Intergenerative Medienarbeit - MuK
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7.9.2010<br />
Verflachung und dem Ruf nach Umlenken und Gegensteuern in Bildung und<br />
Erziehung.<br />
Im Kontext intergenerativen Lernens ist es deshalb um so wichtiger, einerseits<br />
die zwar unbestrittenen Veränderungen innerhalb der Kommunikationskultur<br />
und ihre, sie dominierenden Plattformen zu behandeln, aber andererseits um so<br />
betonter, auch die kommunikative Interessenslage aller Beteiligten innerhalb<br />
der Gesellschaft zu berücksichtigen. Unbestritten bleibt dabei die Tatsache, das<br />
Kommunikationstechniken eine Rolle in der Übermittlung von Inhalten spielen,<br />
das Medium selbst so zur „Nachricht“ wird, aber von größerer Wichtigkeit<br />
erscheint dabei immer noch die kommunikative Intention des Menschen, sein<br />
gestalterisches Anliegen, seine soziale Suche und seine zwischenmenschliche<br />
Interaktion.<br />
3. Erinnerung trifft Antizipation<br />
In einer vereinfachenden Ansicht auf die Begegnung von jungen und älteren<br />
Menschen stellt man fest, die einen sehen das Leben verstärkt mit Rück - Sicht<br />
und die anderen mehr mit Vor - Sicht. Ältere und Erwachsene haben eine schon<br />
memorierte Vergangenheit und entwickeln daraus Perspektiven und weitere<br />
Schritte. Junge Menschen dagegen haben natürlicherweise eine verkürzte<br />
Erfahrungsstrecke und antizipieren Zukunft und Machbares<br />
unvoreingenommener.<br />
Die Dialektik von Erfahrung ist bekannt. Verhindert diese „Rückschau“ doch<br />
bestenfalls das Wiederholen schon gemachter Fehler und verkürzt stellenweise<br />
die Wege zum angestrebten Ziel, andererseits verhindert sie neuartige<br />
Versuche, lähmt das Experimentieren und beschränkt die denkbare Vielfalt.<br />
Jugendliche Lebensentwürfe sind dagegen immer stark von einer „Vorschau“<br />
geprägt und unterliegen umständehalber weniger einem Erfahrungsbudget.<br />
Medienpädagogische Interventionen können die Sichtweisen der beiden<br />
Gruppen auf Zukunft und Vergangenheit sehr kreativ verkreuzen, den<br />
Stellenwert von Vorbehalt und Unbekümmertheit transparent machen, das<br />
Wechselverhältnis von Bedenken, Bedachtem und Gedachten kommunizieren<br />
und menschliche und soziale Selbstfindung öffentlich machen.<br />
4. Zum Paradigmenwechsel<br />
Was heute in der Benennung und Eingrenzung paradigmatischer Wechsel bei<br />
Jugendlichen und Erwachsenen hinsichtlich der Auswirkungen durch neue und<br />
neuartige Kommunikationssystem auffällt sind vorrangig drei Aspekte:<br />
Der überwiegende Gebrauch und die Nutzung Neuer Medien führt bei<br />
Jugendlichen zu einer temporären Beschleunigung von Fühlen, Denken und<br />
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