REZEPT DES MOMENTS - MPreis
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Auf den Pilz gekommen<br />
Das Erfolgsbeispiel einer kleinen, heimischen Pilzzucht<br />
„ Gerade im alpinen<br />
Raum mit seiner<br />
geringen landwirtschaftlich<br />
nutzbaren<br />
Fläche und den<br />
starken jahreszeitlichen<br />
Temperaturveränderungen<br />
liegt<br />
das Potenzial auf<br />
der Hand.<br />
“<br />
„Eigentlich hat alles in einer langen Nacht in der Studenten<br />
WG begonnen“, erzählt Mark Stüttler vom MRCA. Er und<br />
sein Bruder erkannten das vielfältige Potenzial der Pilzzucht<br />
und wunderten sich, warum selbst auf der Uni kaum entsprechendes<br />
Know-How vorhanden war. Heute, ca. 14 Jahre<br />
später, haben sie ihr Hobby zum Beruf gemacht und das<br />
Mushroom Research Center Austria ist nicht nur einer<br />
der innovativsten Betriebe Tirols, sondern genießt auch das<br />
Interesse und die Anerkennung von internationalen Experten.<br />
Dank privater Investitionen und unermüdlicher Eigenleistung<br />
kann das vierköpfige Team heute auf einer Fläche<br />
von 750 m2 verschiedenste Pilze züchten. Über ihren<br />
Onlineshop sind alle Materialien für die private Hobbyzucht<br />
erhältlich und interessierte LandwirtInnen bekommen<br />
die notwendige Technologie und Unterstützung für die professionelle<br />
Produktion. Die frischen Pilze selbst sind für<br />
KonsumentInnen „ab Hof“ erhältlich.<br />
Tatsächlich ist die Pilzzucht eine äußerst produktive Form<br />
der landwirtschaftlichen Nutzung, denn kein anderer Organismus<br />
erzeugt so schnell so viel Biomasse. Und zwar<br />
eigentlich aus Abfall, denn die Pilze stehen am Ende des<br />
natürlichen Kreislaufs. Während z.B. die Erträge bei der<br />
Milchproduktion bei knapp 14 Tonnen pro Hektar liegen,<br />
kommt man bei der Indoor-Pilzzucht auf sagenhafte 800<br />
Tonnen pro Hektar – zwölf Monate im Jahr! Gerade im alpinen<br />
Raum mit seiner geringen landwirtschaftlich nutzbaren<br />
Fläche und den starken jahreszeitlichen Temperaturveränderungen<br />
liegt das Potenzial auf der Hand. Voraussetzung<br />
sind die nötige Technologie und neuartige Produkte, die bei<br />
den KonsumentInnen punkten können. Genau hier setzt das<br />
MRCA an.<br />
Neue Pilze, neue Technik<br />
Während in Europa nur wenige Pilzsorten wild gesammelt<br />
werden und die Zucht nur bei Champignons wirklich erfolgreich<br />
war, ist die Palette an Nutzpilzen etwa in Fernost schon viel größer. Dort kommt<br />
zur Verwertung in der Küche auch noch die medizinische Nutzung der Pilze und ihrer<br />
Inhaltsstoffe, etwa in der Traditionellen Chinesischen Medizin. Um die entsprechend<br />
hohe Nachfrage zu befriedigen, begann man in China und Japan schon vor<br />
fast 2000 Jahren mit der Zucht. Shiitake Pilze z.B. wurden im Freien auf Holzstämmen<br />
gezüchtet, in die das Pilzmyzel über Bohrlöcher eingebracht wurde. Allerdings ist<br />
diese Methode zeitaufwendig und im Ertrag unsicher. Um dem Pilz auf die Sprünge<br />
zu helfen werden heute optimale Nährböden vorbereitet und durch Indoor-Zucht ideale,<br />
kontrollierte Wachstumsbedingungen geschaffen. Der Teufel steckt allerdings im<br />
Detail, denn jede Pilzart hat ganz spezielle Bedürfnisse. Nach jahrelanger Forschung<br />
ist das MRCA jetzt in der Lage, mehrere Pilzarten ertragreich und effizient zu produzieren<br />
– darunter etwa den Tiroler Bio-Shiitake und den Bio-Mandelpilz.<br />
Der Bio-Mandelpilz<br />
Eine der ersten neuen Sorten, die bereits ab Ende Juni bei MPREIS erhältlich sein<br />
soll, ist der Mandelpilz. Der in den brasilianischen Regenwäldern beheimatete Pilz<br />
zeichnet sich durch sein feines Mandelaroma aus und hat einen sehr hohen Nährstoffgehalt.<br />
Darüber hinaus gilt er als „Vitalpilz“, denn seine wachstumshemmenden<br />
und das Immunsystem stimulierenden Inhaltsstoffe haben einen positiven<br />
Einfluss bei einer Vielzahl von Krebserkrankungen. In den Gegenden, in denen<br />
der Pilz traditionell zwei bis dreimal pro Woche konsumiert wird, ist die Krebsrate<br />
auffallend niedrig. Durch sein ausgeprägtes marzipanartiges Aroma bietet der Mandelpilz<br />
in der kreativen Küche ganz neue Möglichkeiten und kann sogar zu Süßspeisen<br />
verarbeitet werden! Die Pilze werden mit Hilfe der MRCA Technologie von Tiroler<br />
BäuerInnen in kleinen Fruchtungshäusern von ca. 30 m2 gezüchtet. Diese erhalten<br />
den vom Pilzmyzel durchwachsenen Nährboden und können in Abständen von wenigen<br />
Wochen drei bis fünf Ernten von insgesamt bis zu 800 kg Pilzen auf den Markt<br />
bringen. Durch die garantierte Abnahme durch MPREIS bleibt das Risiko der Investitionen<br />
dabei gering. Der „verbrauchte“ Nährboden geht als wertvoller Kompost<br />
zurück in den Kreislauf der Natur. Und KonsumentInnen erhalten ein hochwertiges,<br />
neues und regionales Produkt. Weitere Pilzsorten mit Geschmacksnoten von<br />
Hühnchen bis Shrimps sollen noch folgen und sind mit Spannung zu erwarten!<br />
(www.mrcashop.org)<br />
Text: Stefan Österreicher, weitgereister Querdenker und Philosoph. Ein Liebhaber römischer Küche<br />
und fernöstlichen Lebensstils.<br />
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