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MH_Zeitung_2013_34.pdf - Stiftung Marthahaus

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MARTHA-HAUS-ZEITUNG<br />

Heimat - ein vielseitiger Begriff<br />

NR.34<br />

Diese Ausgabe der <strong>Marthahaus</strong>zeitung<br />

widmet sich dem Thema Heimat.<br />

Was ist denn Heimat? Jeder ist<br />

eingeladen, einmal zu versuchen, eine<br />

eigene Deutung dieses Begriffs für<br />

sich zu finden. Zu vielen Zeiten haben<br />

sich Menschen mit diesem Thema<br />

auseinandergesetzt, vor allem aber in<br />

Zeiten, in denen Menschen nicht<br />

selbstverständlich an ihrem angestammten<br />

Ort bleiben durften, wie<br />

etwa während des 2. Weltkrieges oder<br />

danach, wenn durch Flucht oder<br />

Vertreibung das Zuhause verlassen<br />

werden musste.<br />

Auch zu biblischen Zeiten war das<br />

Thema präsent, wurde doch dem Volk<br />

Israel ein Land verheißen, um das es<br />

bis heute Konflikte gibt. Heimat ist<br />

also immer auch ein an Emotionen<br />

und Erwartungen aufgeladener<br />

Begriff. Nicht selten leiten sich daraus<br />

Streitigkeiten und Kriege ab.<br />

Ganz formal kann man vier Blickwinkel<br />

unterscheiden, aus denen man<br />

den Begriff betrachten kann: Da ist<br />

zunächst einmal die räumliche<br />

Heimat. Die ist uns vielleicht am<br />

geläufigsten. Woher wir stammen,<br />

können wir genau benennen; und oft<br />

verbinden wir diesen Herkunftsort,<br />

auch wenn wir schon lange nicht mehr<br />

dort wohnen, noch mit dem Begriff<br />

Heimat. Ältere Menschen sagen gerne:<br />

„Einen alten Baum verpflanzt man<br />

nicht.“ Das macht auf die Verwurzelung<br />

mit dem Ort, an dem man lebt<br />

und mit dem man sich vertraut fühlt,<br />

aufmerksam. Beim Umzug in eine<br />

andere Gegend bleibt oft das<br />

angestammte Fleckchen als Sehnsuchtsort<br />

in uns erhalten. Ich jedenfalls<br />

kenne das so und fühle mich bis<br />

heute dem Thüringer Wald, aus dem<br />

ich stamme, sehr verbunden.<br />

Immer einmal wieder hören wir den<br />

Satz: „Ja, ja, früher war alles besser.“<br />

Er verweist auf eine andere<br />

Perspektive von Heimat, auf die<br />

zeitliche Perspektive. Früher, in der<br />

Zeit, die man durch die Erinnerung<br />

besser kennt, die uns geläufiger ist als<br />

die Gegenwart, fühlen wir uns oft<br />

heimischer. Gerade im Älterwerden<br />

merkt man das eventuell, etwa, wenn<br />

die Beherrschung der neuen Technik<br />

schwerer fällt.<br />

MARTHA-HAUS-ZEITUNG 2 FRÜHJAHR <strong>2013</strong>

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