REZEPT DES MOMENTS - MPreis
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Ein kleiner Schritt<br />
Energie – ein Begriff im Wandel der Zeit<br />
„ Das ist ein kleiner<br />
Schritt für den<br />
Menschen, aber ein<br />
riesiger Sprung für<br />
die Menschheit.<br />
“<br />
Neil Armstrong, 1969<br />
Sommer 1969. Flirrende Hitze liegt über dem Kennedy<br />
Space Center in Florida, man schreibt den 16. Juli. Mit lautem<br />
Donnergrollen verlässt eine bemannte Saturn-V-Rakete<br />
die Erdanziehung und erreicht am 19. Juli die Mondumlaufbahn.<br />
Am nächsten Tag landen Neil Armstrong<br />
und Edwin Aldrin die Mondfähre Eagle auf der Mondoberfläche.<br />
Die Ereignisse werden erstmals mittels Television<br />
übertragen, diese Bilder brennen sich in die Köpfe einer<br />
gesamten Generation. Kaum ein Ereignis hat die Menschheit<br />
so geprägt wie dieses des „summers of 69“.<br />
Bizarrste Zukunftsvisionen und eine uneingeschränkte<br />
Technikgläubigkeit stehen für diese Zeit. Von fliegenden<br />
Autos, Urlaub am Mars, Städten in der Erdumlaufbahn<br />
und vielem, vielem mehr war die Rede. Es schien keine<br />
Grenzen zu geben. Die Menschheit befand sich in einem<br />
technologischen sowie energetischen Schlaraffenland.<br />
Atomkraft galt als saubere Energieform und Erdöl sprudelte<br />
nur so aus dem Boden (1 Liter Benzin kostete damals<br />
etwa € 0,35).<br />
Heute. Koh Samui, Insel der Palmen, liegt mit € 1.284<br />
für 5 Tage in greifbarer Nähe, eine Feriendestination, die<br />
in den 60er Jahren so weit wie der Mond entfernt war.<br />
Wir leben immer noch die Träume und Visionen unserer<br />
Mütter und Großmütter, ungeachtet der Krisen und Katastrophen,<br />
die sich in der Zwischenzeit ereignet haben.<br />
Wir agieren und entscheiden, als hätte sich in den letzten<br />
Jahren nichts geändert und unsere westlich orientierte<br />
Zivilisation lebt den Traum des energetischen<br />
Schlaraffenlandes ungehemmt weiter. Jahr für Jahr<br />
wird dieses Verlangen nach Energie sogar noch gesteigert,<br />
immer mehr Menschen folgen dieser Illusion, ersehnen ihr<br />
Heil im uneingeschränkten Konsum.<br />
Die Belastbarkeit unseres Planeten ist allerdings nicht<br />
grenzenlos, viele natürliche Ressourcen neigen sich dem<br />
Ende zu. Die Lösung für das große Problem der Klimaerwärmung<br />
liegt in weiter Ferne, bevorstehende Klimagipfel<br />
geben zu hoffen.<br />
Die Grenzen allerdings sind heute klarer denn je. Zahlen,<br />
Daten und Fakten befinden sich auf den Tischen.<br />
Das Global Footprint Network ermittelt in diesem Zusammenhang<br />
den Welterschöpfungstag: das ist jener Zeitpunkt<br />
im Jahr, an dem wir Menschen all das verbraucht<br />
haben, was unser Planet im ganzen Jahr bereitstellen<br />
kann. Die Menschheit lebt also ab diesem Tag als<br />
Ganzes auf Pump. Wir konsumieren mehr, als tatsächlich<br />
zur Verfügung steht. Und das Datum rückt im Kalender<br />
rasant nach vorne: war es 2009 noch der 25. September,<br />
so fiel der Stichtag 2010 bereits auf den 21. August<br />
Würde man einige Industrieländer isoliert betrachten,<br />
dann wäre schon zu Ostern oder Pfingsten Schluss (www.<br />
footprintnetwork.org).<br />
Es liegt an jeder/m Einzelnen von uns!<br />
Nur wir selbst können Entscheidungen treffen und neue<br />
Schritte setzen, um unseren persönlichen globalen<br />
Fußabdruck zu verkleinern.<br />
Es ist an der Zeit, einen anderen Traum zu träumen!<br />
Text: Martin Auer, technophiler Weltenreisender<br />
mit dem Hang zur Entschleunigung.<br />
Ein Freund des geruhsamen Kochens.<br />
„ Das menschliche<br />
Maß ist heute klar.<br />
Es ist die Erde.<br />
“<br />
Eberhard Sens<br />
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