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Arbeiten mit Hochfrequenz Arbeiten mit Hochfrequenz

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<strong>Arbeiten</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hochfrequenz</strong><br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 1<br />

<strong>Arbeiten</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hochfrequenz</strong><br />

Einleitung:<br />

Obwohl die <strong>Hochfrequenz</strong>chirurgie jeden Tag<br />

angewandt wird besteht hier und dort ein<br />

Nachholbedarf an theoretischen und praktischen<br />

Kenntnissen um das „sichere“<strong>Arbeiten</strong> am<br />

Patienten zu gewährleisten !<br />

Diese Präsentation wird auf folgende Themen<br />

eingehen:<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 2


<strong>Arbeiten</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hochfrequenz</strong><br />

1. Physikalische Grundlagen<br />

1.1 Elektrolytischer Effekt<br />

1.2 Faradischer Effekt<br />

1.3 Thermischer Effekt<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 3<br />

<strong>Arbeiten</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hochfrequenz</strong><br />

2. Sicherheit des Patienten<br />

2.1 Vorbereitungen<br />

2.2 „Was ist zu beachten!“<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 4


<strong>Arbeiten</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hochfrequenz</strong><br />

3. Neutralelektrode<br />

3.1 Sicherheitssysteme<br />

3.2 allgemeine „Handlings“<br />

3.3 SÖRING „NE-Ampel“<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 5<br />

<strong>Arbeiten</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hochfrequenz</strong><br />

4. Praktisches<br />

4.1 Tipps „rundherum“<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 6


1.1 Elektrolytischer Effekt<br />

Der elektrolytische Effekt entsteht bei niederfrequenten<br />

Wechselstrom und Gleichstrom indem eine<br />

Ionenverschiebung im Gewebe stattfindet.<br />

Dieser Effekt wird genutzt bei der IONTOPHORESE,<br />

d.h. das Einbringen von Medikamente(n) in das Gewebe.<br />

I<br />

Biologisches Gewebe<br />

Gleichstrom > Iontophorese / Elektrolyse<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 7<br />

1.2 Faradischer Effekt<br />

niederfrequenter Wechselstrom <strong>mit</strong> einer Frequenz von 1-20 000 Hz<br />

nennt man „Faradischer Effekt“.<br />

Dies führt zu starken Schädigungen im Gewebe durch unkontrollierte<br />

Muskelkontraktionen. Die maximale Reizwirkung entstehen bei<br />

Frequenzen von 10-100 Hz. ( Stromschlag am Wechselstromnetz 230V / 50 Hz)<br />

Einsatz in der Reizstromtherapie (Muskellähmungen) oder als<br />

Nervstimulation in der Chirurgie „Sphinker“.<br />

I<br />

Biologisches Gewebe<br />

Reizstromtherapie/-diagnose bis 20 kHz<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 8


1.3 Thermischer Effekt<br />

entsteht durch hochfrequenten Wechselstrom<br />

von min. 300 kHz und vermeidet die vorher<br />

genannten Effekte weitgehend.<br />

Mit dem hochfrequenten elektrischen Strom<br />

kann gezielt biologisches Gewebe zerstört oder<br />

dosiert behandelt werden.<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 9<br />

U/V<br />

0<br />

1.3 Thermischer Effekt<br />

KOAGULIEREN + SCHNEIDEN<br />

U/V<br />

0<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 10


1.3 Thermischer Effekt<br />

Thermische Effekte im Gewebe:<br />

40° C Reversible Zellschädigung<br />

49° C Irreversible Zellschädigung, unabhängig von [t]<br />

65° - 70°C Koagulation. Kollagene werden in Glukose<br />

gewandelt, kollagenes Gewebe schrumpft und<br />

führt zur Hämostase.<br />

100° C Dehydratation. Zellflüssigkeit wechselt Aggregat<br />

-zustand zum Dampf. Glukose führt zum<br />

Klebeeffekt > Koagulat schrumpft.<br />

200° C Karbonisation. Gewebe verkohlt > schlechter<br />

postoperativer Heilungsverlauf.<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 11<br />

<strong>Arbeiten</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hochfrequenz</strong><br />

1. Physikalische Grundlagen<br />

1.1 Elektrolytischer Effekt<br />

1.2 Faradischer Effekt<br />

1.3 Thermischer Effekt<br />

<br />

<br />

<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 12


2.1 Vorbereitungen<br />

Die Kabel zum Elektrodengriff und<br />

zur Neutralelektrode sind möglichst so<br />

zu führen, dass weder andere noch<br />

diese Leitungen den Patienten<br />

berühren.<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 13<br />

2.1 Vorbereitungen<br />

Die HF – Kabel nicht aufwickeln und<br />

auch nicht <strong>mit</strong> Hilfe einer „Metall“-<br />

Klammer am OP-Tuch befestigen !<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 14


2.1 Vorbereitungen<br />

Die Kabel zum Elektrodengriff oder zur<br />

HF-Schlinge etc. und zur Neutralelektrode<br />

sind so zu führen, dass diese Leitungen und<br />

auch weitere sich<br />

a.) nicht überlagern<br />

b.) nicht denn Patienten<br />

berühren.<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 15<br />

2.1 Vorbereitungen<br />

Typische Applikationen<br />

der Neutralelektrode<br />

Grundsätzlich gilt:<br />

Nie an Flächen die kleiner<br />

als die Neutralelektroden<br />

selbst sind oder am Knochen<br />

zu applizieren.<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 16


2.1 Vorbereitung<br />

Klären Sie vor dem Eingriff, ob sie die Behaarung<br />

des Patienten weg rasieren dürfen !<br />

Auch bei Klebeelektroden, sowieso bei Silikon-Elektroden,<br />

richten sich die Körperhaare nach ca. 20min wieder auf.<br />

Folge <br />

Kontakt zur Haut nimmt ab, Übergangswiderstand<br />

bergangswiderstand nimmt zu,<br />

HF-Ger HF Gerät t meldet NE-Fehler, NE Fehler, durch den Fehler bedingt schaltet<br />

das HF-Ger HF Gerät t ( je nach Hersteller ) die Leistung zurück, zur ck,<br />

OP-Ergebnis OP Ergebnis gefährdet. gef hrdet.<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 17<br />

2.1 Vorbereitungen<br />

Der Patient<br />

muss trocken<br />

und elektrisch<br />

isoliert gelagert<br />

werden.<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 18


2.1 Vorbereitungen<br />

Der Patient sollte nicht <strong>mit</strong><br />

elektrisch leitfähigen Gegenständen<br />

in Berührung kommen die geerdet<br />

sind oder die eine große Kapazität<br />

gegen Erde haben, wie<br />

OP- Tisch oder Infusionsständer!<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 19<br />

Bei lang andauernden<br />

Operationen sind<br />

Feuchtigkeitsdichte<br />

OP-Tücher nach MPG<br />

zu verwenden !<br />

2.1 Vorbereitungen<br />

Vorsicht !!<br />

„Nässe leitet Strom“<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 20


2.1 Vorbereitungen<br />

Es ist erforderlich, das zwischen<br />

HF-Handgriff bzw. aktiver Elektrode<br />

und einer EKG - Ableitung ein<br />

Mindestabstand von 15 cm besteht !<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 21<br />

2.2 „Was ist zu beachten“<br />

Vorsicht <strong>mit</strong><br />

Desinfektions<strong>mit</strong>tel !<br />

der darin enthalten Alkohol kann<br />

sich durch Funkenbildung<br />

des angewendeten Stromes<br />

entzünden.<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 22


2.2 „ Was ist zu beachten“<br />

Legen Sie die Bipolare Pinzette oder den<br />

Monopolaren Elektrodenhandgriff NIE<br />

auf oder neben den Patienten ab.<br />

Nasse Abdecktücher können ein unbeabsichtigtes<br />

Aktivieren ermöglichen und den Strom ungewünscht<br />

leiten bis zur Verbrennung !!!<br />

Söring bietet im bipolarem Generator ein Aktivierungssignal vor dem<br />

HF-Start zum Schutz vor unbeabsichtigtes Starten an.<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 23<br />

2.2 „Was ist zu beachten“<br />

Prüfen Sie Neutralelektrodenkabel auf<br />

Beschädigungen und Isolationsfehler !<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 24


2.2 „Was ist zu beachten“<br />

Patienten <strong>mit</strong> Herzschrittmacher/-elektroden<br />

sind nur <strong>mit</strong> Bipolaren HF–Strom zu operieren !<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 25<br />

2.3 Wissenswertes über HF<br />

DIE HF Möglichkeiten:<br />

Monopolare(s) Koagulation & Schneiden<br />

Bipolare(s) Koagulation und Schneiden<br />

Argon unterstützte Koagulation


2.3 Wissenswertes über HF<br />

F<br />

1 2<br />

Monopolare Koagulation<br />

2.3 Wissenswertes über HF<br />

„Aufkochen“ von Zellinternen<br />

Flüssigkeiten<br />

PE<br />

Der Schneidprozess<br />

Explosion auf Grund der<br />

Dampfausdehnung


65°C<br />

SCHNEIDEN<br />

2.3 Wissenswertes über HF<br />

Entstehung<br />

von Dampf<br />

Zellen<br />

platzen<br />

2.3 Wissenswertes über HF<br />

Reiner<br />

Schnitt<br />

Blend Schnitt<br />

(geringer Koag-Effekt)<br />

Gewebe wird<br />

getrennt<br />

Der Schneidprozess<br />

Blend Schnitt<br />

(starker Koag-Effekt)


t1<br />

2.3 Wissenswertes über HF<br />

Hohe Leistungswerte können zu<br />

Karbonisierung führen<br />

50 Watt für 1/10 Sek. liefert genau soviel<br />

Wärme an das Gewebe, wie 5 Watt für 1 Sek.!<br />

Höhere Leistungswerte führen nicht<br />

automatisch zu tieferer Koagulation<br />

I1<br />

Kontakt - Koagulation<br />

2.3 Wissenswertes über HF<br />

t4<br />

I4<br />

t2<br />

4 3 2 1<br />

I2<br />

2<br />

t5<br />

1<br />

I5<br />

t3<br />

5 4 3 2 1<br />

I3<br />

3 2 1<br />

Koagulationsprozess <strong>mit</strong> Tiefenwirkung und Zeitfaktor


2.3 Wissenswertes über HF<br />

Bipolar Technik<br />

HF-Generator<br />

1<br />

2<br />

MBC 6 01<br />

Söring mbH G<br />

F<br />

1 2<br />

2.3 Wissenswertes über HF<br />

HF-Strom<br />

Branchen der Pinzette<br />

Stromdichtelinien<br />

Geringere Leistungswerte, als bei monopolar<br />

Stromfluss nur zwischen den beiden Branchen der Pinzette<br />

Keine Neutralelektrode benötigt<br />

Höhere Sicherheit<br />

BIPOLARER STROM


2.3 Wissenswertes über HF<br />

Einflüsse auf Elektrochirurgie haben:<br />

Abstand zwischen aktivem Instrument und<br />

Neutralelektrode<br />

Art (Größe der Oberfläche) der Elektrode<br />

Leistungseinstellung<br />

Kontaktzeit der Elektrode zum Gewebe<br />

Gewebeimpedanz (Fettgewebe hat eine höhere Impedanz als<br />

Muskelgewebe)<br />

2.3 Wissenswertes über HF<br />

ARGON - PLASMA - KOAGULATION<br />

Ionisierter<br />

Plasmastrahl, der<br />

Strom zum<br />

Gewebe leitet<br />

(kontaktfrei)


Argongas ist inert<br />

2.3 Wissenswertes über HF<br />

Argon ist schwerer als Luft<br />

Argongas ist nicht explosiv<br />

Bietet klare Sicht auf Operationsgebiet<br />

Flüssigkeiten werden vom OP-Gebiet geblasen<br />

Direkten Strompfad zum freiliegenden Gewebe<br />

Geringere Rauchentwicklung während Anwendung<br />

GRÜNDE für Argon-Plasma<br />

2.3 Wissenswertes über HF<br />

Geringer Koagulationseffekt kann zu starken<br />

Blutungen führen<br />

Vor dem Aktivieren der Schneidfunktion ist es<br />

empfehlenswert zunächst “Koag” einmal zu starten (<br />

Softkoagulation 30 Watt ), bei dicken Polypen !<br />

Immer die Leistung und den Effekt passend zur<br />

Größe des Polypen einstellen (große Leistungswerte<br />

für größere Polypen)<br />

POLYPEKTOMIE


Darm<br />

2.3 Wissenswertes über HF<br />

Polyp<br />

Blutgefäße,<br />

konzentriert im<br />

Fuß des Polyps<br />

POLYPEKTOMIE<br />

Endoskop<br />

HF Schlingenelektrode<br />

Starker Koagulationseffekt wird<br />

benötigt, um möglichst blutungs-frei zu<br />

schneiden<br />

2.3 Wissenswertes über HF<br />

F<br />

1 2<br />

ACHTUNG: Armhalter, Polsterung, Atemmaske, Umrandung etc.<br />

sind durchaus leitfähig..... <strong>mit</strong> dieser Verbindung<br />

zum Erdpotential können Verbrennungen erfolgen!<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 42


3.2 Wissenswertes über HF<br />

Nur geringe Leistungseinstellungen verwenden<br />

Vor Anwendung immer Isolierung des Instruments prüfen<br />

(kleine Löcher, etc.)<br />

Gerät nur aktivieren, wenn Instrument Kontakt zum<br />

Gewebe hat (>HF) oder nahe dem Gewebe ist (>AUK)<br />

Verhindern von Kontakt zu anderen metallischen<br />

Instrumenten<br />

Regeln für den endoskopischen Einsatz<br />

2.3 Wissenswertes über HF<br />

Positive chirurgische Effekte:<br />

Schnelle Identifikation des blutenden Gewebes<br />

Effektivere Dehydrierung des Gewebes<br />

Weniger post-operative Infektionen<br />

Verbesserter Verschluss von Gefäßen<br />

Verringerter Blutverlust<br />

Verringerte Nekrosenbildung


F<br />

1<br />

2<br />

Nicht nur OP-Tische sondern auch Untersuchungsliegen<br />

sind <strong>mit</strong> dem Erdpotential verbunden!!<br />

ERST-Anwender,<br />

-- Aktiv --<br />

2.3 Wissenswertes über HF<br />

2.3 Wissenswertes über HF<br />

F<br />

1 2<br />

PE<br />

Keine Simultan Anwendung erlaubt !!!<br />

M<br />

O<br />

N<br />

O<br />

P<br />

O<br />

L<br />

A<br />

R<br />

ZWEIT–Anwender,<br />

-- inaktiv --


2.3 Wissenswertes über HF<br />

Heutige HF-Generatoren wie die von der Quickborner<br />

Firma Söring sind <strong>mit</strong> Leistungsprozessoren<br />

ausgestattet, die die Leistung anhand des<br />

Gewebewiderstandes regulieren – und zwar so, dass<br />

immer nur die gerade notwendige Leistung zur<br />

Erfüllung in Strom und Spannung abgeben wird.<br />

Vorteil: - geringste Energiemenge fließt über das Herz<br />

- ein Nachregeln der Leistung entfällt<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 47<br />

2. Sicherheit des Patienten<br />

2.1 Vorbereitungen<br />

<br />

2.2 „Was ist zu beachten!“<br />

<br />

2.3 Wissenswertes über HF <br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 48


3.1 Sicherheitssysteme<br />

die Silicon – Neutralelektrode<br />

Häufig in Endoskopien zu finden.......<br />

- bietet aber keinen optimalen Schutz vor Verbrennung.<br />

- erkennt nur, ob Siliconelektrode angelegt ist.<br />

- Unförmig und schlecht anzulegen<br />

- Hygienisch eher zweifelhaft.............<br />

- Schalten hier<strong>mit</strong> Sicherheitspaket zur Überwachung<br />

aus!!! „als wenn Sie beim Auto<br />

ABS u. Airbag ausschalten“ <br />

- bei Kosten/Nutzen Analyse aber kaum zu schlagen !<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 49<br />

3.1 Sicherheitssysteme<br />

Silikon- Neutralelektrode


3.1 Sicherheitssysteme<br />

Einmal – Neutralelektroden<br />

Ungeteilte Einmalelektrode<br />

Applikation an/auf der Haut leichter<br />

einfache Handhabung<br />

bietet besseren Schutz als Silikonelektrode<br />

Kleber können Allergien auslösen<br />

beschränkte Haltbarkeit<br />

HF-Gerät erkennt nur ob NE-Kabel angeschlossen<br />

und/oder „Defekt“ ist<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 51<br />

3.1 Sicherheitssysteme<br />

ungeteilte Einmal-Neutralelektrode<br />

I gesamt<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 52


3.1 Sicherheitssysteme<br />

2-geteilte Einmal-Neutralelektrode<br />

Applikation an/auf der Haut leichter<br />

einfache Handhabung<br />

bietet absoluten Schutz gegen Verbrennung<br />

( Stromdichte, Widerstand und Symmetrie)<br />

Kleber können Allergien auslösen<br />

beschränkte Haltbarkeit<br />

Absolut Notwendig bei Verwendung der<br />

neuesten HF-Technologie<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 53<br />

3.1 Sicherheitssysteme<br />

2-geteilte Einmal-Neutralelektrode<br />

I 1<br />

=<br />

I 2<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 54


I 1 # I 2<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 55<br />

I 1 = I 2<br />

3.1 Sicherheitssysteme<br />

I 1<br />

I<br />

I 2<br />

UNSYMMETRISCH<br />

3.1 Sicherheitssysteme<br />

I 1<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 56<br />

I<br />

I 2<br />

SYMMETRISCH


2-geteilte Neutralelektrode<br />

FALSCHE Applikation!!<br />

Warum?<br />

Diese Neutralelektroden -<br />

Form muss um 90° gedreht<br />

appliziert werden.<br />

3.1 Sicherheitssysteme<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 57<br />

STROMDICHTE<br />

3.1 Sicherheitssysteme<br />

Strom<br />

Fläche<br />

Heutige HF-Geräte erkennen einen Stromdichte-Fehler<br />

in Verbindung <strong>mit</strong> der Applikation der Neutralelektroden<br />

=<br />

Die Neutralelektrode ( zweigeteilt ) hat sich bis auf einen kleinen<br />

Bereich gelöst. Folge: <br />

Der „kleine Bereich“ der noch Hautkontakt besitzt (kleine Fläche)<br />

muss den Strom, der eigentlich über die gesamte Fläche fließen<br />

sollte, standhalten! Die dadurch resultierende Wärme führt nach<br />

einiger Zeit zur punktuellen Verbrennung!!!<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 58


3.3 Söring Ampel<br />

„SÖRING“ Ampel el-Sy System<br />

Söring bietet in der Neutralelektroden<br />

-Überwachung ein Ampel-System:<br />

= alles in Ordnung<br />

= alles in Ordnung, „Sie“ haben aber<br />

eine ungeteilte NE-Elektrode angeschlossen<br />

= noch ist alles in Ordnung, jedoch hat sich<br />

der Übergangswiderstand verändert,<br />

Sensibilisierung tritt ein !<br />

= Fehler !!, Gerät schaltet zur Vermeidung von<br />

Verbrennungen ab.<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 59<br />

In der Nähe von:<br />

Schrittmachern<br />

3.2 allgemeine Handlings<br />

Ungünstige Ung nstige Areale zur Anbringung<br />

von Neutralelektroden<br />

Metallischen Implantaten<br />

Überwachungselektroden<br />

Auf:<br />

Knochenstrukturen<br />

Narbengewebe<br />

Feuchte Areale


3.2 allgemeine Handlings<br />

KEINE Verbrennung durch HF, sondern<br />

Verätzung auf Grund falscher Applikation der<br />

Neutralelektrode!<br />

Verätzung !!<br />

3.2 allgemeine Handlings<br />

Verbrennung während HF-Applikation,<br />

wegen falscher Anbringung von Herz-<br />

Überwachungselektroden (HME)<br />

Zu nahe am OP-Feld appliziert !


3.2 allgemeine Handlings<br />

Eigentlich logisch ?<br />

Einmal – Neutralelektroden besitzen<br />

ein Verfallsdatum, darüber hinaus<br />

nicht mehr benutzen!<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 63<br />

3.2 allgemeine Handlings<br />

Eigentlich logisch ?<br />

Neutralelektroden zum Einmal-<br />

Gebrauch bitte nur „EINMAL“<br />

benutzen !?<br />

( d.h. auch bei versehentliche Fehlapplikation muss<br />

eine Neue Elektrode angebracht werden.)<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 64


3.2 allgemeine Handlings<br />

Eigentlich logisch ?<br />

Einmal-Neutralelektroden dürfen nicht auf<br />

Größe zugeschnitten werden !<br />

Kinder erhalten eigens konzipierte Kinder -<br />

Neutralelektroden<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 65<br />

3.2 allgemeine Handlings<br />

Eigentlich logisch ?<br />

Kontakt-Gel ist nicht auf einer<br />

Einmalelektrode erwünscht !<br />

Gerade bei älteren Patienten <strong>mit</strong> trockener Haut<br />

empfiehlt es sich, die Haut vorher zu befeuchten und<br />

wieder abzutrocknen, verbliebene Rest-Feuchte erhöht<br />

ebenfalls kurzzeitig den Kontakt.<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 66


3.2 allgemeine Handlings<br />

Eigentlich logisch ?<br />

Bitte keine Kabel während der Applikation<br />

aufrollen, aufhängen oder aufwickeln auch<br />

wenn es unordentlich aussehen sollte!!<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 67<br />

3.2 allgemeine Handlings<br />

Während eines OPs oder Eingriffes eignet sich hervorragend<br />

ein feuchtes Tuch / Tupfer zur Reinigung von Elektroden,<br />

Argonsonden oder Polypektomie-Schlingen etc.<br />

Sofortige Pflege während de Behandlung erhöht maßgeblich<br />

die Haltbarkeit der Instrumente.<br />

! Das Kratzen oder schmirgeln an schwarz gewordenen<br />

Elektroden führt f hrt zu schnelleren „Defekten Defekten“ verhindert<br />

die Leitfähigkeit Leitf higkeit und so<strong>mit</strong> ein ordentlichen Erfolg !<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 68


4.1 Tipps „rundherum“<br />

Argon – Regeln (nach Prof. Dr. med. Grund) :<br />

Argonplasmakoagulation nicht <strong>mit</strong> Argon-Laser verwechseln.<br />

Zündung des Argonplasmas vor jeder Einführung der Argon-<br />

Sonde in den Arbeitskanal außerhalb des Endoskops testen.<br />

Argon-Sonde mindestens soweit in den Arbeitskanal des<br />

Endoskops einführen, dass der erste distale Ring durch das<br />

Endoskop sichtbar ist.<br />

Argonplasmakoagulation stets unter Sicht durchführen.<br />

Darauf achten, dass die Argon-Sonde die Organwand während<br />

der Aktivierung nicht berührt, jedoch so nahe applizieren, dass<br />

das Argonplasma zündet.<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 69<br />

4.1 Tipps „rundherum“<br />

Argon – Regeln (nach Prof. Dr. med. Grund) :<br />

Mit der aktivierten Argon-Sonde vor allem nie ins Gewebe<br />

oder an die Organwand drücken, weil hierdurch Emphyseme<br />

entstehen können.<br />

Aktivierte Argon-Sonde nicht <strong>mit</strong> Metallstents in Berührung<br />

bringen.<br />

Distensionen durch eingebrachtes Argongas vermeiden und<br />

Gas rechtzeitig absaugen lassen oder Dekompressions-<br />

Katheter legen.<br />

Argon-HF-Ausgangsleistung entsprechend der Organwandstärke<br />

adäquat begrenzen(z.B. im rechten Colon auf max. 40<br />

Watt begrenzen)<br />

Sofern Sie kein Experte sind lieber viele kurzzeitige als wenige<br />

lange Aktivierungsintervalle applizieren.<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 70


4.1 Tipps „rundherum“<br />

Fragen und Antworten:<br />

Wie sind Bildstörungen zu bewerten.<br />

- treten meist bei Argoneinsatz auf und können nur<br />

schwer beseitigt werden. Wichtig ist ein neuerer<br />

abgeschirmter Monitor, separate Stromkreise für<br />

Videoeinheit und HF-Gerät, Geräte erden, externe<br />

Spannungsfilter vorschalten, Kabellängen<br />

auseinander legen, auch Hersteller der<br />

Videoeinheit fragen (evtl. Umrüstsatz) und HF-Zubehör<br />

auf Isolationsdefekte prüfen.<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 71<br />

4.1 Tipps „rundherum“<br />

Fragen und Antworten:<br />

Der fraktionierte Schnitt erfolgt nicht ! PULSE / ENDO-CUT<br />

Dies passiert i.d. Regel dann, wenn die Polypektomie-Schlinge<br />

keinen ausreichenden Kontakt zum Gewebe herstellen kann.<br />

Meist ist die Schlinge nicht sauber und verhindert so<strong>mit</strong> den<br />

Gewebekontakt.<br />

Prüfen Sie deshalb,z.B. an einem nassen Tupfer<br />

auf der Neutralelektrode liegend, die einwandfreie Funktion.<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 72


4.1 Tipps „rundherum“<br />

Fragen und Antworten:<br />

HF-Leckstrom-Messung, wichtig oder unwichtig ?<br />

Altgeräte hätten eine Messung haben sollen war aber technisch<br />

noch nicht realisierbar.<br />

Neugeräte die ihre HF-Ausgänge (Buchsen) auf „BF“ gelegt<br />

haben ist eine Messung sinnvoll, eine Abschaltung im Fehlerfall<br />

allerdings fatal !<br />

Neugeräte die ihre HF-Ausgänge auf „CF“ gelegt haben benötigen<br />

diese Messung nicht mehr; die Leistung im Fehlerfall kann<br />

kaum Schädigungen hervorrufen!<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 73<br />

4.1 Tipps „rundherum“<br />

Verwenden Sie nur vom Hersteller empfohlenes<br />

Original-Zubehör.<br />

Sollte dennoch Fremdzubehör benutzt werden<br />

muss vom „Fremd“-Lieferant eine<br />

Konfor<strong>mit</strong>ätsbescheinigung zum HF-Gerät<br />

vorliegen!!!<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 74


4.1 Tipps „rundherum“<br />

Deklarieren Sie defektes Zubehör und<br />

Kennzeichnen sie es eindeutig !!<br />

Nichts ist ärgerlicher, als wenn „Aussortiertes“<br />

Zubehör wieder zurück gelangt.<br />

Denke Sie an Personal, was nur zeitweise oder<br />

Abschnittsweise Ihnen zur Verfügung steht.<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 75<br />

4.1 Tipps „rundherum“<br />

Fast alle HF-Geräte besitzen Programmtasten<br />

um individuelle Einstellungen oder<br />

disziplinspezifische Leistungsparameter etc.<br />

für alle leicht und schnell zugänglich zu<br />

speichern. Nutzen Sie diese „Leichtigkeit“.<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 76


4.1 Tipps „rundherum“<br />

MPG = Medizin Produkte Gesetz<br />

- Neuregelung vom 2. August 1994<br />

- Ersetzt die bisherige MedGV<br />

- Relevant ist die MPBetreibV<br />

Medizinprodukte- Betreiberverordnung<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 77<br />

4.1 Tipps „rundherum“<br />

MPBetreibV<br />

§2 Absatz 2<br />

- darf nur angewandt, betrieben und errichtet<br />

werden von Personen die die erforderlichen<br />

Kenntnisse, Erfahrungen und Ausbildungen<br />

haben.<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 78


4.1 Tipps „rundherum“<br />

MPBetreibV<br />

§ 5 Betreiben und Anwenden<br />

- Der Betreiber darf ein Medizinprodukt nur in<br />

Betrieb nehmen, wenn vorher eine Funktionsprüfung<br />

durchgeführt wurde!<br />

- Medizinprodukte dürfen nur von den Personen<br />

angewendet werden, die vorher in das Produkt<br />

eingewiesen wurden.<br />

- Diese Einweisung und Funktionsprüfung ist<br />

schriftlich zu dokumentieren.<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 79<br />

4.1 Tipps „rundherum“<br />

MPBetreibV<br />

§ 6 Sicherheitstechnische Kontrolle (STK)<br />

- Hersteller gibt Zeitraum für Kontrolle vor ( i.d.R. 1Jahr)<br />

- Spätestens alle 2Jahre hat eine STK zu erfolgen<br />

- Über Prüfung muss ein Protokoll gefertigt werden, was bis<br />

zur nächsten STK aufbewahrt werden muss.<br />

- Durchführen darf eine STK nur:“wer auf Grund seiner<br />

Ausbildung, Kenntnisse, prakt. Erfahrung eine<br />

ordnungsgemäße Durchführung garantiert und keiner<br />

Weisung unterliegt sowie über geeignete Mess- u.<br />

Prüfeinrichtungen verfügt.“<br />

- Der Betreiber darf nur Personen zur STK beauftragen, die<br />

dem o.g. Profil entsprechen.<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 80


4.1 Tipps „rundherum“<br />

MPBetreibV<br />

§ 9 Absatz 1 und 2<br />

- Gebrauchanweisung(en) und beigefügte Hinweise<br />

sind so aufzubewahren, dass die für die<br />

Anwendung erforderlichen Angaben jederzeit<br />

zugänglich sind.<br />

- Das Medzinproduktebuch ist so aufzubewahren,<br />

dass dem Anwender diese Angaben während der<br />

Arbeitszeit zur Verfügung stehen.<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 81<br />

4.1 Tipps „rundherum“<br />

MPBetreibV<br />

§ 13 Ordnungswidrigkeiten<br />

- Wer vorsätzlich oder fahrlässig entgegen des<br />

MPBetreibV handelt, muss <strong>mit</strong> einem Bußgeld<br />

von bis zu 25.000 € rechnen.<br />

z. B. wer gemäß § 6 eine STK nicht, nicht<br />

richtig, nicht rechtzeitig durchführt und/oder<br />

nicht, nicht richtig durchführen lässt !!!!!<br />

Mai 2003 HF-Schulung von Frank Vogel 82

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