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2 Vorbetrachtungen<br />
2.1 Blasenfunktionsstörungen der Frau<br />
Bei den Blasenfunktionsstörungen der Frau kann zwischen Speicherstörungen<br />
und Entleerungsstörungen unterschieden werden. Zu den Blasenspeicherstörungen<br />
gehören die Belastungsinkontinenz, die Dranginkontinenz, die Mischinkontinenz,<br />
die Inkontinenz bei chronischer Harnrentention, sowie die Inkontinenz bei<br />
Harnröhrenrelaxierung und die extraurethrale Inkontinenz. Das Kardinalsymptom<br />
der Blasenspeicherstörungen ist unfreiwilliger Harnverlust, der objektiv nachweisbar<br />
ist (Primus et al. 2003 und 2004).<br />
Lediglich kurz erwähnt seien hier die Blasenentleerungsstörungen, deren Pathophysiologie<br />
auf einer Detrusorhypokontraktilität oder Blasenhyposensitivität oder<br />
auf einer Obstruktion beruht. Symptomatisch sind rezidivierende Harnwegsinfekte,<br />
Miktionserschwernis, Pollakisurie und Restharngefühl führend (Primus et al. 2003<br />
und 2004). Die Blasenspeicher– und Blasenentleerungsstörungen können in Kombination<br />
auftreten.<br />
Eine Belastungsinkontinenz liegt vor, wenn es aufgrund extrinsischer Erhöhung<br />
des intravesikalen Drucks (z.B. Husten, körperliche Anstrengung) zum Harnverlust<br />
kommt, ohne dass Harndrang verspürt wird. Bei der urodynamisch bewiesenen<br />
Belastungsinkontinenz können keine autonomen Detrusorkontraktionen nachgewiesen<br />
werden. Die Belastungsinkontinenz ist durch einen insuffizienten Verschlussmechanismus<br />
der Harnröhre bedingt. Als Komponenten des Harnröhrenverschlusses<br />
gelten: der Harnröhrentonus (gemessen als Harnröhrenverschlussdruck<br />
in Ruhe), die passive Drucktransmission auf Blasenhals und proximale Harnröhre<br />
bei Belastung (gemessen als Druckerhöhung im Stressprofil) und die Kontraktionen<br />
der quergestreiften Sphinkter– und Beckenbodenmuskulatur (entspricht akti-<br />
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