AKTUELL 22.indd - Aktuelles - Lernen mit Zukunft
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aktuell<br />
Bettina Kurz<br />
Personal- und<br />
Gesundheitstrainerin<br />
www.kurztraining.at<br />
Kinder unserer Zeit:<br />
Leben Sie ihnen Bewegung vor<br />
Unsere Kinder wachsen unter<br />
jenen Bedingungen auf, die<br />
Ihnen die Erwachsenengesellschaft<br />
vorgibt. Lebensraum und<br />
–stil haben einen direkten Einfluss<br />
auf Wohlbefinden und Entwicklung<br />
der Heranwachsenden.<br />
Sich viel im Freien zu bewegen, herumzutollen, die<br />
eigenen körperlichen Fähigkeiten <strong>mit</strong> jenen der<br />
anderen zu messen – noch vor 20, 30 Jahren war<br />
das beinahe eine Selbstverständlichkeit. Aber das<br />
hat sich verändert. Der Lebensraum der Kinder,<br />
in dem sie sich spontan ausleben können, wird<br />
zunehmend kleiner. Die Gefahren, beispielsweise<br />
auf offenen Straßen durch zunehmenden Verkehr,<br />
werden Jahr für Jahr größer.<br />
Kinder sitzen immer mehr, denn sie beschäftigen<br />
sie sich zunehmend <strong>mit</strong> multimedialen Angeboten.<br />
Das führt zur Isolation, denn oft sind keine Spielpartner<br />
mehr notwendig. Kinder verlieren dadurch<br />
den natürlichen Bezug zur Bewegung.<br />
Die Folge: Durch das Abnehmen des Bewegungsspielraums<br />
wird auch der Bewegungstrieb kleiner.<br />
Kinder werden träge und bewegen sich nicht mehr<br />
gerne. Das kann dramatische Folgen haben, denn<br />
gerade in diesem Alter passieren für das restliche<br />
Leben wesentliche Veränderungen im Nerven-,<br />
Skelett- und Muskelsystem. Bewegungsreize, die<br />
in diesem Alter ausbleiben, können später nicht<br />
mehr nachgeholt werden.<br />
Während Kleinkinder noch einen ungemeinen<br />
Bewegungsdrang haben, lässt dieser <strong>mit</strong> Beginn<br />
der Schulzeit meist nach. Der/die durchschnittliche<br />
erwachsene Österreicher(in) bewegt sich weniger<br />
als 45 Minuten pro Tag. Die restliche Zeit sitzt,<br />
liegt oder steht er/sie. Kinder bewegen sich leider<br />
auch nicht viel mehr. Dabei sollten Sie mindestens<br />
zwei bis drei Stunden täglich in Bewegung sein.<br />
Wie auch immer Sie Ihre Kinder „erziehen“ – meist<br />
machen sie das, was ihnen ihre direkte Umgebung<br />
vorlebt. Leben Sie Ihren Kindern Bewegung vor!<br />
6<br />
Dr. Peter Vogler<br />
Lebens- und Sozialberater,<br />
Coach, Trainer<br />
http://members.aon.at/vogler<br />
Hotel Mama:<br />
Schmeißt die Kinder raus!<br />
Der legendäre Kabarettist und<br />
Schauspieler Ernst Waldbrunn<br />
tat es, der Rockstar<br />
Udo Lindenberg tut es, Mitarbeiter<br />
international tätiger Unternehmen<br />
tun es. Sie wohnen im<br />
Hotel und genießen eine Menge<br />
Annehmlichkeiten. Vom Frühstück nach Maß<br />
bis zum Hemden- und Wäscheservice. Concierge<br />
und Parkplatz inklusive. Kostet nicht<br />
wenig, ist es aber allemal wert!<br />
Nach einer Umfrage in Deutschland vom<br />
Dezember 2006 tun 86 % der Achtzehn- und<br />
Neunzehnjährigen beiderlei Geschlechts das<br />
Gleiche, in Österreich dürfte es nicht anders<br />
sein. Sie lassen sich im Hotel verwöhnen. Im<br />
Hotel Mama. Ungleich kostengünstiger!<br />
Und doch gibt es einen wesentlichen Unterschied.<br />
Menschen, die im Hotel wohnen<br />
könnten sich um den gleichen Preis auch eine<br />
luxuriöse Wohnung leisten. Nicht zuletzt deshalb,<br />
weil sie <strong>mit</strong>ten im Leben stehen und (deshalb)<br />
sich das auch leisten können. Der Schritt<br />
in ein selbst gestaltetes, selbstverantwortliches<br />
Leben fehlt den Kids im Hotel Mama noch.<br />
BESUCHEN SIE UNSERE ONLINE-ZEITUNG: http://<br />
Entweder weil sie ihn selbst nicht setzen wollen,<br />
denn warum sollte man ein so angenehmes Leben<br />
auch mutwillig verschlechtern. Oder weil die fürsorgliche<br />
Hand der Eltern, sehr oft hauptsächlich<br />
der Mütter sie bewahrend umschließt. Bis zur<br />
Umklammerung.<br />
An sich eine schöne Vorstellung. Umsorgt zu sein<br />
von der Geburt bis zum Tod. Alle Unannehmlichkeiten<br />
werden ferngehalten oder weggeräumt.<br />
Und sollte Muttern wirklich einmal keine Zeit<br />
haben ist wenigstens genug im Kühlschrank.<br />
Leider ist das allerdings eine Illusion, irgendwann<br />
muß der Schritt <strong>mit</strong>ten hinein ins Leben getan werden.<br />
Und wie bei allem, je später umso schwieriger<br />
der Lernprozeß. Je früher man Kinder – beginnend<br />
in kleinen Dosierungen – <strong>mit</strong> den Herausforderungen<br />
des Lebens konfrontiert umso besser für<br />
sie. Außerdem kann man sie dann besser dabei<br />
begleiten. Begleiten, nicht bevormunden. Und da<strong>mit</strong><br />
lebenstüchtige Menschen heranziehen. Auch<br />
wenn es schmerzen mag zu sehen, wie Kinder<br />
selbständig werden.<br />
Also, helft den Kindern und schmeißt sie raus!<br />
aktuell.Lmzukunft.at