14 (4), S.3 ApoG<br />

außerdem:<br />

<strong>ambulante</strong>s Operieren / stationsersetzende Leistungen - § 115 b SGB V<br />

Neue<br />

Versorgungsformen<br />

GMG 2003


Medizinische Versorgungszentren (§95 SGB V)<br />

- Definition: fachübergreifende Einrichtungen, in denen Ärzte, die in das<br />

Arztregister eingetragen sind, als Angestellte o<strong>der</strong> Vertragsärzte<br />

tätig sind<br />

- Voraussetzung: Zulassung auf Antrag des Medizinischen Versorgungszentrums<br />

durch den Zulassungsausschuss (Bedarfsprüfung) (ggf. Praxissitze kaufen)<br />

- Gründung: durch Leistungserbringer, die auf Gr<strong>und</strong> von Zulassung,<br />

Ermächtigung o<strong>der</strong> Vertrag an <strong>der</strong> medizinischen Versorgung<br />

teilnehmen<br />

- Versorgungsauftrag: mit Zulassung, Teilnahme an <strong>der</strong> vertragsärztlichen<br />

Versorgung (fachübergreifend) in den Fachgebieten mit<br />

weiterbildungsberechtigter Befähigung<br />

- Vergütung: aus <strong>der</strong> vertragsärztlichen Gesamtvergütung<br />

- Vertragsärzte <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Leistungserbringer können kooperieren.<br />

Neue<br />

Versorgungsformen<br />

GMG 2003<br />

Medizinische Versorgungszentren (§95 SGB V)<br />

Neue<br />

Versorgungsformen<br />

GMG 2003


Medizinische Versorgungszentren (§95 SGB V)<br />

z. B. im Krankenhaus Lichtenberg, Berlin:<br />

• 14 Fachdisziplinen <strong>für</strong> <strong>ambulante</strong> Medizin am selben Ort<br />

• Apotheke, med. Hilfs- u. Heilmittel, Hörgeräte am selben Ort<br />

• bei Bedarf kurze Wege zum Krankenhaus<br />

• Hausarztkontakt während <strong>der</strong> Stationären <strong>Behandlung</strong><br />

• Vernetzung MVZ <strong>und</strong> Krhs. vermeidet Doppeluntersuchungen<br />

• Abgestimmte <strong>Behandlung</strong>sstandards Stationär <strong>und</strong> ambulant<br />

• Kurzstationäre <strong>Behandlung</strong> durch die Arztpraxis auf eigener Bettenstation<br />

Neue<br />

Versorgungsformen<br />

GMG 2003<br />

Ambulante Versorgung bei Unterversorgung (§116a SGB V)<br />

Zulassung zur vertragsärztlichen Versorgung durch den Zulassungsausschuss<br />

‣ Feststellung von fachärztlicher Unterversorgung im vertragsärztlichen<br />

Planungsbereich<br />

‣ Krankenhausermächtigung <strong>für</strong> das unterversorgte vertragsärztliche<br />

Antrag durch Zulassungsausschuss (Ermessensentscheidung)<br />

Fachgebiet auf<br />

Neue<br />

Versorgungsformen<br />

GMG 2003


Ambulante <strong>Behandlung</strong> im Rahmen von „strukturierten<br />

<strong>Behandlung</strong>sprogrammen“<br />

(Desease Management Programme = DMP ( § 116 b Abs.1 )<br />

-Leistungsspektrum: <strong>ambulante</strong> Leistungen, <strong>der</strong>en Erbringung durch das<br />

Krankenhaus aufgr<strong>und</strong> beson<strong>der</strong>er Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

in einem DMP vorgesehen ist<br />

-Voraussetzungen: Krankenhaus nimmt bereits mit stationären Leistungen<br />

an einem DMP teil, <strong>ambulante</strong> ärztliche <strong>Behandlung</strong> ist<br />

Teil des DMP, Erfüllung <strong>der</strong> sächlichen <strong>und</strong> personellen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen, Abschluss eines Einzelvertrages<br />

(=Einkaufsmodell) mit Krankenkasse, die DMP anbietet<br />

-Vergütung:<br />

durch die Krankenkasse<br />

Neue<br />

Versorgungsformen<br />

GMG 2003<br />

<strong>Behandlung</strong> bei hochspezialisierten Leistungen, seltenen Erkrankungen u.<br />

Erkrankungen mit beson<strong>der</strong>em <strong>Behandlung</strong>sbedarf (§116b Abs. 2-5 SGB V)<br />

- Vorgabe eines gesetzlichen Leistungskataloges - § 116b (3) SGB V<br />

- Weiterentwicklung Leistungskatalog durch gemeinsamen B<strong>und</strong>esausschuss (§91(2)SGB V)<br />

- gesetzliche Vorgabe <strong>der</strong> Kriterien zur Weiterentwicklung (§116(4)SGB V)<br />

- <strong>ambulante</strong> ärztliche <strong>Behandlung</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Katalogleistungen<br />

- Erfüllung <strong>der</strong> sächlichen <strong>und</strong> personellen Anfor<strong>der</strong>ungen analog §135 SGB V<br />

- Abschluss eines Einzelvertrages mit Krankenkasse (kein Rechtsanspruch;<br />

Wettbewerb, d.h. Einkaufsmodell)<br />

- Vergütung unmittelbar durch die Krankenkasse<br />

Neue<br />

Versorgungsformen<br />

GMG 2003


Gesetzlicher Katalog nach § 116 Absatz 3 SGB V:<br />

1. hochspezialisierte Leistungen<br />

- CT/MRT-gestützte interventionelle schmerztherapeutische Leistungen<br />

- Brachytherapie<br />

2. seltene Erkrankungen <strong>und</strong> Erkrankungen mit beson<strong>der</strong>en Krankheitsverläufen<br />

- Diagnostik <strong>und</strong> Versorgung von Patienten mit onkologischen Erkrankungen<br />

kungen<br />

- Diagnostik <strong>und</strong> Versorgung von Patienten mit HIV/AIDS<br />

- Diagnostik <strong>und</strong> Versorgung von Patienten mit schweren Verlaufsformen rheumatologischer<br />

Erkrankungen<br />

- spezialisierte Diagnostik <strong>und</strong> Therapie <strong>der</strong> schweren Herzinsuffizienz (NYHA Stadium 3-4)<br />

- Diagnostik <strong>und</strong> Versorgung von Patienten mit Tuberkulose<br />

- Diagnostik <strong>und</strong> Versorgung von Patienten mit Mucoviszidose<br />

- Diagnostik <strong>und</strong> Versorgung von Patienten mit Hämophilie<br />

- Diagnostik <strong>und</strong> Versorgung von Patienten mit Fehlbildungen,<br />

angeborenen Skelettsystemfehlbildungen <strong>und</strong> neuromuskulären Erkrankungen<br />

- Diagnostik <strong>und</strong> Therapie von Patienten mit schwerwiegenden immunologischen Erkrankungen<br />

- Diagnostik <strong>und</strong> Versorgung von Patienten mit Multipler Sklerose<br />

- Diagnostik <strong>und</strong> Versorgung von Patienten mit Anfallsleiden<br />

- Diagnostik <strong>und</strong> Versorgung von Patienten im Rahmen <strong>der</strong> pädiatrischen Kardiologie<br />

- Diagnostik <strong>und</strong> Versorgung von Frühgeborenen mit Folgeschäden.<br />

Neue<br />

Versorgungsformen<br />

GMG 2003<br />

… Integrierte Versorgung (§140 a-e SGB V)<br />

Medizinische Orientierung hat Priorität (lt. Gesetzesbegründung)<br />

Sinn <strong>der</strong> IV ist vor allem,<br />

Die bisherige Abschottung <strong>der</strong> einzelnen Leistungsbereiche zu überwinden,<br />

Substitutionsmöglichkeiten über verschiedene Leistungssektoren hinweg zu<br />

nutzen<br />

<strong>und</strong> Schnittstellenprobleme so besser in den Griff zu bekommen<br />

Neue<br />

Versorgungsformen<br />

GMG 2003


… Integrierte Versorgung (§140 a-e SGB V)<br />

Ziele<br />

ablauforientierte Patientenversorgung über alle Sektoren,<br />

dadurch: - bessere Qualität <strong>der</strong> Patientenversorgung<br />

- wirtschaftliche Nutzung <strong>der</strong> Ressourcen<br />

Prävention<br />

Hausarzt<br />

Apotheke<br />

Facharzt<br />

Therapeuten / amb. Reha<br />

amb. Pflege<br />

Haus- / Facharzt<br />

Krankenhaus<br />

Reha<br />

Pflege<br />

Hausarzt<br />

Neue<br />

Versorgungsformen<br />

GMG 2003<br />

… Integrierte Versorgung (§140 a-e SGB V)<br />

verschiedene Versorgungsformen:<br />

a) Leistungssektoren übergreifende Versorgung (indikationsbezogen)<br />

z. B. ambulant – stationär – Reha<br />

(auch möglich, dass Krhs. <strong>ambulante</strong> Reha anbietet)<br />

etwa <strong>für</strong> bestimmte Operationen (Hüftoperationen, Prostataentfernungen, …)<br />

mögliche Partner:<br />

nie<strong>der</strong>gelassene Ärzte, Psychotherapeuten,<br />

Heilmittelerbringer<br />

Apotheke<br />

häusliche Krankenpflege<br />

Hebammen<br />

Krankentransporte<br />

stationäre <strong>und</strong> <strong>ambulante</strong> Reha<br />

MVZ<br />

Neue<br />

Versorgungsformen<br />

GMG 2003


… Integrierte Versorgung (§140 a-e SGB V)<br />

verschiedene Versorgungsformen:<br />

b) Vollumfängliche Verantwortungsübernahme <strong>für</strong> sich einschreibende<br />

Patienten mit einem, verschiedene Leistungssektoren übergreifend<br />

wirkendem Gesamtbudget („Full-Size Variante“) – (z.B. Prosper Modell<br />

<strong>der</strong> B<strong>und</strong>esknappschaft; Plan <strong>der</strong> Versorgungsgemeinschaft Elbe-Jeetzel)<br />

IV agiert wie eine eigene regionale Krankenkasse (siehe Managed Care)<br />

Neue<br />

Versorgungsformen<br />

GMG 2003<br />

… Integrierte Versorgung (§140 a-e SGB V)<br />

Beispiele <strong>für</strong> IV<br />

• 20 Diagnosen mit operativen Prozeduren in „Son<strong>der</strong>fallpauschalen“<br />

(z.B. Varizen, Choleystektomie, Leistenhernien, Nasen-OP)<br />

(Krhs. Lichtenberg, Berlin, Vertrag mit BKK-VBU)<br />

Leistungen: Amb. Voruntersuchung, OP mit WL-Übernachtung bei Bedarf, amb.Nachbetreuung durch<br />

Operateur, Krankentransporte, hausärztl. Nachbetreuung, Medikamente, Heil- <strong>und</strong> Hilfsmittel)<br />

• Entbindung mit Sgl. – Untersuchung <strong>der</strong> ersten 6 Monate (Krhs. Lichtenberg)<br />

(Kassen haben dem Krhs. 1000 Geburten angeboten!)<br />

• stat. <strong>Behandlung</strong> zzgl. 6-Monatsvorrat Arzneien o<strong>der</strong> Hilfsmittel<br />

• stat. <strong>Behandlung</strong> incl. nachstat. KG, o<strong>der</strong> incl. Reha <strong>und</strong> KG<br />

• Implantation von Schrittmachern Krhs. Plus vor- bzw. nachversorg. Arzt<br />

• amb. OP, akute Nachsorge, Erstversorgung mit Arnei- u. Hilfsmitteln<br />

TK <strong>und</strong> Amb. OP-Zenrum Kronshagen: (30 verschiedene OP`s mit<br />

Gewährleistungspflicht von<br />

6 Monaten; Komplexpauschale <strong>für</strong> alle Leistungen, incl. Der haus- <strong>und</strong> fachärztlichen <strong>Behandlung</strong>, Arznei- u.<br />

Hilfsmittel; Wegfall <strong>der</strong> Zuzahlungen <strong>für</strong> Patienten <strong>für</strong> den sonst notwendigen stat. Aufenthalt)<br />

Neue<br />

Versorgungsformen<br />

GMG 2003


… Integrierte Versorgung (§140 a-e SGB V) Finanzierung<br />

Mechanismus des 1%igen Pauschalabzugs zur Finanzierung <strong>der</strong> Integrationsversorgung<br />

2004 – 2006 Abzug von bis zu 1% von den Krankenhausrechnungen<br />

Vertragsärztliche Gesamtvergütung<br />

KH-Budget<br />

1%<br />

bis zu ca. 220 Mio.<br />

bis zu ca. 460 Mio.<br />

1%<br />

Leistungen in <strong>der</strong> Integrationsversorgung<br />

Vertragsärztliche Leistungen<br />

Neue<br />

Versorgungsformen<br />

GMG 2003<br />

Vergütung<br />

Vergütung<br />

Zusätzliche<br />

Leistungen<br />

Krankenhaus<br />

Vergütung<br />

Stationäre Leistungen im Umfang wie<br />

im individuellen KH-Budget vereinbart<br />

… Integrierte Versorgung (§140 a-e SGB V)<br />

Bewertung<br />

• IV im Sinne einer ökonomischen Vernetzung <strong>und</strong> eines Angebotes aus<br />

einer (zumindest virtuellen) Hand wird verstärkt angeboten werden.<br />

• IV nach §140 SGB V = deutsche Variante <strong>der</strong> internationalen<br />

Tendenz zu Managed Care<br />

• IV wird politische Unterstützung erfahren – auch bei an<strong>der</strong>er Regierung<br />

• Anbieter, GKV, PKV <strong>und</strong> Industrie bereiten sich auf die IV vor.<br />

• Großes Potenzial wird <strong>der</strong> IV zugeschrieben.<br />

Heute 1% Abzug wg. IV - morgen 2%,3%,4% ?<br />

Das BMG bezeichnet die IV als künftige Regelversorgung.<br />

Neue<br />

Versorgungsformen<br />

GMG 2003


… neue Versorgungsformen<br />

‣ Krankenhausapotheken– <strong>ambulante</strong> Patienten - § 14 (4), S.3<br />

ApoG<br />

‣ <strong>ambulante</strong>s Operieren / stationsersetzende Leistungen - § 115 b SGB V<br />

Neue<br />

Versorgungsformen<br />

GMG 2003

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