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AKTUELL 22.indd - Aktuelles - Lernen mit Zukunft

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FÜR ALLE AN DER FÖRDERUNG VON TEAM- UND PROJEKTARBEIT INTERESSIERTEN LESERINNEN UND LESER IN ÖSTERREICH<br />

Verein zur Förderung<br />

der Team- und Projektarbeit<br />

an österreichischen Schulen<br />

Ausgabe Nr. 22<br />

office@Lmzukunft.at<br />

ZVR Nr. 603340634<br />

THEMEN DIESER AUSGABE<br />

Volksschule Breitenwaida<br />

Niederösterreich, stellt<br />

sich vor.<br />

Schulwettbewerb:<br />

Hausarbeit gestern-heutemorgen<br />

Kritische Betrachtung:<br />

Ein Einzelfall<br />

Unsere Rechtsecke:<br />

Haftung und Aufsichtspflicht<br />

Jedem Kind seinen Betreuungsplatz<br />

Volksschule Edelstauden,<br />

Steiermark, stellt sich vor<br />

Leben Sie Kindern Bewegung<br />

vor !!<br />

Hotel Mama:<br />

Schmeißt die Kinder<br />

raus!<br />

ADS und ADHS:<br />

Die neue Krankheit<br />

Goethe und Napoleon:<br />

Gemeinsamkeit im Hinblick<br />

auf die Karriere<br />

Im Kinderhoroskop:<br />

Die Bedeutung des<br />

Mondes<br />

Wir sind eine kleine Dorfschule im Weinviertel,<br />

NÖ. Derzeit haben wir 37 Schüler/innen<br />

in unserer Schule. Der Lehrköper<br />

besteht aus vier literarischen Lehrerinnen und dem<br />

Herrn Pfarrer, der Religion unterrichtet. Ich habe<br />

seit 4 Jahren die Leitung der Dorfschule. In meiner<br />

Klasse führe ich heuer nun schon zum dritten Mal<br />

das Projekt „Eine Reise durch den Regenbogen“<br />

durch, gemeinsam <strong>mit</strong> Farbberaterin Andrea<br />

Hönegger.<br />

aktuell<br />

Die Welt um uns ist bunt:<br />

VS Breitenwaida, die Dorfschule unter dem Regenbogen<br />

Dieses Schulprojekt hilft auf spielerische Art<br />

und Weise in die Welt der Farben einzutauchen.<br />

Weiters unterstützt es den Aufbau eines<br />

Gemeinschaftsgefühls und fördert so<strong>mit</strong> die<br />

Kooperation und ein friedliches Miteinander<br />

(=Soziales <strong>Lernen</strong>). Neben der Ver<strong>mit</strong>tlung von<br />

großem Allgemeinwissen wird der Kreativität<br />

Raum gegeben. Durch eigenes Erleben, Erfahren,<br />

Erspüren, unter Einbeziehung aller Sinne, lernen<br />

die Kinder die unterschiedliche Farbqualität und<br />

Farbwirkung kennen. Der natürliche Forschungsdrang<br />

ermöglicht den Schülern, eigene Erfahrungen<br />

zu machen und so Wissen zu eigener<br />

Weisheit werden zu lassen. Das subjektive<br />

Erleben eines jeden Einzelnen hat Vorrang.<br />

Im Reich der Farben gibt es kein Richtig oder<br />

Falsch. Die Schüler/Innen können keine Fehler<br />

machen, es wird nicht gewertet oder beurteilt.<br />

Farben sind Kinder des Lichts<br />

(Johann Wolfgang Goethe)<br />

Licht und Farben beeinflussen unser Leben mehr als<br />

uns bewusst ist. Farben sprechen unsere Gefühle<br />

an, bringen uns in Stimmung, heitern uns auf oder<br />

beruhigen, inspirieren oder gleichen aus.<br />

Farben wirken über die Psyche oder auch direkt auf<br />

den Körper. Die meisten Kinder fühlen sich instinktiv<br />

zu bestimmten Farben hingezogen.<br />

Je nach Charakter, Stimmung und Situation „brauchen“<br />

sie unterschiedliche Farben.<br />

Fortsetzung auf Seite 2<br />

1


aktuell<br />

Fortsetzung von Seite 1 - Volksschule Breitenwaida, die Dorfschule unter dem Regenbogen<br />

Farben erhöhen die Aufmerksamkeit, farbig verpackte<br />

Informationen werden vom Gedächtnis<br />

besser gesehen. Auch im Schulalltag können<br />

Farben hemmend oder stimulierend wirken.<br />

Wir brauchen alle Farben, das ganze Spektrum der<br />

Regenbogenfarben, weil wir das Licht brauchen.<br />

Die verschiedenen Farbreize regen die Fantasie an<br />

und unterstützen die geistige Beweglichkeit.<br />

Farbe in der Schule<br />

Es gibt viele Möglichkeiten Farbe in der Schule<br />

bewusst einzusetzen. Experimentierfreude ist<br />

gefragt.<br />

SchülerInnen und Schüler der Volksschule Breitenwaida bei der Arbeit am roten und violetten Tag<br />

Am 30.11. 2006 fand das Eröffnungsfest zum<br />

Farbprojekt statt. Die Klasse wurde <strong>mit</strong> Tüchern,<br />

Papieren, Spielen etc. bunt gestaltet. Anschließend<br />

„reisten“ wir gemeinsam in das Regenbogenland.<br />

Dazu gab es eine Regenbogengeschichte und die<br />

Kinder malten gemeinsam einen großen Regenbogen.<br />

Der Abschluss bildete ein Regenbogenbuffet.<br />

Nun wurde jeden Monat eine Farbe zum Hauptthema<br />

in vielen Unterrichtsgegenständen.<br />

2<br />

Im Dezember war es das kräftige Rot, im Jänner<br />

das ruhige Blau, im Feber das lustige Orange, im<br />

März das ausgleichende Grün, im April das besinnliche<br />

Violett und im Mai das kluge Gelb.<br />

Wir sahen, fühlten, schmeckten, rochen und<br />

hörten Farbe. Unterstützt wurden wir von Farbberaterin<br />

Andrea Hönegger.<br />

Im Juni wird dann diese Reise durch die Farben<br />

des Regenbogens <strong>mit</strong> einem großen Fest, an dem<br />

auch die Eltern teilnehmen, beendet.<br />

Dir. Dipl. Päd. Andrea Schlager<br />

Volksschule Breitenwaida, Niederösterreich<br />

Weitere Informationen: http://aktuell.Lmzukunft.at<br />

Schulwettbewerb: Hausarbeit gestern – heute - morgen!<br />

Das Forum Hausgeräte lädt alle kreativen Köpfe ein, sich <strong>mit</strong> dem Thema Hausarbeit im Wandel zu<br />

beschäftigen. Einreichschluss: 6. Juli 2007. Auf die GewinnerInnen warten Geldpreise im Wert<br />

von 4.200 Euro. Dazu gibt es zwölf Hausgeräte für die BetreuungslehrerInnen zu gewinnen.<br />

Drei Wettbewerbsaufgaben machen Lust, Alltagsgeschichte neu und praxisnah zu erleben. Die Volksschulkinder<br />

zeichnen Hausarbeit gestern heute und morgen. In der Unterstufe und Hauptschule steht<br />

eine Bildgeschichte über eine Zeitreise in die Gegenwart auf dem Programm. In der Oberstufe schreiben<br />

die Jugendlichen einen Aufsatz, wie die Technik Familie, Beruf und Freizeit beeinflusst.<br />

Informationen auf www.feel-well.at und www.lehrer.at/hausgeraete, beim Forum Hausgeräte, p.A.<br />

Prima Public Relations, 1010 Wien, Herrengasse 17, Tel. (01) 533 66 70-0, prima@prima.co.at.<br />

BESUCHEN SIE UNSERE ONLINE-ZEITUNG: http://<br />

Teilnehmerin Hanna hat schon viele Ideen<br />

aktuell.Lmzukunft.at


aktuell<br />

Kritische Betrachtung:<br />

Ein Einzelfall<br />

Vor einigen Wochen war mein<br />

Neffe aus Deutschland zu Besuch<br />

bei uns in Wien. Ein blasser,<br />

introvertierter 14 jähriger Junge<br />

der nach der Scheidung seiner Eltern<br />

der Mutter zugeteilt worden war, zu<br />

der ich keinen Kontakt pflege.<br />

Nach vielen Jahren der inneren Zerrissenheit hatte<br />

der Junge sich vor wenigen Monaten entschieden,<br />

bei seinem Vater zu wohnen. Der Vater des Jungen<br />

lebt in einem richtigen Junggesellenhaushalt,<br />

in dem sich vierzehntägig weitere drei Kinder<br />

aus einer anderen Beziehung am Wochenende<br />

einfinden.<br />

Ein gemeinsames Frühstück, wo sich alle an einen Tisch versammeln, sich unterhalten<br />

und Pläne für den Tag schmieden, kennt mein Neffe nicht. Auch gemeinsame Aktivitäten<br />

<strong>mit</strong> Vater oder Mutter sind eine Ausnahme.<br />

So hat er sich seine eigene multimediale Welt geschaffen und verbringt jede freie<br />

Minute <strong>mit</strong> seinen besten Freunden, dem Fernseher oder dem PC. Spiele hat er einige<br />

und stolz erzählte er mir bei unserem ersten Ausflug <strong>mit</strong> dem Fahrrad, dass er so einen<br />

Waldweg schon gesehen hätte, in einem seiner Spiele.<br />

Er besitz kein eigenes Fahrrad und hofft, dass sein Vater sein Versprechen halten und<br />

ihm ein gebrauchtes Fahrrad kaufen wird. Bei unserer gemeinsamen Rast saß der Junge<br />

nicht eine Minute neben mir auf der Bank. Er hastete hin und her, schüttelte ständig an<br />

seinen Hosenbeinen, immer auf der Flucht vor einem Schmetterling, oder einer Wespe,<br />

Ameise, überhaupt alles, was summte oder krabbelte. Ich schaute diesem wilden Tanz<br />

verwundert aber auch hilflos zu.<br />

Und ich dachte mir, in welche Welt treiben wir die Kinder, wenn wir ihnen nicht die<br />

wirkliche Welt <strong>mit</strong> ihren Schattenseiten aber vor allem <strong>mit</strong> ihren vielen Schönheiten zeigen.<br />

Karl Schrittwieser, LERNEN MIT ZUKUNFT<br />

Unsere Rechtsecke:<br />

Haftung und Aufsichtspflicht bei Schulausflügen<br />

Häufig werden von Lehrern Fragen<br />

zur Haftung bzw. Aufsichtspflicht<br />

bei Lehrausgängen bzw.<br />

Schulausflügen aufgeworfen, wie z.B.<br />

im Falle des Ausschlusses eines Schülers<br />

durch Lehrerkonferenz von einem<br />

Schulausflug oder bei Teilnahme von<br />

Eltern an dem betreffenden Schulausflug.<br />

Da die Beantwortung dieser Frage auch von im<br />

Einzelfall anwendbaren Rechtsvorschriften, insbesondere<br />

schulinternen Erlässen abhängt, kann<br />

darauf nur im Allgemeinen eingegangen werden<br />

und wie bei Rechtsauskünften im Rahmen einer<br />

Anfrage in einer Zeitschrift üblich, nur ohne Haftung<br />

und Gewähr.<br />

Was steht im Gesetz<br />

Grundsätzlich ist aber zu den gestellten Fragen<br />

zu sagen, dass im Allgemeinen und in der<br />

Regel die Aufsichtspflicht der Lehrer gemäß<br />

§ 51 SchuUG und allfällige Haftungen wegen<br />

Verletzung dieser Aufsichtspflicht dort endet,<br />

wo die allgemeine Aufsichtspflicht der Eltern<br />

(des Elternteiles) nach § 146 ABGB beginnt.<br />

Bei Schulausflügen trifft die Aufsichtspflicht die<br />

begleitenden Lehrer, die ohne Rücksicht auf ihre<br />

dienstrechtliche Stellung bei Erfüllung der ihnen<br />

nach dem SchuUG obliegenden Aufgaben stets<br />

als Organe des Bundes im Rahmen der Hoheitsverwaltung<br />

tätig werden, sodass ein infolge<br />

Verletzung der Aufsichtspflicht Geschädigter (sei<br />

es ein Schüler oder ein Dritter) gemäß § 1 AHGabgesehen<br />

von allfälligen strafrechtlichen Folgen,<br />

Amtshaftungsansprüche gegen den Bund geltend<br />

machen kann.<br />

Eltern als Aufsichtspersonen<br />

Nehmen nun Eltern an Schulausflügen teil, ist<br />

zwar davon auszugehen, dass auch die Eltern<br />

– abgesehen davon, ob schulintern überhaupt<br />

eine Teilnahme der Eltern zugelassen wurde - im<br />

Rahmen ihrer allgemeinen Aufsichtspflicht, neben<br />

dem Lehrer die Verantwortung hinsichtlich ihrer<br />

eigenen Kinder trifft, nicht aber von vornherein<br />

auch die Verantwortung für deren Mitschüler.<br />

Dr. Wolf Dietrich Scherff<br />

Juristischer Fachbuch- und Zeitschriftenautor<br />

Wurde ein Schüler durch Lehrerkonferenz von einer<br />

Lehrveranstaltung (rechtskräftig, d.h. bei einem<br />

minderjährigen Kind auch durch nachweisliche<br />

Verständigung der Eltern) ausgeschlossen, endet<br />

auch dadurch regelmäßig die Aufsichtspflicht der<br />

Lehrer bzw. der Schule.<br />

Zur Aufsichtspflicht der Eltern gehört in diesem<br />

Fall, dass sie, wenn sie ihrer Aufsichtspflicht<br />

nicht selbst nachkommen können, eine „Aufbewahrung“<br />

ihrer (von der Schulveranstaltung<br />

ausgeschlossenen) Kinder „organisieren“.<br />

aktuell.Lmzukunft.at<br />

IMPRESSUM: Me di en in ha ber, Herausgeber & Verleger LERNEN MIT ZUKUNFT, 1220 Wien, Mühlwasserpromenade 23/ Haus 13, Tel: 01/2806542-<br />

30, e-mail: office@Lm<strong>Zukunft</strong>.at, Für den Inhalt verantwortlich/Redaktion: Birgit Menke, Grafik: Karl Schrittwieser, Kommunikation: Dr. Peter<br />

Cerny, Foto (Scherff/Schrittwieser): Andreas Karl Ehrenreich<br />

3


aktuell<br />

Angelika Rosenberger<br />

Fachbereichsleiterin<br />

"Kinderbetreuung"<br />

im Hilfswerk Steiermark<br />

www.hilfswerk-steiermark.at<br />

Ein vielfältiges, vieldiskutiertes Thema:<br />

Jedem Kind seinen Betreuungsplatz<br />

Natürlich bewegt die Frage der<br />

„richtigen“ Kinderbetreuung<br />

in erster Linie berufstätige<br />

Eltern.<br />

Was ist für mein Kind die „richtige“<br />

Betreuung<br />

Diese Frage stellen sich die meisten Eltern. Es steht<br />

immer das Wohl des Kindes im Vordergrund. Ist<br />

mein Kind in einer Kinderkrippe, einem Kindergarten,<br />

einem Hort oder bei einer Tagesmutter<br />

besser aufgehoben<br />

Die Eltern sollten die Möglichkeit haben den für sie<br />

und den für ihr Kind „passenden“ Betreuungsplatz<br />

zu wählen. Ja, sie haben schon richtig gelesen:<br />

„sollten“.<br />

Leider zeigt uns die Realität, dass dies nicht immer<br />

der Fall ist. Das hat verschiedene Gründe, z.B.<br />

zuwenig Kinderkrippenplätze, zuwenig Tagesmütter,<br />

zuwenig Nach<strong>mit</strong>tagsbetreuungsplätze für<br />

Schüler und Schülerinnen. Auch wenn durch die<br />

politische Diskussion der Nach<strong>mit</strong>tagsbetreuung,<br />

bzw. der Ganztagsschule diese Frage sehr häufig<br />

diskutiert wurde.<br />

Die Realität sieht anders aus<br />

Auch hier zeigt die Realität ein anderes Bild. Auf<br />

Grund der gesetzlichen Vorgaben ist es nicht<br />

immer leicht eine Ganztagsschule zu eröffnen.<br />

Die Wünsche aller Eltern unter den Mantel der<br />

gesetzlichen Vorgaben zu bringen ist oft nicht<br />

einfach. Weiters spielt auch hier die Frage der<br />

Kosten eine große Rolle, nicht nur für die Eltern,<br />

sondern auch für die Schulerhalter, sprich für die<br />

Gemeinden.<br />

Und diesen fehlen vor allem die finanziellen Mittel<br />

um für jedes Alter die geeignete Betreuungsform<br />

anbieten zu können. So ist es nicht verwunderlich,<br />

wenn in einem Gebiet oft keine Auswahl besteht.<br />

Viele Eltern sind gezwungen, ihr Kind entgegen<br />

ihren ursprünglichen Vorstellungen betreuen zu<br />

lassen.<br />

Österreich hat neun Bundesländer und da<strong>mit</strong> auch<br />

neun verschiedene Kinderbetreuungsgesetze. So<br />

ist z.B. die Betreuung durch eine Tagesmutter im<br />

steiermärkischen Kinderbetreuungsgesetz sehr<br />

genau geregelt. Hier wird schon eine Ausbildung<br />

vorgeschrieben.<br />

Eine steirische Tagesmutter bekommt nur eine<br />

Bewilligung, wenn neben160 Unterrichtseinheiten<br />

Theorie und 160 Unterrichtseinheiten<br />

Praxis auch ihre Wohnung den vorgeschriebenen<br />

Sicherheitsstandards entspricht. Weiters ist auch<br />

genau geregelt wieviel Kinder sie in welchem Alter<br />

betreuen darf.<br />

Gesetzliche Regelungen<br />

In anderen Bundesländern ist man von einer gesetzlich<br />

geregelten Betreuung durch Tagesmütter<br />

weit entfernt, auch wenn sich Vereine und / oder<br />

NPO´s diesem Thema sehr annehmen und eine<br />

gute Unterstützung für Eltern und vor allem auch<br />

für die Tagesmütter bieten. Offen bleibt immer<br />

noch die Frage der Wertigkeit und so<strong>mit</strong> der<br />

finanziellen Regelung.<br />

Und da<strong>mit</strong> möchte ich auf die politische Verantwortung<br />

zu sprechen kommen. Von den<br />

politischen Verantwortungsträgern auf Bundes-,<br />

Landes- und auch auf kommunaler Regierungsebene<br />

wird bei der Umsetzung noch sehr viel an<br />

Engagement und auch politischen Willen gefordert<br />

sein, um den viel gehörten Satz: „Jedem Kind seinen<br />

Betreuungsplatz“ auch in Österreich Realität<br />

werden zu lassen.<br />

Wege der Kinderbetreuung<br />

In den nächsten Ausgaben werde ich Ihnen immer<br />

wieder Beispiele bringen, wie Kinderbetreuung für<br />

alle nicht nur leistbar, sondern auch zur Zufriedenheit<br />

aller durchgeführt werden kann.<br />

Ich möchte aber auch Sie, liebe Leserin und Leser<br />

auffordern, uns Ihre Erfahrungen und auch Vorstellungen<br />

<strong>mit</strong>zuteilen. Es ist gerade auf diesem<br />

Gebiet notwendig, neue unkonventionelle Wege<br />

zu gehen.<br />

Weitere Informationen: http://aktuell.Lmzukunft.at<br />

4<br />

BESUCHEN SIE UNSERE ONLINE-ZEITUNG: http://<br />

aktuell.Lmzukunft.at


aktuell<br />

Engagement der BürgerInnen:<br />

Volksschule Edelstauden, Steiermark, stellt sich vor<br />

Die Gemeinde Edelstauden ist eine reine<br />

Wohnsitzgemeinde <strong>mit</strong> 450 Einwohnern<br />

– nur 30 km südöstlich von Graz im Bezirk<br />

Feldbach gelegen.<br />

Die Volksschule im Ort gibt es bereits seit 1813.<br />

Den Höchststand an Schülern erreichte man im<br />

Schuljahr 1919/1920 <strong>mit</strong> 159 Kindern. Heute<br />

besuchen 37 Kinder die Schule.<br />

Nach<strong>mit</strong>tagsbetreuung in der Schule<br />

Bereits im Jahr 2001 machten sich die Verantwortlichen<br />

der Gemeinde und Dir. Weiß Gedanken, wie<br />

der Schulstandort weiter gesichert und attraktiv<br />

gestaltet werden kann. 2002 wurde im Rahmen<br />

des Jugendentwicklungsprogramms neben dem<br />

Jugendleitbild auch die Nach<strong>mit</strong>tagsbetreuung<br />

an der Schule als Gemeinschaftsprojekt <strong>mit</strong> dem<br />

Hilfswerk Steiermark realisiert.<br />

Mit der Nach<strong>mit</strong>tagsbetreuung setzte die Gemeinde<br />

als einer der ersten Gemeinden im Bezirk Feldbach<br />

einen wichtigen Schritt für die Integration der Kinder<br />

ins das örtliche Gemeindeleben.<br />

Zentrum der Kommunikation<br />

Die Lehrerinnen, angeführt von Dir. Rudolf Weiß<br />

lassen die Schule zur Stätte der Begegnung und<br />

Kommunikation in der Gemeinde werden. Den<br />

SchülerInnen wird in kleinen Gruppen ein großes<br />

Angebot an verschiedenen Projekten in modern<br />

eingerichteten Räumen <strong>mit</strong> Computern und<br />

Internetzugängen geboten, so wird der übliche<br />

Englischunterricht <strong>mit</strong> einem Native Speaker erweitert.<br />

Die musikalische Erziehung wird durch den<br />

regelmäßigen Flöten-, Gitarre- und Keyboardunterricht<br />

ergänzt, wodurch jede Feier in der Schule<br />

auch zum musikalischen Erlebnis wird.<br />

Durch die geringe Kinderanzahl ist das bestehende<br />

Raumangebot natürlich sehr groß, den Kindern<br />

und dem Lehrkörper stehen große Räume <strong>mit</strong><br />

vielen Zusatzräumen, wie PC-, Medien- und Werkraum<br />

zur Verfügung.<br />

berufstätigen Eltern wichtig, ihre Kinder amNach<strong>mit</strong>tag<br />

auch gut versorgt zu wissen. Trotz der noch<br />

oft intakten Großfamilie besucht ein Viertel der<br />

Schulkinder die Nach<strong>mit</strong>tagsbetreuung.<br />

Engagement der BügerInnen<br />

Das Dachgeschoss der Schule wurde <strong>mit</strong> wenigen<br />

finanziellen Mitteln, aber <strong>mit</strong> viel Engagement der<br />

Bürger und Bürgerinnen dafür ausgebaut. Da auch<br />

den Kindern der Nach<strong>mit</strong>tagsbetreuung das große<br />

Angebot der ganzen Schule und der benachbarte<br />

Spielplatz zur Verfügung stehen, ist der Anreiz<br />

die täglichen Lern- und Hausaufgaben rasch zu<br />

erledigen natürlich sehr groß. Winken doch z.B.<br />

die tollen Lernprogramme im PC Raum genauso<br />

wie der schöne Spielplatz oder im Winter der von<br />

der Gemeinde bestens präparierte Eislaufplatz.<br />

Der Turnsaal ist von der Gemeinde in einen<br />

großzügigen Mehrzwecksaal umgebaut und<br />

modernisiert worden. Der Pausenraum <strong>mit</strong><br />

einem großen Aquarium (<strong>mit</strong> ganz vielen Fischen)<br />

und einer noch größeren Sitzgarnitur,<br />

welche nicht nur zum Relaxen verleitet, gleicht<br />

schon fast einer gemütlichen Halle.<br />

Die Gemeindebürger müssen zu ihren Arbeitsplätzen<br />

auspendeln und nicht nur dadurch ist es vielen<br />

aktuell.Lmzukunft.at<br />

So verwundert auch die Erklärung von Bürgermeister<br />

Johann Hirschmann nicht: „Unsere Kinder sind<br />

unsere <strong>Zukunft</strong> und wir wollen auch in <strong>Zukunft</strong><br />

noch stolz auf sie und uns sein dürfen.“<br />

Dir. Rudolf Weiß ergänzt: „Wir bemühen uns nicht<br />

nur den geforderten Lehrplan zu erfüllen, sondern<br />

unsere Kinder aktiv in das Gemeindeleben zu<br />

integrieren und vieles geht auch von den Kindern<br />

in die Gemeinde hinaus.“<br />

5


aktuell<br />

Bettina Kurz<br />

Personal- und<br />

Gesundheitstrainerin<br />

www.kurztraining.at<br />

Kinder unserer Zeit:<br />

Leben Sie ihnen Bewegung vor<br />

Unsere Kinder wachsen unter<br />

jenen Bedingungen auf, die<br />

Ihnen die Erwachsenengesellschaft<br />

vorgibt. Lebensraum und<br />

–stil haben einen direkten Einfluss<br />

auf Wohlbefinden und Entwicklung<br />

der Heranwachsenden.<br />

Sich viel im Freien zu bewegen, herumzutollen, die<br />

eigenen körperlichen Fähigkeiten <strong>mit</strong> jenen der<br />

anderen zu messen – noch vor 20, 30 Jahren war<br />

das beinahe eine Selbstverständlichkeit. Aber das<br />

hat sich verändert. Der Lebensraum der Kinder,<br />

in dem sie sich spontan ausleben können, wird<br />

zunehmend kleiner. Die Gefahren, beispielsweise<br />

auf offenen Straßen durch zunehmenden Verkehr,<br />

werden Jahr für Jahr größer.<br />

Kinder sitzen immer mehr, denn sie beschäftigen<br />

sie sich zunehmend <strong>mit</strong> multimedialen Angeboten.<br />

Das führt zur Isolation, denn oft sind keine Spielpartner<br />

mehr notwendig. Kinder verlieren dadurch<br />

den natürlichen Bezug zur Bewegung.<br />

Die Folge: Durch das Abnehmen des Bewegungsspielraums<br />

wird auch der Bewegungstrieb kleiner.<br />

Kinder werden träge und bewegen sich nicht mehr<br />

gerne. Das kann dramatische Folgen haben, denn<br />

gerade in diesem Alter passieren für das restliche<br />

Leben wesentliche Veränderungen im Nerven-,<br />

Skelett- und Muskelsystem. Bewegungsreize, die<br />

in diesem Alter ausbleiben, können später nicht<br />

mehr nachgeholt werden.<br />

Während Kleinkinder noch einen ungemeinen<br />

Bewegungsdrang haben, lässt dieser <strong>mit</strong> Beginn<br />

der Schulzeit meist nach. Der/die durchschnittliche<br />

erwachsene Österreicher(in) bewegt sich weniger<br />

als 45 Minuten pro Tag. Die restliche Zeit sitzt,<br />

liegt oder steht er/sie. Kinder bewegen sich leider<br />

auch nicht viel mehr. Dabei sollten Sie mindestens<br />

zwei bis drei Stunden täglich in Bewegung sein.<br />

Wie auch immer Sie Ihre Kinder „erziehen“ – meist<br />

machen sie das, was ihnen ihre direkte Umgebung<br />

vorlebt. Leben Sie Ihren Kindern Bewegung vor!<br />

6<br />

Dr. Peter Vogler<br />

Lebens- und Sozialberater,<br />

Coach, Trainer<br />

http://members.aon.at/vogler<br />

Hotel Mama:<br />

Schmeißt die Kinder raus!<br />

Der legendäre Kabarettist und<br />

Schauspieler Ernst Waldbrunn<br />

tat es, der Rockstar<br />

Udo Lindenberg tut es, Mitarbeiter<br />

international tätiger Unternehmen<br />

tun es. Sie wohnen im<br />

Hotel und genießen eine Menge<br />

Annehmlichkeiten. Vom Frühstück nach Maß<br />

bis zum Hemden- und Wäscheservice. Concierge<br />

und Parkplatz inklusive. Kostet nicht<br />

wenig, ist es aber allemal wert!<br />

Nach einer Umfrage in Deutschland vom<br />

Dezember 2006 tun 86 % der Achtzehn- und<br />

Neunzehnjährigen beiderlei Geschlechts das<br />

Gleiche, in Österreich dürfte es nicht anders<br />

sein. Sie lassen sich im Hotel verwöhnen. Im<br />

Hotel Mama. Ungleich kostengünstiger!<br />

Und doch gibt es einen wesentlichen Unterschied.<br />

Menschen, die im Hotel wohnen<br />

könnten sich um den gleichen Preis auch eine<br />

luxuriöse Wohnung leisten. Nicht zuletzt deshalb,<br />

weil sie <strong>mit</strong>ten im Leben stehen und (deshalb)<br />

sich das auch leisten können. Der Schritt<br />

in ein selbst gestaltetes, selbstverantwortliches<br />

Leben fehlt den Kids im Hotel Mama noch.<br />

BESUCHEN SIE UNSERE ONLINE-ZEITUNG: http://<br />

Entweder weil sie ihn selbst nicht setzen wollen,<br />

denn warum sollte man ein so angenehmes Leben<br />

auch mutwillig verschlechtern. Oder weil die fürsorgliche<br />

Hand der Eltern, sehr oft hauptsächlich<br />

der Mütter sie bewahrend umschließt. Bis zur<br />

Umklammerung.<br />

An sich eine schöne Vorstellung. Umsorgt zu sein<br />

von der Geburt bis zum Tod. Alle Unannehmlichkeiten<br />

werden ferngehalten oder weggeräumt.<br />

Und sollte Muttern wirklich einmal keine Zeit<br />

haben ist wenigstens genug im Kühlschrank.<br />

Leider ist das allerdings eine Illusion, irgendwann<br />

muß der Schritt <strong>mit</strong>ten hinein ins Leben getan werden.<br />

Und wie bei allem, je später umso schwieriger<br />

der Lernprozeß. Je früher man Kinder – beginnend<br />

in kleinen Dosierungen – <strong>mit</strong> den Herausforderungen<br />

des Lebens konfrontiert umso besser für<br />

sie. Außerdem kann man sie dann besser dabei<br />

begleiten. Begleiten, nicht bevormunden. Und da<strong>mit</strong><br />

lebenstüchtige Menschen heranziehen. Auch<br />

wenn es schmerzen mag zu sehen, wie Kinder<br />

selbständig werden.<br />

Also, helft den Kindern und schmeißt sie raus!<br />

aktuell.Lmzukunft.at


ADS und ADHS:<br />

Die neue Kinderkrankheit<br />

Im Oktober seines ersten Schuljahres<br />

wird ein kleiner Bub auf intensives<br />

Drängen der Lehrerin zur<br />

klinisch-psychologischen Untersuchung<br />

vorgestellt, da seine Unruhe,<br />

Unaufmerksamkeit und mangelnde<br />

Impulskontrolle bei gesteigerter<br />

Aggressivität und geringer Frustrationstoleranz<br />

den Schulalltag <strong>mit</strong> ihm für die Lehrerin und die<br />

anderen Kinder der Klasse unerträglich macht.<br />

Die Lehrerin meint, dass eine medikamentöse<br />

Behandlung des „ADHS“ sofort und dringend<br />

notwendig sei.<br />

Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom <strong>mit</strong> und ohne<br />

Hyperaktivität, so die Bezeichnung dieser in ihrer<br />

Prävalenz stark zunehmenden Störung, scheint<br />

sich zur Epidemie auszuwachsen: immer mehr<br />

Kinder, die in ihrem Verhalten auffällig werden,<br />

werden <strong>mit</strong> dieser Verdachtsdiagnose dem Kinderarzt,<br />

dem klinischen Kinderpsychologen, dem<br />

Kinderpsychiater, dem Kinderpsychotherapeuten<br />

vorgestellt. Meist ist da<strong>mit</strong> die Erwartung verbunden,<br />

dass eine medikamentöse Behandlung<br />

problemlösend anwendbar wird. Dabei kommt<br />

ein ganz grundsätzliches Missverständnis zu dem<br />

Begriff: „Diagnose“ zum Tragen: häufig wird Diagnosestellung<br />

<strong>mit</strong> Therapieindikation gleichgesetzt,<br />

unter Vernachlässigung der Ätiologie, Symptombehebung<br />

abgelöst von der Verursachung der<br />

Symptome angestrebt. Dass dieser Zugang zwar<br />

zu einem Anstieg der Häufigkeit der Diagnosestellung,<br />

aber nicht zwingend zu einer dem Problem<br />

angepassten Hilfestellung für das Kind und sein<br />

soziales Umfeld führt, wird sehr rasch deutlich,<br />

wenn wir auf die diagnostischen Kriterien dieses<br />

Störungsbildes, wie sie im Kapitel V des ICD 10,<br />

dem internationalen Klassifikationssystem der<br />

WHO, als diesem Störungsbild zugehörig aufgelistet<br />

werden, Bezug nehmen:<br />

Die Kinder:<br />

1. sind häufig unaufmerksam gegenüber Details<br />

oder machen Flüchtigkeitsfehler bei den Schularbeiten<br />

und sonstigen Arbeiten und Aktivitäten<br />

2. sind häufig nicht in der Lage, die Aufmerksamkeit<br />

bei Aufgaben und beim Spielen aufrechtzuerhalten<br />

3. hören häufig scheinbar nicht, was ihnen<br />

gesagt wird<br />

4. können oft Erklärungen nicht folgen oder<br />

ihre Schularbeiten, Aufgaben oder Pflichten am<br />

Arbeitsplatz nicht erfüllen<br />

5. sind häufig beeinträchtigt, Aufgaben und<br />

Aktivitäten zu organisieren<br />

aktuell.Lmzukunft.at<br />

aktuell<br />

6. vermeiden oder verabscheuen Arbeiten, wie Hausarbeiten, die Durchhaltevermögen<br />

erfordern<br />

7. verlieren häufig Gegenstände, die für bestimmte Aufgaben oder Tätigkeiten wichtig<br />

sind, z.B. Schularbeiten, Bleistifte, Bücher, Spielsachen und Werkzeuge<br />

8. werden häufig von externen Stimuli abgelenkt<br />

9. sind im Verlaufe der alltäglichen Aktivitäten oft vergesslich<br />

ADS und ADHS sind also Syndrome, die – entsprechend der Konstruktion des ICD 10<br />

– aus zusammenfassenden Symptomdeskriptionen abgeleitet sind, also beschreibend<br />

und nicht erklärend. Die Formulierungen: „häufig“ und „oft“ weisen auf die Bedeutsamkeit<br />

erzieherischer und sozialer Normen für die Diagnosestellung hin: was ist für<br />

wen aus welcher Perspektive „häufig“ und „oft“ Die diagnostische Brille wird durch<br />

die persönliche Einschätzung des Diagnostikers justiert, der noch dazu auf Berichte<br />

seitens der Eltern und Pädagogen des Kindes angewiesen ist, da sich ja so manches<br />

seiner direkten Beobachtung entzieht und vor allem für ihn nicht erhebbar ist, inwieweit<br />

die Symptome situationsspezifisch modifiziert werden.<br />

Außerdem sind alle angeführten Symptome für die Diagnose:ADS bzw. ADHS in fließender<br />

Grenze zwischen Gesundheit und Störung als unspezifische Reaktionsmuster<br />

zu verstehen. Ob die Unruhe und Ablenkbarkeit des Kindes seine Reaktion auf eine<br />

langdauernde Rosenkriegscheidung der Eltern, auf soziale Probleme der Integration in<br />

die Klasse, auf eine nicht verarbeitete Migration, auf eine Wahrnehmungsstörung im<br />

Sinne der Teilleistungsschwäche oder vielleicht auch Ausdruck einer körperlichen Störung<br />

wie zum Beispiel einer Funktionsstörung der Schilddrüse ist, ist aus der Beobachtung<br />

der Symptomatik alleine unmöglich zu differenzieren. Daher gilt auch und gerade beim<br />

Syndrom ADS und ADHS: nicht die Symptombeschreibung, sondern erst die Klärung<br />

der Ursache erlaubt eine effiziente Behandlungsindikation. Medikamente als alleinige<br />

Maßnahme ohne vorangegangene ätiologisch orientierte Differentialdiagnostik ist<br />

Notwehr überforderter Bezugspersonen, aber keine Behandlung.<br />

Und der eingangs vorgestellte kleine Schulanfänger Seine Mutter berichtet: seine<br />

Symptome waren erst seit knapp einem halben Jahr in dieser starken Ausprägung<br />

beobachtbar, vorher war er ein zwar sehr lebhaftes, aber aus ihrer Sicht unproblematisches<br />

Kind. Vor einem halben Jahr ist sein älterer Bruder bei einem Verkehrsunfall<br />

tödlich verunglückt. Seine ADHS-Symptomatik war also Ausdruck seiner kindlichen<br />

Trauerreaktion, keine Indikation für eine medikamentöse Behandlung.<br />

Dr. Brigitte Sindelar, Klinische Psychologin und Psychotherapeutin, www.sindelar.at<br />

(Quelle: ICD 10, Kapitel V, F 90.0, Dilling et<br />

al,2005)<br />

Mindestens sechs dieser Symptome müssen<br />

mehr als sechs Monate lang beobachtet werden,<br />

um die Diagnosestellung: ADHS zu rechtfertigen<br />

Anmerkung der Redaktion: Im März 2007<br />

wurde an der psychotherapeutischen Ambulanz<br />

der Sigmund Freud Privat Universität Wien eine<br />

ADS/ADHS-Spezialambulanz eröffnet<br />

7


aktuell<br />

Mag. Jacques Mertzanopoulos<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

von ARTHUR HUNT<br />

Human Resources Consulting,<br />

Wien, www.arthur-hunt.com<br />

Goethe und Napoleon:<br />

Gemeinsamkeit im Hinblick auf die Karriere<br />

E<br />

s<br />

könnte durchaus sein, dass<br />

Johann Wolfgang von Goethe<br />

auch als Personal- und Karriereberater<br />

selbst große Karriere<br />

gemacht hätte. Seine Feststellung<br />

„Steile Gegenden lassen sich nur<br />

durch Umwege erklimmen“ trifft auf<br />

unsere Arbeitswelt zu.<br />

Aber auch Napoleon I hatte etwas vom Personalberater<br />

in sich, denn er sagte „Wer von Anfang<br />

an weiß, wohin sein Weg führt, wird es nie weit<br />

bringen“.<br />

Kombiniert man (ausnahmsweise) Goethe <strong>mit</strong><br />

Napoleon ist klar, wie der Karriereweg verläuft.<br />

Wird einem die Möglichkeit gegeben unternehmensintern<br />

zu wechseln, etwas Neues zu machen,<br />

vielleicht sogar etwas völlig Neues zu machen,<br />

dann sollte man zupacken.<br />

Es sind diese scheinbaren Umwege, die zum<br />

raschen Gipfelsturm führen. Allerdings muss<br />

man sich dessen bewusst sein, dass man nicht<br />

automatisch gefunden wird.<br />

Möchte man „mehr machen“, muss man auch<br />

dementsprechend aufzeigen – und zwar in Situationen,<br />

in denen sich nicht hunderttausend<br />

andere auch melden. Je (scheinbar) schwieriger<br />

und je unattraktiver, desto besser.<br />

Meldet man sich für eine Filialleitung am Wiener<br />

Graben, hat man naturgemäß mehr Konkurrenz<br />

als wenn es um eine Position in der Ukraine oder<br />

in Rumänien geht.<br />

Je schneller man auf einen Anruf reagiert und <strong>mit</strong><br />

seiner Bereitschaft für einen Entscheidungsträger<br />

ein Problem löst, desto schneller wird man Karriere<br />

machen.<br />

Wer sich <strong>mit</strong> kalkuliertem Risiko aus dem Fenster<br />

lehnt, wird nicht nur weiter sehen sondern auch<br />

weiter kommen.<br />

Wenn sich auch die wirtschaftliche Situation<br />

einiger Unternehmen in den letzten Monaten<br />

gebessert hat, so ist der Druck auf das Top-Management<br />

doch enorm.<br />

Es muss überall gespart werden, es müssen Risiken<br />

minimiert werden. Also anstatt extern zu rekrutieren,<br />

greifen immer mehr Unternehmen zum Mittel<br />

der „Quer-Beförderung“.<br />

Verdiente Mitarbeiter – sprich solche, die sich als<br />

effizient und erfolgreich erwiesen haben, werden<br />

befördert und bekommen gleichzeitig, teilweise<br />

oder ganz und gar neue Aufgaben.<br />

Das Unternehmen schlägt vier Fliegen <strong>mit</strong><br />

einer Klappe.<br />

Erstens, wer so befördert wird ist hoch motiviert<br />

(Jobenlargement, Jobenrichment);<br />

zweitens, das Unternehmen setzt ein Signal<br />

nach Innen („Seht her, bei uns kann man was<br />

werden“);<br />

drittens ist das Risiko einer Fehlbesetzung gering<br />

und<br />

viertens (und vielleicht am Wichtigsten), man spart<br />

Geld. Die Wahrscheinlichkeit, dass der soeben<br />

beförderte Mitarbeiter zwar mehr Geld als vorher<br />

bekommt ist groß, aber sicher weniger als ein<br />

Externer bekommen würde (schließlich hat der<br />

Beförderte die Chance bekommen zu zeigen, was<br />

er kann und das muss ihm etwas wert sein!).<br />

Der Tipp vom Head Hunter – nehmen Sie<br />

die Challenge an.<br />

Etwas „breiter“ zu werden und gleichzeitig zu<br />

„wachsen“ ist eine Chance, die man geradezu<br />

nützen muss. In wirtschaftlich angespannten<br />

Zeiten gibt es immer mehr Unternehmen, die auf<br />

Mitarbeiter setzen, die vielseitig einsetzbar sind.<br />

Wie im Fußball: ein Spieler, der auf verschiedenen<br />

Positionen gut einsetzbar ist, wird wahrscheinlich<br />

weniger oft auf der Bank sitzen als ein Stürmer,<br />

der nur auf der rechten Seite gut spielt – denn<br />

<strong>mit</strong> drei oder vier Stürmern spielt schon längst<br />

niemand mehr.<br />

8<br />

BESUCHEN SIE UNSERE ONLINE-ZEITUNG: http://<br />

aktuell.Lmzukunft.at


aktuell<br />

Im Kinderhoroskop:<br />

Die Bedeutung des Mondes<br />

Jeder Planet im Horoskop steht für<br />

eine bestimmte Energie und zeigt<br />

eine Bedürfnisebene an.<br />

Entsprechend dem Ort und der Zeit<br />

der Geburt fallen die Planeten in<br />

bestimmte Zeichen und Häuser des<br />

Horoskops. Die Symbole für diese Planeten<br />

werden in die jeweiligen Zeichen und Häuser<br />

eingezeichnet, sie repräsentieren Energien die wir<br />

in unserem Leben erfahren und ausdrücken.<br />

Ein Horoskop besteht aus 12 Zeichen und 12<br />

dazugehörigen Häusern, welche verschiedene<br />

Bereiche in unserem Leben beschreiben.<br />

So steht z.B. das 3. Haus für Geschwister, Schule<br />

und Kommunikation, das 4. Haus für Familie,<br />

Heim und Sicherheit, das 5. Haus für Kreativität,<br />

Hobbies und Selbstausdruck, usw.<br />

Die Planetenenergien sind eng <strong>mit</strong> der emotionalen<br />

Entwicklung des Kindes verbunden.<br />

Die wichtigsten Bedürfnisse des Kindes werden<br />

vom Mond symbolisiert und von seiner Position<br />

im Horoskop beschrieben.<br />

Die Mondenergie umfasst die unbewussten Antriebe<br />

und die instinktiven, gewohnheitsmäßigen<br />

Reaktionsmuster des Menschen. Diese Muster<br />

drücken sich von Geburt an aus, da das Baby einen<br />

starken Bezug zu den entsprechenden Vorgängen<br />

in seinem Inneren hat. Die emotionalen Bedürfnisse,<br />

die durch die Position des Mondes bestimmt<br />

werden können, sind ein wichtiger Indikator der<br />

psychischen Entwicklung eines Kindes.<br />

Durch die genaue Untersuchung der Position des<br />

Geburts-Mondes in der Kinderastrologie, durch<br />

eine/n erfahrene/n Astrologin/en ist es möglich,<br />

die ganz individuellen Bedürfnisse eines Kindes<br />

kennen zu lernen und auf diese bestmöglich<br />

einzugehen.<br />

Beispiele der verschiedenen Positionen des<br />

Mondes in den Zeichen<br />

Ein Widdermond braucht es unabhängig zu sein,<br />

will aktiv sein und erfinderisch, man sollte ihm<br />

viel Freiheit gewähren.<br />

Im Gegensatz dazu braucht der Stiermond viel<br />

Sicherheit, berechenbares Verhalten der Bezugspersonen<br />

und Verlässlichkeit.<br />

Der Zwillingmond liebt die Abwechslung, ist unruhig<br />

und braucht viel geistige Aktivität.<br />

Der Krebsmond ist emotional sehr empfindlich,<br />

braucht starke Bindung zur Familie, will umsorgt<br />

und beschützt werden.<br />

Der Löwemond braucht viel Aufmerksamkeit,<br />

steht gerne im Mittelpunkt und liebt das Rampenlicht.<br />

Jungfraumondkinder brauchen es gewürdigt<br />

zu werden, sind sehr hilfsbereit und praktisch<br />

veranlagt, sie wollen immer ernst genommen<br />

werden.<br />

Das Kind im Waagemond braucht eine friedliche,<br />

harmonische Umgebung, Stabilität, die<br />

Gesellschaft anderer und legt Wert auf schöne<br />

Kleidung.<br />

Zusätzliche Informationen über die fundamentalen<br />

Sicherheitsbedürfnisse des Kindes können<br />

anhand der Stellung des Mondes in den Häusern<br />

gewonnen werden.<br />

Weitere Informationen: http://aktuell.Lmzukunft.at<br />

Manuela Harrison<br />

Dipl. Kinesiologin, Astrologin,<br />

Lebensberaterin<br />

www.stadt-wien.at<br />

www.besser-wohnen.co.at<br />

www.simpeligent.eu<br />

aktuell.Lmzukunft.at<br />

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