SBE13083_Notabene 2013_JB.indd - Stiftung sbe
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Vorsicht beim Aussteigen –<br />
ein Erfahrung<strong>sbe</strong>richt<br />
Zivildienst in der<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>sbe</strong>:<br />
« Trubschachen, Vorsicht beim Aussteigen! »<br />
Jeder Fahrgast, der mit dem Zug von Bern in Trubschachen<br />
ankommt, wird von einer freundlichen<br />
Frauenstimme mit dieser bedrohlich klingenden<br />
Durchsage gewarnt. Auf alles Mögliche gefasst,<br />
bin ich Mitte August 2012 zum ersten Mal in Trubschachen<br />
aus dem sicheren Zug ausgestiegen. Die<br />
Erfahrung zeigte: Gründe, vorsichtig zu sein oder<br />
sogar im Zug zu bleiben gibt es keine. Im Gegenteil,<br />
das halbe Jahr als Zivildienstleistender in der<br />
‘Wegmatte <strong>sbe</strong>’ wurde für mich zu einer sehr wertvollen<br />
und horizonterweiternden Erfahrung.<br />
In den ersten zwei Monaten bestand meine Aufgabe<br />
darin, die Glaceproduktion kennen zu lernen<br />
und dann auch selber zu leiten. Die Vielseitigkeit<br />
dieser süssen Aufgabe sowie die Zusammenarbeit<br />
mit den KlientInnen lernte ich zu schätzen.<br />
Während dem Abfüllen oder unterwegs beim Ausliefern<br />
der Glace ergaben sich immer wieder lustige,<br />
manchmal auch herausfordernde Gespräche.<br />
Wie die Temperaturen entwickelte sich auch die<br />
Glacenachfrage im Herbst nach unten. Von da an<br />
arbeitete ich primär im Wohn- und Freizeitbereich<br />
der ‘Wegmatte <strong>sbe</strong>’. Zwischendurch war ich auch<br />
mal in der Küche am Gemüse rüsten oder half mit<br />
bei Umzügen.<br />
Die enge Zusammenarbeit mit den BetreuerInnen<br />
und ArbeitsagogInnen war für mich als Verkehrsingenieur<br />
eine ideale Gelegenheit, Erfahrungen in<br />
einem neuen Berufsfeld zu machen. Ich habe viel<br />
profitiert durch Beobachtungen, angeregte Diskussionen<br />
und konstruktive Feedbacks.<br />
Eines der vielen Highlights war das Herbstlager<br />
in der Toscana. Während dieser intensiven<br />
Woche lernte ich die jungen Menschen nochmals<br />
von einer anderen Seite kennen. In diesem<br />
ungezwungenen Umfeld ergaben sich viele gute<br />
Begegnungen und unvergessliche Erlebnisse.<br />
In der Zwischenzeit warnt die BLS nicht mehr<br />
vor dem Aussteigen in Trubschachen. Ich gehe<br />
davon aus, dass dem Bahnunternehmen bewusst<br />
geworden ist, dass es sich auf jeden Fall lohnt,<br />
in Trubschachen auszusteigen, wenn nicht wegen<br />
der ‘<strong>Stiftung</strong> <strong>sbe</strong>’, dann halt wegen dem Kambly-<br />
Fabrikladen…<br />
Lukas Wellauer,<br />
Zivildienstleistender Wegmatte <strong>sbe</strong><br />
In Trubschachen besteht die<br />
Möglichkeit Zivildienst zu leisten.<br />
Einsatzmöglichkeiten gibt es in den<br />
Arbeit<strong>sbe</strong>reichen Administration,<br />
Küche und Unterhalt. Voraussetzungen<br />
sind psychische Belastbarkeit<br />
und eine hohe Motivation. Erwünscht<br />
ist ein Fahrausweis der Kategorie B.<br />
Kontakt:<br />
david.schweyer@stiftung-<strong>sbe</strong>.ch<br />
men zu sein und eine Tagesstruktur zu haben. So bin<br />
ich nicht den ganzen Tag rum gehangen, sondern<br />
konnte langsam wieder ins normale Alltagsleben<br />
einsteigen. Dank den Beobachtungen und Rückmeldungen<br />
meiner Bezugsperson lernte ich, besser<br />
auf mich selbst zu achten und Grenzen von mir und<br />
den anderen zu spüren und damit umzugehen. Auch<br />
die Zusammenarbeit der Wegmatte mit der externen<br />
Psychologin war für mich sehr hilfreich.<br />
Was ist dein Lebensmotto?<br />
Du musst um dein Leben kämpfen. Dann wirst du<br />
es schaffen!<br />
Das ist eine sehr ermutigende Entwicklung,<br />
Sophie. Wir sind wirklich stolz auf dich und<br />
wünschen dir weiterhin alles Gute!<br />
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