Mitteilungsblatt 2004-3.pdf - Donauschwaben
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ca.1000 Menschen trauerten im serbischen Gakovo<br />
Die Einweihung der Gedenkstätte an das Todeslager<br />
Gakovo fand große Beachtung. Dies schlug sich<br />
auch medial nieder. Es gab Berichte im ORF und<br />
einigen Tageszeitungen, darunter die<br />
„Süddeutsche Zeitung“, „Die Presse“<br />
und die „Kronenzeitung“. Etwa tausend<br />
Personen verfolgten die würdige<br />
Einweihung des sechs Meter hohen<br />
Großkreuzes. Fast sechzig Jahre<br />
nach der Internierung der <strong>Donauschwaben</strong><br />
in diesem grauenhaften<br />
Vernichtungslager der „Titopartisanen“<br />
in Jugoslawien wurde der ungefähr<br />
64.000 donauschwäbischen Todesopfer<br />
- zumeist Kinder und Alte - erstmals<br />
gemeinsam mit höchsten serbischen<br />
Vertretern am Ort des Grauens gedacht.<br />
Der Präsident des Weltdachverbandes<br />
der <strong>Donauschwaben</strong><br />
Rudolf Reimann betonte in seiner<br />
Rede, dass man vor allem den Blick<br />
nach vorne nicht verlieren dürfe. Sein<br />
Appell an die junge Generation: “Achtet darauf,<br />
Gedenkstätte Rudolfsgnad<br />
DAG und Schwabenverein Wien machten es möglich<br />
Das Totenbuch der <strong>Donauschwaben</strong> wurde auf Initiative des Gründers des St. Michaelswerkes Prof. Dr.<br />
theol. Michael Lehmann erstellt. Die ersten Eintragungen wurden noch vom St. Michaelswerkes vorgenommen<br />
und nach dessen Auflösung vom Schwabenverein Wien weiter geführt. Das Totenbuch als integrierter<br />
Bestandteil des Totenmales der <strong>Donauschwaben</strong>, in der Wallfahrtskirche Mariä Schmerzen am Kaasgraben,<br />
in Wien 19; Ettingshausengasse 1, wurde 10 Jahre nach dem Genozid 1944 an unserem Volksstamm<br />
erstellt. In diesem Totennbuch sollten die Namen unserer Toten, die einzeln oder in Massengräben in den<br />
Vernichtungslagern, in Russland oder sonst wo ruhen, eingetragen werden. 27.000 Namen und Daten von<br />
Opfertoten wurden vom St. Michaelswerk und vom Schwabenverein erfaßt und handschriftlich eingetragen,<br />
von Zeit- oder Augenzeugen und durch Urkunden verbürgt. Diese Originalaufzeichnungen werden in einem<br />
feuerhemmenden Tresor aufbewahrt. (Kopien liegen im Schwabenvereinsheim auf) Die Totenbuch-Datenbank<br />
wurde mit Aufzeichnungen des Arbeitskreises Dokumentation der donauschwäbischen Kulturstiftung<br />
ergänzt und ist 60 Jahre nach den Partisanen-Gräueltaten in unserer Heimat und 50 Jahre nach dem Beginn<br />
der Aufzeichnungen für alle weltweit zerstreuten <strong>Donauschwaben</strong> im Internet abrufbar. Dem Initiator<br />
des Totenbuches Dr. Michael Lehmann sei zu seinem 30. Todestag hierfür „Vergelt’s Gott“ gesagt. Einerseits<br />
ist dieses Totenbuch ein Beleg dafür, was geschehen ist, andererseits können Verwandte nach ihren<br />
Vorfahren suchen und die Eintragungen erweitern und ergänzen.<br />
www.donauschwaben.at<br />
www.totenbuch-donauschwaben<br />
-2-<br />
dass so etwas nie wieder geschieht!.“ Ganz ähnlich<br />
gelagert waren die Worte der zahlreich erschienenen<br />
hochrangigen serbischen Vertreter des öffentlichen<br />
Lebens. Die österreichische<br />
Botschaft in Belgrad war durch<br />
Frau Ulrike Hartmann vertreten.<br />
Sie betonte, dass Unrecht niemals<br />
durch anderes vorangegangenes<br />
Unrecht gerechtfertigt werden<br />
kann und stellt ebenso die Mahnung<br />
in den Raum: „Nie wieder!“<br />
Die Weihehandlung der Gedenkstätte<br />
nahm der St. Pöltner Prälat<br />
Josef Eichinger gemeinsam mit<br />
einem Vertreter der evangelischen<br />
und der serbisch-orthodoxen Kirche<br />
vor. Zum Abschluss dieser Feierlichkeiten<br />
zum Gedenken an die<br />
Toten in der Vojvodina fand eine feierliche<br />
Messe in deutscher Sprache<br />
in der Karmelitenkirche St.<br />
Stephan in Sombor mit Prälat<br />
Eichinger und örtlichen kirchlichen Würdenträgern<br />
statt. Pressedienst der Altösterreicher (gekürzt)<br />
Ein würdevolles Gedenken an die Opfer aller unter Gewaltherschaft zu Tode gekommenen Menschen gehört<br />
zu den Grundtugenden unserer Volksgruppe und ist eine christliche Haltung<br />
Der „Verein Gedenkstätten Rudolfsgnad e.V“ bemüht sich daher in selbstloser Weise, die Gedenkstätten im<br />
größten Tito-Vernichtungslager würdevoll zu gestalten und dankt den zahlreichen Landsleuten, beginnend<br />
vo A wie Ackermann bis Z wie Zimmermann für Spenden.<br />
Wer seine Spende dem Mahnmal in Rudolfsgnad widmen will, möge sie auf das Konto des“Verein<br />
Gedenkstätten Rudolfsgnad e.V“ einzahlen:<br />
Raiffeisenbank Oberösterreich, BLZ 34000, Kto. 6.830.590.<br />
Das Totenbuch der <strong>Donauschwaben</strong> im Internet<br />
PS Kurzinformation: Die DVD „Die <strong>Donauschwaben</strong> – Ihre Geschichte und Lebenswelt“ ist im Schwabenvereinsheim<br />
erhältlich (• 10,–).