Stadtgespräch - Stadtwerke Essen AG

Ein vielseitiger Betrieb
Wo wird eigentlich das „Stadtgespräch“ gedruckt? Und warum spielt Erdgas
dabei eine große Rolle? Wir besuchten einen der größten Erdgaskunden der
Stadtwerke Essen – die Westend Druckereibetriebe.
Wenn Westend-Geschäftsführer Willy Kellermann seinen
Tee drei Minuten ziehen lässt, hat die „Lithoman
III“ eine Etage tiefer in dieser Zeit 5000 Prospekte
mit 16 Seiten gedruckt, geschnitten, ge falzt und geheftet.
Und die MAN-Druckmaschine ist nur eine von fünf, die
rund um die Uhr, sieben Tage die Woche an der Westendstraße
arbeiten. Eine weitere Maschine nimmt bald ihre
Arbeit auf.
260 Grad. Dieses „Heat-Set-Verfahren“ fixiert die Druckfarben.
Wer an den Drei-Minuten-Tee zurückdenkt, versteht
schnell, warum eine zuverlässige, unterbrechungsfreie
Gasversorgung für Westend besonders wichtig ist.
„Jede Stunde Stillstand kostet ein Vermögen“, sagt Kellermann
– fast wie in den Zwanzigerjahren, als die Druckmaschinen
direkt Geldscheine ausspuckten, im Auftrag
der Regierung natürlich. I
Auflagen bis 25 Millionen
„Inline-Produktion ist, wenn man nicht mehr hinlangen
muss“, bringt es Willy Kellermann auf den Punkt: Versandfertig
gefalzte Prospekte verlassen die Maschine.
Von Aldi und Lidl über Media Markt bis Porta und Hornbach
stammt vieles, was einem als Beilage der Tageszeitung
begegnet, aus dem Hause Westend. Großauflagen
zwischen drei und zehn Millionen sind hier Routine, im
Einzelfall betragen sie bis zu 25 Millionen. Das Essener
Traditionsunternehmen, 1861 gegründet und erst 2005
aus dem ThyssenKrupp-Konzern herausgelöst, beschäftigt
heute 320 Mitarbeiter und gehört zu den ersten Drei
im Bereich des Inline-Prospektdrucks.
Druckfarben trocknen mit Erdgas
Wie passt das „Stadtgespräch“ mit seiner Jahresauflage
von einer Million zu diesen Massendrucksendungen? Willy
Kellermann: „Wir legen Wert darauf, mit unseren Druckerzeugnissen
vor Ort präsent zu sein. Wie die Stadtwerke
wissen wir, wie wichtig regionales Engagement ist.“ Erdgas
von den Stadtwerken braucht man bei Westend für die
15 Meter langen Trocknungsöfen. Durch sie laufen die
bedruckten Bahnen bei Temperaturen zwischen 180 und
Fotos: Martin Leclaire
Westend-Geschäftsführer
Willy Kellermann
hat klare
Ziele: „In zwei
Jahren wollen wir
Marktführer sein.“
Fertige Prospekte
verlassen die Maschinen
– bis zu 100.000
Stück pro Stunde
Trotz der Millionenauflagen
müssen alle
Exemplare identisch
und fehlerfrei sein