Anleitung zur Brutbestandserfassung von ... - BLMP Online
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<strong>Anleitung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Brutbestandserfassung</strong> <strong>von</strong> Küstenvögeln im Wattenmeerbereich - 25 -<br />
Zur Ermittlung des Bestandes dient dann jeweils der höchste dieser zwei oder drei Werte!<br />
Da bei jeder Erfassung mehrere, aber nicht alle Arten innerhalb ihrer Erfassungszeit gezählt<br />
werden können (vgl. Abb. 4), sind in den Census-Gebieten etwa 8, sonst je nach vorhandenem<br />
Artenspektrum bis 6 Kontrollen in der Zeit vom 10. April bis 10. Juni erforderlich.<br />
Ein Mindestabstand zwischen zwei Kartierungen ist nicht vorgeschrieben, sie können<br />
durchaus an aufeinanderfolgenden Tagen stattfinden.<br />
2.3 Besonderheiten in einzelnen Regionen/ Biotopen<br />
2.3.1 Außendeichgebiete, Geest- und Düneninseln<br />
Wo immer es irgendwie möglich ist, sollte zunächst <strong>von</strong> einem erhöhten Standpunkt, z.B.<br />
<strong>von</strong> Deichen oder Dünen aus, ein erster Überblick gewonnen werden, wobei auffällige<br />
einzeln brütende Arten (z. B. Austernfischer, Kiebitz) und die Lage <strong>von</strong> Kolonien bereits<br />
festgehalten werden können. Dazu ist in aller Regel ein Spektiv erforderlich. Bei breiten<br />
Vorländern (etwa ab 400 m) oder besonders unübersichtlichen Gebieten ist es dann notwendig,<br />
einmal in die Fläche hinausgehen, um die Beobachtungen zu ergänzen. Dabei<br />
können unauffällige Arten (z.B. Rotschenkel) auch in stärker strukturierten äußeren Vorlandbereichen<br />
festgestellt und Koloniegrößen abgeschätzt werden. Am besten läßt sich<br />
die Erfassung dann zu zweit durchführen, wenn ein Beobachter die Aktivitäten der Vögel<br />
aus einiger Entfernung verfolgt, während der andere das Gebiet durchläuft. Der Abstand<br />
zwischen zwei Teilgebieten, die getrennt begangen werden, kann bis zu 400 m betragen.<br />
Gebiete mit hoher Vegetation müssen in engeren Abständen begangen werden als stark<br />
beweidete und gut überschaubare Vorländer.<br />
2.3.2 Sommerpolder und Halligen<br />
Die Vogelbestände in den Sommerpoldern an der ostfriesischen Küste können mit einer<br />
stark vergrößernden Optik (Spektiv) <strong>von</strong> der Krone des Hauptdeiches, aber auch z.T. vom<br />
Sommerdeich erfaßt werden. Eine flächendeckende Kartierung ist hier aufgrund früherer<br />
Lahnungssysteme und der noch erkennbaren Marschbeetstruktur derzeit gut durchführbar.<br />
Bei Sommerpoldern mit mehr als 300 m breitem Vorland, wie z.B. bei Hilgenriedersiel<br />
und Neßmersiel, sollte die Erfassung um die Hochwasserzeit erfolgen, weil in diesen Bereichen<br />
Durchzügler (Rastvögel) nicht zu erwarten sind.<br />
Auf den Halligen bieten die Warften in der Regel den besten Überblick, auch die Sommer-deiche<br />
können genutzt werden. Darüberhinaus sind zumindest die Flächen der größeren<br />
Halligen durch Wege so kleinflächig erschlossen, daß ein Betreten im allgemeinen<br />
nicht erforderlich ist.