Die Kinder der - Aktuelles - Lernen mit Zukunft

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ildung & werte bildung & werte - entwicklung -- diskussion - forderung - Mag. Matthias Roland Leiter der Maturaschule Dr. Roland MEIN APFELBÄUMCHEN Sieh dich um, nun bist du ein Teil der Welt, Die sich selbst immerfort in Frage stellt, Wo Menschen ihren Lebensraum zerstörn‘, Beharrlich jede Warnung überhörn‘. Ein Ort der Widersprüche, arm und reich, Voll bitterer Not und Überfluss zugleich, Ein Ort der Kriege, ein Ort voller Leid, Wo Menschen nichts mehr fehlt, als Menschlichkeit! Text: Reinhard May ■ Bildung & Erziehung: ■ Menschliche Werte DIE VERANTWORTUNG DER LEHRERINNEN UND LEHRER IN UNSERER GESELLSCHAFT Spätestens in dem Moment, in dem wir unsere Kinder dem Kindergarten und dann der Volksschule anvertrauen, beginnen wir, die Entwicklung ihrer Persönlichkeit in fremde Hände zu legen. Ab diesem entscheidenden Augenblick müssen wir uns darauf verlassen, dass das staatliche System der Ausbildung funktioniert und es bleibt uns nicht viel mehr als zu hoffen, dass es zum Besten unserer Kinder sein wird. Deren Weltbild wird sich durch diesen ersten Schritt in die Selbständigkeit dramatisch verändern und von da an obliegt es nicht mehr nur uns Eltern, Ihnen den Umgang mit den Werten unserer Gesellschaft beizubringen. DIE QUALITÄT DER LEHRKRÄFTE Die aktuelle Diskussion über die Qualität der Lehrkräfte scheint mir angesichts dieser Gedanken nicht nur willkommen, sondern auch notwendig. Es ist nur sehr schade, dass diese Diskussion so wenig sachlich geführt wird. Die Argumente beider Seiten scheinen bewusst zu polarisieren. Wer kann jedoch aus vernünftigen Gründen eine Qualitätsdiskussion im Bildungsbereich ablehnen? Die Problematik setzt jedoch schon bei einem sehr grundlegenden Thema an: Der Beruf der Lehrer ist in Österreich bei weitem nicht mit jener gesellschaftlichen und politischen Anerkennung versehen, die ihm eigentlich zusteht. Wenn wir uns über die immense Verantwortung der Lehrerinnen und Lehrer Gedanken machen, dann müsste unsere Anerkennung dieses Berufsstands den der Ärzte oder Rechtsanwälte doch bei weitem überragen. Dann wäre jedoch auch die Forderung nach höchster fachlicher Qualität und bester pädagogischer Ausbildung viel selbstverständlicher. Dann würden wir uns wahrscheinlich auch im Umgang mit Begriffen wie Autorität und Leistung ein bisschen leichter tun, mit denen wir zum Beispiel im Bereich der Wissenschaft viel gelassener umgehen. AUSBILDUNG Dabei sollte jedoch weniger eine Forderung nach strikt einzuhaltenden Bildungsstandards das Thema sein, sondern das Bewusstsein um eine dem Individuum angepasste Ausbildung der gesamten Persönlichkeit im Sinne einer humanistischen Schulbildung – die bei entsprechender Ausbildung und geändertem Selbstverständnis auch durch einen Turnlehrer und nicht notwendigerweise nur durch das Studium der Lateinischen oder Griechischen Sprache erfolgen könnte. SPRECHEN WIR IHNEN MUT ZU In gleichem Maße, wie wir Talente der Schüler fördern sollten, statt uns in deren Schwächen zu verbeißen, möchte ich die Forderung aufstellen, weniger über schlechte Lehrer zu jammern, als den guten Lehrern Mut zu machen. Denn letztlich kommt es weniger auf die Form des Schulsystems an, sondern auf die Qualität der Lehrer. 7 | APRIL 2008 Foto: ©momanuma - Fotolia.com ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at
■ ■ Aus der Erfahrung Essstörungen bei Jugendlichen PÄDAGOGINNEN UND PÄDAGOGEN STEHEN OFT VOR EINEM PROBLEM. körper & wohlbefindenkörper & wohlbefinden Manchmal macht man sich erst ernsthaft Sorgen, wenn die Krankheit schon ausgebrochen ist. Was aber nicht heißt, dass nicht schon früher Gedanken über Veränderungen aufgetaucht sind: „Schau, schau, die Sigi streckt sich und verliert ihren Babyspeck…und die Schularbeiten werden auch besser…irgendwie hat sie jetzt mehr Anschluss als früher, das beruhigt mich…hat sie früher auch immer eine Wasserflasche unter der Bank…naja, aber zu dünn sollte sie nicht werden“. ZEICHEN ZUM NACHDENKEN Doch mit der Zeit nehmen die besorgten Gedanken zu „Wann hab ich die Sigi das letzte Mal lachen gesehen? Sie wirkt jetzt schon eine Zeit lang so ruhelos und unaufmerksam…fehlt immer wieder…wirkt so isoliert …und manchmal kann sie ganz schön aggressiv reagieren, das kenn ich gar nicht an ihr…und ihre rotblauen Hände…die Haare werden auch immer ausgefranster…und dieser Schlabberlook, das war doch früher nicht ihr Stil, wie dünn ist sie denn eigentlich schon, das kann doch nicht mehr gesund sein!“ Solche und ähnliche Gedanken begleiten LehrerInnen sicher immer wieder, wenn ein an einer Essstörung erkranktes Mädchen oder Bursche unter ihren SchülerInnen ist. Sie werden unsicher, wie sie damit umgehen sollen, vor allem wenn sie schon einmal beiläufig gefragt haben „Sag, ist eh alles in Ordnung mit dir, du wirst ja immer dünner?!“ und sie eine beruhigende, aber doch abweisende Antwort bekommen. MASSNAHMEN Aus der Erfahrung von vielen Rückmeldungen von betroffenen KlientInnen bei „intakt-Therapiezentrum für Menschen mit Essstörungen“, ist es in solchen Fällen hilfreich, dass im Lehrerkollegium eine Person ausgewählt wird, die die beste Beziehung zur/m Betroffenen hat. Diese soll dann ihre Besorgnis über die wahrgenommenen Veränderungen so ehrlich wie möglich zum Ausdruck bringen, sich in regelmäßigen Abständen mit ihr/ihm austauschen, um ev. auch eine gute Brücke zu Eltern zu bauen (denn Eltern tragen letztlich die Verantwortung für Kinder!).Es braucht viel Geduld, aber auch die Einsicht bezüglich der eigenen Grenzen, den Betroffenen den wichtigen Schritt zu professioneller Hilfe möglich zu machen. Brigitte Lenhard-Backhaus Dipl.Lebens- und Sozialberaterin Ausbildung in Psychosynthese, Systemaufstellerin - information - ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at APRIL 2008 |8
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