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Intergenerative Medienarbeit - MuK

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7.9.2010<br />

Bekanntermaßen verursachen medialisierte Kulturräume bei Menschen eine<br />

immer stärkere Segmentierung vormals ganzheitlicher Lebendräume und lösen<br />

vormalige Geschlossenheiten von Welt auf. Die Anthropologische Konstanten<br />

aber werden dabei nicht tradiert und die Formen ihrer Distribution und ihrer<br />

Symbolisierung mögen dabei angesichts der sich ändernden Medienkultur<br />

variieren, die anthropologischen Konstanten selbst sind sozial – ästhetische<br />

Archetype.<br />

6. Suche, Sucht, Versuchung<br />

Das Internet, also das Netz als Kommunikationsplattform wird von beiden<br />

Altersgruppen mit völlig unterschiedlichen Erfahrungen in Verbindung gebracht<br />

und wird in seiner Definition als Kommunikationsraum grundsätzlich anders<br />

erlebt. Ältere Menschen verstehen das Internet als elektronische Erweiterung<br />

schon bekannter Telekommunikationssysteme mit Rückkanal und eine Plattform<br />

zum Informationsaustausch und Verbreitung von Nachrichten und<br />

Informationen. Damit steht das Netz neben einer realen Wirklichkeit, gibt diese<br />

bestenfalls wieder, kommentiert diese und besitzt auch die Möglichkeit einer<br />

Einflussnahme auf Realität. In Summe ist das eine Wahrnehmung und<br />

Qualifizierung des Netzes mit den Maßstäben und dem Verständnis über<br />

analoge Medien, vergleichbar mit deren Bedeutung und auch den Möglichkeiten<br />

einer wirksamen Kontrolle.<br />

Ganz anders bei Jugendlichen. Das Netz steht nicht neben einer realen<br />

Wirklichkeit, sondern ist Realität und damit Teil der Wirklichkeit. Das Netz ist<br />

nicht Informationsraum sondern Kultur- und Erlebniswelt. In ihr sich zu<br />

entfalten, entspricht realer sozialer Entfaltung und nicht das Verweilen in<br />

Scheinwelten.<br />

Diesem Unterschied im Verständnis von Netz als Informationsmaschine<br />

einerseits bei Erwachsenen und als Kulturwelt bei Jugendlichen andererseits<br />

folgen auch die medienpädagogischen Ansätze. Zwar kennen auch Jugendliche<br />

die massiven Bedenken der Erwachsenen hinsichtlich der<br />

Gefährdungspotentiale in und mit Neuen Medien, aber eine praktikable<br />

Alternative zu deren Nutzung erscheint ihnen quasi unmöglich. In gemeinsamen<br />

praktischen Arbeiten mit Neuen Medien und in und mit dem Netz können ältere<br />

Menschen und Jugendliche ihre jeweilige Standortbestimmung vorstellen und<br />

sie gegenseitig respektieren lernen. Gleiche Ein- und Wertschätzung von<br />

Medienwelten wird sich hier nicht einstellen, aber von größerer Wichtigkeit<br />

erscheinen konkrete und praktische Erfahrungen mit Medien, gepaart mit einem<br />

sich gegenseitigem Erleben in der Suche nach erweiterten menschlichen<br />

Beziehungen.<br />

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