Restaurierbericht pdf. - walter vonbank-orgelbau

Pfeifen Maßnahmen
Das Pfeifenwerk befindet sich insgesamt in einem katastrophalen Zustand.
Bild 66-73
An mehr oder minder jeder Metallpfeife sind unterschiedlichste Dinge zu
restaurieren.
Häufig müssen Lötstellen nachgelötet werden; bei allen Kernen muss überprüft
werden, ob sie locker sind; gerissene Labien müssen nachgelötet werden;
alle Pfeifen werden ausrundiert und auf Stimmtonlänge angelängt.
Sowohl bei den Metall- als auch bei den Holzpfeifen mussten desolate Füße
überarbeitet werden.
Bei den Holzpfeifen müssen abgehobelte Seitenwände aufgedoppelt, zu
kurz abgeschnittene angelängt, brüchige Vorschläghe müssen erneuert, zu
hoch aufgeschnittene Labien heruntergesetzt, überarbeitete Kerne aufgedoppelt
... werden.
Details dazu sind auf den Mensurblättern zusammengefasst.
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Metallpfeifen-Reinigung:
Mit Seifenwasser konnte nur der kleinste Teil der Verschmutzungen gelöst
werden. Die Vermutung, dass eine Art Firnis aufgebracht wurde, lag nahe.
Um die Pfeifen restaurieren zu können, musste die Beschichtung gelöst werden.
Lösungsversuche mit Nitro; Aceton; einer Mischung aus Spiritus, Terpentin
und Salmiak; Wundbenzin schlugen fehl.
Mit Natornlauge löste sich die Beschichtung. Im Anschluss an die Reinigung
wurden die Metallpfeifen mit Essigwasser neutralisiert und neuerlich gewaschen.
Auffälligkeiten beim Pfeifenreinigen:
blaue Farbe ist auf der Beschichtung
zwei Arten von rosarot - eine auf, eine unter der Beschichtung
Haften sind mit rosa Farbe markiert
Prospektpfeifenfronten sehen auf der Vorderseite so aus, als wären sie
spanabhebend gereinigt worden
grüne Lackspritzer (wie Schleierwerks-Fassung) auf den Prospektpfeifen
Wolkige Flecken wie Verätzungen von Kalkspritzern, hauptsächlich auf den
Prospektpfeifen
Die Unterschiede bei den Pfeifenblechen sowie die Gravuren auf den Pfeifen
waren erst nach Entfernen der Firnis erkennbar.
Pfeifenbleche gibt es in unterschiedlichen Qualitäten:
Sehr helles, glänzendes, geschabtes Blech in einer hohen Zinnlegierung und
etwas graueres, glattes Blech mit höherem Bleianteil.
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Metallpfeifen-Beschriftungen
Bild 66, 71
Kurrentgravur am oberen Ende des Pfeifenkörpers (größtenteils halbiert oder
beschnitten)
Kurrentgravur auf dem Oberlabium
Kurrentgravur am Pfeifenkörper z.T. mehrfach in unterschiedlichen Schriften
Lateinische Schrift rosa über den Oberlabien (beim Waschen gelöst)
Lateinische Zahlen rosa auf den Pfeifenkörpern (beim Waschen gelöst)
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