pdf-download 5,6 MB - Sektion Ingolstadt
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2. Baubeginn des Ingolstädter Hauses<br />
1927 Unsere Absicht war es, zuerst am Wildalmkirchl zu bauen. Auf dem Salzburger <strong>Sektion</strong>entag des Jahres 1926 wurde uns jedoch<br />
angeraten, dass der Hauptausschuss den Bau am Hundstod für vordringlicher erachtet. Wir fügten uns diesem Winke in der gewiss<br />
berechtigen Erwartung, dass wir nun auch bei unserer Arbeit kräftige Unterstützung durch den Hauptausschuss würden erfahren<br />
dürfen.<br />
Fröhlich und gewissenhaft, ohne viel Lärm nach außen, ging man ans Werk. Vorstand und Hüttenwart, sowie verschiedene andere<br />
Mitglieder der <strong>Sektion</strong> begutachteten das Gelände. Zuerst meinte man an der Hundstodscharte (2200 m) bauen zu sollen. Später<br />
aber erschien der Platz an der Diesbachscharte als der weitaus günstigere (2132 m).<br />
Planskizzen lieferten in hoch anerkennenswerter Weise die <strong>Sektion</strong>smitglieder und Baumeister Abe, Hug, Spreng und Uhlmann.<br />
Das gefällige und praktische Projekt des letztgenannten Herrn wurde schließlich vom Ausschuss nach langen ernsthaften<br />
Beratungen gewählt und Angebote auf die Ausführung bei österreichischen Firmen eingeholt.<br />
Den Zuschlag erhielt am 10. August 1927 Baumeister Kronberger in Werfen. Seine Forderung ging auf 73000 Mark. Auch der<br />
künftige Hüttenwirt hatte sich bereits gefunden in der Person des Bergführers Alois Hasenauer in Edt bei Saalfelden, der sogleich<br />
dem Bauvorhaben anwohnen und die Verköstigung der Träger und Arbeiter übernehmen sollte. Bald dröhnte der erste<br />
Sprengschuss, durch den die Planierungsarbeiten begonnen wurden, über das Steinerne Meer hin. Ein gangbarer Weg zum<br />
Bauplatz wurde mit Genehmigung des Forstamtes St. Martin angelegt. Dutzende von Trägern schleppten das Baumaterial hinauf,<br />
rasch wuchsen die Umfassungsmauern des neuen Hauses empor und schon hofften wir in Bälde das Richtfest feiern zu können, da<br />
machte starker Schneefall am 17. November das Weiterarbeiten unmöglich. Immerhin ist bei dem späten Beginn der Bauarbeiten<br />
noch viel erreicht worden, weit mehr als wir noch vor Jahresfrist zu hoffen gewagt hätten.<br />
Das fertige Haus wird einmal einen viel schmuckeren Anblick gewähren als das Riemannhaus. Von der Gaststube aus mit ihrem<br />
Erker hat man einen weiten Blick über das ganze Steinerne Meer bis hinüber zur Schönfeldspitze und dem Hochkönig. Ein weiterer<br />
Vorzug vor dem Riemannhaus wird der sein, dass es nie an Wasser fehlen wird.<br />
Wie aus dem Kassenbericht hervorgeht, sind bis jetzt 35983 Mark verbaut worden, rund 50000 Mark dürften für die Fertigstellung<br />
und Einrichtung des Ingolstädter Hauses noch nötig sein.<br />
Maßgebliche Herren des Hauptausschusses haben uns zugesagt, für einen<br />
ganz erheblichen Zuschuss und auch ein ausgiebiges Darlehen an uns<br />
einzutreten. Aber diese Beihilfen werden sich auf mehrere Jahresraten<br />
verteilen und wir brauchen das Geld, sobald die Bauarbeit wieder<br />
aufgenommen werden kann. Deshalb wenden wir uns hiermit an alle unsere<br />
Mitglieder mit der dringenden Bitte, sich aktiv an dem Werke der <strong>Sektion</strong> zu<br />
beteiligen. Wir bitten vor allem um Darlehen, die wir mit 6 % verzinsen und<br />
von denen wir jährlich 1000 Mark auf dem Weg der Auslosung<br />
zurückzahlen.<br />
Möge der Gemeinsinn nicht fehlen, der zur Vollendung eines schönen<br />
Wertes nötig ist und der beweisen muss, dass die <strong>Sektion</strong> der ehrenvollen<br />
Aufgabe, die ihr geworden, würdig ist.<br />
Lastentransport von der Kallbrunnalm zur Diesbachscharte im Sommer 1927<br />
(vorn sitzend: 1. Vorstand Justizrat Eixenberger)<br />
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