Die Kinder der - Aktuelles - Lernen mit Zukunft
Die Kinder der - Aktuelles - Lernen mit Zukunft
Die Kinder der - Aktuelles - Lernen mit Zukunft
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- information - diskussion - innovation - motivation -<br />
Das Österreichische Impuls-Magazin: Lebensraum Mensch<br />
Dialog <strong>der</strong> Generationen<br />
Alt braucht Jung - Jung braucht Alt<br />
Von wem hat er das bloß?<br />
<strong>Die</strong> Jugend benötigt Vorbil<strong>der</strong><br />
<strong>Die</strong> <strong>Kin<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> „Neuen Zeit“<br />
Indigokin<strong>der</strong> spiegeln unsere Welteinstellung<br />
APRIL 2008<br />
JUBILÄUMSAUSGABE<br />
ONLINE-AUSGABE<br />
aktuell.Lm<strong>Zukunft</strong>.at
inhalte & impressuminhalte & impressum<br />
lernen & raum<br />
Schlüssel: verbesserter Lebensraum<br />
Der Schatz <strong>der</strong> Migrationskin<strong>der</strong><br />
Dyskalkulie<br />
Lebensraum <strong>der</strong> <strong>Kin<strong>der</strong></strong><br />
Von wem hat er das bloß?<br />
bildung & werte<br />
04<br />
05<br />
06<br />
09<br />
10<br />
Menschliche Werte 07<br />
körper & wohlbefinden<br />
Essstörungen bei Jugendlichen<br />
Bringen Sie die Sache ins Rollen<br />
Vermeiden von Stress<br />
harmonie & wohlbefinden<br />
08<br />
13<br />
14<br />
Ein Alltag 11<br />
jung & alt<br />
Altern, ein Damoklesschwert?<br />
Alt braucht Jung-Jung braucht Alt<br />
verhalten & entwicklung<br />
Verhaltensauffälligkeiten<br />
<strong>Die</strong> <strong>Kin<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> „Neuen Zeit“<br />
baustein & kunst<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
03<br />
12<br />
■<br />
15<br />
16<br />
MACHMIT-Baustein 17<br />
partner & för<strong>der</strong>er<br />
■<br />
Übersicht 18<br />
■<br />
impressum<br />
Me di en in ha ber, Herausgeber & Verleger<br />
LERNEN MIT ZUKUNFT,1220 Wien, Mühlwasserpromenade<br />
23/ Haus 13, Tel: 01/2806542-<br />
30, e-mail: office@Lm<strong>Zukunft</strong>.at, Für den Inhalt<br />
verantwortlich / Redaktion: Birgit Menke, Grafik:<br />
Karl Schrittwieser, Kommunikation: Dr. Peter<br />
Cerny, Fotos: www.fotolia.com, Auflage: 4.000<br />
Exemplare, Druck: Kenad & Danek, Hornstein<br />
1 | APRIL 2008<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.Lm<strong>Zukunft</strong>.at
editorial & teameditorial & team<br />
fakten<br />
• 1998 Gründung des unabhängigen,<br />
gemeinnützigen<br />
Vereines LERNEN MIT ZUKUNFT<br />
• 1998-2002 finanzielle För<strong>der</strong>ung<br />
von 38 Einzelprojekten<br />
• 2002-2008 Organisation und<br />
Betreuung von 11 Bundeslandweite<br />
Wettbewerbe in Bgld, NÖ,<br />
und Stmk<br />
• 5.760 telefonische Projektbetreuungen<br />
an 1.660 Schulen<br />
• in 34 Workshops <strong>mit</strong> 870 Lehrerinnen<br />
und Lehrer das Thema:<br />
„Projektarbeit“ beleuchtet<br />
• Teilnahme von 7.570 Schülerinnen<br />
und Schüler<br />
• 2005 Entwicklung des<br />
Qualitätszeichens „PiPo - für<br />
herausragende Projektabwicklung“<br />
anerkannt vom Landesschulrat Bgld<br />
und NÖ<br />
• 2008 Einbindung des Wettbewerbes<br />
in den Praxisunterricht<br />
im Rahmen <strong>der</strong> Aus- und<br />
Fortbildung von Lehrkräften an<br />
<strong>der</strong> Pädagogischen Hochschule-<br />
Burgenland<br />
■<br />
■<br />
Wie oft wurde ich schon gefragt:<br />
Warum tun Sie das?<br />
GLAUBEN SIE WIRKLICH, SIE ERREICHEN DAMIT ETWAS? DIE KINDER VON<br />
HEUTE SIND NICHT ERZOGEN, VIEL ZU EGOISTISCH UND VERWÖHNT.<br />
Ein Einzelfall? Keineswegs,<br />
son<strong>der</strong>n eine weitverbreitete<br />
Meinung, die keinen<br />
ERaum zulässt und <strong>Kin<strong>der</strong></strong>n die<br />
Türe vor <strong>der</strong> Nase zuschlägt. Und<br />
wer erzieht diese <strong>Kin<strong>der</strong></strong>?<br />
<strong>Die</strong> Idee, sich für die künftige<br />
Generation einzusetzen, entstand<br />
in einer Runde frustrierter<br />
Führungskräfte, (<strong>der</strong> ich auch angehörte) die<br />
allesamt das Fehlen <strong>der</strong> Fähigkeit zur Teamarbeit<br />
und Rücksichtnahme in den eigenen Abteilungen<br />
beklagten.<br />
Woher kommt diese mangelnde soziale Kompetenz<br />
und was ist zu tun, da<strong>mit</strong> die nächste Generation<br />
von Mitarbeitern an<strong>der</strong>s <strong>mit</strong>einan<strong>der</strong> umgeht?<br />
Eine Generation <strong>der</strong> Konsumgesellschaft,<br />
<strong>der</strong> es doch häufig an Geborgenheit und Verständnis<br />
mangelt und dieses Defizit durch Aggression<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Hilferufe zu kompensieren versucht.<br />
WIE SOLLEN KINDER MIT ACHTUNG UND WERTSCHÄTZUNG<br />
UMGEHEN LERNEN, WENN SIE SIE SELBST NICHT ERFAHREN?<br />
Aus diesem Impuls heraus gründeten wir 1998 den Verein LERNEN MIT<br />
ZUKUNFT, <strong>mit</strong> dem Auftrag, jungen Menschen soziale Kompetenz und<br />
ethische Werte, wie Achtung, Verständnis und füreinan<strong>der</strong> Dasein zu<br />
ver<strong>mit</strong>teln.<br />
<strong>Die</strong>se Aufgabe nehmen wir wahr,<br />
• indem wir Projekte an österreichischen Schulen organisieren, die die<br />
Teamarbeit in den Mittelpunkt stellen.<br />
• indem wir Workshops für Lehrerinnen und Lehrer im Rahmen <strong>der</strong> Projektarbeit<br />
anbieten.<br />
• indem wir <strong>mit</strong> unserem Impuls-Magazin zum Thema „Lebensraum<br />
Mensch“ und unserer Themenvielfalt Erwachsene einladen, sich für die<br />
Entwicklung unserer künftigen Generation einzusetzen.<br />
• indem wir unseren Weg weiter gehen und unseren sozialen Auftrag als<br />
eine beson<strong>der</strong>e Aufgabe verstehen<br />
Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen<br />
Karl Schrittwieser, Obmann und Herausgeber LERNEN MIT ZUKUNFT<br />
Birgit Menke<br />
Redaktion<br />
Dr. Peter Cerny<br />
Online-Redaktion<br />
aktuell.Lmzukunft.at<br />
Dr. Peter Vogler<br />
interne<br />
Projektbetreuung<br />
Direktor<br />
Karl-August Senk<br />
Pädagogische<br />
Betreuung<br />
Leopold Oswald<br />
Finanzen<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.Lm<strong>Zukunft</strong>.at APRIL 2008 | 2
- anregung - gedanken -<br />
Birgit Menke<br />
Schreibpädagogin<br />
■<br />
■<br />
Ist man <strong>mit</strong> 50 Jahren schon ein bisschen alt?<br />
Wie geht man da<strong>mit</strong> um?<br />
ALTERN – EIN DAMOKLESSCHWERT, ODER DIE CHANCE, GESICHT<br />
ZU ZEIGEN?<br />
Wann ist man wirklich alt? Für<br />
einen jungen Menschen ist<br />
man <strong>mit</strong> 50 Jahren eine prähistorische<br />
Ruine und für die 87jährige<br />
Oma ein sehr junger Mensch.<br />
Wie soll man da <strong>mit</strong> dem Alter umgehen?<br />
Neidisch auf die Jungen schauen,<br />
die ihre glatte Haut so selbstverständlich<br />
spazieren tragen? O<strong>der</strong> sich insgeheim<br />
freuen, dass man noch nicht so alt ist?<br />
ALLTÄGLICHES<br />
Das Älterwerden ist ein präsentes Gesellschaftsthema,<br />
das häufig auf das Aussehen<br />
reduziert wird. Wer gut ausschaut, ist<br />
glücklich, beliebt, erfolgreich und gesund,<br />
heißt es. Da werden <strong>der</strong> Body gestählt<br />
und gebräunt, die Falten aufgespritzt, das<br />
Fett abgesaugt, die Zunge geputzt, (pfui,<br />
früher ist man <strong>mit</strong> ungeputzter Zunge<br />
rumgelaufen), die Kalorien gezählt, 0,9%<br />
Fett, gar kein Fett, <strong>mit</strong> und ohne Genussanteil<br />
für den Gaumen, Tropfen o<strong>der</strong><br />
Pillen gegen Verstopfung, Übersäuerung,<br />
Gelenkprobleme und Schlaflosigkeit und<br />
und und...<br />
Anti-Aging vom Scheitel bis zur Sohle.<br />
Hört sich schon stressig an. Nicht zu vergessen,<br />
die Pille für Konzentration und<br />
Gedächtnis. Ein kulinarisches Potpourri<br />
für Körper und Geist. Macht uns das alles<br />
wirklich glücklicher? Und wo bleibt da die<br />
Authentizität?<br />
jung & altjung & alt<br />
WIRTSCHAFTSWUNDER-GENERATION<br />
Mal ganz ehrlich, wir, die Haferflockenbrei<br />
und Sammelbil<strong>der</strong>-Generation leben<br />
in einer tollen Zeit. Aktiv und voller Pläne,<br />
<strong>mit</strong> o<strong>der</strong> ohne Kampf gegen das Älterwerden<br />
und Aussehen, je nach Geschmack.<br />
Das traditionelle Rollenbild des Alterns<br />
haben wir neu kreiert. Okay, die Haut im<br />
Gesicht ist beweglicher geworden. Aber<br />
da<strong>mit</strong> sind wir schon wie<strong>der</strong> up-to-date,<br />
denn Flexibilität ist gefragt.<br />
Warum die junge Generation so viel Wert<br />
auf Äußerlichkeiten legt? Darüber sollten<br />
wir mal nachdenken.<br />
3 | APRIL 2008<br />
Foto: ©Ivan Grlic - Fotolia.com<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.Lm<strong>Zukunft</strong>.at
■<br />
■<br />
Aus <strong>der</strong> Sicht des Personalberaters<br />
Der Schlüssel zum verbesserten Lebensraum<br />
WELCHE TÜREN ÖFFNEN WIR?<br />
lernen & raumlernen & raum<br />
Wir alle – insbeson<strong>der</strong>e Eltern<br />
und Lehrer – versuchen den<br />
Lebensraum unserer <strong>Kin<strong>der</strong></strong> zu<br />
verbessern – nach dem Motto „Unsere<br />
<strong>Kin<strong>der</strong></strong> sollen es einmal besser haben …“.<br />
Fragt sich nur was ist „besser“? Aber vor<br />
allem auch, was ist <strong>der</strong> „Lebensraum“?<br />
Eugen Rosenstock hat in den Zwanziger<br />
Jahren des vergangenen Jahrhun<strong>der</strong>ts den<br />
Begriff in die Soziologie eingeführt und ihn<br />
als „soziales Milieu“ definiert. Interessant<br />
in diesem Zusammenhang ist, dass <strong>der</strong><br />
große französische Philosoph Hippolyte<br />
Taine (1828-1893) zum sozialen Milieu<br />
auch die geistige Umgebung zählte – zum<br />
Beispiel Mentalität und Gesinnungen.<br />
Wollen wir also den Lebensraum für unsere<br />
<strong>Kin<strong>der</strong></strong> verbessern, müssen wir auch<br />
an <strong>der</strong> Verbesserung des sozialen Milieus<br />
arbeiten. Mauern physisch abreißen,<br />
Grenzen öffnen und von Europa sprechen<br />
MEINUNG<br />
wäre ein erster Schritt. Ein zweiter, viel<br />
wichtigerer Schritt, aber umso schwieriger<br />
– Mentalität und Gesinnungen „zu<br />
öffnen“.<br />
AUS DER SICHT DES PERSONALBERATERS<br />
Es bedeutet nichts an<strong>der</strong>es als viele Fremdsprachen<br />
lernen, sich <strong>mit</strong> an<strong>der</strong>en Kulturen<br />
und Religionen auseinan<strong>der</strong> zu setzen,<br />
gemischtsprachige <strong>Kin<strong>der</strong></strong>gärten, Schulen,<br />
Fachhochschulen und Universitäten zu<br />
för<strong>der</strong>n. <strong>Die</strong> Sprache erleichtert (bei uns<br />
Menschenkin<strong>der</strong>n) die Kommunikation<br />
und diese ist wie<strong>der</strong>um die Voraussetzung<br />
für unser Verstehen – und das Verstehen<br />
ist <strong>der</strong> Schlüssel, um in den nächsten<br />
Raum zu gelangen. In den verbesserten<br />
Lebensraum! Denn sonst ist vielleicht „die<br />
<strong>Zukunft</strong> die Vergangenheit, die durch eine<br />
an<strong>der</strong>e Tür wie<strong>der</strong> hereinkommt“ – ob<br />
wir das wollen und wir uns das für unsere<br />
<strong>Kin<strong>der</strong></strong> wünschen, weiß ich nicht …<br />
„Wissen schafft Energie“ - so lautet das Motto unserer ECADEMY,<br />
<strong>der</strong> internen BEWAG Ausbildungsstätte. Als zukunftsorientierter<br />
und ökologisch verantwortungsvoll agieren<strong>der</strong> <strong>Die</strong>nstleister legen<br />
wir Wert auf Nachhaltigkeit und größte Professionalität. Deshalb<br />
wird laufend in die Ausbildung <strong>der</strong> Mitarbeiter investiert. Lebenslanges<br />
<strong>Lernen</strong> ist also bei uns kein Schlagwort. Wir wollen da<strong>mit</strong><br />
zeigen, dass Mitarbeiter wirklich die wichtigste Ressource eines<br />
Unternehmens sind.<br />
Vorstandsdirektor Ing. Mag. Hans Lukits, Sprecher des Vorstandes<br />
BEWAG - Burgenländische Elektrizitätswirtschafts Aktiengesellschaft<br />
Mag. Jacques<br />
Mertzanopoulos<br />
GF ARTHUR HUNT<br />
Human Resources<br />
Consulting, Wien,<br />
www.arthur-hunt.<br />
com<br />
- information - diskussion -<br />
Foto: ©Slawomir Jastrzebski - Fotolia.com<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.Lm<strong>Zukunft</strong>.at APRIL 2008 | 4
■<br />
■<br />
Gelebte Gemeinschaft:<br />
Der Schatz <strong>der</strong> Migrationskin<strong>der</strong><br />
DEN EIGENEN LEBENSRAUM ERWEITERN<br />
lernen & raumlernen & raum<br />
- information - diskussion -<br />
Dr. Brigitte Sindelar<br />
Klinische Psychologin<br />
und Psychotherapeutin<br />
www.sindelar.at<br />
5 | APRIL 2008<br />
Mangelnde Kenntnis <strong>der</strong> deutschen<br />
Sprache beim Schuleintritt<br />
ist ein brisantes bildungspolitisches<br />
Diskussionsthema. Beson<strong>der</strong>s<br />
betroffen sind Migrationskin<strong>der</strong>.<br />
DIE KINDLICHE ENTWICKLUNG<br />
Migration ist immer ein Belastungsfaktor<br />
und da<strong>mit</strong> ein Risiko für die kindliche<br />
Entwicklung, da Migrationskin<strong>der</strong> <strong>mit</strong><br />
erhöhten Anfor<strong>der</strong>ungen an ihre Anpassungsleistung<br />
konfrontiert sind.<br />
Jedwedem entwicklungspsychologischen<br />
Wissen diametral entgegengesetzt ist<br />
allerdings die reduzierte Betrachtungsweise<br />
des Entwicklungsstandes und in<br />
<strong>der</strong> Folge <strong>der</strong> Schulreife auf die Sprachentwicklung.<br />
APELL AN DIE PÄDAGOGEN<br />
Ein Kind muss beim Schuleintritt bei<br />
weitem mehr als deutsch sprechen<br />
und verstehen können. Kindliche Entwicklung<br />
vollzieht sich im Netzwerk<br />
von körperlicher, kognitiver, emotionaler<br />
und sozialer Entwicklung.<br />
Im Gewahrsein, dass Reifung und soziales<br />
Umfeld untrennbare Interaktionisten<br />
sind, die in Vernetzung und wechselseitiger<br />
Beeinflussung die Ausformung <strong>der</strong> individuellen<br />
Persönlichkeit gestalten, liegt<br />
<strong>der</strong> Schatz für die Pädagogik, Migration<br />
zur Entwicklungschance werden zu lassen.<br />
Das Zusammenleben in ethnischer<br />
und sprachlicher Vielfalt bedeutet kulturell,<br />
sprachlich und sozial erweiterten Lebensraum<br />
für alle <strong>Kin<strong>der</strong></strong> – ein Reichtum,<br />
den zu nützen die Pädagogik in <strong>Kin<strong>der</strong></strong>garten<br />
und Schule aufgerufen ist.<br />
DER SPRACHSCHATZ<br />
Daher bieten Migrationskin<strong>der</strong> für die<br />
Gemeinschaft aller <strong>Kin<strong>der</strong></strong> den Schatz<br />
eines enormen Potentials an vielfältiger<br />
Anregung im sprachlichen und sozialen<br />
<strong>Lernen</strong>. Nie wie<strong>der</strong> lernen wir so leicht<br />
Sprachen wie im frühen Kindesalter. Und<br />
immer noch ist die Kommunikation innerhalb<br />
zwischenmenschlicher Beziehungen<br />
die beste Art, voneinan<strong>der</strong> zu lernen, weit<br />
mehr als die an<strong>der</strong>e Sprache.<br />
Gerade die ethnische Vielfalt birgt eine<br />
nicht hoch genug zu schätzende Chance<br />
<strong>der</strong> Prävention von Vorurteilen durch<br />
das Aufwachsen in gelebter Toleranz, in<br />
Achtung vor <strong>der</strong> Würde des An<strong>der</strong>sseins,<br />
An<strong>der</strong>sfühlens, An<strong>der</strong>sdenkens und <strong>mit</strong><br />
<strong>der</strong> Erfahrung, dass dieses in gelebter<br />
Gemeinschaft den Lebensraum aller erweitert.<br />
Foto: ©chris74 - Fotolia.com<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.Lm<strong>Zukunft</strong>.at
■<br />
■<br />
Eine Tatsache o<strong>der</strong> nur eine schwache Ausrede für ein Problem:<br />
Dyskalkulie<br />
DER FACHBEGRIFF DYSKALKULIE TRITT IMMER HÄUFIGER IN UNSEREM SCHULALLTAG AUF. WAS GENAU IST<br />
DYSKALKULIE UND WIE KANN MAN SIE BEWÄLTIGEN?<br />
In gebräuchlichen Nachschlagewerken<br />
findet man folgende Definition für<br />
diesen Fachausdruck: „Dyskalkulie<br />
ist eine Entwicklungsverzögerung des<br />
mathematischen Denkens bei <strong>Kin<strong>der</strong></strong>n, Jugendlichen<br />
und auch Erwachsenen.“ Sehr<br />
oft werden auch die Synonyme Rechenschwäche<br />
o<strong>der</strong> Arithmastenie verwendet,<br />
eine genaue Vorstellung über das gesamte<br />
Problem haben aber die wenigsten.<br />
MINDERLEISTUNGEN<br />
Grob gesagt handelt es sich bei dieser<br />
Problematik um Min<strong>der</strong>leistungen im<br />
Lernstoff <strong>der</strong> Mathematik, wobei sich das<br />
Ganze beson<strong>der</strong>s in den Grundlagen ersichtlich<br />
macht, also im Zahlbegriff, in den<br />
Grundrechenarten und im Dezimalsystem.<br />
Das meiste spielt sich demnach schon in<br />
den ersten Schuljahren ab, manche <strong>Kin<strong>der</strong></strong><br />
entwickeln aber <strong>der</strong>art komplizierte<br />
Strategien ihre Lücken abzudecken, dass<br />
die Dyskalkulie oft erst nach Jahren festgestellt<br />
werden kann. Je früher man dem<br />
Problem jedoch auf die Schliche kommt,<br />
umso besser.<br />
Hat man nun die erste Hürde geschafft und<br />
das Problem erkannt, so geht es nun daran<br />
dem betroffenen Kind zu helfen. Für die<br />
meisten Menschen ist die augenscheinlichste<br />
Möglichkeit eine Rechenschwäche<br />
zu beheben, möglichst viel zu üben und<br />
zu rechnen. Da die <strong>Kin<strong>der</strong></strong> aber Probleme<br />
in den Grundlagen haben, werden sie<br />
auf diesem Wege die Rechnungen nach<br />
einiger Zeit zwar lösen können, da sie<br />
beginnen alles auswendig zu lernen, sie<br />
werden die Lösungswege aber nie verstehen<br />
und so<strong>mit</strong> auch nicht auf ähnliche<br />
Beispiele umlegen können.<br />
An<strong>der</strong>e wie<strong>der</strong>um meinen, dass Rechenschwächen<br />
nur gelöst werden können,<br />
wenn man alle basalen Teilbereiche des<br />
Kindes för<strong>der</strong>t, also die taktil – kinästhetische,<br />
die visuelle o<strong>der</strong> die auditive<br />
Wahrnehmung. Im Endeffekt wird das<br />
Training in diesen Bereichen dem Kind<br />
zwar nicht schaden, es wird ihm aber<br />
auch nicht bei seinen Problemen in <strong>der</strong><br />
Mathematik weiterhelfen.<br />
Es ist also wichtig, so <strong>mit</strong> dem Kind zu<br />
arbeiten, dass es versteht, was es eigentlich<br />
macht. Man muss zunächst<br />
herausfinden, wo das Kind wirklich<br />
Lücken aufweist und dann etwaige<br />
selbst eingelernte Strategien brechen.<br />
TEILSCHRITTE<br />
An erster Stelle steht<br />
also eine so genannte<br />
Denk – Analyse. Ich<br />
muss versuchen herauszufinden,<br />
wie das Kind<br />
denkt und wie es zu bestimmten<br />
Lösungen kommt, dann<br />
einen Neustart beginnen und<br />
kein Wissen voraussetzen.<br />
Nicht Auswendiglernen ist die<br />
Lösung des Problems, son<strong>der</strong>n<br />
das Verständnis und die Einsicht<br />
in mathematische Zusammenhänge.<br />
Dyskalkulie kann auf keinen Fall<br />
im Klassenverband o<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
Gruppe bewältigt werden, es<br />
bedarf einer Einzelför<strong>der</strong>ung, die<br />
die Befreiung vom Lehrplan nach<br />
sich zieht.<br />
Dipl. Päd. Andrea<br />
Mayerhofer<br />
Volksschule Ernsthofen<br />
Nie<strong>der</strong>österreich<br />
- information - diskussion -<br />
lernen & raumlernen & raum<br />
Foto: ©Michael Flippo - Fotolia.com<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.Lm<strong>Zukunft</strong>.at APRIL 2008 | 6
ildung & werte<br />
bildung & werte<br />
- entwicklung -- diskussion - for<strong>der</strong>ung -<br />
Mag. Matthias Roland<br />
Leiter <strong>der</strong> Maturaschule<br />
Dr. Roland<br />
MEIN APFELBÄUMCHEN<br />
Sieh dich um, nun bist du ein<br />
Teil <strong>der</strong> Welt,<br />
<strong>Die</strong> sich selbst immerfort in<br />
Frage stellt,<br />
Wo Menschen ihren Lebensraum<br />
zerstörn‘,<br />
Beharrlich jede Warnung<br />
überhörn‘.<br />
Ein Ort <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>sprüche,<br />
arm und reich,<br />
Voll bitterer Not und Überfluss<br />
zugleich,<br />
Ein Ort <strong>der</strong> Kriege, ein Ort<br />
voller Leid,<br />
Wo Menschen nichts mehr<br />
fehlt, als Menschlichkeit!<br />
Text: Reinhard May<br />
■<br />
Bildung & Erziehung:<br />
■ Menschliche Werte<br />
DIE VERANTWORTUNG DER LEHRERINNEN UND LEHRER IN UNSERER<br />
GESELLSCHAFT<br />
Spätestens in dem Moment, in dem<br />
wir unsere <strong>Kin<strong>der</strong></strong> dem <strong>Kin<strong>der</strong></strong>garten<br />
und dann <strong>der</strong> Volksschule<br />
anvertrauen, beginnen wir, die Entwicklung<br />
ihrer Persönlichkeit in fremde Hände<br />
zu legen. Ab diesem entscheidenden<br />
Augenblick müssen wir uns darauf verlassen,<br />
dass das staatliche System <strong>der</strong><br />
Ausbildung funktioniert und es bleibt uns<br />
nicht viel mehr als zu hoffen, dass es zum<br />
Besten unserer <strong>Kin<strong>der</strong></strong> sein wird.<br />
Deren Weltbild wird sich durch diesen<br />
ersten Schritt in die Selbständigkeit dramatisch<br />
verän<strong>der</strong>n und von da an obliegt<br />
es nicht mehr nur uns Eltern, Ihnen den<br />
Umgang <strong>mit</strong> den Werten unserer Gesellschaft<br />
beizubringen.<br />
DIE QUALITÄT DER LEHRKRÄFTE<br />
<strong>Die</strong> aktuelle Diskussion über die Qualität<br />
<strong>der</strong> Lehrkräfte scheint mir angesichts<br />
dieser Gedanken nicht nur willkommen,<br />
son<strong>der</strong>n auch notwendig. Es ist nur sehr<br />
schade, dass diese Diskussion so wenig<br />
sachlich geführt wird. <strong>Die</strong> Argumente<br />
bei<strong>der</strong> Seiten scheinen bewusst zu polarisieren.<br />
Wer kann jedoch aus vernünftigen<br />
Gründen eine Qualitätsdiskussion im Bildungsbereich<br />
ablehnen?<br />
<strong>Die</strong> Problematik setzt jedoch schon bei<br />
einem sehr grundlegenden Thema an:<br />
Der Beruf <strong>der</strong> Lehrer ist in Österreich bei<br />
weitem nicht <strong>mit</strong> jener gesellschaftlichen<br />
und politischen Anerkennung versehen,<br />
die ihm eigentlich zusteht.<br />
Wenn wir uns über die immense Verantwortung<br />
<strong>der</strong> Lehrerinnen und Lehrer<br />
Gedanken machen, dann müsste unsere<br />
Anerkennung dieses Berufsstands den<br />
<strong>der</strong> Ärzte o<strong>der</strong> Rechtsanwälte doch bei<br />
weitem überragen.<br />
Dann wäre jedoch auch die For<strong>der</strong>ung<br />
nach höchster fachlicher Qualität und<br />
bester pädagogischer Ausbildung viel<br />
selbstverständlicher. Dann würden wir<br />
uns wahrscheinlich auch im Umgang <strong>mit</strong><br />
Begriffen wie Autorität und Leistung ein<br />
bisschen leichter tun, <strong>mit</strong> denen wir zum<br />
Beispiel im Bereich <strong>der</strong> Wissenschaft viel<br />
gelassener umgehen.<br />
AUSBILDUNG<br />
Dabei sollte jedoch weniger eine For<strong>der</strong>ung<br />
nach strikt einzuhaltenden Bildungsstandards<br />
das Thema sein, son<strong>der</strong>n das<br />
Bewusstsein um eine dem Individuum<br />
angepasste Ausbildung <strong>der</strong> gesamten<br />
Persönlichkeit im Sinne einer humanistischen<br />
Schulbildung – die bei entsprechen<strong>der</strong><br />
Ausbildung und geän<strong>der</strong>tem<br />
Selbstverständnis auch durch einen Turnlehrer<br />
und nicht notwendigerweise nur<br />
durch das Studium <strong>der</strong> Lateinischen o<strong>der</strong><br />
Griechischen Sprache erfolgen könnte.<br />
SPRECHEN WIR IHNEN MUT ZU<br />
In gleichem Maße, wie wir Talente <strong>der</strong><br />
Schüler för<strong>der</strong>n sollten, statt uns in <strong>der</strong>en<br />
Schwächen zu verbeißen, möchte ich<br />
die For<strong>der</strong>ung aufstellen, weniger über<br />
schlechte Lehrer zu jammern, als den guten<br />
Lehrern Mut zu machen. Denn letztlich<br />
kommt es weniger auf die Form des<br />
Schulsystems an, son<strong>der</strong>n auf die Qualität<br />
<strong>der</strong> Lehrer.<br />
7 | APRIL 2008<br />
Foto: ©momanuma - Fotolia.com<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.Lm<strong>Zukunft</strong>.at
■<br />
■<br />
Aus <strong>der</strong> Erfahrung<br />
Essstörungen bei Jugendlichen<br />
PÄDAGOGINNEN UND PÄDAGOGEN STEHEN OFT VOR EINEM PROBLEM.<br />
körper & wohlbefindenkörper & wohlbefinden<br />
Manchmal macht man sich erst<br />
ernsthaft Sorgen, wenn die<br />
Krankheit schon ausgebrochen<br />
ist. Was aber nicht heißt, dass nicht schon<br />
früher Gedanken über Verän<strong>der</strong>ungen<br />
aufgetaucht sind: „Schau, schau, die<br />
Sigi streckt sich und verliert ihren Babyspeck…und<br />
die Schularbeiten werden<br />
auch besser…irgendwie hat sie jetzt<br />
mehr Anschluss als früher, das beruhigt<br />
mich…hat sie früher auch immer eine<br />
Wasserflasche unter <strong>der</strong> Bank…naja, aber<br />
zu dünn sollte sie nicht werden“.<br />
ZEICHEN ZUM NACHDENKEN<br />
Doch <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Zeit nehmen die besorgten<br />
Gedanken zu „Wann hab ich die<br />
Sigi das letzte Mal lachen gesehen? Sie<br />
wirkt jetzt schon eine Zeit lang so ruhelos<br />
und unaufmerksam…fehlt immer wie<strong>der</strong>…wirkt<br />
so isoliert …und manchmal<br />
kann sie ganz schön aggressiv reagieren,<br />
das kenn ich gar nicht an ihr…und ihre<br />
rotblauen Hände…die Haare werden<br />
auch immer ausgefranster…und dieser<br />
Schlabberlook, das war doch früher nicht<br />
ihr Stil, wie dünn ist sie denn eigentlich<br />
schon, das kann doch nicht mehr gesund<br />
sein!“<br />
Solche und ähnliche Gedanken begleiten<br />
LehrerInnen sicher immer wie<strong>der</strong>, wenn<br />
ein an einer Essstörung erkranktes Mädchen<br />
o<strong>der</strong> Bursche unter ihren SchülerInnen<br />
ist. Sie werden unsicher, wie sie da<strong>mit</strong><br />
umgehen sollen, vor allem wenn sie schon<br />
einmal beiläufig gefragt haben „Sag, ist eh<br />
alles in Ordnung <strong>mit</strong> dir, du wirst ja immer<br />
dünner?!“ und sie eine beruhigende, aber<br />
doch abweisende Antwort bekommen.<br />
MASSNAHMEN<br />
Aus <strong>der</strong> Erfahrung von vielen Rückmeldungen<br />
von betroffenen KlientInnen bei<br />
„intakt-Therapiezentrum für Menschen<br />
<strong>mit</strong> Essstörungen“, ist es in solchen<br />
Fällen hilfreich, dass im Lehrerkollegium<br />
eine Person ausgewählt wird, die die<br />
beste Beziehung zur/m Betroffenen hat.<br />
<strong>Die</strong>se soll dann ihre Besorgnis über die<br />
wahrgenommenen Verän<strong>der</strong>ungen so<br />
ehrlich wie möglich zum Ausdruck bringen,<br />
sich in regelmäßigen Abständen <strong>mit</strong><br />
ihr/ihm austauschen, um ev. auch eine<br />
gute Brücke zu Eltern zu bauen (denn<br />
Eltern tragen letztlich die Verantwortung<br />
für <strong>Kin<strong>der</strong></strong>!).Es braucht viel Geduld, aber<br />
auch die Einsicht bezüglich <strong>der</strong> eigenen<br />
Grenzen, den Betroffenen den wichtigen<br />
Schritt zu professioneller Hilfe möglich zu<br />
machen.<br />
Brigitte<br />
Lenhard-Backhaus<br />
Dipl.Lebens- und Sozialberaterin<br />
Ausbildung in Psychosynthese,<br />
Systemaufstellerin<br />
- information -<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.Lm<strong>Zukunft</strong>.at APRIL 2008 |8
■<br />
Kritisch betrachtet:<br />
■ Lebensraum <strong>der</strong> <strong>Kin<strong>der</strong></strong><br />
GEBORGENHEIT UND CHANCEN - WENIG UND VIEL ZUGLEICH!<br />
lernen & raumlernen & raum<br />
- betrachtung - diskussion -<br />
Dr. Peter Vogler<br />
Lebens- und Sozialberater,<br />
Coach, Trainer<br />
www.lebensberatervogler.eu<br />
Den Lebensraum <strong>der</strong> <strong>Kin<strong>der</strong></strong> schaffen<br />
die Erwachsenen. Und was<br />
brauchen die <strong>Kin<strong>der</strong></strong>, um diesen<br />
Raum nutzen o<strong>der</strong> ausfüllen zu können?<br />
Eigentlich wenig: Geborgenheit und<br />
Chancen. Wenig und viel zugleich!<br />
GEBORGENHEIT<br />
Geborgenheit ist nicht nur das Sicherstellen<br />
von Bekleidung, Wohnen<br />
und Ernährung. Geborgenheit<br />
ist auch Zuwendung, die laufende<br />
Beschäftigung <strong>mit</strong> <strong>der</strong> physischen und<br />
psychischen Entwicklung des Kindes.<br />
Zu abstrakt? Dann etwas konkreter:<br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> physischen<br />
Entwicklung,<br />
zum Beispiel durch<br />
gesunde Ernährung<br />
und Bewegung. Da<br />
sind auch Vorbil<strong>der</strong><br />
gefragt. Ein biertrinken<strong>der</strong><br />
Vater, <strong>der</strong> von <strong>der</strong><br />
Couch ein Fußballspiel im Fernsehen betrachtet,<br />
wirkt unglaubwürdig, wenn er<br />
seinem Sohn nahelegt, doch selbst Fußball<br />
zu spielen.<br />
Noch ein Beispiel zur psychischen Entwicklung.<br />
<strong>Kin<strong>der</strong></strong> und Jugendliche suchen<br />
Konflikte <strong>mit</strong> ihren Eltern, Lehrern<br />
usw. Nicht weil sie von Grund auf böse<br />
sind, son<strong>der</strong>n weil sie am Aufbau ihres<br />
eigenen Wertesystems arbeiten. Eltern,<br />
die sich solchen Konflikten verweigern<br />
und nur verlangen, dass die <strong>Kin<strong>der</strong></strong> werden<br />
sollen wie sie selbst, tun ihren <strong>Kin<strong>der</strong></strong>n<br />
nichts Gutes.<br />
Soweit nur zwei Schlaglichter zum unerschöpflichen<br />
Thema Geborgenheit.<br />
CHANCEN<br />
Und die Chancen? Chancen kommen<br />
von selbst, wenn <strong>der</strong> Mensch bereit dafür<br />
ist. Bereit sein heißt für <strong>Kin<strong>der</strong></strong>, Fähigkeiten<br />
zu zeigen. Das sind nicht nur<br />
Ausbildungen, das sind Entwicklung von<br />
im Kind schlummernden Anlagen ebenso<br />
wie die sogenannten social skills, soziale<br />
Fähigkeiten, das Umgehen können <strong>mit</strong><br />
<strong>der</strong> Gesellschaft.<br />
Auch nur ein Schlaglicht zum Thema<br />
Chancen.<br />
ERKENNTNIS?<br />
Und was lernen wir Erwachsene daraus?<br />
Wir bestimmen den Lebensraum <strong>der</strong> <strong>Kin<strong>der</strong></strong>,<br />
tragen aber auch die Verantwortung<br />
dafür, dass sie da<strong>mit</strong> zurande kommen. Nehmen<br />
wir unsere Verantwortung wahr!<br />
9 | APRIL 2008<br />
Foto: ©sebastian kaulitzki - Fotolia.com<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.Lm<strong>Zukunft</strong>.at
■<br />
■<br />
Zum Beispiel Söhne:<br />
Von wem hat er das bloß?<br />
DIE JUGEND BENÖTIGT VORBILDER. NEHMEN WIR UNSERE VERANTWORTUNG ERNST?<br />
lernen & raumlernen & raum<br />
Reicht es nicht aus, wenn die Mutter<br />
die Erziehung übernimmt und<br />
ihrem Sohn ein Vorbild ist? Jungs<br />
können sich glücklich schätzen, wenn sie<br />
tolle Mütter haben, aber: Sie suchen Vorbil<strong>der</strong><br />
für ihr späteres Mannsein. Und sie<br />
finden sie auf jeden Fall.<br />
DIE NACHAHMUNG: VORBILD?<br />
Ob <strong>der</strong> Vater nun eine wortkarge Arbeitsmaschine,<br />
ein einfühlsamer Konfliktmanager,<br />
ein gewaltbereiter Fußballrowdie,<br />
ein liebevoller Ehemann und Partner, ein<br />
Rassist, ein Optimist, ein guter o<strong>der</strong> ein<br />
schlechter Vater ist- Vorbild ist er in jedem<br />
Fall. Söhne neigen dazu, ihre Väter<br />
nachzuahmen.<br />
Aber nicht nur Väter wirken als Vorbild für<br />
den zukünftigen Mann. Auch die seltene<br />
Spezies des männlichen Lehrers o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Sporttrainer o<strong>der</strong> diverse männliche Verwandte<br />
und Freunde <strong>der</strong> Eltern- alle sind<br />
sie <strong>mit</strong> ihren Eigenschaften potentielle<br />
Vorbil<strong>der</strong> für die Männer <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong>.<br />
Ob diese Vorbil<strong>der</strong> nun ihren Beruf<br />
o<strong>der</strong> ihre Hobbys <strong>mit</strong> Freude leben,<br />
ob sie ständig demotiviert und demotivierend<br />
sind, ob sie aggressiv,<br />
konsequent und/o<strong>der</strong> fair sind, ob<br />
sie humorvoll o<strong>der</strong> dauernd gestresst<br />
wirken.<br />
ALLE SIND GEFRAGT<br />
Also, liebe Väter und sonstige Mitmänner:<br />
Bringen sie Söhnen bei, Frauen zu<br />
respektieren. Raufen und balgen sie <strong>mit</strong><br />
den Jungs vor allem <strong>mit</strong> dem Ziel, Selbstbeherrschung<br />
und Dosierung zu üben.<br />
Zeigen sie ihnen, wie man Bedürfnisse<br />
und Grenzen von an<strong>der</strong>en und auch von<br />
sich selbst herausfindet. Nehmen sie sich<br />
Zeit und nehmen sie sich und das Kind<br />
vor ihnen wahr.<br />
ALTERNATIVEN<br />
Und noch eine Bitte an die Mütter: Wenn<br />
ihr Sohn keine aus ihrer Sicht passenden<br />
Vorbil<strong>der</strong> hat, helfen sie ihm bei <strong>der</strong> Suche.<br />
Vielleicht ist <strong>der</strong> Judoverein B) zwar<br />
nicht so gut zu erreichen wie Verein A)-<br />
hat aber einen <strong>Kin<strong>der</strong></strong>trainer, <strong>der</strong> Charaktereigenschaften<br />
hat, die ihnen gefallen.<br />
Sie tun sich langfristig gesehen selbst<br />
einen Gefallen.<br />
Tom Höfer<br />
Systemischer Coach,<br />
Kommunikationstrainer,<br />
Dipl. Lebens- u.<br />
Sozialberater<br />
- diskussion - motivation -<br />
Foto: ©Andres Rodriguez - Fotolia.com<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell. APRIL 2008 | 10
■<br />
Der Verein „Lebensart Sozialtherapie“:<br />
■ Ein Alltag<br />
VERANTWORTUNG FÜREINANDER ÜBERNEHMEN UND DEN TAG AUF DEN<br />
KOPF STELLEN<br />
harmonie & wohlbefindenharmonie & wohlbefinden<br />
- freude - kreativität -<br />
Gudrun Poandl-Zlöbl<br />
Lebensart<br />
Sozialtherapie<br />
Werkstattleiterin <strong>der</strong><br />
Kerzenwerkstatt<br />
www.lebensart-sozialtherapie.at<br />
TIPP<br />
Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> uns einmal selbst<br />
erleben will, ist hier<strong>mit</strong> herzlich<br />
eingeladen, zu unserem<br />
Herbstfest am 4. Oktober<br />
2008 in den Elfenhain zu<br />
kommen. Hauptstraße 125-<br />
127, 2391 Kaltenleutgeben<br />
Es ist 8:30 am Morgen in Kaltenleutgeben<br />
bei Wien. Auf dem Parkplatz<br />
vor den Werkstätten treffen<br />
unsere Betreuten ein. Einige kommen zu<br />
Fuß aus <strong>der</strong> Wohngruppe weiter oben,<br />
an<strong>der</strong>e wie<strong>der</strong> <strong>mit</strong> Kleinbussen aus den<br />
Wohngruppen Lainz, Gaaden o<strong>der</strong> von<br />
zu Hause. Es geht zu wie in einem Bienenstock.<br />
Wir werden enthusiastisch<br />
begrüßt, alle reden durcheinan<strong>der</strong> und<br />
erzählen, was sie seit gestern so erlebt<br />
haben und was sie sich für den Tag vorgenommen<br />
haben.<br />
Um 9:00 sind wir dann komplett und <strong>der</strong><br />
Morgenkreis beginnt <strong>mit</strong> einem Spruch<br />
von Rudolf Steiner, nach dessen anthroposophischen<br />
Grundsätzen wir arbeiten.<br />
Danach singen wir – in <strong>der</strong> Tonlage zwar<br />
nicht immer ganz richtig, aber dafür <strong>mit</strong><br />
Begeisterung – ein Lied, das zur Jahreszeit<br />
passt und machen uns dann an die<br />
Arbeit.<br />
WIR ARBEITEN GEMEINSAM<br />
Unser Verein für seelenpflegebedürfte<br />
Menschen <strong>mit</strong> mehrfacher Behin<strong>der</strong>ung<br />
besteht seit nunmehr 23 Jahren und hat<br />
heute Standorte in Lainz, Mauer, Kaltenleutgeben<br />
und Gaaden <strong>mit</strong> Werkstatt-<br />
plätze für 73 sowie Wohnplätze für 40<br />
Betreute.<br />
Wir betreiben Kerzen-, Holz-, Seiden-,<br />
Garten-, Papier-, Ton- und Jahreszeitenwerkstätten,<br />
eine Weberei sowie eine Küchengruppe.<br />
Wichtig ist dabei die Freude<br />
an <strong>der</strong> Kreativität und am Erfolg <strong>der</strong><br />
Arbeit (z.B. wenn die Werkstücke beim<br />
jährlichen Herbstfest verkauft werden).<br />
JEDER ERHÄLT ANERKENNUNG<br />
Bei uns zählt das Miteinan<strong>der</strong>, das Lachen<br />
und das Weinen. Je<strong>der</strong> Beitrag, ob<br />
groß o<strong>der</strong> klein, wird honoriert. Je<strong>der</strong><br />
Geburtstag wird individuell gefeiert, je<strong>der</strong><br />
bringt sich ein, gibt und nimmt und<br />
lernt vom An<strong>der</strong>en; das gilt für Betreute<br />
und Betreuer gleichermaßen.<br />
Wir machen Ausflüge, Urlaube, Ausstellungen,<br />
Feste und trauern gemeinsam,<br />
wenn einer von uns geht. Um es auf den<br />
Punkt zu bringen, wir leben <strong>mit</strong>einan<strong>der</strong>.<br />
Von <strong>der</strong> selbstverständlichen Art unserer<br />
Betreuten, <strong>mit</strong>einan<strong>der</strong> umzugehen, Verantwortung<br />
füreinan<strong>der</strong> zu übernehmen<br />
und den Tag manchmal einfach auf den<br />
Kopf zu stellen, davon lernen und profitieren<br />
wir jeden Tag.<br />
Foto: Verein Lebensart Sozialtherapie<br />
11 | APRIL 2008<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.Lm<strong>Zukunft</strong>.at
■<br />
■<br />
Dialog <strong>der</strong> Generationen:<br />
Alt braucht Jung - Jung braucht Alt<br />
WIR MÜSSEN WIEDER LERNEN MITEINANDER ZU LEBEN:<br />
jung & altjung & alt<br />
<strong>Die</strong> gesellschaftliche Entwicklung<br />
<strong>der</strong> vergangenen Jahre zeigt immer<br />
mehr, dass <strong>der</strong> „Dialog <strong>der</strong><br />
Generationen“ zwar gefor<strong>der</strong>t, aber die<br />
nötige Bühne nicht geboten wird.<br />
Im <strong>Kin<strong>der</strong></strong>haus Empersdorf (Hilfswerk<br />
Steiermark GmbH) findet diese intergenerative<br />
Arbeit eine Bühne, wo die<br />
Nachhaltigkeit im Vor<strong>der</strong>grund steht.<br />
INTERNATIONALER ERFAHRUNGS-<br />
AUSTAUSCH<br />
Dass unser Bemühen erfolgreich ist, zeigen<br />
uns die fröhlichen <strong>Kin<strong>der</strong></strong>- und Seniorengesichter<br />
und <strong>der</strong>en großes Engagement.<br />
Als einziger Vertreter Österreichs<br />
konnten wir unsere Erfahrungen auf Einladung<br />
des Ministeriums für Generationen<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen am<br />
Generationen-Gipfel in Düsseldorf neben<br />
Vertretern aus Deutschland, <strong>der</strong> Schweiz<br />
und England präsentieren.<br />
MOTIVATION<br />
Dabei zeigte sich, dass viele gute Ideen<br />
nicht Realität werden können, weil<br />
VertreterInnen aller Generationen nur<br />
schwer zu motivieren sind. Allgemeines<br />
Erstaunen lösten wir <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Tatsache<br />
aus, dass unsere <strong>Kin<strong>der</strong></strong> bereits im Alter<br />
ab 18 Monaten aufwärts teilnehmen. Bei<br />
Projekten im Ausland sind die jüngsten<br />
Teilnehmer 14 Jahre alt.<br />
GENERATIONENARBEIT<br />
Wir müssen wie<strong>der</strong> lernen <strong>mit</strong>einan<strong>der</strong><br />
zu leben. Das Zusammenspiel <strong>der</strong> Generationen<br />
ist ein wesentlicher Beitrag zum<br />
Funktionieren <strong>der</strong> Gesellschaft.<br />
Armin Laschet, Minister für Generationen<br />
in Nordrhein-Westfalen: „Generationenarbeit<br />
ist Familienpolitik, wir brauchen<br />
ein alltägliches, soziales Sicherungssystem<br />
und dafür müssen wir <strong>mit</strong> den Menschen<br />
geeignete Formen finden und die<br />
Politik muss Möglichkeiten schaffen, diese<br />
auch Realität werden zu lassen!“<br />
Angelika Rosenberger<br />
Fachbereichsleiterin<br />
„<strong>Kin<strong>der</strong></strong>betreuung“<br />
im Hilfswerk Steiermark,<br />
www.hilfswerksteiermark.at<br />
- information - motivation -<br />
Da<strong>mit</strong> fanden wir bei Vladimir Spidla (europäische<br />
Kommission für Beschäftigung,<br />
soziale Angelegenheit / Chancengleichheit)<br />
Zustimmung, dass unseren <strong>Kin<strong>der</strong></strong>n<br />
die Chance, die kognitive soziale Entwicklung<br />
und die soziale Öffnung in jungen<br />
Jahren zu erlernen, gegeben werden<br />
muss.<br />
Foto: Hilfswerk Steiermark<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.Lm<strong>Zukunft</strong>.at APRIL 2008 | 12
körper & wohlbefindenkörper & wohlbefinden<br />
■<br />
Lebensraum unserer <strong>Kin<strong>der</strong></strong>:<br />
■ Bringen Sie die Sache ins Rollen<br />
SPIEL UND SPASS IM KINDERZIMMER - ALTERNATIVE ZUR SPIELEKONSOLE<br />
- innovation - motivation -<br />
Susanne Ma<strong>der</strong><br />
Dipl. Ismakogielehrerin,<br />
Dipl. Gesundheitstrainerin,<br />
Personaltrainerin<br />
Kommt ihnen folgende Situation bekannt<br />
vor? Sie werfen einen Blick ins<br />
<strong>Kin<strong>der</strong></strong>zimmer, ihr Sprössling sitzt,<br />
<strong>mit</strong> <strong>der</strong> Spielekonsole in <strong>der</strong> Hand, völlig in<br />
sich zusammen gesunken am Boden.<br />
Starrer Blick, leicht gerötete Augen, run<strong>der</strong><br />
Rücken, flache Atmung. <strong>Die</strong> einzige<br />
Bewegung, die sie erkennen können, ist<br />
die <strong>der</strong> Finger, die entsprechende Tasten<br />
drücken.<br />
WIR ARBEITEN GEMEINSAM<br />
Sie würden ihrem Kind in seinem Zimmer<br />
gerne eine Alternative o<strong>der</strong> zumindest<br />
eine Ergänzung zu diversen „Bildschirm-Altären“<br />
bieten?<br />
Kein Problem- bringen sie die Sache<br />
ins Rollen - <strong>mit</strong> einem Fitball.<br />
Platzieren sie ihn im <strong>Kin<strong>der</strong></strong>zimmer<br />
und warten sie was passiert.<br />
WECKEN SIE DIE NEUGIERDE<br />
Entwe<strong>der</strong> weckt das neue Ding ohnehin<br />
gleich alleine durch sein Dasein die Neugier<br />
und wird umgehend ausprobiert o<strong>der</strong><br />
sie müssen <strong>mit</strong> gutem Beispiel vorangehen,<br />
um die Neugier ihres Kindes zu wecken.<br />
Sie werden staunen, wie einfallsreich <strong>Kin<strong>der</strong></strong><br />
dieses tolle Fitnessgerät benutzen.<br />
Ob einfach nur darauf sitzend o<strong>der</strong> zusätzlich<br />
hoch-tief fe<strong>der</strong>nd, das Becken kreisend,<br />
ohne Bodenkontakt des Körpers sitzend<br />
balancierend, ob bäuchlings über dem Ball<br />
liegend und dabei <strong>mit</strong> den Händen vor und<br />
zurückgehend... es gibt jede Menge Übungen,<br />
die ein hervorragendes Ganzkörpermuskeltraining<br />
bieten, Koordination- und<br />
Gleichgewichtssinn schulen und Spaß machen.<br />
Bücher zu diesem Thema <strong>mit</strong> ausführlichen<br />
Übungsbeschreibungen gibt es genügend.<br />
TIPP<br />
Kaufen sie nur Fitbälle, die <strong>mit</strong><br />
TÜV- Zeichen versehen sind und<br />
die gegen ein Platzen gesichert<br />
sind. Der Balldurchmesser sollte<br />
passend zur Körpergröße ihres Kindes<br />
sein (am besten lässt man sich<br />
hier im Sportfachhandel beraten).<br />
13 | APRIL 2008<br />
Foto: ©berekin - Fotolia.com<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.Lm<strong>Zukunft</strong>.at
■<br />
■<br />
Zehn Tipps:<br />
Vermeiden von Stress<br />
ANREGUNGEN ZUR STRESSBEWÄLTIGUNG FÜR DEN ALLTAG, DIE IHNEN WIEDER GLEICHKLANG UND<br />
KÖRPERLICHE HARMONIE VERSCHAFFEN<br />
körper & wohlbefindenkörper & wohlbefinden<br />
Planen Sie den Tag voraus, arbeiten<br />
Sie <strong>mit</strong> einem Terminkalen<strong>der</strong>,<br />
zwischendurch sollte immer<br />
wie<strong>der</strong> Platz für Entspannung sein (Spaziergang,<br />
Kurzschlaf während <strong>der</strong> Mittagspause,<br />
…).<br />
KONTROLLIEREN UND REGULIEREN<br />
SIE IHREN ÄRGER<br />
Beobachten Sie sich selbst und wenn<br />
Sie bemerken, dass Sie gerade anfangen,<br />
sich über triviale und unwichtige<br />
Vorkommnisse aufzuregen o<strong>der</strong> zu ärgern,<br />
versuchen Sie, sich zu beruhigen.<br />
Sie entscheiden in solchen Momenten,<br />
ob Sie wütend werden o<strong>der</strong> nicht.<br />
Verschwenden Sie Ihre Energien und<br />
Gedanken nicht für Überlegungen, die<br />
Ihnen nichts bringen. Ein wirkungsvoller<br />
Umgang <strong>mit</strong> Frustrationen ist eine<br />
bewährte und nützliche Methode, um<br />
Stress abzubauen.<br />
ATMEN SIE BEWUSST<br />
Atmen Sie tief und langsam. Bevor Sie in<br />
<strong>der</strong> nächsten Stresssituation reagieren,<br />
atmen Sie dreimal tief und langsam ein<br />
und aus. Wenn Sie die Zeit dazu finden,<br />
führen Sie Atemübungen aus, wie sie<br />
z.B. beim Meditieren praktiziert werden.<br />
BEWAHREN SIE RUHE<br />
Wenn Sie das Gefühl haben, vom<br />
Stress überwältigt zu werden, versuchen<br />
Sie, langsamer als gewöhnlich zu<br />
sprechen. Sie werden feststellen, dass<br />
Ihre Gedanken klarer werden und Sie<br />
überlegter auf Stresssituationen reagieren<br />
können. Menschen, die unter<br />
Stress stehen, neigen dazu, schnell<br />
und ohne Atempausen zu reden.<br />
Wenn Sie langsamer reden, wirken Sie<br />
auf an<strong>der</strong>e Menschen auch weniger<br />
ängstlich und außerdem souveräner.<br />
ERLEDIGEN SIE AUFGABEN SOFORT<br />
Eignen Sie sich eine effiziente Zeitmanagement-Strategie<br />
an. Nehmen Sie sich<br />
eine einfache Aufgabe vor, die Sie schon<br />
seit längerem aufgeschoben haben und<br />
führen Sie diese sofort aus. Schon durch<br />
das Ausführen einer einzelnen unliebsamen<br />
Aufgabe kann sich Ihre Einstellung<br />
zu an<strong>der</strong>en Aufgaben verbessern und Sie<br />
können neue Energien schöpfen.<br />
BEWEGUNG IN FRISCHER LUFT<br />
Verbringen Sie kurze Pausen an <strong>der</strong> frischen<br />
Luft. Schon unsere Großeltern<br />
hatten Recht in <strong>der</strong> Annahme, dass frische<br />
Luft zur Erhaltung <strong>der</strong> Gesundheit<br />
beiträgt. Lassen Sie sich aber nicht von<br />
schlechtem Wetter o<strong>der</strong> einem vollen<br />
Terminkalen<strong>der</strong> abschrecken. Alleine fünf<br />
Minuten auf einem Balkon, o<strong>der</strong> wo auch<br />
immer, können eine belebende Wirkung<br />
haben.<br />
HUNGER UND DURST VERMEIDEN<br />
Trinken Sie viel Wasser und essen Sie<br />
zwischendurch kleine nahrhafte Snacks.<br />
Hunger und Durst können, bevor Sie den<br />
Nahrungs- und Flüssigkeitsmangel selbst<br />
wahrnehmen, Aggressionen und Stress<br />
hervorrufen.<br />
KORRIGIEREN SIE IHRE KÖRPERHAL-<br />
TUNG<br />
Achten Sie darauf, Ihren Kopf und die<br />
Schultern gerade und aufrecht zu halten.<br />
Vermeiden Sie eine gebeugte o<strong>der</strong><br />
Brigitte Panzenböck<br />
Schulleiterin<br />
Dipl. Intuitions- und<br />
Bewusstseinstrainerin<br />
zusammengesunkene Haltung.<br />
Eine schlechte Körperhaltung<br />
kann zu Muskelverkrampfungen,<br />
Schmerzen und erhöhtem Stress<br />
führen.<br />
BÜROGYMNASTIK ZWISCHEN-<br />
DURCH<br />
Legen Sie Arbeitspausen ein, lockern<br />
Sie Ihren Schultergürtel,<br />
dehnen und strecken Sie sich,<br />
versuchen Sie für kurze Zeit Gedankenstille<br />
zu erreichen und tief<br />
in den Bauch zu atmen. Lächeln<br />
Sie in Ihre Körperzellen.<br />
SPANNEN SIE NACH DER AR-<br />
BEIT AUS<br />
Nehmen Sie sich für die Zeit nach<br />
<strong>der</strong> Arbeit etwas Angenehmes<br />
vor, sei es auch nur ein entspannendes<br />
Bad o<strong>der</strong> eine halbe Stunde<br />
für ein gutes Buch, auf das Sie<br />
sich freuen können. Legen Sie<br />
kurz bevor Sie schlafen gehen<br />
alle Gedanken an Arbeit, Haushalt<br />
und familiäre Angelegenheiten<br />
beiseite, und schlafen Sie <strong>mit</strong><br />
einem positiven Gedanken ein.<br />
- information - umsetzung -<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.Lm<strong>Zukunft</strong>.at<br />
APRIL 2008 | 14
■<br />
Eine etwas an<strong>der</strong>e Sichtweise :<br />
■ Verhaltensauffälligkeiten<br />
TYPISCH ADHS - ODER GIBT ES AUCH ANDERE URSACHEN?<br />
verhalten & entwicklungverhalten & entwicklung<br />
- information - diskussion -<br />
Karl-August Senk<br />
Schuldirektor an<br />
<strong>der</strong> Allgemeinen<br />
Son<strong>der</strong>schule Krems<br />
<strong>Die</strong> Verkäuferin hat heute Stress. Sie spürt den Druck ihrer Chefin.<br />
Es waren doch nur fünf Minuten, die sie zu spät gekommen ist. Dauernd wird sie<br />
<strong>mit</strong> Argusaugen betrachtet. Und dann noch diese vielen Kunden – keiner hat Zeit,<br />
keiner kann warten. Aber immer freundlich lächeln.<br />
DER ANFÄNGLICH NOCH ERTRÄGLICHE DRUCK NIMMT ZU<br />
„Nein, es tut mir leid, diesen Pulli haben wir nicht in Erdfarben – nein ich brauche nicht im<br />
Lager nachzusehen, ich weiß, dass es ihn nur in diesen drei Farben gibt.“ Wenn mir nur die<br />
Chefin zu Hilfe kommen könnte, aber die blickt mich noch immer böse an. Drei Kundinnen<br />
auf einmal, ich glaube, ich schaffe das heute nicht. Zu Hause <strong>der</strong> Stress <strong>mit</strong> dem Freund<br />
und keine Möglichkeit <strong>mit</strong> jemandem reden zu können. Jetzt maßregelt mich die Chefin<br />
auch noch, weil ich nicht in das Lager gegangen bin, um nachzusehen, ob es den Pulli auch<br />
noch in an<strong>der</strong>en Farben gibt.<br />
ICH HALTE ES NICHT MEHR AUS, ICH MUSS RAUS: Auf die Toilette - Dampf ablassen.<br />
Wir alle kennen solche Tage! Wir alle haben in solchen Situationen schon zumindest „fast nicht mehr“ gekonnt! An uns alle<br />
werden manchmal Erwartungen herangetragen, die wir nicht so, wie wir es gerne möchten, erfüllen können! Aber wir alle haben<br />
auf die eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Art gelernt da<strong>mit</strong> umzugehen. O<strong>der</strong> doch nicht?<br />
Und da ist dieser zweijährige Bub, <strong>der</strong> gerne die Dinge aus dem Regal nehmen möchte. <strong>Die</strong> Mutter verbietet es, erklärt aber<br />
nichts und erwartet, dass das nicht mehr passiert - und <strong>der</strong> erste Druck wird spürbar. Vielleicht hilft es, wenn man schreit!<br />
MIT DREI GEHT ER IN DEN KINDERGARTEN<br />
Es ist so schön dort, hat die Mama gesagt. Das stimmt aber nicht, denn bei Papa und Mama ist es schöner und es gibt zu Hause<br />
den großen Buben nicht, <strong>der</strong> mich immer hänselt und manchmal, wenn es die Tante nicht sieht, auch schlägt. Warum sind alle<br />
so komisch zu mir, wenn ich mich wehre o<strong>der</strong>, wenn das nicht hilft, weine o<strong>der</strong> tobe?<br />
Am Abend darf ich lange fernsehen. Tolle Filme sieht man da, nur manchmal etwas eintönig. Heute zum Beispiel habe ich nur<br />
zwei Morde gesehen. Ganz im Vertrauen: Anfangs habe ich mich allein vor dem Fernseher gefürchtet, aber jetzt finde ich es<br />
lässig, dass mir niemand etwas erklärt. Ist ja auch unnötig.<br />
NICHT SCHULREIF<br />
Viele <strong>Kin<strong>der</strong></strong> sind in meiner Klasse! Daher müssen wir lange sitzen, aber ich halte<br />
das nicht aus, ich muss aufstehen, mich bewegen! Frau Lehrer sagt ich bin nicht<br />
schulreif, passe nicht in diese Klasse, habe nicht gelernt Dampf abzulassen! <strong>Die</strong><br />
Dame, bei <strong>der</strong> wir waren, meinte: Typisch ADHS! Da gibt es gute Medikamente,<br />
da wird <strong>der</strong> Sohn aufmerksamer, hat nicht mehr das Bedürfnis an<strong>der</strong>e zu schlagen,<br />
kann sich leichter einfügen und braucht auch nicht Dampf abzulassen.<br />
Ein kleines Geschichtchen von Verhaltensauffälligkeiten. Es wäre schön, wenn<br />
man es sich so leicht machen könnte, aber diese Auffälligkeiten sind ja meistens<br />
medizinisch bedingt, da fehlen Botenstoffe in den Nervenbahnen ....<br />
ANREGUNG<br />
Vielleicht würde es schon helfen,<br />
wenn man mehr „reden lassen“, „bewegen<br />
lassen“ o<strong>der</strong> „streiten lassen“,<br />
„schimpfen lassen“, „<strong>mit</strong>bestimmen<br />
lassen“ und „helfen lassen“ würde.<br />
Bestimmt aber würde es helfen, wenn<br />
man uns manchmal zur „Ruhe kommen<br />
“ o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> einmal so richtig<br />
„spielen lassen“ würde.<br />
15 | APRIL 2008<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.Lm<strong>Zukunft</strong>.at
■<br />
■<br />
Indigokin<strong>der</strong>:<br />
<strong>Die</strong> <strong>Kin<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> „Neuen Zeit“<br />
INDIGOKINDER AKZEPTIEREN NUR WORTE, DIE AUS DEM HERZEN KOMMEN, SIE HALTEN UNS EINEN SPIEGEL<br />
VOR.<br />
verhalaen & entwicklungverhalten & entwicklung<br />
Auf <strong>der</strong> ganzen Welt entdecken<br />
Menschen, dass es immer mehr<br />
<strong>Kin<strong>der</strong></strong> gibt, die sich auffallend<br />
an<strong>der</strong>s verhalten, als die Generationen<br />
vor ihnen. <strong>Die</strong>se <strong>Kin<strong>der</strong></strong> lassen sich nicht<br />
mehr in Normen pressen – sie werden<br />
auch „die <strong>Kin<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> Neuen Zeit“ genannt.<br />
AUFGABE DER INDIGOKINDER<br />
Sie sind Ausdruck einer evolutionären<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Menschheit. Sie sind<br />
uns geschickt worden, um die Erde zu<br />
verän<strong>der</strong>n.<br />
<strong>Die</strong> Indigokin<strong>der</strong> haben neue, für uns ungewohnte<br />
teilweise schwierige Persönlichkeits-<br />
und Charaktereigenschaften.<br />
Eltern und Lehrer sind daher in den letzten<br />
Jahren stark gefor<strong>der</strong>t umzudenken<br />
und <strong>mit</strong> den ihnen anvertrauten <strong>Kin<strong>der</strong></strong>n<br />
in neuer Weise umzugehen.<br />
Ist ein Indigokind unter nach alten Mustern<br />
funktionierenden <strong>Kin<strong>der</strong></strong>n, wird es<br />
schnell als Störenfried und Außenseiter<br />
abgestempelt.<br />
<strong>Die</strong> Indigokin<strong>der</strong> kommen <strong>mit</strong> einer Natürlichkeit,<br />
Lebendigkeit, Ehrlichkeitsliebe,<br />
Reinheit, Ethik und Dunkelheit zur<br />
Welt und zwingen ihre Umgebung sich<br />
auf sie einzulassen.<br />
Wer sich nicht auf sie einlassen möchte,<br />
muss leiden. Wenn Indigokin<strong>der</strong> sich unverstanden<br />
fühlen, machen sie sich krank<br />
o<strong>der</strong> werden hyperaktiv, um da<strong>mit</strong> die Erwachsenen<br />
zur Weißglut zu bringen.<br />
Sie verlangen Aufmerksamkeit, Zuhören,<br />
Respekt und Geduld. Sie akzeptieren nur<br />
Worte die aus dem Herzen kommen.<br />
Indigokin<strong>der</strong> halten uns einen Spiegel vor<br />
– sie spiegeln unsere Welteinstellung,<br />
unsere Unausgeglichenheiten, unsere negativen<br />
Gedanken und vor allem unsere<br />
Beziehungsschwierigkeiten!<br />
DER UMGANG MIT INDIGO-<br />
KINDERN<br />
Bei <strong>Kin<strong>der</strong></strong>n <strong>mit</strong> diagnostiziertem<br />
ADS und/o<strong>der</strong><br />
ADHS Syndrom handelt es<br />
sich häufig um Indigokin<strong>der</strong>.<br />
Anstatt diese <strong>Kin<strong>der</strong></strong><br />
<strong>mit</strong> Psychopharmaka nie<strong>der</strong>zudrücken<br />
und ruhigzustellen,<br />
sollten wir uns<br />
neue Methoden einfallen<br />
lassen, sie zu för<strong>der</strong>n,<br />
von ihnen zu lernen und<br />
vor allem, sie besser zu<br />
verstehen.<br />
Manuela Harrison<br />
Dipl. Kinesiologin,<br />
Astrologin, Lebensberaterin<br />
www.stadt-wien.at<br />
- erkennen - för<strong>der</strong>n -<br />
EINE HERAUSFORDERUNG<br />
Schon fast in je<strong>der</strong> Familie gibt es ein Indigokind:<br />
kleiner Körper - großer Geist, das alte<br />
Denk- und Lebensstrukturen zusammenbrechen<br />
lässt.<br />
Foto: ©Sabine Luxem - Fotolia.com<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.Lm<strong>Zukunft</strong>.at<br />
APRIL 2008 | 16
austein & kunstbaustein & kunst<br />
MACHMIT-BAUSTEIN<br />
Durch Zeichnung des MACHMIT-Bausteines haben<br />
Sie innerhalb eines Jahres folgende VORTEILE:<br />
• Sie nehmen an <strong>der</strong> Verlosung von 3 Kunstdruckmappen<br />
aus <strong>der</strong> Exklusiv-Edition des Künstlers Karl Moser,<br />
Nie<strong>der</strong>österreich, teil. (1 MACHMIT-Baustein = 1 Los)<br />
• Sie können <strong>mit</strong> Ihren Vorschlägen an <strong>der</strong> Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Zeitung LERNEN MIT ZUKUNFT <strong>mit</strong>wirken.<br />
• Sie erhalten ein Jahres -ABO „LERNEN MIT ZUKUNFT“<br />
• Sie werden namentlich als Sponsor genannt.<br />
Zusätzlich:<br />
• ab 5 Bausteine erscheint in unserer Zeitung einmal<br />
Ihr Firmenlogo / Name (Foto) - (ca. 30 x 40 mm), bzw.<br />
• ab 10 Bausteine erscheint zusätzlich einmal Ihr persönliches<br />
Statement <strong>mit</strong> Ihrem Foto / Logo (ca. 50 x<br />
90 mm) zum Thema: Lebensraum Mensch.<br />
ICH ZEICHNE zum STÜCKPREIS VON 20 EURO.<br />
1 3 5 10 MACHMIT-BAUSTEINE<br />
(BITTE AUSFÜLLEN BZW. ANKREUZEN)<br />
NAME:<br />
STRASSE:<br />
PLZ/ORT:<br />
Ich zahle den Betrag für die Zeichnung <strong>der</strong> MACHMIT-Bausteine<br />
sofort nach Erhalt <strong>der</strong> Rechnung ein.<br />
UNTERSCHRIFT:<br />
17 | APRIL 2008<br />
4 KUNSTDRUCKE IN EINER MAPPE, HAND-<br />
SIGNIERT UND NUMERIERT, AUFLAGE 200<br />
MAPPEN.<br />
Blattgröße: 24 x 33 cm<br />
Motivgröße: 11 x 14 cm / 11 x 17 cm<br />
Senden Sie den ausgefüllten Abschnitt<br />
an: LERNEN MIT ZUKUNFT, Mühlwasserpromenade<br />
23/Haus 13, 1220 Wien,<br />
o<strong>der</strong> per FAX 01/280 65 42-31<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.Lm<strong>Zukunft</strong>.at
Foto: ©Andres Rodriguez - Fotolia.com<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.Lm<strong>Zukunft</strong>.at APRIL 2008 | 18<br />
partner & för<strong>der</strong>erpartner & för<strong>der</strong>er
Foto: ©vekha - Fotolia.com<br />
SCHENKEN Sie ein ABO (4 Ausgaben pro Jahr) Ihren Freunden, Nachbarn, o<strong>der</strong> machen Sie Bekannte aufmerksam, die<br />
an dem IMPULS-Magazin LERNEN MIT ZUKUNFT interessiert sind.<br />
JA ich bestelle das Jahres-ABO "LERNEN MIT ZUKUNFT" gemeinsam <strong>mit</strong> <strong>der</strong> österreichischen Wohnzeitschrift besserWOHNEN (Auflage<br />
80.000 Stück pro Ausgabe) zum Vorteilspreis von EURO 10,-- inkl. Versandspesen. "LERNEN MIT ZUKUNFT" erscheint 4 x im Jahr.<br />
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Füllen Sie den ABO-Bestellkupon aus und senden diesen an: LERNEN MIT ZUKUNFT, Mühlwasserpromenade 23/Haus13, 1220 Wien<br />
o<strong>der</strong> per FAX 01/280 65 42-31. In unserer Online-Zeitung: http://aktuell.Lmzukunft.at finden Sie einen elektronischen ABO-Bestellschein