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Stromag Dessau

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Bedienungsanleitung<br />

<strong>Stromag</strong> <strong>Dessau</strong><br />

safety in motion<br />

BZFA<br />

Elektromagnet-<br />

Zweiflächen-<br />

Federdruckbremse<br />

Diese Betriebsanleitung soll den Benutzer dazu<br />

befähigen, das <strong>Stromag</strong> <strong>Dessau</strong> Produkt sicher<br />

und funktionsgerecht zu handhaben, rationell zu<br />

nutzen und sachgerecht zu pflegen, so daß die<br />

Gefahr einer Beschädigung oder Fehlbedienung<br />

ausgeschlossen wird.<br />

<strong>Stromag</strong> <strong>Dessau</strong> GmbH<br />

<strong>Dessau</strong>er Str. 10<br />

D-06844 <strong>Dessau</strong><br />

Telefon: 0340-2190-0<br />

Telefax: 0340-2190-201<br />

E-mail: vertrieb.dessau@stromag.com<br />

http://www.stromag-dessau.de<br />

Internet:


Bedienungsanleitung BZFA<br />

IP 54<br />

<strong>Stromag</strong> <strong>Dessau</strong><br />

safety in motion<br />

Elektromagnet - Zweiflächen - Federdruckbremse 01.10.02<br />

Inhaltsverzeichnis Kapitel Seite<br />

Allgemeine Hinweise zum Betrieb 1. 2<br />

Einsatzbedingungen 1.1. 2<br />

Sicherheitshinweise 1.2. 2<br />

Arbeitssicherheits-Symbol 1.2.1. 2<br />

Achtungshinweis ‘Achtung’ 1.2.2. 2<br />

Arbeitssicherheitshinweise 1.2.3. 3<br />

Transport 1.3. 3<br />

Verpackung 1.3.1. 3<br />

Zerlegungsgrad 1.3.2. 3<br />

Empfindlichkeit 1.3.3. 4<br />

Technische Daten 2. 4<br />

Mechanische Daten 2.1. 4<br />

Elektrische Daten 2.2. 4<br />

Drehmoment, Drehzahl, techn. Daten 2.3. 5<br />

Anschlußmaße 2.4. 5<br />

Aufbau, Wirkungsweise und Konstruktionsmerkmale 3. 6<br />

Benennung der Einzelteile 3.1. 6<br />

Wirkungsweise und Konstruktionsmerkmale 3.2. 7<br />

Mechanische Lüftung (Nothandlüftung) 3.3. 7<br />

Montage der Handlüftung für BZFA 8 - 16 3.3.1. 8<br />

Montage der Handlüftung für BZFA 25 – 40 3.3.2. 8<br />

Allgemeine Hinweise zur Hand- und Notlüftung 3.3.3. 8<br />

Schaltzustandsüberwachung durch Mikroschalter (Option) 3.4. 9<br />

An- und Abbau der Bremse 4. 9<br />

Anbau der Bremse 4.1. 10<br />

Anbau 4.1.1. 10<br />

Kontrolle des Luftspaltes 4.1.2. 10<br />

Einstellen und Nachstellen des Luftspaltes 4.2. 10<br />

Stromzuführung und elektr. Anschluß der Bremse 4.3. 11<br />

Montage des Gleichrichters 4.3.1. 12<br />

Schaltungsvarianten zum Abschalten der Bremse 4.3.2. 12<br />

Wechselstromseitiges Abschalten beim Anschluß an die Motorklemme 4.3.2.1. 13<br />

Wechselstromseitiges Abschalten bei separater Wechselspannungseinspeisung 4.3.2.2. 13<br />

Gleichstromseitiges Abschalten 4.3.2.3. 13<br />

Abbau 4.4. 14<br />

Inbetriebnahme 5. 14<br />

Betrieb 6. 14<br />

Betriebsbedingungen 6.1. 14<br />

Einschaltdauer und Schalthäufigkeit 6.2. 14<br />

Störungsabhilfe 6.3. 15<br />

Instandhaltung 7. 16<br />

Ersatzteilhaltung und Kundendienst 8. 16<br />

Kundendienst 8.1. 16<br />

Daten der Ersatzteilbestellung 8.2. 17<br />

Kundendienstadresse 8.3. 17<br />

Aufgeführte Normen und Richtlinien 9. 18<br />

Anhang 19<br />

1


Bedienungsanleitung BZFA<br />

IP 54<br />

<strong>Stromag</strong> <strong>Dessau</strong><br />

safety in motion<br />

Elektromagnet - Zweiflächen - Federdruckbremse 01.10.02<br />

1. Allgemeine Hinweise zum Betrieb der Bremse<br />

1.1. Einsatzbedingungen:<br />

Schutzart bis IP 54 nach DIN 40050 (VDE 0470)<br />

Elektrische Auslegung der Bremsen nach DIN 0580 in Isolierstoffklasse F. Die Bremse entspricht<br />

der Richtlinie 93/68/EWG (Niederspannungsrichtlinie).<br />

Je nach vorhandener Netzwechselspannung kann durch Einsatz eines von der <strong>Stromag</strong> <strong>Dessau</strong><br />

GmbH hergestellten Gleichrichtersatzes<br />

-Typ EGV 500 (Einweggleichrichter) - Einbau im Motorklemmenkasten<br />

-Typ BG 270 (Brückengleichrichter) - Einbau im Motorklemmenkasten<br />

die EMV gemäß Richtlinie 89/336 EWG durch den Anwender gewährleistet werden.<br />

Die Erzeugnisse weisen entsprechende Kennzeichnung auf.<br />

Betriebsart: S1, S4.<br />

Horizontale Einbaulage. Bei vertikalem Betrieb ist mit dem Hersteller Rücksprache zu halten.<br />

Die Bremse darf mit der Reibpaarung Stahl / organischer Belag nur im Trockenlauf unter den<br />

vorgegebenen Bedingungen gem. Kap. 6 eingesetzt werden.<br />

Ferner sind die vom Hersteller vorgeschriebenen Montage-, Demontage-, Inbetriebnahme- und<br />

Installationsbedingungen einzuhalten.<br />

Bei Nichtbeachtung dieser Bedingungen oder jeder darüber hinausgehende Gebrauch gilt als nicht<br />

bestimmungsgemäß. Für hieraus resultierende Schäden haftet der Hersteller nicht, das Risiko<br />

hierfür trägt allein der Benutzer.<br />

Soll die Bremse außerhalb dieses vertraglichen Einsatzbereiches eingesetzt werden, so ist der<br />

Kundendienst der <strong>Stromag</strong> <strong>Dessau</strong> GmbH zu Rate zu ziehen (Anschrift siehe Kap. 8.3).<br />

1.2. Sicherheitshinweise<br />

1.2.1. Arbeitssicherheits-Symbol<br />

Dieses Symbol finden Sie bei allen Arbeitssicherheits-Hinweisen in dieser<br />

Betriebsanleitung, bei denen Gefahr für Leib und Leben von Personen besteht. Beachten Sie diese<br />

Hinweise und verhalten Sie sich in diesen Fällen besonders vorsichtig. Geben Sie alle<br />

Arbeitssicherheits-Hinweise auch an andere Benutzer weiter.<br />

1.2.2. Achtungshinweis ‘Achtung!’<br />

Dieses ‘Achtung!’ steht an allen Stellen in dieser Betriebsanleitung, die besonders zu beachten<br />

sind, damit die Richtlinien, Vorschriften, Hinweise und der richtige Ablauf der Arbeiten eingehalten<br />

werden, sowie eine Beschädigung und Zerstörung der Bremse verhindert wird.<br />

2


Bedienungsanleitung BZFA<br />

IP 54<br />

<strong>Stromag</strong> <strong>Dessau</strong><br />

safety in motion<br />

Elektromagnet - Zweiflächen - Federdruckbremse 01.10.02<br />

1.2.3. Arbeitssicherheitshinweise<br />

Folgende Arbeitssicherheitshinweise sind besonders zu beachten:<br />

Die Bremse ist nach dem Stand der Technik gebaut und ist betriebssicher. Von diesem Gerät<br />

können aber Gefahren ausgehen, wenn es von unausgebildetem Personal unsachgemäß oder zu<br />

nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch eingesetzt wird.<br />

Jede Person, die im Betrieb des Anwenders mit der Montage, De- und Remontage,<br />

Inbetriebnahme, Bedienung und Instandhaltung (Inspektion, Wartung) der Bremse befaßt ist,<br />

muß autorisiert, entsprechend ausgebildet und eingewiesen sein. Sie muß die komplette<br />

Bedienungsanweisung und besonders die Sicherheitshinweise gelesen und verstanden haben.<br />

Für Schäden und Betriebsstörungen, die sich aus der Nichtbeachtung der Bedienungsanleitung<br />

ergeben, übernehmen wir keine Haftung.<br />

Es ist jede Arbeitsweise zu unterlassen, welche die Sicherheit der Bremse beeinträchtigt.<br />

Der Anwender ist verpflichtet, eintretende Veränderungen an der Bremse, welche die Sicherheit<br />

beeinträchtigen, dem Lieferanten sofort zu melden (Anschrift siehe Kap. 8.3).<br />

Der Anwender ist verpflichtet, die Bremse immer nur im einwandfreien Zustand zu betreiben.<br />

Eigenmächtige Umbauten und Veränderungen, welche die Sicherheit der Bremse beeinträchtigen,<br />

sind ebenso wie der Einsatz fremder Zubehörteile nicht gestattet.<br />

Nach entsprechender Elektromontage oder Instandsetzung sind die eingesetzten<br />

Schutzmaßnahmen zu testen (z.B. Erdungswiderstand).<br />

Achtung!<br />

Für den Betrieb gelten in jedem Fall die örtlichen Sicherheits- und Unfallverhütungs-<br />

Vorschriften. Der Anwender hat für die Einhaltung dieser Vorschriften zu sorgen.<br />

Entgegen Darstellungen und Angaben dieser Bedienungsanleitung sind technische Änderungen, die<br />

zur Verbesserung der Bremse führen, vorbehalten.<br />

Wir empfehlen, diese Anleitung als Bestandteil in die Betriebsanleitung des Anwenders<br />

(Maschinenherstellers) mit aufzunehmen.<br />

1.3. Transport<br />

1.3.1. Verpackung<br />

Transportweg und Transportart sind entscheidend für die Verpackung. Angebrachte Bildzeichen sind<br />

unbedingt zu beachten.<br />

1.3.2. Zerlegungsgrad<br />

Die Anbaubremsen des Typs BZFA dienen zur Umrüstung herkömmlicher Standard- und<br />

Getriebemotoren in Bremsmotoren. Sie stellen eine voreingestellte anschlußfertige Kompakteinheit<br />

dar, die völlig unabhängig und ohne mechanischen Bearbeitungsaufwand einsetzbar ist.<br />

3


Bedienungsanleitung BZFA<br />

IP 54<br />

<strong>Stromag</strong> <strong>Dessau</strong><br />

safety in motion<br />

Elektromagnet - Zweiflächen - Federdruckbremse 01.10.02<br />

1.3.3. Empfindlichkeit<br />

Achtung!<br />

Beim Transport sind Schäden durch Stöße und Schläge zu vermeiden. Hierbei muß besonders das<br />

radial ausgeführte Anschlußkabel beachtet werden.<br />

2. Technische Daten<br />

2.1. Mechanische Daten<br />

Tabelle 1<br />

1) 2)<br />

Baugröße M N M stat n 0 n ZN Luftspalt Aus t 1 t 5 t 5 P VN W J m<br />

dyn. min max<br />

BZFA Nm Nm min -1 min -1 mm mm s s s kW kJ kgm 2 kg<br />

8 80 88 6000 3100 0,4 1,1 0,34 0,07 0,45 0,2 100 0,0027 16<br />

16 160 176 6000 2720 0,4 1,2 0,48 0,1 0,6 0,26 120 0,0062 25,5<br />

25 250 275 5000 2160 0,4 1,4 0,6 0,13 0,75 0,31 160 0,0145 36,5<br />

40 400 440 4500 1950 0,5 1,7 0,75 0,17 0,9 0,38 250 0,0269 58,5<br />

1)gleichstromseitiges Schalten 2)wechselstromseitiges Schalten<br />

2.2. Elektrische Daten<br />

Tabelle 2a<br />

Nennspannung<br />

DC<br />

U N = 24 V U N = 95 V U N = 103 V U N = 190 V<br />

Baugröße R K I K P K R K I K P K R K I K P K R K I K P K<br />

BZFA Ω A W Ω A W Ω A W Ω A W<br />

8 6,71 3,58 85,5 97,3 0,98 92,7 119,5 0,86 88,8 369,2 0,51 97,8<br />

16 5,16 4,65 111,6 80,34 1,18 112,3 80,34 1,28 132,1 273 0,7 132,2<br />

25 3,54 6,78 162,7 62,86 1,51 143,6 62,86 1,64 168,8 226,4 0,84 159,4<br />

40 2,71 8,86 212,5 41,7 2,28 216,5 52,3 1,97 203 161,8 1,17 223,2<br />

Tabelle 2b<br />

Nennspannung<br />

DC<br />

U N = 207 V<br />

U N = 240 V<br />

Baugröße R K I K P K R K I K P K R K I K P K R K I K P K<br />

BZFA Ω A W Ω A W Ω A W Ω A W<br />

8 468 0,44 91,6 564,8 0,42 102<br />

16 349,8 0,59 122,5 431,2 0,56 133,6<br />

25 278,1 0,74 154,1 345,4 0,69 166,8<br />

40 212,7 0,97 201,5 266,3 0,90 216,3<br />

Andere Spannungen auf Anfrage<br />

4


Bedienungsanleitung BZFA<br />

IP 54<br />

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Elektromagnet - Zweiflächen - Federdruckbremse 01.10.02<br />

M N<br />

:Dynamisches Moment (Reibmoment, Nennmoment)<br />

Gilt für Trockenlauf bei öl- und fettfreiem Reibbelag nach dem Einlauf<br />

M stat<br />

:Statisches Moment (Haftmoment)<br />

n 0<br />

:max. Leerlaufdrehzahl<br />

n zn<br />

:Nennschaltdrehzahl<br />

P k :Erregerleistung bei 20°C<br />

R K :Widerstand der Spule bei 20°C<br />

I K :Erregerstrom bei 20°C<br />

P vn<br />

:Nennschaltleistung S4-40% ED<br />

J<br />

:Massenträgheitsmoment der rotierenden Teile<br />

W<br />

:Schaltarbeit pro Schaltung Betriebsart S2<br />

t 1<br />

:Ansprechverzug (Zeit vom Anlegen der Spannung bis zum Ende der<br />

Bewegung der Ankerscheibe)<br />

t 5<br />

:Ausschaltverzug (Zeit vom Abschalten der Spannung bis zum Ende<br />

der Bewegung der Ankerscheibe)<br />

m<br />

:Masse der Bremse<br />

AC-Ansteuerung :Über Gleichrichterbaustein möglich, Typ BG 270, EGV 500,<br />

Die Hauptparameter können auch dem Typenschild entnommen werden.<br />

2.3. Drehmoment, Drehzahlen, technische Daten<br />

Zulässige Drehmomente und technische Daten sind den Tabellen 1, 2a und 2b zu entnehmen. Von<br />

den Tabellen abweichende technische Parameter können beim Hersteller erfragt werden bzw. sind<br />

Bestandteil der Auftragsbestätigung.<br />

2.4. Anschlußmaße<br />

Die Anschlußmaße entsprechen der IEC-Norm und der DIN 42948 und sind dem Maßblatt<br />

‘BZFA’ (Anlage) zu entnehmen.<br />

5


Bedienungsanleitung BZFA<br />

IP 54<br />

<strong>Stromag</strong> <strong>Dessau</strong><br />

safety in motion<br />

Elektromagnet - Zweiflächen - Federdruckbremse 01.10.02<br />

3. Aufbau, Wirkungsweise und Konstruktionsmerkmale<br />

3.1. Benennung der Einzelteile<br />

Bild 1<br />

4<br />

3<br />

2<br />

Luftspalt aus<br />

7<br />

16<br />

1<br />

9<br />

6<br />

10<br />

13<br />

5<br />

17<br />

14<br />

12 8<br />

15<br />

11<br />

Abdrückgewinde<br />

1 Spulenkörper 11 Welle<br />

2 Ankerscheibe 12 Gummimanschette<br />

3 Lagerschild 13 Wellendichtring<br />

4 Reibbelagträger 14 Abstreifer<br />

5 Reibbelag 15 Spannsatz<br />

6 Spule 16 Befestigungsschraube für Welle<br />

7 Druckfeder 17 Zylinderschraube im Spannsatz<br />

8 Einstellschraube<br />

9 Zylinderschraube<br />

10 Ritzel<br />

6


Bedienungsanleitung BZFA<br />

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Elektromagnet - Zweiflächen - Federdruckbremse 01.10.02<br />

3.2. Wirkungsweise und Konstruktionsmerkmale (Bild 1)<br />

Die Bremse BZFA ist eine federbelastete Elektromagnet-Zweiflächenbremse, die im stromlosen<br />

Zustand bremst und elektromagnetisch lüftet.<br />

Im Spulenkörper (1) befindet sich eine Spule (6), die mit einer Kunstharzmasse der Isolierstoffklasse<br />

F (maximale Grenztemperatur 155 °C) fest im Spulenkörper (1) vergossen ist.<br />

Bei stromloser Spule (6) drücken die Druckfedern (7), die sich im Innen- und Außenpol befinden, die<br />

Ankerscheibe (2) axial gegen den mit Reibbelag (5) beklebten Reibbelagträger (4). Dieser wird so<br />

zwischen der verdrehgesicherten Ankerscheibe (2) und dem N-seitigen Lagerschild (3) eingespannt<br />

und damit am Umlauf gehindert.<br />

Das somit erzeugte Bremsmoment wird von dem mit Reibbelag (5) beklebten Reibbelagträger (4)<br />

und dem Ritzel über einen Spannsatz (15) übertragen. Wird die Spule (6) an eine Nenn-<br />

Gleichspannung entsprechend der Leistungsschildangaben oder über einen <strong>Stromag</strong>-<br />

Gleichrichtersatz (siehe auch Kap. 2.2.) an eine Wechselspannung angeschlossen, so wird die<br />

Ankerscheibe (2) durch die Elektromagnetkraft gegen die Kraft der Druckfedern (7) an den<br />

Spulenkörper (1) gezogen. Der mit Reibbelag (5) beklebte Reibbelagträger (4) wird somit frei und<br />

die Bremswirkung aufgehoben. Die Bremse ist gelüftet.<br />

3.3. Mechanische Lüftung (Nothandlüftung) (Option)<br />

Die Bremsen sind so gebaut, daß ohne mechanische Bearbeitung eine erforderliche Handlüftung<br />

angebaut werden kann.<br />

Die Handlüftung dient zum mechanischen Lüften der Bremse im Havariefall oder zur Einjustierung<br />

der Anlage.<br />

3 40 42<br />

41 2<br />

Y<br />

43<br />

Zugrichtung<br />

1<br />

Notlüftschraube<br />

45<br />

Y<br />

Zugrichtung<br />

44<br />

Ansicht Y<br />

Ansicht Y<br />

Bild 2a BZFA 8 - 16 Bild 2b BZFA 25 - 40<br />

1 Spulenkörper 42 Druckschraube<br />

2 Ankerscheibe 43 Druckfeder<br />

3 Lagerschild 44 Buchse<br />

40 Bolzen 45 Zylinderschraube<br />

41 Druckstück<br />

7


Bedienungsanleitung BZFA<br />

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Elektromagnet - Zweiflächen - Federdruckbremse 01.10.02<br />

3.3.1. Montage der Handlüftung für die Baugrößen BZFA 8 und 16 (Bild 2a)<br />

Die Montage der Handlüftung kann ohne Demontage der Bremse erfolgen.<br />

Sie ist nicht selbsthemmend und wird wie folgt montiert:<br />

- Entfernen der Lüfterhaube von der Bremse.<br />

- Wegschieben der Gummimanschette (12) vom Lagerschild (3), um Reibbelagträger (4) und<br />

Ankerscheibe (2) freizulegen.<br />

- Einstecken der beiden mit Druckschraube (42) und Druckfeder (43) bestückten Druckstücke (41)<br />

in die im Lagerschild (3) befindlichen axialen Bohrungen.<br />

- Einstecken der beiden Bolzen (40) in die radialen Bohrungen der beiden am Lagerschild (3)<br />

angegossenen Nocken. Dabei wird das Druckstück in die Aussparung des Bolzens (40)<br />

eingerastet.<br />

- Anschließend kann die Ankerscheibe (2) und der Reibbelagträger (4) wieder mit der<br />

Gummimanschette (12) abgedeckt werden.<br />

- Zur besseren Betätigung der Handlüftung kann ein Bügel oder einzelne Hebel auf den Vierkant<br />

mit der Schlüsselweite SW7 bzw. SW9 des Bolzens aufgesetzt werden.<br />

- Für das Benutzen der Handlüftung muß eine Aussparung in der Lüfterhaube vorgesehen<br />

werden. Die entsprechenden Maße sind dem beiliegenden Maßblatt 096-701:210<br />

zu entnehmen.<br />

3.3.2. Montage der Handlüftung für die Baugrößen BZFA 25 und 40 (Bild 2b)<br />

Die Montage der Handlüftung kann ohne Demontage der Bremse erfolgen.<br />

Sie ist nicht selbsthemmend und wird wie folgt montiert:<br />

- Entfernen der Lüfterhaube von der Bremse.<br />

- Wegschieben der Gummimanschette (12) vom Lagerschild (3), um Reibbelagträger (4) und<br />

Ankerscheibe (2) freizulegen.<br />

- Abschrauben des auf den radialen Anfräsugen aufgebrachten Deckels.<br />

- Aufschrauben der beiden Buchsen (44) auf die Ausfräsungen mit den mitgelieferten Zylinderschrauben<br />

(45).<br />

- Einstecken der beiden mit Druckschraube (42) und Druckfeder (43) bestückten Druckstücke (41)<br />

in die im Lagerschild (3) befindlichen axialen Bohrungen.<br />

- Einstecken der beiden Bolzen (40) in die radial angeschraubten Buchsen (44).<br />

Dabei wird das Druckstück in die Aussparung des Bolzens (40) eingerastet.<br />

- Anschließend kann die Ankerscheibe (2) und der Reibbelagträger (4) wieder mit der<br />

Gummimanschette (12) abgedeckt werden.<br />

- Zur besseren Betätigung der Handlüftung kann ein Bügel oder einzelne Hebel auf den Vierkant<br />

Mit der Schlüsselweite SW 9 bzw. SW 11 des Bolzens aufgesetzt werden.<br />

- Für das Benutzen der Handlüftung muß eine Aussparung in der Lüfterhaube vorgesehen<br />

werden. Die entsprechenden Maße sind dem beiliegenden Maßblatt 096-701:210<br />

zu entnehmen.<br />

3.3.3. Allgemeine Hinweise zur Hand – und Notlüftung<br />

Der Verschleiß des Reibbelages muß rechtzeitig gemäß den Angaben des Leistungsschildes und<br />

technischen Datenblattes nachgestellt werden, da sonst die Bremswirkung durch die<br />

Druckschraube (42) , die den Weg der Ankerscheibe (2) begrenzt, aufgehoben wird.<br />

Beim Nachstellen des Reibbelagträgers (4) mit Reibbelag aufgrund von Verschleiß<br />

muß die Druckschraube (42) mit nachgestellt werden !!<br />

Bei Fehlen einer Handlüftung wird die Bremswirkung von 2 Notlüftschrauben , die durch<br />

axiale Bohrungen im Spulenkörper (1) in die Ankerscheibe (2) eingeschraubt werden,<br />

aufgehoben (siehe Bild 2a und 2b).<br />

8


Bedienungsanleitung BZFA<br />

IP 54<br />

<strong>Stromag</strong> <strong>Dessau</strong><br />

safety in motion<br />

Elektromagnet - Zweiflächen - Federdruckbremse 01.10.02<br />

Die Notlüftung darf nicht für die Aufrechterhaltung eines provisorischen Betriebes<br />

genutzt werden !<br />

3.4. Schaltzustandsüberwachung durch Mikroschalter (Option)<br />

Ist bei einer Bremse die Überwachung des Schaltzustandes erforderlich, so kommt gemäß<br />

Bild 3 ein Mikroschalter zum Einsatz. Er soll über eine zusätzliche Verriegelungsschaltung<br />

verhindern, daß der Elektromotor anläuft, bevor die Bremse gelüftet ist.<br />

3<br />

19 20<br />

2<br />

18<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

1<br />

X<br />

4<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

6<br />

1 Spulenkörper<br />

2 Ankerscheibe<br />

3 N-seitiges Lagerschild<br />

4 Reibbelagträger<br />

6 Spule<br />

18 Mikroschalter<br />

19 Sechskantschraube<br />

20 Sechskantmutter<br />

Bild 3<br />

Wird die Ankerscheibe (2) durch die von der Spule (6) erzeugte Elektromagnetkraft oder durch die<br />

mechanische Handlüftung (siehe Kap. 3.3.) gegen den Spulenkörper (1) bewegt, so betätigt sie über<br />

die Sechskantschraube (19) mit Kontermutter (20) den Mikroschalter (18). Der Schaltpunkt des<br />

Mikroschalters (18) liegt bei etwa der Hälfte des Luftspaltes „Aus min“ (Kap. 2.1.).<br />

Der Mikroschalter kann als Öffner oder Schließer in einen elektrischen Steuer- oder Kontrollkreis<br />

eingebunden werden.<br />

Der Mikroschalter (18) ist werksseitig eingestellt und braucht nicht nachjustiert werden.<br />

Sollte jedoch die Einstellung nicht stimmen, kann über die Sechskantschraube (19) und die<br />

Kontermutter (20) der Schalter (18) nachjustiert werden !!<br />

4. An- und Abbau der Bremse<br />

(Einzelteile mit Position siehe Kap. 3.1.)<br />

Das Anschrauben der Bremse an den Motor erfolgt über die 4 Durchgangslöcher in den Nocken<br />

des Lagerschildes (3).<br />

Nach dem Anbau der Bremse ist der Luftspalt zu überprüfen und eventuell zu korrigieren (siehe<br />

Kap. 4.3.).<br />

9


Bedienungsanleitung BZFA<br />

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<strong>Stromag</strong> <strong>Dessau</strong><br />

safety in motion<br />

Elektromagnet - Zweiflächen - Federdruckbremse 01.10.02<br />

4.1. Anbau der Bremse<br />

4.1.1. Anbau (siehe Bild 1)<br />

- Lüfterhaube und das N-seitige Lagerschild (wenn vorhanden) des Motors entfernen<br />

- Wellenstumpf auf Grat-, Fettfreiheit und Maßhaltigkeit (siehe Maßblatt 096-701:210)<br />

untersuchen<br />

- Für Montage der Bremse Motor möglichst senkrecht stellen.<br />

Achtung<br />

Bei diesen Vormontagearbeiten sind die Einstellschrauben (8) sowie die Zylinderschrauben (9) nicht<br />

zu verändern, da der Arbeitsluftspalt bereits eingestellt ist.<br />

- Motorenwellenstumpf auf Schlag- und Stoßstellen untersuchen<br />

- Aufstecken der Bremse auf den Motor, daß sich die Kabeleinführung im Winkel von ca. 45° zum<br />

Motorklemmenkasten befindet, dabei muß sich der Spannsatz (15) leicht auf den<br />

Motorenwellenstumpf schieben lassen<br />

- Bremse über die 4 Durchgangsbohrungen in den Nocken des Lagerschildes (3) an den Motor<br />

anschrauben (Schrauben werden nicht mitgeliefert).<br />

- Anziehen der Zylinderschrauben (17) im Spannsatz (15)<br />

Tabelle 3<br />

Anzugsmoment der<br />

BZFA<br />

Schrauben im Spannsatz<br />

(Nm)<br />

8 12<br />

16 12<br />

25 28<br />

40 28<br />

4.1.2. Kontrolle des Luftspaltes<br />

Nach dem Anbau der Bremse ist der Luftspalt „Aus“ an mindestens zwei gegenüberliegenden<br />

Stellen zwischen Spulenkörper (1) und Ankerscheibe (2) bei stromloser Spule zu überprüfen. Er<br />

muß etwa dem Luftspalt „min“ gemäß Tabelle 1 Kap. 2.1. entsprechen.<br />

Bei Abweichungen ist der Luftspalt nach Kap. 4.2 einzustellen<br />

4.2. Einstellen und Nachstellen des Luftspaltes<br />

Der Luftspalt der Bremse ist nachzustellen, wenn<br />

- bei der Montage Abweichungen vom Luftspalt „Aus min“ festzustellen sind<br />

- nach Einsatz der Bremse Reibbelagverschleiß aufgetreten ist<br />

Hinweis<br />

Überprüfen, daß die Bremse keine Last halten muß.<br />

Bremse stromlos schalten.<br />

Luftspaltein- bzw. Nachstellung: (Vorgehensweise nach Bild 1)<br />

-Verschieben der Gummimanschette (12)<br />

-Messen des Luftspaltes<br />

-Lösen der Zylinderschrauben (9) um ca. 1 bis 2 Umdrehungen.<br />

-Gleichmäßiges Eindrehen bzw. Herausdrehen der 3 Einstellschrauben (8), um den Differenzbetrag<br />

des gemessenen Luftspaltes zum Luftspalt „Aus min“ gemäß Leistungsschild auszugleichen.<br />

10


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Hinweis<br />

Eine Viertel- Umdrehung der Einstellschraube entspricht etwa 0,25 mm.<br />

-Anziehen der Zylinderschrauben (9).<br />

-Überprüfung des Luftspaltes. Er sollte etwa dem des Luftspaltes „Aus min“ der Tabelle 1<br />

entsprechen.<br />

-Eventuell Luftspaltkorrektur wiederholen.<br />

-Das Nachstellen des Luftspaltes der Bremse ist mehrfach möglich bis zum Erreichen der<br />

unteren Verschleißgrenze des Reibbelages (5) (minimale Reibbelagdicke, über die Breite des<br />

Reibbelagträgers gemessen, gemäß Tabelle 4).<br />

Baugröße BZFA 8 16 25 40<br />

Minimale<br />

Reibbelagdicke<br />

Maximaler<br />

Verschleiß<br />

Tabelle 4<br />

mm<br />

mm<br />

11,5 16 18 19<br />

3,5 4 5 6<br />

4.3. Stromzuführung und elektrischer Anschluß der Bremse<br />

Der elektrische Anschluß muß unter Beachtung der Installationsvorschriften vorgenommen werden.<br />

(z.B. DIN 92).<br />

Die Bremsen sind über einen Gleichrichterbaustein EGV 500 oder BG 270 der Firma<br />

<strong>Stromag</strong> <strong>Dessau</strong> GmbH an Wechselspannung entsprechend den technischen Daten<br />

(z.B. Tabelle 2) anschließbar. Dieser Gleichrichterbaustein kann auch im Klemmenkasten eines<br />

Motors untergebracht werden.<br />

Die Spule ist für die auf dem Leistungsschild angegebene Gleichspannung (Restwelligkeit


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4.3.1. Montage des Gleichrichters<br />

Der Gleichrichterbaustein kann z.B. gemäß Bild 5 im Klemmkasten des Motors befestigt werden.<br />

Bild 5<br />

01 Klemmenblock<br />

03 Befestigungsschraube<br />

04 Kontaktbrücke<br />

Die Klemmenkontakte weisen folgende Zuordnung auf:<br />

Kontakt Zeichen Zuordnung der Kontakte<br />

K1 ; K2 ∼ ; ~ Zuführung Wechselspannung (K1 - Phase;<br />

K2 - N bzw. PEN)<br />

K3 ; K4 - ; + Gleichspannungsausgang Bremse<br />

K5 ; K6<br />

Anschluß eines Hilfskontaktes (nur bei<br />

gleichstromseitigem Schalten)<br />

Tabelle 5<br />

4.3.2. Schaltungsvarianten zum Abschalten der Bremse<br />

Die Gleichrichterbausteine ermöglichen durch die vorhandenen Klemmenstellen gleichstromseitiges<br />

bzw. wechselstromseitiges Schalten und dadurch eine starke Beeinflussung der Ausschaltzeiten.<br />

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Bild 6a Bild 6b Bild 6c<br />

4.3.2.1. Wechselstromseitiges Abschalten beim Anschluß an die Motorklemmen (Bild 6a)<br />

Nach dem erfolgten Anschluß der Zuleitung für Wechselspannung an die Kontakte (K1, K2 ) gemäß<br />

Bild 5 und Bild 6a und Überprüfung der Ableitung zur Bremse (K3, K4) ist durch eine im<br />

Anlieferzustand vorhandene Kontaktbrücke an den Kontakten (K5, K6) sofort ein einfaches<br />

wechselstromseitiges Schalten möglich.<br />

Mit dieser Schaltung werden je nach Motortyp und Lastmoment die längsten Ausschaltzeiten, die im<br />

Sekundenbereich liegen können, erreicht.<br />

4.3.2.2. Wechselstromseitiges Abschalten bei separater Wechselspannungseinspeisung<br />

(Bild 6b)<br />

Bei der Schaltungsart nach Bild 6b wird vom Schütz eine separate Leitung für den Anschluß der<br />

Bremse an Wechselspannung notwendig. Es gelten dieselben Bedingungen wie unter<br />

Kap. 4.3.2.1. beschrieben.<br />

Beim Abschalten der Bremse werden die Schaltzeiten gemäß Tabelle 1 für wechselstromseitiges<br />

Abschalten erreicht.<br />

4.3.2.3. Gleichstromseitiges Abschalten (Bild 6c)<br />

Bei der Notwendigkeit sehr kurzer Ausschaltzeiten, ist ein gleichstromseitiges Abschalten gemäß<br />

Bild 6c vorzusehen.<br />

Die Kontaktbrücke (04) (Bild 5), die die Kontakte K5 und K6 verbindet, ist zu entfernen. Danach sind<br />

diese Kontakte (K5; K6) über eine zusätzliche Steuerleitung mit Hilfskontakten des Motorschützes<br />

zu verbinden.<br />

Beim Abschalten der Bremse werden die Schaltzeiten gemäß Tabelle 1 für gleichstromseitiges<br />

Abschalten erreicht.<br />

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4.4. Abbau<br />

Für den Abbau gelten im Prinzip die gleichen Hinweise und Vorschriften wie für den Anbau. Die<br />

Reihenfolge ist umgekehrt.<br />

Hinweis<br />

Überprüfen, daß Bremse belastungsfrei am Abtrieb ist.<br />

Bremse stromlos schalten, mit Anschlagmitteln sichern, dann abbauen!<br />

5. Inbetriebnahme<br />

Achtung!<br />

Bei der Inbetriebnahme ist zu beachten, daß ein neuer, noch nicht eingelaufener Reibbelag nicht<br />

das volle Bremsmoment überträgt.<br />

Dieses tritt erst nach einer Anzahl unter Betriebsbedingungen durchgeführten Bremsvorgängen auf,<br />

also wenn eine Glättung der Reibflächen eingetreten ist.<br />

6. Betrieb<br />

Unabhängig von den nachfolgenden Hinweisen gelten für den Betrieb der Bremse in jedem<br />

Fall die am Einsatzort gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Unfallverhütungsvorschriften.<br />

Der Anwender hat für die Einhaltung dieser Vorschriften zu sorgen.<br />

6.1. Betriebsbedingungen<br />

Die Betriebsbedingungen, die für einen störungsfreien Betrieb der Bremse einzuhalten sind, werden<br />

nachfolgend aufgeführt:<br />

- Die Umgebungstemperatur darf -30° nicht unter- und +50°C nicht überschreiten.<br />

- Bei höheren und/oder tieferen Temperaturen wenden Sie sich bitte an unseren<br />

Kundendienst, s. Kap. 8.3.<br />

- Die Luftfeuchtigkeit darf 100% betragen.<br />

6.2. Einschaltdauer und Schalthäufigkeit<br />

Die Auslegung und die zulässige Beanspruchung der Bremsen nach Bremsmoment, Drehzahl und<br />

Schaltleistung geht aus den technischen Daten (siehe Kap.1) und dem Maßblatt (Anhang) hervor.<br />

Die Überschreitung dieser Werte sollte unbedingt mit dem Hersteller abgestimmmt werden.<br />

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6.3. Störungsabhilfe (Einzelteile mit Positionsangabe siehe Kap. 3).<br />

Störungen Mögliche Ursachen Erforderliche Maßnahmen<br />

Bremswirkung nicht ausrei- Reibflächen nicht fettfrei Reibbelagträger (4) mit Reibchend<br />

belag wechseln<br />

Bremse nicht vollständig eingelaufen<br />

Bremse einlaufen lassen<br />

Bremse wurde überlastet<br />

Bremse wechseln<br />

Bremswirkung nicht vor- Handlüftung klemmt Handlüftung richtig montieren<br />

handen<br />

Bremse lüftet nicht Aus- Luftspalt zu groß durch Bremse nachstellen (Kap.4.3.)<br />

Reibbelagverschleiß<br />

ggf. Reibbelagträger (4) austauschen<br />

Ankerscheibe (2) verzogen Bremse austauschen (Kap. 4)<br />

Spulenspannung zu gering<br />

Gleichspannungsversorgung<br />

überprüfen<br />

Spule (6) defekt Bremse austauschen (Kap. 4.)<br />

Gleichrichterbaustein defekt<br />

Zuleitung defekt<br />

Klemmstellen locker<br />

Federbruch bzw. Fremdkörper<br />

im Luftspalt<br />

Gleichrichterbaustein tauschen<br />

Zuleitung erneuern<br />

Klemmstellen anziehen<br />

Abbau der Bremse<br />

Rücksprache mit Hersteller<br />

Bremse hat zu hohes Leer- Luftspalt „Aus“ zu klein Luftspalt neu einstellen<br />

laufmoment (Kap. 4.3.)<br />

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7. Instandhaltung<br />

Bei Wartungs- und Inspektionsarbeiten ist Kap. 1 (Sicherheitshinweise) zu beachten.<br />

Auf Grund der unterschiedlichen Betriebsverhältnisse kann im voraus nicht festgelegt werden, wie<br />

oft eine Verschleißkontrolle, Inspektion, Wartung und Instandsetzung erforderlich ist.<br />

Höhere Belastungen der Bremse (z.B. durch Drehmoment, Drehzahl, Schalthäufigkeit,<br />

Umgebungstemperatur usw.) erfordern kürzere Wartungsintervalle.<br />

Daher ist zunächst die Bremse hinsichtlich Sicherheit und Verschleiß zu beobachten und die<br />

Wartungsintervalle sind auf Grund der gewonnenen Erkenntnisse anzupassen.<br />

Tritt Reibbelagverschleiß auf, so wird der Aus-Luftspalt größer.<br />

Je nach Beanspruchung der Bremse muß deshalb der Aus-Luftspalt von Zeit zu Zeit überprüft<br />

werden. Dies erfolgt durch eine Messung des Luftspaltes gemäß Kap. 4.1.3.<br />

Hat der Aus-Luftspalt seinen Maximalwert nach Kap. 2 (Tabelle 1) erreicht, so ist eine<br />

Verschleißnachstellung gemäß Kap. 4.2. durchzuführen.<br />

Achtung!<br />

Wird die Verschleißnachstellung nicht rechtzeitig durchgeführt, so ist sowohl die Übertragung des<br />

Nennmomentes als auch die Lüftung der Bremse nicht gewährleistet.<br />

8. Ersatzteilhaltung und Kundendienst<br />

8.1. Kundendienst<br />

Eine Bevorratung der wichtigsten Ersatz- und Verschleißteile ist eine wichtige Voraussetzung für die<br />

ständige Funktions- und Einsatzbereitschaft der Bremse.<br />

Verschleißteile sind Reibbelagträger (4) mit Reibbelag (5) und Ankerscheibe (2) (Positionsangabe<br />

siehe Kap. 3.1.).<br />

Nur für die von uns gelieferten Original - Ersatzteile übernehmen wir eine Gewährleistung. Wir<br />

machen ausdrücklich darauf aufmerksam, daß der Einbau und/ oder die Verwendung nicht von uns<br />

gelieferter Original - Ersatzteile die konstruktiv vorgegebenen Eigenschaften der Bremse negativ<br />

verändern und dadurch die aktive und / oder passive Sicherheit beeinträchtigen kann.<br />

Für Schäden, die durch die Verwendung von nicht Original-Ersatzteilen und Zubehör entstehen, ist<br />

jede Gewährleistung seitens der <strong>Stromag</strong> <strong>Dessau</strong> GmbH ausgeschlossen.<br />

Bitte beachten Sie, daß für Eigen- und Fremdteile oft besondere Fertigungs- und<br />

Lieferspezifikationen bestehen und wir Ihnen stets Ersatzteile nach dem neuesten technischen<br />

Stand und nach den neuesten gesetzlichen Vorschriften anbieten.<br />

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8.2. Daten der Ersatzteilbestellung<br />

Es sind folgende Angaben erforderlich:<br />

- Baureihe und Größe der Bremse<br />

- Kom.- Fabrikations-Nr.<br />

- Position und Benennung des Ersatzteiles<br />

- Stückzahl<br />

Benennung der Einzelteile:<br />

1 Spulenkörper<br />

2 Ankerscheibe<br />

3 N - seitiges Lagerschild<br />

4 Reibbelagträger mit aufgeklebtem Reibbelag (5)<br />

6 Spule<br />

7 Druckfeder<br />

8 Einstellschraube<br />

9 Zylinderschraube<br />

10 Ritzel<br />

11 Welle<br />

12 Gummimanschette<br />

13 Wellendichtring<br />

14 Abstreifer<br />

15 Spannsatz<br />

16 Zylinderschraube<br />

17 Spannschraube<br />

40 Bolzen für Handlüftung<br />

41 Druckstück für Handlüftung<br />

42 Druckschraube für Handlüftung<br />

43 Druckfeder für Handlüftung<br />

44 Buchse für Handlüftung<br />

45 Zylinderschraube für Handlüftung<br />

8.3. Kundendienstadresse<br />

Unsere Anschrift für den Kundendienst und den Ersatzteilvertrieb lautet:<br />

<strong>Stromag</strong> <strong>Dessau</strong> GmbH<br />

<strong>Dessau</strong>er Str. 10<br />

D- 06844 <strong>Dessau</strong><br />

Germany<br />

Telefon: +49 (0)340 2190 200<br />

Telefax: +49 (0)340 2190 201<br />

E-Mail: vertrieb.dessau@stromag.com<br />

Internet: http://www.stromag-dessau.de<br />

Benötigen Sie einen Kundendienst-Monteur, so wenden Sie sich bitte unter obiger Adresse an<br />

unsere Abteilung ‘Technischer Kundendienst’.<br />

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9. Aufgeführte Normen und Richtlinien<br />

DIN 6885 Bl.1 Paßfedern<br />

DIN 40050 (VDE 0470) Schutzarten<br />

DIN 42948 Befestigungsflansche für elektrische Maschinen<br />

DIN 42955 Rundlauf der Wellenenden, Koaxialität und Planlauf der Befestigungsflansche<br />

umlaufender elektrischer Maschinen.<br />

DIN IEC 92 Elektrische Anlagen auf Schiffen<br />

DIN VDE 0530 Umlaufende elektrische Maschinen<br />

DIN VDE 0580 Bestimmungen für elektrische Geräte<br />

VDE 0660T200/09.82 Abs. 4.2.4. Tab.1 Induktive Last<br />

89/336 EWG (EMV) Elektromagnetische Verträglichkeit<br />

93/68 EWG Niederspannungsrichtlinie<br />

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Kabelaustritt<br />

A<br />

Ansicht Z<br />

für BZFA 8 und 16<br />

Luftspalt S<br />

A-A<br />

Anzugsmoment Mw<br />

(bei Montage Welle<br />

Spannsatz)<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

l8<br />

d18<br />

d2 h8<br />

d10<br />

Z<br />

B B<br />

l4<br />

d4<br />

d3 H7<br />

d6<br />

d9<br />

d16<br />

d14 J6<br />

d8<br />

3xd7<br />

A<br />

l9<br />

l7<br />

4xd5<br />

2xd12<br />

d15 H8<br />

d11<br />

d19<br />

3xd17<br />

SW<br />

45°<br />

Lage<br />

Handlüftung<br />

Ansicht Z<br />

für BZFA 25 und 40<br />

l5<br />

SW<br />

d19<br />

d1 G7<br />

Transportgewinde<br />

Handlüftung nur auf Anfrage!<br />

Kann nachträglich nachgerüstet werden.<br />

l6<br />

l2<br />

4xd13<br />

l3<br />

l1<br />

Anzugsmoment Ma<br />

(erst bei Montage<br />

am Motor)<br />

Bremsentyp<br />

BZFA<br />

8<br />

16<br />

25<br />

40<br />

Mn<br />

Nm<br />

d1<br />

G7<br />

d2<br />

h8<br />

d3 d4 d5 d6 d7 d8 d9 d10 d11 d12 d13 d14 d15 d16 d17 d18<br />

80 35 35 185 H6 202 9.5 168 M8 192 96 188 95 M8 M6 72 J6 84 6 5 M5<br />

160 40 40 216 H6 234 9.5 196 M10 224 106 220 110 M8 M6 90 J6 90 105 7 5 M6<br />

250 45 45 266 H6 288 11.5 234 M12 275 140 258 128 M8 M8 100 J6 105 115 7 5 M6<br />

400 50 50 300Js7 325 14 270 M12 309 150 296 142 M8 M6 110 H6 120 125 7 6.1 M8<br />

H8<br />

80<br />

Zwischenring für Motore<br />

mit langem Wickelkopf<br />

bei BZFA 8<br />

d19<br />

Zugrichtung<br />

l10<br />

l11<br />

B-B<br />

Bei Option Handlüftung,<br />

Sonst nur Notlüftung vorhanden<br />

a eingestellt<br />

bei Luftspalt aus<br />

Nach 2maliger Nachstellung wegen<br />

Abnutzung des Reibbelages, muß<br />

die Schraube neu auf das Maß a<br />

eingestellt werden.<br />

Notlüftschraube 2x180°<br />

bei Bedarf. Gehört nicht<br />

zum Lieferumfang der<br />

Bremse!<br />

Durchgangsloch ist mit<br />

Stopfen verschlossen.<br />

Bei Option Handlüftung<br />

Notlüftung nicht verwenden!<br />

Bremsentyp<br />

BZFA<br />

8<br />

16<br />

25<br />

40<br />

Mn l1 l2 l3 l4 l5 l6 l7 l8 l9 l10 l11 Ma Mw a SW Luftspalt Masse<br />

Nm Nm min/max kg<br />

80 177 32 84.4 65 14 9 22 8 5.5 17 12 12 14 2 7 0.4/1.1 16<br />

160 200 38 99.4 69 14 9 27 8 5.5 22 16 12 14 2.5 9 0.4/1.2 25.5<br />

250 226 43 104.4 83 14 11 31 8 5 25 19 28 34 2.5 9 0.4/1.4 36.5<br />

400 258 55 112.5 90 14 9 38.5 8 5.5 25 18 28 34 3 11 0.5/1.7 58.5<br />

Alle nicht bemaßten Kanten<br />

0.3x45° gebrochen<br />

ÄZ Mitteilung Datum Name<br />

Datum Name<br />

Bearb. 26.08.02 Wl<br />

Konst.<br />

Technol.<br />

Stand.<br />

Halbzeug/Werkstoff<br />

Benennung<br />

Zeichnungs-Nr.<br />

Modell-Nr.<br />

Anbaubremse<br />

BZFA 8 bis 40<br />

M 8-388(2)<br />

Ers. für Ers. durch<br />

Form- und<br />

Lagetoleranzen<br />

zul. Abw. für Maße<br />

ohne Toleranzang.<br />

DIN ISO 1101 DIN ISO 2768-m<br />

Maßstab Bl.Anz. Bl.Nr.<br />

Masse<br />

1:1<br />

MBL8<br />

safety in motion<br />

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