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Anleitung zur Brutbestandserfassung von ... - BLMP Online

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<strong>Anleitung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Brutbestandserfassung</strong> <strong>von</strong> Küstenvögeln im Wattenmeerbereich - 39 -<br />

3.4.2 Brandseeschwalbe (Sterna sandvicensis) - Erfassungsmethode B/ C/ D/ E<br />

(Paarzählung aus größerem Abstand/ - nach auffliegendem<br />

Schwarm/ Nesterzählung/ Revierpaare; Kolonien um Hochwasser)<br />

Die größten Kolonien der Brandseeschwalbe befinden sich<br />

auf Hallig Norderoog sowie den Inseln Trischen und Scharhörn.<br />

Daneben gibt es kleinere und sporadisch besetzte<br />

Brutplätze.<br />

Das sogenannte "unstete" Verhalten dieser Art ist vermutlich sowohl auf Änderungen im<br />

Nahrungsangebot und Bruthabitat (ROOTH 1980) als auch auf ihre besondere Störempfindlichkeit<br />

<strong>zur</strong>ückzuführen. Sie können während der Ansiedlungsphase schon aufgrund<br />

<strong>von</strong> Störungen an den Rastplätzen im Watt das Brutgebiet endgültig verlassen (TEMME<br />

1967, TODT mdl.). Halbflügge Jungvögel verlassen bei Störungen die Kolonie vorzeitig<br />

und sind dann einer erhöhten Prädation ausgesetzt. Die Erfasser haben sich entsprechend<br />

vorsichtig zu verhalten. Nach Absprache mit den zuständigen Naturschutzbehörden<br />

kann gegen Ende der Bebrütungsphase - in der Regel in den ersten Junitagen - eine Nester-Zählung<br />

(ohne leere Nester) durchgeführt werden. In Gebieten, die zuvor nicht regelmäßig<br />

besetzt waren, soll bei mehreren Beobachtungen <strong>zur</strong> Brutzeit mit mindestens einwöchigem<br />

Abstand die ortsgebundene Anwesenheit eine Revierpaarangabe rechtfertigen.<br />

3.4.3 Flußseeschwalbe (Sterna hirundo) und<br />

3.4.4 Küstenseeschwalbe (Sterna paradisaea) - Erfassungsmethode B/ C/ E<br />

(Paarzählung aus größerem Abstand/ - nach auffliegendem Schwarm/ Revierpaare um Hochwasser)<br />

Mit etwas Mühe und Übung sind diese Arten unterscheidbar !<br />

Eine Aufgliederung der Arten ist unbedingt erwünscht und für<br />

gezielte Auswertungen erforderlich - andererseits nützt es<br />

auch nichts, wenn sich jemand bei unsicherer Artbestimmung<br />

zu einer gewagten Zuordnung gedrängt fühlt. Die<br />

Bestimmungskennzeichen sollten vor der Brutzeit gut verinnerlicht<br />

werden. Im Anhang 1 sind die<br />

Unterscheidungsmerkmale beschrieben und abgebildet. In<br />

gemischten Kolonien werden in der Regel <strong>von</strong> den beiden<br />

Arten unterschiedliche Teilbereiche besiedelt. Kleine Kolonien und einzeln brütende Vögel<br />

gibt es regelmäßig in den Vorländern. Sie sind aufgrund des ausgeprägten Angriffsverhaltens<br />

leicht zu bemerken. Die großen Kolonien liegen fast alle auf den Inseln.<br />

3.4.5 Zwergseeschwalbe - Erfassungsmethode B/ C/ E<br />

(Paarzählung aus größerem Abstand/ - nach auffliegendem Schwarm/ Revierpaare um Hochwasser)<br />

Brutplätze sind ähnlich wie beim Seeregenpfeifer Strände<br />

(Strandwälle, Nehrungen, Primärdünen, Muschelschillflächen) und<br />

vegetationsarme Abbruchkantenbereiche der Vorländer. Die<br />

größten Kolonien weisen derzeit ca. 80, die meisten kaum mehr als<br />

30 Brutpaare auf und sind <strong>von</strong> daher meist gut überschaubar.<br />

Der Brutbestand soll Ende Mai/ Anfang Juni durch intensives<br />

Beobachten und Feststellung brütender Vögel aus größerem Abstand ermittelt werden,<br />

bei dem die Tiere nicht auffliegen. Sind die Neststandorte nicht einsehbar, muß die Paarzahl<br />

auf der Grundlage der nach längerer Beobachtungszeit festgestellten Maximalzahl<br />

<strong>von</strong> Altvögeln (x 0,7) angegeben werden. Auch bei dieser Art können häufig Umsiedlungen<br />

auftreten, der Erfassungszeitraum ist also genauestens einzuhalten. Darüberhinaus<br />

sollten alle Brutzeitbeobachtungen gesondert notiert und die Umstände protokolliert werden.

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